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Die Erfindung betrifft einen Bilderrahmen, der ein in einen Bildergrundrahmen eingefasstes Bilderglas umfasst.
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Durch Benutzung sind Bilderrahmen bekannt, die dreiteilig ausgebildet sind und einen Bilderrahmengrundrahmen, eine Bilderrahmenrückwand sowie ein Bilderglas umfassen. Das Bilderglas liegt an eine Bilderseite des Bilderrahmengrundrahmens, das heißt dessen Rückseite, an und wird durch Anbringung der Rückwand in dem Bilderrahmen gehalten.
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Aus
CN 205457694 U ist ein zweiteiliger Bilderrahmen mit einem Relief bekannt, wobei beide Teile durch 3D-Druck hergestellt sind.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einem Bilderrahmen der eingangs genannten Art zu schaffen, bei dem das Bilderglas und der Bilderrahmengrundrahmen eine bauliche Einheit bilden.
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Erfindungsgemäß wird die Aufgabe dadurch gelöst, dass der Bilderrahmengrundrahmen eine im Querschnitt U-förmige Nut zur Aufnahme des Bilderglases aufweist, wobei U-Schenkel der U-förmigen Aufnahmenut einen Randabschnitt des Bilderglases umgreifen.
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Ein Bilderglas im Sinne dieser Erfindung kann jedes im Wellenlängenbereich des sichtbaren Lichts transparentes, vorzugsweise plattenförmiges Element sein, das zur Verwendung mit einem Bilderrahmen geeignet ist. Das Bilderglas kann aus mineralischem Glas auf SiO2-Basis oder einem aus Kunststoff bestehenden Material wie sogenanntem Acrylglas gebildet sein.
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Durch die Einbringung des Bilderglases in die U-förmige Aufnahmenut wird vorteilhaft sichergestellt, dass das Bilderglas in dem Bilderrahmengrundrahmen formschlüssig gehalten ist. Bei einem erfindungsgemäßen Bilderrahmen bilden der Bilderrahmengrundrahmen und das Bilderglas dadurch eine einzige bauliche Einheit.
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Die im Querschnitt U-förmige Aufnahmenut umfasst einen Basisschenkel, der die beiden U-Schenkel miteinander verbindet. Es versteht sich, dass die U-Schenkel dicker als lang sein können. Vorzugsweise erstrecken sich die U-Schenkel senkrecht zu dem Basisschenkel und U-Schenkelinnenseiten sind parallel zueinander.
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Eine Verschmutzung des Bilderglases bei Einbringen eines Bildes, beispielsweise durch Fingerabdrücke, wird dadurch verhindert, dass das Bilderglas nicht wie aus dem Stand der Technik bekannt angefasst und in den Bilderrahmengrundrahmen eingesetzt und durch eine Bilderrahmenrückwand in dem Bilderrahmen gehalten werden muss. Die U-Schenkel sind insbesondere starr ausgebildet.
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Vorzugsweise entspricht ein Abstand von Innenseiten der U-Schenkel maximal der Dicke des Bilderglases.
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Zweckmäßigerweise ist die im Querschnitt U-förmige Aufnahmenut als umlaufende, sich über eine Innenseite des Bilderrahmengrundrahmens erstreckende Nut ausgebildet, wobei sich über gegenüberliegende Innenseitenabschnitte erstreckende Aufnahmenutabschnitte im Querschnitt vorzugsweise identisch ausgebildet sind.
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U-Schenkel der umlaufenden Aufnahmenut umgreifen die Randbereiche des Bilderglases in Umfangsrichtung vollständig. Dadurch, dass die Aufnahmenut sich umlaufend über eine Innenseite des Bilderrahmengrundrahmens erstreckt, wird ein geschlossener Nutring ausgebildet, bei dem eine Aufnahmenutöffnung sich über eine Ringinnenseite erstreckt.
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Dadurch, dass gegenüberliegende Innenseitenabschnitte Aufnahmenutabschnitte aufweisen, die identisch ausgebildet sind, ist eine besonders einfache Herstellung möglich.
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Es versteht sich, dass identisch ausgebildete Aufnahmenutabschnitte, die sich über zwei gegenüberliegende Innenseitenabschnitte erstrecken, sich von Aufnahmenutabschnitten, die über sich zwei andere, gegenüberliegende Innenseitenabschnitte erstrecken, verschieden sein können. Dies kann beispielsweise bei einem rechteckigen Bilderrahmen der Fall sein. Es versteht sich außerdem, dass die umlaufende Aufnahmenut Unterbrechungen aufweisen kann, also solche Bereiche, in denen im Querschnitt kein oder nur ein U-Schenkel vorgesehen ist. Vorteilhaft ist eine Materialersparnis bei der Herstellung möglich.
