DE19513638A1 - Hochspannungs-Leistungsschalter mit einem Steuerschrank - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft einen Hochspannungs-Leistungsschalter mit einem Steuerschrank, der zur Aufrechterhaltung der Betriebsbereitschaft des Leistungsschalters dienende Bau­ gruppen sowie Anzeigeorgane für betriebliche Kenngrößen und Bedienungsorgane enthält, wobei Anschlußmittel für eine Fernsteuerung des Leistungsschalters, zur Überwachung der Betriebsbereitschaft und zur Meldung der Schaltstellung vorgesehen sind.

Bei einem solchen Leistungsschalter, wie er beispielsweise in der Fig. 1 der DE 37 32 471 A1 gezeigt ist, kann es erwünscht sein, daß der Leistungsschalter nicht nur mittels der Fernsteuerung durch eine Schaltwarte, sondern auch vor Ort bedienbar ist. Durch eine solche Einrichtung wird bei­ spielsweise die Möglichkeit geschaffen, bei der Revision einer Schaltanlage mechanische Bewegungsabläufe eines Leistungsschalters an Ort und Stelle zu beobachten und zu begutachten. Zu diesem Zweck können in dem erwähnten Steuer­ schrank des Leistungsschalters zusätzliche Bedienelemente angeordnet werden. Eine Bedienungsperson hat dann die Möglichkeit, nach dem Öffnen des Steuerschrankes mit einem Schlüssel die Bedienungsorgane zu betätigen und den gewünschten Vorgang auszulösen.

Da die Betätigung eines Hochspannungs-Leistungsschalters vor Ort nicht die übliche Bedienungsweise darstellt, gehören die in dem Steuerschrank im Bedarfsfall zusätzlich unterzu­ bringenden Bedienungsorgane nicht zur standardmäßigen Aus­ rüstung. Sie stellen daher einen zusätzlichen Aufwand dar, der einen beträchtlichen Umfang annehmen kann, wenn es sich um eine Schaltanlage mit mehreren Leistungsschaltern handelt und für jeden der Leistungsschalter die individuelle Steuerung vor Ort vorgesehen wird.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine insbesondere für Schaltanlagen mit mehreren Hochspannungs-Leistungs­ schaltern geeignete Einrichtung für die Steuerung vor Ort zu schaffen, die einen nur geringen Aufwand erfordert.

Gemäß der Erfindung wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß der Steuerschrank mit zusätzlichen Anschlußmitteln für Steuerstromkreise versehen ist, die wenigstens eine Ein- und Ausschaltung des Leistungsschalters mittels eines mit den Anschlußmitteln verbindbaren Handbediengerätes gestatten. Hierdurch beschränkt sich der Aufwand für die vor vor Ort- Steuerung sämtlicher Leistungsschalter einer Schaltanlage auf die zusätzlichen Anschlußmittel an jedem Steuerschrank sowie eine einziges Handbediengerät.

Eine preiswerte Möglichkeit zur Ausgestaltung der Anschluß­ mittel kann darin bestehen, daß die Anschlußmittel als mehrpolige Steckbuchse ausgebildet sind und daß das Hand­ bediengerät als Drucktastenkombination ausgebildet und durch eine biegsame Anschlußleitung mit der Steckbuchse verbindbar ist. Die Drucktastenkombination kann dabei in ähnlicher Weise wie eine Maschinen- oder Kransteuerung ausgebildet sein.

Werden höhere Anforderungen an die vor Ort vorzunehmenden Bedienungsschritte gestellt und ist zugleich eine umfassende Rückmeldung der in dem Leistungsschalter ablaufenden Be­ triebsvorgänge erwüscht, so können die Anschlußmittel als serielle Schnittstelle eines den Leistungsschalter steuernden Mikrokontrollers ausgebildet sein und können eine Schnittstellenbuchse aufweisen, wobei als Handbediengerät ein tragbarer Kleincomputer dient, der gleichfalls durch eine biegsame Leitung mit der Schnittstellenbuchse verbindbar ist.

Falls die Benutzung eines Handbediengeräte mit biegsamer Anschlußleitung unerwünscht ist, können im Rahmen der Er­ findung die Anschlußmittel als optoelektronische Sende- und Empfangseinheit zur Umwandlung von Steuersignalen in drahtlos übertragbare Signale aufweisen und das Handbediengerät kann zur Verarbeitung mittels der Send- und Empfangseinheit drahtlos übertragbarer Signale ausgebildet sein. Hierbei kann durch eine gegenseitige Anpassung des Fernsteuergerätes und der Sende- und Empfangseinheit dafür gesorgt werden, daß eine Leistungsschalter mittels des Handbediengerätes nur aus unmittelbarer Nähe steuerbar ist, während andere, in der gleichen Schaltanlage befindliche Leistungsschalter nicht erreicht werden können. Eine weitere Möglichkeit für die eindeutige Zuordnung des Handbediengerätes zu einem bestimmtes Leistungsschalter einer Schaltanlage besteht darin, daß ein gemeinsames Handbediengerät für mehrere Leistungsschalter vorgesehen ist und daß eine jedem Leistungsschalter zugeordnete Kodierung durch das Handbedien­ gerät vor Abgabe eines Steuersignals auswählbar ist.

