DE19511569A1 - Perlglanzkonzentrat - Google Patents
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Description
Gegenstand der Erfindung ist ein Perlglanzkonzentrat in Form einer nie
drigviskosen wäßrigen Dispersion mit speziellen perlglanzbildenden Kompo
nenten und Emulgatoren.
Wäßrigen Zubereitungen von Tensiden und kosmetischen Präparaten kann man
durch Einarbeitung von Substanzen, die nach dem Abkühlen in Form feiner,
perlmuttartig aussehender Kristalle ausfallen und in den Zubereitungen
dispergiert bleiben, ein perlglänzendes, ästhetisch ansprechendes Aussehen
verleihen. Als perlglanzbildende Stoffe eignen sich z. B. die Mono-, Di-
und gegebenenfalls Triester von Ethylenglykol oder Glycerin mit C₁₄-C₂₂-
Fettsäuren, oligomere Alkylenglykolester dieser Art, wie beispielsweise
PEG-3-distearate, Fettsäuren sowie Monoalkanolamide von Fettsäuren.
Es ist auch bekannt, die genannten Perlglanzbildner in Wasser oder in wäß
rigen Tensidlösungen stabil zu dispergieren und die auf diese Weise erhal
tenen konzentrierten Perlglanzdispersionen den perlglänzend auszustatten
den Zubereitungen ohne Erwärmung zuzusetzen, so daß sich das für die Ein
arbeitung sonst erforderliche Erwärmen und Abkühlen zur Bildung der Perl
glanzkristalle erübrigt.
Solche Perlglanzkonzentrate, die sich insbesondere durch gute Fließ- und
Pumpfähigkeit auszeichnen, sind aus den deutschen Offenlegungsschriften
DE 38 43 572 und DE 41 03 551 bekannt.
Wenngleich die wesentlichen Entwicklungsarbeiten auf dem Gebiet der Perl
glanzkonzentrate der Optimierung der Darreichungsform gelten, so werden
nach wie vor auch Versuche unternommen, das Erscheinungsbild des Perl
glanzes selbst weiter zu verbessern.
Es wurde nun überraschenderweise gefunden, daß bei Verwendung einer ganz
speziellen Mischung von perlglanzgebenden Estern mit Alkylpolyglykosiden
als Emulgatoren niedrigviskose Perlglanzkonzentrate formuliert werden kön
nen, deren Einarbeitung in die Endprodukte zu einem Perlglanz ganz außer
gewöhnlicher Brillanz und mit weiteren hervorragenden Eigenschaften füh
ren.
Die Verwendung von Ethylenglykolmono- und -difettsäureestern als perl
glanzgebende Komponenten ist dem Fachmann bereits seit längerem bekannt,
z. B. aus EP-A2-0 268 992. Üblicherweise werden Mischungen aus einer Reihe
von Mono- und Diestern eingesetzt, wie sie unter den üblichen Reaktionsbe
dingungen für diese Veresterungsreaktion entstehen.
Es wurde aber nunmehr
gefunden, daß es sich auf den Perlglanz im Endprodukt außerordentlich po
sitiv auswirkt, wenn innerhalb dieser Estermischung
- - der Gehalt an Monoestern einen bestimmten Wert nicht überschreitet und
- - ein bestimmter Anteil an symmetrischen Estern, d. h. Diestern mit gleichen Fettsäureresten, vorliegt.
Gegenstand der Anmeldung ist somit ein Perlglanzkonzentrat in Form einer
wäßrigen Dispersion mit 10-40 Gew.-% an perlglanzbildenden Komponenten
und 15-55 Gew.-% an Emulgatoren, dadurch gekennzeichnet, daß
- - die perlglanzbildenen Komponenten Verbindungen der Formel (I) sind, R¹-O-CH₂-CH₂-O-R² (I),in der R¹ eine lineare Fettacylgruppe mit 16 oder 18 C-Atomen und R² Wasserstoff oder eine Gruppe R¹ ist mit der Maßgabe, daß ein Produkt vorliegt, bei dem
- - weniger als 40% der Gruppen R² für Wasserstoff stehen und
- - in 30 bis 60% der Verbindungen, bei denen R² nicht Wasserstoff ist, R¹ und R² für gleiche Fettacylgruppen stehen,
- - und als Emulgatoren Alkylpolyglykoside der allgemeinen Formel (II), RO-(Z)x (II),in der R steht für einen Alkylrest mit 6 bis 22 Kohlenstoffatomen, Z für einen Mono- oder Oligosaccharid, x für eine Zahl von 1,1 bis 5, oder deren Anlagerungsprodukte mit 1 bis 10 Molekülen Ethylenoxid und/oder Propylenoxid enthalten sind.
