DE19520099A1 - Rohrverbindung und Verfahren zu ihrer Herstellung - Google Patents
Rohrverbindung und Verfahren zu ihrer HerstellungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Rohrverbindung für druckfeste und
formschlüssige Verbindungen mit einem umgeformtem Rohr, einem
Verschraubungskörper mit genormtem 24° Konus und einer Über
wurfmutter, sowie ein Verfahren zur Umformung eines Rohres für
eine solche Rohrverbindung.
Rohrverbindungen mittels Rohrumformung sind in den verschie
densten Ausführungsformen bekannt. So zeigt beispielsweise die
Druckschrift der Fa. Walterscheid Rohrverbindungstechnik
GmbH., 53786 Lohmar, (mit der Kennzeichnung RV 234 D/GB/F 395
E5-1) einen solchen Rohranschluß unter dem Kennzeichen "WAL-
FORM". Die Kontur des umgeformten Rohres ist hierbei dem 24°
Konus und der 45° Überwurfmutter weitgehend angepaßt, so daß
die Einbringung eines Dichtringes nicht gegeben ist. Bei
schlechten Rohrqualitäten oder bei Beschädigung des Rohraußen
mantels kann es ferner zu Undichtheiten kommen. Auch weist das
umgeformte Rohr keine Anschlagfläche auf, so daß der Montage
zustand bei dieser Ausführungsform nicht definiert ist und für
den Monteur der Montageendpunkt nicht eindeutig ersichtlich
bzw. spürbar ist.
Aus der DE 39 27 288 A1 ist ein Hochdruck-Metallrohr mit einem
Verbindungskopfteil bekannt. Es hat jedoch den Nachteil, das
der Kopf durch seine aufwendige Kontur in mehreren Schritten
geformt und ein Ring eingelegt werden muß. Für die Aufnahme
eines Dichtringes ist keine Möglichkeit vorgesehen.
Aus der europäischen Patentanmeldung 0 380 970 A2, Anmeldenum
mer 90100979.5, ist eine Rohrverbindung bekannt, bei der das
zu formende Rohr durch Einschieben eines Metallringes als
Gegenlagerstück auf gebaucht wird. Auf der Rohraußenseite ist
eine Klemmeinrichtung vorgesehen, welche Druckflächen auf
weist, die mit den Gegenlagerflächen des Gegenlagerstückes
zusammenwirken. Eine solche Rohrverbindung ist insbesondere
für Kunststoffrohre und flexible Schläuche geeignet. Hoch- und
Höchstdrucke lassen sich damit jedoch nicht beherrschen.
Aus der DE 40 33 106 A1 ist eine Anschlußarmatur für Rohre
bekannt, die aus einem mit Befestigungswulst versehenen
Rohrende besteht. Die Anschlußarmatur besteht aus diversen
Dicht- und Halteelementen und ist sehr kompliziert aufgebaut
und sie verwendet keine genormten Bauteile. Über die Her
stellung des Haltewulstes am Rohr sind keine Angaben gemacht.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Rohrverbindung
für metallene Rohre für Hoch- und Höchstdrucke anzugeben,
welche aus möglichst wenigen Teilen besteht, deren Montage
einfach und sicher durchgeführt werden kann, wobei ein für den
Monteur merklicher Endanschlag zur Anzeige des Montageendes
auftritt und deren Herstellung bezüglich der Umformung des
Rohres mit einfachen Mitteln sicher duchführbar ist.
Die Lösung dieser Aufgabe besteht gemäß der Erfindung darin,
daß das umgeformte Rohr ein entsprechend der Tiefe des 24°-
Konus achsparalleles Endstück aufweist, dem sich eine radial
verlaufende Anlageringfläche anschließt, welche im montierten
zustand der Verbindung an der Stirnfläche des Rohrverbindungs
stutzens zur Anlage kommt.
Durch das achsparallele Endstück wird im Zusammenwirken mit
dem 24°-Konus eine Kammer zur Aufnahme eines Dichtungsmittels
geschaffen, welches im Betrieb einem Druck unterworfen wird,
der in überraschender Weise die Flächenpressung auf den Konus
und den Rohrmantel und damit die Dichtwirkung verstärkt.
Vorzugsweise wird daher im montierten Zustand der Rohrver
bindung zwischen dem 24°-Konus und dem achsparallelen Endstück
ein Dichtungsring angeordnet.
