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Die Erfindung betrifft ein System
zum Reinigen von Rohren von Wärmetauschern,
die von einem Strömungsmedium,
insbesondere von Rohöl,
mit einer Temperatur oberhalb 120°C
durchströmt
werden, wobei zum Reinigen eines Rohres an dessen Innenwandung anhaftende
Ablagerungen wie Schmutzteilchen oder dergleichen durch Abreinigen
gelöst
und aus dem Rohr ausgetragen werden.
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In der Rohölverarbeitung werden Rohrbündel-Wärmetauscher,
nämlich
sog. crude oil heater (COH), dazu verwendet, das Rohöl mit Prozeßabwärme in Vorheizstufen
auf eine möglichst
hohe Betriebstemperatur zu bringen, bevor es im Enderhitzer mit
Fremdenergie auf die Temperatur erhitzt wird, die notwendig ist,
wenn das Rohöl
zur Destillation gelangt.
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Die Aufheizung des Rohöls wird
in Stufen über
mehrere parallel und in Reihe geschaltete COH-Wärmetauscher vorgenommen. Dabei
werden die Rohre des Wärmetauschers
von außen
mit Prozeßmedium
beheizt. Bedingt durch den Wärmeübergang
an den Rohren des Wärmetauschers
kommt es zu Ablagerungen und Verkrustungen aus Partikeln aus dem
Rohölstrom
auf der Rohrinnenseite. Diese verschlechtern den Wärmeübergang
mit der Folge, daß bei
gleichem Energieaufwand eine geringere Aufheizung des Rohöls stattfindet.
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Der Bildung von Ablagerungen und
Verkrustungen an der Rohrinnenwandung wird auf chemischem Wege entgegengewirkt,
indem man dem Rohöl
vor dessen Eintritt in den Wärmetauscher
Additive dosiert zugibt. Damit bleibt der Belag in der Regel weich
und kann im Vergleich zu fest anhaftenden Verkrustungen mechanisch
leichter entfernt werden. Mit der Verwendung von Additiven wird
jedoch eine Belagbildung nicht verhindert sondern lediglich verzögert. Der
Wärmeübergang
an den Wärmetauscherrohren
verschlechtert sich durch Zunahme und Wachsen des Belages im Laufe
des Betriebes, so daß eine
mechanische Reinigung unerläßlich ist.
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Bei den mechanischen Reinigungsverfahren ist
zunächst
zwischen solchen Verfahren zu unterscheiden, die eine Unterbrechung
des Betriebes und ein Öffnen
des Wärmetauschers
erfordern, und solchen, die während
des Betriebes des Wärmetauschers
wirksam werden. Letztere Verfahren umfassen einerseits fest im Wärmetauscher
eingebaute Reinigungselemente und andererseits Systeme, bei denen
die Wärmetauscherrohre
von Reinigungselementen durchlaufen werden, wie nachstehend erläutert wird.
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Verbreitet wird die manuelle Reinigung
der Wärmetauscher
angewendet. Ein wesentlicher Nachteil dieses Verfahrens besteht
darin, daß der Betrieb
des Wärmetauschers
und damit gewöhnlich die
gesamte Anlage, in die der Wärmetauscher
eingebaut ist, stillgelegt werden muß. Die Wärmetauscher werden geöffnet – hierfür müssen sie
entsprechend zugänglich
angeordnet und konstruktiv in geeigneter Weise für ein leichtes periodisches Öffnen gestaltet
sein – und
mit herkömmlichen
Verfahren wie z.B. Hochdruckreinigung oder mit Bürsten/Schabern gereinigt. Neben
diesem mit hohen Kosten verbundenen Aufwand, bedingt auch durch
die Unterbrechung des Betriebs des Wärmetauschers und der zugehörigen Anlage – ist ein
weiterer Nachteil dieses Verfahrens, daß der Belag an der Rohrinnenwandung
zwar entfernt, aber seine Bildung und sein Anwachsen mit entsprechender
Verschlechterung des Wärmeübergangs
nicht von vornherein zu vermeiden ist. Denn zwischen den Reinigungsintervallen
verschlechtert sich der Wärmeübergang
im Laufe des Betriebes erheblich.
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Die während des laufenden Betriebes
des Wärmetauschers
wirksamen mechanischen Reinigungsverfahren unterliegen schon durch
die sehr hohen Betriebstemperaturen, die oberhalb 120°C liegen
und ohne weiteres Bereiche von ca. 400°C erreichen können, sowie
durch die chemische Beanspruchung durch Verwendung in einem aggressiven
Medium wie Rohöl
besonderen Anforderungen.
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Die Verwendung fest im Wärmetauscher
eingebauter Reinigungselemente beruht auf dem Prinzip, Reinigungskörper wie
schraubenförmige
Federelemente oder dergleichen an einer Aufnahmevorrichtung am Eintritt
des Wärmetauschers
zu befestigen, die lose in den Rohren angeordnet sind und sich durch
die Rohre hindurch erstrecken. Die Reinigungselemente bestehen aus
temperatur- und mediumbeständigen
Werkstoffen. Die Aufnahmevorrichtung ermöglicht eine axiale Bewegung
der Reinigungselemente im Rohr. Dabei werden durch die Form und
Anordnung der Reinigungselemente Turbulenzen in dem Strömungsmedium
erzeugt, die die Belagbildung verzögern. Außerdem werden an der Rohrinnenwandung
anhaftende Schmutzteilchen oder dergleichen durch die Bewegung des
Reinigungselementes entfernt, so daß eine Belagbildung im wesentlichen
verhindert wird.
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Solche Reinigungsverfahren mit fest
eingebauten Reinigungselementen haben jedoch den Nachteil, daß die im
Rohr selbst, gewöhnlich
auf seiner gesamten Länge,
untergebrachten Reinigungselemente eine permanente Erhöhung der
Reibungsverluste der Strömung
und damit einen erhöhten
Energieaufwand für
das aufzuheizende Medium verursachen. Die Reinigungselemente bilden
außerdem Hindernisse
im freien Rohrquerschnitt, so daß Schmutzteilchen an den Reinigungselementen
hängenbleiben
und zu Rohrverstopfungen führen
können.
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Bei mechanischen Reinigungsverfahren
mit beweglich im Rohr angeordneten Reinigungskörpern werden rollenförmige Reinigungsbürsten verwendet, die
jeweils zwischen dem Einlaß und
dem Auslaß des Rohres,
dem sie zugeordnet sind, hin- und herlaufen und dabei einen Belag
von der Rohrinnenwandung abreinigen können. Hierfür ist am Einlaß und am
Auslaß jedes
Rohres ein Korb angeordnet. Der Korb am Auslaß nimmt die Bürste auf,
wenn sie das Rohr mit dem Strömungsmedium
durchlaufen hat. In den Korb auf der Einlaßseite wird die Bürste zurückgeführt, damit
sie für
einen erneuten Reinigungsdurchlauf durch das Rohr wieder zur Verfügung steht.
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Für
die Rückführung der
Bürsten
in die Körbe auf
der Einlaßseite
ist der Wärmetauscher
entweder abzuschalten, damit Gelegenheit besteht, die Bürsten von
der Auslaßseite
wieder der Einlaßseite
zuzuführen.