Bevorzugt enthalten die erfindungsgemäßen perlglanzbildenden Komponenten
weniger als 15 Gew.-%, insbesondere etwa 10 Gew.-% und weniger, an Mono
ester, bezogen auf die Gesamtmenge der Ethylenglykolester. Innerhalb der
Diester liegen Verbindungen mit gleicher Fettacylgruppe bevorzugt in Men
gen von 45-60 Gew.-%, insbesondere zu etwa 50-55 Gew.-%, bezogen auf
die Gesamtmenge an Ethylenglykoldiester, vor.
In einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung sind die
Verbindungen gemäß Formel (I) die einzigen perlglanzbildenden Komponenten.
Es hat sich jedoch gezeigt, daß der außergewöhnliche Perlglanz auch dann
ausgebildet wird, wenn die erfindungsgemäßen Konzentrate weitere perl
glanzbildende Komponenten in untergeordneten Mengen, d. h. in Mengen bis zu
50 Gew.-%, insbesondere bis zu 30 Gew.-%, bezogen auf die Verbindungen der
Formel (I), enthalten.
Zu diesen weiteren perlglanzbildenden Verbindungen gehören beispielsweise
- - lineare, gesättigte Fettsäuren mit 14 bis 22 C-Atomen,
- - Mono-, Di- und Triester des Glycerins mit linearen, gesättigten Fett säuren mit 12 bis 22 C-Atomen,
- - Monoalkanolamide der allgemeinen Formel (III), R³-CO-NH-X (III),in der R³ eine Alkylgruppe mit 8 bis 22 C-Atomen, insbesondere mit 8 bis 18 C-Atomen, und X eine Gruppe -CH₂-CH₂-OH, eine Gruppe -CH₂-CH₂-CH₂-OH oder eine Gruppe -C(CH₃)₂-OH darstellt,
- - β-Ketosulfone der allgemeinen Formel (IV), in der R⁴ eine Alkyl- oder Alkenylgruppe mit 11 bis 21 C-Atomen, R⁵ und R⁶ Wasserstoffatome oder gemeinsam eine Ethylengruppe, die mit der zwischen R⁵ und R⁶ liegenden Gruppe einen Tetrahydrothiophendioxidring bildet, darstellen.
Als lineare Fettsäuren können z. B. Palmitinsäure, Stearinsäure, Arachin
säure oder Behensäure eingesetzt werden; geeignet sind aber auch techni
sche Fettsäureschnitte, die ganz oder überwiegend aus Fettsäuren mit 16
bis 22 C-Atomen bestehen, z. B. Palmitin-Stearinsäure-Fraktionen, wie sie
aus Talgfettsäure oder Palmfettsäure durch Abtrennung der bei +5°C flüs
sigen Fettsäuren gewonnen werden oder Palmitin-Stearinsäure-Fraktionen,
wie sie durch Härten von Talgfettsäure oder Palmfettsäure erhältlich sind.
Zu den in der erfindungsgemäßen Lehre verwendbaren Estern des Glycerins
gehören die Mono-, Di- und insbesondere Triester mit Laurinsäure, My
ristinsäure, Palmitinsäure, Stearinsäure und Behensäure, sowie mit Mi
schungen dieser Fettsäuren.
Bevorzugte Monoalkanolamide sind die Monoethanolamide. Diese Verbindungen
können einen einheitlichen Alkylrest enthalten. Es ist jedoch üblich, bei
der Herstellung der Alkanolamide von Fettsäuregemischen aus natürlichen
Quellen, z. B. Kokosfettsäuren, auszugehen, so daß entsprechende Mischungen
bezüglich der Alkylreste vorliegen.
