DE19516097A1 - Schienenlagerung für eine Schiene - Google Patents
Schienenlagerung für eine SchieneInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Schienenlagerung für eine
Schiene, wobei unterhalb und auf beiden Seiten längs der Schiene
Dämpfungselemente aus Elastomerwerkstoffvorgesehen sind und
wobei sich die längs der Schiene angeordneten Dämpfungselemente
auf beiden Seiten über mehr als 50% der Längsausdehnung der
Schiene erstrecken und die Schiene unter horizontaler Vor
spannung seitlich abstützen.
Schienenlagerungen, bei denen eine Abstützung der Schiene über
mehr als 50% ihrer Längserstreckung erfolgt, werden als kontin
uierliche Schienenlagerungen bezeichnet. Im Gegensatz dazu
spricht man von Stützpunktlagerungen, wenn die Schiene nur
punktuell abgestützt wird. Dies ist beispielsweise bei der
klassischen Lagerung von Schienen mit Hilfe von quer zu den
Schienen verlaufenden Schwellen der Fall.
Eine Schienenlagerung der eingangs beschriebenen Art ist aus der
DE 38 34 329 A1 bekannt. Hier sind die unterhalb und auf beiden
Seiten längs der Schiene angeordneten Dämpfungselemente konti
nuierlich ausgebildet, d. h. sie erstrecken sich über die
gesamte Längsausdehnung der Schiene. Die Schiene wird zusammen
mit den Dämmelementen von einem ebenfalls kontinuierlich ausge
bildeten Schienenlager aufgenommen, das eine Schienenunterlage
und mit der Schienenunterlage verschraubte gewinkelte Klemm
platten aufweist. Die gewinkelten Klemmplatten beaufschlagen die
auf beiden Seiten längs der Schiene angeordneten Dämpfungs
elemente in horizontaler Richtung und dienen dabei als Abstütz
elemente für diese Dämmelemente. Zwischen dem Fuß der Schiene
und der Schienenunterlage sind die unterhalb der Schiene
angeordneten Dämpfungselemente vorgesehen. Diese Dämpfungs
elemente weisen eine geringere Shore-Härte als die auf beiden
Seiten längs der Schiene verlaufenden Dämpfungselemente auf. Bei
der bekannten Schienenlagerung ist ein vergleichsweise starkes
Einfedern der Schiene in vertikaler Richtung möglich. Auf diese
Weise soll eine gute Körperschall- und Luftschalldämmung bzw.
-dämpfung erreicht werden. Gleichzeitig soll durch die hori
zontale Abstützung der Schiene eine ausreichende Stabilisierung
der Schiene gewährleistet sein. Insbesondere sollen keine
seitlichen Auslenkungen des Kopfes der Schiene auftreten, durch
die die ausreichende Führung der Schienenräder eines über die
Schiene fahrenden Zuges in Frage gestellt wäre. Tatsächlich wird
jedoch die gewünschte fahrdynamisch sichere Führung der
Schienenräder eines über die Schiene fahrenden Zuges mit der
bekannten kontinuierlichen Schienenlagerung nicht erreicht.
Vielmehr tritt bei relativ hoher Einfederung ein "Schwimmen" des
Zuges relativ zu dem Unterbau der Schienenlagerung auf. Dabei
ist die fahrdynamisch sichere Führung der Schienenräder des
Zuges durch die Schiene nicht gewährleistet. Weiterhin wird beim
Einfedern der Schiene in der bekannten kontinuierlichen
Schienenlagerung ein hoher Energieverbrauch beobachtet. Das
heißt, ein nicht unerheblicher Anteil der kinetischen Energie
des Zugs wird durch die Schienenlagerung in Wärme umgewandelt.