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Denkbar ist, dass die U-Schenkel stoffschlüssig mit dem Bilderglas verbunden sind. Dies ist insbesondere bei Bilderrahmengrundrahmen vorteilhaft, die aus einem Kunststoff gebildet sind, und die zur Aufnahme eines Bilderglases, das aus einem Kunststoff gebildet ist, vorgesehen sind.
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In einer Ausgestaltung der Erfindung ist die im Querschnitt U-förmige Aufnahmenut als umlaufende, sich über eine Innenseite des Bilderrahmengrundrahmens erstreckende Nut ausgebildet, wobei U-Schenkel von sich über gegenüberliegende Innenseitenabschnitte erstreckenden Nutabschnitten auf einer Bilderseite eine Rastnut aufweisen, die zur Aufnahme eines Rastmittels einer Bilderrahmenrückwand eingerichtet ist. Die Bilderrahmenrückwand sichert ein in den Bilderrahmen eingebrachtes Bild gegen dessen Herausfallen. Das Rastmittel kann beispielsweise verschwenkbare Rastarme aufweisen, die zur Fixierung der Bilderrahmenrückwand in die Rastnut hineingeschwenkt werden.
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Es versteht sich, dass die Bilderrahmenrückwand ein Mittel aufweisen kann, durch das der Bilderrahmen an einer Wand anbringbar ist oder auf einem Untergrund wie einem Tisch aufstellbar ist.
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In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist ein auf einer Sichtseite angeordneter, erster U-Schenkel der U-förmigen Aufnahmenut länger als ein auf einer Bilderseite des Bilderglases angeordneter zweiter U-Schenkel der U-förmigen Aufnahmenut, wobei eine Außenseite des ersten U-Schenkels einen Sichtseitenbereich des Bilderrahmengrundrahmens bildet. Die Sichtseite des Bilderrahmens oder des Bilderglases ist diejenige Seite, auf die eine Person, die ein in dem Bilderrahmen befindliches Bild betrachtet, blickt.
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Die Bilderseite des Bilderglases ist der Sichtseite abgewandt und diejenige Seite, an die ein in den Bilderrahmen eingebrachtes Bild anliegt.
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Ein Sichtseitenbereich ist bei bestimmungsgemäßer Benutzung des Bilderrahmens ein für eine den Bilderrahmen betrachtende Person sichtbarer Bereich, der beispielsweise als Designbereich ausgebildet sein kann.
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Denkbar ist, dass der Bilderrahmen als sogenannter rahmenloser Bilderrahmen ausgebildet ist, das heißt einen sehr schmalen Bilderrahmengrundrahmen aufweist. Vorteilhaft wird ein besonders kompakter Bilderrahmen geschaffen.
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Zweckmäßigerweise ist der Bilderrahmengrundrahmen einstückig ausgebildet und insbesondere durch ein additives Herstellungsverfahren hergestellt, insbesondere 3D-gedruckt. Eine Montage einzelner Bauteile zur Bildung des Bilderrahmengrundrahmens ist vorteilhaft nicht erforderlich. Der erfindungsgemäße Bilderrahmen ist dadurch besonders einfach individualisierbar.
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In einer Ausgestaltung der Erfindung ist der Bilderrahmengrundrahmen in Dickenrichtung schichtweise hergestellt, vorzugsweise von einer Sichtseite zu einer Rückseite. Bei der Herstellung, die vorzugsweise durch ein additives Verfahren wie 3D-Druck erfolgt, wird der Bilderrahmengrundrahmen in Dickenrichtung Schicht für Schicht und innerhalb einer jeden Schicht bahnweise erzeugt. Vorteilhaft kann das Bilderglas bereits während der Herstellung in den Bilderrahmengrundrahmen eingebracht werden, um von einem Material, aus dem der Bilderrahmengrundrahmen hergestellt wird, durch Ausbildung des zweiten U-Schenkels zur Ausbildung der Aufnahmenut umgeben zu werden.