Die Erfindung wird im folgenden anhand des in der Figur dargestellten Ausführungsbeispieles näher erläutert.

Die Fig. 1 zeigt einen Hochspannungs-Leistungsschalter in Freiluftausführung mit einem Steuerschrank.

Von einer in der Fig. 1 angedeuteten Bedienungsperson benutzbare Handbedienungsgeräte sind gesondert in den Fig. 2, 3 und 4 schematisch gezeigt.

Die Fig. 2 zeigt ein mit Drucktasten und einer biegsamen Anschlußleitung versehenes Handbedienungsgerät einfacher Ausführung in Verbindung mit einer Steckbuchse.

In der Fig. 3 ist ein gleichfalls mittels einer biegsamen Anschlußleitung an eine Schnittstellenbuchse anschließbarer tragbaren Kleincomputer gezeigt.

Die Fig. 4 zeigt ein drahtloses Handbedienungsgerät mit einem Anzeigefeld und Bedienungstasten in Verbindung mit einer Sende- und Empfangseinheit.

Der in der Fig. 1 gezeigte Hochspannungs-Leistungsschalter l ist für Freiluftaufstellung vorgesehen und weist drei Pol­ säulen 2 auf, die auf einem gemeinsamen Grundrahmen 3 be­ festigt sind. Ein Steuerschrank 4 enthält alle Baugruppen und Aggregate, die zum Betrieb des Leistungsschalters 1 erforder­ lich sind. Ferner können in dem Steuerschrank 4 Hydraulik­ ventile, Relais, Schütze, Meldeschalter, Druckwächter und ähnlichen Baugruppen untergebracht sein, wie sie zum Betrieb eines Leistungsschalters der genannten Art gebräuchlich sind. Insbesondere kann ein hydraulischer Antrieb oder ein Federkraftantrieb vorhanden sein, der durch die in dem Steuerschrank enthaltenen Baugruppen steuerbar und über­ wachbar ist.

Der Steuerschrank 4 weist zwei Türen 5 auf, die Zugang zum Innenraum des Steuerschrankes 4 gewähren. Durch ein Sicht­ fenster in der rechten Tür 5 ist ein Druckmesser 6 ablesbar. Der Leistungsschalter 1 ist durch eine Bedienungsperson 10 mittels eines Handbediengerätes A betätigbar. Anschlußmittel B für das Handbediengerät A können, wie in der Figur I angedeutet ist, wahlweise frontseitig oder seitlich an dem Steuerschrank 4 angebracht sein. Ausführungsbeispiele der Anschlußmittel B werden im folgenden anhand der Fig. 2, 3 und 4 in Verbindung mit zugehörigen Handbediengeräten erläutert.

In den Fig. 2, 3 und 4 sind jeweils im oberen Teil Bei­ spiele für Anschlußmittel entsprechend der Einzelheit B in der Fig. 1 gezeigt, während im unteren Teil der genannten Figuren Beispiele für Handbediengeräte gemäß der Einzelheit A in der Fig. 1 gezeigt sind. Hierbei sind die Anschlußmittel im Vergleich zu den Handbediengeräten vergrößert dargestellt.

In der Fig. 2 ist als Anschlußmittel eine mehrpolige Steck­ buchse 10 gezeigt, die mittels einer biegsamen Verbindungs­ leitung 12 mit einer als Handbediengerät vorgesehenen Druck­ tastenkombination 11 zu verbinden ist. In dem gezeigten Beispiel sind Drucktaster 13 und 14 zum Ein- und Ausschalten des Leistungsschalters 1 (Fig. 1) vorgesehen. In diesem Fall sind die Steuerstromkreise im Inneren des Steuerschrankes 4 über die Steckbuchse 10 direkt mit den Drucktastern 13 und 14 verbunden. Es können jedoch auch weitere Drucktaster für zusätzliche Funktionen vorgesehen sein.

In dem weiteren Beispiel gemäß der Fig. 3 ist als Anschluß­ mittel eine neunpolige Schnittstellenbuchse 15 vorgesehen, wie sie für serielle Schnittstellen gebräuchlich ist. Als Handbediengerät dient ein tragbarer Kleincomputer 16, der einen Bildschirm 17 und eine Tastatur 18 aufweist.