Eine Stützpunktlagerung für eine Schiene ist aus der DE 42 24 082 A1
bekannt. Dort ist unter dem Fuß der Schiene ein
Dämpfungselement angeordnet, das in dem Stützpunkt unter
vertikaler Vorspannung steht. Die vertikale Vorspannung wird
durch den Fuß der Schiene von oben beaufschlagende Spannelemente
aufgebracht. Weiterhin sind in den Stützpunkten beiderseits der
Schiene Abstützungen vorgesehen, die unter Zwischenordnung von
weiteren Dämmelementen die Schiene seitlich abstützen. Durch die
seitliche Abstützung der Schiene in den Stützpunkten soll eine
starke Einfederung der Schiene bei gleichzeitiger seitlicher
Stabilität des Kopfes der Schiene ermöglicht werden. Tatsächlich
sind jedoch nur begrenzte Federwege der Schiene möglich, ohne
daß es zu einem Verlust an seitlicher Stabilität der Schiene
aufgrund der erforderlichen sehr weichen Dämpfungselemente
kommt. Weiterhin ist eine Membranwirkung der Schiene zwischen
den einzelnen Stützpunkten der bekannten Stützpunktlagerung zu
beobachten. Das heißt, die Schiene schwingt wie eine in den
Stützpunkten fixierte Membran bzw. Saite, wobei sie im erheb
lichen Umfang Körperschall abstrahlt und Luftschall angeregt
wird. Die Membranwirkung der Schiene wird nicht wesentlich
dadurch reduziert, daß bei dem bekannten Stützpunktlager ein
unterhalb der Schiene angeordnete Dämpfungselement längs der
Schiene durchgängig ausgebildet sein kann. Die Membranwirkung
der Schiene fällt im übrigen mit einer periodischen Anregung der
Schiene durch die über die Schiene abrollenden Schienenräder
eines Zuges zusammen. Die Schienenräder biegen in kurzen
Abständen hintereinander die Schiene zwischen den Stützpunkt
lagern durch und stoßen dazwischen auf die Stützpunktlager, in
deren Bereich eine entsprechende Durchbiegung der Schiene nicht
möglich ist. Diese periodische Anregung beeinflußt mit ihrer
Frequenz das Resonanzniveau des insgesamt angeregten Körper
schallschwingungspegels mit und regt die membranartigen
Schwingungen der Schiene zwischen den Stützpunkten an.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine kontinuierliche
Schienenlagerung der eingangs beschriebenen Art derart weiter
zuentwickeln, daß die Schienenräder eines über die Schiene
fahrenden Zugs zuverlässig geführt werden und gleichzeitig
hervorragende körper- und luftschalldämpfende Eigenschaften
erreicht werden.
Erfindungsgemäß wird die Aufgabe dadurch gelöst, daß die unter
halb der Schiene angeordneten Dämpfungselemente in Abständen von
0,9 bis 2,0 Metern punktuell unter vertikaler Vorspannung
stehen, wobei die längs der Schiene angeordneten Dämpfungs
elemente jeweils mittig zwischen den derart ausgebildeten
Vorspannungspunkten vorgesehen sind. Die Vorspannungspunkte, in
denen die unterhalb der Schiene angeordneten Dämpfungselemente
unter vertikaler Vorspannung stehen, sind in gewisser Weise mit
den Stützpunkten einer Stützpunktlagerung vergleichbar. Sie
weisen untereinander jedoch einen Abstand auf, der größer ist
als derjenige der Stützpunktlager bei einer Stützpunktlagerung.
Dort sind Abstände der Stützpunkte von ca. 0,65 Metern üblich.
Die Vorspannungspunkte weisen dem gegenüber einen größeren
Abstand untereinander auf. Dieser Abstand beginnt im Bereich von
einem Meter und beträgt maximal etwa zwei Meter. Ein günstiger
Abstand der Vorspannungspunkte liegt bei etwa 1,3 Metern, d. h.