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In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist die Aufnahmenut in Dickenrichtung des Bilderrahmengrundrahmens als Hinterschneidung ausgebildet. Dadurch, dass sich die U-Schenkel vorzugsweise senkrecht oder mit einer senkrechten Richtungskomponente zu einer Dickenrichtung des Bilderrahmengrundrahmens erstrecken, wird in Dickenrichtung betrachtet eine Hinterschneidung ausgebildet. Eine solche Hinterschneidung, die die Aufnahmenut bildet und in die das Bilderglas eingebracht ist, ist mit einem klassischen Herstellungsverfahren für Kunststoffbilderrahmen wie Spritzguss nicht herstellbar. Vorteilhaft wird ein insbesondere einstückiger Bilderrahmen geschaffen, der mit aus dem Stand der Technik bekannten Verfahren nicht herstellbar ist.
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Zweckmäßigerweise ist der Bilderrahmengrundrahmen aus einem Kunststoff gebildet, der vorzugsweise biologisch abbaubar ist. Kunststoffe, insbesondere thermoplastische Kunststoffe sind besonders gut für 3D-Druck geeignet.
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Durch Verwendung eines biologisch abbaubaren Kunststoffs wird ein nachhaltiger Bilderrahmen geschaffen.
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In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist das Bilderglas als Versteifungsmittel ausgebildet, das eine Torsionssteifigkeit des Bilderrahmengrundrahmens erhöht. Vorteilhaft kann ein Bilderrahmen geschaffen werden, der einen filigranen Bilderrahmengrundrahmen aufweist, das heißt rahmenlos ist, und dennoch hinreichend stabil für einen bestimmungsgemäßen Gebrauch ist.
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Es versteht sich, dass durch das Bilderglas außerdem eine Biegefestigkeit des Bilderrahmengrundrahmens erhöht werden kann.
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In einer Ausgestaltung der Erfindung weist der Bilderrahmengrundrahmen einen Hohlraum auf, in den vorzugsweise ein Stützgerüst eingebracht ist. Vorteilhaft kann insbesondere bei Herstellung des Bilderrahmens in einem Additivverfahren wie 3D-Druck ein Fertigungsprozess beschleunigt werden. Gleichzeitig ist eine Materialersparnis möglich.
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Durch die Einbringung eines Stützgerüstes in den Hohlraum wird vorteilhaft ein Leichtbaubilderrahmen mit hoher Festigkeit geschaffen. Das Stützgerüst kann beispielsweise miteinander verbundene stabförmige Stützelemente umfassen, die mit Stabenden mit Innenseiten des Hohlraums verbunden sind.
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Die Erfindung wird nachfolgend anhand von Ausführungsbeispielen und der beigefügten, sich auf die Ausführungsbeispiele beziehenden Zeichnungen, näher erläutert. Es zeigen:
- 1 Eine Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Bilderrahmens in mehreren Ansichten,
- 2 Beispielhafte Verfahrensschritte eines additiven Herstellungsverfahrens zur Herstellung der Ausführungsform gemäß 1.
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Ein in 1a in einer Explosionsdarstellung und in 1b und 1c im Querschnitt auszugsweise schematisch gezeigter rechteckiger Bilderrahmen 1 umfasst einen aus Kunststoff 3D-gedruckten einstückigen Bilderrahmengrundrahmen 2, ein aus sogenanntem Acrylglas gebildetes Bilderglas 3 sowie eine in diesem Ausführungsbeispiel 3D-gedruckte Bilderrahmenrückwand 4.
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Der Bilderrahmengrundrahmen 2 weist eine umlaufende im Querschnitt U-förmige und in 1b und 1c im Detail gezeigte, gestrichelt dargestellte Aufnahmenut 5 auf, die sich über eine Innenseite 6 des Bilderrahmengrundrahmens 2 über vier Bilderrahmengrundrahmenseiten 7, 8 erstreckt, wobei Aufnahmenutabschnitte 9 der umlaufenden Aufnahmenut 5, die sich über gegenüberliegende Innenseitenabschnitte 11 erstrecken, im Querschnitt identisch ausgebildet sind. Aufnahmenutabschnitte 10 der umlaufenden Aufnahmenut 5, die sich über gegenüberliegende Innenseitenabschnitte 12 erstrecken, sind im Querschnitt ebenfalls identisch ausgebildet. Die Aufnahmenutabschnitte 9 und 10 sind in diesem Ausführungsbeispiel voneinander verschieden ausgebildet.
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In den in 1b (Schnitt A-A aus 1a)) und 1c (Schnitt B-B aus 1a)) gezeigten Bilderrahmengrundrahmen 2 ist das Bilderglas 3 in die Aufnahmenutabschnitte 9, 10 der umlaufenden Aufnahmenut 5 eingebracht.
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Vorteilhaft wird ein besonders kompakter Bilderrahmen geschaffen.
