DE19519722A1 - Verfahren zur Herstellung von Nioboxid - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von NioboxidInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur pyrometallurgischen Herstel
lung eines technischen Nioboxides aus niobhaltigen Ferrolegierungen.
Niob wird im wesentlichen aus Pyrochlorerz aus Brasilien und Kanada gewonnen.
Die Produktion erfolgt aluminothermisch unter Zusatz von Aluminiumpulver,
Eisenoxid und Schlackenbildner, wodurch das Pyrochlor-Erzkonzentrat auf
direktem Wege zu Ferroniob reduziert wird. Solche Eisen-Niob-Legierungen
werden für die Stahlveredelung eingesetzt und stellen die wichtigste Handelsform
des Niobs dar.
Ein weiteres Verfahren zur Herstellung von Feroniob aus Columbit durch eine
gezielte Reduktion geht aus der US-A 2 909 427 hervor. Ziel des hier
beschriebenen Verfahrens ist die Herstellung eines tantalarmen Ferroniobs. Zu
diesem Zweck werden in einer ersten Stufe Eisenoxide und Verunreinigungen wie
Zinn und Phosphor in ein Eisenbad mit basischer Zustellung unter Zusatz von
Kalk und Flußspat als Schlackenbildner reduziert, während Tantal und Niob als
Oxide in der Schlacke verbleiben. In einer zweiten Stufe erfolgt die Abtrennung
des Tantals vom Niob. Durch den Einsatz von Aluminium, Silizium oder
Kohlenstoff als Reduktionsmittel wird das Nioboxid zu metallischem Ferroniobs
reduziert, während Tantal im wesentlichen in der Schlacke verbleibt.
Bei der pyrometallurgischen Gewinnung von Tantal aus tantalarmen und
niobreichen Rohstoffen fällt eine verunreinigte Ferrolegierung mit einer typischen
Zusammensetzung von 20 bis 45 Gew.-% Niob, 40 bis 65 Gew.-% Eisen, bis
1 Gew.-% Phosphor, bis zu 2 Gew.-% Ta, bis zu 1 Gew.-% Wolfram sowie bis zu
5 Gew.-% Zinn und bis zu 5 Gew.-% weiterer metallischer Anteile an. Aufgrund
der stahlschädlichen Verunreinigungen wie Phosphor, Wolfram und Zinn ist dieses
Material wirtschaftlich nicht verwertbar.
Es war somit die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren zur Ver
fügung zu stellen, welches es erlaubt, den Niob-Inhalt aus dieser oder ähnlichen
Legierungen einer wirtschaftlichen Verwertung zuzuführen.
Es wurde nun gefunden, daß diese Aufgabe gelöst wird durch ein Verfahren zur
pyrometallurgischen Herstellung eines technischen Nioboxides aus niobhaltigen
Ferrolegierungen der Zusammensetzung
20 bis 45 Gew.-% Niob,
40 bis 65 Gew.-% Eisen,
bis zu 5 Gew.-% Zinn,
bis zu 2 Gew.-% Tantal,
bis zu 1 Gew.-% Phosphor,
bis zu 1 Gew.-% Wolfram und
bis zu 5 Gew.-% weiterer metallischer Anteile,
40 bis 65 Gew.-% Eisen,
bis zu 5 Gew.-% Zinn,
bis zu 2 Gew.-% Tantal,
bis zu 1 Gew.-% Phosphor,
bis zu 1 Gew.-% Wolfram und
bis zu 5 Gew.-% weiterer metallischer Anteile,
wobei die niobhaltigen Ferrolegierungen oxidierend geröstet und das erhaltende
Röstgut unter Zusatz von kohlenstoffhaltigen Reduktionsmitteln zu einem
technischen Nioboxid und einer Metallphase so erschmolzen wird, daß der
Niobgehalt in der Metallphase kleiner als 3 Gew.-% beträgt und das neben der
Metallphase entstandene technische Nioboxid abgetrennt und zerkleinert wird.
Es ist vorteilhaft, daß die zu behandelnde Ferronioblegierung, die z. B. aus Zinn,
Schlacken, Erze und/oder Konzentraten gewonnen werden kann, zunächst
zerkleinert, dann erneut geröstet und im Lichtbogenofen einer gezielten Reduktion
unterworfen wird. In dieser Schmelzstufe entsteht dann als Zielprodukt ein
technisches Nioboxid mit mehr als 90 Gew.-% Nioboxid und eine neue
Metallphase, die Begleitelemente wie Wolfram, Zinn oder auch Phosphor enthält
und die separat abgegossen werden kann. Dieses technische Nioboxid ist als
wertvoller Rohstoff für die Weiterverarbeitung zu Niobprodukten geeignet.
Die bevorzugte Verfahrensvariante besteht darin, daß das Röstgut so erschmolzen
wird, daß der FeO-Gehalt im technischen Nioboxid maximal 3 Gew.-% beträgt.
Besonders geeignete kohlenstoffhaltigen Reduktionsmittel im Sinne dieser
Erfindung stellen Petrolkoks, Graphit, Koksruß und/oder kompaktierte Melasse
dar.
