DE19516724A1 - Heizungsfilter - Google Patents
HeizungsfilterInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Entfernen von
suspendierten Korrosionsprodukten und sonstigen partikel
förmigen Verunreinigungen aus Heizwasserkreisläufen mit ei
nem Gehäuse und einem Filtereinsatz.
Eine solche Vorrichtung ist beispielsweise bekannt aus
DE-U-93 06 206.
Filter für den Heizwasserkreislauf sind zwar seit langem be
kannt, die auf dem Markt befindlichen Geräte ermöglichen je
doch lediglich eine Grobfiltration mittels Siebgeweben mit
ca. 500 µm Maschenweite (siehe z. B. Firmenprospekt "Köpp-
Filtertechnik: Heizungswasser-Schutzfilter") oder die Ent
fernung von magnetisierbaren Teilchen z. B. Magnetit (siehe
Firmenprospekt "Köpp-Filtertechnik: ZV-Magnetfilter"). Der
größte Teil der in einem Heizwasserkreislauf oder einem ähn
lichen System entstehenden Partikel ist jedoch nicht
magnetisierbar und ist um ca. 2 bis 3 Größenordnungen
kleiner als die oben genannte Siebmaschenweite von 500 µm.
Die derzeit bekannten Filter dienen daher lediglich zur Ab
scheidung großer oder magnetisierbarer Teilchen.
Die insbesondere durch Korrosion von metallenen Rohr
leitungswerkstoffen im System entstehenden Partikel (z. B.
Eisenhydroxid in Rohrleitungen aus unverzinktem Stahl) sind
jedoch oftmals so feinkörnig, daß zu ihrer Ausfilterung eine
Siebmaschenweite von maximal 10 µm erforderlich wäre. Diese
feinkörnigen Partikel lagern sich als sogenannte Rost
schlämme insbesondere in Bereichen mit kleiner Strömungsge
schwindigkeit ab. Sie führen aber auch an Ventilen, Wärme
meßgeräten oder in Fußbodenheizungsrohren aus Kunststoff zu
Störungen. Eine Siebfiltration derartiger Partikel mit Sieb
maschenweiten kleiner oder gleich 10 µm ist jedoch in der
Regel aufgrund des hohen Strömungswiderstandes solcher Fein
siebe nicht möglich, da in derartigen Heizwasserkreisläufen
(oder vergleichbaren Flüssigkeitskreislaufsystemen) zumeist
Kreislaufpumpen eingesetzt werden, die keinen hohen Druck
verlust zulassen. Auf einem Siebfilter mit entsprechend
kleiner Maschenweite bildet sich ein Filterkuchen aus, der
bei kleinen, abfiltrierten Partikeln sehr feinporig ist.
Dieser Filterkuchen führt dann seinerseits zwar zu einer
sehr guten Rückhalterate auch für Partikel, die deutlich
kleiner sind als die Siebmaschenweite, gleichzeitig steigt
der Druckverlust aber exponentiell an. Dies ist bei ge
bräuchlichen Kreislaufpumpen nicht zulässig, da deren
Förderleistung sonst übermäßig abnimmt.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es demgegenüber, eine
Vorrichtung der eingangs genannten Art vorzustellen, mit der
auch feine und feinste Partikel aus einem Heizwasserkreis
lauf entfernt werden können, ohne daß die Kreislaufpumpe
übermäßig belastet wird.
Dieses Problem wird mit der vorliegenden Erfindung nun auf
ebenso überraschende wie einfache Weise dadurch gelöst, daß
als Filtereinsatz eine Bürste vorgesehen ist, die einen
Schaft aufweist, von dem Fasern bzw. Faserbündel i.w. in ra
dialer Richtung abstehen, wobei der Abstand zwischen den
einzelnen Fasern bzw. Faserbündeln in Umfangsrichtung um
den Schaft herum und/oder in axialer Richtung längs des
Schaftes zumindest so groß ist, daß selbst bei vollständig
belegter Faseroberfläche oder nach der unerwünschten Bildung
eines Filterkuchens ein genügend großer freier Querschnitt
im Gehäuse für das durchströmende Wasser übrig bleibt, um
die Entstehung eines nennenswerten Druckverlustes in der
Vorrichtung zu verhindern, und/oder daß der Außendurchmesser
der Bürste jeweils kleiner ist als der entsprechende Innen
durchmesser des Gehäuses an dieser Stelle, so daß ein nicht
mit Fasern ausgefüllter Raum zwischen Gehäuseinnenwand und
Bürste entsteht, und daß Abstreifelemente innerhalb des Ge
häuses vorgesehen sind, wobei zum Zwecke der Abreinigung der
Bürste eine Relativbewegung zwischen den Fasern bzw. Faser
bündeln und den Abstreifelementen bewirkt werden kann.
