DE19519693C1 - Verfahren und Vorrichtung zum Füllen einer selbstentleerenden Schleudertrommel - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zum Füllen einer selbstentleerenden SchleudertrommelInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Füllen
einer selbstentleerenden Schleudertrommel mit einem zu
trennenden Flüssigkeitsgemisch, das über ein Einlaufrohr
und einen Verteiler zugeführt wird, dessen Einlaufraum
über Öffnungen in seinem mit radialen Zufuhrkanälen verse
henen Verteilerfuß mit einem Tellereinsatz in Verbindung
steht, in dessen Zentrum Kanäle zur Ableitung der abge
trennten leichten Flüssigkeitsphase in eine erste Ableit
kammer und an dessen Peripherie ein Trennraum mit Kanälen
zur Ableitung der abgetrennten schweren Flüssigkeitsphase
in eine zweite Ableitkammer vorgesehen sind.
Die Erfindung betrifft außerdem eine
selbstentleerende Schleudertrommel
nach dem Oberbegriff des Patentanspruches 3.
Eine Schleudertrommel zum Trennen von Flüssigkeitsgemi
schen ist beispielsweise aus der DE 23 13 669 C3 bekannt.
Bei dieser Schleudertrommel werden die Zufuhrkanäle durch
unterhalb des Verteilerfußes vorgesehene Rippen gebildet,
die bis in den zentralen Bereich des Einlaufraumes rei
chen. Diese Rippen bewirken eine spontane Beschleunigung
des zugeführten Flüssigkeitsgemisches auf die Winkelge
schwindigkeit der Schleudertrommel. Die dabei unvermeidli
che Stoßwirkung kann empfindliche Schleudergüter nachtei
lig beeinflussen.
Eine besonders starke Beanspruchung des Flüssigkeitsgemi
sches wird durch Rippen oder Eintrittsöffnungen hervorge
rufen, die nicht durch Flüssigkeit abgedeckt sind. Sobald
die Rippen außerhalb des Flüssigkeitsspiegels liegen, er
folgt die Mitnahme weitgehendst schonend durch Flüssig
keitsreibung. Zwar läßt sich die Schleudertrommel so aus
legen, daß diese Rippen oder Eintrittsöffnungen bei Be
trieb von Flüssigkeit überdeckt sind, doch beim Befüllen
der Schleudertrommel zu Beginn des Trennvorgangs und nach
jeder Entleerung der Schleudertrommel liegen diese Rippen
oder Eintrittsöffnungen frei und führen dann zu den ge
nannten Beeinträchtigungen des Produktes.
Dies wird insbesondere bei sehr wertvollen und schlagemp
findlichen Produkten, beispielsweise bei der Abtrennung
von Blutplasma, nicht akzeptiert. Nach jeder Trommelent
leerung läuft das Blutplasma zunächst für 30 Sekunden rot
gefärbt ab, was ein Zeichen für eine unerwünschte Hämolyse
ist, die durch Zerschlagen von Blutzellen entsteht.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, den Füllvorgang
der Schleudertrommel bzw. eine Schleudertrommel so auszuführen, daß dabei eine Beein
trächtigung des Flüssigkeitsgemisches durch nicht von
Flüssigkeit abgedeckte Kanäle oder Rippen vermieden wird.
Diese Aufgabe wird beim Verfahren gelöst durch folgende Verfahrensschrit
te:
- a) Füllen der Schleudertrommel mit einer Hilfsflüssigkeit über eine untere Abteilung des Verteilerfußes bis zu einem Flüssigkeitsspiegel, der radial einwärts der Ein trittsöffnungen der Zufuhrkanäle dieser Abteilung liegt,
- b) Zuführung des Flüssigkeitsgemisches mit reduzierter Leistung über die untere Abteilung des Verteilerfußes bis zu einem radial einwärts gelegenen Flüssigkeits spiegel, der die Eintrittsöffnungen der Zufuhrkanäle einer oberen Abteilung des Verteilerfußes überdeckt,
- c) Zuführung des Flüssigkeitsgemisches mit voller Leistung über beide Abteilungen des Verteilerfußes.
Die zunächst zugeführte Hilfsflüssigkeit überdeckt die
Eintrittsöffnungen der Zufuhrkanäle der unteren Abtei
lung des Verteilerfußes, bevor anschließend das stoß
empfindliche Produkt dieser Abteilung mit kleiner Lei
stung zugeführt wird und dabei durch die Hilfsflüssig
keit sanft beschleunigt wird. Dabei füllt sich die un
tere Abteilung bis zu einem Flüssigkeitsspiegel auf,
der radial einwärts der Eintrittsöffnungen der Zufuhr
kanäle der oberen Abteilung des Verteilerfußes liegt.
