DE19516540A1 - Ausrüstungsteil aus Kunststoff mit Metallbeschichtung - Google Patents
Ausrüstungsteil aus Kunststoff mit MetallbeschichtungInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Ausrüstungsteil aus
Kunststoff, insbesondere zur Verwendung als Betätigungsteil
für Türen oder dergleichen im Automobilbau, bestehend aus
einem Basisformteil mit einer oberflächig aufgebrachten
Metallbeschichtung.
Derartige Ausrüstungsteile, wie beispielsweise Türgriffe
und dergleichen, werden heute insbesondere wegen ihres
geringen Gewichtes im Vergleich zu Metallteilen und/oder
wegen preiswerter Herstellbarkeit vielfach aus Kunststoff
hergestellt und dabei aus optischen Gründen - um z. B. den
Eindruck eines Metallteils zu erwecken - mit einer ober
flächigen Metallbeschichtung versehen. Hierzu ist es üb
lich, sogenannte "metallisierbare Kunststoffe" zu verwen
den, bei denen es möglich ist, zunächst durch eine chemi
sche Vorbehandlung eine "Vormetallisierung" vorzunehmen,
um dann in einer insbesondere galvanischen Behandlung die
eigentliche Metallschicht, z. B. Verchromung, zu erzeugen.
Bei solchen Ausrüstungsteilen ist aber von Nachteil, daß
sie einerseits materialbedingt nur eine für viele Anwen
dungen zu geringe mechanische Festigkeit besitzen, und
andererseits ist es wegen der galvanischen Behandlung
schwierig, die Teile nur bereichsweise zu beschichten.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein
Ausrüstungsteil zu schaffen, welches auf einfache und
preisgünstige Weise auch in beliebigen Teilbereichen der
gesamten Oberfläche mit einer Metallbeschichtung versehen
werden kann, wobei insbesondere auch eine sehr gute mecha
nische Festigkeit erreichbar sein soll, damit sich das
jeweilige Ausrüstungsteil auch als Betätigungselement zur
Übertragung von Kräften bzw. Drehmomenten eignet.
Erfindungsgemäß wird dies dadurch erreicht, daß das Basis
formteil aus mindestens zwei unlösbar miteinander verbun
denen Formkomponenten besteht, und zwar aus mindestens
einer ersten, die Metallbeschichtung aufweisenden Formkom
ponente aus einem galvanisch metallisierbaren Kunststoff
und mindestens einer zweiten Formkomponente aus einem nicht
galvanisch metallisierbaren, gegen eine galvanische Behand
lung resistenten Kunststoff. Durch diese erfindungsgemäße
Ausgestaltung kann das Basisformteil nach wie vor auf sehr
einfache Weise im Kunststoff-Spritzgußverfahren hergestellt
werden, wobei aber erfindungsgemäß gleichzeitig oder kurz
nacheinander die zwei Formkomponenten aus den beiden ver
schiedenen Materialien gespritzt werden. Hierbei werden die
Formkomponenten hinsichtlich ihrer Formen und Größen so
konzipiert, daß der bzw. jeder (von evtl. mehreren) mit der
Metallbeschichtung zu versehene Flächenbereich Teil der aus
metallisierbarem Kunststoff bestehenden Formkomponente(n)
ist, während der oder die übrige(n), nicht zu beschichten
de(n) Flächenbereiche(n) Teil der aus nichtmetallisierbarem
Kunststoff bestehenden Formkomponente(n) ist (sind). Auf
diese Weise wird durch eine nach der spritzgußtechnischen
Herstellung durchgeführte chemische und galvanische Metal
lisierung nur die Oberfläche der bzw. jeder Formkomponente
der ersten, metallisierbaren Art beschichtet, während die
übrige Oberfläche des Basisformteils unbeschichtet bleibt,
ohne daß hierbei Schäden im nicht beschichteten Bereich zu
befürchten wären, weil ja erfindungsgemäß das Material der
zweiten Formkomponente(n) gegen die galvanische Behandlung
weitgehend unempfindlich ist. Erfindungsgemäß handelt es
sich folglich um ein "automatisch flächenselektierendes
Kunststoff-Metallbeschichtungsverfahren". Vorzugsweise wer
den hierbei die Materialien auch dahingehend gewählt, daß
spritztechnisch ein materialeinheitlicher, stoffschlüssiger
Verbund zwischen den Formkomponenten erreicht wird. Alter
nativ, insbesondere aber zusätzlich können auch Formschluß
verbindungen durch ineinandergreifende Materialabschnitte
vorgesehen sein, was ebenfalls spritztechnisch erreicht
werden kann.
In einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung der Erfin
dung weist das Basisformteil als dritte Formkomponente
einen Kern aus einem mechanisch stabilen Kunststoff auf.
Hierdurch können sehr gute mechanische Eigenschaften er
reicht werden, insbesondere hohe Formstabilität auch bei
größeren Kräften (Biegung, Torsion), wobei die mechanischen
Eigenschaften nahezu denjenigen von Ganz-Metallteilen ent
sprechen. Von besonderem Vorteil ist hierbei, wenn der Kern
von den übrigen Formkomponenten vollständig ummantelt und
daher vor der galvanischen Behandlung gänzlich geschützt
ist.
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungsmerkmale und besondere
Ausführungsformen der Erfindung sind in den Unteransprüchen
sowie der folgenden Beschreibung enthalten.
Anhand der Zeichnung soll nun die Erfindung beispielhaft
näher erläutert werden. Dabei ist in der einzigen Zeich
nungsfigur ein Querschnitt eines erfindungsgemäßen Aus
rüstungsteils dargestellt.
Demnach besteht ein erfindungsgemäßes Ausrüstungsteil 1 aus
einem Basisformteil 2 mit einer oberflächig aufgebrachten
Metallbeschichtung 4. Das Basisformteil 2 besteht erfin
dungsgemäß aus (mindestens) zwei unlösbar miteinander ver
bundenen Formkomponenten 6, 8, und zwar aus (mindestens)
einer ersten, in ihrem einen Teil der äußeren Oberfläche
des Basisformteils 2 bildenden Flächenbereich die Metall
beschichtung 4 aufweisenden Formkomponente 6 und (minde
stens) einer zweiten, unbeschichteten Formkomponente 8. Um
die Metallbeschichtung 4 nur im Bereich der ersten Formkom
ponente 6 in einem an sich bekannten Verfahren zur Kunst
stoff-Metallisierung zu erzeugen, besteht die erste Form
komponente 6 aus einem galvanisch metallisierbaren Kunst
stoff, während die zweite Formkomponente 8 aus einem nicht
galvanisch metallisierbaren, aber gegen eine galvanische
Behandlung weitgehend unempfindlichen (resistenten) Kunst
stoff besteht.
Es ist besonders vorteilhaft, wenn das Basisformteil 2 als
dritte Formkomponente 10 (mindestens) einen Kern 12 aus
einem mechanisch stabilen Kunststoff aufweist. Vorzugsweise
ist dieser Kern 12 vollständig von den übrigen Formkompo
nenten 6, 8 umschlossen. Im dargestellten Ausführungsbei
spiel wird dies ausschließlich durch die zweite Formkom
ponente 8 erreicht, indem diese einen Mantel für den Kern
12 bildet. Die erste Formkomponente 6 ist dann nur mit der
zweiten Formkomponente 8 verbunden. Alternativ hierzu ist
es jedoch ebenfalls möglich, daß die zweite Formkomponente
8 gemeinsam mit der ersten Formkomponente 6 einen den Kern
12 umschließenden Mantel bildet.
Die erste und zweite Formkomponente 6, 8 sind insbesondere
stoffschlüssig, d. h. unmittelbar materialeinheitlich, mit
einander verbunden, jedoch kann zusätzlich oder alternativ
auch eine formschlüssige Verbindung über entsprechende, in
einandergreifende Ansätze 14 vorgesehen sein. Entsprechen
des gilt auch für die Verbindung zwischen der dritten Form
komponente 10 und der zweiten bzw. ersten Formkomponente 8
bzw. 6, d. h. auch hier ist insbesondere eine stoffschlüs
sige, materialeinheitliche Verbindung und/oder Formschluß
verbindungen (Ansätze 14) vorgesehen.
Was nun die Materialien der ersten und zweiten Formkompo
nenten 6, 8 betrifft, so gibt es hierfür verschiedenartige
Kombinationsmöglichkeiten, von denen einige beispielhaft in
der folgenden Tabelle angegeben sind:
Erste Formkomponente 6 | |
Zweite Formkomponente 8 | |
ABS | |
PC oder PE oder PBTP | |
PA 6 | PA 11 oder PA 12 oder POM |
PEI | PC |
PA 66 | PA 11 oder POM |
PA 66/6 | PA 11 |
PES | PC |
Dabei haben die angegebenen Abkürzungen folgende
Bedeutung:
ABS = Acrylnitril-Butadiden-Styrol-Colopymere
PA = Polyamid
PEI = Polyethylenimin
PES = Polyester
PC = Polycarbonat
PE = Polyethylen
PBTP= Polybutylenterephthalat
POM = Polyoxymethylen (Polyacetale)
PPS = Polyphenylensulfide
PA = Polyamid
PEI = Polyethylenimin
PES = Polyester
PC = Polycarbonat
PE = Polyethylen
PBTP= Polybutylenterephthalat
POM = Polyoxymethylen (Polyacetale)
PPS = Polyphenylensulfide
Für die dritte Formkomponente 10 bzw. den Kern 12 wird
zweckmäßigerweise ein faserverstärkter Kunststoff, ins
besondere PBT mit hohem Glasfaseranteil, verwendet.