dem doppelten üblichen Abstand der Stützpunkte einer Stützpunkt
lagerung. Trotz der stützpunktartigen Vorspannungspunkte tritt
bei der neuen Schienenlagerung keine Membranwirkung der Schiene
zwischen den Vorspannungspunkten auf. Dies wird durch die längs
der Schiene angeordneten Dämpfungselemente, die jeweils zumin
dest mittig zwischen öden Vorspannungspunkten vorgesehen sind,
verhindert. Gleichzeitig führen die längs der Schiene angeord
neten Dämpfungselemente zu einer seitlichen Stabilisierung der
Schiene, die eine vergleichsweise große Einfederung der Schiene
auch in den Vorspannungspunkten erlaubt, ohne daß es zu einem
Stabilitätsverlust kommt. Die erforderliche Härte der Dämpfungs
elemente bzw. ihre zulässige Weichheit hängt von dem Abstand der
Vorspannungspunkte untereinander, von der Ausdehnung der längs
der Schiene angeordneten und unter horizontaler Vorspannung
stehenden Dämpfungselemente und auch der zu erwartenden
Belastung der Schienenlagerung ab. Insgesamt können die
Dämpfungselemente jedoch überraschend weich ausgebildet werden,
ohne daß ein "Schwimmen" der Schienenräder eines Zuges relativ
zum Unterbau der Schienenlagerung beobachtet wird. Durch die
Vorspannungspunkte, in denen der Einfederweg der Schiene im Ver
gleich zu einer herkömmlichen kontinuierlichen Schienenlagerung
begrenzt ist, entzieht die neue kontinuierliche Schienenlagerung
dem über die Schiene fahrenden Zug vergleichsweise wenig
Energie. Die Durchbiegung der Schiene zwischen den Vorspannungs
punkten ist zwar größer als zwischen den enger beabstandeten
Stützpunkten einer Stützpunktlagerung; hiermit sind jedoch keine
Nachteile verbunden. Positiv wirkt sich hingegen aus, daß durch
den großen Abstand der Vorspannungspunkte die Frequenz der
periodischen Anregung der Schiene durch die Vorspannungspunkte
deutlich herabgesetzt ist. Dasselbe gilt für die Frequenz der
Schiene bei membranartigen Schwingungen zwischen den Vor
spannungspunkten. Die in beiden Fällen tiefer abgestimmten
verbleibenden Frequenzen sind leichter dämpfungstechnisch
beherrschbar als die höheren Frequenzen bei einer herkömmlichen
Stützpunktlagerung.
Die unterhalb der Schiene angeordneten Dämpfungselemente können
ein durchgängiges, längs der Schiene verlaufendes Dämpfungs
element aufweisen, das in den Vorspannungspunkten unter größerer
vertikaler Vorspannung steht als zwischen den Vorspannungs
punkten. Auch bei einer herkömmlichen kontinuierlichen Schienen
lagerung kann unterhalb der Schiene ein durchgängiges Dämpfungs
element vorgesehen sein, das unter Vorspannung steht. Hiervon
unterscheidet sich die neue Schienenlagerung dadurch, daß das
durchgängige Dämpfungselement in den Vorspannungspunkten unter
erheblich größerer vertikaler Vorspannung steht als zwischen den
Vorspannungspunkten. Hierdurch wird punktuell der Federweg in
vertikaler Richtung begrenzt und gleichzeitig der Kontakt
zwischen Rad/Schiene gewährleistet, wodurch die seitliche
Stabilität des Kopfes der Schiene bei der gesamten Schiene er
höht ist. Bei der neuen Schienenlagerung ist es grundsätzlich
aber auch möglich, daß die unterhalb der Schiene angeordneten
Dämpfungselemente ausschließlich in den Vorspannungspunkten
vorgesehen sind.
Um das Dämpfungselement in den Vorspannungspunkten unter eine
größere vertikale Vorspannung achslastabhängig zu setzen als
zwischen den Vorspannungspunkten, sind verschiedene Maßnahmen
vornehmbar. Beispielsweise kann das Dämpfungselement in den
Vorspannungspunkten eine größere Shore-Härte aufweisen als
zwischen den Vorspannpunkten. Bereits dadurch wird bei einem
ebenen Auflager in den Vorspannpunkten eine größere vertikale
Vorspannung des Dämpfungselements erzielt als dazwischen.
Realisierbar ist die Begrenzung der Einfederung in den
Vorspannpunkten auch dadurch, daß das durchgängige Dämpfungs
element plattenartige Einlagen aufweist oder aber schichtweise
mit wechselnden Shore-Härten ausgebildet wird, was zu einer
Reihenschaltung elastischer Federn führt. Dies steht der Her
stellung des Dämpfungselements im Stützpunktfeld durch
extrudieren nicht entgegen, da eine Ablängung zwischen den
Stützpunktauflagern erfolgen kann. Da sich die Eigenfrequenzen
elastischer Federn bei Ausbildung einer Reihenschaltung negativ
addieren, führt dies zu einer insgesamt niedrigen Eigenfrequenz
des Auflager-Elastomers und damit zu einer hohen Dämpfung. Die
plattenartigen Einlagen reduzieren zudem die wirksame Dicke des
Dämpfungselements in den Vorspannungspunkten. Sie stehen der
Herstellung des durchgängigen Dämpfungselementes durch Extru
dieren nicht entgegen. Die Einlagen sind nachträglich von der
Seite her in das Dämpfungselement einbringbar. Eine Herstellung
des Dämpfungselements durch Extrudieren ist beispielsweise nicht
ohne weiteres möglich, wenn das Dämpfungselement in den Vorspan
nungspunkten eine größere Dicke oder eine andere Materialzusam
mensetzung aufweisen soll als außerhalb der Vorspannungspunkte.