Oder das Rohrleitungssystem für
den Wärmetauscher
wird so eingerichtet, daß der
Wärmetauscher
für die
Rückführung der
Bürsten
durch Umschalten von Armaturen von dem Medium in umgekehrter Richtung
durchlaufen wird, wobei die in den Körben auf der bisherigen Auslaßseite des
Rohrbündels
des Wärmetauschers
aufgefangenen Bürsten die
Rohre nun mit dem Mediumstrom in umgekehrter Richtung durchlaufen
und in den Körben
auf der bisherigen Einlaßseite,
die nun den Auslaß bildet,
wieder aufgefangen werden. Die Umschaltung der Durchlaufrichtung
des Mediumstroms im Wärmetauscher
wird periodisch vorgenommen. Die Einrichtung eines in der Strömungsrichtung
umkehrbaren Systems bedingt einen hohen apparatetechnischen Aufwand,
so daß dieses
System mit hohen Kosten verbunden ist. Wenn sich Auffangvorrichtungen
lösen und verlorengehen,
geht auch die zugeordnete Bürste
verloren und das Rohr wird nicht mehr gereinigt, ohne daß dies von
außen
festgestellt werden kann. Verlorene Fangvorrichtungen und Bürsten bilden auch
gefährliche
Hindernisse, weil sie den freien Durchgang des Mediums beeinträchtigen
können. Beschädigte oder
verschlissene Reinigungskörper lassen
sich nur austauschen, wenn man die Anlage abschaltet und den Wärmetauscher öffnet. Darüber hinaus
ist keine Verschleißerkennung
der Reinigungskörper
möglich.
Das bedeutet, daß die
Reinigungsbürsten
die Rohre nicht gründlich
reinigen und daß sie
insgesamt nicht optimal eingesetzt werden können, weil der Austausch der
Reinigungsbürsten möglicherweise
entweder zu früh
oder zu spät
erfolgt.
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Ausgehend von einem System der eingangs genannten
Art liegt deshalb der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein System
zum Reinigen von Rohren von Wärmetauschern
für Strömungsmedien
insbesondere Rohöl
mit einer Temperatur oberhalb 120°C zu
schaffen, bei dem eine Reinigung der Innenwandung der Wärmetauscherrohre
während
des Betriebes des Wärmetauschers
erfolgt. Das System soll die Anforderungen erfüllen, die ein Strömungsmedium vorgibt,
das hohe Temperaturen aufweist und als chemisch aggressiv einzustufen
ist.
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Zur Lösung dieser Aufgabe ist erfindungsgemäß vorgesehen,
daß ein
Reinigungssystem dieser Art dadurch gekennzeichnet ist, daß Reinigungskörper, die
- – temperaturbeständig (oberhalb
120°C) und
- – gegenüber aggressiven
Strömungsmedien
wie Rohöl
widerstandsfähig
sind und
- – deren
Außenabmessungen
beim Reinigen gleich dem Innendurchmesser des zu reinigenden Rohres
sind und die
- – eine äußere zum
Abreinigen von Ablagerungen von einer Rohrinnenwandung geeignete
Kontaktfläche
aufweisen,
- – unter
dem Druck des Strömungsmediums
das Rohr durchlaufen und
- – mit
ihrer Kontaktfläche
unter der Wirkung einer Anpresskraft an die Rohrinnenwandung gedrückt werden,
und daß
- – während des
Durchlaufs der Reinigungskörper an
der Innenwandung des Rohres anhaftende Ablagerungen von der Kontaktfläche der
Reinigungskörper
erfaßt
und gelöst
sowie
- – von
dem Strömungsmedium
und/oder dem Reinigungskörper
mitgenommen und
- – aus
dem Rohr ausgetragen werden.
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Das erfindungsgemäße System gestattet eine Reinigung
der Rohre von Wärmetauschern
während
des laufenden Betriebs des Wärmetauschers und
der übrigen
Komponenten der Anlage, der der Wärmetauscher zugeordnet ist.
Die hierfür
vorgesehenen Reinigungskörper
sind aufgrund einer geeigneten Materialauswahl und eines geeigneten
Aufbaus beständig
gegenüber
hohen Temperaturen und aggressiven Strömungsmedien wie Rohöl. Sie durchlaufen
das zu reinigende Rohr jeweils frei unter dem Druck des Strömungsmediums,
indem sie am Einlaß des
Rohrs eintreten und das Rohr nach dem Durchlauf am Auslaß wieder
verlassen. Dabei findet eine intensive Reinigung der gesamten Rohrinnenwandung
statt, wenn die Kontaktfläche
des Reinigungskörpers
beim Durchlauf desselben durch das Rohr mit der gesamten Oberfläche der
Rohrinnenwandung in Kontakt kommt und dabei mit der Kontaktfläche unter
der Wirkung einer Anpresskraft an die Rohrinnenwandung angedrückt wird.
Die Kontaktfläche
des Reinigungskörpers
ist so ausgebildet, daß sie
an der Rohrinnenwandung anhaftende Ablagerungen wie Schmutzteilchen
oder dergleichen erfaßt
und löst,
so daß diese
von dem Strömungsmedium
und/oder dem Reinigungskörper
selbst mitgenommen und aus dem Rohr ausgetragen werden können. Auf
diese Weise kann sich auf der Rohrinnenwandung kein Belag im Sinne
einer länger
anhaltenden Ablagerung von Schmutzteilchen bilden. Auch Verkrustungen
auf der Rohrinnenseite werden vermieden. Der Wärmeübergang an den Rohren des Wärmetauschers
und damit dessen Wirkungsgrad bleiben gleich und werden nicht beeinträchtigt.
Durch die kontinuierliche Reinigung während des Betriebes des Wärmetauschers liegen
konstante Bedingungen während
der gesamten Betriebsdauer vor. Die Notwendigkeit zum Abschalten
und Öffnen
des Wärmetauschers
zum Reinigen der Rohre – wie
beim Stand der Technik – entfällt. Die
Hinzufügung
von Additiven zum Strömungsmedium
ist nicht erforderlich. An der Ein- und an der Auslaßseite des
Wärmetauschers
bedarf es keiner kostspieligen apparativen Einrichtungen, um die
Reinigungskörper
in die Rohre einzuführen
und am Rohrende wieder aufzufangen.
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Nach einer wesentlichen Weiterbildung
der Erfindung werden die Reinigungskörper nach dem Durchlauf durch
die Rohre gesammelt und bei Bedarf den Eintrittsöffnungen der Rohre für einen
weiteren Reinigungsdurchgang durch die Rohre zugeführt. Je nach
Umständen
kann sich ein Bedarf für
eine sofortige Zurückführung der
Reinigungskörper
zur Einlaßseite
des Wärmetauschers
oder erst zu einem späteren
Zeitpunkt ergeben. Wesent lich ist, daß die Reinigungskörper auf
der Auslaßseite
nicht einzelnen Auffangvorrichtungen zugeführt werden sondern daß die Reinigungskörper gesammelt
und gemeinsam wieder zur Einlaßseite
zurückgeführt werden,
jedenfalls auf einem gemeinsamen Weg, der keine aufwändigen Eingriffe
oder Maßnahmen
zur Rückführung erfordert.
Vorzugsweise werden die Reinigungskörper in einem kontinuierlichen
oder diskontinuierlichen Kreislauf geführt, nämlich nach dem Durchlauf durch die
Rohre in einer Fangvorrichtung gesammelt und entweder unmittelbar
der Einlaßseite
der Rohre für einen
erneuten Durchlauf wieder zugeführt
oder zunächst
in einer Aufnahmeeinrichtung gesammelt werden, wobei die Reinigung
der Rohre unterbrochen und erst nach Ablauf einer vorbestimmten
Zeitdauer oder in Abhängigkeit
vom Verschmutzungsgrad der Rohre oder von anderen Parametern wieder durchgeführt wird.
Diese Systemvariante ist sehr wesentlich, weil sie eine automatische
kontinuierliche oder diskontinuierliche Rückführung der Reinigungskörper gestattet,
so daß sich
insgesamt eine sehr einfach durchzuführende und sehr effiziente
Reinigung der Innenwandung der Rohre ergibt, ohne daß hierfür ein erheblicher
baulicher Aufwand erforderlich ist.
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Nach einer Weiterbildung der Erfindung
ist vorgesehen, daß in
der Rückführungsleitung
für die Reinigungskörper hinter
den Auslaßseiten
des Wärmetauschers
eine Fangvorrichtung, bspw. ein feststehendes oder bewegbares Sieb
oder ein Filter zum Auffangen der Reinigungskörper aus dem Medienstrom vorgesehen
ist. Stationäre
Fangvorrichtungen, wie bspw. Filter oder feststehende Siebe, überspannen
gewöhnlich
den gesamten Querschnitt der Abflußleitungen auf der Auslaßseite des
Wärmetauschers.