Die Verbindung zwischen den einzelnen Formkomponenten 6, 8,
10 erfolgt bevorzugt ausschließtlich spritztechnisch, d. h.
ohne spezielle, gesonderte Verbindungselemente.
Die Erfindung ist nicht auf das dargestellte und beschrie
bene Ausführungsbeispiel beschränkt, sondern umfaßt auch
alle im Sinne der Erfindung gleichwirkenden Ausführungen.
Ferner ist die Erfindung bislang auch noch nicht auf die im
Anspruch 1 definierte Merkmalskombination beschränkt, son
dern kann auch durch jede beliebige andere Kombination von
bestimmten Merkmalen aller insgesamt offenbarten Einzel
merkmalen definiert sein. Dies bedeutet, daß grundsätzlich
praktisch jedes Einzelmerkmal des Anspruchs 1 weggelassen
bzw. durch mindestens ein an anderer Stelle der Anmeldung
offenbartes Einzelmerkmal ersetzt werden kann. Insofern
ist der Anspruch 1 lediglich als ein erster Formulierungs
versuch für eine Erfindung zu verstehen.
Claims (9)
1. Ausrüstungsteil (1) aus Kunststoff, insbesondere zur
Verwendung als Betätigungsteil für Türen oder der
gleichen im Automobilbau, bestehend aus einem Basis
formteil (2) mit einer oberflächig aufgebrachten
Metallbeschichtung (4),
dadurch gekennzeichnet, daß das
Basisformteil (2) aus mindestens zwei unlösbar mitein
ander verbundenen Formkomponenten (6, 8) besteht, und
zwar aus mindestens einer ersten, die Metallbeschich
tung (4) aufweisenden Formkomponente (6) aus einem
galvanisch metallisierbaren Kunststoff und mindestens
einer zweiten Formkomponente (8) aus einem nicht
galvanisch metallisierbaren, gegen eine galvanische
Behandlung resistenten Kunststoff.
2. Ausrüstungsteil nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß das
Basisformteil (2) als dritte Formkomponente (10) einen
insbesondere vollständig von den ersten und zweiten
Formkomponenten (6, 8) umschlossenen Kern (12) aus
einem mechanisch stabilen Kunststoff aufweist.
3. Ausrüstungsteil nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß die
erste Formkomponente (6) aus PA 6 und die zweite Form
komponente (8) aus PA 11 oder PA 12 oder POM bestehen.
4. Ausrüstungsteil nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß die
erste Formkomponente (6) aus ABS und die zweite Form
komponente (9) aus PC oder PE oder PA 11 oder PBTP
bestehen.
5. Ausrüstungsteil nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß die
erste Formkomponente (6) aus PEI und die zweite Form
komponente (8) aus PC bestehen.
6. Ausrüstungsteil nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß die
erste Formkomponente (6) aus PA 66 und die zweite
Formkomponente (8) aus PA 11 oder POM bestehen.
7. Ausrüstungsteil nach einem der Ansprüche 2 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, daß die
dritte Formkomponente (10) aus einem faserverstärkten
Kunststoff, insbesondere PBTP mit hohem Glasfaser
anteil, besteht.
8. Ausrüstungsteil nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, daß die
ersten und zweiten Formkomponenten (6, 8) stoffschlüs
sig und/oder formschlüssig miteinander verbunden sind.
9. Ausrüstungsteil nach einem der Ansprüche 2 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, daß die
dritte Formkomponente (10) mit der ersten Formkompo
nente (6) und/oder mit der zweiten Formkomponente (8)
stoffschlüssig und/oder formschlüssig verbunden ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19516540A DE19516540A1 (de) | 1995-05-05 | 1995-05-05 | Ausrüstungsteil aus Kunststoff mit Metallbeschichtung |
Applications Claiming Priority (1)
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DE19516540A DE19516540A1 (de) | 1995-05-05 | 1995-05-05 | Ausrüstungsteil aus Kunststoff mit Metallbeschichtung |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19516540A1 true DE19516540A1 (de) | 1997-02-13 |
Family
ID=7761176
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19516540A Withdrawn DE19516540A1 (de) | 1995-05-05 | 1995-05-05 | Ausrüstungsteil aus Kunststoff mit Metallbeschichtung |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19516540A1 (de) |
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