Umgekehrt kann aber der das durchgängige Dämpfungselement
aufnehmende Querschnitt der Schienenlagerung in den Vorspann
punkten eine kleinere Höhe aufweisen als zwischen den Vorspann
punkten. Wenn gleichzeitig ein einfach extrudiertes Dämp
fungselement konstanter Dicke verwendet wird, kommt es zu der
gewünschten größeren vertikalen Vorspannung in den Vorspann
punkten als dazwischen.
Die vertikale Vorspannung in den Vorspannpunkten kann dadurch
aufgebracht werden, daß der Fuß der Schiene dort durch Spann
klemmen auf die unterhalb der Schiene angeordneten Dämpfungs
elemente beaufschlagt wird. Gerade bei einem durchgehenden Dämp
fungselement unterhalb der Schiene können die Vorspannungspunkte
also so ausgebildet sein, daß in ihnen statt der seitlichen
Abstützung der Schiene durch die unter horizontaler Vorspannung
stehende Dämpfungselemente Spannklemmen vorgesehen sind, die im
Fuß der Schiene auf das darunter angeordnete Dämpfungselement
beaufschlagen.
Wenn eine besonders große Stabilität der Schiene gegen seitliche
Verkippungen erforderlich ist, kann die Schiene in den Vorspan
nungspunkten aber auch auf einer Rippenplatte fixiert sein, die
ihrerseits durch Spannklemmen auf die unterhalb der Schiene
angeordneten Dämpfungselemente beaufschlagt wird. Die Rippen
platte wirkt sich mit ihrem seitlichen Überstand über den Fuß
der Schiene als Hebel aus, der die einem seitlichen Verkippen
der Schiene entgegenstehenden Kräfte vergrößert. Die Fixierung
der Schiene auf der Rippenplatte kann ebenfalls durch Spann
klemmen erfolgen.
In einer konkreten Ausführungsform der neuen Schienenlagerung
kann eine zumindest den Fuß der Schiene umgebende durchgängige
Längsschwelle für die Schiene vorgesehen sein, wobei die Höhen
lage und die Seitenlage der Schiene relativ zu der Längsschwelle
durch längs der Schiene angeordnete Formkörper unterschiedlicher
Dicke verstellbar sind. Derartige Längsschwellen sind vor Ort in
Aussparungen im Fahrbahnaufbau zu verlegen und zu vergießen. Die
dabei auftretenden Toleranzen gegenüber der Soll-Lage der
Schienen sind durch die Formkörper ausgleichbar. Die Formkörper
werden dabei seitlich zwischen der Längsschwelle und dem Fuß der
Schiene bzw. zwischen dem Fuß der Schiene und dem darunter
angeordneten Dämpfungselement bzw. den Dämpfungselement und der
Längsschwelle angeordnet. Die Formkörper sollen das elastische
Verhalten der Schiene in der Schienenlagerung nicht mitbestim
men, sondern ausschließlich einen Toleranzausgleich zwischen dem
Ist-Verlauf der Längsschwelle und der Soll-Lage der Schiene
ermöglichen. Sie werden daher vorzugsweise aus Hartkunststoff
ausgebildet.
Der Charakter der neuen Schienenlagerung als kontinuierliche
Schienenlagerung tritt am deutlichsten zutage, wenn die längs
der Schiene angeordneten Dämpfungselemente jeweils in dem
gesamten Bereich zwischen den Vorspannungspunkten vorgesehen
sind. Sie können sich darüber hinaus auch noch über die Vorspan
nungspunkte selbst erstrecken, wodurch jedoch keine verbesserten
Eigenschaften erreicht werden. Vielmehr behindern sie dann den
Zugang zu den Vorspannungspunkten. Wenn sie jedoch durchgängig
zwischen den Vorspannungspunkten vorgesehen sind, wird eine
maximale Führungsfläche für die Stabilisierung der Schiene
ausgenutzt und gleichzeitig der Membranwirkung der Schiene
zwischen Vorspannungspunkten optimal entgegengewirkt.