Die Erfindung wird im folgenden beispielhaft erläutert, ohne daß hierin eine
Einschränkung zu sehen ist.
15000 kg einer niobhaltigen Legierung der Zusammensetzung 40,6 Gew.-Gew.-%
Niob, 1,3 Gew.-% Tantal, 46,8 Gew.-% Eisen, 3,4 Gew.-% Zinn, 0,5 Gew.-%
Wolfram, 0,38 Gew.-% Phosphor und 3,35 Gew.-% Blei wurden in einem
Drehrohr bei 800-950°C in oxidierender Atmosphäre geröstet. Die so erzeugten
20400 kg Röstgut mit 42,69 Gew.-% Nb₂O₅, 1,18 Gew.-% TaO₅, 49,13 Gew.-%
Fe₂O₃, 0,64 Gew.-% P₂O₅, 3,13 Gew.-% SnO₂ und 2,66 Gew.-% PbO wurden
unter Zugabe der zur Reduktion von WO₃, Fe₂O₃, P₂O₅ und SnO₂ stöchiometrisch
benötigten Menge an Petrolkoks im elektrischen Lichtbogenofen so erschmolzen,
daß der Niob-Gehalt in metallischer Phase < 2 Gew.-% betrug. Aus der
schmelzmetallurgischen Verarbeitung resultierten nach Abtrennung der metal
lischen Phase vom technischen Nioboxid insgesamt 8040 kg einer Legierung der
Zusammensetzung 86,75 Gew.-% Eisen, 2,1 Gew.-% Niob, 0,99 Gew.-% Wolfram,
0,72 Gew.-% Phosphor, 5 Gew.-% Zinn und 5,.1 Gew.-% Blei sowie 9040 kg
eines technischen Nioboxides mit 2,1 Gew.-% FeO und 95,2 Gew.-% Nb₂O₅ und
2,7 Gew.-% Ta₂O₅.
Claims (3)
1. Verfahren zur pyrometallurgischen Herstellung eines technischen Niob
oxides aus niobhaltigen Ferrolegierungen der Zusammensetzung
20 bis 45 Gew.-% Niob,
40 bis 65 Gew.-% Eisen,
bis zu 5 Gew.-% Zinn,
bis zu 2 Gew.-% Tantal,
bis zu 1 Gew.-% Phosphor,
bis zu 1 Gew.-% Wolfram und
bis zu 5 Gew.-% weiterer metallischer Anteile,dadurch gekennzeichnet, daß die niobhaltigen Ferrolegierungen oxidierend geröstet und das erhaltene Röstgut unter Zusatz von kohlenstoffhaltigen Reduktionsmitteln zu einem technischen Nioboxid und einer Metallphase so erschmolzen wird, daß der Niobgehalt in der Metallphase kleiner als 3 Gew.-% beträgt und das neben der Metallphase entstandene technische Nioboxid abgetrennt und zerkleinert wird.
40 bis 65 Gew.-% Eisen,
bis zu 5 Gew.-% Zinn,
bis zu 2 Gew.-% Tantal,
bis zu 1 Gew.-% Phosphor,
bis zu 1 Gew.-% Wolfram und
bis zu 5 Gew.-% weiterer metallischer Anteile,dadurch gekennzeichnet, daß die niobhaltigen Ferrolegierungen oxidierend geröstet und das erhaltene Röstgut unter Zusatz von kohlenstoffhaltigen Reduktionsmitteln zu einem technischen Nioboxid und einer Metallphase so erschmolzen wird, daß der Niobgehalt in der Metallphase kleiner als 3 Gew.-% beträgt und das neben der Metallphase entstandene technische Nioboxid abgetrennt und zerkleinert wird.
2. Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Röstgut so
erschmolzen wird, daß der FeO-Gehalt im technischen Nioboxid maximal
3 Gew.-% beträgt.
3. Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als kohlenstoff
haltige Reduktionsmittel Petrolkoks, Graphit, Koksruß und/oder kompak
tierende Melasse eingesetzt wird.
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DE1995119722 DE19519722B4 (de) | 1995-05-30 | 1995-05-30 | Verfahren zur Herstellung von Nioboxid |
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DE (1) | DE19519722B4 (de) |
Cited By (1)
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---|---|---|---|---|
DE19722141C2 (de) * | 1997-05-27 | 2000-10-12 | Seherr Thoss Graf Von | Gleichlauf-Kugeldrehgelenk mit zwei getrennten Gruppen von Kugeln für die Gleichlaufsteuerung und Drehkraftübertragung |
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DE2844914A1 (de) * | 1977-10-19 | 1979-04-26 | Metallurgie Hoboken | Verfahren zur herstellung eines tantal und niob enthaltenden konzentrats aus einer diese elemente enthaltenden ferrolegierung |
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1996
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- 1996-05-29 BR BR9602511A patent/BR9602511A/pt not_active IP Right Cessation
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Publication number | Publication date |
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AT403044B (de) | 1997-10-27 |
DE19519722B4 (de) | 2004-04-29 |
BR9602511A (pt) | 1998-04-22 |
ATA91496A (de) | 1997-03-15 |
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