DE19511004C1 - Werkzeug mit einem Schleif- oder Polierbelag - Google Patents
Werkzeug mit einem Schleif- oder PolierbelagInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Werkzeug mit einem als tellerförmige
Scheibe gestalteten Belagträger, der eine Befestigungsfläche
aufweist. An der Befestigungsfläche ist ein ringförmiger Belag,
der insbesondere aus Schleiflamellen oder einem sonstigen
Schleif- oder Polierbelag besteht, durch eine Klebeschicht befe
stigt. Der Belagträger besitzt einen zentralen, ringförmigen
Nabenabschnitt mit einer Befestigungsbohrung. Diese ist für den
Durchtritt eines Befestigungselementes gedacht. An den ringför
migen Nabenabschnitt schließt sich ein ringförmiger Trägerab
schnitt an, der durch die Außenumfangsfläche begrenzt wird. Dem
ringförmigen Trägerabschnitt ist die Befestigungsfläche zugeord
net. Der Nabenabschnitt ist zum Trägerabschnitt längs der Achse
der Befestigungsbohrung axial versetzt.
Ein solches Werkzeug ist in der EP 0 447 608 B1 beschrieben. Der
Belagträger ist aus dünnen Materialschichten auf pflanzlicher
Basis aufgebaut, die in Richtung der Scheibendicke geschichtet
sind. Hierzu werden insbesondere Furnierholz- oder Papierschich
ten vorgesehen. Diese sind warm bis zur Vernetzung oder Verfil
zung miteinander verpreßt und durch einen Kunstharzbinder mit
einander verbunden. Es wird vorzugsweise ein Phenolharz ver
wandt, mit dem die Furnierholz- bzw. Papierschichten durchtränkt
werden. Der fertige Belagträger enthält weniger als 10%, vor
zugsweise etwa 5 Gew.% Phenolharz. Nach dem Verpressen wird die
zentrische Befestigungsbohrung, mit dem das Werkzeug beispiels
weise auf die Antriebsspindel eines Winkelschleifers aufgescho
ben wird, ausgestanzt. Auch die Außenkontur wird durch Stanzen
erzeugt. Der Belagträger nimmt den Belag beispielsweise in
Form von Schleiflamellen auf. Diese werden mit der Befestigungs
fläche des Belagträgers durch Kleben verbunden. Die Befesti
gungsfläche kann je nach Verwendungszweck des Werkzeugs eben
oder als Kegelstumpffläche ausgebildet sein. Von Nachteil bei
einer solchen Ausbildung und Herstellungsweise ist, daß die
Fertigungskosten hoch sind. Dies beruht insbesondere auf dem
Schichtaufbau, welcher außerdem ein Stanzen der Außenkontur und
des Loches nach dem Warmpressen des Trägers erfordert. Das Stan
zen kann Risse hervorrufen, die die Festigkeitseigenschaften
negativ beeinflussen.
Das Werkzeug und somit der Belagträger sind bei der Verwendung
erheblichen Beanspruchungen unterworfen. So muß eine Umfangs
geschwindigkeit von 150 m/sec bei 80°C erreicht werden, ohne daß
Zerstörungen eintreten, um den Prüfvorschriften nach DSA 101,
Teil 4 (Deutscher Schleifscheiben-Ausschuß) zu genügen.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Werkzeug mit
einem Schleif- oder Polierbelag zu schaffen, dessen Belagträger
kostengünstig herstellbar ist und den technischen Anforderungen
genügt, die durch die oben genannten Prüfvorschriften festgelegt
sind.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die nachfolgenden Merk
male gelöst:
- - Der Belagträger besteht aus Abschnitten aus Holzspänen, Holzschnipseln, Fasern, Textilien oder Papier und einem Harzbinder, in den diese eingebettet sind.
- - Der Belagträger ist in seiner Endform durch Formpressen der mit einem duroplastischen Pre-Polymer als Harzbinder ge tränkten oder imprägnierten Abschnitte unter Einwirkung von Druck und Wärme hergestellt.
Durch die Verwendung von Abschnitten der vorgenannten Materia
lien wird eine kostengünstige Herstellung des Belagträgers er
zielt. Dabei können die Abschnitte aus Altmaterial oder Abfällen
der vorgenannten Werkstoffe durch Zerkleinern gewonnen werden.