Gegenüber den meisten bekannten Perlglanzbildnern haben die β-Ketosulfone
der allgemeinen Formel (IV) den Vorteil, daß der Perlglanz der Zubereitun
gen eine höhere Thermostabilität aufweist, d. h. daß der Perlglanz beim
Erwärmen der Zubereitungen auf über 50°C, teilweise sogar auf über 70°C,
über mehrere Stunden erhalten bleibt. Hinsichtlich weiterer Informationen
zu den genannten β-Ketosulfonen wird ausdrücklich auf den Inhalt der deut
schen Patentanmeldung 35 08 051 hingewiesen.
Fettsäure-mono- oder -dialkanolamide und deren Derivate werden aber in
jüngster Zeit verdächtigt, an der Bildung von Nitroaminen beteiligt zu
sein. Es kann daher erwünscht sein, kosmetische Zubereitungen ohne solche
Alkanolamine und Alkanolamin-Derivate zu formulieren.
Als Emulgatoren enthalten die erfindungsgemäßen Perlglanzkonzentrate aus
schließlich oder überwiegend Alkylpolyglykoside.
Die Alkylpolyglykoside gemäß Formel (II) sind durch folgende Parameter ge
kennzeichnet:
Der Alkylrest R enthält 6 bis 22 Kohlenstoffatome und kann sowohl linear als auch verzweigt sein. Bevorzugt sind primäre lineare und in 2-Stellung methylverzweigte aliphatische Reste. Solche Alkylreste sind beispielsweise 1-Octyl, 1-Decyl, 1-Lauryl, 1-Myristyl, 1-Cetyl und 1-Stearyl. Besonders bevorzugt sind 1-Octyl, 1-Decyl, 1-Lauryl, 1-Myristyl. Bei Verwendung so genannter "Oxo-Alkohole" als Ausgangsstoffe überwiegen Verbindungen mit einer ungeraden Anzahl von Kohlenstoffatomen in der Alkylkette.
Der Alkylrest R enthält 6 bis 22 Kohlenstoffatome und kann sowohl linear als auch verzweigt sein. Bevorzugt sind primäre lineare und in 2-Stellung methylverzweigte aliphatische Reste. Solche Alkylreste sind beispielsweise 1-Octyl, 1-Decyl, 1-Lauryl, 1-Myristyl, 1-Cetyl und 1-Stearyl. Besonders bevorzugt sind 1-Octyl, 1-Decyl, 1-Lauryl, 1-Myristyl. Bei Verwendung so genannter "Oxo-Alkohole" als Ausgangsstoffe überwiegen Verbindungen mit einer ungeraden Anzahl von Kohlenstoffatomen in der Alkylkette.
Die erfindungsgemäß verwendbaren Alkylglykoside können lediglich einen
bestimmten Alkylrest R enthalten. Üblicherweise werden diese Verbindungen
aber ausgehend von natürlichen Fetten und Ölen oder Mineralölen herge
stellt. In diesem Fall liegen als Alkylreste R Mischungen entsprechend den
Ausgangsverbindungen bzw. entsprechend der jeweiligen Aufarbeitung dieser
Verbindungen vor.
Besonders bevorzugt sind solche Alkylpolyglykoside, bei denen R
- - im wesentlichen aus C₈- und C₁₀-Alkylgruppen,
- - im wesentlichen aus C₁₂- und C₁₄-Alkylgruppen,
- - im wesentlichen aus C₈- bis C₁₆-Alkylgruppen oder
- - im wesentlichen aus C₁₂- bis C₁₆-Alkylgruppen besteht.
Als Zuckerbaustein Z können beliebige Mono- oder Oligosaccharide einge
setzt werden. Üblicherweise werden Zucker mit 5 bzw. 6 Kohlenstoffatomen
sowie die entsprechenden Oligosaccharide eingesetzt. Solche Zucker sind
beispielsweise Glucose, Fructose, Galactose, Arabinose, Ribose, Xylose,
Lyxose, Allose, Altrose, Mannose, Gulose, Idose, Talose und Sucrose. Be
vorzugte Zuckerbausteine sind Glucose, Fructose, Galactose, Arabinose und
Sucrose; Glucose ist besonders bevorzugt.
