DE19512947C1 - Kontaktierungsgerät für HF- und NF-Messungen an mehrpaarigen, symmetrischen Datenkabeln - Google Patents

Kontaktierungsgerät für HF- und NF-Messungen an mehrpaarigen, symmetrischen Datenkabeln

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Description

Diese Erfindung geht aus von einem Kontaktierungsgerät nach dem Oberbegriff des Patentanspruches.
Hierbei handelt es sich um ein Zusatzgerät, genannt Kontaktierungsgerät, das zusammen mit einem Netzwerkanalysator mit vorgeschalteter Reflexionsfaktormeßbrücke, einer RLC- Meßeinrichtung und einem Personalcomputer ein Meßsystem bildet. Mit diesem Meßsystem werden insbesondere an symmetrischen Datenkabeln die HF- und NF-Parameter gemessen. Im weiteren wird nur noch vom Netzwerkanalysator gesprochen, wobei darunter stets die Kombination aus Netzwerkanalysator und vorgeschalteter Reflexionsfaktormeßbrücke zu verstehen ist, so daß an dieser Anordnung insgesamt zwei koaxiale Anschlüsse zur Verfügung stehen, die man vereinfachend als sendenden und empfangenden Anschluß bezeichnen kann.
Unter die NF-Parameter fallen der Gleichstromwiderstand, die Betriebskapazität und kapazitive Kopplungen. Zu den HF-Parametern zählt man Wellenwiderstand, Reflexionsdämpfung, Wellen-/Betriebsdämpfung und Nebensprechdämpfung.
Ein symmetrisches Datenkabel besteht meistens aus vier einzelnen Aderpaaren, wobei jedes Aderpaar einzeln oder alle Aderpaare gemeinsam geschirmt sein können und von dem Kabelmantel umschlossen werden.
Kontaktierungsgeräte für Datenkabelmessungen nach Stand der Technik dienen zur rationellen Qualitätskontrolle der Datenkabel. Die notwendigen Messungen werden vollautomatisch durchgeführt. Dazu werden die Paare eines Datenkabels am Kabelanfang und Kabelende kontaktiert. PC-gesteuert wird mit dem Kontaktierungsgerät die Umschaltung zwischen den Aderpaaren durchgeführt. Dadurch, daß alle Aderpaare gleichzeitig kontaktiert werden und alle für die Messungen notwendigen Umschaltungen automatisch vorgenommen werden, ist der Zeitaufwand zur Durchführung einer kompletten Messung sehr viel geringer, als bei einer manuellen Messung.
Nach Stand der Technik gibt es Kontaktierungsgeräte, die das Prüfen der mit Kontakten eines elektrischen Verbinders verbundenen Schaltkreise und Kabel erleichtert. Der Hauptanwendungsbereich dieses Kontaktierungsgerätes liegt im Bereich der Kabelverbindertechnik, insbesondere Flachkabelverbindungstechnik (siehe Patent DE 30 45 132 A1).
Nach Stand der Technik wird eine weitere Art von Kontaktierungsgeräten zur flexiblen, wiederlösbaren Kontaktierung von IC-Bauelementen (DIP und LCC) mit einem definierten Übergangswiderstand zum Test von in IC-Bauelementen (siehe Patent US 4 574 235), verwendet.
Ein Kontaktierungsgerät nach Stand der Technik, das für Datenkabelmessungen (HF- Parameter) verwendet wird, besteht aus einer Anklemmvorrichtung für alle Aderpaare beider Kabelenden, einer HF-Umschalteinrichtung und Symmetrierübertragern (BALUNs). Eine NF- Umschalteinrichtung ist vorhanden, wenn das Kontaktierungsgerät gleichzeitig die Messung der NF-Parameter ermöglichen soll.
Mit der Anklemmvorrichtung werden alle Aderpaare des Kabels gleichzeitig kontaktiert. Mit Hilfe der HF-Umschalteinrichtung wird das zu messende Aderpaar, bzw. eine zu messende Aderpaarkombination mit einem oder beiden Anschlüssen des Netzwerkanalysators unter Zwischenschaltung von BALUNs elektrisch verbunden. Die BALUNs schaffen den Signalübergang von den koaxialen, also elektrisch unsymmetrischen Anschlüssen des Netzwerkanalysators, zu den elektrisch symmetrischen Aderpaaren des zu messenden Datenkabels. Mit der NF-Umschalteinrichtung wird die Anschaltung der Adern an die RLC- Meßeinrichtung vorgenommen.
