DE19516577C2 - Verfahren zum interaktiven Fernsehen - Google Patents
Verfahren zum interaktiven FernsehenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Aufbau einer
interaktiven Fernsehsitzung zwischen einem Zuschauer und
einem Anbieter.
Es besteht ein Bedürfnis, Fernsehkunden die Möglichkeit
zu schaffen, auf interaktive Dienste im Fernsehen,
beispielsweise Teleshopping eines Reiseveranstalters oder
interaktive Spiele und Filme, schnell reagieren zu können.
Bisher ist es lediglich bekannt, einem Fernsehzuschauer, der
sich eine Musiksendung ansieht, auf dem Bildschirm mehrere
Telefonnummern anzuzeigen, die er mit seinem
Fernsprechapparat anwählen kann, um beispielsweise seine
Stimme für einen bestimmten Musiktitel abzugeben. Es ist ein
Nachteil dabei, dass der Fernsehzuschauer zum einen die
Telefonnummer selbst eingeben muss und ihm eine komplexe
Dialogfähigkeit nicht angeboten werden kann.
Aus der DE 43 09 504 A1 ist ein interaktives
Informationssystem zur bidirektionalen Kommunikation zwischen
mindestens einem Fernsehsender und mehreren
Fernsehteilnehmern bekannt. Hierbei nutzt das
Informationssystem das Fernsehsignal als Hinkanal vom
Fernsehsender zu einem beim Fernsehteilnehmer aufgestellten
Endgerät und ein öffentliches Telekommunikationsnetz als
Rückkanal vom Endgerät zum Fernsehsender. Über den Hinkanal
des Informationssystems können mit dem eigentlichen
Fernsehsignal überlagerte Video- und Audiosignale übertragen
werden, die zur individuellen Gestaltung eines On-Screen-
Displays zur Unterstützung einer Kommunikation zwischen einem
Fernsehsender und einzelnen Teilnehmern benötigt werden.
Darüber hinaus kann der Fernsehsender eine Anforderung zum
Endgerät übertragen werden, welches unter Ansprechen darauf
Daten über den Rückkanal zu einer dem Fernsehsender
zugeordneten Daten-Verarbeitungseinrichtung überträgt.
Allerdings sind dieser Druckschrift keine Informationen über
das Einleiten und Aufbauen des Rückkanals zu entnehmen.
Die EP 0 396 062 offenbart ein Fernsehsystem für die
interaktive Verteilung auswählbarer Video-Darstellungen, bei
welchem ein Wählnetz ein Benutzerterminal mit einem
Darstellungssystem zur Bereitstellung einer interaktiven
Kommunikation verbindet. Zum Auswählen einer Videodarstellung
gibt ein Benutzer Anweisungen in das Benutzerterminal ein,
die dann über eine Verbindung des Wählnetzes zum
Darstellungssystem übertragen werden. Um einen
Verbindungsaufbau einzuleiten, sendet das zuvor vom Benutzer
aktivierte Benutzerterminal Steuersignale, die die
Telefonnummer des Darstellungssystems identifizieren, zu
einer Telefonschnittstelle, die dann die Telefonnummer wählt.
Das Darstellungssystem kann zum
Benutzerterminal die Rufnummer eines
Dritten senden, wobei das Benutzerterminal
den Dritten automatisch anwählt und
gleichzeitig die interaktive Kommunikation
beendet wird.
Aus der EP 0 583 196 ist ein Transaktions-
Verarbeitungssystem bekannt, welches ein Rundfunksystem zum
Übertragen von Teletext und Fernsehsignalen enthält. Das
Transaktions-Verarbeitungssystem enthält im Wesentlichen ein
Benutzerterminal und ein Transaktions-Verarbeitungscenter,
welche über ein Kommunikationsnetz verbunden werden können.
Zur Durchführung einer bestimmten Transaktion setzt der
Benutzer eine dazugehörende, mehrere Informationen
speichernde Softwarekarte in das Benutzerterminal ein. Sobald
der Benutzer einen Transaktionsbefehl an dem Benutzerterminal
eingegeben hat, beginnt eine Kommunikation zwischen diesem
und dem Transaktions-Verarbeitungscenter über das
Kommunikationsnetz.
