DE19512408C1 - Verfahren und Vorrichtung zur Viskositätsermittlung von Flüssigkeiten oder Schmelzen - Google Patents

Verfahren und Vorrichtung zur Viskositätsermittlung von Flüssigkeiten oder Schmelzen

Info

Publication number
DE19512408C1
DE19512408C1 DE1995112408 DE19512408A DE19512408C1 DE 19512408 C1 DE19512408 C1 DE 19512408C1 DE 1995112408 DE1995112408 DE 1995112408 DE 19512408 A DE19512408 A DE 19512408A DE 19512408 C1 DE19512408 C1 DE 19512408C1
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
adapter
housing
outlet opening
shear
viscosity
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Expired - Fee Related
Application number
DE1995112408
Other languages
English (en)
Inventor
Volkert Dr Wollesen
Sylvio Jose Ribeiro D Oliveira
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Individual
Original Assignee
Individual
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Individual filed Critical Individual
Priority to DE1995112408 priority Critical patent/DE19512408C1/de
Application granted granted Critical
Publication of DE19512408C1 publication Critical patent/DE19512408C1/de
Anticipated expiration legal-status Critical
Expired - Fee Related legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • GPHYSICS
    • G01MEASURING; TESTING
    • G01NINVESTIGATING OR ANALYSING MATERIALS BY DETERMINING THEIR CHEMICAL OR PHYSICAL PROPERTIES
    • G01N11/00Investigating flow properties of materials, e.g. viscosity, plasticity; Analysing materials by determining flow properties
    • G01N11/10Investigating flow properties of materials, e.g. viscosity, plasticity; Analysing materials by determining flow properties by moving a body within the material
    • G01N11/14Investigating flow properties of materials, e.g. viscosity, plasticity; Analysing materials by determining flow properties by moving a body within the material by using rotary bodies, e.g. vane
    • GPHYSICS
    • G01MEASURING; TESTING
    • G01NINVESTIGATING OR ANALYSING MATERIALS BY DETERMINING THEIR CHEMICAL OR PHYSICAL PROPERTIES
    • G01N11/00Investigating flow properties of materials, e.g. viscosity, plasticity; Analysing materials by determining flow properties
    • G01N11/02Investigating flow properties of materials, e.g. viscosity, plasticity; Analysing materials by determining flow properties by measuring flow of the material
    • G01N11/04Investigating flow properties of materials, e.g. viscosity, plasticity; Analysing materials by determining flow properties by measuring flow of the material through a restricted passage, e.g. tube, aperture
    • G01N11/06Investigating flow properties of materials, e.g. viscosity, plasticity; Analysing materials by determining flow properties by measuring flow of the material through a restricted passage, e.g. tube, aperture by timing the outflow of a known quantity

Landscapes

  • Physics & Mathematics (AREA)
  • Health & Medical Sciences (AREA)
  • Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Analytical Chemistry (AREA)
  • Biochemistry (AREA)
  • General Health & Medical Sciences (AREA)
  • General Physics & Mathematics (AREA)
  • Immunology (AREA)
  • Pathology (AREA)
  • Developing Agents For Electrophotography (AREA)

Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren und Vorrichtung zur Viskositätsermittlung von Flüssigkeiten oder Schmelzen nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 bzw. 3.
Im Stand der Technik sind verschiedene Kapillar-Rheometer bekannt, wozu insbesondere auf die EP-A-0 582 082, die DE-A-33 61 659 und das DE-U-76 25 192 hingewiesen wird. Die Viskosität ist hiernach eine sehr wichtige physikalische Größe, um das Fließverhalten von Flüssigkeiten oder Schmelzen zu verstehen. Die bekannten Rheometer ermitteln die Viskosität ausschließlich in einer Richtung, nämlich in Fließrichtung. Bei einer Newtonschen Flüssigkeit wird angenommen, daß die Viskosität isotropisch ist. Jedoch ist auch bekannt, daß bei nicht-Newtonschen Flüssigkeiten, wie z. B. Polymerschmelzen, Ölfarben, Nahrungsmitteln usw., hauptsächlich bei hohen Schergefällen, Veränderungen in der Molekularorientierung während der Bewegung auftreten, die zu einem Verlust der Viskosität in Fließrichtung führen.
Im weiteren Stand der Technik sind die DE 27 42 229 C3 und die DD 2 74 279 A1 bekannt. Nach ersterer ist ein Verfahren zur Bestimmung der Eigenschaften von in Suspension befindlichen Papierstoffasern mit der Hilfe einer Vorrichtung mit einem angetriebenen Rotor und einem Stator, die zueinander parallele Flächen aufweisen, zwischen denen sich ein Spalt von weniger als 1 mm Breite befindet, durch welchen die Suspension durchgeführt wird, bekannt, welches dadurch gekennzeichnet ist, daß das Reibungsmoment zwischen Rotor und Stator, die Drehzahl des Rotors und die Breite des Spaltes festgestellt werden, und daß aus dem gegenseitigen Verhältnis dieser Größen ein Meßsignal abge­ leitet wird.
Die DD 2 74 279 A1 beschreibt eine Vorrichtung zur rheologi­ schen Bewertung von fluiden Papierstoffmischungen im on-li­ ne-Betrieb in Form eines koaxialen Rotationsrheometers für die Ermittlung stoffspezifischer Schubspannungen bei Aus­ schaltung von Fehlereinflüssen am Boden und an der Obersei­ te des Innenzylinders, die dadurch gekennzeichnet ist, daß ein drehbarer Außenzylinder aus einer am unteren Ende mit ihm starr verbundenen Hohlwelle und einem am oberen Ende befindlichen Überlauf besteht, und daß ein Innenzylindersy­ stem einen starren, strömungsgünstigen Innenzylinderboden und eine starre Innenzylinderoberseite sowie eine bewegli­ che, drehbar gelagerte Mantelfläche aufweist, die mit einem Torsionsstab und einem Meßausleger verbunden ist.
Aufgabe der Erfindung ist es deshalb, die bekannten Verfah­ ren und Vorrichtungen zur Viskositätsermittlung derart zu verbessern, daß die Fließeigenschaften verschiedener Stoffe besser beurteilt werden können, ohne einen erhöhten Meßauf­ wand betrieben zu müssen. In diesem Zusammenhang ist es Ziel der Erfindung, die Beschickung von Spritzgußformen mit einer oder mehreren Komponenten zu optimieren oder bei der laborgemäßen Beurteilung etwaiger zukünftiger Anwendungen von Stoffen, beispielsweise in der Schmiermitteltechnik und der Formgebung von Lebensmitteln, bessere Voraussagen machen zu können.
Diese Aufgabe wird durch das im Anspruch 1 gekennzeichnete Verfahren bzw. durch die im Anspruch 3 gekennzeichnete Vorrichtung gelöst. Überraschenderweise ermöglicht die Erfindung also die gleichzeitige Messung von zwei senkrecht zueinanderstehenden Viskositäten. Gerade letzteres ermög­ licht jedoch Untersuchungen und Beurteilungen des anisotro­ pen Verhaltens von Flüssigkeiten und/oder Schmelzen.
Hierdurch wird eine etwas modifizierte Hagen-Poiseuille- Strömung mit einer Rotationsscherung kombiniert. Durch das gleichzeitige Ermitteln verschiedener Meßgrößen unter Zugrundelegung anerkannter Rheologie-Gesetze können erfin­ dungsgemäß simultan die Viskositäten in zueinander querver­ lauf enden Richtungen ermittelt werden.