Bei einem Kontaktierungsgerät nach Stand der Technik das für Datenkabelmessungen verwendet wird, ist die HF-Umschalteinrichtung in koaxialer Technik ausgeführt (Koaxialrelais). Nachteilig an einer koaxialen Umschalteinrichtung ist, daß die Abmessungen der Koaxialrelais groß sind und für jedes Aderpaar zwei BALUNs vorhanden sein müssen. In Folge dessen haben die Kontaktierungsgeräte nach Stand der Technik unhandliche Abmessungen und sind meistens im eigens dafür vorgesehene Gerätewagen zusammen mit den anderen zum Meßsystem gehörenden Komponenten integriert. Bei Kontaktierungsgeräten nach Stand der Technik, die auch die Messung der NF-Parameter ermöglichen, ist die dazu erforderliche NF-Umschalteinrichtung in das Gehäuse des Kontaktierungsgerätes integriert. Die NF- und die HF-Umschalteinrichtung sind dann an der Anklemmvorrichtung elektrisch miteinander verbunden, was zu einer erheblichen Verschlechterung der HF-Meßqualität führt. Bei den Kontaktierungsgeräten nach Stand der Technik sind an der Anklemmvorrichtung fest installierte Schirmvorrichtungen vorhanden, um eine Verbesserung der HF-Eigenschaften zu erreichen. Dadurch ist die Anklemmvorrichtung schlecht zugänglich, was das Anklemmen der Adern erschwert.
Datenkabel müssen die in verschiedenen Normen festgelegten Anforderungen an ihre elektrischen Eigenschaften einhalten (z. B. Nebensprechdämpfung zwischen den Aderpaaren, Wellenwiderstandsverlauf der einzelnen Aderpaare, etc.). Der Datenkabelhersteller muß im Zuge der Qualitätsprüfung die Übereinstimmung der Eigenschaften des Datenkabels mit den Anforderungen nachweisen. Dazu bedient er sich geeigneter Meßtechnik. Will man beispielsweise alle Nebensprechkombinationen eines vierpaarigen Datenkabels messen, sind dazu sechs Einzelmessungen notwendig. Diese und weitere notwendige Einzelmessungen wurden vor der Existenz von Kontaktierungsgeräten für Datenkabelmessungen (weiter unten beschrieben beim Stand der Technik) manuell mit Hilfe von zwei Symmetrierübertragern und einem Netzwerkanalysator vorgenommen. Da diese Messungen manuell durchgeführt wurden, das heißt jedes Paar wurde per Hand mehrmals an die beiden Symmetrierübertrager angeschlossen, war ein hoher Zeitaufwand für eine komplette Überprüfung der HF-Parameter des Kabels gegeben.
Die Kontaktierungsgeräte für Datenkabelmessungen haben die Aufgabe, diesen Zeitaufwand zu verringern.
Gelöst wird die Aufgabe durch die im Patentanspruch 1 angegebenen Merkmale.
Mit der Erfindung wird mit geringerem Schaltungsaufwand ein kompakteres Kontaktierungsgerät vorgestellt, bei dem die HF- und NF-Umschalteinrichtung vollständig voneinander getrennt sind. Bei dem erfindungsgemäßen Kontaktierungsgerät wird statt koaxialer Signalführungstechnik, wie bei Kontaktierungsgeräten nach Stand der Technik üblich, die sog. symmetrische Technik verwendet, d. h. gleich nach den koaxialen Signaleingängen wird eine Signalumsetzung von Unsymmetrisch nach Symmetrisch vorgenommen und alle weiteren signalverarbeitenden Schaltungsteile sind in symmetrischer Technik ausgeführt. Infolgedessen ist der schaltungstechnische Aufwand erheblich geringer als bei Kontaktierungsgeräten nach Stand der Technik. Die Abmessungen des erfindungsgemäßen Kontaktierungsgerätes sind erheblich kleiner als bei Kontaktierungsgeräten nach Stand der Technik, weil keine Koaxialrelais verwendet werden müssen und für das gesamte Kontaktierungsgerät lediglich zwei BALUN's erforderlich sind. Durch die Verwendung eines NF-Meßdeckels wird die vollständige Trennung von HF- und NF-Signalweg möglich. Die Anklemmvorrichtungen des erfindungsgemäßen Kontaktierungsgerätes besitzen keine fest installierten Schirmvorrichtungen, sondern die Schirmung der Anklemmvorrichtungen jedes Aderpaares wird mit Hilfe des Schirmdeckels erreicht. Die Anklemmvorrichtungen sind daher frei und leicht zugänglich, so daß Adern schneller kontaktiert werden können.