Bewegbare Siebe sind zwischen einer neutralen Position, in der sie
den gesamten Mediumstrom mit allen Bestandteilen passieren lassen,
und einer Sammelposition, in der sie den gesamten Querschnitt der
Abflußleitung
des Mediums zum Auffangen der Reinigungskörper überspannen, umschaltbar.
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Der jeweiligen Fangvorrichtung ist
eine Schleuse zur Befüllung
und Entnahme der Reinigungskörper
nachgeschaltet. Bei diskontinuierlichem Reinigungsbetrieb kann die
Schleuse auch der Zwischenlagerung der Reinigungskörper während der Unterbrechung
der Rohrreinigung dienen.
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Insgesamt wird damit ein System zum
Reinigen von Rohren von Wärmetauschern
für Strömungsmedien
wie Rohöl
mit einer Temperatur oberhalb 120°C
und mit erheblichen chemisch aggressiven Eigenschaften ermöglicht,
das sich gegenüber den
eingangs erörterten
bekannten Systemen grundsätzlich
unterscheidet und erstmals eine dauerhafte Reinigung der Rohre auch
für derartige
Medien gestattet oder zuläßt, ohne
daß hierfür ein erheblicher baulicher
Aufwand erforderlich ist. Vor allem läßt sich mit dem erfindungsgemäßen System
vermeiden, daß man
den Betrieb des Wärmetauschers
und der vom Betrieb des Wärmetauschers
abhängigen
Komponenten einer Gesamtanlage zum Reinigen der Rohre unterbrechen
und den Wärmetauscher öffnen muß. Erstmals
steht durch die Erfindung ein System für solche Medien zur Verfügung, bei
dem die Reinigungskörper
bei ihrer Rückführung von
der Auslaßseite
auf ihre Funktionsfähigkeit
hin geprüft
werden können,
indem man die Reinigungskörper
entsprechende Prüfeinrichtungen
durchlaufen läßt.
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Bestandteil der Erfindung ist ferner
ein Reinigungskörper
für Systeme
der vorbeschriebenen Art, nämlich
für Systeme
zum Reinigen von Rohren von Wärmetauschern,
die von einem Strömungsmedium, insbesondere
von Rohöl,
mit einer Temperatur oberhalb 120°C
durchströmt
werden. Erfindungsgemäß ist der
Reinigungskörper
derart ausgebildet, daß zum Reinigen
eines Rohres an dessen Innenwandung anhaftende Ablagerungen wie
Schmutzteilchen oder dergleichen von dem Reinigungskörper durch
Abreinigen gelöst
und aus dem Rohr ausgetragen werden, wenn der Reinigungskörper das
Rohr durchläuft.
Bevorzugte Ausführungsformen
des erfindungsgemäßen Reinigungskörpers, mit
dem sich die Innenwandung der Rohre des Wärmetauschers sauberhalten bzw.
reinigen läßt, werden
nachfolgend erläutert.
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Eine besonders bevorzugte Ausführungsform
des Reinigungskörpers
ist dadurch gekennzeichnet, daß der
Reinigungskörper
- – temperaturbeständig (oberhalb
120°C) und
- – gegenüber aggressiven
Strömungsmedien
wie Rohöl
widerstandsfähig
ist und
- – seine
Außenabmessungen
beim Reinigen des Rohres gleich dem Innendurchmesser des zu reinigenden
Rohres sind und der Reinigungskörper
- – eine äußere zum
Abreinigen von Ablagerungen von einer Rohrinnenwandung geeignete
Kontaktfläche
aufweist,
- – unter
dem Druck des Strömungsmediums
das Rohr durchläuft
und
- – mit
seiner Kontaktfläche
unter der Wirkung einer Anpresskraft an die Rohrinnenwandung gedrückt wird,
und daß
- – während des
Durchlaufs des Reinigungskörpers an
der Innenwandung des Rohres anhaftende Ablagerungen von der Kontaktfläche des
Reinigungskörpers
erfaßt
und gelöst
sowie
- – von
dem Strömungsmedium
und/oder dem Reinigungskörper
mitgenommen und
- – aus
dem Rohr ausgetragen werden.
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Mit diesem Reinigungskörper steht
erstmals ein relativ einfaches Reinigungsmittel zur Verfügung, das
den Aufbau und das Leitungssystem des Wärmetauschers für das Strömungsmedium,
nämlich insbesondere
für den
Rohölstrom,
im wesentlichen unverändert
läßt. Im Vergleich
zum Stand der Technik wird also kein baulicher Aufwand erforderlich.
Der Betrieb der Anlage wird ohne die Notwendigkeit von Unterbrechungen
für das Öffnen des
Wärmetauschers
für die
Rohrreinigung ermöglicht.
Insgesamt ergibt sich folglich ein hohes Maß technischer und wirtschaftlicher
Vorteile gegenüber
den bisherigen Reinigungskörpern,
die zum Reinigen der Rohre von Wärmetauschern
für heiße (oberhalb
120°C) und auch
aggressive Strömungsmedien
bekannt sind. Erfindungsgemäße Reinigungskörper dieser
Art sind in den vorstehend erläuterten
erfindungsgemäßen Reinigungssystemen
einsetzbar, und deshalb gelten die für diese Systeme bereits angeführten Vorteile
auch für
die erfindungsgemäßen Reinigungskörper selbst.
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Der erfindungsgemäße Reinigungskörper ist vorzugsweise
als im wesentlichen kugelförmiger, elastischer
Rollkörper
mit reinigender Oberfläche ausgebildet,
wobei die gesamte Oberfläche
des Reinigungskörpers
die Kontaktfläche
zum Abreinigen von Ablagerungen von der Rohrinnenwandung bildet.
Diese Form und Ausbildung des erfindungsgemäßen Reinigungskörpers zeichnet
sich durch sehr wesentliche Vorteile aus. Zum einen braucht man den
Körper
aufgrund seiner Kugelform bzw. seiner balligen Form nicht richtungsgebunden
in den Rohreinlaß des
zu reinigenden Rohres einzusetzen, sondern der Reinigungskörper nimmt
in jeder Lage nach dem Eintritt in das Rohr selbsttätig eine
Anpassung an den freien Innenquerschnitt des Rohres vor, ohne daß hierfür besondere
Maßnahmen
zu treffen sind. Dadurch, daß die
gesamte Oberfläche
des Reinigungskörpers
eine zum Abreinigen von Ablagerungen geeignete Kontaktfläche bildet,
die mit der Rohrinnenwandung in Eingriff kommt, steht durch die
Kugelform ein hohes Reinigungspotential zur Verfügung. Aufgrund seiner Elastizität kann sich
der Reinigungskörper
jeder in der Praxis möglichen Änderung der
Form des freien Querschnitts des zu reinigenden Rohres anpassen,
beispielsweise wenn sich eine Verkrustung als Folge unerwartet hoher
momentaner Verschmutzungen des Strömungsmediums ergibt.
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Vorzugsweise ist der Außendurchmesser des
Reinigungskörpers
im druckfreien Zustand, nämlich
vor dem Eintritt des Reinigungskörpers
in das Rohr, größer als
der Innendurchmesser des Rohres, und der Außendurchmesser des Reinigungskörpers paßt sich
dem Innendurchmesser des Rohres an, wenn der Reinigungskörper in
die Eintrittsöffnung des
Rohres eintritt und dabei elastisch federnd zusammengedrückt wird.
Bei dieser Ausbildung des Reinigungskörpers wird die Anpresskraft,
mit der die Kontaktfläche
des Reinigungskörpers
mit der Innenwandung des Rohres in Eingriff kommt, durch einen entsprechend
elastisch federnden Aufbau des Reinigungskörpers erzeugt. Hierfür wird dem
Reinigungskörper
im druckfreien Zustand ein größerer Außendurchmesser
erteilt, als dem Innendurchmesser des Rohres entspricht.