Die radial verlaufende Anlageringfläche des umgeformten Rohres
bildet mit der radial verlaufenden Endringfläche des Konus im
montierten Zustand der Verbindung eine Kontaktfläche, welche
beim Montagevorgang als Endanschlag wirkt und durch den
steilen Kraftanstieg dem Monteur das Ende der Montage anzeigt.
Der radial verlaufenden Anlageringfläche des umgeformten
Rohres schließt sich eine im montierten Zustand mit der Über
wurfmutter bildende Kontaktfläche an.
Die Überwurfmutter ist in vorteilhafter Weise genormt und
bildet mit dem umgeformten Rohr eine Anlagefläche mit einer
Neigung von 45° zur Rohrachse.
Die Lösung der gestellten Aufgabe erfolgt ferner mit Hilfe
eines Verfahrens zur Herstellung eines umgeformten Rohres für
eine Rohrverbindung der oben beschriebenen Art. Das Verfahren
wird mit Hilfe eines hydraulischen Gerätes durchgeführt,
welches an dem Ende des umzuformenden Rohres einen Wulst
anformt, in dem das Rohr zwischen zwei Haltebacken eingeklemmt
und mit einem Werkzeug gestaucht wird. Die Haltebacken weisen
jeweils an einem Ende eine Ausformung auf, in die das umzufor
mende Rohr mittels eines Stauchzylinders durch einen axialen
Stauchvorgang derart eingepreßt wird, daß die Außenkontur des
Rohres sich der Ausformung vollständig anpaßt, wobei der
Innendurchmesser des Stauchzylinders dem Außendurchmesser des
umzuformenden Rohres entspricht.
Die Erfindung wird anhand der Zeichnung näher beschrieben.
Hierbei zeigen:
Fig. 1 eine Ansicht und einen Teillängsschnitt durch
eine montierte Rohrverschraubung;
Fig. 2 eine Detailansicht der Dichtung am Konusende
in vergrößerter Darstellung;
Fig. 3 eine Darstellung des Umformvorganges des Roh
res in den Verfahrensstufen a, b und c.
Das in Fig. 1 dargestellte Verbindungssystem besteht aus
einem Verschraubungskörper 1 mit genormtem 24° Konus 15, einer
genormten Überwurfmutter 2, einem umgeformten Rohr 3 und einem
Dichtring 4. Bei dem Dichtring handelt es sich vorzugsweise
um einen handelsüblichen O-Ring oder um einen Ring mit einem
an die Dichtkammer angepaßten Dreiecksprofil. An dem Rohr 3
wird mit Hilfe eines in der Fig. 3 dargestellten hydrauli
schen Gerätes ein Wulst 12 angeformt. Dies geschieht, indem
das Rohr 3 zwischen zwei Haltebacken 5 eingeklemmt und an
schließend mit einem Stauchwerkzeug 6 axial gestaucht wird.
Damit das Rohr 3 nicht durch die Haltebacken 5 durchrutscht,
sind diese an der Kontaktfläche zum Rohr aufgerauht, beschich
tet oder mit einer geriffelten Oberfläche versehen. Die
Axialbewegung des Stauchwerkzeuges 6 kann z. B. in an sich
bekannter Weise mit einem nicht näher dargestellten Hydraulik
zylinder erreicht werden.
Die Arbeitsfolge der Rohrverformung ist in Fig. 3 a-c darge
stellt. Wenn ein Rohr axial gestaucht wird, bildet sich der
Wulst stets nach außen. In der Ausführungsform der Rohrver
bindung nach der Erfindung wird dieser Wulst in einer speziel
len Form hergestellt. In den Haltebacken 5 ist jeweils an dem
Ende, welches dem Stauchwerkzeug zugekehrt ist, eine Ausparung
bzw. eine zylindrische Begrenzungsfläche 9 mit einem 45°-Konus
eingearbeitet, die bei der Rohrformung auf das Rohr übertragen
wird. An die 45° Schräge in den Haltebacken schließt sich ein
zylindrischer Teil an. Er bewirkt, daß die Verformung scharf
begrenzt bleibt. Das Stauchwerkzeug 6, das von einem nicht
näher dargestellten Hydraulikzylinder angetrieben wird und das
Rohr 3 staucht, weist einen zylindrischen Teil 7 auf, der das
Ende des Rohres 3 aufnimmt. Daran schließt sich eine radiale
Stirnfläche 8 an. Durch die Stauchung des Rohres 3 wird die
Form dieses Stauchwerkzeuges ebenfalls auf das Rohr 3 über
tragen. Nach Beendigung des Stauchvorganges ist ein Wulst 12
entstanden, der sich in einem bestimmten Abstand vom Rohrende
befindet. Dieser Abstand wird durch den genormten Verbindungs
stutzen bestimmt.
