DE19517133A1 - Untersuchungsverfahren zur Erkennung von Spannungszuständen in einem Festkörper - Google Patents
Untersuchungsverfahren zur Erkennung von Spannungszuständen in einem FestkörperInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Erkennung von
mechanischen Spannungszuständen, insbesondere von Eigen
spannungen und Lastspannungen (Druckspannung oder Zugspan
nung), in einem Energie (Licht, elektromagnetische Strah
lung u. a.) absorbierenden Festkörper.
Das Prinzip des Meßverfahrens basiert darauf, daß ein
Festkörper bei periodischer oder gepulster Bestrahlung mit
einer energiereichen Strahlung sich auch aufgrund der Ab
sorption der Strahlungsenergie periodisch entsprechend der
Modulationsfrequenz oder Pulsfolge der Anregungsquelle an
den bestrahlten Stellen erwärmt und sich die erzeugte Wärme
vom Ort der Bestrahlung ausgehend als thermische Welle in
dem Festkörper ausbreitet. Entsprechend den physikalischen
Gesetzen der Wärmefortpflanzung und Wärmediffusion sind die
Eigenschaften dieser thermischen Welle bezüglich Amplitude
und Phasenbeziehung zwischen Anregungs- und Antwortsignal
abhängig von den Eigenschaften des Festkörpers.
Amplituden- und Phasensignal sind damit geeignete Meßgrößen
zur Beschreibung der thermischen Eigenschaften eines Fest
körpers.
Aus der Offenlegungsschrift DE 39 13 474 A1 ist be
kannt, daß als punktförmige Anregungsstrahlung ein modu
lierter Laserstrahl der Modulationsfrequenz f1 verwandt,
die entstehende thermische Welle mit Hilfe eines IR-Detek
tors gemessen, die Phasenverschiebung Δϕ zwischen Anregung
und thermischer Antwort bestimmt und mit diesem Meßverfah
ren die Oberfläche eines Festkörpers abgescannt wird. Auf
grund der ortsabhängigen Änderungen der Phasenverschiebung
wird ein Bild erstellt, aus dem sich auf Änderungen der
Materialeigenschaften schließen läßt.
Weiterhin wird auf die Patentschrift DE 40 15 893 C2
mit dort enthaltenem weiteren Stand der Technik verwiesen.
In dieser Schrift wird ein photothermisches Meßverfahren
vorgeschlagen, bei dem das von einem Anregungsstrahl er
zeugte Infrarotsignal auf der dem Anregungsstrahl zugewand
ten Seite des Festkörpers gemessen wird, nachdem es nach
Durchlaufen des der Abtastung dienenden Abschnitts des
Strahlenganges des Anregungsstrahls ausgekoppelt wird, das
innere und äußere Inhomogenitäten beinhaltende Infrarotsi
gnal und das äußere Inhomogenitäten beinhaltende Bildsignal
derart verarbeitet werden, daß ein nur innere Inhomogenitä
ten beinhaltendes Ausgangssignal erhalten wird, wobei die
Abtastgeschwindigkeit des Anregungsstrahls in Abhängigkeit
von der vom Material des Festkörpers vorgegebenen Ausbrei
tungsgeschwindigkeit des thermischen Infrarotsignals einge
stellt wird.
In den oben genannten Schriften wird darauf hingewie
sen, daß durch die jeweiligen Verfahren gewollte und/oder
unerwünschte thermische Materialveränderungen und -inhomo
genitäten (Schichtdicken, Haftungsfehler, Defekte, Härte)
feststellbar sind, jedoch wird dem Fachmann keine Lehre
mitgeteilt, mit der er in der Lage wäre, aus den photother
mischen Signalen auf Spannungszustände in einem Festkörper
zurückzuschließen und verschiedene Arten von Spannungen
(Eigen-, Lastspannungen) zu detektieren und zu unterschei
den.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren darzustel
len, mit dem es möglich ist, Spannungszustände in einem
Festkörper zu detektieren und die unterschiedlichen Arten
von Spannungen anhand der photothermisch gewonnenen Signale
zu unterscheiden.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale
des Verfahrensanspruches 1 gelöst.