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Eine Stirnseite des Bilderglases 3 liegt in diesem Ausführungsbeispiel an einen Basisschenkel 13 des in 1b gezeigten Aufnahmenutabschnitts 9 an und ein Randabschnitt 14 des Bilderglases 3 wird von zwei U-Schenkeln 15, 16 umgriffen, wobei ein erster 15 der beiden U-Schenkel länger ist als ein zweiter 16 der beiden U-Schenkel 15, 16.
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Denkbar ist, dass das Bilderglas 3 nicht an den Basisschenkel 13 anliegt, sondern zwischen dem Basisschenkel 13 und dem Bilderglas 3 ein Spalt ausgebildet ist.
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Eine Außenseite 17 des ersten U-Schenkels 15 bildet einen Sichtseitenbereich einer Sichtseite 18. Der zweite U-Schenkel 16 ist dicker als der erste Schenkel 15 und weist eine im Querschnitt dreieckige Rastnut 19 auf, die zur Aufnahme eines in 1 nicht gezeigten Rastmittels der Bilderrahmenrückwand 4 eingerichtet ist.
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Eine Stirnseite des Bilderglases 3 liegt an einen Basisschenkel 13 des in 1c gezeigten Aufnahmenutabschnitts 10 an und ein Randabschnitt 14 des Bilderglases 3 wird von zwei U-Schenkeln 15, 16 umgriffen, wobei ein erster 15 der beiden U-Schenkel länger ist als ein zweiter 16 der beiden U-Schenkel 15, 16. Der Basisschenkel 13 des U-Schenkels 13 verläuft bereichsweise schräg zu den beiden U-Schenkeln 15, 16, so dass das Bilderglas 3 lediglich in einem Kontaktbereich 20 an das Bilderglas anliegt.
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Bei einer Herstellung des Bilderrahmengrundrahmens 2 im 3D-Druck bildet der Kontaktbereich 20 einen Anschlag, an den das Bilderglas 3 bei der Herstellung zu dessen korrekter Positionierung in dem Bilderrahmengrundrahmen 2 anliegt. Dadurch, dass der Kontaktbereich 20 auf gegenüberliegenden Innenseitenabschnitten 12 vorgesehen ist, ist eine besonders genaue Positionierung möglich.
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Der Bilderrahmengrundrahmen 2 weist außerdem einen sich in Umfangsrichtung des Bilderrahmengrundrahmens 2 erstreckenden Hohlraum 21 auf.
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Es wird nun auf 2 Bezug genommen, wo gleiche oder gleichwirkende Teile mit derselben Bezugszahl wie in 1 bezeichnet sind und der betreffenden Bezugszahl jeweils der Buchstabe a beigefügt ist.
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Ein in 2a im Querschnitt schematisch ausschnittsweise gezeigter Bilderrahmengrundrahmen 2a ist im 3D-Druck, bei dem eine additive Fertigung schichtweise in Dickenrichtung (Pfeil 22) von einer Sichtseite 18a zu einer Rückseite 23 erfolgt, soweit fertiggestellt, dass ein erster Schenkel 15a und ein Basisschenkel 13a eines Aufnahmenutabschnitts 9a vollständig ausgebildet sind. Ein ausschnittsweise im Querschnitt gezeigtes Bilderglas 3a liegt an den Basisschenkel 13a an.
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Das Bilderglas 3a wird erst nach Ausbildung des Basisschenkels 13a in den Bilderrahmengrundrahmen 2a eingebracht, das heißt wenn eine Oberseite des Bilderglases und der Basisschenkel wie in 2a gezeigt bündig sind.
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Bei der weiteren Herstellung des Bilderrahmengrundrahmens 2a wird das Bilderglas 3a derart umdruckt, dass der Basisschenkel 13a vollständig und der zweite Schenkel 16a teilweise wie in 2b im Querschnitt schematisch gezeigt ausgebildet werden.
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Denkbar ist, das zwischen dem Bilderglas 3a und einer Innenseite des Schenkels 16 eine stoffschlüssige Verbindung ausgebildet wird.
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Zur Fertigstellung des Bilderrahmengrundrahmens 2a wird der zweite Schenkel 16a derart 3D-gedruckt, dass die in 2c im Querschnitt gezeigte und aus 1b bekannte Endkonfiguration, bei der eine Rastnut 19a in den zweiten Schenkel 16a eingebracht ist, erreicht wird.
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Obwohl in 2c nicht gezeigt, ist denkbar, dass sich ein Hohlraum 21a in den Basisschenkel 13a hinein erstreckt. Dies zeigt beispielsweise 1c.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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