Aus der älteren Anmeldung gemäß DE 195 14 669 A1
ist ein System und Verfahren zum
Erzeugen und Übertragen von Nachrichten bekannt, bei dem eine
Bestellung im Rahmen von Werbesendungen automatisch abläuft.
Hierzu wird aus dem zum Fernsehbildnachrichtensignal
gehörenden Videotext die Telefonnummer des Anbieters
gewonnen, um mit Hilfe dieser Telefonnummer eine Verbindung
über ein Fernsprechnetz zu einem Empfangsmodem des Anbieters
aufbauen zu können.
Die ältere Anmeldung gemäß DE 44 37 938 C1
offenbart eine Vorrichtung zur
Realisierung von interaktiven Fernsehdiensten, um eine
telefonische Bestellung aufgeben zu können. Die Vorrichtung
weist einen Fernsehempfänger mit Decoder auf, der aus einem
Fernsehsignal die Telefonnummer beispielsweise eines
Versandhauses gewinnen kann. Ferner ist ein
Fernbedienungsgeber mit Wählautomat vorgesehen, der unter
Verwendung der Telefonnummer über die Telefonleitung eine
Telefonverbindung mit der zentralen Rechnereinheit des
Versandhauses herstellen kann.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein
Verfahren zum interaktiven Fernsehen zur Verfügung zu
stellen, welches dem Fernsehzuschauer bessere
Dialogmöglichkeiten bereitstellen und die
Benutzerfreundlichkeit deutlich steigern kann.
Die Erfindung löst dieses technische Problem mit den
Verfahrensschritten des Anspruchs 1.
Vorteilhafte Weiterbildungen sind Gegenstand der
Unteransprüche.
Dank der Erfindung ist es möglich, mit vorhandenen
Komponenten, wie z. B. einem PC, einem Modem und einem
zusätzlichen Videotext-Decoder auf Seiten des Zuschauers und
einem bestehenden Wähl-Verbindungsnetz (Fernsprechnetz, ISDN,
Datex-P) für das interaktive Fernsehen einen kostengünstigten
Rückkanal zum Fersehdienst-Anbieter bereitzustellen.
Vorteilhafterweise werden die Steuerdaten als digitale
Videotext-Daten übertragen, die in den analogen oder
digitalen Videosignalen enthalten sind. Da der Videotext
seitenweise aufgebaut ist, bietet es sich zweckmäßigerweise
an, die Steuerdaten in vorbestimmten, nicht benutzten
Videotextseiten unterzubringen. Dabei können die nicht
benutzten Videotextseiten vom jeweiligen Anbieter selbst frei
reserviert oder aber standardgemäß fest reserviert sein. Um
die Flexibilität und Vielfältigkeit der Dialogmöglichkeiten
mit dem Anbieter von interaktiven Diensten zu steigern,
enthalten die Steuerdaten weiterhin Daten zum Aufbau einer
graphischen Benutzeroberfläche. Dazu können beispielsweise
die in einem Personalcomputer gespeicherten lokalen Objekte
ausgewählt und auf der graphischen Benutzeroberfläche eines
Monitors an vorbestimmten Stellen aufgehängt werden. Es ist
allerdings auch denkbar, die Daten zum Aufbau einer
graphischen Benutzeroberfläche nicht in den Steuerdaten,
sondern über den angewählten Rückkanal zu übertragen.
Es ist ein besonderer Vorteil der Erfindung, daß
vorhandene Wählverbindungsnetze benutzt werden, um ein
interaktives Fernsehen zu ermöglichen. Daher kann der von
der Signalverarbeitungseinrichtung angewählte Rückkanal zum
Anbieter eine gewöhnliche Fernsprechleitung, eine ISDN-
Leitung oder ein Funkkanal sein, wie er bereits im Mobilfunk
verwendet wird.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines
Ausführungsbeispiels in Verbindung mit der beiliegenden
Zeichnung näher erläutert.
Die Figur zeigt das Blockschaltbild einer
Übertragungsanlage mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung zum
interaktiven Fernsehen zwischen einem Zuschauer und einem
Dienst-Anbieter.