Demgemäß haben die Erfinder folgendes erkannt:
Wird ein Festkörper mit einer energiereichen, intensitäts
modulierten Strahlung beaufschlagt, so wird am Ort der
Strahlungsabsorption Wärme erzeugt und die Erwärmung brei
tet sich als periodisch variierende Temperatur in Form ei
ner thermischen Welle im Festkörper aus. Die Wärmeausbrei
tung und die sich daraus ergebende Temperaturverteilung
wird physikalisch durch die Wärmediffusionsgleichung mit
ortsabhängigen thermischen Eigenschaften (Wärmeleitfähig
keit, Dichte, Wärmekapazität) des Festkörpers beschrieben.
Aus dieser Gleichung folgt, daß die Eindringtiefe der ge
dämpft und stark dispersiv in den Festkörper eindringenden
thermischen Welle eine starke Abhängigkeit von der Modula
tionsfrequenz der anregenden Strahlung besitzt. Weiterhin
ergibt sich, daß sowohl die Amplitude als auch die Phase
des thermischen Antwortsignals zur Anregungsfrequenz Infor
mationen über die Materialeigenschaft und deren Veränderung
enthält, wobei zu beachten ist, daß die thermischen Eigen
schaften, insbesondere die thermische Diffusivität und
thermische Effusivität (die sich wiederum auf unterschied
liche Art aus Wärmeleitfähigkeit, Dichte und Wärmekapazität
zusammensetzen), abhängig von den mikroskopischen Eigen
schaften des Materials, wie z. B. den Spannungszuständen,
ist.
Die Amplitude enthält Informationen zum Absorptions
koeffizienten und den thermischen Kennwerten des untersuch
ten Körpers. Sie ist von den optischen, thermischen und
geometrischen Eigenschaften der Probenoberfläche abhängig.
Die Phasenbeziehung zwischen Anregung und thermischem Ant
wortsignal beinhaltet Informationen über das Ausbreitungs
verhalten der thermischen Welle im Festkörper und ist damit
beeinflußt durch Materialeigenschaften, die die Diffusion
der Wärme beeinflussen, also der thermischen Diffusivität.
Da das Ausbreitungsverhalten des Signals im Festkörper auch
abhängig von der Modulationsfrequenz der Anregungsquelle
ist, lassen sich durch Änderung der Modulationsfrequenz
auch Informationen aus unterschiedlichen Tiefen und Umge
bungsentfernungen vom Anregungsort durch das Antwortsignal
empfangen.
Somit kann über die Frequenzabhängigkeit des Amplitu
den- bzw. des Phasensignals auf eine Änderung der thermi
schen Kennwerte, insbesondere der thermischen Diffusivität,
an unterschiedlich entfernt gelegenen Orten geschlossen
werden. Da die thermische Diffusivität bzw. die thermischen
Kennwerte wiederum abhängig vom mikroskopischen Material zu
stand sind, läßt sich hieraus auch auf den Materialzustand
schließen, wobei sich das Tiefenprofil der thermischen Ei
genschaften mit dem Verlauf von Spannungszuständen im Mate
rialinnern korrelieren läßt.
Bei einer punktförmigen Anregung erhält man aufgrund
der kugelförmigen Ausbreitung einer Welle frequenzabhängig
Antwortsignale aus gleichen Entfernungen, die einer Kugel
oberfläche entsprechen, die allerdings in unterschiedlichen
Tiefenbereichen des Festkörpers liegen. Dies kann teilweise
unerwünscht sein, da man lediglich jeweils ein Antwortsi
gnal aus einer bestimmten Tiefe benötigt, insbesondere, da
Eigenspannungen ebenfalls häufig tiefenabhängig sind. Hier
für ist es vorteilhaft, eine relativ zur Meßfläche des Ant
wortsignals und/oder der Eindringtiefe des Signals in den
Festkörper große Anregungsfläche vorzusehen, wobei die Meß
fläche jeweils ausreichend Abstand zu den Rändern der Anre
gungsfläche haben sollte. Hierdurch wird gewährleistet, daß
das Antwortsignal nahezu eindimensional ist und Änderungen
im Signal ausschließlich tiefenabhängig sind. Es wird also
auch die Diffusionsgleichung am Meßort eindimensional und
es läßt sich mit mathematischen Modellen die hier nur noch
tiefenabhängigen thermischen Kennwerte aus dem Frequenzver
lauf der thermischen Signale (Amplitude und Phase) rekon
struieren.