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Erfindungsgemäße Reinigungskörper lassen sich
in einer Vielzahl verschiedenartig arbeitender Reinigungsysteme
einsetzen. So ist es möglich,
erfndungsgemäße Reinigungskörper für Systeme
zu verwenden, bei denen die Reinigungskörper durch Umkehr der Strömungsrichtung
des Mediumstroms in dem zu reinigenden Rohr praktisch hin- und herlaufen.
Hierfür
ist, bedingt durch die Bereitstellung eines richtungsumschaltbaren
Leitungssystems für
das Strömungsmedium,
ein verhältnismäßig hoher
Bauaufwand erforderlich, wie eingangs bereits erläutert wurde.
Dennoch wird dieses Reinigungssystem durch Verwendung erfindungsgemäßer Reinigungskörper sehr
wesentlich vereinfacht, weil der erfindungsgemäße Reinigungskörper, wie
bereits angeführt,
nicht richtungsgebunden eingesetzt werden muß. Dies hat den Vorteil, daß nicht
jeder Reinigungskörper
einen besonderen Auffangkäfig
an beiden Seiten des zu reinigenden Rohres aufweisen muß, mit dem
der Reinigungskörper
an der Ein- und an der Auslaßseite
stets so gegenüber
dem zu reinigenden Rohr ausgerichtet wird, daß er sich überhaupt in das Rohr einsetzen
läßt, damit
er es durchlaufen kann. Erfindungsgemäß können die Reinigungskörper nach
einem Reinigungsdurchgang an der Auslaßseite der Rohre als Batch,
d.h. als Menge, aufgefangen und in geeigneter Weise den Rohren zum
Reinigen wieder zugeführt
werden, entweder durch Strömungsumkehrung
an der bisherigen Auslaßseite
oder aber durch Umsetzen der Reinigungskörper insgesamt an die bisherige
Einlaßseite,
die stets Einlaßseite
bleibt.
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Mit besonderem Vorteil lassen sich
die erfindungsgemäßen Reinigungskörper in
Systemen verwenden, in denen sie kontinuierlich oder diskontinuierlich
im Kreislauf geführt
werden. Hierzu wird zur Vermeidung von Wiederholungen auf die entsprechenden
vorstehend erläuterten
erfindungsgemäßen Systeme
hingewiesen.
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Nach einer Weiterbildung der Erfindung weist
der Reinigungskörper
innen ein Auftriebselement und außen ein Reinigungselement auf.
Mit dem Auftriebselement wird die Position bzw. der Weg des Reinigungskörpers im
Mediumstrom vorgegeben bzw. beeinflußt, während das Reinigungselement
die Funktion der Rohrreinigung übernimmt.
Mit dem Auftriebselement soll erreicht werden, daß der Reinigungskörper im
Mediumstrom schwebt, so daß sich die
Reinigungskörper
vor allem an der Einlaßseite des
Wärmetauschers,
also neben dem Rohrboden, möglichst
gleichmäßig verteilen,
so daß die
Rohre mit etwa gleicher Häufigkeit
gereinigt werden. Bei der Gestaltung des Auftriebselements muß folglich
vor allem darauf geachtet werden, daß eine Gesamtdichte des Reinigungskörpers erreicht
wird, die der Dichte des Prozeßmediums
entspricht, damit der Reinigungskörper schwimmt bzw. schwebt.
Bei der Gestaltung des Reinigungselementes ist darauf zu achten,
daß vor
allem die kugelige oder ballige Kontaktfläche zum Abreinigen von Ablagerungen
bzw. von an der Rohrinnenwandung abgelagerten Schmutzteilchen oder
dergleichen geeignet und entsprechend abrasiv ausgebildet ist.
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Für
die Funktion des Auftriebselements ist es zweckmäßig, daß das Auftriebselement im Zentrum des
Reinigungskörpers
angeordnet ist und aus einem oder mehreren druckfesten oder druckfest
gestalteten Hohlkörpern
z.B. aus Metall oder Körpern mit
geringem spezifischem Gewicht wie z.B. Metallschaum besteht. Die
erforderliche Druckfestigkeit richtet sich vor allem nach dem relativ
hohen Systemdruck, der z.B. in Systemen zum Aufheizen von Rohöl herrscht.
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Die Kontaktfläche des Reinigungselementes muß vor allem
abrasiv wirken, damit Ablagerungen von der Rohrinnenwandung abgereinigt
werden können.
Hierfür
ist es möglich,
das Reinigungselement aus Metall-Lamellen, Metall-Gestrick, Metall-Geflecht,
Metall-Folie oder dergleichen zu bilden, nämlich aus hitzebeständigen und
gegenüber
aggressiven Medien unempfindlichen Materialien mit Kanten, die sich
zum Abreinigen von Rückständen von
der Rohrinnenwandung eignen. Das Reinigungselement soll zweckmäßig auch
federnd elastisch ausgebildet sein, damit eine entsprechende Anpresskraft
zwischen der Kontaktfläche
und der Rohrinnenwandung erzeugt wird, wenn der Reinigungskörper in
das Rohr eintritt. Der unmittelbar wirksame Abschnitt der kugeligen
oder balligen Kontaktfläche
kann aufgrund der federnd elastischen Eigenschaften des Reinigungselementes
einer schmalen, bandförmigen
Abflachung entsprechen, die sich kreisförmig um den Reinigungskörper erstreckt
und mit der Rohrinnenwandung in Eingriff steht.
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Seltener wird der Fall sein, daß ein federnd elastisches
Bindematerial wie Metallschaum das Reinigungselement trägt und allein
das notwendige elastisch federnde Verhalten des Reinigungskörpers bewirkt.
Eher wird die notwendige Elastizität gemeinsam von dem Bindematerial
und dem Reinigungselement erzeugt. Das Reinigungselement kann jedoch auch
teilweise oder vollständig
im Bindematerial eingebettet sein.
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Für
den Fall, daß durch
den Reinigungskörper
von der Rohrinnenwandung abgereinigte Ablagerungen an der Kontaktfläche des
Reinigungskörpers fest
anhaften und die Kontaktfläche
nicht von dem Strömungsmedium
selbst wieder von der Kontaktfläche
gelöst
werden, kann eine Reinigung der Kontaktfläche der Reinigungskörper vor
ihrem erneuten Zuführen
zur Einlaßseite
des Wärmetauschers
vorgenommen werden z.B. durch Hochdruckstrahlen der Kontaktfläche der
Reinigungskörper,
und/oder durch mechanische Mittel wie Bürsten oder dergleichen. Eine
Kontrolle der Reinigungskörper
im Hinblick auf Verschleiß oder
Beschädigungen
oder dergleichen ist auf dem Weg der Reinigungskörper von der Auslaßseite des
Wärmetauschers
zur Einlaßseite
hin jederzeit möglich.
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Nach einer alternativen erfindungsgemäßen Ausführungsform
des Reinigungskörpers
ist vorgesehen, daß der
Reinigungskörper
aus einem – in Strömungsrichtung
des Strömungsmediums
im Rohr gesehen – vorderen
Auftriebselement und einem an dessen Rückseite befestigten Reinigungselement besteht.
Bei dieser Ausführungsform
sind die Funktionen „Auftrieb" und „Reinigung" auf zwei gesonderte Teilkörper aufgeteilt,
auch wenn die beiden Teilkörper zu
einem Reinigungskörper
vereinigt sind. Bei der Gestaltung des Auftriebselements ist das
Gewicht des Reinigungselements mitzuberücksichtigen. Das Auftriebselement
tritt zuerst in das zu reinigende Rohr ein und nimmt das an seiner
Rückseite
befestigte Reinigungselement mit.
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Zweckmäßig weist das Auftriebselement eine
ballige Form auf und übernimmt
die Funktion eines Schwimmkörpers,
der aus einem oder mehreren Hohlräumen oder mit einer entsprechend
porigen Struktur gebildet ist. Der Durchmesser des Auftriebselements
ist zweckmäßig kleiner
als der Innendurchmesser des Rohres, damit das Auftriebselement
leicht in den Rohreinlaß eintreten
und das Rohr möglichst
ungehindert durchlaufen kann.