In dem Beispiel gemäß der Fig. 3 ist nicht nur eine direkte Betätigung des Leistungsschalters 1 gemäß der Fig. 1 durch Betätigung bestimmter Tasten oder Tastkombinationen möglich, sondern es können auch aus dem Steuerschrank 4 übertragene Rückmeldungen auf dem Bildschirm 17 zur Anzeige gebracht werden. Insbesondere ist es möglich, Spannungen, Ströme und Drücke aus dem Steuerschrank 4 auf den Bildschirm 17 zu übertragen.

Das weitere Ausführungsbeispiel gemäß der Fig. 4 weist als Anschlußmittel eine optoelektronische Sende- und Empfangsein­ heit 20 auf, die mit einem als drahtloses Fernsteuergerät ausgebildeten Handbediengerät 23 zusammenwirkt. Da auch in diesem Fall sowohl eine Übertragung von Signalen von dem Handbediengerät 23 zu dem Leistungsschalter 1 in Fig. 1 vorgesehen ist als auch umgekehrt von dem Steuerschrank 4 zu dem Handbediengerät 23, können Rückmeldungen auf ein Anzeige­ feld 24 übertragen werden. Ein Tastenfeld 25 gestattet die Eingabe von Steuerbefehlen.

Während in dem Beispiel gemäß der Fig. 4 die optoelektro­ nische Einheit 20 einen Sender 21 und einen Empfänger 22 aufweist, die schematisch als lichtaussendende bzw. licht­ empfangende Dioden dargestellt sind, genügt eine einfachere Ausstattung mit nur einem Empfänger 22, wenn das Handbedien­ gerät 23 dementsprechend nur als Sender ausgebildet ist und damit ähnliche Funktionen wie in dem Beispiel gemäß der Fig. 2 durchführbar sind. Das Anzeigefeld 24 wird in diesem Fall nicht benötigt.

Durch eine gegenseitige Abstimmung der Sende- und Empfangs­ einheit 20 und des Handbediengerätes 23 ist zu erreichen, daß nur innerhalb einer gewissen Entfernung Steuerbefehle über­ tragen werden. Den Leistungsschaltern einer Schaltanlage können aber auch Kodierungen zugeordnet werden. Daher kann mittels des Tastenfeldes 25 zunächst die Kodierung eines bestimmten Leistungsschalters gewählt werden, um die Ver­ bindung herzustellen. Auf dem Anzeigefeld 24 kann eine Aus­ gabe erfolgen, welcher Leistungsschalter nun ansteuerbar ist.

Claims (5)

1. Hochspannungs-Leistungsschalter (1) mit einem Steuer­ schrank (4), der zur Aufrechterhaltung der Betriebs­ bereitschaft des Leistungsschalter (1) dienende Baugruppen sowie Anzeigeorgane für betriebliche Kenngrößen und Bedienungsorgane enthält, wobei Anschlußmittel für eine Fernsteuerung des Leistungsschalters (1), zur Überwachung der Betriebsbereitschaft und zur Meldung der Schaltstellung vorgesehen sind, dadurch gekennzeichnet, daß der Steuerschrank (4) mit zusätzlichen Anschlußmitteln (B; 10, 15, 20) für Steuerstromkreise versehen ist, die wenigstens eine Ein- und Ausschaltung des Leistungsschalters (1) mittels eines mit den Anschlußmitteln (B; 10, 15, 20) verbindbaren Handbedienungsgerätes (A; 11, 16, 23) gestatten.

2. Hochspannungs-Leistungsschalter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Anschlußmittel (B) als mehrpolige Steckbuchse (10) aus­ gebildet sind und daß das Handbedienungsgerät (A) als Drucktastenkombination (11) ausgebildet und durch eine biegsame Anschlußleitung (12) mit der Steckbuchse (10) verbindbar ist.

3. Hochspannungs-Leistungsschalter nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Anschlußmittel als serielle Schnittstelle eines den Leistungsschalter (1) steuernden Mikrokontrollers ausgebildet sind und eine Schnittstellenbuchse (15) aufweisen und daß als Handbediengerät ein tragbarer Kleincomputer (16) dient, der durch eine biegsame Leitung mit der Schnittstellenbuchse (15) verbindbar ist.

4. Hochspannungs-Leistungsschalter nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Anschlußmittel (B) als optoelektronische Sende- und Empfangs­ einheit (20) zur Umwandlung von Steuersignalen in drahtlos übertragbare Signale aufweisen und daß das Handbediengerät (A, 23) zur Verarbeitung mittels der Sende- und Empfangs­ einheit (20) drahtlos übertragbarer Signale eingerichtet ist.

5. Hochspannungs-Leistungsschalter nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß ein gemeinsames Handbediengerät für mehrere Leistungsschalter vorgesehen ist und daß eine jedem Leistungsschalter zugeordnete Kodierung durch das Handbediengerät vor Abgabe eines Steuersignals anwählbar ist.