In den Unteransprüchen sind vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung angegeben, die auch gemeinsam mit dem jeweiligen unabhängigen Anspruch 1 bzw. 3 von erfindungsge­ mäßer Bedeutung sein können.
Im folgenden wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung zum besseren Verständnis der Erfindung näher erläutert.
Es zeigt:
Fig. 1 eine schematische Querschnittsansicht durch eine erfindungsgemäße Vorrichtung zur Viskositätsermittlung; und
Fig. 2 eine schematische Querschnittsansicht durch einen Teil der erfindungsgemäßen Vorrichtung, die die physikalischen Größen erläutert.
Die zu untersuchenden Flüssigkeiten oder Schmelzen liegen in dem Gehäuse 1. Sie können durch eine beliebige Heizung 2 aufgeheizt werden, wodurch der Temperatureinfluß beobachtet werden kann. Die Temperatur wird mit einem beliebigen Temperaturaufnehmer 3 gemessen. Nachdem die Temperatur den gewünschten Wert erreicht hat, wird in dem Gehäuse ein kontrollierter Druck 4 erzeugt. Der Druck wird mit einem Druckaufnehmer 5 gemessen. Die Flüssigkeit oder Schmelze kann nach Entfernung des Verschlusses 6 durch den Raum zwischen dem Adapter 7 und der Gegenschale 8 fließen. Der Adapter 7 und die Gegenschale 8 können gewechselt werden, damit ihre geometrischen Größen (z. B. Durchmesser, Spaltlän­ ge) und Formen (z. B. Zylinder, Kegel) an die Eigenschaften der geprüften Flüssigkeit oder Schmelze angepaßt werden können. Durch eine beliebige Wiegezelle 9 wird die ausge­ flossene Flüssigkeit oder Schmelze bestimmt. Die Messung des ausgeflossenen Volumens bei einer bestimmten Fließzeit ermöglicht die Ermittlung der Viskosität in dieser Fließ­ richtung bei unterschiedlichen Schergefällen. Wenn der Adapter 7 durch einen Rotationsantrieb 10 gedreht wird, erhält die im Raum zwischen dem Adapter 7 und der Gegenscha­ le 8 liegende Flüssigkeit oder Schmelze senkrecht zur Ausflußscherung eine Rotationsscherung. Durch Messen der Wellendrehzahlen des Adapters und des entstandenen Reibmo­ mentes mit bekannten, entsprechenden Meßgeräten 11 (Wel­ lendrehzahlen), 12 (Reibmoment), kann die Viskosität in der Rotationsrichtung bei unterschiedlichen Schergefällen ermittelt werden. Ein Zapfen 13 kann benutzt werden, um den Einfluß von Sekundärströmungen zu untersuchen.
Zapfen 13 kann benutzt werden, um den Einfluß von Sekundär­ strömungen zu untersuchen.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung kombiniert im Raum zwi­ schen Adapter 7 und Gegenschale 8 (vgl. Fig. 2) zwei Rheome­ ter, nämlich sog. Kapillar- und Rotationsrheometer.
Die Erfindung basiert auf folgenden wissenschaftlichen Erkenntnissen: Die Hagen-Pouseuille-Strömung in z-Richtung wird durch den Druckunterschied zwischen dem Innen- und Außenraum des Gehäuses 1 verursacht und bei der Rotation des Adapters 7 wird die Flüssigkeit oder Schmelze, die im Spalt 14 zwischen Adapter 7 und Gegenschale 8 liegt, von einer Rotationsscherung senkrecht zur Hagen-Poiseuille-Strö­ mung beansprucht.
Um die senkrechten Viskositäten zu ermitteln, ist es notwen­ dig, das Verhältnis zwischen Schubspannung und Schergefälle zu kennen, weil die Viskosität wie folgt definiert wird:
In Gleichung (1) ist η die Viskosität, τ die Schubspannung und - das Schergefälle. In z-Richtung werden das Schergefäl­ le und die Schubspannung so beschrieben:
Hier ist τz die Schubspannung in z-Richtung, P der Druckun­ terschied zwischen den Enden des Kapillarspalts, das Schergefälle in z-Richtung, Q das ausgeflossene Volumen und t die Fließzeit. Bei einer bestimmten Temperatur der Flüs­ sigkeit oder Schmelze und bekannten Werten von Ra, Ri und L (Fig. 2), wird das ausgeflossene Volumen während einer bestimmten Fließzeit bei unterschiedlichen Druckunterschie­ den gemessen. Durch die Benutzung der Gleichungen (1), (2) und (3) kann die Beziehung zwischen Schubspannung und Schergefälle bekannt werden. Mit der Gleichung (1) kann die Viskosität in z-Richtung ermittelt werden.