Die erfindungsgemäß verwendbaren Alkylpolyglykoside enthalten im Schnitt
1,1 bis 5 Zuckereinheiten. Alkylglykoside mit x-Werten von 1,1 bis 2 sind
bevorzugt. Ganz besonders bevorzugt sind Alkylglykoside, bei denen x 1,1
bis 1,4 beträgt.
Auch die alkoxylierten Homologen der genannten Alkylpolyglykoside können
erfindungsgemäß eingesetzt werden. Diese Homologen können durchschnittlich
bis zu 10 Ethylenoxid- und/oder Propylenoxideinheiten pro Alkylglykosid
einheit enthalten. Auch diese Produkte stellen üblicherweise keine ein
heitlichen Verbindungen dar, sondern weisen in Abhängigkeit von dem ge
wählten Ethoxylierungsverfahren eine entsprechende Homologenverteilung
auf. Solche alkoxylierten Verbindungen können beispielsweise dadurch er
halten werden, daß zur Synthese der Alkylpolyglykoside ethoxylierte Fett
alkohole verwendet werden. Im Rahmen der erfindungsgemäßen Lehre ist die
Verwendung der nicht alkoxylierten Verbindungen allerdings bevorzugt.
Die erfindungsgemäßen Perlglanzkonzentrate enthalten in einer bevorzugten
Ausführungsform Alkylpolyglykoside als einzige Emulgatoren. Es hat sich
jedoch gezeigt, daß weitere Emulgatoren in Mengen von bis zu 50 Gew.-%,
bezogen auf die Menge des Alkylpolyglykosids der Formel (II), enthalten
sein können, ohne das Erscheinungsbild des Perlglanzes merklich zu ver
ändern. Bei diesen Emulgatoren handelt es sich insbesondere um weitere
nichtionische und anionische Emulgatoren.
Geeignete nichtionogene Emulgatoren enthalten als hydrophile Gruppe z. B.
eine Polyolgruppe, eine Polyalkylenglykolethergruppe oder eine Kombination
aus Polyol- und Polyglykolethergruppe. Solche Verbindungen sind beispiels
weise
- - Anlagerungsprodukte von 2 bis 30 Mol Ethylenoxid und/oder 0 bis 5 Mol Propylenoxid an lineare Fettalkohole mit 8 bis 22 C-Atomen, an Fett säuren mit 12 bis 22 C-Atomen und an Alkylphenole mit 8 bis 15 C-Ato men in der Alkylgruppe,
- - C₁₂-C₂₂-Fettsäuremono- und -diester von Anlagerungsprodukten von 1 bis 30 Mol Ethylenoxid an Glycerin,
- - Sorbitanmono- und -diester von gesättigten und ungesättigten C₈-C₂₂- Fettsäuren und deren Ethylenoxidanlagerungsprodukte und
- - Anlagerungsprodukte von 5 bis 60 Mol Ethylenoxid an Ricinusöl und ge härtetes Ricinusöl.
Ebenfalls geeignet sind Mischungen von Verbindungen aus mehreren dieser
Substanzklassen.
Erfindungsgemäß einzusetzende anionische Emulgatoren sind insbesondere
Alkylsulfate und Alkylpolyethylenglykolethersulfate mit 8 bis 22 C-Atomen
in der Alkylkette und 1 bis 15, insbesondere 1 bis 6 Ethylenglykolether
gruppen im Molekül, die in Form ihrer Alkali-, Magnesium-, Ammonium-,
Mono-, Di- oder Trialkanolammoniumsalze mit 2 bis 3 C-Atomen in der Alka
nolgruppe eingesetzt werden, sowie Fettalkohol(polyglykolether)carboxyla
te, Sulfobernsteinsäuremono- und -dialkylester und Sulfobernsteinsäure
ester-Salze. Alkylpolyethylenglykolethersulfate wie beispielsweise das
Natriumlaurylpolyglykolethersulfat haben sich als besonders geeignet er
wiesen.