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Das Reinigungselement dieses Reinigungskörpers ist
vorzugsweise blatt- oder scheibenförmig sowie kreisrund ausgebildet
und trägt
einen Kranz aus elastisch federnden Lamellen, der als Kontaktfläche an der
Rohrinnenwandung anliegt. Der Durchmesser des Lamellenkranzes ist
im freien Zustand folglich größer als
im Rohr, wenn der Lamellenkranz elastisch federnd auf den Rohrinnendurchmesser
zusammengedrückt
ist und damit die notwendige Anpresskraft erzeugt wird. Wenn sich
der Reinigungskörper
im Rohr befindet, wirkt der Druck des Strömungsmediums überwiegend
auf das Reinigungselement, um den Reinigungskörper zusammen mit dem Strömungsmedium
durch das Rohr hindurchzuschieben. Je nach Ausbildung des Reinigungselementes,
das beispielsweise auch einen drahtbürstenförmigen Kranz aufweisen kann,
der die abreinigende Kontaktfläche
bildet, kann auch das vordere Auftriebselement als Vortriebskörper dienen,
indem man beispielsweise den kreisförmigen Spalt zwischen der Außenseite
des Auftriebselements und der Rohrinnenwandung relativ schmal hält.
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Eine wesentliche Weiterbildung der
erfindungsgemäßen Reinigungskörper besteht
darin, daß die
Kombination aus dem Auftriebselement und dem Reinigungselement – unabhängig davon,
ob der Reinigungskörper
ein – oder
zweiteilig gestaltet ist – in ihrer
Gesamtdichte so ausgelegt ist, daß die Gesamtdichte der Dichte
des Strömungsmediums
entspricht und der Reinigungskörper
folglich in dem Strömungsmedium
schwebt.
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Ferner wird bevorzugt, daß das Material
des Reinigungselementes und das Material des Bindematerials, falls
ein solches verwendet wird, und das Material des Auftriebselements
temperaturbeständig (min.
120°C) sowie
widerstandsfähig
gegenüber
aggressiven Medien wie Rohöl
ist und vorzugsweise aus Metall besteht.
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Ausführungsbeispiele der Erfindung
werden nachstehend mit Bezug auf die Zeichnungen näher erläutert. In
den Zeichnungen zeigen:
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1 eine
schematische Darstellung eines Ausführungsbeispiels einer Wärmetauscheranlage mit
einem System zum Reinigen von Rohren von Wärmetauschern, bei denen die
Rohre von Reinigungskörpern
durchlaufen und die Reinigungskörper in
der Anlage in einem Kreislauf geführt werden;
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1a eine
schematische Darstellung eines weiteren Ausführungsbeispiels einer Wärmetauscheranlage
wie in 1, jedoch mit
einer alternativen Ausführung
einer für
den Kreislauf der Reinigungskörper
verwendeten Schleuse;
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2 eine
schematische Ansicht eines ersten Ausführungsbeispiels eines Reinigungskörpers im
Querschnitt;
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3 eine
schematische Ansicht eines zweiten Ausführungsbeispiels eines Reinigungskörpers im
Querschnitt;
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4 eine
schematische Ansicht eines dritten Ausführungsbeispiels eines Reinigungskörpers im
Querschnitt;
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5 eine
schematische Ansicht eines vierten Ausführungsbeispiels eines Reinigungskörpers;
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6 eine
Ansicht eines fünften
Ausführungsbeispiels
eines Reinigungskörpers
teilweise als Schnittdarstellung;
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7 eine
Ansicht eines Rohteils des Ausführungsbeispiels
eines Reinigungskörpers
gemäß 6;
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8 eine
Ansicht eines sechsten Ausführungsbeispiels
eines Reinigungskörpers
in Schnittdarstellung, wobei der Reinigungskörper zweiteilig ausgebildet
ist.
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Die in 1 als
Ausführungsbeispiel
rein schematisch dargestellte Anlage dient zum Aufheizen eines Rohölstroms
in einem Wärmetauscher 10, dem
das Rohöl
durch eine Zuführleitung 11 in
Pfeilrichtung 12 mit Unterstützung durch eine Pumpe 13 zugeführt wird.
Der Wärmetauscher 10 umfaßt in üblicher
Weise ein Bündel
von nicht dargestellten Rohren, in denen das Rohöl mit der Prozesswärme aufgeheizt
wird, die durch die Rohrwandung hindurch auf das Rohöl wirksam
wird, wenn es die Rohre durchläuft.
Hinter dem Wärmetauscher 10 wird
das Rohöl über die
Leitung 14 in Pfeilrichtung 15 ab- und der nächsten Verarbeitungsstufe
zugeführt.
Die Temperatur des durch die Anlage geführten Rohöls kann beispielsweise im Bereich
von 120°C
bis 400°C
liegen.
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Zur Reinigung der Rohre des Wärmetauschers 10 während des
laufenden Betriebs des Wärmetauschers 10 und
der übrigen
Komponenten der Anlage sind Reinigungskörper vorgesehen, die in 1 nicht dargestellt sind
sondern anhand der übrigen
Figuren noch näher
erläutert
werden. Die Reinigungskörper
verteilen sich am Rohrboden des Wärmetauschers 10 so,
daß in
den Einlaß jedes
Rohres mindestens ein Reinigungskörper eintritt. Die Reinigungskörper durchlaufen
das zu reinigende Rohr jeweils frei unter dem Druck des Rohölstroms,
indem sie am Einlaß des
Rohres eintreten und das Rohr nach dem Durchlauf am Auslass wieder
verlassen. Dabei findet eine intensive Reinigung der gesamten Rohrinnenwandung
statt. Sämtliche
an der Rohrinnenwandung anhaftende Ablagerungen wie Schmutzteilchen
oder dergleichen werden von den Reinigungskörpern abgeschabt und von diesen
gemeinsam mit dem Rohölstrom
aus dem Rohr ausgetragen. Zur Vermeidung von Wiederholungen wird hierzu
auf die Beschreibung des erfindungsgemäßen Systems sowie der erfindungsgemäßen Reinigungskörper im
ersten Teil der Beschreibung hingewiesen.
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Die Darstellung von 1 dient primär einer bevorzugten Ausführungsweise
des erfindungsgemäßen Systems,
wonach die Reinigungskörper
in einem kontinuierlichen oder diskontinuierlichen Kreislauf geführt werden.
Das bedeutet, daß die
Reinigungskörper
nach dem Durchlauf durch die Rohre zunächst mit einer Fangvorrichtung 16 aus
dem Rohölstrom
der Leitung 14 herausgeholt und durch eine Leitung 17 hindurch
in Richtung des Pfeils 18 abgeführt werden, während der
Rohölstrom
die Anlage ohne Reinigungskörper über eine
Abführleitung 15a wieder
verläßt. In der
Fangvorrichtung 16 kann ein Filter als stationäre Fangvorrichtung
vorgesehen sein, der den gesamten Querschnitt der Fangvorrichtung 16 überspannt.
Es können
jedoch auch bewegbare oder feste Siebe – in 1 durch die gestrichelte Linie 16a angedeutet – als Fangvorrichtung 16 eingesetzt
werden. Die Siebe sind zwischen einer neutralen Position, in der
sie den gesamten Rohölstrom passieren
lassen, und einer Sammelposition, in der sie den gesamten Querschnitt
der Fangvorrichtung 16 überspannen
und die Reinigungskörper
aus dem Rohölstrom
entfernen, umschaltbar.
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Im Falle einer kontinuierlichen Reinigung
der Rohre des Wärmetauschers 10 werden
die Reinigungskörper
von der Leitung 17 aus im Kreislauf wieder unmittelbar
in die Zuführleitung 11 eingespeist (nicht
dargestellt).