Ein Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Kontaktierungsgerätes zeigt Fig. 1. Sie besteht aus zwei Kabelführungsvorrichtungen 400 und 450, und der Anklemmvorrichtung bestehend aus den auswechselbaren, selbstschneidenden Messerklemmen 300 mit den zur Schirmung dienenden Trennstegen 150. Zur Durchführung einer HF-Messung wird ein sogenannter HF-Meßdeckel 100 aufgesetzt, für die NF-Messung wird entsprechend ein NF- Meßdeckel 200 aufgesetzt, der Verbindungskabel zur RLC-Meßbrücke und zum Kontaktierungsgerät besitzt. In diesem NF-Meßdeckel befindet sich die komplette NF- Umschalteinrichtung. Dadurch sind NF- und HF-Umschalteinrichtung vollständig elektrisch getrennt, so daß keine Verschlechterung der HF-Meßqualität auftritt. Die Messerklemmen 300 sind mit den im Kontaktierungsgerät befindlichen symmetrischen HF-Meßkanalschaltern elektrisch verbunden. Durch die Ausführung der HF-Umschaltvorrichtung in elektrisch symmetrischer Technik sind grundsätzlich nur noch zwei BALUNs im gesamten Kontaktierungsgerät notwendig, die platzzehrenden Koaxialrelais sind nicht erforderlich, so daß ein sehr kompakter Aufbau des erfindungsgemäßen Kontaktierungsgerätes möglich ist.
Um eine Messung der oben genannten HF- und NF-Parameter durchzuführen, wird zunächst das zu messende Datenkabel vorbereitet, daß heißt, der Kabelmantel und eine eventuell vorhandene gemeinsame Abschirmung wird entfernt. Anschließend werden die einzelnen Aderpaare in die Nuten der Kabelführungsvorrichtung gelegt. Dabei wird für ein Kabelende die Kabelführungsvorrichtung 400, das andere Kabelende die Kabelführungsvorrichtung 450 benutzt. Die einzelnen Aderpaare werden dann mit Hilfe der Messerklemmen 300 kontaktiert. Anschließend wird je nach durchzuführender Messung der HF- oder NF-Meßdeckel aufgesetzt. Die Steuerung der Anschaltung der Aderpaare erfolgt mit Hilfe des Personalcomputers.
Die Fig. 2 und 4 zeigen die Draufsicht der Kabelführungsvorrichtungen 400 und 450, die Fig. 3 und 5 zeigen deren Seitenansichten.
Die Fig. 6 und 7 zeigen Vorder- und Seitenansicht einer Messerklemme 300, die Fig. 8 zeigt deren Draufsicht.
Die Fig. 9 zeigt die Innenansicht des HF-Meßdeckels.
Die Fig. 10 zeigt die Innenansicht des NF-Meßdeckels, die Fig. 11 zeigt eine Detailansicht eines darin enthaltenen Kontaktfedersatzes.
Die Fig. 12 zeigt den Stromlaufplan eines symmetrischen HF-Meßkanalschalters, Fig. 13 zeigt eine perspektivische Ansicht des mechanischen Aufbaus, Fig. 14 die Detailansicht der Modulrückwand des HF-Meßkanalschalters.