Bei den als Emulgatoren eingesetzten Verbindungen mit Alkylgruppen kann es
sich jeweils um einheitliche Substanzen handeln. Es ist jedoch in der Re
gel bevorzugt, bei der Herstellung dieser Stoffe von nativen pflanzlichen
und tierischen Rohstoffen auszugehen, so daß man Substanzgemische mit un
terschiedlichen, vom jeweiligen Rohstoff abhängigen Alkylkettenlängen er
hält.
Bei den Emulgatoren, die Anlagerungsprodukte von Ethylen- und/oder Pro
pylenoxid an Fettalkohole darstellen, können sowohl Produkte mit einer
"normalen" Homologenverteilung als auch solche mit einer eingeengten Ho
mologenverteilung verwendet werden. Unter "normaler" Homologenverteilung
werden dabei Mischungen von Homologen verstanden, die man bei der Umset
zung von Fettalkohol und Alkylenoxid unter Verwendung von Alkalimetallen,
Alkalimetallhydroxiden oder Alkalimetallalkoholaten als Katalysatoren er
hält. Eingeengte Homologenverteilungen werden dagegen erhalten, wenn bei
spielsweise Hydrotalcite, Erdalkalimetallsalze von Ethercarbonsäuren, Erd
alkalimetalloxide, -hydroxide oder -alkoholate als Katalysatoren verwendet
werden. Die Verwendung von Produkten mit eingeengter Homologenverteilung
kann bevorzugt sein.
Perlglanzkonzentrate, die 20-30 Gew.-% an perlglanzbildenden Komponenten
und 20-35 Gew.-% an Emulgatoren enthalten, haben sich als erfindungsgemäß
besonders vorteilhaft erwiesen.
Weiterhin können die erfindungsgemäßen Perlglanzkonzentrate gewünschten
falls einen niedermolekularen, mehrwertigen Alkohol enthalten.
Eine Gruppe bevorzugt eingesetzter niedermolekularer, mehrwertiger Alkoho
le enthalten 2-12 Kohlenstoffatome und 2-10 Hydroxylgruppen. Solche Alko
hole sind beispielsweise Ethylenglykol, 1,2- und 1,3-Propylenglykol, Gly
cerin, Erythrit, Arabit, Adonit, Xylit, Sorbit, Mannit, Dulcit, Glucose
und Saccharose. Die Verwendung von Glycerin, 1,2-Propylenglykol, 1,3-Pro
pylenglykol, Sorbit und/oder Glucose ist besonders bevorzugt.
Die Verwendung von Glycerin als niedermolekularer, mehrwertiger Alkohol
führt zu Perlglanzkonzentraten, die den Endprodukten einen besonders bril
lanten Perlglanz verleihen.
Eine weitere Gruppe bevorzugt eingesetzter niedermolekularer, mehrwertiger
Alkohole stellen oligomere Ether, insbesondere auf Basis von Ethylengly
kol, Propylenglykol und Glycerin dar. Dabei sind vor allem solche Produkte
geeignet, deren mittlere Molmasse unterhalb von etwa 700 Dalton liegt. Vor
allem die Di-, Tri- und Tetrameren von Ethylenglykol und Glycerin sind
erfindungsgemäß verwendbar.
Die niedermolekularen, mehrwertigen Alkohole werden erfindungsgemäß be
vorzugt in Mengen von 0,1 bis 25 Gew.-%, insbesondere in Mengen von 0,1
bis 15 Gew.-%, bezogen auf die gesamte Zubereitung, eingesetzt.
Daneben enthalten die erfindungsgemäßen Perlglanzkonzentrate im wesent
lichen Wasser.
Weiterhin können in untergeordneten Mengen Puffersubstanzen zur Einstel
lung des pH-Wertes auf Werte zwischen 2 und 8, z. B. Citronensäure
und/oder Natriumcitrat, sowie anorganische Salze, beispielsweise Natrium
chlorid, als Verdickungsmittel enthalten sein.
In einer ersten, bevorzugten Ausführungsform sind die erfindungsgemäßen
Perlglanzkonzentrate mit den üblichen, dem Fachmann bekannten Konservie
rungsmitteln versehen. Solche Konservierungsmittel sind beispielsweise
Ameisensäure, Benzoesäure und pHB-Ester.