Die Figur zeigt einen herkömmlichen Fernsehempfänger
10, der analoge oder digitale Videosignale von einem Sender
80 eines Anbieters empfangen kann, der interaktive Dienste
ausstrahlt. Dabei spielt es keine Rolle, ob die Videosignale
über terrestrische Übertragungsmedien, beispielsweise
Richtfunkstrecken oder Kabel, oder über
Satellitenübertragungsstrecken übermittelt werden. Es sei an
dieser Stelle darauf hingewiesen, daß die
Übertragungsstrecke von dem Sender eines Dienste-Anbieters
zu dem Fernsehempfänger 10 nur einseitig gerichtet ist und
damit kein interaktiver Betrieb möglich ist. An den Video-
oder FBAS-Ausgang des Fernsehempfängers 10 ist ein
Personalcomputer 30 beispielsweise über ein SCART-
Verbindungskabel angeschlossen. Der Personalcomputer 30
weist eine Signalverarbeitungseinrichtung auf, die ein
programmgesteuerter Mikroprozessor sein kann. Darüber hinaus
ist ein Decoder 20 in Form einer Steckkarte eingesetzt, der
aus den empfangenen Videosignalen digitale Videotextdaten
herausfiltern kann. In bekannter Weise ist dem
Personalcomputer 20 ein Monitor 60 zugeordnet, auf dem eine
graphische Benutzeroberfläche dargestellt werden kann, die
einen Teilnehmer beim interaktiven Fernsehen unterstützt,
wie dies später noch im einzelnen erläutert wird. Ein Modem
40 dient dazu, den Personalcomputer 30 beispielsweise an ein
gewöhnliches Fernsprechnetz 50 anzuschließen. Bei diesem
Netz kann es sich auch um ein ISDN-Netz oder um ein Funknetz
handeln. Je nach Art des verwendeten Netzes erfolgt dann die
Verbindung zwischen dem PC 30 des Fernsehzuschauers und
einem Service-Rechner 70 des Anbieters über Kupferleitungen,
Lichtfasern oder über den freien Raum. All diesen Netzen ist
gemein, daß eine Verbindung zwischen dem Personalcomputer 30
eines Teilnehmers und dem Service-Rechner 70 eines
bestimmten Dienste-Anbieters mittels eines Wählvorgangs
aufgebaut wird. Die Datenendeinrichtung 70 ist ein
sogenannter Service-Rechner (Server), der je nach Wunsch des
Anbieters individuell implementiert oder als Standard-
Server, beispielsweise ein Datex-J-Rechner, implementiert
sein kann. Lediglich zu Erläuterungszwecken nehmen wir an,
daß es sich bei dem Wählverbindungsnetz 50 um ein
gewöhnliches Fernsprechnetz handelt. Die Übertragungsstrecke
vom Fernsehempfänger 10 über den Personalcomputer 30, das
Modem 40, eine angewählte Fernsprechleitung 50 und den
Service-Rechner 70 wird als Rückkanal betrachtet, über den
ein interaktives Fernsehen ermöglicht wird.
Im Nachfolgenden wird detaillierter beschrieben, wie
ein Teilnehmer mit einem interaktive Dienste zur Verfügung
stellenden Anbieter im Dialog kommunizieren kann. Wir nehmen
dazu an, daß es sich bei dem interaktive Dienste zur
Verfügung stellenden Anbieter um einen Reiseveranstalter
handelt, der beispielsweise Reise-Videoclips-Werbesequenzen
über bestimmte Urlaubsziele aktuell anbieten möchte. Diese
Angebote möchte der Reiseveranstalter möglichst kurzfristig
und aktuell bekanntgeben und dem Kunden dazu eine schnelle
und komfortable Möglichkeit zur Bestellung geben. Zu diesem
Zweck stellt der Anbieter passende Clips zu einem
Kurzprogramm oder Werbefilm zusammen und legt diese Clips
auf dem Service-Rechner 70 ab. Über eine Sendeeinrichtung
kann der Werbespot in einem analogen Fernsehkanal oder als
Datenstrom in einem digitalen Fernsehkanal übertragen
werden. Der Aufbau einer interaktiven Fernsehübertragung
wird dadurch realisiert, daß in den den Werbespot
übertragenden Videosignalen Steuerdaten zum Anwählen des
Rückkanals 50 enthalten sind. Dazu umfassen die Steuerdaten
insbesondere die Rufnummer des Reiseveranstalters.
