DE19509732A1 - Verfahren und Vorrichtung zum Sammeln von Mikroorganismen und Fermentationsprodukten - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zum Sammeln von Mikroorganismen und FermentationsproduktenInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren und eine Vorrich
tung zum Sammeln von Mikroorganismen, deren Bestandteilen sowie
Zerfallsprodukten sowie Fermentationsprodukten aus einem Gas
bzw. Aerosol, wie es bei einem biotechnologischen Verfahren,
beispielsweise der Fermentierung, entsteht, zur Analyse eines
derartigen Verfahrens, wobei das Gas bzw. Aerosol aus einem
Reaktionsgefäß entnommen, gekühlt und die nicht gasförmigen
Bestandteile in einem Probengefäß auskondensiert werden.
Die Analyse biotechnologischer Verfahren und dabei speziell die
Überwachung der sich entwickelnden Mikroorganismen sind für
biotechnologische Prozesse von großer Bedeutung. Bei Gärungs
verfahren sind Infektionen der eingesetzten Kulturen oft nicht
vermeidbar. Eine derartige Kontamination kann einerseits patho
gener Natur sein, andererseits bedeutet sie hohe finanzielle
Verluste.
Es ist bekannt, zur Analyse Proben der zu fermentierenden
Masse, wie der Maische bei der Bierherstellung, zu entnehmen.
Diese Verfahren sind kostenaufwendig, und es bedarf dabei immer
eines Eingriffs in das zu fermentierende Produkt.
Dieses trifft auch auf andere biotechnologische Verfahren, wie
die mikrobiologische Stoffumwandlung oder die biologische Was
seraufbereitung, zu.
Bei allen diesen Verfahren befinden sich die Mikroorganismen
nicht nur in dem zu behandelnden Stoff, sondern auch in der Um
gebungsatmosphäre. Dieses trifft besonders zu, wenn diese Ver
fahren in geschlossenen Reaktionsgefäßen ablaufen.
Es sind dabei auch Verfahren und Vorrichtungen zur Sammlung von
Gasproben und deren Analyse vielfältig bekannt.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und
eine Vorrichtung zum Sammeln von Mikroorganismen, deren Be
standteilen sowie Zerfallsprodukten sowie Fermentations
produkten aus einem Gas bzw. Aerosol, wie es bei einem bio
technologischen Verfahren, beispielsweise der Fermentierung,
entsteht, zur Analyse eines derartigen Verfahrens, wobei die
Gase bzw. das Aerosol aus einem Reaktionsgefäß entnommen, ge
kühlt und die nicht gasförmigen Bestandteile in einem Probenge
fäß auskondensiert werden, zu schaffen, bei der das gewonnene
Kondensat mit den Mikroorganismen und anderen festen Bestand
teilen weitgehend vollständig und für längere Zeit ohne Nachbe
handlung aufbewahrbar ist und dabei die Vorrichtung einen ein
fachen, auch in Kleinbetrieben einsetzbaren Aufbau aufweist.
Erfindungsgemäß wird die Aufgabe dadurch gelöst, daß das Gas
bzw. Aerosol ein Probensammelrohr durchströmt und in diesem auf
eine Minustemperatur unter 0°C abgekühlt wird, wobei die flüs
sigen und lösbaren Bestandteile auskondensieren und an der, eine
eine niedrigere Temperatur als das Kondensat aufweisenden, In
nenwand des Probensammelrohres anfrieren.
Vorzugsweise wird das Gas bzw. Aerosol in dem Probensammelrohr
auf eine Temperatur von bis -5°C abgekühlt wird, und die Tem
peratur seiner Innenwand beträgt zwischen -10°C und -25°C.
Dabei ist es möglich, daß entlang dem Probensammelrohr an der
Kondensierstrecke der Ausatemluft unterschiedliche Temperatur
gradienten eingestellt werden.
Besonders vorteilhaft ist es, wenn das Probensammelrohr während
der Auskondensierung kontinuierlich gekühlt wird.
Um das gesamte Kondensat aufzufangen, kann dem Probensammel
rohr ein Sammelgefäß nachgeschaltet werden, in dem sich bil
dendes Kondensat aufgefangen wird. Hierbei handelt es sich um
geringe Mengen, die beispielsweise zu Beginn des Sammelns
auftreten können oder wenn die vorbestimmte Sammelmenge über
schritten wird.