Dabei macht man sich die bisher als störend empfundene hohe
Adhäsionsneigung der feinkörnigen Rostschlammpartikel zu
nutze. Dies wird mit einer Vorrichtung realisiert, in der
sich die aus dem Wasser zu entfernenden Partikel durch Ad
häsionsvorgänge an die einzelnen Bürstenfasern einer als
Filtereinsatz ausgebildeten Bürste anlagern, wobei die Vor
richtung so gestaltet ist, daß selbst bei vollständig beleg
ter Faseroberfläche oder nach der unerwünschten Bildung ei
nes Filterkuchens ein genügend großer freier Querschnitt üb
rig bleibt, um die Entstehung eines nennenswerten Druckver
lustes in der Vorrichtung zu verhindern. Die Strömungsge
schwindigkeit im Bereich der Bürste sollte ca. um den Faktor
3 bis 30, bevorzugt um den Faktor 5 bis 15 kleiner sein als
im sonstigen Kreislaufsystem.
Aus der DE 42 36 688 A1 ist eine Vorrichtung zum Reinigen
einer Flüssigkeit mit einer axial angeströmten Rundbürste
als Filterelement bekannt. Die verwendete Rundbürste in der
bekannten Vorrichtung kann abgereinigt werden, indem sie um
ihre Längsachse zur Rotation gebracht wird. Es handelt sich
hierbei jedoch um eine Vorrichtung zum Trennen einer vis
kosen Flüssigkeit, insbesondere eines Schleiföls oder einer
Kühlemulsion von Feststoffpartikeln, wie Abrieb- oder Me
tallpartikel, die beim spanabhebenden Formen von Metall
elementen entstanden sind - also recht großen Partikeln.
Außerdem muß der als Bürste ausgebildete Filtereinsatz nach
dem Trennvorgang aus dem Flüssigkeitsweg, also aus dem
durchströmten Gehäuse herausgeführt werden, bevor er in die
Rotationsbewegung versetzt und gereinigt wird, wobei die
Abreinigung hauptsächlich durch Fliehkräfte erfolgen soll
und der Reinigungsraum selbst - im Unterschied zum
Strömungsgehäuse - einen größeren Durchmesser als der Fil
tereinsatz hat. Um die Filterwirkung zu verbessern, soll bei
der bekannten Vorrichtung der Durchmesser der Bürste selbst
größer sein als der Innendurchmesser des Strömungsgehäuses.
Hierdurch sollen seitliche Kriechströme vermieden und also
eine - wenn auch dreidimensionale - Siebfiltration reali
siert werden.
Da die erfindungsgemäße Vorrichtung im Gegensatz zur Vor
richtung nach der DE 42 36 688 A1 in weitgehend geschlosse
nen Heizwasserkreisläufen eingesetzt wird, ist es auch nicht
erforderlich, daß alle Partikelchen bei einem einzigen
Durchlauf durch die Vorrichtung vollständig entfernt werden.
Das im Kreislauf geführte Heizwasser durchströmt die er
findungsgemäße Vorrichtung ja immer wieder. Somit wird bei
jedem Durchlauf ein Teil der Partikel an der Oberfläche der
Bürstenfasern adhäsiv abgeschieden. Bei der Belegung der
Bürstenfasern mit Partikeln bildet sich ein Gleichgewicht
zwischen abgeschiedenen und aufgrund steigender Strömungsge
schwindigkeiten in den langsam zuwachsenden freien Quer
schnittsbereichen sich wieder ablösenden Partikeln. Bei zu
nehmender Belegung der Fasern geht die Rückhalterate gegen
null, der Druckverlust steigt jedoch nicht nennenswert an.
Letzteres ist insbesondere bei Heizungsanlagen wichtig, da
ein zunehmender Druckverlust im Heizwasserkreislauf durch
die Drosselung des Umwälzvolumenstromes zu einem Ausfall der
Heizungsanlage führen würde.
Bei einer bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen
Vorrichtung findet als Filtereinsatz eine Rundbürste Ver
wendung. Vorzugsweise wird die Rundbürste axial angeströmt,
sie kann bei bestimmten Ausführungsformen aber auch quer
zur Achse ihres Schaftes angeströmt sein.