Die längs der Schiene angeordneten Dämpfungselemente können von
solchen Abstützelementen in horizontale Richtung beaufschlagt
werden, die eine Zentrierwirkung auf die einfedernde Schiene
ausüben. Derartige Abstützelemente sind im Prinzip bekannt. Bei
der neuen Schienenlagerung sind sie jedoch erstmals wechselweise
mit den Vorspannungspunkten längs der Schiene vorgesehen. Dabei
sind sie insbesondere in dem Bereich zwischen den Vorspannungs
punkten, der ein Maximalabstand zu den Vorspannungspunkten auf
weist, von Bedeutung. Denn dort treten die maximalen vertikalen
Federwege der Schienen beim Überfahren eines Zuges auf.
Ein besonderer Vorteil der neuen Schienenlagerung tritt auch bei
deren Montage auf. So reicht es aus, die Schiene in den Vorspan
nungspunkten zu fixieren, um ihre Befahrbarkeit zu ermöglichen.
In einem zweiten Schritt sind dann die unter horizontaler
Vorspannung stehenden seitlichen Dämpfungselemente an die
bereits fertig ausgerichtete Schiene anzubringen.
Die Erfindung wird im folgenden anhand von Ausführungsbeispielen
näher erläutert und beschrieben. Dabei zeigt
Fig. 1 ein Prinzipschaubild der Schienenlagerung, wobei Fig.
1a eine Schiene von oben und Fig. 1b die Schiene von
der Seite wiedergibt,
Fig. 2 einen Doppel-Querschnitt durch die Schienenlagerung in
einer ersten Ausführungsform, wobei die vordere Ebene
die Schienenlagerung in einem Vorspannungspunkt und
die hintere Ebene die Schienenlagerung zwischen den
Vorspannungspunkten wiedergibt,
Fig. 3 einen Fig. 2 entsprechenden Doppel-Querschnitt durch
eine zweite Ausführungsform der Schienenlagerung und
Fig. 4 einen Querschnitt durch eine dritte Ausführungsform
der Schienenlagerung im Bereich zwischen deren Vor
spannungspunkten.
Eine in Fig. 1a von oben und Fig. 1b von der Seite wiedergege
bene Schiene 1 wird bei der neuen Schienenlagerung über mehr als
50% ihrer Längsausdehnung in horizontaler Richtung elastisch
abgestützt. Dies ist in Fig. 1a durch Pfeile 2 und in Fig.
1b durch Symbole 3 angedeutet. Die Abstützung erfolgt jedoch
nicht nur an den Orten der Pfeile 2 und Symbole 3 sondern
kontinuierlich. In Abständen von etwa 1,2 bis 1,5 Metern steht
die Schiene 1 zudem lokal unter vertikaler Vorspannung von
unten. Dort wird die Schiene also in vertikaler Richtung
elastisch abgestützt, was in Fig. 1a durch Symbole 4 und in
Fig. 1b durch Pfeile 5 wiedergegeben ist. Durch die lokale
vertikale Vorspannung der Schiene 1 werden Vorspannungspunkte 6
ausgebildet, die in etwa den Stützpunktlagern einer bekannten
Stützpunktlagerung für eine Schiene entsprechen. Demgegenüber
ist die seitliche, d. h. horizontale Abstützung der Schiene 1
mit einer kontinuierlichen Schienenlagerung vergleichbar. Die
neue Schienenlagerung stellt somit eine Kombination bekannter
Stützpunktlagerungen und bekannter Schienenlagerungen dar. Dabei
ist der Abstand der Vorspannungspunkte 6 untereinander etwa
doppelt so groß wie bei einer herkömmlichen Stützpunktlagerung,
bei der er typischerweise 0,65 Meter beträgt. Durch den relativ
großen Abstand der Vorspannungspunkte 6 ist die Frequenz der
periodischen Anregung, die die Schiene 1 durch ein über sie
abrollendes Schienenrad eines Zuges erfährt, niedriger als bei
herkömmlichen Stützpunktlagerungen. Gleichzeitig ist die
Lagestabilität der Schiene 1 beim vertikalen Einfedern deutlich
besser als bei herkömmlichen kontinuierlichen Schienenlage
rungen.