Zweckmäßig ist es, wenn das Probensammelrohr mit dem Kondensat
in gefrorenem Zustand sowie mögliche Reste des Kondensates in
dem Sammelgefäß verschlossen und in einem Tiefkühlschrank bis
zu einer Analyse bzw. zur weiteren Aufbereitung für eine Ana
lyse aufbewahrt werden. Die Aufbewahrungszeit kann dabei bis zu
drei Jahren betragen.
Eine weitere Möglichkeit besteht darin, daß das Probensammel
rohr aus mehreren unabhängigen Teilen gebildet wird, in denen
unter gleichen Bedingungen zur gleichen Zeit das Kondensat ge
sammelt und getrennt aufbewahrt wird.
In weiterer Ausbildung der Erfindung ist eine Vorrichtung zur
Durchführung des Verfahrens vorgesehen, wobei das Probensammel
rohr in einem sich entlang seiner Längsachse erstreckenden
Kühlelement herausnehmbar angeordnet ist, wobei das Kühlelement
mit einem Elektrik- und Steuerteil verbunden ist und dabei an
dem vorderen Ende der Vorrichtung ein Anschlußstutzen und am
hinteren Ende derselben eine Saugpumpe, die zum Ansaugen des
Gases aus dem Reaktionsgefäß sowie zum Austritt in die Außen
atmosphäre angeordnet ist.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung weist einen relativ einfachen
Aufbau auf und ermöglicht es, das Kondensat durch Anfrieren an
die Innenwand des Probensammelrohres zuverlässig zu sammeln.
Über den Anschlußstutzen und mit der Saugpumpe ist ein einfa
ches Absaugen von Gas aus dem angeschlossenen Reaktionsgefäß
möglich.
Vorteilhafterweise besteht das Probensammelrohr aus einem bio
logisch inerten, kälte- und gegen Chemikalien beständigen
Kunststoff, an dessen Oberfläche ein gutes Anfrieren und nach
dem Auftauvorgang ein vollständiges Lösen des Kondensates mög
lich ist. Vorzugsweise ist der Kunststoff ein Polytetrafluor
äthylen.
Um allen Anforderungen zu entsprechen, kann die Länge des Pro
bensammelrohres zwischen 10 und 100 cm und sein Innendurchmes
ser bis zu 2 cm betragen.
Eine bevorzugte Ausbildung der Vorrichtung besteht darin, daß
das Kühlelement als ein Kühlmantelrohr ausgebildet ist, in des
sen vorderem und hinterem Bereich jeweils eine Leitung angeord
net ist, über die es mit einem Kühlaggregat verbunden und von
einer das Problemsammelrohr umfließenden Kühlflüssigkeit durch
strömt ist. Dabei ist der Elektrik- und Steuerteil vorzugsweise
an das Kühlaggregat angeschlossen und regelt über dieses die
Kühlung des Gases bzw. Aerosoles durch das Kühlelement.
Für eine optimale Kühlleistung ist es zweckmäßig, wenn das Gas
bzw. Aerosol im Probensammelrohr und die Kühlflüssigkeit im
Innenraum des Kühlmantelrohres im Gegenstromprinzip zueinander
fließen.
Dabei ist es möglich, daß in kostengünstiger Weise die Kühl
flüssigkeit aus destilliertem Wasser mit einem Zusatz von
Frostschutzmitteln gebildet ist, wobei der Gefrierpunkt der
selben unter -25°C liegt.
Eine weitere bevorzugte Ausbildung der Vorrichtung besteht
darin, daß das, das Problemsammelrohr umschließende, Kühlele
ment als ein piezoelektrischer Kälteteil ausgebildet ist, in
dem ein oder mehrere piezoelektrische Elemente zur Kühlung an
geordnet sind.
Hierbei können die piezoelektrischen Elemente zur Kühlung
unterschiedlich regelbar sein und über diese der piezoelek
trische Kälteteil entlang dem Probensammelrohr unterschied
liche Temperaturgradienten aufweisen.