Das oben beschriebene Prinzip findet in dem Verfahren
zur Erkennung von Spannungszuständen in einem Energie ab
sorbierenden Festkörper seinen Niederschlag wie folgt:
Die Oberfläche eines Festkörpers wird auf einer Anre gungsfläche A mit einer intensitätsmodulierten, energiefüh renden Strahlung mit einer Modulationsfrequenz f angeregt, wobei jegliche Strahlung Anwendung finden kann. Bevorzugt wird hierbei ein intensitätsmodulierter Laser im sichtbaren bis ultravioletten Bereich genutzt, jedoch kann auch ein faches Licht, energiereiche Röntgen-, γ- oder sonstige elektromagnetische Strahlung, hochenergetische Elektronen strahlung oder auch sonstige Teilchenstrahlung genutzt wer den. Gleichzeitig wird die Energieantwort des Festkörpers bezüglich Intensität und/oder Phasenverschiebung zur Modu lationsfrequenz gemessen, wobei hier vorzugsweise die Wär meantwort (gemäß dem Planck′schen Strahlungsgesetz) mit Hilfe eines Infrarot empfindlichen Detektors gemessen wird. Andere Detektionsverfahren, wie photothermische Strahlab lenkung, Interferometrie, Thermoreflexion, Strahlablenkung in Reflexion, können ebenfalls eingesetzt werden, wenn die geometrischen Bedingungen am Meßort dies zulassen. Diese Messung wird für eine Vielzahl von unterschiedlichen Modu lationsfrequenzen fi am selben Meßort durchgeführt und ein Vergleich des Intensitäts- und/oder Phasenverlaufs zwischen einem Standardfestkörper gleichen Materials oder einem an deren Ort des Probenkörpers und dem zu untersuchenden Pro benkörper über die Frequenzen fi durchgeführt. Vorzugsweise besteht dieser Vergleich in einer einfachen Subtraktion (Phasensignal) oder Quotientenbildung (Amplitudensignal) der Werte korrespondierenden Anregungsfrequenz, wodurch man eine sogenannte Kontrastkurve erhält. Aufgrund des Kurven verlaufes der Vergleichs- bzw. der Kontrastkurve läßt sich nun auf eine Änderung der thermischen Eigenschaften bis zu einer durch die Modulationsfrequenz vorbestimmten Tiefe und damit auf das Vorhandensein eines Spannungszustandes des Probenkörpers am zu untersuchenden Ort schließen.