Bei der in Fig. 2 wiedergegebenen konkreten Ausführungsform der
neuen Schienenlagerung wird die Schiene 1 in den Vorspannungs
punkten 6 durch Spannklemmen 7 in vertikaler Richtung auf ein
Dämpfungselement 8 beaufschlagt. Die Spannklemmen 7 wirken auf
den Fuß 9 der Schiene 1 ein, lagerseitig stützen sie sich auf
Winkelführungsplatten 10 und an Schrauben 11 ab, wobei die von
ihnen aufgebrachte Vorspannung durch die Schrauben 11 verstell
bar ist. Unter den Fuß 9 der Schiene 1 befindet sich zunächst
eine Hartkunststoffplätte 13 und dann das Dämpfungselement 8.
Das Dämpfungselement 8 weist untereinander beabstandet einvulka
nisierte U-förmige Profilabschnitte 12 auf, die die Lage der
Schiene in seitlicher Richtung definieren. Darüberhinaus sind in
dem Vorspannungspunkt starre, plattenförmige Einlagen 14 in dem
Dämpfungselement 8 vorgesehen. Durch die Einlagen 14 weist das
Dämpfungselement 8 im Bereich der Vorspannungspunkte 6 eine
größere Shorehärte auf, so daß die in den Vorspannungspunkten
auszubildende vertikale Vorspannungskraft bei einer Längs
schwelle 15 mit ebener Auffläche 16 für das Dämpfungselement 8
realisierbar ist. Das heißt, das Dämpfungselement 8 kann auch
zwischen den Vorspannungspunkten 6 vorgesehen sein, steht dort
jedoch unter keiner oder zumindest einer deutlich geringeren
vertikalen Vorspannung als in den Vorspannungspunkten 6.
Zwischen den Vorspannungspunkten 6 sind auf beiden Seiten der
Schiene 1 Dämpfungselemente 17 längs der Schiene angeordnet.
Diese stehen in ihrem oberen Bereich unter horizontaler Vorspan
nung, die durch Abstützelemente 18 aufgebracht wird. Die Abstütz
elemente 18 sind durch durchgreifende Schrauben 19 und
zwischengeordnete I-Scheiben 20 an der Längsschwelle 15 fixiert.
Die mit den Abstützelementen 18 aufbringbare horizontale Vor
spannkraft ist durch seitliches Verschieben der Abstützelemente
18 einstellbar. Sowohl die seitlichen Dämpfungselemente 17 als
auch das Dämpfungselement 8 unter der Schiene 1 sind aus einem
Elastomerwerkstoff, also beispielsweise aus Gummi ausgebildet.
Sie können im wesentlichen durch Extrudieren hergestellt werden.
Dies trifft jedoch nicht für die Integration der U-förmigen
Profilabschnitte 13 und der starren, plattenförmigen Einlagen 14
in das untere Dämpfungselement 8 zu, die einvulkanisiert werden.
Bei der Ausführungsform der neuen Schienenlagerung gemäß Fig.
3 stimmt der Querschnitt durch den Bereich zwischen den Vorspan
nungspunkten 6 mit demjenigen bei der Ausführungsform gemäß
Fig. 2 identisch überein. Die Vorspannungspunkte 6 sind jedoch
abweichend ausgebildet. Darüberhinaus betrifft Fig. 3 die
Schienenlagerung für die rechte Schiene einer in Blickrichtung
verlaufenden Spur mit ,zwei Schienen, während Fig. 2 der linken
Schiene einer Spur zuzuordnen ist. Der Kopf 21 der Schiene ist
jeweils auf der Innenseite der Spur zur Anlage des Führungsbunds
eines Schienenrads frei angeordnet. In den Stützpunktlagern 6
gemäß Fig. 3 ist die Schiene 1 unter Zwischenordnung der Hart
kunststoffplatte 12 mit Spannklemmen 22 auf einer Rippenplatte
23 fixiert. Die Spannklemmen 22 stehen unter Vorspannung von
Muttern 24 auf Gewindestangen 25. Unter der Rippenplatte 23 ist
das Dämpfungselement 8 angeordnet, das hier diskontinuierlich
ausgebildet ist. Das heißt, das Dämpfungselement 8 erstreckt
sich nur über den Bereich der Vorspannungspunkte 6, bzw. es ist
im Bereich der Vorspannungspunkte 6 anders ausgebildet als
zwischen den Vorspannungspunkten. Ebenso ist die Auflagerfläche
16 der Längsschwelle 15 diskontinuierlich ausgebildet. Sie weist
in den Auflagerpunkten 6 eine größere Breite und eine andere
Höhenlage als zwischen den Auflagerpunkten 6 auf. Die Rippen
platte 23 wird durch die Spannklemmen 7 in vertikaler Richtung
beaufschlagt, dabei dienen die Winkelplatten 10 zur seitlichen
Führung der Rippenplatte 23 unter Zwischenordnung von die
Winkelplatte 23 umschließenden Vorsprüngen 26 des Dämpfungs
elements 8. Durch die zusätzliche Rippenplatte 23 wird eine
erhöhte Stabilität der Schiene gegen seitliche Verkippungen
erreicht. Dies beruht auf der Hebelwirkung der Rippenplatte,
soweit sie seitlich über den Fuß 9 der Schiene 1 hinaussteht.