Bei besonders einfachen Ausführungsformen kann die Rund
bürste eine gleichmäßige Faser- bzw. Faserbündelbesatzungs
dichte aufweisen.
Bei aufwendigeren Ausführungsformen sind die Fasern bzw.
Faserbündel spiralförmig um den Schaft der Bürste herum an
geordnet, so daß in den ebenfalls spiraligen Zwischenräumen
genügend freier Durchströmraum für die zu reinigende
Flüssigkeit bestehenbleibt, so daß kein nennenswerter Druck
abfall der strömenden Flüssigkeit durch den Einsatz der Bür
ste entsteht.
Bei einer anderen Ausführungsform wechseln sich entlang des
Schaftes der Bürste Bürstenbereiche mit und ohne Faser- bzw.
Faserbündelbesatz ab. Auch durch diese Maßnahme wird der
Strömungswiderstand der Bürste erheblich verringert, so daß
ein unzulässig großer Druckabfall der strömenden Flüssigkeit
sicher verhindert wird.
Bei einer weiteren Ausführungsform sind mehrere axial kurze
Rundbürsten auf einer gemeinsamen Achse oder Welle aufge
reiht und z. B. durch Abstandshalter voneinander getrennt.
Diese Rundbürsten mit kurzem Schaft sind einfacher und somit
preiswerter herzustellen.
Eine besonders bevorzugte Ausführungsform der erfindungsge
mäßen Vorrichtung zeichnet sich dadurch aus, daß die verwen
deten Fasern der Bürste eine so geringe Biegesteifigkeit ha
ben, daß sie bei zunehmender Belegung mit Partikeln aufgrund
des zunehmenden Strömungswiderstandes zumindest teilweise
der Strömung ausweichen, also in Strömungsrichtung gebogen
werden, und somit immer ein freier Strömungsquerschnitt er
halten bleibt.
Zum dauerhaften Erhalt der Filterfunktion sollte die Vor
richtung regelmäßig rückgespült, d. h. die Bürste von den
anhaftenden Partikeln befreit und somit abgereinigt werden.
Dies läßt sich erfindungsgemäß besonders einfach dadurch er
reichen, daß die Fasern der Bürste gegen in die Bürste ein
greifende Abstreifelemente bewegt werden, wodurch die ein
zelnen Fasern gegeneinander und gegen die die Vorrichtung
ausfüllende Flüssigkeit bewegt und erschüttert (be
schleunigt) werden und so die Haftkräfte zwischen Partikeln
und Fasern aufgehoben werden. Die hierbei entstehende kon
zentrierte Suspension kann dann aus der Vorrichtung ausge
spült werden. Die erfindungsgemäße Vorrichtung ist danach
wieder einsatzbereit.
Bei einer Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung
ist die Bürste um die Längsachse ihres Schaftes herum dreh
bar gelagert und die Abstreifelemente sind an der Innenwand
des Gehäuses fest angeordnet und ragen in den Innenraum des
Gehäuses hinein. Durch Drehen der Bürste um ihre Längsachse
und Abstreifen der Bürstenfasern an den Abstreifelementen
können die an die Bürstenfasern adhäsiv angelagerten Parti
kel wieder gelöst und die Bürste somit abgereinigt werden.
Ergänzend oder alternativ dazu kann bei einer weiteren be
vorzugten Ausführungsform die Bürste derart gelagert sein,
daß sie mit einer Betätigungseinrichtung in Richtung der
Längsachse ihres Schaftes verschoben werden kann. Auch durch
das Verschieben der Bürste in Richtung ihrer Längsachse und
Abstreifen der Bürstenfasern an den Abstreifelementen können
dann die an den Bürstenfasern adhäsiv angelagerten Partikel
wieder abgelöst werden.
Bei einer vorteilhaften Weiterbildung dieser Ausführungsform
sind Ventile für die Rückspülung der Vorrichtung vorgesehen,
wobei mit der Betätigungseinrichtung für die axiale Ver
schiebung der Bürste gleichzeitig auch die Rückspülventile
betätigt werden können, so daß die Vorrichtung besonders
kompakt gestaltet werden kann.
Bei einer weiteren Ausführungsform der erfindungsgemäßen
Vorrichtung ist die Bürste starr im Gehäuse gelagert, wäh
rend die Abstreifelemente in Umfangsrichtung um die Bürste
herum bewegt werden können. Auch damit kann die zur Abreini
gung erforderliche Relativbewegung zwischen Bürste und Ab
streifelementen bewirkt werden.