Dabei wirkt sich auch günstig aus, daß die zentrale Befesti
gungsbohrung direkt eingeformt wird. Auch der Außenumfang ergibt
sich dabei in der Endform. Damit entfällt der nachträgliche
Stanzvorgang und mit diesem die Gefahr der Rißbildung, so daß
auch die Festigkeitseigenschaften positiv beeinflußt werden. Mit
den vorbeschriebenen Maßnahmen ist die Einhaltung der zu errei
chenden Prüfwerte gewährleistet. Das Material des Belagträgers
verhindert, daß beim Verschleiß des Belages Beschädigungen an
der zu bearbeitenden Fläche eintreten können. Das Warmpressen
erfolgt unter Einwirkung eines Druckes < 50 bar (vorzugsweise
60-90 bar) und einer Temperatur < 120°C (vorzugsweise 150°C
-180°C). Die Aushärtezeit beträgt dabei in der Größenordnung
von 5 bis 6 min.
In Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, daß der Quer
schnitt des Trägerabschnittes ausgehend vom Außenumfang zum
Nabenabschnitt zunimmt. Durch die gewählte Querschnittsgestal
tung wird ebenfalls die Festigkeit günstig beeinflußt. Die Form
gebung begünstigt die Festigkeitseigenschaften, denn in dem
Querschnitt, der am gefährdetsten ist, wenn das Werkzeug ro
tiert, ergeben sich günstige Beanspruchungsverhältnisse durch
die Stärke, während andererseits jedoch gewährleistet ist, daß
die Masse des Belagträgers möglichst gering gehalten wird.
Besonders günstige Festigkeitswerte ergeben sich dann, wenn die
Holzspäne oder Holzschnipsel aus Buchenholz bestehen. Diese
können dabei aus Furnierholz hergestellt sein. Eine besonders
kostengünstige Möglichkeit ist dann gegeben, wenn die Holz
schnipsel oder Holzspäne aus Abfällen von Furnierholz bestehen
oder hergestellt sind, welche bei der Herstellung von Preßholz
teilen aus Furnierholz anfallen. Besonders günstige Ergebnisse
stellen sich dabei ein, wenn die Stärke der Holzspäne bzw. Holz
schnipsel < 1 mm beträgt.
Ferner ist vorgesehen, daß der Harzbinderanteil des Belagträgers
zwischen 20% und 40%, vorzugsweise 30% an der Masse des form
gepreßten Belagträgers ausmacht.
Als Pre-Polymer wird ein Phenolharz vorgeschlagen. Um eine mög
lichst geschlossene Außenfläche zu erhalten, kann in weiterer
Ausgestaltung der Erfindung vorgesehen sein, daß der Belagträger
neben einem Harzbinderanteil auf der Basis des Phenolharzes
einen solchen in Form eines Melaminharzes aufweist. Der Melamin
harzanteil soll maximal 50% des gesamten Harzbinderanteils be
tragen.
Bevorzugte Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeich
nung schematisch dargestellt und anhand derselben näher erläu
tert.
Es zeigt
Fig. 1 eine Halbansicht eines erfindungsgemäßen Werkzeuges,
Fig. 2 einen Schnitt II-II durch das Werkzeug gemäß Fig. 1
bezüglich einer ersten Ausführungsform und
Fig. 3 einen Schnitt II-II durch das Werkzeug gemäß Fig. 1
bezüglich einer zweiten Ausführungsform.
Die in den Fig. 1 und 2 dargestellte Ausführungsform eines
Werkzeuges nach der Erfindung umfaßt einen Belagträger 1 mit der
Achse 2. Der Belagträger 1 ist aus einem zentralen Nabenab
schnitt 4 mit zwei ihn begrenzenden Spannflächen 5, 6 und der
zentralen Befestigungsbohrung 7 und dem sich daran radial an
schließenden, ringförmigen Trägerabschnitt 8 aufgebaut. Der
Trägerabschnitt 8 endet in dem Außenumfang 11. Der Trägerab
schnitt 8 weist eine Befestigungsfläche 9 auf, welche flach
konisch gestaltet ist, das heißt die Mantelfläche eines Kegel
stumpfes darstellt. Zur Spannfläche 6 hin wird der Trägerab
schnitt 8 durch die Rückenfläche 10 begrenzt. Die Rückenfläche
10 ist als ebene und radial verlaufende Ringfläche gestaltet.
Der Trägerabschnitt 8 ist entlang der Achse 2 axial zum Nabenab
schnitt 4 versetzt, so daß sich auf der Seite der Befestigungs
fläche 9 zwischen dieser und der Spannfläche 5 eine Übergangs
fläche 3 ergibt, wodurch eine Einsenkung entsteht, die zur Auf
nahme beispielsweise des Kopfes einer Befestigungsschraube
dient, um zu gewährleisten, daß diese nicht über die durch den
Belag in Form von Schleiflamellen 12 gebildete Arbeitsfläche
axial vorsteht.
Die Schleiflamellen 12 sind auf der Befestigungsfläche 9 in
Ringform schuppenförmig angeordnet und mit dem Belagträger 1
durch eine Klebeschicht 13 verbunden. Der Querschnitt des Belag
trägers 1 nimmt ausgehend von dem Außenumfang 11 radial nach
innen in Richtung auf die Achse 2 bis zur Übergangsfläche 3 zu.