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Für
den Fall einer diskontinuierlichen Einspeisung der Reinigungskörper in
den Kreislauf bzw. in die Zuführleitung 11 – entweder
periodisch nach Ablauf einer bestimmten Zeitdauer oder in Abhängigkeit
vom Verschmutzungsgrad der Rohre oder auch von anderen Parametern – werden
die Reinigungskörper
durch die Leitung 17 hindurch einer Sammeleinrichtung,
nämlich
einer Schleuse 19 zugeführt,
in der sie gesammelt und zu einem vorgegebenen Zeitpunkt über die
Leitung 30 und eine Rückschlagklappe 40 in
Pfeilrichtung 41 wieder in die Zuführleitung 11 eingespeist
werden. Hierfür
ist die Schleuse 19 in eine obere Kammer 20 und
eine untere Kammer 2i unterteilt, die durch einen Boden 22 voneinander
getrennt sind. In dem Boden befindet sich eine Öffnung 23, die mit
einer um eine Achse 25 verschwenkbaren Klappe 24 verschlossen
wird, wenn die Reinigungskörper
in der oberen Kammer 20 gesammelt werden. In einem Bypass 26,
der von der oberen Kammer 20 ausgeht und mit seinem anderen
Ende in einer bestimmten Position an die untere Kammer 21 angeschlossen
ist, befindet sich eine Pumpe 28, die von der Leitung 17 kommendes
Rohöl über einen
Drahtkorb 29 oder dergleichen, der keine Reinigungskörper durchläßt, aus
der oberen Kammer 20 derart in die untere Kammer 21 einspeist,
daß der
dort eintretende Strahl, wie durch den Doppelpfeil angedeutet ist,
die Klappe 24 in der geschlossenen Stellung der Öffnung 23 hält, solange
die Reinigungskörper
in der oberen Kammer 20 gesammelt werden. Wird die Pumpe 28 abgestellt,
sinkt die Klappe 24 in die in der Zeichnung mit gestrichelten
Linien dargestellte Offenstellung, so daß die Reinigungskörper von
der oberen Kammer 20 in die untere Kammer 21 gelangen.
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Am Beginn eines neuen Reinigungszyklus steht
die Klappe 24 in der Offenstellung. Die Reinigungskörper befinden
sich in der unteren Kammer 21. Sobald der Antrieb der Pumpe 28 eingeschaltet wird,
schwenkt die Klappe 24 unter der Wirkung der gegen die
Klappe 24 gerichteten Rohölströmung aus der Bypass-Leitung 26 nach
oben in die Schließstellung.
Die Reinigungskörper
werden durch die Rohölströmung aus
der Bypass-Leitung 26 in die Leitung 30, in der
die Rückschlagklappe 40 am
Beginn des Reinigungszyklus durch den Druck des Strömungsmediums
geöffnet
wird, und von hier wieder in die Einlaßleitung 11 gefördert. Während eines
solchen Reinigungszyklus durch die Fangvorrichtung 16 gesammelte
Reinigungskörper
werden durch die Leitung 17 wieder in die obere Kammer 20 transportiert, weil
die Öffnung 23 durch
die Klappe 24 verschlossen ist. Am Ende des Reinigungszyklus
wird der Antrieb der Pumpe 28 abgeschaltet. Der Rohölstrahl aus
der Bypass-Leitung 26 hört
auf, so daß die
Klappe 24 unter der Wirkung ihrer Schwerkraft aus der Schließstellung
in die Offenstellung zurückschwenkt. Die
Rückschlagklappe 40 verhindert
einen Rückfluß des Mediums.
Die Reinigungskörper
sinken aus der oberen Kammer 20 durch die Öffnung 23 hindurch
in die untere Kammer 21. Dort bleiben sie bis zum Beginn
des nächsten
Reinigungszyklus.
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Die vorstehend unter Bezugnahme auf 1 beschriebene Betriebsweise
wird bei sinkenden Reinigungskörpern,
d. h. bei Reinigungskörpern mit
höherer
Dichte als das Betriebsmedium (z. B. Rohöl) angewandt. Für Reinigungskörper mit
geringerer Dichte, d. h. Reinigungskörper, die im Betriebsmedium,
ggfs. auch Rohöl,
aufsteigen, ist eine alternative Ausführung und Betriebsweise der
Schleuse vorzusehen. Ein Ausführungsbeispiel
einer solchen Schleuse ist in schematischer Darstellung 1a zu entnehmen. Die nachfolgende
Beschreibung beschränkt
sich im wesentlichen auf den Aufbau und die Betriebsweise der Schleuse.
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Diese Schleuse 19 ist ähnlich wie
die Schleuse 19 in 1 in
eine obere und untere Kammer 20, 21 unterteilt,
die durch einen Boden 22 voneinander getrennt sind. In
dem Boden 22 befindet sich eine Öffnung 23, die mit
einer um eine Achse 25 schwenkbaren Klappe 24 verschlossen
wird, wenn die Reinigungskörper
in der unteren Kammer 21 gesammelt werden. In einem Bypass 26,
der von der unteren Kammer 21 ausgeht und mit seinem anderen
Ende in einer bestimmten Position an die obere Kammer 20 angeschlossen
ist, befindet sich wie in der erstgenannten Ausführung eine Pumpe 28,
die von der Leitung 17 kommendes Rohöl über einen Drahtkorb 29 oder
dergleichen, der keine Reinigungskörper durchläßt, aus der unteren Kammer 21 derart
in die obere Kammer 20 einspeist, daß der dort eintretende Strahl,
wie durch den Doppelpfeil angedeutet ist, die Klappe 24 entgegen der
Federkraft einer Feder 24a in der geschlossenen Stellung
der Öffnung 23 hält, solange
die Reinigungskörper
in der unteren Kammer 21 gesammelt werden. Wird die Pumpe 28 abgestellt, öffnet sich
die Klappe 24 durch die Federkraft in die in der Zeichnung
mit gestrichelten Linien dargestellte Offenstellung, so daß die Reinigungskörper von
der unteren Kammer 21 in die obere Kammer 20 aufsteigen.
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Am Beginn eines neuen Reinigungszyklus steht
die Klappe 24 in der Offenstellung. Die Reinigungskörper befinden
sich in der oberen Kammer 20. Sobald der Betrieb der Pumpe 28 eingeschaltet
wird, schwenkt die Klappe 24 unter der Wirkung der gegen die
Klappe 24 gerichteten Rohölströmung aus der Bypass-Leitung 26 entgegen
der Federkraft nach unten in die Schließstellung. Die Reinigungskörper werden
durch die Rohölströmung aus
der Bypass-Leitung 26 in die Leitung 30, in der
die Rückschlagklappe 40 am
Beginn des Reinigungszyklus durch den Druck des Strömungsmediums
geöffnet
wird, und von hier wieder in die Einlassleitung 11 gefördert. Während eines
solchen Reinigungszyklus durch die Fangvorrichtung 16 gesammelte
Reinigungskörper werden
durch die Leitung 17 wieder in die untere Kammer 21 transportiert
und hier gesammelt, weil die Öffnung 23 durch
die Klappe 24 verschlossen ist. Am Ende des Reinigungszyklus
wird der Antrieb der Pumpe 28 abgeschaltet. Der Rohölstrahl
aus der Bypass-Leitung 26 hört auf, so daß die Klappe 24 unter der
Wirkung der Federkraft aus der Schließstellung in die Offenstellung
zurückschwenkt.
Die Reinigungskörper
steigen aus der unteren Kammer 21 durch die Öffnung 23 in
die obere Kammer 20. Dort bleiben sie bis zum nächsten Reinigungszyklus.