Bei einer bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen
Vorrichtung ist eine Einrichtung zum Einleiten von Spül
flüssigkeit in das Gehäuse während oder nach dem Abreinigen
der Bürste vorgesehen, wobei der abgereinigte Schmutz durch
einen mit einem Ventil versehenen Abwasseranschluß aus der
Vorrichtung herausgespült werden kann.
Bei einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist ein Ab
sperrventil vorgesehen, mit dem während des Abreinigungsvor
gangs die Vorrichtung vom Heizwasserkreislauf derart ge
trennt werden kann, daß keine Spülflüssigkeit in den
Heizwasserkreislauf eindringt.
Bei einer vorteilhaften Ausführungsform ist eine Ent
lüftungsarmatur vorgesehen, zu der kleinere Gasblasen, die
sich an den Fasern der Bürste anlagern und dort zu größeren
Blasen agglomerieren, aufsteigen können. Durch die Entgasung
des Heizwassers innerhalb der erfindungsgemäßen Vorrichtung
wird eine Entlüftung in den Heizkörpern entsprechend wesent
lich seltener notwendig.
In den Rahmen der vorliegenden Erfindung fällt auch ein
Verfahren zum Entfernen von Korrosionsprodukten und sonsti
gen Produkten und sonstigen partikelförmigen Verunreini
gungen aus Heizwasserkreisläufen mittels einer Vorrichtung
der oben beschriebenen Art, das sich dadurch auszeichnet,
daß abzuscheidende Partikel sich an die Bürstenfaserober
flächen adhäsiv anlagern, ohne dabei den freien Strömungs
querschnitt innerhalb des Bürstenraumes nennenswert zu redu
zieren, und daß zum Abreinigen der mit Partikeln beladenen
Bürste die Faserenden i.w. rechtwinklig und relativ zu den
in die Bürste eingreifenden Abstreifelementen bewegt werden,
wodurch die Enden der Bürstenfasern bzw. -faserbündel über
die Abstreifelemente streifen und die Fasern entgegen der
relativen Bewegungsrichtung nach hinten gebogen werden, bis
sie an dem Hindernis, das die Abstreifelemente darstellen,
vorbeirutschen, woraufhin die Fasern aufgrund ihrer Eigen
elastizität nach vorne schnellen, sich gegeneinander reiben,
erschüttert werden, sowie gegen die sie umgebende Flüssig
keit bewegt werden und die Adhäsionskräfte zwischen Fasern
und Schmutzpartikeln hierdurch aufgehoben werden.
Bei einer vorteilhaften Verfahrensvariante wird die beim Be
wegen der Fasern- bzw. Faserbündel gegen die Abstreif
elemente entstehende Partikelsuspension durch Spülflüssig
keit aus dem Bereich der Bürste bzw. des Gehäuses ausge
schwemmt.
Vorteilhaft ist auch eine Verfahrensvariante, bei der wäh
rend oder nach dem Abreinigen der Bürste die erfindungsge
mäße Vorrichtung mit Wasser aus dem Heizwasserkreislauf
durch Betätigen eines Ventils im Abwasseranschluß rückge
spült wird.
Weitere Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der Be
schreibung und der Zeichnung. Ebenso können die vorstehend
genannten und die noch weiter aufgeführten Merkmale er
findungsgemäß jeweils einzeln für sich oder zu mehreren in
beliebigen Kombinationen Verwendung finden. Die gezeigten
und beschriebenen Ausführungsformen sind nicht als ab
schließende Aufzählung zu verstehen, sondern haben vielmehr
beispielhaften Charakter für die Schilderung der Erfindung.
Es zeigen:
Fig. 1a einen schematischen Längsschnitt durch eine Aus
führungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung;
Fig. 1b einen schematischen Querschnitt längs der Linie A-A
in Fig. 1a; und
Fig. 2 einen Längsschnitt durch eine weitere Ausführungs
form der erfindungsgemäßen Vorrichtung.