Die Oberfläche eines Festkörpers wird auf einer Anre gungsfläche A mit einer intensitätsmodulierten, energiefüh renden Strahlung mit einer Modulationsfrequenz f angeregt, wobei jegliche Strahlung Anwendung finden kann. Bevorzugt wird hierbei ein intensitätsmodulierter Laser im sichtbaren bis ultravioletten Bereich genutzt, jedoch kann auch ein faches Licht, energiereiche Röntgen-, γ- oder sonstige elektromagnetische Strahlung, hochenergetische Elektronen strahlung oder auch sonstige Teilchenstrahlung genutzt wer den. Gleichzeitig wird die Energieantwort des Festkörpers bezüglich Intensität und/oder Phasenverschiebung zur Modu lationsfrequenz gemessen, wobei hier vorzugsweise die Wär meantwort (gemäß dem Planck′schen Strahlungsgesetz) mit Hilfe eines Infrarot empfindlichen Detektors gemessen wird. Andere Detektionsverfahren, wie photothermische Strahlab lenkung, Interferometrie, Thermoreflexion, Strahlablenkung in Reflexion, können ebenfalls eingesetzt werden, wenn die geometrischen Bedingungen am Meßort dies zulassen. Diese Messung wird für eine Vielzahl von unterschiedlichen Modu lationsfrequenzen fi am selben Meßort durchgeführt und ein Vergleich des Intensitäts- und/oder Phasenverlaufs zwischen einem Standardfestkörper gleichen Materials oder einem an deren Ort des Probenkörpers und dem zu untersuchenden Pro benkörper über die Frequenzen fi durchgeführt. Vorzugsweise besteht dieser Vergleich in einer einfachen Subtraktion (Phasensignal) oder Quotientenbildung (Amplitudensignal) der Werte korrespondierenden Anregungsfrequenz, wodurch man eine sogenannte Kontrastkurve erhält. Aufgrund des Kurven verlaufes der Vergleichs- bzw. der Kontrastkurve läßt sich nun auf eine Änderung der thermischen Eigenschaften bis zu einer durch die Modulationsfrequenz vorbestimmten Tiefe und damit auf das Vorhandensein eines Spannungszustandes des Probenkörpers am zu untersuchenden Ort schließen.
Vorteilhaft ist es bei diesem Untersuchungsverfahren,
wenn die Energieantwort auf einer Meßfläche m gemessen
wird, die um so viel kleiner als A ist, daß die Meßfläche m
so innerhalb der Anregungsfläche A liegt, daß (nichtlinea
re) Einflüsse aus den Randbereichen vernachlässigbar sind.
Ebenfalls ist es möglich, die Energieantwort mit Hilfe
des bekannten Mirage-Effektes (photothermische Strahlablen
kung) zu messen, also die Wärmeantwort des benachbarten
Mediums, z. B. der Luft, durch die Veränderung ihres Bre
chungsindex und einer damit verbundenen Abweichung eines
parallel zur Festkörperoberfläche transversierenden Laser-
Strahls. Hierfür ist es allerdings notwendig, daß eine
ebene Oberfläche vorhanden ist. Erfindungsgemäß kann es
auch vorteilhaft sein, die Energieantwort gleichzeitig nach
beiden Verfahren zu messen.
Erfindungsgemäß wird festgestellt, daß die frequenz
abhängigen Amplituden- und Phasenkontrastfunktionen sich
bei vorliegenden Zug- oder Druckspannungen in charakteri
stischer Weise unterscheiden, so daß das Verhältnis bei
verschiedenen Modulationsfrequenzen ausreicht, Zug- und
Druckspannungen eindeutig zu unterscheiden. Die Größe ist
mit der Höhe von Zug- oder Druckspannungen zu korrelieren.
Es wird daher betont, daß für jedes Basismaterial eine Ka
librierung durchzuführen ist, da die Korrelation von Zug-
und Druckspannungen mit den Änderungen der thermischen Pa
rameter materialspezifisch ist.
Gemäß dem oben dargestellten Verfahren benötigt man
erfindungsgemäß eine Vorrichtung zur Erkennung von Span
nungszuständen, insbesondere Eigenspannungen (Druckspannung
oder Zugspannung) in einem Energie absorbierenden Festkör
per die folgenden Einheiten:
- - eine Quelle zur Aussendung einer intensitätsmodulier ten, energieführenden Anregungsstrahlung mit einer Modulationsfrequenz f, die eine Anregungsfläche A auf dem Festkörper bestrahlt;
- - eine Meßvorrichtung zur Registrierung der Energieant wort des Festkörpers (Detektor) bezüglich Intensität und/oder Phasenverschiebung zur Modulationsfrequenz auf einer Meßfläche m auf dem Festkörper;
- - eine elektronische Einheit (bei periodischer Anregung: Lock-in-Verstärker), die aus Modulator- und Detektor signal Amplitude und Phase ermittelt;
- - ein elektronisches System, das einen Vergleich des Intensitäts- und/oder Phasenverlaufs zwischen einem Standardfestkörper gleichen Materials oder einem ande ren Ort des Probenfestkörpers und dem zu untersuchen den Probenfestkörper über die Frequenzen fi vornimmt.