Die Grundlagen der Rotationsrheometer sind im Buch "Schmier­ stoffe und ihre Prüfung im Labor" bei VEB Deutscher Verlag für Grundstoffindustrie-Leipzig 1984, Seiten 141-145, beschrieben. Bei den Bedingungen der gekennzeichneten Vorrichtung können die Schubspannung und das Schergefälle so ermittelt werden.
Hier ist τΘ die Schubspannung in Θ-Richtung, M das gemessene Reibmoment, Θ das Schergefälle und n die Adap­ terdrehzahl. Mit der Messung von Reibmoment und Wellendreh­ zahl können die Schubspannung und das Schergefälle in Θ-Richtung bekannt werden. Dadurch wird die Viskosität ermittelt.
Um die Anisotropie der Viskosität zu untersuchen, muß z. B. die Viskosität in z-Richtung ohne Rotation des Adapters ermittelt werden. Daher wird die Beziehung zwischen Viskosität und Schergefälle bei dieser Vorrichtung bekannt. Danach wird die Viskosität in z-Richtung bei unterschiedli­ chen Wellendrehzahlen des Adapters ermittelt. Die entstandenen Ergebnisse werden mit den Ergebnissen ohne Rotation des Adapters verglichen. Dadurch kann beobachtet werden, ob sich das Viskositätsverhalten geändert hat. Bei unterschiedlichem Verhalten kann die Anisotropie festge­ stellt werden.
Das erfindungsgemäße Verfahren und Vorrichtung kann also durch die gleichzeitige Messung der zwei senkrechten Viskositäten neue Erkenntnisse über das Fließverhalten der Flüssigkeiten oder Schmelzen bringen, welche neue Verarbei­ tungsmethoden und Anwendungen für nicht-Newtonsche Flüssig­ keiten (Schmelzen) ermöglichen.
Um die physikalischen und konstruktiven Größen besser zu verstehen, wird nun ein besonderes Zahlenwert-Beispiel von einem Versuchsaufbau gegeben.
Hier ist der Stoff ein Polyethylen niederer Dichte (ca. 0,915-0,935 g/cm³); dessen Fließfunktion im Buch "Strömungsmechanik nicht-Newtonscher Fluide", von G. Böhme, bei B. G. Teubner, Stuttgart, 1981, Seite 53, aufgezeigt ist. Dieser Stoff wurde bei Schmelztemperaturen zwischen 115°C und 240°C untersucht.
Für das hier gezeigte Beispiel wird die Fließfunktion bei einer Schmelztemperatur von 170°C gewählt. Die nachfolgend aufgeführte Tabelle 1 zeigt die Beziehung zwischen Schubspannung und Schergefälle, wie sie aus dem Buch ("Strö­ mungsmechanik nicht-Newtonscher Fluide") hervorgeht.
Tabelle 1
Da jeder Stoff bei unterschiedlichen Temperaturen verschie­ dene Beziehungen zwischen Schubspannung und Schergefälle zeigt, ermöglicht die erfindungsgemäße Vorrichtung eine Auswahl der geometrischen Größen Ra, Ri und L (Fig. 2). Der drehbar gelagerte Adapter 7, zusammen mit der Gegenschale 8, legt diese Größen fest. Durch diese Auswahl werden die physikalischen Größen (Druck im Gehäuse 1, Ausflußvolumen, Wellendrehzahl und Reibmomentwerte) des Versuchs optimiert.
Für dieses Beispiel werden Ra, Ri und L wie folgt gewählt:
Ra = 21,5 mm = 0,0215 m
Ri = 20,0 mm = 0,0200 m
L = 10,0 mm = 0,0100 m.
Mit diesen geometrischen Größen werden die notwendigen Drücke im Gehäuse 1 und die Ausflußvolumen aus dem Gehäuse 1 für die Werte der Tabelle 1 berechnet, wobei nur die Hagen-Pouseuille-Strömung (ohne Wellenrotation) berücksich­ tigt wird. Um diese Größen zu berechnen, werden die Gleichungen (2), (3) und (4) benutzt. Hier wird eine Fließ­ zeit von 5 min (300s) gewählt.
Beispiel