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Im folgenden werden sechs verschiedene Ausführungsbeispiele
von Reinigungskörpern
gemäß 2–8 erläutert, wobei
zur Vermeidung von Wiederholungen gleichzeitig auf den ersten Teil
der Beschreibung Bezug genommen wird:
Bei dem ersten Ausführungsbeispiel
von 1 besteht ein Reinigungskörper 1a aus
einem zentralen, kugeligen Hohlkörper
als Auftriebselement 2 mit einem äußeren abrasiven Reinigungselement 4 aus Metall-Gestrick,
das unter Zwischenschaltung eines metallischen Elastizitätsmediums 3 fest
mit dem Auftriebselement 2 verbunden ist. Die Verbindungen
der Bestandteile werden durch herkömmliche Verbindungsverfahren
wie Schweißen,
Kleben, Löten
oder dergleichen hergestellt. Das Auftriebselement 2 ist
in diesem Fall relativ klein im Vergleich zu dem Reinigungselement 4,
dessen Metall-Gestrick ebenso wie die Struktur des Elastizitätsmediums 3 relativ
locker ist, so daß das
Auftriebselement 2 im Hinblick auf die gewünschte Gesamtdichte
des Reinigungskörpers 1a ein
relativ geringes Gewicht auszugleichen hat. Das spezifische Gesamtgewicht
des Reinigungskörpers 1a ist
grundsätzlich
der Dichte des Mediums im wesentlichen anzupassen, es sei denn,
daß Umstände vorliegen,
die einen Unterschied zulassen oder sogar erfordern. Sämtliche
Teile des Reinigungskörpers 1a bestehen
aus Metall – mit
Ausnahme des Klebemittels, das auch aus einem hochhitzebeständigen Kunststoff
bestehen kann. Das Metall-Gestrick des Reinigungselements 4 ist
aus mehr- insbesondere vierkantigem Draht oder Bandmaterial aus
Edelstahl hergestellt, wobei das Reinigungselement 4 gemeinsam
mit dem Elastizitätsmedium 3 dem
Reinigungskörper 1a die
notwendige elastisch federnde Eigenschaft verleiht. Hierfür besteht
das Elastizitätsmedium 3 aus
elastisch federnden gewickelten Metall-Lamellen oder einem entsprechend elastisch
federnden Metall-Geflecht, das jeweils hohlkugelförmig auf
dem Auftriebselement 2 – einer druckdichten Metallhohlkugel – befestigt
ist. Ganz gleich, welches Metall oder anderweitiges Material für die Bestandteile des
Reinigungskörpers 1a gewählt wird,
sind die Bestandteile für
Prozeßtemperaturen,
die bis 400°C
betragen können,
ausgelegt, und sie sind widerstandsfähig gegenüber einem aggressiven Prozeßmedium wie
Rohöl.
Diese Feststellungen gelten auch für die weiteren Ausführungsbeispiele,
die nachstehend beschrieben werden. Für das Elastizitätsmedium 3 kann
beispielsweise auch eine schlauchförmige Matte aus Federstahl-Drahtgestrick
verwendet werden, wobei der Schlauch z.B. an beiden Enden zum Schließen und
zum Befestigen gelötet
sein kann. Wesentlich ist die Elastizität dieser Schicht, damit sich
der Reinigungskörper 1a dem
Innendurchmesser des zu reinigenden Rohrs leicht anpassen und dennoch,
wenn der Reinigungskörper 1a das
Rohr durchläuft,
einen Druck auf die Innenwandung des Rohrs ausüben kann, der zum Abreinigen
von Verunreinigungen von der Innenwandung des Rohres ausreicht.
Das Metall-Gestrick oder Streckmetall des Reinigungselementes 4 wird
durch Löten
oder durch ein anderes herkömmliches
Verbindungsverfahren, wie oben erwähnt, mit dem Elastizitätsmedium 3 fest verbunden.
Ein so gebildeter Rohling wird am Ende in eine kugelige Form gepreßt. Der
kugelige Hohlkörper
des Auftriebselementes 2 wird beispielsweise aus zwei tiefgezogenen
Metallhalbschalen gebildet.
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Bei dem zweiten Ausführungsbeispiel
gemäß 3 ist der Reinigungskörper 1b aus
einer druckfesten Metallhohlkugel als Auftriebselement 2 mit
einem unmittelbar darauf befe stigten im wesentlichen kugelförmig gestalteten
Reinigungselement 4 aus Metall-Geflecht bzw. aus Streck-Metall
aus Federstahl gebildet. Die Befestigung auf dem Auftriebselement 2 und
eine Stabilisierung des elastischen Materials des Reinigungselementes 4 erfolgt
z.B. durch Löten.
Da das Reinigungselement 4 in diesem Fall sehr elastisch
ist, wird kein zusätzliches
Elastizitätsmedium
wie im ersten Ausführungsbeispiel
gebraucht, und auch in diesem Fall ist das Auftriebselement 2 im
Verhältnis
zum Reinigungselement 4 vergleichsweise klein.
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Bei dem dritten Ausführungsbeispiel
gemäß 4 ist auf dem kugeligen
Auftriebselement 2 das Reinigungselement 4, das
aus Metall-Gestrick oder Metall-Geflecht wie bei den vorhergehenden
Ausführungsbeispielen
bestehen kann, sowohl beispielsweise durch Löten unmittelbar an dem Auftriebselement 2 befestigt
und darüber
hinaus ganz oder teilweise in das Elastizitätsmedium 3 eingebettet,
das aus einem temperaturbeständigen
Elastomer oder auch aus elastischem Metallschaum bestehen kann.
In diesem Fall wird ggf. in einem Arbeitsgang das Reinigungsmedium 4 und
das Elastomer in einer Spritzform in die gewünschte Kugelform gebracht und
das Elastomer in die Struktur aus Streck-Metall oder Metall-Gestrick
eingespritzt. Dieses Herstellungsverfahren läßt sich besonders einfach durchführen. Wie
bei sämtlichen
anderen Ausführungsbeispielen
werden auch hier als – Verbindungsverfahren
Schweißen,
Kleben, Löten
oder dergleichen angewendet.
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Bei dem vierten Ausführungsbeispiel
gemäß 5 weist der Reinigungskörper 1d keinen
gesonderten Auftriebskörper 2 auf,
sondern dort ist ein aus Metall-Lamellen, Metall-Gestrick oder Metall-Geflecht bzw. Streckmetall
bestehendes Reinigungsmedium 4 unmittelbar in ein aus elastischem
Metallschaum oder aus temperaturbeständigem Elastomer bestehendes
Elastizitätsmedium 3 eingebettet,
das gleichzeitig als Auftriebselement 2 wirkt.
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Bei dem fünften Ausführungsbeispiel eines Reinigungskörpers 1e gemäß 6 ist das Auftriebselement 2 ebenfalls
deutlich kleiner als das Reinigungselement 4, und dieser
Reinigungskörper 1e wird
aus dem in 7 dargestellten
Rohling 1e hergestellt. Zunächst wird auf die Metallkugel
des Auftriebselementes 2 eine außen, wie in 7 dargestellt, geschlitzte Ronde 5 aus
Federstahl aufgelötet, wie
z. B. bei 6 angedeutet ist. Anschließend werden zwei Rondenhälften 5a unter
einem Winkel von 90° gegenüber der
Ronde 5 auf das Auftriebselement 2 aufgelötet, worauf
halbkreis- oder viertelkreisförmige Rondensegmente
5b in
der aus 7 ersichtlichen symmetrischen
Weise in den verbleibenden Zwischenräumen auf dem Auftriebselement 2 angeordnet
und aufgelötet
werden. Dann werden die außen radial
abstehenden Stege 7 der Ronde 5 sowie der Rondenhälften 5a und
der Rondensegmente 5b so verformt, daß die in 6 dargestellte Kugelform des Reinigungskörpers 1e entsteht,
der außen
scharfkantige Stege bzw. Lamellen 7 aufweist, die insgesamt
elastisch sind, so daß sie
sich dem Innendurchmesser des zu reinigenden Rohres anpassen können und
dennoch den zum Abreinigen von Verunreinigungen von der Innenwandung
des Rohres ausreichenden Druck aufbringen.