Erfindungsgemäß kann die Vorrichtung weiterhin so aus
gestaltet werden, daß die Meßfläche m um so viel kleiner
als A ist, daß m innerhalb A liegt, so daß Einflüsse aus
den Randbereichen vernachlässigbar sind.
Weiterhin kann die erfindungsgemäße Vorrichtung zu
sätzlich oder ausschließlich zur Registrierung der Wärme
antwort des Festkörpers mit einer Meßeinrichtung zur Regi
strierung des Mirage-Effektes ausgerüstet sein.
Auch ist es vorteilhaft, als Quelle der energieführen
den Strahlung einen Laser vorzusehen, jedoch kann auch eine
sonstige Strahlungsquelle genutzt werden, sobald sie genü
gend Energie führt, wobei die Nutzung hochenergetischer
Elektronen vorteilhaft sein kann, da hierdurch die Ein
dringtiefe gesteigert werden kann.
Vorteilhaft kann die Meßvorrichtung weiterhin zur Mes
sung der Energieantwort des Festkörpers mit einem Infrarot
detektor ausgestattet sein.
Weiterhin vorteilhaft ist es, die Vorrichtung mit ei
nem elektronischen System auszustatten, das geeignet ist:
- - zwischen den beiden Meßorten bzw. Probenkörpern je weils den Kontrastverlauf über die Frequenz (Differenz der Meßwerte in Abhängigkeit von der Frequenz) zu er rechnen und/oder
- - den Spannungszustand des Probenkörpers am zu untersu chenden Ort aufgrund der Kontraständerung und/oder des Kontrastverlaufes über die Frequenz fi zu detektieren und/oder
- - auf den Spannungsverlauf aus dem frequenzabhängigen Antwortverhalten des Probekörpers zurückzuschließen und/oder
- - mit Hilfe des frequenzabhängigen Kontrastverlaufes über ein iteratives Verfahren die tiefenabhängige thermische Diffusivität at (mit t = Abstand von der Oberfläche des Festkörpers) bzw. die thermischen Kenn werte tiefenaufgelöst zu rekonstruieren und über deren Änderung eine Änderung des Spannungszustandes des un tersuchten Festkörpers zu erkennen.
Letztgenannte Meßvorrichtungen können erfindungsgemäß
auch dazu eingesetzt werden, in einem Produktionsablauf
eine automatische Fertigungskontrolle durchzuführen oder
auch aufgrund von mehreren Vergleichsmessungen über einen
längeren Zeitraum den Verschleißzustand eines Werkzeugs zu
detektieren und einen optimierten Austauschzeitpunkt des
Werkzeugs zu bestimmen.
Ebenso ist es mit diesem Verfahren auch möglich, die
Oberfläche eines Festkörpers abzufahren und auf diese Weise
zum Beispiel ein oder mehrere flächige Bilder darzustellen,
auf denen der Verlauf der thermischen Kennwerte in unter
schiedlichen Tiefen dargestellt wird, wobei zusätzlich die
Größe und Richtung des Gradienten farblich oder durch Grau
werte angegeben werden kann.
Die Erfindung ist anhand der nachfolgenden Figuren
näher beschrieben, wobei im einzelnen folgendes dargestellt
ist:
Fig. 1 Grundprinzip der Meßanordnung;
Fig. 2 bis 4 verschiedene Variationen von erfindungsgemä
ßen Meßeinrichtungen.