Vorteilhafterweise werden die Steuerdaten als Videotextdaten
übertragen, die in bekannter Weise in digitaler Form bereits
in den Videosignalen enthalten sind. Der Videotext wird mit
einer Datenrate von 6,94 MBit/s übertragen und seitenweise
formatiert. Jeder Seite ist dabei eine Adresse zugeordnet,
die von dem Teilnehmer bei einem herkömmlichen
Fernsehempfänger im Videotext-Modus durch Eingabe einer
entsprechenden Seitenzahl auf einer Fernbedienung ausgewählt
werden kann. Es ist bekannt, daß einige Seiten unbenutzt
sind, d. h. sie enthalten keinerlei Informationsdaten. Diesen
Umstand macht sich die Erfindung zunutze. Die zum Anwählen
des Rückkanals 50 zu dem Service-Rechner 70 des
Reiseveranstalters benötigte Rufnummer wird in einer freien
Seite des Videotextes untergebracht. Eine freie Seite kann
dabei anbieterspezifisch belegt werden. Es ist auch denkbar,
standardgemäß ganz bestimmte Seiten für die Steuerdaten zu
reservieren, die dem Zuschauer mitgeteilt werden. Möchte nun
ein Kunde oder Fernseh-Zuschauer die Urlaubsziele des
Reiseveranstalters studieren, so schaltet er das
entsprechende TV-Programm ein und verbindet seinen
Personalcomputer 30 über ein SCART-Verbindungskabel mit dem
Videoausgang des Fernsehempfängers 10. Die in dem
Personalcomputer 30 eingesetzte Zusatzkarte 20 ist derart
ausgebildet, daß sie die in dem FBAS-Signal enthaltenen
Videotext-Daten decodiert und die Videotext-Seiten
adressiert, in denen die Steuerdaten enthalten sind. Danach
stellt der Decoder 20 dem Personalcomputer 30 an dessen
serieller Schnittstelle die Rufnummer zum Anwählen eines
Rückkanals 50 zu dem Reiseveranstalter zur Verfügung. Der
Personalcomputer wählt anschließend über das Modem 40, das
beispielsweise über einen TAE-Anschluß mit dem
Fernsprechnetz verbunden ist, den Servicerechner 70 des
Reiseveranstalters automatisch an. Ist die Verbindung über
eine Fernsprechleitung 50 zu dem Service-Rechner 70 erfolgt,
so entsteht bei dem Kunden der Eindruck eines virtuellen
Rückkanals im Fernsehkanal. Es ist ein wesentliches Merkmal
der Erfindung, daß der Kunde auf diese Weise automatisch zum
richtigen Service-Rechner 70 des Reiseveranstalters geführt
wird, dessen Programm im Augenblick empfangen wird. Um dem
Kunden eine möglichst vielfältige und benutzerfreundliche
Dialogmöglichkeit mit dem Reiseveranstalter bereitzustellen,
kann auf einer Festplatte des Personalcomputers 30 eine
spezielle Software abgelegt sein, die in der Lage ist, eine
graphische Benutzeroberfläche aus lokalen Objekten auf dem
Monitor 60 darzustellen. Es ist denkbar, daß in den
Steuerdaten, die als digitale Videotext-Daten in dem
Videosignal übertragen werden, selbst eine
anbieterspezifische Benutzeroberfläche übermittelt wird, die
unter Unterstützung der in dem Personalcomputer 30
gespeicherten Software auf dem Monitor 60 aufgebaut wird.
Eine andere Möglichkeit besteht darin, die Daten zum Aufbau
einer speziellen Benutzeroberfläche vom Service-Rechner 70
des Anbieters über den angewählten Rückkanal 50 zum
Personalcomputer 30 des Zuschauers zu übertragen. Eine
weitere Möglichkeit sieht vor, in einer Speichereinrichtung
des Personalcomputers 30 eine allgemeine graphische
Benutzeroberfläche mit mehreren lokalen Objekten abzulegen.