Die Stärke des Nabenabschnittes 4 ist so bemessen, daß die für
eine Einspannung des Werkzeugs in einer Maschine, beispielsweise
einem Winkelschleifer, erforderliche Stärke gewährleistet ist.
Der Belagträger 1 besteht aus Abschnitten beispielsweise Holz
schnipseln oder Holzspänen, die in einem Harzbinder aus ausge
härteten Phenolharz und Melaminharz unter Druck und Wärme einge
bettet sind.
Der Belagträger 1′ gemäß Fig. 3 unterscheidet sich von dem
gemäß Fig. 2 im wesentlichen nur dadurch, daß die Befestigungs
fläche 9′ als ebene Ringfläche gestaltet ist und die Rückenflä
che 10 als Mantelfläche eines Kegels gestaltet ist und schwach
konisch verläuft. Ansonsten bezeichnen die Bezugszeichen in der Fig. 3
die gleichen Teile wie die Bezugszeichen in der
Fig. 2.
Claims (10)
1. Werkzeug mit einem als tellerförmige Scheibe gestalteten
Belagträger (1, 1′), der eine Befestigungsfläche (9, 9′)
aufweist, mit einem ringförmigen Belag (12), der insbeson
dere aus Schleiflamellen oder einem sonstigen Schleif- oder
Polierbelag besteht, wobei der Belag (12) an der Befesti
gungsfläche (9, 9′) durch eine Klebeschicht (13) befestigt
ist und wobei der Belagträger (1, 1′) einen zentralen,
ringförmigen Nabenabschnitt (4) mit einer Befestigungs
bohrung (7) für den Durchtritt eines Befestigungselementes
und daran anschließend einen ringförmigen Trägerabschnitt
(8), der durch den Außenumfang (11) des Belagträgers (1, 1′) begrenzt ist und dem
die Befestigungsfläche (9, 9′) zugeordnet ist, aufweist und
wobei der Nabenabschnitt (4) zum Trägerabschnitt (8) längs
der Achse (2) ,der Befestigungsbohrung (7) axial versetzt
ist, und wobei ferner der Belagträger (1, 1′) aus Ab
schnitten aus Holzspänen, Holzschnipseln, Fasern, Textilien
oder Papier und einem Harzbinder, in dem diese eingebettet
sind, besteht und der Belagträger (1, 1′) in seiner Endform
durch Formpressen der mit einem duroplastischen Pre-Polymer
als Harzbinder getränkten oder imprägnierten Abschnitte
unter Einwirkung von Druck und Wärme hergestellt ist.
2. Werkzeug nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Querschnitt des Trägerabschnittes (8) ausgehend vom
Außenumfang (11) zum Nabenabschnitt (4) zunimmt.
3. Werkzeug nach einem der Ansprüche 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Holzspäne oder Holzschnipsel aus Buchenholz beste
hen.
4. Werkzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Holzspäne oder Holzschnipsel aus Furnierholz herge
stellt sind.
5. Werkzeug nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß es sich bei dem Furnierholz um Abfälle handelt, welche
bei der Herstellung von Preßholzteilen anfallen
und welche ganz oder in zerkleinerter Form als
Holzschnipsel oder Holzspäne verwendet werden.
6. Werkzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Stärke der Holzspäne und Holzschnipsel < 1 mm be
trägt.
7. Werkzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Harzbinderanteil des Belagträgers (1, 1′) 20% bis 40%,
vorzugsweise 30% an der Masse des formgepreßten Belagträ
gers (1, 1′) ausmacht.
8. Werkzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß als Pre-Polymer ein Phenolharz verwendet wird.
9. Werkzeug nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Belagträger (1, 1′) neben einem Harzbinderanteil auf
der Basis des Phenolharzes einen solchen in Form eines
Melaminharzes aufweist.
10. Werkzeug nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Melaminharzanteil maximal 50% des gesamten Harz
binderanteiles beträgt.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1995111004 DE19511004C1 (de) | 1995-03-25 | 1995-03-25 | Werkzeug mit einem Schleif- oder Polierbelag |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1995111004 DE19511004C1 (de) | 1995-03-25 | 1995-03-25 | Werkzeug mit einem Schleif- oder Polierbelag |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19511004C1 true DE19511004C1 (de) | 1996-09-19 |
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ID=7757745
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DE1995111004 Expired - Fee Related DE19511004C1 (de) | 1995-03-25 | 1995-03-25 | Werkzeug mit einem Schleif- oder Polierbelag |
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Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19511004C1 (de) |
Cited By (5)
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- 1995-03-25 DE DE1995111004 patent/DE19511004C1/de not_active Expired - Fee Related
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