Gleichzeitig kann unter der Rippenplatte ein größeres Dämpfungs
element 8 in den Vorspannungspunkten 6 angeordnet werden, was
eine größere Kraftabtragung bei gleicher Materialbelastung
ermöglicht.
Während bei den Ausführungsformen gemäß den Fig. 2 und 3 die
Längsschwelle 15 im Bereich der Vorspannungspunkte 6 eine andere
Ausbildung aufweist als zwischen den Vorspannungspunkten, zeigt
Fig. 4 ein Ausführungsbeispiel der neuen Schienenlagerung, bei
dem die Längsschwelle 15 kontinuierlich, d. h. mit gleichblei
bendem Querschnitt über die Vorspannungspunkte hinweg ausge
bildet ist. Dabei entsprechen die Vorspannungspunkte 6 bei
spielsweise der Ausführungsform gemäß Fig. 2. Zwischen den
Vorspannungspunkten 6 bilden Winkelstücke 27 und Profilstücke 28
die Abstützelemente 18 aus. Die Winkelstücke 27 sind durch die
Schrauben 19 und die I-Scheiben 20 auf der Längsschwelle 15
fixiert. Die seitlichen Dämpfungselemente 17 sind zwischen der
Schiene 1 und den Winkelstücken 27 bzw. den gegenüber diesen in
Richtung auf die Schiene vorspringenden Profilstücken 28 ange
ordnet. Dabei ergibt sich eine trichterförmige Abstützung für
die Dämpfungselemente 17 unterhalb des Kopfes 21 der Schiene 1.
Diese trichterförmige Abstützung resultiert in eine Zentrierwir
kung auf den Kopf 21 beim vertikalen Einfedern der Schiene 1. Im
Bereich des Fußes 9 der Schiene 1 sind statt der U-förmigen
Profilabschnitte 13 Formkörper 29 und 30 zwischen der Schiene 1
und der Längsschwelle 15 bzw. der Schiene 1 und dem Dämpfungs
element 8 unterhalb der Schiene vorgesehen. Mit den Formkörpern
29 und 30 sind Toleranzen zwischen der Ist-Lage einer beispiels
weise aus Beton gegossenen Längsschwelle 15 und der Soll-Lage
der Schiene 1 ausgleichbar und erforderlich werdende Gleislage-
Korrekturen möglich. Dem zwischen der Schiene 1 und dem
Dämpfungselement 8 angeordneten Formkörper 30 kommt dabei
gleichzeitig die Aufgabe der Hartkunststoffplatte 13 gemäß den
Fig. 2 und 3 zu. Das heißt, er dient als hartes Ankoppelele
ment des Dämpfungselements 8 an die Schiene 1, wobei er gleich
zeitig ein Verkleben der Schiene 1 mit dem Dämpfungselement 8
aufgrund einer vertikalen Vorspannung oder Belastung der Schiene
1 verhindert. Die Dämpfungselemente 17 gemäß Fig. 4 sind derart
ausgeformt, daß sich in Verbindung mit ihrer Vorspannung Reibun
gen beim Einfedern der Schiene ausschließen und statt dessen
Verformungen der Dämpfungselemente 17 Kompressionen und teil
weise Dekompressionen auftreten.