Bei diesen lokalen Objekten kann es sich um Piktogramme
handeln, die bestimmte Aktivitäten, beispielsweise
Buchungen, Kaufwünsche, oder auch die bildliche Darstellung
von Knöpfen, Schiebereglern, Drehknöpfen oder Rollbalken
darstellen. Die als Videotext-Daten übertragenen Steuerdaten
werden vol dem Personalcomputer 30 dann als Daten
interpretiert, um so die lokalen Objekte und Piktogramme an
vorbestimmten Orten auf der allgemeinen graphischen
Benutzeroberfläche anzubringen bzw. sozusagen aufzuhängen.
Sofern es sich bei dem Service-Rechner 70 des Anbieters um
einen Datex-J-Rechner handelt und der Kunde sowie der
Anbieter über einen entsprechenden Datex-J-Anschluß
verfügen, baut der Personalcomputer 30 eine graphische
Benutzeroberfläche gemäß einer im Speicher des
Personalcomputers 30 abgelegten Datex-J-Software auf. Ein
Dialog zwischen dem Kunden und dem Anbieter wird dadurch
eingeleitet, daß der Kunde beispielsweise mit einer an den
Personalcomputer angeschlossenen Maus oder einem Joystick
ein lokales Objekt, Knöpfe, Schieberegler usw. anklickt.
Danach werden lediglich die Positionsdaten des jeweiligen
lokalen Objekts auf der Benutzeroberfläche als
niederbitratige Daten über den Rückkanal 50 zu dem Service-
Rechner 70 des Anbieters übertragen, der die Positionsdaten
gemäß ihrer tatsächlichen Bedeutung auswerten kann. Wir
nehmen einmal an, daß die übertragenen Positionsdaten der
Aktivität "Bitte buchen Sie mir eine Reise nach Rom für zwei
Personen" entspricht. Als Antwort auf diese Anfrage könnte
der Service-Rechner 70 über den Fernsehkanal eine Nachricht
mit dem Inhalt "Leider sind alle Rom-Reisen ausgebucht" zum
Fernsehempfänger 10 übertragen. Gleichzeitig könnte der
Service-Rechner 70 über den einseitig gerichteten
Fernsehkanal weitere Werbespots zum Fernsehempfänger
übertragen, die nicht ausgebuchte Reiseveranstaltungen
beinhalten. Ein derartiges System gibt dem Anbieter damit
die Möglichkeit, TV-Werbung aktuell und schnell über den
Personalcomputer 30 eines Kunden zum Bestellvorgang zu
führen und durch die Rückkopplung der Bestellung auf den
Service-Rechner 70 des Anbieters eine aktualisierte und
automatische Anpassung des Angebots vorzunehmen.
Ein weiteres Anwendungsgebiet sind interaktive TV-
Spiele. Dazu strahlt ein Anbieter ein interaktives TV-Spiel,
das in seinem Service-Rechner 70 abgelegt sein kann, über
einen Fernsehkanal zum Fernsehempfänger 10 aus. Der
Personalcomputer 30 baut danach beispielsweise seine lokale
Oberfläche unter Ansprechen auf Steuerdaten auf, die als
Videotextdaten in den das interaktive TV-Spiel übertragenden
Videosignale auf übermittelt werden. Da die Steuerdaten auch
die Rufnummer des Spiele-Service-Rechners des
Programmanbieters enthalten, wählt der Personalcomputer 30
automatisch diesen Servicerechner 70 über ein Modem an. Alle
weiteren Spielaktionen können bidirektional über den
angewählten Rückkanal bzw. die Fernsprechleitung 50 zwischen
dem Personalcomputer 30 und dem Spiele-Service-Rechner 70
des Programmanbieters ausgetauscht werden. Der Service-
Rechner 70 wertet die Aktionen des Spielers aus und
überträgt eine neue Spielszene in einem Fernsehkanal zum
Fernsehempfänger 10.