Zum Anschließen der zu messenden Kabel am Kontaktierungsgerät ist es erforderlich, den Kabelmantel samt eventuell vorhandener Gesamtabschirmung auf einer Länge von circa 8 cm an beiden Kabelenden zu entfernen. Bei Datenkabeln mit Paaren ohne Einzelschirmung entsteht dadurch eine Inhomogenität für das Leitungssystem des einzelnen Paares auf Grund der nun fehlenden Schirmung, die sich in einem nicht zu vernachlässigenden Fehler bei der Wellenwiderstandsmessung auswirkt. Die Kabelführungsvorrichtung verhindert diesen Meßfehler, indem es die Inhomogenität durch physikalische Nachbildung des fehlenden Schirms für jedes Aderpaar stark verringert. Für Anfang und Ende des Kabels gibt es je eine Kabelführungsvorrichtung 400 und 450 die spiegelbildlich zueinander aufgebaut sind. Eine Kabelführungsvorrichtung besteht aus einer Metallplatte, in die Nuten 421 bis 424 gefräßt sind.
Die Nuten beginnen im gemeinsamen Zuführungskanal 410, laufen strahlenförmig auseinander und enden in den Fingern 431 bis 434. Zur Messung wird das Kabelende in den gemeinsamen Zuführungskanal und die aufgefächerten Paare in die Nuten gelegt. Jede Kabelführungsvorrichtung ist so auf der Oberseite des Kontaktierungsgerätes angebracht, daß jeder Finger an einer Messerklemme endet, die den Meßobjektanschluß bildet, an dem ein Aderpaar zur Messung angeschlossen wird.
Zur einfachen und schnellen Kontaktierung der einzelnen Paare des zu messenden Kabels werden auswechselbare, selbstschneidende Messerklemmen verwendet, die sich auf der Oberseite des Kontaktierungsgerätes befinden.
Diese Messerklemmen ermöglichen eine elektrische Kontaktierung der zu messenden Adernpaare dadurch, daß die Adern unter leichtem mechanischen Druck in den Schlitz der Schneideinsätze gedrückt werden. Dadurch werden die Isolierhüllen eingeritzt und die Kupferleiter in elektrischen Kontakt mit den Schneideinsätzen gebracht. Eine Messerklemme besteht aus insgesamt 4 galvanisch getrennten Schneideinsätzen 301 bis 304. Jede Ader wird von zwei Schneideinsätzen kontaktiert, so daß eine Gleichstromwiderstandsmessung nach dem Strom-Spannungsmeßprinzip möglich ist. Die Stromeinspeisung erfolgt über die Schneideinsätze 301 und 302; die Spannungsmessung erfolgt über die Schneideinsätze 303 und 304. Die Schneideinsätze besitzen einen Gewindezapfen, der zur Befestigung auf der Trägerplatte 340 dient. Zwei Schneideinsätze 301 u. 302 werden mit Kontaktstiften 311 u. 312 verschraubt, die anderen beiden Schneideinsätze 303 u. 304 werden mit Muttern 313 auf der Trägerplatte verschraubt. Zur Veranschaulichung der Anschlußweise der zwei Adern eines Paares des zu messenden Kabels sind die Ader-Umrisse 801 und 802 angedeutet. Die Kontaktstifte werden in die passenden Buchsen 41 der symmetrischen HF-Meßkanalschalter gesteckt, die Trägerplatte 340 wird mit der Oberseite des Kontaktierungsgerätes verschraubt.
Die auf der Oberseite des Kontaktierungsgerätes befindlichen, mit den Messerklemmen 300 ausgestatteten Meßobjektanschlüsse müssen zur Gewährleistung einer hohen Nebensprechdämpfung zwischen den Meßobjektanschlüssen gegeneinander geschirmt werden. Dazu wird ein abnehmbarer HF-Schirmdeckel verwendet, der im einzelnen aus folgenden zwei Einheiten besteht, nämlich einem Außengehäuse und einem HF-Schirmeinsatz. Der HF-Schirmeinsatz besteht aus einem bogenförmigen, ferromagnetischen Abschlußblech 110 und den einzelnen Kammerdoppelwänden 111 bis 117, die auf einer ferromagnetischen Bodenplatte 120 montiert sind. Das Außengehäuse besteht u. a. aus den Teilen 100 bis 103 und bildet einen Deckel, der an der langen Schmalseite 101 eine Aussparung besitzt, durch die die zu messenden Kabel verlaufen, wenn der Deckel aufgesetzt ist. An den kurzen Schmalseiten des Deckels befinden sich zwei Griffe 102 und 103. Die Bodenplatte 120 des HF- Schirmeinsatzes ist im Außengehäuse befestigt.