Fig. 1 zeigt das Prinzip der Meßanordnung. Eine rela
tiv große Anregungsfläche A wird mit einer intensitätsmodu
lierten Strahlung (hier als Chopper dargestellt) mit einer
Modulationsfrequenz f beaufschlagt. Die Strahlung trifft
auf die Oberfläche und erzeugt entsprechend ihrer Modula
tionsfrequenz thermische Wellen, deren Wellenfronten ver
einfacht als gestrichelte Linien dargestellt sind. Gleich
zeitig strahlt der Festkörper korrespondierend zu den ther
mischen Wellen Antwortsignale ab, die über der Meßfläche m
in Form von austretender Infrarotstrahlung auf einen Ant
wortdetektor über ein optisches Element (in Fig. 1 als
Linse dargestellt, aber auch Spiegel möglich), abgebildet
werden, der durch eine Linse auf die Fläche m fokusiert
ist, gemessen werden. Wie in der Fig. 1 dargestellt und
oben näher beschrieben, erhält man durch geeignete Auswahl
der Abmessungen von A und m im Bereich der Meßfläche m ei
nen Bereich, in dem sich die Wellenfronten linear ausbrei
ten, so daß ein eindimensionales, nur tiefenabhängiges Ant
wortsignal detektiert werden kann, welches mit Hilfe der
Diffusionsgleichung zu interpretieren ist.
Fig. 2 zeigt eine mögliche Anordnung einer Meßvorrich
tung. Es ist als Strahlungsquelle ein Laser dargestellt,
dessen Licht über einen Chopper moduliert wird, wobei die
Information über die jeweilige Modulationsfrequenz über die
Informationsleitung I1 an ein elektronisches System über
mittelt wird. Entsprechend der Darstellung aus Fig. 1 wird
gleichzeitig über einen Antwortdetektor das Antwortsignal
gemessen und über die Informationsleitung I2 ebenfalls di
rekt an das elektronische System weitergeleitet. Beispiels
weise besteht der Antwortdetektor aus einem infrarotemp
findlichen Empfänger. Das vorgeschaltete, abbildende opti
sche Element (in Fig. 2 als Linse gekennzeichnet), kann aus
einer IR-transparenten Linse, aus einer Kombination von
Linsen, aus Spiegel, aus einer Kombination von Spiegeln
oder aus einer Kombination von Linsen und Spiegeln beste
hen.
Eine alternative Ausführung hierzu die Fig. 3, in der
anstelle einer Erfassung von IR-Strahlung die Wirkung der
thermischen Wellen auf das umgebende Medium über die Ablen
kung eines Laserstrahles aufgrund der temperaturbedingten
Änderung des Brechungsindex gemessen wird. Es wird sich
hierbei also der bekannte Mirage-Effekt zunutze gemacht.
Weitere (hier nicht dargestellt) alternative Detektionsver
fahren sind Thermoreflexion, Strahlablenkung in Reflexion,
photothermische Interferometrie.
Fig. 4 schließlich zeigt eine Kombination der beiden
Prinzipien aus Fig. 2 und 3, wobei auch hier die Meßsignale
jeweils über die Informationsleitungen I1-I3 an die Elek
tronikeinheit und anschließend zur Speicherung und Dokumen
tation an das elektronische System zur Auswertung weiterge
leitet werden. Das elektronische System selbst verfügt auch
über entsprechende Speichereinheiten, um z. B. die zuvor
gemessenen Meßwerte von Standardproben mit den Ergebnissen
des zu beurteilenden Festkörpers bzw. mit Meßwerten von
anderen Stellen des gleichen Körpers entsprechend dem oben
angegebenen Verfahren zu vergleichen und auszuwerten.
Nach der Auswertung werden die Ergebnisse an eine An
zeige oder einen Drucker übergeben.
Claims (20)
1. Verfahren zur Erkennung von Spannungszuständen,
insbesondere Eigenspannungen, in einem Energie absorbieren
den Festkörper mit folgenden Verfahrensschritten:
- - gleichmäßige Beaufschlagung der Oberfläche des Fest körpers auf einer Anregungsfläche A mit einer intensi tätsmodulierten, energieführenden Strahlung mit einer Modulationsfrequenz f;
- - Messung der Energieantwort des Festkörpers bezüglich Intensität und/oder Phasenverschiebung zur Modula tionsfrequenz;
- - Durchführung der oben genannten Messung für eine Viel zahl von unterschiedlichen Modulationsfrequenzen fi am selben Meßort;
- - Vergleich des Intensitäts- und/oder Phasenverlaufs zwischen einem Standardfestkörper gleichen Materials oder einem anderen Ort des Festkörpers und dem zu un tersuchenden Festkörper über die Frequenzen fi.
2. Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Energieantwort auf einer Meß
fläche m gemessen wird, wobei m um so viel kleiner als A
ist und m innerhalb A liegt, daß Einflüsse aus den Randbe
reichen vernachlässigbar sind.
3. Verfahren gemäß einem der Ansprüche 1 und 2, da
durch gekennzeichnet, daß zur Messung der
Energieantwort die vom Festkörper ausgesendete Wärmestrah
lung mittels eines Infrarotdetektors gemessen oder durch
andere Detektionsverfahren, wie: Thermoreflexion, photo
thermische Strahlablenkung und photothermische Interfero
metrie, Strahlablenkung in Reflexion, erfaßt wird.
4. Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Energieantwort sowohl gemäß An
spruch 2 als auch gemäß Anspruch 3 gemessen wird.
5. Verfahren gemäß einem der vorgehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß als energie
führende Strahlung ein Laserstrahl verwendet wird.
6. Verfahren gemäß einem der vorgehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Energie
antwort mit Hilfe des Mirage-Effektes gemessen wird.
7. Verfahren gemäß einem der vorgehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß als Vergleich
gemäß Hauptanspruch zwischen den beiden Meßorten bzw. Fest
körpern jeweils der Kontrastverlauf über die Frequenz (Quo
tientenbildung bei Amplitudensignalen, Differenz der Pha
senwerte in Abhängigkeit von der Modulationsfrequenz) ge
bildet wird.
8. Verfahren gemäß einem der vorgehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß ein Span
nungszustand des Festkörpers am zu untersuchenden Ort auf
grund der Kontraständerung und/oder des Kontrastverlaufes
über die Frequenz f₁ detektiert wird.
9. Verfahren gemäß einem der vorgehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß ein Span
nungszustand des Festkörpers am zu untersuchenden Ort de
tektiert wird.
10. Verfahren gemäß Anspruch 8, dadurch ge
kennzeichnet, daß mit Hilfe des frequenzab
hängigen Kontrastverlaufes über ein iteratives Verfahren
eine tiefenabhängige, thermische Diffusivität bzw. die tie
fenabhängigen Kennwerte aus dem frequenzabhängigen Kon
trastverlauf rekonstruiert werden und über deren Änderung
auf den Tiefenverlauf des Spannungszustandes des untersuch
ten Festkörpers geschlossen wird.
11. Vorrichtung zur Erkennung von Spannungszuständen,
insbesondere Eigenspannung, Druckspannung oder Zugspannung,
in einem Energie absorbierenden Festkörpers mit folgenden
Merkmalen:
- - es ist eine Quelle zur Aussendung einer intensitäts modulierten, energieführenden Anregungsstrahlung mit einer Modulationsfrequenz f vorgesehen, die eine An regungsfläche A auf dem Festkörper bestrahlt;
- - es ist eine Meßvorrichtung zur Registrierung der Ener gieantwort des Festkörpers bezüglich Intensität und/ oder Phasenverschiebung zur Modulationsfrequenz auf einer Meßfläche m auf dem Festkörper vorgesehen;
- - es ist eine Vorrichtung zum Durchfahren einer Vielzahl von unterschiedlichen Modulationsfrequenzen fi der An regungsstrahlung vorgesehen;
- - es ist ein elektronisches System vorgesehen, das einen Vergleich des Intensitäts- und/oder Phasenverlaufs zwischen einem Standardfestkörper gleichen Materials oder einem anderen Ort des Festkörpers und dem zu un tersuchenden Festkörper über die Frequenzen fi vor nimmt.