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Bei sämtlichen vorstehend beschriebenen Ausführungsbeispielen
der Reinigungskörper
erfolgt die Auslegung des Gewichts dahingehend, daß das Gesamtgewicht
des Reinigungskörpers
im wesentlichen dem spezifischen Gewicht des Mediums entspricht,
damit die Reinigungskörper
in der Medienströmung
schweben können
und sich vor allem auf diese Weise gleichmäßig im Bereich des Rohrbodens des
Wärmetauschers
verteilen, wenn die Reinigungskörper
in die zu reinigenden Rohre einzuspeisen sind. Auf mögliche Ausnahmen
ist in der Beschreibung des ersten Ausführungsbeispiels hingewiesen
worden.
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Zur Reinigung der Rohre z.B. des
Wärmetauschers 10 der
in 1 dargestellten Anlage
werden die Reinigungskörper 1a–1e über die
Zuführleitung 11 für die Rohölströmung auf
der Einlaßseite des
Wärmetauschers 10 eingespeist
und gelangen so bis in den Bereich des Rohrbodens des Wärmetauschers 10.
Wenn sich dort der Rohölstrom
auf die einzelnen Rohre des Wärmetauschers 10 aufteilt, werden
die Reinigungskörper 1a–1e ohne
weiteres mitgenommen, so daß sie
in den Einlaß eines
der zu reinigenden Rohre des Wärmetauschers 10 eintreten.
Dabei werden die Reinigungskörper 1a–1e elastisch
federnd bis zum Erreichen des Innendurchmessers der Rohre zusammengedrückt. So
wird eine Anpresskraft erzeugt, die notwendig ist, um die Kontaktfläche, also
die Außenfläche der
Reinigungselemente 4 der Reinigungskörper 1a–1e,
an die Rohrinnenwandung der zu reinigenden Rohre zu drücken. Unter
der Wirkung der Anpresskraft findet eine Abreinigung von Ablagerungen
von Schmutzteilchen oder dergleichen von der Rohrinnenwandung statt,
wenn die Reinigungskörper 1a–1e die
Rohre durchlaufen, wobei der Strömungsdruck
des Strömungsmediums als
Vortriebskraft auf die Reinigungskörper 1a–1e wirkt.
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Abweichend von den bisher beschriebenen Ausführungsbeispielen
ist in dem sechsten Ausführungsbeispiel,
das in 8 dargestellt
ist, der Reinigungskörper 1f zweiteilig
ausgebildet. An einem – in Strömungsrichtung
S – vorderen,
etwa birnenförmigen
bzw. Balligen vorzugsweise aber kugeligen Metallhohlkörper als
Auftriebselement 2 ist als Reinigungselement 4 eine
kreisrunde sowie blattförmige Scheibe
aus Federblech mit einer Dicke von ca. 0,1–0,5 mm mittig, wie dargestellt,
bspw. durch Schweißen
oder Löten
befestigt. Die erforderliche Festigkeit bzw. Stabilität bestimmt
die Mindestdicke dieser Scheibe, deren Durchmesser ein Übermaß gegenüber dem
Innendurchmesser des zu reinigenden Rohres 5 aufweist.
Am Außenrand
des Reinigungselementes 4 befindet sich ein Kranz aus elastisch
federnden Lamellen 4a, die bei dem Eintritt des Reinigungselementes 4 in
das zu reinigende Rohr 5 elastisch federnd nachgeben, so
daß sich
der Außendurchmesser
des Reinigungselementes 4 an den Innendurchmesser des Rohres
anpaßt
und die Lamellen 4a mit der notwendigen Anpresskraft an
die Innenwandung des Rohres 5 angedrückt werden. Auf diese Weise
können
die Lamellen 4a des Reinigungselementes 4 Ablagerungen
wie Schmutzteilchen oder dergleichen von der Innenwandung des Rohres 5 abreinigen,
wenn der Reinigungskörper 1f das
Rohr unter der Wirkung des Strömungsmediums durchläuft. Wie
bei den vorhergehend beschriebenen Ausführungsbeispielen beträgt auch
hier das spezifische Gesamtgewicht des Reinigungskörpers ca.
0,8 g/cm3. Der Reinigungskörper 1f ist
bezüglich
der Auswahl des Metalls und der Verbindung zwischen dem Auftriebselement 2 und
dem Reinigungselement 4 für Betriebstemperaturen von
ca. 400°C
ebenso ausgelegt wie bezüglich
der chemisch aggressiven Eigenschaften von Rohöl, das das Strömungsmedium
bildet.
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In der Praxis hat sich gezeigt, daß der Reinigungskörper 1f in
der zweiteiligen Ausführung,
wie z.B. in 8 dargestellt,
im Bereich des Rohrbodens des Wärmetauschers,
wenn die Reinigungskörper 1f in
die zu reinigenden Rohre einzuspeisen sind, eine Selbstausrichtung
spätestens
vor dem Einlaß der
zu reinigenden Rohre vornimmt, und zwar derart, daß stets
das Auftriebselement 2 als erstes in den Einlaß des Rohres 5 eintaucht
und das Reinigungselement 4 dem Auftriebselement 2 folgt,
so daß sich
automatisch die in 8 dargestellte
Lage des Reinigungskörpers 1f in
dem Rohr 5 ergibt. Ebenso problemlos lassen sich die Reinigungskörper 1f in
der Fangvorrichtung 16 aus dem Rohölstrom der Leitung 14 entfernen
und in die Leitung 17 abführen sowie entweder unmittelbar
wieder in die Zuführleitung 11 einspeisen
für eine
kontinuierliche Reinigung der Rohre des Wärmetauschers wie des Wärmtauschers 10 der in 1 dargestellten Anlage oder
aber über
die Leitung 17 in die als Sammeleinrichtung vorgesehene Schleuse 19 transportieren
und von dort zu gegebener Zeit wieder in die Zuführleitung 11 einspeisen. Die
Scheibe des Reinigungselementes 4 kann in der Mitte dickwandiger
als außen
ausgeführt
sein. Denn die erforderliche Elastizität zwecks Anpassung an den Innendurchmesser
des Rohres 5 ist ausschließlich von dem Außenrand
des Reinigungselementes 4 aufzubringen. Der Hohlkörper bzw.
die Kugel des Auftriebselementes 2 kann im übrigen wesentlich kleiner
ausgeführt
sein als in dem in 8 dargestellten
Beispiel. Ferner ist darauf hinzuweisen, daß bei dem Reinigungskörper 1f die
für die
Erzeugung des notwendigen Differenzdrucks erforderliche Sperrung im
Rohr 5 allein von der Scheibe des Reinigungselementes 4 übernommen
wird. Auch dieses Merkmal ist von Bedeutung für die automatische Ausrichtung des
Reinigungskörpers 1f.
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Die Darstellungen von 1 und 1a und die beschriebenen Betriebsweisen
sind nur als reine Ausführungsbeispiele
zu verstehen, auf die die Erfindung keineswegs beschränkt ist.
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Vor allem ist auch darauf hinzuweisen,
daß die
erfindungsgemäßen Reinigungskörper nicht
nur in Anlagen zur Verarbeitung von Rohöl sondern auch in anderen Anlagen,
die in Hochtemperaturbereichen oberhalb von 120°C betrieben werden, verwendet werden
können.
So eignen sich die Reinigungskörper
bspw. auch zur Reinigung von Verdampferrohren in Meerwasserentsalzungsanlagen
und anderen Hochtemperaturanwendungen. Auch eine Verwendung der
Reinigungskörper
für spezielle
Anwendungen mit aggressiven Medien in der chemischen Industrie ist
möglich.
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Schließlich ist darauf hinzuweisen,
daß erfindungsgemäße Reinigungskörper auch
in Rohrsystemen Verwendung finden können, die in Temperaturbereichen
unter 120°C
betrieben werden. Die häufige Erwähnung einer
Arbeitstemperatur oberhalb 120°C in
der vorstehenden Beschreibung sowie in den Ansprüchen beruht darauf, daß sich die
erfindungsgemäßen Reinigungskörper primär für Wärmetauscher eigenen
sollen, die von Rohöl
im Hochtemperaturbereich als Medium durchströmt werden, ohne daß die Verwendung
erfindungsgemäßer Reinigungskörper auf
diese Anwendung beschränkt
ist.