Simultan zur unteren Abteilung erfolgt eine radial ein
wärts gerichtete Verschiebung des Flüssigkeitsspiegels
in der oberen Abteilung bis zur Überdeckung der Ein
trittsöffnungen dieser Abteilung. Da jetzt alle Ein
trittsöffnungen des Verteilers von Flüssigkeit über
deckt sind, kann anschließend der Trennvorgang mit vol
ler Leistung betrieben werden, ohne eine Beeinträchti
gung des Produktes befürchten zu müssen.
Bei einer vorteilhaften Ausgestaltung wird als Hilfs
flüssigkeit Salzwasser verwendet. Diese Flüssigkeit hat
sich insbesondere bei der Abtrennung von Blutplasma be
währt.
Die Lösung dieser Aufgabe ist bei einer Schleudertrommel zur Durchführung des Verfahrens
in Anspruch 3 beschrieben. Die simultane Verschie
bung der Flüssigkeitsspiegel in der oberen und unteren
Abteilung wird durch die Kommunikation dieser Abteilun
gen im peripheren Bereich bewirkt.
Bei einer vorteilhaften Ausgestaltung sind die Ein
trittsöffnungen der unteren Abteilung auf einem Durch
messer "D₂" vorgesehen, der größer ist als der Ablauf
durchmesser "D₁" der zweiten Ableitkammer. Ein Ablauf
von Hilfsflüssigkeit aus der zweiten Ableitkammer ist
wegen der kommunizierenden Effekte zwischen "D₂" und
"D₁" ein Indiz für die Überdeckung der Eintrittsöffnun
gen der unteren Abteilung.
Bei einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung sind die
Eintrittsöffnungen der oberen Abteilung auf einem
Durchmesser "D₄" vorgesehen, der größer ist als der Ab
laufdurchmesser "D₃" der ersten Ableitkammer. Ein Ab
lauf von abgetrennter Flüssigkeit aus der ersten Ab
leitkammer ist aus vorgenannten Grund ein Indiz für die
Überdeckung der Eintrittsöffnungen der oberen Abtei
lung.
Ein Ausführungsbeispiel der Schleudertrommel gemäß der Erfindung ist in der Zeichnung
dargestellt und wird nachstehend ebenso wie das erfindungsgemäße
Verfahren näher erläutert.
Mit 1 ist in der Fig. 1 eine Schleudertrommel bezeichnet,
die über ein Einlaufrohr 2 und einen Verteiler 3 mit einem
Einlaufraum 4 und Öffnungen 5 in einem mit radialen Zu
fuhrkanälen 6 versehenen Verteilerfuß 7 mit einem Teller
einsatz 8 in Verbindung steht. Im Zentrum des Tellerein
satzes 8 sind Kanäle 9 zur Ableitung der abgetrennten
leichten Flüssigkeitsphase in eine erste Ableitkammer 10
vorgesehen. An der Peripherie des Tellereinsatzes 8 ist
ein Trennraum 11 mit Kanälen 12 zur Ableitung der abge
trennten schweren Flüssigkeitsphase in eine zweite Ableit
kammer 13 angeordnet. Der Verteilerfuß 7 ist aufgeteilt in
eine obere Abteilung 14 und eine untere Abteilung 15, die
im Bereich der Öffnungen 5 miteinander kommunizieren, wo
bei Eintrittsöffnungen 16 der Zufuhrkanäle 6 der oberen
Abteilung 14 radial einwärts von Eintrittsöffnungen 17 der
Zufuhrkanäle 6 der unteren Abteilung 15 vorgesehen sind
und das Einlaufrohr 2 in die untere Abteilung 15 mündet.
An der Peripherie der Schleudertrommel 1 befinden sich
Austragsöffnungen 18 für abgetrennten Feststoff, die durch
einen hydraulisch betätigbaren Kolbenschieber 19 geöffnet
werden können.
Die Schleudertrommel 1 wird zunächst mit einer Hilfsflüs
sigkeit gefüllt, die über das Einlaufrohr 2, die untere
Abteilung 15, den Trennraum 11 und die Kanäle 12 in die
zweite Ableitkammer 13 gelangt und diese über den Ablauf
durchmesser "D₁" verläßt. Ein Flüssigkeitsspiegel mit die
sem Durchmesser, der kleiner ist als der Durchmesser "D₂",
auf dem die Eintrittsöffnungen 17 der unteren Abteilung 15
liegen, stellt sich wegen der kommunizierenden Wirkung
auch im Bereich des Verteilerfußes 7 ein. Die Eintritts
öffnungen 17 sind somit von der Hilfsflüssigkeit bedeckt.