In einer zweiten bevorzugten Ausführungsform sind die Perlglanzkonzentrate
konservierungsmittelfrei. Unter konservierungsmittelfrei werden in diesem
Zusammenhang Perlglanzkonzentrate verstanden, denen keine Konservierungs
mittel zugesetzt wurden. Sie enthalten daher bevorzugt keine Konservie
rungsmittel bzw. Konservierungsmittel nur in solchen Mengen, wie sie auf
grund der gewählten einzelnen Rohstoffe mit diesen eingebracht werden.
Die erfindungsgemäßen Perlglanzkonzentrate sind mindestens in einem Tempe
raturbereich von 15-30°C sehr gut pumpbar und über einen längeren Zeit
raum, d. h. mindestens etwa 6 Monate, lagerstabil.
Die Herstellung der erfindungsgemäßen Perlglanzkonzentrate kann so erfol
gen, daß die Komponenten (A), (B) und (C) zunächst gemeinsam auf eine Tem
peratur erwärmt werden, die etwa 1 bis 30°C oberhalb des Schmelzpunktes
liegt. Dies wird in den meisten Fällen eine Temperatur von etwa 60 bis
90°C sein. Sodann wird zu dieser Mischung das auf etwa die gleiche Tempe
ratur erwärmte Wasser hinzugegeben. Falls als Emulgator ein ionischer,
wasserlöslicher Emulgator eingesetzt wird, kann es bevorzugt sein, diesen
in der Wasserphase aufzulösen und mit dem Wasser zusammen in die Mischung
einzubringen. Die wäßrige Phase kann auch bereits gegebenenfalls die Puf
fersubstanzen gelöst enthalten. Die entstehende Dispersion wird dann unter
stetigem Rühren auf Raumtemperatur, d. h. auf etwa 25°C, abgekühlt. Die
Viskosität des Perlglanzkonzentrates ist in den allermeisten Fällen so
niedrig, daß auf den Einsatz besonderer Rühraggregate wie Homogenisatoren
oder andere hochtourige Mischvorrichtungen verzichtet werden kann.
Die erfindungsgemäßen Perlglanzkonzentrate eignen sich zur Herstellung
getrübter und perlglänzender flüssiger, wäßriger Zubereitungen wasserlös
licher oberflächenaktiver Stoffe. Sie können z. B. in flüssige Wasch- und
Reinigungsmittel wie Spülmittel, flüssige Feinwaschmittel und flüssige
Seifen, bevorzugt aber in flüssige Körperreinigungs- und Pflegemittel wie
z. B. Haarwaschmittel (Shampoos), flüssige Hand- und Körperwaschmittel,
Duschbadzubereitungen, Badezusätze (Schaumbäder), Haarspülmittel oder
Haarfärbezubereitungen eingearbeitet werden.
Zur Erzeugung von Perlglanz werden den klaren wäßrigen Zubereitungen bei 0
bis 40°C die erfindungsgemäßen Perlglanzkonzentrate in einer Menge von 1
bis 10 Gew.-%, insbesondere 1,5 bis 5 Gew.-%, der Zubereitung zugesetzt
und unter Rühren darin verteilt. Je nach Zubereitung und Einsatzkonzentra
tion entsteht ein metallisch glänzender, dichter bis schwach glänzender,
extrem dichter Perlglanz.
Die folgenden Beispiele sollen den Erfindungsgegenstand näher erläutern,
ohne ihn darauf zu begrenzen.
Es wurden Perlglanzkonzentrate mit den in Tabelle 1 aufgeführten Zusammen
setzungen hergestellt.
