DE19517124C2 - Vorrichtung zum Montieren oder Demontieren von Kraftfahrzeugrädern - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Montieren oder Demontieren von Kraftfahrzeugrädern gemäß Oberbegriff von Patentanspruch 1.

Bei einem notwendigen Wechsel von Rädern werden diese von einem Lagerraum bis zum aufgebockten Fahrzeug - mindestens auf der letzten kurzen Wegstrecke - per Hand zum Fahrzeug gerollt, dort werden die Löcher der Radschüssel grob gegenüber den Schrauben der Nabe angeordnet und mittels Hebeln gegenüber der Nabe exakt positioniert, wonach das Rad auf die Nabe aufgeschoben und die Befestigungsmuttern in der Regel von Hand ein/zwei Windungen auf die Schrauben aufgeschraubt werden. Danach erfolgt mittels eines motorischen Schraubendrehers das feste Anziehen der Muttern. Insbesondere bei größeren Radgrößen ist sowohl der Transport, als auch das Zentrieren der Räder äußerst mühsam und zeitaufwendig. Das Abmontieren der Räder erfolgt auf ähnliche Weise.

Aus der JP 6-219105 ist eine Vorrichtung bekannt, mit der Kraftfahrzeugräder sowohl transportiert als auch montiert und demontiert werden können. Auf einem Fahrwerk ist ein Rahmen angeordnet, der höhen- und seitenverstellbar ist und auch einen Schlitten enthält, auf dem die Haltevorrichtung für die Räder, die aus drei im Abstand von 120° angeordneten, in die Radschüssel eingreifenden Haltern besteht, als auch der Vielfachschrauber beweglich angeordnet sind. Bei jeder Verstellung und beim Transport muß der Rahmen die gesamten Kräfte aufnehmen und daher auch besonders stark und damit schwer gestaltet sein. Das Fahrwerk weist zudem drei Räder auf, von denen eines beweglich ist und das Manövrieren erleichtern soll. Da die Räder einen verhältnismäßig geringen Durchmesser aufweisen, ist es außerordentlich schwierig, die nicht unbeträchtliche Masse durch Manövrieren schnell gegenüber einer Nabe präzise auszurichten. Die Halterung innerhalb der Radschüssel bringt Probleme mit sich, da diese oftmals verschmutzt ist und dadurch ein Zentrieren erschwert.

Aufgabe der Erfindung ist es, eine Vorrichtung zum Montieren oder Demontieren von Kraftfahrzeugrädern mit einem Fahrwerk und einem darauf angeordneten höhenverstellbaren Rahmen, mit einem Schlitten, mit einem axial darauf beweglichen Gehäuse eines Vielfachschraubers und mit einer Haltevorrichtung für die Kraftfahrzeugräder anzugeben, die einen einfachen zielgerichteten Transport und ein leichtes exaktes Zentrieren bei geringem und meßbarem Kraftaufwand ermöglicht.

Diese Aufgabe wird durch eine Vorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind den Unteransprüchen zu entnehmen.

Nachstehend wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung unter Bezug auf eine schematische Zeichnung näher erläutert.

In der Zeichnung ist ein LKW 1 mit einer aufgebockten Achse 2 dargestellt, auf deren noch radloser Nabe 3 ein bereiftes Zwillingsrad 4 montiert werden soll.

Die Vorrichtung zum Montieren und Demontieren weist ein Fahrwerk 5 auf, unter dem mehrere Luftgleitkissen angeordnet sind (nicht sichtbar), die an eine nicht dargestellte Druckluftleitung angeschlossen sind und mit denen das Fahrwerk 5 verfahrbar ist. Senkrecht auf dem Fahrwerk 5 ist ein Hubmast 6 befestigt, in dem eine Hubgabel 7 auf- und abbewegbar angeordnet ist. Die Hubgabel 7 weist zwei parallel zueinander angeordnete Halter 8 auf. Die Halter 8 dienen dazu, ein einzelnes oder wie im Ausführungsbeispiel ein Zwillingsrad 4 zu halten. Zum leichteren Erfassen von inbesondere sehr schweren und/oder großen Rädern kann es vorteilhaft sein, einen oder beide Halter 8 verschwenk- oder teleskopisch ausschiebbar bzw. den Abstand zwischen den parallelen Haltern veränderbar zu gestalten. Es können auch kurze Halter für ein einziges Rad vorgesehen sein, auf die gegebenenfalls Verlängerungen aufschiebbar sein können.

In den Haltern 8 können den Rädern zugewandt drehbar gelagerte zylindrische Körper vorgesehen sein, auf denen die Räder aufliegen sollen. Im Ausführungsbeispiel sind die Halter 8 selbst als um ihre Achsen drehbare Walzen ausgeführt. Insbesondere für schwere Räder kann eine der Walzen bzw. ein zylindrischer Körper mit einem Drehantrieb (nicht dargestellt) verbunden sein.