Der anschließend der unteren Abteilung 15 zugeführte Pro
duktstrom wird somit durch Kontakt mit der Hilfsflüssig
keit beschleunigt. Damit die untere Abteilung 15 nicht
überläuft, wird diese nun mit geringer Zulaufleistung auf
gefüllt, wobei sowohl in der oberen Abteilung 14 als auch
in der ersten Ableitkammer 10 für die abgetrennte leichte
Flüssigkeitsphase simultan eine radial einwärts gerichtete
Verschiebung der dortigen Flüssigkeitsspiegel durch die
abgetrennte leichte Flüssigkeitsphase bis zum Ablaufdurch
messer "D₃" erfolgt. Da dieser Durchmesser kleiner ist als
der Durchmesser "D₄", auf dem die Eintrittsöffnungen 16
der oberen Abteilung 14 liegen, sind diese auch von Flüs
sigkeit bedeckt. Anschließend kann der Trennvorgang mit
voller Leistung betrieben werden, ohne eine Beeinträchti
gung des Produktes befürchten zu müssen.
Wegen der radial weiter einwärts liegenden Eintrittsöff
nungen 16 der oberen Abteilung 14 erzeugt diese einen we
sentlich höheren Flüssigkeitsdruck, so daß diese Abteilung
die Durchsatzleistung der Trommel bestimmt. Die untere Ab
teilung 15 dient vorrangig zur stoßfreien Befüllung der
Trommel 1. Der beschriebene Füllvorgang wird nach jeder
Entleerung der Schleudertrommel über die Austragsöffnungen
18 wiederholt.
Claims (5)
1. Verfahren zum Füllen einer selbstentleerenden Schleu
dertrommel mit einem zu trennenden Flüssigkeitsgemisch,
das über ein Einlaufrohr und einen Verteiler zugeführt
wird, dessen Einlaufraum über Öffnungen in seinem mit ra
dialen Zufuhrkanälen versehenen Verteilerfuß mit einem
Tellereinsatz in Verbindung steht, in dessen Zentrum Kanä
le zur Ableitung der abgetrennten leichten Flüssigkeits
phase in eine erste Ableitkammer und an dessen Peripherie
ein Trennraum mit Kanälen zur Ableitung der abgetrennten
schweren Flüssigkeitsphase in eine zweite Ableitkammer
vorgesehen sind, gekennzeichnet durch folgende Verfahrens
schritte:
- a) Füllen der Schleudertrommel mit einer Hilfsflüssigkeit über eine untere Abteilung des Verteilerfußes bis zu einem Flüssigkeitsspiegel, der radial einwärts der Ein trittsöffnungen der Zufuhrkanäle dieser Abteilung liegt,
- b) Zuführung des Flüssigkeitsgemisches mit reduzierter Leistung über die untere Abteilung des Verteilerfußes bis zu einem radial einwärts gelegenen Flüssigkeits spiegel, der die Eintrittsöffnungen der Zufuhrkanäle einer oberen Abteilung des Verteilerfußes überdeckt,
- c) Zuführung des Flüssigkeitsgemisches mit voller Leistung über beide Abteilungen des Verteilerfußes.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
als Hilfsflüssigkeit Salzwasser verwendet wird.
3. Selbstentleerende Schleudertrommel zur Durchführung des
Verfahrens nach Anspruch 1 oder 2 mit einem Einlaufrohr
und einem Verteiler, dessen Einlaufraum über Öffnungen in
seinem mit radialen Zufuhrkanälen versehenen Verteilerfuß
mit einem Tellereinsatz in Verbindung steht, in dessen
Zentrum Kanäle zur Ableitung der abgetrennten leichten
Flüssigkeitsphase in eine erste Ableitkammer und an dessen
Peripherie ein Trennraum mit Kanälen zur Ableitung der ab
getrennten schweren Flüssigkeitsphase in eine zweite Ab
leitkammer vorgesehen sind, dadurch gekennzeichnet, daß
der Verteilerfuß (7) aufgeteilt ist in eine obere Abtei
lung (14) und eine untere Abteilung (15), die im periphe
ren Bereich miteinander kommunizieren, wobei die Ein
trittsöffnungen (16) der Zufuhrkanäle (6) der oberen Ab
teilung (14) radial einwärts von den Zufuhrkanälen (6) der
unteren Abteilung (15) vorgesehen sind und das Einlaufrohr
(2) in die untere Abteilung (15) mündet.
4. Schleudertrommel nach Anspruch 3, dadurch gekennzeich
net, daß die Eintrittsöffnungen (17) der unteren Abteilung
(15) auf einem Durchmesser "D₂" vorgesehen sind, der grö
ßer ist als der Ablaufdurchmesser "D₁" der zweiten Ableit
kammer (13).
5. Schleudertrommel nach Anspruch 3 oder 4, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Eintrittsöffnungen (16) der oberen
Abteilung (14) auf einem Durchmesser "D₄" vorgesehen sind,
der größer ist als der Ablaufdurchmesser "D₃" der ersten
Ableitkammer (10).
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