Bezugszeichenliste
1 Schiene
2 Pfeil
3 Symbol
4 Symbol
5 Pfeil
6 Vorspannungspunkt
7 Spannklemme
8 Dämpfungselement
9 Fuß
10 Winkelplatte
11 Schraube
12 Hartkunststoffplatte
13 Profilabschnitt
14 Einlage
15 Längsschwelle
16 Auflagerfläche
17 Dämpfungselement
18 Abstützelement
19 Schraube
20 I-Scheibe
21 Kopf
22 Spannklemme
23 Rippenplatte
24 Mutter
25 Gewindestange
26 Vorsprung
27 Winkelstücke
28 Profilstücke
29 Formkörper
30 Formkörper
2 Pfeil
3 Symbol
4 Symbol
5 Pfeil
6 Vorspannungspunkt
7 Spannklemme
8 Dämpfungselement
9 Fuß
10 Winkelplatte
11 Schraube
12 Hartkunststoffplatte
13 Profilabschnitt
14 Einlage
15 Längsschwelle
16 Auflagerfläche
17 Dämpfungselement
18 Abstützelement
19 Schraube
20 I-Scheibe
21 Kopf
22 Spannklemme
23 Rippenplatte
24 Mutter
25 Gewindestange
26 Vorsprung
27 Winkelstücke
28 Profilstücke
29 Formkörper
30 Formkörper
Claims (10)
1. Schienenlagerung für eine Schiene, wobei unterhalb und auf
beiden Seiten längs der Schiene Dämpfungselemente aus Elastomer
werkstoff vorgesehen sind und wobei sich die längs der Schiene
angeordneten Dämpfungselemente auf beiden Seiten über mehr als
50% der Längsausdehnung der Schiene erstrecken und die Schiene
unter horizontaler Vorspannung seitlich abstützen, dadurch
gekennzeichnet, daß die unterhalb der Schiene (1) angeordneten
Dämpfungselemente (8) in Abständen von 0,9 bis 2,0 Metern
punktuell unter vertikaler Vorspannung stehen, wobei die längs
der Schiene (1) angeordneten Dämpfungselemente (17) jeweils
mittig zwischen den derart ausgebildeten Vorspannungspunkten (6)
vorgesehen sind.
2. Schienenlagerung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die unterhalb der Schiene (1) angeordneten Dämpfungselemente (8)
ein durchgängiges, längs der Schiene (1) verlaufendes Dämpfungs
element aufweisen, das in den Vorspannungspunkten (6) unter
größerer vertikaler Vorspannung steht als zwischen den Vorspan
nungspunkten (6).
3. Schienenlagerung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß
das durchgängige Dämpfungselement in den Vorspannungspunkten (6)
eine größere Shore-Härte aufweist als zwischen den Vorspannungs
punkten.
4. Schienenlagerung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß
das durchgängige Dämpfungselement in den Vorspannungspunkten (6)
starre plattenartige Einlagen (14) aufweist oder mehrschichtig
mit unterschiedlichen Shore-Härten ausgebildet ist.
5. Schienenlagerung nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß der das durchgängige Dämpfungselement auf
nehmende Querschnitt in den Vorspannungspunkten (6) eine kleine
rer Höhe aufweist als zwischen den Vorspannungspunkten.
6. Schienenlagerung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß in den Vorspannungspunkten (6) der Fuß (9)
der Schiene (1) durch Spannklemmen (7) auf die unterhalb der
Schiene (1) angeordneten Dämpfungselemente (8) beaufschlagt
wird.
7. Schienenlagerung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Schiene (1) in den Vorspannungspunkten (6) auf einer Rippen
platte (23) fixiert ist, die ihrerseits durch Spannklemmen auf
die (7) unterhalb der Schiene (1) angeordneten Dämpfungselemente
(8) beaufschlagt wird.
8. Schienenlagerung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch
gekennzeichnet, daß eine zumindest den Fuß (9) der Schiene (1)
umgebende durchgängige Längsschwelle (15) für die Schiene (1)
vorgesehen ist, wobei die Höhenlage und die Seitenlage der
Schiene (1) relativ zu der Längsschwelle (15) durch längs der
Schiene (1) angeordnete Formkörper (30, 29) unterschiedlicher
Dicke verstellbar sind.
9. Schienenlagerung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch
gekennzeichnet, daß die längs der Schiene (1) angeordneten Dämp
fungselemente (17) jeweils in dem gesamten Bereich zwischen den
Vorspannungspunkten (6) vorgesehen sind.
10. Schienenlagerung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch
gekennzeichnet, daß die längs der Schiene (1) angeordneten Dämp
fungselemente (17) von Abstützelementen (18) in horizontaler
Richtung beaufschlagt werden, die eine Zentrierwirkung auf die
einfedernde Schiene (1) ausüben.
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