Im Ausführungsbeispiel ist hinter dem Hubmast 6 auf dem Fahrwerk 5 ein Gestell 9 angeordnet, das auf seiner Oberfläche eine oder mehrere Führungen (nicht dargestellt) aufweist, in denen ein Schlitten 10 parallel zur zentralen Längsachse der Vorrichtung geführt bewegbar ist. Der Schlitten 10 kann als Kreuzschlitten ausgestaltet sein, um auch eine Bewegung senkrecht zur Längsachse zu ermöglichen.

Auf dem Schlitten 10 ist ein oder sind mehrere senkrechte Träger 11 angeordnet, in dem bzw. in denen ein Gehäuse 12 eines Vielfachschraubers 13 auf- und abbeweglich angeordnet ist.

Der Vielfachschrauber 13 trägt eine Anzahl Schraubendreher 14, die vorzugsweise jeweils der Anzahl der auf die Schrauben in der Nabe aufzuschraubenden Muttern entspricht.

Vorzugsweise können alle beweglichen Teile mittels eines oder gegebenenfalls mehrerer Antriebe steuerbar sein. Es kann vorteilhaft sein, die einzelnen Schraubendreher 14 des Vielfachschraubendrehers 13 radial verstellbar anzuordnen, womit Anpassungen an unterschiedliche Nabengrößen leicht durchführbar sind. Vorzugsweise sind die einzelnen Schraubendreher 14 auch mit einer Anzugsmomentmeßeinrichtung verbunden, die auch einen Drucker aufweisen und rechnergestützt arbeiten kann, so daß jeweils die angelegten Anzugsmomente überprüft und drucktechnisch festgehalten werden können. Vorzugsweise ist den Schraubendrehern 14 noch eine Überlastsicherung zugeordnet.

Die Vorrichtung arbeitet wie folgt: Durch Einschalten der Luftkissen des Fahrwerks 5 schwebt die Vorrichtung und kann mit geringstem Kraftaufwand bewegt und leicht, z. B. gegenüber einer Nabe eines Kraftfahrzeugs, ausgerichtet werden. Durch Abschalten der Luftkissen bleibt die Vorrichtung in der gewünschten Position stehen. Mit geeigneten Luftkissen können auch schwerste Räder problemlos befördert werden. Mittels des Hubmasts 6 und der Hubgabel 7 mit den Haltern 8 werden die Räder auf die richtige Höhe gegenüber der Nabe 3 zentriert. Durch Drehen von Hand oder gegebenenfalls auch motorisch der auf den drehbaren Körpern gelagerten Räder werden die Löcher der Radschüssel gegenüber den Schrauben der Nabe zentriert und dann durch Vorschub des Schlittens 10 mittels des ebenfalls zentrierten Vielfachschraubers 13 aufgeschoben und die Muttern aufgeschraubt und angezogen.

Mittels des Schlittens 10 erfolgt die Vor- bzw. Rückwärtsbewegung. Die Höhenverstellung erfolgt über das im Träger 11 auf- und abbewegliche Gehäuse 12. Das Abmontieren und Wegtransportieren erfolgt auf ähnliche Weise.

Claims (7)

1. Vorrichtung zum Montieren oder Demontieren von Kraftfahrzeugrädern (4), mit einem Fahrwerk (5) und einem darauf angeordneten höhenverstellbaren Rahmen, mit einem Schlitten (10), mit einem axial darauf beweglichen Gehäuse (12) eines Vielfachschraubers (13) und mit einer Haltevorrichtung für die Kraftfahrzeugräder,
dadurch gekennzeichnet, daß

• a) das Fahrwerk (5) mit Luftgleitkissen ausgerüstet ist
• b) die Haltevorrichtung einen auf einem am Fahrwerk (5) angeordneten Hubmast (6) höhenverstellbare Hubgabel (7) mit zwei parallel zueinander angeordneten Haltern (8) mit drehbar gelagerten zylindrischen Körpern ist
• c) das Gehäuse (12) des Vielfachschraubers (13) auf dem Schlitten (10) senkrecht auf- und abbewegbar ist, und daß
• d) jeder Schraubendreher (14) des Vielfachschraubers (13) mit einer Anzugsmomentmeßeinrichtung und einer einstellbaren Überlastschutzvorrichtung gekoppelt ist.

2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Anzugsmomentmeßeinrichtung an einen Rechner und/oder einen Drucker angeschlossen ist.

3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Halter (8) drehbar angeordnete Walzen sind.

4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß ein drehbar gelagerter zylindrischer Körper mit einem Antrieb verbunden ist.

5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens ein Halter (8) aus seiner symmetrischen Arbeitsstellung ausschwenkbar angeordnet ist.

6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die einzelnen Schraubendreher (14) des Vielfachschraubers (13) radial verstellbar angeordnet sind.

7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Bewegung der Hubgabel (7) und/oder des Schlittens (10) und/oder des Halters (8) und/oder die Verstellung der einzelnen Schraubendreher (14) des Vielfachschraubers (13) mittels eines motorischen Antriebs steuerbar sind.