¹) Mischung, enthaltend
- ca. 10 Gew.-% C16/18-Alkyl-Ethylenglykolmonoester,
- ca. 46 Gew.-% C16/18-Alkyl-Ethylenglykoldiester mit gleichen Alkylgruppen und
- ca. 44 Gew.-% C16/18-Alkyl-Ethylenglykoldiester mit unterschiedlichen Alkylgruppen
²) Mischung, enthaltend
- ca. 30 Gew.-% C16/18-Alkyl-Ethylenglykolmonoester,
- ca. 36 Gew.-% C16/18-Alkyl-Ethylenglykoldiester mit gleichen Alkylgruppen und
- ca. 34 Gew.-% C16/18-Alkyl-Ethylenglykoldiester mit unterschiedlichen Alkylgruppen
³) Kokosfettsäuremonoethanolamid (ca. 95% Amid; CTFA-Bezeichnung: Cocamide MEA) (HENKEL)
Zusammensetzung der Fettsäure:
ca. 56% Laurinsäure
ca. 21% Myristinsäure
ca. 10% Palmitinsäure
ca. 13% Stearinsäure und
Ölsäure
⁴) C₁₆-C₁₈-Fettsäure (CTFA-Bezeichnung: Palmitic Acid (and) Stearic Acid) (HENKEL)
⁵) C₁₂-C₁₆-Fettalkohol-1,4-glucosid (ca. 50% Aktivsubstanz in Wasser; CTFA-Bezeichnung: Lauryl Polyglycose) (HENKEL CORP.)
⁶) C₁₂-C₁₄-Fettalkohol + 4 Ethylenoxid (HENKEL)
⁷) Natriumlaurylethersulfat (ca. 72% Aktivsubstanz in Wasser; CTFA-Bezeichnung: Sodium Laureth Sulfate) (HENKEL)
⁸) Polyol-Fettsäureester (CTFA-Bezeichnung: PEG-7-Glyceryl Cocoate) (HENKEL)
⁹) 86% in Wasser
- ca. 10 Gew.-% C16/18-Alkyl-Ethylenglykolmonoester,
- ca. 46 Gew.-% C16/18-Alkyl-Ethylenglykoldiester mit gleichen Alkylgruppen und
- ca. 44 Gew.-% C16/18-Alkyl-Ethylenglykoldiester mit unterschiedlichen Alkylgruppen
²) Mischung, enthaltend
- ca. 30 Gew.-% C16/18-Alkyl-Ethylenglykolmonoester,
- ca. 36 Gew.-% C16/18-Alkyl-Ethylenglykoldiester mit gleichen Alkylgruppen und
- ca. 34 Gew.-% C16/18-Alkyl-Ethylenglykoldiester mit unterschiedlichen Alkylgruppen
³) Kokosfettsäuremonoethanolamid (ca. 95% Amid; CTFA-Bezeichnung: Cocamide MEA) (HENKEL)
Zusammensetzung der Fettsäure:
ca. 56% Laurinsäure
ca. 21% Myristinsäure
ca. 10% Palmitinsäure
ca. 13% Stearinsäure und
Ölsäure
⁴) C₁₆-C₁₈-Fettsäure (CTFA-Bezeichnung: Palmitic Acid (and) Stearic Acid) (HENKEL)
⁵) C₁₂-C₁₆-Fettalkohol-1,4-glucosid (ca. 50% Aktivsubstanz in Wasser; CTFA-Bezeichnung: Lauryl Polyglycose) (HENKEL CORP.)
⁶) C₁₂-C₁₄-Fettalkohol + 4 Ethylenoxid (HENKEL)
⁷) Natriumlaurylethersulfat (ca. 72% Aktivsubstanz in Wasser; CTFA-Bezeichnung: Sodium Laureth Sulfate) (HENKEL)
⁸) Polyol-Fettsäureester (CTFA-Bezeichnung: PEG-7-Glyceryl Cocoate) (HENKEL)
⁹) 86% in Wasser
Claims (14)
1. Perlglanzkonzentrat in Form einer wäßrigen Dispersion mit 10 bis 40
Gew.-% an perlglanzbildenden Komponenten und 15 bis 55 Gew.-% an
Emulgatoren, dadurch gekennzeichnet, daß
- - die perlglanzbildenen Komponenten Verbindungen der Formel (I) sind, R¹-O-CH₂-CH₂-O-R² (I),in der R¹ eine lineare Fettacylgruppe mit 16 oder 18 C-Atomen und R² Wasserstoff oder eine Gruppe R¹ ist mit der Maßgabe, daß ein Produkt vorliegt, bei dem
- - weniger als 40% der Gruppen R² für Wasserstoff stehen und
- - in 30 bis 60% der Verbindungen, bei denen R² nicht Wasserstoff ist, R¹ und R² für gleiche Fettacylgruppen stehen,
- - und als Emulgatoren Alkylpolyglykoside der allgemeinen Formel (II), RO-(Z)x (II)in der R steht für einen Alkylrest mit 6 bis 22 Kohlenstoffatomen, Z für einen Mono- oder Oligosaccharid, x für eine Zahl von 1,1 bis 5, oder deren Anlagerungsprodukte mit 1 bis 10 Molekülen Ethylenoxid und/oder Propylenoxid enthalten sind.