Eine Kammerdoppelwand besteht aus zwei unter einem Abstand parallel angeordneten Einzelblechen, die mit Abschlußblech 110 und Bodenplatte 120 verbunden sind. Beim Aufsetzen des Deckels auf das Kontaktierungsgerät tauchen in die Zwischenräume der Kammerdoppelwände 111 bis 117 die auf der Oberseite des Kontaktierungsgerätes montierten Trennstege 150 ein.
Zur Messung der Niederfrequenzparameter eines Datenkabels ohne Beeinflussung der HF- Meßqualität wird die HF-Umschalteinrichtung, die durch die symmetrischen HF- Meßkanalschalter im Gehäuse des Kontaktierungsgerätes gebildet wird, von der NF-Umschalteinrichtung räumlich getrennt.
Dies geschieht dadurch, daß die NF-Umschalteinrichtung in einen NF-Meßdeckel integriert ist. Durch das Aufsetzen des NF-Meßdeckels auf das Kontaktierungsgerät an Stelle des HF- Schirmdeckels, werden die Messerklemmen der Meßobjektanschlüsse automatisch kontaktiert. Zur Messung der NF-Parameter werden alle symmetrischen HF-Meßkanalschalter der HF- Umschalteinrichtung in den ausgeschalteten Zustand gebracht.
Der NF-Schirmdeckel besteht aus einem Außengehäuse und einer Leiterplatte 210 auf der die NF-Umschalteinrichtung schaltungstechnisch realisiert ist und auf der die Kontaktfedersätze 211 bis 218 angebracht sind. Das Außengehäuse besteht u. a. aus den Teilen 200 bis 203 und bildet einen Deckel, der an der langen Schmalseite 201 eine Aussparung besitzt, durch die die zu messenden Kabel verlaufen, wenn der Deckel aufgesetzt ist. An den kurzen Schmalseiten des Deckels befinden sich zwei Griffe 202 und 203. Die Leiterplatte ist im Außengehäuse befestigt. Die Kontaktfedersätze 211 bis 218 stellen die elektrische Verbindung zwischen Leiterplatte und den Messerklemmen her, indem die Messerklemmen von oben durch die Kontaktfedern der Leiterplatte, nach Aufsetzen des NF-Meßdeckels, berührt werden. Ein Kontaktfedersatz besteht aus 4 Kontaktfedern 251, die auf der Leiterplatte 210 so befestigt sind, daß jede Kontaktfeder einen der vier Schneideinsätze einer Messerklemme berührt.
Der HF-Meßkanalschalter gemäß der Erfindung besitzt zwei Kanäle A und B, deren Eingangsseiten jeweils von der symmetrischen Seite eines Symmetrierübertragers (BALUN) angesteuert werden und einen gemeinsamen Ausgang (Meßobjektanschluß, Buchsen 41), der die bereits erwähnten Messerklemmen ansteuert.
Der HF-Meßkanalschalter ist in Form zweier Module mit eigenen Modulgehäusen 60 und 61 aus lötbaren, ferromagnetischen Metallblechen aufgebaut. Modulgehäuse 60 und 61 sind in zwei räumlich übereinanderliegende Ebenen getrennt, zwischen den Ebenen befindet sich eine ferromagnetische Metallchassisplatte 65 auf der die Modulgehäuse 60 und 61 und auch die BALUN's befestigt werden. Durch diesen 2-Ebenen-Aufbau wird eine Kopplung elektromagnetischer Felder zwischen den Kanälen bei kompaktem Aufbau klein gehalten.
Kanal A
Kanal A ist auf die beiden Modulgehäuse 60 und 61 aufgeteilt. Über BALUN 1 gelangt das HF-Signal auf das erste Relaispaar 10, von dort über ein kurzes Stück eines verdrillten Aderpaares 51, verlegt in einem Kupferrohr 62, zum zweiten Relaispaar 11 und danach weiter auf den Meßobjektanschluß 41. Das Kupferrohr 62 ist mit allen Metallwänden durch die es hindurchgeführt ist oder an denen es endet, verlötet.