Das beschriebene Stauchverfahren läßt sich sowohl für dünn
wandige als auch für dickwandige Rohre anwenden.
Nach dem Öffnen der Haltebacken 5 kann das Rohr 3 mit dem
fertigen Wulst 12 entnommen und zur Herstellung einer Rohrver
bindung verwendet werden.
Nachdem das Rohr 3 geformt ist wird auf den zylindrischen Teil
vor der Wulst 12 der Dichtring 4 aufgeschoben und anschließend
mit dem Rohrverbindungsstutzen verschraubt.
Die Fig.1 zeigt eine fertig montierte Rohrverbindung im
Halbschnitt durch den Verbindungsstutzen 1 mit dem montierten
Rohr 3.
Wie aus der vergrößerten Darstellung nach Fig. 2 ersichtlich
ist, wird der Dichtring 4 im eingebauten Zustand von drei
Flächen gekammert, nämlich dem 24° Konus 15, dem zylindrischen
Teil des umgeformten Rohres 3 und der radialen Fläche 21 des
Rohrwulstes 12. Dadurch ergibt sich ein System mit druckunter
stützender Dichtwirkung. In Fig. 2 ist die entstehende
Flächenpressung des Dichtringes 4, hervorgerufen durch die
Druckbeaufschlagung im System, durch Vektoren 19 dargestellt,
welche ein Maß für die Flächenpressung sind.
Die radiale Fläche 21 des Rohrwulstes 12 ist so groß, daß sie
über die Dichtkammer hinausragt und an der Stirnfläche des
Rohrverbingunsstutzens 15 zur Anlage kommt. Die hintere Fläche
des Wulstes 12, die unter 45° geneigt ist, kommt mit der Über
wurfmutter 2 zur Anlage, die ebenfalls eine 45° Schräge auf
weist. Hierduch entsteht die Kontaktfläche 13. Durch diese
beiden Anschlagflächen wird der Montage zustand eindeutig
definiert. Ein Überanzug ist daher nicht möglich, weil die
Anschlagflächen zwischen Stutzen und Rohrwulst einerseits und
zwischen Rohrwulst und Überwurfmutter andererseits eine
weitere Montage verhindern.
Mit der Erfindung wird eine Rohrverbindung angegeben, welche
für Hoch- und Höchstdruckverbindungen geeignet ist, welche
sich leicht herstellen läßt und welche eine einfache und
sichere Montage gewährleistet.
Bezugszeichenliste
1 Verbindungsstutzen
2 Überwurfmutter
3 Rohr
4 Dichtring
5 Haltebacken
6 Stauchwerkzeug
7 Zylindrische Rohraufnahme im Stauchwerkzeug
8 Radiale Stirnfläche des Stauchwerkzeuges
9 Zylindrische Begrenzungsfläche der Haltebacken
10 45° Schräge der Haltebacken
11 Kontaktfläche der Haltebacken zum Rohr
12 Rohrwulst
13 Kontaktfläche zwischen Mutter und Rohrwulst
14 Stirnfläche des Rohrverbindungsstutzens
15 24° Konus
16 Zylindrischer Rohrteil vor dem Wulst
17 Innenkontur eines dickwandigen Rohres
18 Detailansicht der Dichtung
19 Druckvektoren
20 Vektorfeld der Flächenpressung durch die Druckbeaufschla gung
21 Radialfläche des Wulstes
22 Rohrsitzboden des Verbindungsstutzens
2 Überwurfmutter
3 Rohr
4 Dichtring
5 Haltebacken
6 Stauchwerkzeug
7 Zylindrische Rohraufnahme im Stauchwerkzeug
8 Radiale Stirnfläche des Stauchwerkzeuges
9 Zylindrische Begrenzungsfläche der Haltebacken
10 45° Schräge der Haltebacken
11 Kontaktfläche der Haltebacken zum Rohr
12 Rohrwulst
13 Kontaktfläche zwischen Mutter und Rohrwulst
14 Stirnfläche des Rohrverbindungsstutzens
15 24° Konus
16 Zylindrischer Rohrteil vor dem Wulst
17 Innenkontur eines dickwandigen Rohres
18 Detailansicht der Dichtung
19 Druckvektoren
20 Vektorfeld der Flächenpressung durch die Druckbeaufschla gung
21 Radialfläche des Wulstes
22 Rohrsitzboden des Verbindungsstutzens
Claims (10)
1. Rohrverbindung für eine druckfeste und formschlüssige
Verbindung, mit umgeformtem Rohr, einem Verschraubungs
körper mit genormtem 24° Konus und einer Überwurfmutter,
dadurch gekennzeichnet, daß das umgeformte Rohr (3) ein
entsprechend der Tiefe des 24°-Konus (15) achsparalleles
Endstück (16) aufweist, dem sich eine radial verlaufende
Anlageringfläche (21) anschließt, welche im montierten
Zustand der Verbindung an der Stirnfläche des Rohrver
bindungsstutzens (14) zur Anlage kommt.