12. Vorrichtung gemäß Anspruch 11, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Meßfläche m um so viel
kleiner als A ist und m innerhalb A liegt, daß Einflüsse
aus den Randbereichen vernachlässigbar sind.
13. Vorrichtung gemäß einem der Ansprüche 11 oder 12,
dadurch gekennzeichnet, daß die Vorrich
tung zur Registrierung des IR-Signals mittels Detektor ge
eignet ist.
14. Vorrichtung gemäß Anspruch 12, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Vorrichtung zusätzlich
auch zur Registrierung des Mirage-Effektes geeignet ist.
15. Vorrichtung gemäß einem der vorgehenden Ansprü
che 11 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß
als Quelle der energieführenden Strahlung ein Laser vorge
sehen ist.
16. Vorrichtung gemäß einem der vorgehenden Ansprü
che 11 bis 15, dadurch gekennzeichnet, daß
zur Messung der Energieantwort des Festkörpers ein Infra
rotdetektor vorgesehen ist.
17. Vorrichtung gemäß einem der vorgehenden Ansprü
che 11 bis 16, dadurch gekennzeichnet,
daß ein elektronisches System vorgesehen ist, das geeignet
ist, zwischen den beiden Meßorten bzw. Festkörpern jeweils
den Kontrastverlauf über die Frequenz (Phasen- bzw. Ampli
tudenkontrast) zu errechnen.
18. Vorrichtung gemäß einem der vorgehenden Ansprü
che 11 bis 17, dadurch gekennzeichnet,
daß ein elektronisches System vorgesehen ist, das geeignet
ist, den Spannungszustand des Festkörpers am zu untersu
chenden Ort aufgrund der Kontraständerung und/oder des Kon
trastverlaufes über die Frequenz fi zu detektieren.
19. Vorrichtung gemäß einem der vorgehenden Ansprü
che 11 bis 18, dadurch gekennzeichnet,
daß ein elektronisches System vorgesehen ist, das geeignet
ist, den Spannungszustand des Festkörpers am zu untersu
chenden Ort aufgrund einer Rekonstruktion der Diffusivität
über das frequenzabhängige Antwortverhalten des Festkörpers
zu detektieren.
20. Vorrichtung gemäß Anspruch 18, dadurch ge
kennzeichnet, daß das elektronische System
auch geeignet ist, mit Hilfe des frequenzabhängigen Kon
trastverlaufes über ein iteratives Verfahren eine tiefen
abhängige, thermische Diffusitität zu rekonstruieren und
über deren Änderung den Tiefenverlauf des Spannungszustan
des des untersuchten Festkörpers zu erkennen.
Priority Applications (3)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1995117133 DE19517133A1 (de) | 1995-05-10 | 1995-05-10 | Untersuchungsverfahren zur Erkennung von Spannungszuständen in einem Festkörper |
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EP96919692A EP0824687A1 (de) | 1995-05-10 | 1996-05-07 | Untersuchungsverfahren zur erkennung von spannungszuständen in einem festkörper |
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Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE1995117133 DE19517133A1 (de) | 1995-05-10 | 1995-05-10 | Untersuchungsverfahren zur Erkennung von Spannungszuständen in einem Festkörper |
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ID=7761557
Family Applications (1)
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DE1995117133 Withdrawn DE19517133A1 (de) | 1995-05-10 | 1995-05-10 | Untersuchungsverfahren zur Erkennung von Spannungszuständen in einem Festkörper |
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Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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DE102021127596A1 (de) | 2021-10-22 | 2023-04-27 | Linseis Messgeräte Gesellschaft mit beschränkter Haftung | Temperaturleitfähigkeitsmessgerät |
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- 1995-05-10 DE DE1995117133 patent/DE19517133A1/de not_active Withdrawn
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1996
- 1996-05-07 WO PCT/EP1996/001897 patent/WO1996035942A1/de not_active Application Discontinuation
- 1996-05-07 EP EP96919692A patent/EP0824687A1/de not_active Ceased
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Also Published As
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EP0824687A1 (de) | 1998-02-25 |
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