Bei einem Schergefälle von 3*10-2 [s-1] tritt nach Tabelle 1 bei dem ausgewählten Stoff eine Schubspan­ nung τ von 900 [N/m²] auf, wobei dieser eine Viskosität η von 3*104 [Pa*s] besitzt. Um diese Werte bei diesem bei­ spielhaften Versuchsaufbau (gewählten Abmessungen für Ra, Ri und L) bei reiner Hagen-Pouseuille-Strömung zu errei­ chen, wird ein Druck durch das Gerät 4 im Gehäuse 1 von 0,12 bar benötigt (Tabelle 2). Bei diesem durch das Gerät 5 gemessenen Druck im Gehäuse 1 treten 1,59*10-7 [l/s] durch die Auslauföffnung 14 heraus. Dieses Ausflußvolumen von 4,77*10-5[l] innerhalb von 5 Minuten wird durch die Wiege­ zelle 9 bestimmt.
Tabelle 2 zeigt die erwarteten notwendigen Drücke und das Ausflußvolumen des Stoffs (PE) bei den gegebenen Randbedin­ gungen.
Tabelle 2
Bei 170°C des Polyethylens niedriger Dichte werden bei den gegebenen Druckwerten die Ausflußvolumen erwartungsgemäß erreicht (Tabelle 2).
Das Gehäuse 1 muß in diesem Beispiel mindestens 1,6 l des zu untersuchenden PE′s aufnehmen können und hat ein Fassungsvermögen von ca. 2,5 l. Es wird durch eine Heizung 2 in der Gehäusewand erwärmt und bei 3 die Temperatur gemessen.
Um die erwarteten Werte des Reibmomentes und der Wellendreh­ zahlen, gemessen durch die Meßgeräte 11 und 12, bei der Rotationsscherung (ohne Ausfluß durch den Kapillarspalt 14) zu berechnen, werden die Gleichungen (5) und (6) berücksich­ tigt.
Tabelle 3 zeigt die erwarteten Werte.
Tabelle 3
Hier ist es notwendig, daß der Antrieb 10 Wellendrehzahlen von 0,0193 bis 642,9/min ermöglicht und der Kraftaufnehmer Werte zwischen 0,026 Nm und 3,77 Nm mißt. Die Tabellen 2 und 3 zeigen erwartete Meßwerte für Polyethylen niederer Dichte, wenn die Untersuchungen unabhängig voneinander mit Ra = 20,15mm, Ri = 20,00mm und L = 10,00 mm durchgeführt werden.
Nun werden die Untersuchungen zur Anisotropie beschrieben. Am Anfang wird die Temperatur im Gehäuse 1 auf 170°C eingestellt. Danach rotiert die Welle 15, angetrieben durch den Rotationsantrieb 10 (nicht gezeigt) bei 0,0193/min (noch mit dem Verschluß 6 (Fig. 1) montiert). Der erwartete Reibmomentwert beträgt 0,026 Nm. Dann wird der Druck im Gehäuse 1 auf 0,12 bar eingestellt und der Verschluß 6 entfernt. Nach beispielsweise 5 Minuten wird das Ausflußvo­ lumen des PE gemessen.
Dieser Vorgang wird bei den anderen Drücken (Tabelle 2) wiederholt. Danach wird die Drehzahl der Welle 15 variiert und der Meßvorgang wiederholt. Jetzt ist die Beziehung zwischen Schubspannung und Schergefälle in z-Richtung (und dadurch die Viskosität) bei den verschiedenen Wellendrehzah­ len bekannt.
Die Abweichung der Beziehung zwischen Schubspannung und Schergefälle von den Werten der Tabelle 1, bzw. die Abweichung des Ausflußvolumens von Tabelle 2, sind Ausdruck des anisotropen Verhaltens des untersuchten Stoffes; hier PE.
Durch die gleichzeitige Messung des Ausflußvolumens und des Reibmomentes und die daraus zu bestimmenden senkrechten Viskositäten bei simultaner Beanspruchung des PE kann jetzt eine Aussage über das anisotrope Verhalten des ausgewählten Stoffes gemacht werden. Eine Abhängigkeit der Viskosität von einer Beanspruchung in Querrichtung ist hieraus ersicht­ lich.
Die Information über die Anisotropie erhält man durch die Abweichung der Meßergebnisse von Reibmoment und Ausflußvolu­ men bei konstantem Druck und konstanter Ausflußzeit von den Tabellen 2 und 3.
Ein Beispiel für letzteres läßt sich wie folgt darstellen.
Bei einer Viskosität η (Tabelle 3) von 4*10² [Pas) und einer Wellendrehzahl n von 192,9/min wird ein Reibmoment von 3,016 Nm erwartet, wenn der Verschluß 6 geschlossen ist.
Bei Öffnung des Verschlusses 6 bei einem Druck von z. B. 0,27 [bar], Tabelle 2, wird das Ausflußvolumen nicht mehr dem Wert aus Tabelle 2 entsprechen, sondern es ist mit einem deutlich niedrigeren Ausflußvolumen zu rechnen. Diese Abweichung beinhaltet die Information der Anisotopie der PE.