2. Rohrverbindung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß im montierten zustand der Rohrverbindung zwischen dem
24°-Konus (15), dem achsparallelen Endstück (16) und der
radial verlaufenden Anlageringsfläche (21) ein Dichtungs
ring (4) angeordnet ist.
3. Rohrverbindung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Stirnfläche des achsparallelen Endstüc
kes (16) des umgeformten Rohres (3) mit dem Rohrsitzboden
des Verbindungsstutzens (22) im montierten Zustand der
Verbindung eine Kontaktfläche bildet.
4. Rohrverbindung nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekenn
zeichnet, daß sich der radial verlaufenden Anlagering
fläche (21) des umgeformten Rohres (3) eine im montierten
Zustand mit der Überwurfmutter (2) bildende Kontaktfläche
anschließt.
5. Rohrverbindung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet,
daß die Überwurfmutter (2) genormt ist und mit dem umge
formten Rohr (3) eine Anlagefläche (13) mit einer Neigung
von 45° zur Achse des Rohres (3) bildet.
6. Verfahren zur Herstellung eines umgeformten Rohres für
eine Rohrverbindung nach den Ansprüchen 1-5, wobei mit
Hilfe eines hydraulischen Gerätes an dem Ende des Rohres
ein Wulst angeformt wird, in dem das Rohr zwischen zwei
Haltebacken eingeklemmt und mit einem Werkzeug gestaucht
wird, dadurch gekennzeichnet, daß die Haltebacken jeweils
an einem dem Stauchwerkzeug zugekehrten Ende eine Aus
formung aufweisen, in die das umzuformende Rohr mittels
eines Stauchzylinders durch einen axialen Stauchvorgang
derart eingepreßt wird, daß die Außenkontur des Rohres
sich der Ausformung vollständig anpaßt, wobei der Innen
durchmesser des Stauchzylinders dem Außendurchmesser des
umzuformenden Rohres entspricht.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die
Tiefe des Stauchzylinders der Tiefe des 24°-Konus ent
spricht, so daß beim Stauchvorgang des Rohrendes ein
achsparalleles Rohrstück erhalten bleibt.
8. Verfahren nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet,
daß der Stauchzylinder an seinem Zylinderende eine radial
verlaufende Ringfläche aufweist, welche mit Abschluß des
Stauchvorgangs eine radial verlaufende Ringfläche des
umgeformten Rohrmantels bildet, deren Radius durch die
Ausformung der Haltebacken bestimmt wird.
9. Verfahren nach Anspruch 6, 7 oder 8, dadurch gekennzeich
net, daß sich der radialen Ringfläche des umgeformten
Rohrmantels eine achsparallele Ringfläche anschließt, die
in eine konische Ringfläche bis zum unveränderten Rohr,
entsprechend der Ausformung der Haltebacken, übergeht.
10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die
konische Ringfläche eine Neigung zur Achse des umzuformen
den Rohres von 45° aufweist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19520099A DE19520099C3 (de) | 1995-06-01 | 1995-06-01 | Rohrverbindung und Verfahren zu ihrer Herstellung |
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Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19520099A DE19520099C3 (de) | 1995-06-01 | 1995-06-01 | Rohrverbindung und Verfahren zu ihrer Herstellung |
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DE19520099C3 DE19520099C3 (de) | 2002-05-29 |
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ID=7763409
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE19520099A Expired - Lifetime DE19520099C3 (de) | 1995-06-01 | 1995-06-01 | Rohrverbindung und Verfahren zu ihrer Herstellung |
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