2. Perlglanzkonzentrat nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in
der Formel (II) Z für Glucose und x für eine Zahl zwischen 1,1 und 2,
insbesondere für eine Zahl zwischen 1,1 und 1,4 steht.
3. Perlglanzkonzentrat nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß weitere perlglanzbildende Komponenten in Mengen bis zu
50 Gew.-%, insbesondere bis zu 30 Gew.-%, bezogen auf die Verbindungen
der Formel (I), enthalten sind.
4. Perlglanzkonzentrat nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekenn
zeichnet, daß weitere Emulgatoren in Mengen von bis zu 50 Gew.-%, be
zogen auf die Menge des Alkylpolyglykosids der Formel (II), enthalten
sind.
5. Perlglanzkonzentrat nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß diese
weiteren Emulgatoren anionisch oder nichtionisch sind.
6. Perlglanzkonzentrat nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekenn
zeichnet, daß es 20 bis 30 Gew.-% an perlglanzbildenden Komponenten
und 20 bis 35 Gew.-% an Emulgatoren enthält.
7. Perlglanzkonzentrat nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekenn
zeichnet, daß es zusätzlich einen niedermolekularen, mehrwertigen Al
kohol enthält.
8. Perlglanzkonzentrat nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß der
niedermolekulare, mehrwertige Alkohol in Mengen von 0,1 bis 25 Gew.-%,
bezogen auf die gesamte Zubereitung, enthalten ist.
9. Perlglanzkonzentrat nach einem der Ansprüche 7 oder 8 dadurch gekenn
zeichnet, daß der niedermolekulare, mehrwertige Alkohol 2 bis 12 C-
Atome und 2 bis 10 Hydroxylgruppen enthält.
10. Perlglanzkonzentrat nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß der
niedermolekulare, mehrwertige Alkohol ausgewählt ist aus der Gruppe,
die aus den Substanzen Glycerin, 1,2-Propylenglykol, 1,3-Propylengly
kol, Glucose und Sorbit besteht.
11. Perlglanzkonzentrat nach einem der Ansprüche 7 oder 8, dadurch gekenn
zeichnet, daß der niedermolekulare, mehrwertige Alkohol ausgewählt ist
aus Polyethylenglykolen, Polypropylenglykolen und Polyglycerinen mit
einer durchschnittlichen Molmasse unterhalb von 700 Dalton.
12. Verfahren zur Herstellung von Perlglanzkonzentraten nach einem der
Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß man eine Mischung der
Komponenten (A), (B) und (C) auf eine Temperatur erwärmt, die 1 bis 30°C
oberhalb des Schmelzpunktes der Mischung liegt, mit der notwendigen
Menge Wasser etwa der gleichen Temperatur mischt und anschließend auf
Raumtemperatur abkühlt.
13. Verwendung von Perlglanzkonzentraten nach einem der Ansprüche 1 bis 11
in einer Menge von 0,5 bis 10 Gew.-%, insbesondere von 1,5 bis 5
Gew.-%, zur Herstellung getrübter und perlglänzender flüssiger, wäß
riger Zubereitungen wasserlöslicher oberflächenaktiver Stoffe.
14. Verfahren zur Herstellung getrübter und perlglänzender flüssiger, wäß
riger Zubereitungen wasserlöslicher oberflächenaktiver Stoffe, dadurch
gekennzeichnet, daß man den klaren wäßrigen Zubereitungen bei 0 bis 40°C
Perlglanzkonzentrate nach einem der Ansprüche 1 bis 11 in einer
Menge von 0,5 bis 10 Gew.-%, insbesondere von 1,5 bis 5 Gew.-%, der
Zubereitung zusetzt und unter Rühren darin verteilt.
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