Dank der Erfindung ist es nunmehr möglich,
interaktives Fernsehen zu realisieren, indem vorhandene
Wähl-Leitungsnetze (Fernsprechleitungen, Datex-P, ISDN) oder
die im Mobilfunk genutzten Funknetze verwendet werden
können, um einen zum einseitig gerichteten Fernsehkanal auch
bidirektional zu nutzenden Rückkanal bereitzustellen. Ein
bestimmter Rückkanal wird angewählt, indem die als
Videotextdaten übertragenen Steuerdaten von einem
Personalcomputer 30 oder einem intelligenten
Fernsehempfänger 10 ausgewertet und anschließend zum
Anwählen eines Rückkanals benutzt werden. Die
Benutzerfreundlichkeit und Effizienz des Systems wird
dadurch gesteigert, daß unter anderem eine Software
bereitgestellt wird, die es dem Anbieter erlaubt, an seinem
Service-Rechner 70 den Aufbau einer geeigneten grafischen
Benutzeroberfläche auf dem Personalcomputer des Kunden zu
steuern. Die dazu erforderlichen Steuerdaten werde wie die
Rufnummer des Anbieters als Videotextdaten im TV-Kanal
übertragen.
Claims (5)
1. Verfahren zum Aufbau einer interaktiven Fernsehsitzung
zwischen wenigstens einem Fernseh-Zuschauer und einem
Dienst-Anbieter mit Hilfe eines Systems, welches ein
beim Fernseh-Zuschauer aufgestelltes Fernsehgerät (10)
und einen damit verbundenen Personalcomputer (30) mit eigenem
Monitor (60) sowie einen vom Dienst-Anbieter individuell
implementierbaren Server (70) aufweist, wobei der
Personalcomputer (30) und der Server (70) über ein
Wählnetz miteinander verbunden werden können, mit
folgenden Verfahrensschritten:
Auswählen eis bestimmten Fernseh-Programms durch den Zuschauer und Wiedergabe über das Fernsehgerät (10);
Empfangen von Steuerdaten, die in den das Fernseh- Programm darstellenden Videosignalen enthalten sind, wobei die Steuerdaten eine Rufnummer, die dem Server (70) des ausgewählten Dienst-Anbieters zugeordnet ist, enthalten;
automatisches Anwählen eines Rückkanals zum Server (70) des ausgewählten Dienst-Anbieters unter Ansprechen auf die Rufnummer, und
Steuern des Aufbaus einer grafischen Benutzeroberfläche auf dem Monitor (60) des Personalcomputers (30) durch den Server (70).
Auswählen eis bestimmten Fernseh-Programms durch den Zuschauer und Wiedergabe über das Fernsehgerät (10);
Empfangen von Steuerdaten, die in den das Fernseh- Programm darstellenden Videosignalen enthalten sind, wobei die Steuerdaten eine Rufnummer, die dem Server (70) des ausgewählten Dienst-Anbieters zugeordnet ist, enthalten;
automatisches Anwählen eines Rückkanals zum Server (70) des ausgewählten Dienst-Anbieters unter Ansprechen auf die Rufnummer, und
Steuern des Aufbaus einer grafischen Benutzeroberfläche auf dem Monitor (60) des Personalcomputers (30) durch den Server (70).
2. Verfahren zum Aufbau einer interaktiven Fernsehsitzung
nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass
lokale Objekte einer grafischen Benutzeroberfläche in
einem Speicher des Personalcomputers (30) gespeichert
werden.
3. Verfahren zum Aufbau einer interaktiven Fernsehsitzung
nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, dass
unter Ansprechen auf in den Steuerdaten enthaltene
Daten, die vom Personalcomputer (30) empfangen werden,
die lokalen Objekte an vorbestimmten Orten auf dem
Monitor (60) angeordnet werden.
4. Verfahren zum Aufbau einer interaktiven Fernsehsitzung
nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Daten zum Aufbau der Benutzeroberfläche vom Server
(70) über den angewählten Rückkanal zum Personalcomputer
(30) übertragen werden.
5. Verfahren zum Aufbau einer interaktiven Fernsehsitzung
nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, dass
über den Rückkanal niederbitratige Positionsdaten
zu den auf dem Monitor (60)
dargestellten lokalen Objekten und Aktionsdaten des Nutzers zum Server (70)
übertragen werden, der die Positionsdaten und
Aktionsdaten entsprechend auswertet.
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