Zwischen den Ein- und Ausgangskontaktanschlüssen der Relais des Relaispaars 11 befindet sich ein eingelötetes Trennblech 68, um das Überkoppeln von HF-Feldern zu verringern. Relaispaar 10 ist so in die passend ausgesparte Modulrückwand 64 eingesetzt, daß die Ein- und Ausgangskontaktanschlüsse jedes Relais räumlich getrennt sind, um eine möglichst geringe Verkopplung zu erreichen. Auf der Bestückungsseite der Leiterplatte 8 ist ein Trennblech 66 so hinter den Relaisgehäusen des Relaispaares 11 angebracht, daß sich die Relaisgehäuse in einem abgeschlossenen Raum befinden. Die Relaispaare 10 und 11 sind auf den Leiterplatten 7, bzw. 8 aufgelötet.
Die Relais von Relaispaar 10 und 11 schalten synchron, das HF-Signal gelangt im durchgeschalteten Zustand vom BALUN 1 zum Meßobjektanschluß 41. Im ausgeschalteten Zustand (Ruhezustand) wird hingegen das verdrillte Aderpaar 51 auf Masse gelegt, zusammen mit den restlichen Schirmmaßnahmen ergibt sich dadurch eine sehr hohe Sperrdämpfung zwischen BALUN 1 und Meßobjektanschluß 41 des Kanals.
Kanal B
Kanal B ist ausschließlich im Modulgehäuse 60 untergebracht und besteht aus den Relaispaaren 12 und 13, die auf den Leiterplatten 8, bzw. 9 aufgelötet und durch ein verdrilltes Aderpaar 52 verbunden sind. Aderpaar 52 verläuft innerhalb des Kupferrohres 62. Relaispaar 13 ist so in die passend ausgesparte Modulrückwand 65 eingesetzt, daß die Ein- und Ausgangskontaktanschlüsse jedes Relais räumlich getrennt sind, um eine möglichst geringe Kopplung zu erreichen. Zwischen den Ein- und Ausgangskontaktanschlüssen der Relais des Relaispaars 12 befindet sich ein eingelötetes Trennblech 69, um das Überkoppeln von HF- Feldern zu verringern. Auf der Bestückungsseite der Leiterplatte 8 ist ein Trennblech 67 so hinter den Relaisgehäusen des Relaispaares 12 angebracht, daß sich die Relaisgehäuse in einem abgeschlossenen Raum befinden. Dieser zweite Kanal des HF-Meßkanalschalters wird von BALUN 2 gespeist und ist in seiner Funktionsweise identisch mit Kanal A.
Es werden entweder die Relaispaare 10 und 11 (Kanal A) oder die Relaispaare 12 und 13 (Kanal B) zum Meßobjektanschluß 41 durchgeschaltet. Direkt am Meßobjektanschluß 41 befinden sich zwei weitere Relais 2 und 3. Relais 2 schaltet einen Abschlußwiderstand an den Meßobjektanschluß, Relais 3 kann den Meßobjektanschluß kurzschließen. Je nach Auslegung des erfindungsgemäßen Kontaktierungsgerätes für eine maximale Paarzahl der zu messenden Kabel, wird eine der maximalen Paarzahl entsprechende Anzahl von erfindungsgemäßen symmetrischen HF-Meßkanalschaltern in einem Kontaktierungsgerät integriert. Dabei werden alle HF-Meßkanalschalter auf der Chassisplatte 65 montiert und von den selben BALUNS 1 und 2 gespeist. Alle Schaltzustände der Relais werden von einem PC gesteuert.

Claims (14)

1. Kontaktierungsgerät für HF- und NF-Messungen an symmetrischen Datenkabeln, gekennzeichnet durch zwei Kabelführungsvorrichtungen (400, 450) zur Kabelführung, auswechselbaren NF- und HF-tauglichen Messerklemmen (300) zur Kontaktierung der Kabeladern, einen NF-Meßdeckel (200), der zur Durchführung von NF- Messungen auf das Kontaktierungsgerät aufgesetzt wird und der die NF- Umschaltungseinrichtung und Kontaktfedersätze (211-218) enthält, die der Kontaktierung der NF-Umschalteinrichtung mit den Messerklemmen (300) dienen, einen HF-Meßdeckel (100), der der Schirmung dient und zur Durchführung von HF-Messungen auf das Kontaktierungsgerät aufgesetzt wird, und eine im Kontaktierungsgerät angeordnete HF- Umschalteinrichtung mit elektrisch steuerbaren, symmetrischen HF-Meßkanalschaltern, die aus Relaiskontakten (10 bis 13) und Symmetrierübertragern bestehen.
2. Kontaktierungsgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Kabelführungsvorrichtung (400) bzw. (450) aus jeweils einer Metallplatte besteht, die einen eingefrästen gemeinsamen Zuführungskanal mit strahlenförmig davon abgehenden Nuten aufweist, in denen die Aderpaare des zu messenden Kabels verlegt werden.
3. Kontaktierungsgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die auswechselbare NF-/HF-taugliche Messerklemme aus insgesamt 4 galvanisch getrennten Schneideinsätzen besteht, so daß jede Ader eines zu messenden Paares von zwei Schneideinsätzen kontaktiert wird.
4. Kontaktierungsgerät nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die elektrische Verbindung zum symmetrischen HF-Meßkanalschalter (HF-Umschalteinrichtung) mit Hilfe von unterhalb der Trägerplatte (340) befindlichen Kontaktstiften (311) und (312) erfolgt und die elektrische Verbindung zur NF-Umschalteinrichtung von oberhalb einer Trägerplatte (340) erfolgen kann.
5. Kontaktierungsgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der abnehmbare HF- Schirmdeckel (100) aus einem Außengehäuse mit einem darin befestigten HF-Schirmeinsatz besteht, durch den allein durch das Aufsetzen des HF-Schirmdeckels alle Meßobjektanschlüsse mit den Messerklemmen gegeneinander geschirmt werden.
6. Kontaktierungsgerät nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß beim HF- Schirmeinsatz Kammerdoppelwände (111) bis (119) verwendet werden, die durch das Aufsetzen des HF-Schirmdeckels die Trennstege (150) umgreifen.
7. Kontaktierungsgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der abnehmbare NF- Meßdeckel aus einem Außengehäuse mit einer darin befestigten Leiterplatte besteht, auf der sich die gesamte NF-Umschalteinrichtung befindet.
8. Kontaktierungsgerät nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß allein durch das Aufsetzen des NF-Meßdeckels alle Messerklemmen auf Grund der Berührung mit den Kontaktfedern elektrisch mit der NF-Umschalteinrichtung verbunden sind.
9. Kontaktierungsgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der elektrisch steuerbare symmetrische HF-Meßkanalschalter zwei Meßkanäle A und B mit gemeinsamem Ausgang besitzt, wobei jeder Meßkanal aus zwei räumlich getrennten Relaispaaren besteht, die jeweils mit einem Stück eines verdrillten Aderpaares untereinander verbunden sind.
10. Kontaktierungsgerät nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Relaispaare (10 und 13) vollständig in passend ausgesparte Modulrückwände (64 bzw. 65) eingesetzt sind, so daß die Ein- und Ausgangskontaktanschlüsse jedes Relais räumlich getrennt sind.
11. Kontaktierungsgerät nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die verdrillten Adernpaare (51 und 52) in Kupferrohren (62 und 63) verlegt sind, welche mit den Wänden von Modulgehäusen verlötet sind.
12. Kontaktierungsgerät nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Relaispaare (11 und 12) auf einer gemeinsamen Leiterplatte (8) in einem gemeinsamen Modulgehäuse untergebracht sind und zwischen den Ein- und Ausgangskontaktanschlüssen jedes Relais Trennbleche (68 bzw. 69) auf die Leiterplattenlötseite aufgelötet sind und auf der Bestückungsseite der Leiterplatte (8) die Trennbleche (66 bzw. 67) so hinter den Relaisgehäusen der Relaispaare (11 bzw. 12) angebracht sind, daß sich die Relaisgehäuse in abgeschlossenen Räumen befinden.
13. Kontaktierungsgerät nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß sich die Modulgehäuse (60 und 61) in zwei übereinanderliegenden, räumlich getrennten Ebenen befinden, wobei zur Trennung der Ebenen eine ferromagnetische Metallchassisplatte (65) dient.
14. Kontaktierungsgerät nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die elektrische Schaltung des symmetrischen HF-Meßkanalschalters so ausgeführt ist, daß im ausgeschalteten Zustand eines Meßkanals das zugehörige verdrillte Aderspaar auf beiden Seiten auf Masse gelegt wird.
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