Claims (10)

1. Verfahren zur Viskositätsermittlung von Flüs­ sigkeiten oder Schmelzen durch Zeitmessung des Ausflusses einer bestimmten Menge aus einem Gehäuse (1) durch eine begrenzte Auslaßöffnung (14), dadurch gekennzeichnet, daß die Auslaßöffnung (14) spaltar­ tig ist und durch einen mittig angeordneten, drehbar gela­ gerten Adapter (7) und eine ihn umgebende Gegenschale (8) gebildet wird, so daß bei rotierendem Adapter der Flüssig­ keit oder Schmelze eine senkrecht zur Ausflußscherung verlaufende Rotationsscherung verliehen wird, und daß die Wellendrehzahlen des Adapters (7) und das entstandene Reibmoment gemessen (11, 12) werden, so daß aus diesen gleichzeitig ermittelten Meßergebnissen senkrecht zueinan­ der verlaufende Viskositäten errechenbar sind.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich­ net, daß es bei verschiedenen Drucken und/oder Temperaturen durchgeführt wird, die gemessen werden.
3. Vorrichtung zur Viskositätsermittlung von Flüssigkeiten oder Schmelzen mit einem Zeitmeßgerät und einer Wiegezelle, umfassend ein Gehäuse (1), das eine begrenzte Auslaßöffnung (14) aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß die Auslaßöffnung (14) spaltar­ tig ist und durch einen mittig angeordneten, drehbar gela­ gerten Adapter (7) und eine ihn umgebende Gegenschale (8) gebildet wird, und daß ein Rotationsantrieb (10) für den Adapter (7) vorgesehen ist, um der Flüssigkeit oder Schmel­ ze eine senkrecht zur Ausflußscherung verlaufende Rotations­ scherung zu verleihen, wobei Meßgeräte (11, 12) zum Erfassen der Wellendrehzahlen des Adapters (7) und des Reibmomentes vorgesehen werden, so daß aus diesen gleichzeitig ermittel­ ten Meßergebnissen senkrecht zueinander verlaufende Viskosi­ täten errechenbar sind.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekenn­ zeichnet, daß das Gehäuse (1) mit einer Heizung (2) und Temperaturmessung (3) und/oder einem druckausübenden Gerät (4), sowie Druckmessung (5) versehen ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekenn­ zeichnet, daß die spaltartige Auslaßöffnung (14) eine Querschnittsbreite von 0,01 bis 5 mm aufweist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekenn­ zeichnet, daß der drehbar gelagerte Adapter (7) zylinder- oder kegelförmig ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekenn­ zeichnet, daß der drehbar gelagerte Adapter (7) mit einer Antriebswelle (10, 15) verbunden ist, auf welcher die Meßge­ räte (11, 12) zum Erfassen der Wellendrehzahlen und des Reibmomentes gelagert sind.
8. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekenn­ zeichnet, daß mittig im Gehäuse (1) oberhalb des Adapters (7) ein Zapfen (13) angeordnet ist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 3 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß an der Außenseite der Gegenschale (8) und angrenzend an die Welle (15) ein Verschluß (6) für die Auslaßöffnung (14) angeordnet ist, unterhalb dessen eine Wiegezelle (9) angeordnet ist.
10. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekenn­ zeichnet, daß die Heizung (2) in der Wand des Gehäuses (1) angeordnet ist.
DE1995112408 1995-04-03 1995-04-03 Verfahren und Vorrichtung zur Viskositätsermittlung von Flüssigkeiten oder Schmelzen Expired - Fee Related DE19512408C1 (de)