Eine bevorzugte Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vor
richtung zum Entfernen von partikelförmigen Verunreinigung
aus Heizwasserkreisläufen ist in Fig. 1 dargestellt. Die zu
reinigende, im Kreislauf geführte Flüssigkeit, insbesondere
Heizungswasser, wird der Vorrichtung 1 über eine Leitung 2
und ein Ventil 3 zugeführt. Die Flüssigkeit strömt parallel
zu einem Schaft 4, an dem die Fasern bzw. Faserbündel 6 ei
ner Bürste 5 befestigt sind und zumindest überwiegend durch
die Bürste 5 hindurch, wobei an den Fasern bzw. Faser
bündeln 6 der Bürste 5 sich wenigstens ein Teil der
partikelförmigen Verunreinigungen der Flüssigkeit adhäsiv
anlagert. Die zumindest teilweise von Partikeln befreite
Flüssigkeit verläßt die Vorrichtung 1 über einen Kanal 7 und
strömt über ein Ventil 8 in die Kreislaufleitung 2 zurück.
In einer besonders bevorzugten Ausführungsform hat die Bür
ste 5 einen Durchmesser von ca. 100 mm. Der Innendurchmesser
der Vorrichtung 1 ist im Bereich der Bürste 5 geringfügig
größer. Die Kreislaufleitung hat hingegen nur einen Durch
messer im Bereich von 3/4′′ bis 2′′.
In der in die Vorrichtung 1 einfließenden Flüssigkeit ent
haltene große Gasblasen sammeln sich im Kopfbereich 9 der
Vorrichtung. Kleinere Gasblasen lagern sich an den Fasern 6
der Bürste 5 an, agglomerieren dort zu größeren Gasblasen
und steigen entgegen der Strömungsrichtung der Flüssigkeit
in den Kopf 9 der Vorrichtung 1 auf. Das sich dort sammelnde
Gas wird über eine Entlüftungsarmatur 10 aus der Vorrichtung
1 entfernt.
Ist die Oberfläche der Fasern bzw. Faserbündel 6 mit abge
schiedenen Partikeln belegt, so strömt die Flüssigkeit nach
wie vor ohne nennenswerten Druckverlust durch einen Ring
spalt 11 zwischen der Bürste 5 und der Innenwand des Ge
häuses 12 der Vorrichtung 1 hindurch und/oder zwischen den
Abständen 13 der einzelnen Fasern bzw. Faserbündeln 6.
Da durch die zunehmende Belegung der Fasern bzw. Faser
bündel 6 mit Partikeln der freie Strömungsquerschnitt ins
besondere im Bereich 13 kleiner wird, erhöht sich dort die
Strömungsgeschwindigkeit und Anlagerungs- wie Ablösevorgänge
halten sich zunehmend das Gleichgewicht. Spätestens dann,
wenn dieser Zustand erreicht ist, sollte die Vorrichtung 1
rückgespült und/oder die Bürste 5 abgereinigt werden. Hier
für werden zunächst die Ventile 3 und 8 geschlossen, so daß
keine abgereinigten Partikel wieder in das Kreislaufsystem
hineingeschwemmt werden können. Dann wird der Schaft 4 der
Bürste 5 mit einem Handrad 14 gedreht. Hierbei streifen die
Enden der Bürstenfasern bzw. -faserbündel 6 über Abstrei
felemente 15. Die Fasern 6 werden entgegen der Drehrichtung
der Bürste 5 nach hinten gebogen, bis sie an dem "Hinder
nis", das die Abstreifelemente 15 darstellen, vorbeirutschen
können, woraufhin die Fasern 6 aufgrund ihrer Eigenelastizi
tät nach vorne schnellen, sich gegeneinander reiben, er
schüttert werden und gegen die Flüssigkeit in der Vorrich
tung 1 bewegt werden. Hierdurch werden die Adhäsionskräfte
zwischen den Fasern und den Partikeln aufgehoben und die
Partikel in der Flüssigkeit suspendiert.
Die so entstandene Schmutzpartikelsuspension muß nun aus der
Vorrichtung 1 und aus der Bürste 5 herausgespült werden.
Hierzu öffnet man ein Ventil 16 und stellt über eine Leitung
17 eine Verbindung z. B. zu einer Trink- oder Brauchwasser
leitung her. Öffnet man nun auch ein weiteres Ventil 18, so
wird die Vorrichtung 1 und die Bürste 5 von Spülwasser
durchströmt und die abgereinigten Partikel gelangen mit dem
Spülwasser in einen Abwasserkanal 19. Unter Umständen ist es
zweckmäßig, die Bürste 5 hierbei weiter zu drehen, um eine
noch bessere Abreinigung der Bürstenfasern 6 zu erreichen.
In einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform wird das
Ventil 3 durch ein Rückschlagventil ersetzt bzw. entfällt
ganz, ebenso wie der Anschluß 17, 16 an ein externes Wasser
netz. Somit wird die Vorrichtung 1 bzw. die Bürste 5 vom
Kreislaufwasser durchströmt und gespült, wenn das Ventil 8
geschlossen und das Ventil 18 geöffnet wurde. Um dem Kreis
laufsystem aber genügend Spülwasser entnehmen zu können,
sollte ein entsprechender Speicher, z. B. ein größeres Aus
dehnungsgefäß bzw. ein Druckwindkessel im Heizwasserkreis
lauf integriert sein.
In einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform ist die Bür
ste 5 starr gelagert und die Abstreifelemente 15 können in
Umfangsrichtung über die Bürstenoberfläche bewegt werden.
In einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform besitzen die
verwendeten Bürstenfasern 6 eine so geringe Biegesteifig
keit, daß sie bei zunehmender Belegung mit Partikeln auf
grund des zunehmenden Strömungswiderstandes zumindest teil
weise in Strömungsrichtung gebogen werden und somit einen
freien Strömungsquerschnitt erhalten.
Eine ganz besonders vorteilhafte Ausführungsform ist in Fig.
2 dargestellt. Die zu reinigende, im Kreislauf geführte
Flüssigkeit, insbesondere Heizungswasser wird der Vorrichtung 1′
über die Leitung 2′ zugeführt. Die Flüssigkeit
strömt parallel zu dem Schaft 4′, auf dem mehrere Bürsten 5′
befestigt sind und zumindest überwiegend durch die Bürsten
5′ hindurch, wobei an den Fasern bzw. Faserbündeln 6′ der
Bürsten 5′ sich zumindest ein Teil der partikelförmigen Ver
unreinigungen der Flüssigkeit adhäsiv anlagern. Die weitest
gehend von Partikeln befreite Flüssigkeit verläßt die Vor
richtung 1′ über das Ventil 8′ und gelangt über den Kanal 7′
in die Kreislaufleitung 2′ zurück.
Spätestens dann, wenn ein Zustand erreicht ist, in welchem
die Fasern 6′ maximal mit ausgefilterten Partikeln belegt
sind und sich die Anlagerungs- und Ablösevorgänge von Parti
keln in einem Gleichgewicht befinden, sollte die Vorrichtung
1′ rückgespült bzw. die Bürsten 5′ abgereinigt werden. Hier
für wird ein Hebel 20 nach oben bewegt, wodurch der Schaft
4′ nach unten gedrückt wird und das Ventil 8′ mit einem
Dichtungsteller 21, der sich gegen eine Feder 22 abstützt,
verschließt. So können keine abgereinigten Partikel wieder
in das Kreislaufsystem hineingeschwemmt werden.
Im weiteren Bewegungsverlauf werden die Bürsten 5′ nach un
ten gedrückt. Hierbei streifen die Enden der Bürstenfasern
bzw. -faserbündel 6′ über die Abstreifelemente 15′. Die Fa
sern 6′ werden entgegen der Bewegungsrichtung der Bürsten 5′
nach oben gebogen, bis sie an dem "Hindernis", das die Ab
streifelemente 15′ darstellen, vorbeirutschen können, wor
aufhin die Fasern 6′ aufgrund ihrer Eigenelastizität nach
unten schnellen, sich gegeneinander reiben, erschüttert wer
den und gegen die Flüssigkeit in der Vorrichtung 1′ bewegt
werden. Hierdurch werden die Adhäsionskräfte zwischen den
Fasern und den Partikeln aufgehoben und die Partikel in der
Flüssigkeit suspendiert.
Die so entstandene Schmutzpartikelsuspension muß nun aus der
Vorrichtung 1′ und aus den Bürsten 5′ herausgespült werden.
Hierzu wird die Achse 4′ mittels des Hebels 20 bis zu ihrem
unteren Anschlag bewegt, wodurch das Ventil 18′ geöffnet
wird. Kreislaufwasser strömt nun über die Leitung 2′, durch
die gereinigte Bürsten 5′ hindurch und über den Kanal 23 und
das Ventil 18′ dem nicht dargestellten Abwasserkanal zu.
Falls es erforderlich ist, wird dieser Vorgang mehrfach wie
derholt.
Eine weitere besonders vorteilhafte Ausführungsform stellt
die Kombination des Beispiels 1 mit dem Beispiel 5 dar und
zwar dahingehend, daß die Abreinigung der Bürsten 5 bzw. 5′
durch eine Drehbewegung der jeweiligen Bürste um ihre Längs
achse erfolgt (siehe Beispiel 1) und die Ventilbetätigung
durch eine Bewegung des Schaftes 4 seiner Längsrichtung
(siehe Beispiel 5).
Im einzelnen wird der Schaft 4 nach unten bewegt, bis der
Ventilteller 21 das Ventil 8 bzw. 8′ schließt. Dann wird die
Bürste um den Schaft mit einem Handrad gedreht. Sind die
Bürstenfasern abgereinigt, so wird der Schaft gegen die
Kraft der Feder 22 noch weiter nach unten gedrückt, bis das
Ventil 18 bzw. 18′ öffnet und Kreislaufwasser die durch die
Abreinigung suspendierten Partikel aus der Vorrichtung aus
spült.
In einer besonders vorteilhaften Ausführungsform wird eine
Rundbürste mit gleichmäßiger Faser- bzw. Faserbündelbe
satzungsdichte verwendet. Alternativ hierzu ist auch ein
Bürstenbesatz vorteilhaft, bei dem sich die Fasern bzw. Fa
serbündel spiralförmig um den Bürstenschaft herumwinden
oder aber entlang des Bürstenschafts abwechselnde Bürstenbe
reiche mit und ohne Faser- bzw. Faserbündelbesatz vorge
sehen sind.
Eine ganz besonders vorteilhafte Ausführungsform verwendet
mehrere kurze Rundbürsten, die auf einer gemeinsamen Achse
oder Welle aufgereiht und z. B. durch Abstandshalter vonein
ander getrennt sind.
Claims (19)
1. Vorrichtung zum Entfernen von suspendierten
Korrosionsprodukten und sonstigen partikelförmigen
Verunreinigungen aus Heizwasserkreisläufen mit einem
Gehäuse und einem Filtereinsatz,
dadurch gekennzeichnet,
daß als Filtereinsatz eine Bürste (5, 5′) vorgesehen
ist, die einen Schaft (4, 4′) aufweist, von dem Fasern
bzw. Faserbündel (6, 6′) i.w. in radialer Richtung
abstehen, wobei der Abstand zwischen den einzelnen
Fasern bzw. Faserbündeln (6, 6′) in Umfangsrichtung um
den Schaft (4, 4′) herum und/oder in axialer Richtung
längs des Schaftes (4, 4′) zumindest so groß ist, daß
selbst bei vollständig belegter Faseroberfläche oder
nach der unerwünschten Bildung eines Filterkuchens ein
genügend großer freier Querschnitt im Gehäuse (12,
12′) für das durchströmende Wasser übrig bleibt, um die
Entstehung eines nennenswerten Druckverlustes in der
Vorrichtung (1, 1′) zu verhindern, und/oder daß der
Außendurchmesser der Bürste (5, 5′) jeweils kleiner ist
als der entsprechende Innendurchmesser des Gehäuses (12,
12′) an dieser Stelle, so daß ein nicht mit Fasern (6,
6′) ausgefüllter Raum (11, 11′) zwischen
Gehäuseinnenwand und Bürste (5, 5′) entsteht, und daß
Abstreifelemente (15, 15′) innerhalb des Gehäuses (12,
12′) vorgesehen sind, wobei zum Zwecke der Abreinigung
der Bürste (5, 5′) eine Relativbewegung zwischen den
Fasern bzw. Faserbündeln (6, 6′) und den
Abstreifelementen (15, 15′) bewirkt werden kann.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Bürste (5, 5′) eine Rundbürste ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß
die Rundbürste axial angeströmt wird.
4. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß
die Anströmung der Rundbürste quer zu ihrer Achse
erfolgt.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß die Rundbürste eine gleichmäßige
Faser- bzw. Faserbündelbesatzungsdichte aufweist.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß die Faser bzw. Faserbündel (6, 6′)
spiralförmig um den Schaft (4, 4′) der Bürste (5, 5′)
herum angeordnet sind.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß sich entlang des Schaftes (4, 4′)
der Bürste (5, 5′) Bürstenbereiche mit und ohne Faser
bzw. Faserbündelbesatz abwechseln.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 7, dadurch
gekennzeichnet, daß mehrere kurze Rundbürsten auf eine
gemeinsame Achse oder Welle aufgereiht und z. B. durch
Abstandshalter voneinander getrennt sind.
9. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die verwendeten Fasern (6,
6′) der Bürste (5, 5′) eine so geringe Biegesteifigkeit
haben, daß sie bei zunehmender Belegung mit Partikeln
aufgrund des zunehmenden Strömungswiderstandes zumindest
teilweise der Strömung ausweichen, also in
Strömungsrichtung gebogen werden, und somit immer ein
freier Strömungsquerschnitt erhalten bleibt.
10. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Bürste (5) um die
Längsachse ihres Schaftes (4) drehbar gelagert ist, und
daß die Abstreifelemente (15) an der Innenwand des
Gehäuses (12) fest angeordnet sind und in den Innenraum
des Gehäuses ragen.
11. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Bürste (5′) derart
gelagert ist, daß sie mit einer Betätigungseinrichtung
(20) in Richtung der Längsachse ihres Schaftes (4′)
verschoben werden kann.
12. Vorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet,
daß Ventile (8′, 18′) für eine Rückspülung der
Vorrichtung (1′) vorgesehen sind, und daß mit der
Betätigungseinrichtung (20) für die axiale Verschiebung
der Bürste (5′) gleichzeitig auch die Rückspülventile
(8′, 18′) betätigt werden können.
13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch
gekennzeichnet, daß die Bürste starr im Gehäuse gelagert
ist, und daß die Abstreifelemente in Umfangsrichtung um
die Bürste herum bewegt werden können.
14. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 10 bis 13, dadurch
gekennzeichnet, daß eine Einrichtung zum Einleiten von
Spülflüssigkeit in das Gehäuse (12; 12′) während oder
nach dem Abreinigen der Bürste (5; 5′) vorgesehen ist,
und daß der abgereinigte Schmutz durch einen mit einem
Ventil (18; 18′) versehenen Abwasseranschluß aus der
Vorrichtung (1; 1′) herausgespült werden kann.
15. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 10 bis 14, dadurch
gekennzeichnet, daß mindestens ein Absperrventil (3, 8;
8′) vorgesehen ist, mit dem während des
Abreinigungsvorgangs die Vorrichtung (1; 1′) vom
Wasserkreislauf derart getrennt werden kann, daß keine
Spülflüssigkeit in den Heizwasserkreislauf eindringt.
16. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß eine Entlüftungsarmatur (10;
10′) vorgesehen ist, zu der kleinere Gasblasen, die sich
an den Fasern der Bürste (5; 5′) anlagern und dort zu
größeren Blasen agglomerieren, aufsteigen.
17. Verfahren zum Entfernen von suspendierten
Korrosionsprodukten und sonstigen partikelförmigen
Verunreinigungen aus Heizwasserkreisläufen mittels einer
Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die abzuscheidenden Partikel
sich an die Bürstenfaseroberflächen adhäsiv anlagern,
ohne dabei den freien Strömungsquerschnitt innerhalb des
Bürstenraumes nennenswert zu reduzieren, und daß zum
Abreinigen der mit Partikeln beladenen Bürste (5; 5′) die
Faserenden i.w. rechtwinklig und relativ zu den in die
Bürste (5; 5′) eingreifenden Abstreifelementen (15; 15′)
bewegt werden, wodurch die Enden der Bürstenfasern
bzw. -faserbündel (6; 6′) über die Abstreifelemente (15; 15′)
streifen und die Fasern (6; 6′) entgegen der relativen
Bewegungsrichtung nach hinten gebogen werden, bis sie an
dem Hindernis, das die Abstreifelemente (15; 15′)
darstellen, vorbeirutschen, woraufhin die Fasern (6; 6′)
aufgrund ihrer Eigenelastizität nach vorne schnellen,
sich gegeneinander reiben, erschüttert werden, sowie
gegen die sie umgebende Flüssigkeit bewegt werden und
die Adhäsionskräfte zwischen Fasern und Schmutzpartikeln
hierdurch aufgehoben werden.
18. Verfahren nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, daß
die beim Bewegen der Fasern bzw. Faserbündel (6; 6′)
gegen die Abstreifelemente (15; 15′) entstehende
Partikelsuspension durch Spülflüssigkeit aus dem Bereich
der Bürste (5; 5′) bzw. des Gehäuses (12; 12′)
ausgeschwemmt wird.
19. Verfahren nach einem der Ansprüche 17 oder 18, dadurch
gekennzeichnet, daß während oder nach dem Abreinigen der
Bürste (5; 5) die Vorrichtung (1; 1′) mit Wasser aus dem
Heizwasserkreislauf durch Betätigung eines Ventils (18;
18′) im Abwasseranschluß ausgespült wird.
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