Priority Applications (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE1995112408 DE19512408C1 (de) 1995-04-03 1995-04-03 Verfahren und Vorrichtung zur Viskositätsermittlung von Flüssigkeiten oder Schmelzen

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE1995112408 DE19512408C1 (de) 1995-04-03 1995-04-03 Verfahren und Vorrichtung zur Viskositätsermittlung von Flüssigkeiten oder Schmelzen

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE19512408C1 true DE19512408C1 (de) 1996-06-20

Family

ID=7758640

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DE1995112408 Expired - Fee Related DE19512408C1 (de) 1995-04-03 1995-04-03 Verfahren und Vorrichtung zur Viskositätsermittlung von Flüssigkeiten oder Schmelzen

Country Status (1)

Country Link
DE (1) DE19512408C1 (de)

Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE102011113302B3 (de) * 2011-09-14 2013-03-14 Thyssenkrupp Uhde Gmbh Verfahren und Vorrichtung zur Untersuchung der Fließeigenschaften und der Viskosität von heterogenen flüssigen Stoffen, insbesondere bei Temperaturen von 1000°C und mehr
DE102011113303A1 (de) * 2011-09-14 2013-03-14 Thyssenkrupp Uhde Gmbh Verfahren und Vorrichtung zur Untersuchung der Fließeigenschaften und der Viskosität von flüssigen Stoffen, insbesondere bei Temperaturen von 1000°C und mehr

Citations (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE2742229C3 (de) * 1977-08-31 1980-03-13 Escher Wyss Gmbh, 7980 Ravensburg Verfahren zur Bestimmung von Eigenschaften von in Suspension befindlichen Papierstoffasern sowie Messvorrichtung zur Ausführung des Verfahrens
DD274279A1 (de) * 1988-07-20 1989-12-13 Heidenau Zellstoff & Papier Vorrichtung zur rheologischen bewertung von fluiden papierstoffmischungen

Patent Citations (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE2742229C3 (de) * 1977-08-31 1980-03-13 Escher Wyss Gmbh, 7980 Ravensburg Verfahren zur Bestimmung von Eigenschaften von in Suspension befindlichen Papierstoffasern sowie Messvorrichtung zur Ausführung des Verfahrens
DD274279A1 (de) * 1988-07-20 1989-12-13 Heidenau Zellstoff & Papier Vorrichtung zur rheologischen bewertung von fluiden papierstoffmischungen

Cited By (5)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE102011113302B3 (de) * 2011-09-14 2013-03-14 Thyssenkrupp Uhde Gmbh Verfahren und Vorrichtung zur Untersuchung der Fließeigenschaften und der Viskosität von heterogenen flüssigen Stoffen, insbesondere bei Temperaturen von 1000°C und mehr
DE102011113303A1 (de) * 2011-09-14 2013-03-14 Thyssenkrupp Uhde Gmbh Verfahren und Vorrichtung zur Untersuchung der Fließeigenschaften und der Viskosität von flüssigen Stoffen, insbesondere bei Temperaturen von 1000°C und mehr
WO2013037691A1 (de) 2011-09-14 2013-03-21 Thyssenkrupp Uhde Gmbh Verfahren und vorrichtung zur untersuchung der fliesseigenschaften und der viskosität von flüssigen stoffen, insbesondere bei temperaturen von 1000°c und mehr
WO2013037674A1 (de) 2011-09-14 2013-03-21 Thyssenkrupp Uhde Gmbh Verfahren und vorrichtung zur untersuchung der fliesseigenschaften und der viskosität von heterogenen flüssigen stoffen, insbesondere bei temperaturen von 1000°c und mehr
DE102011113303B4 (de) * 2011-09-14 2015-08-20 Thyssenkrupp Industrial Solutions Ag Verfahren und Vorrichtung zur Untersuchung der Fließeigenschaften und der Viskosität von flüssigen Stoffen, insbesondere bei Temperaturen von 1000°C und mehr

Similar Documents

Publication Publication Date Title
EP0094576B1 (de) Vorrichtung zur Bestimmung der Fliessschubspannung von Suspensionen, insbesondere Blut
WO2008022960A1 (de) Rheometer
DE3831818C2 (de)
DE2257880A1 (de) Vorrichtung zur bestimmung ausgewaehlter eigenschaften, insbesondere der viskositaet, von bohrschlamm bzw. bohrfluessigkeit waehrend der bohrarbeiten
DE69212416T2 (de) Verfahren und Vorrichtung zur kontinuierlichen Überwachung von in Öl gelöstem Gas
DE102005007111A1 (de) Einrichtung für die On-Line-Rotations-/Oszillationsrheometrie
DE3333920C2 (de)
DE4236407C2 (de) Verfahren und Vorrichtung zur kontinuierlichen Viskositätsmessung
EP1221032B1 (de) Vorrichtung und verfahren zur charakterisierung von sphäroiden
DE19512408C1 (de) Verfahren und Vorrichtung zur Viskositätsermittlung von Flüssigkeiten oder Schmelzen
EP1067380A1 (de) Verfahren mit Vorrichtung zum Parallel-Analysieren von kolloidalen Teilchen mit Feldflussfraktionierung
DE2812275C3 (de) Anordnung zum Bestimmen des deformationsmechanischen Verhaltens von viskoelastischen Stoffen im schmelzflüssigen Zustand
DE102006001180A1 (de) Rheometer und Auswerteverfahren zur Bestimmung von Fließkurve und Viskositätsfunktion von optisch transparenten Newtonschen und Nicht-Newtonschen Flüssigkeiten
DE1119006B (de) Rotationsviskosimeter
DE4137532C2 (de)
EP3181216A1 (de) Labormischer und verfahren zum mischen eines mediums
DE3820196C2 (de)
DE3226398C2 (de) Flüssigkeitschromatograph
DE2613212C2 (de) Verfahren zur Bestimmung des Fließverhaltens von Flüssigkeiten für medizinische und pharmazeutische Zwecke, sowie Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens
DE3815757A1 (de) Messeinrichtung fuer rotationsrheometer mit einem kegel und einer platte
DE2029337C2 (de) Verfahren zur Messung von Verweilzeitspektrum und Summenkurve bei der kontinuierlichen Verarbeitung von rheologischen Medien, insbesondere Kunststoffschmelzen, und Schneckenstrangpresse zur Durchführung des Verfahrens
AT525776B1 (de) Verfahren zur Befüllung und/oder Reinigung der Messzelle eines Rotationsviskosimeters
DE4001341A1 (de) Vorrichtung zur viskositaetsmessung von fluessigkeiten ueber einen weiten schergeschwindigkeitsbereich
DE2916027C3 (de) Meßgerät insbeosndere für die Bestimmung niedriger Grenzflächenspannungen in einer rotierenden Kapillare (Grenzflächenspannungsmeßgerät)
DE859382C (de) Messvorrichtung zur Bestimmung einer physikalischen Groesse, beispielsweise einer Temperatur oder Gasdichte

Legal Events

Date Code Title Description
8100 Publication of the examined application without publication of unexamined application
D1 Grant (no unexamined application published) patent law 81
8364 No opposition during term of opposition
8339 Ceased/non-payment of the annual fee