Es ist auch möglich, daß das, das Probensammelrohr um
schließende, Kühlelement als ein Peltier-Element für Kühlung
ausgebildet ist. Dabei sind der piezoelektrische Kälteteil
sowie das Peltier-Element für Kühlung über ein Leitungssystem
mit dem Elektrik- und Steuerteil verbunden. Es sind in an sich
bekannter Weise eine elektrische Zuführung und eine Wärmeab
leitung vorgesehen.
Zur vollständigen Erfassung des Kondensates kann am hinteren
Ende der Vorrichtung unterhalb des hinteren Endes des Proben
sammelrohres ein abnehmbares Sammelgefäß zur Aufnahme von mög
lichen Resten desselben angeordnet sein, wobei dieses aus dem
gleichen Material wie das Probensammelrohr besteht. Vorzugs
weise ist zwischen der Saugpumpe und der Vorrichtung ein bei
sinkendem Saugdruck sich schließendes Rückschlagventil ange
ordnet.
Zur Erhöhung der Wirksamkeit des Probensammelrohres ist es mög
lich, daß die Innenwand des Probensammelrohres als die innere
Umfangsfläche desselben sowie in diesem angeordnete Zwischen
wände ausgebildet ist. Damit vergrößert sich im Querschnitt des
Probensammelrohres die Fläche zum Anfrieren.
Um mehrere Analysen bei unter gleichen Bedingungen erfaßten
Proben durchführen zu können, ist es vorteilhaft, wenn das Pro
bensammelrohr aus mehreren unabhängigen Teilen ausgebildet ist,
welche gemeinsam von dem Kühlmantelrohr umschlossen sind.
Vorzugsweise ist die Längsachse des Probensammelrohres in einem
Winkel von annähernd 45° zur Horizontalen angeordnet, wodurch
ein annähernd gleichmäßiges Durchströmen des Probensammelrohres
erreicht wird.
Die Erfindung soll nachstehend an einem Ausführungsbeispiel
näher erläutert werden. In der zugehörigen Zeichnung zeigen:
Fig. 1 die Vorderansicht der Vorrichtung zum Sammeln von Kon
densat im Schnitt,
Fig. 2 den Schnitt A-B nach Fig. 1,
Fig. 3 den Querschnitt eines Probensammelrohres mit Innenwän
den,
Fig. 4 den Querschnitt eines mehrteiligen Probensammelrohres,
Fig. 5 die Vorderansicht der Vorrichtung in einer weiteren
Ausbildung.
Zum Sammeln eines Kondensates 16 mit Mikroorganismen, wie
Hefen, Schimmelpilzen, Bakterien und Strahlenpilzen, aber auch
anderen mikrobischen Zellen oder deren Zerfallsprodukte und
Fermentationsprodukten, werden über einen Anschlußstutzen 1 in
ein schräg zur Horizontale liegendes Probensammelrohr 2 Gase
bzw. Aerosole aus einem Reaktionsgefäß gesaugt. Das Probensam
melrohr 2 kann Teil der Vorrichtung gemäß Fig. 1 oder Fig. 5
bzw. weiterer Ausbildungen sein. Das Gas bzw. Aerosol wird im
Probensammelrohr 2 auf eine Temperatur von unter 0°C bis etwa
-5°C abgekühlt. Dabei kondensieren alle flüssigen und lösbaren
Bestandteile. Sie frieren an der Innenwand 3 an, da diese
selbst auf eine Temperatur bis zu -25°C abgekühlt wird.
Verbleibende Reste des Kondensates 16 können in einem dem unte
ren Ende 4 des Probensammelrohres 2 nachgeordneten Sammelgefäß
14 aufgefangen werden. Grundsätzlich schlägt sich das Kondensat
16 jedoch an der Innenwand 3 des Probensammelrohres 2 nieder.
Das Probensammelrohr 2 und das Sammelgefäß 3 werden nach Ab
schluß des Sammelvorganges verschlossen und bis zur Analyse der
Probe in einem Tiefkühlschrank aufbewahrt.
Eine weitere Möglichkeit besteht darin, das Kondensat 16 in
einem mehrteiligen Probensammelrohr 2 (Fig. 4) zu sammeln.
Hierdurch entstehen unter gleichen Bedingungen mehrere Proben.
Diese können dann zu unterschiedlichen Zeiten analysiert wer
den. In einem gut verschlossenen Probensammelrohr 2 ist es mög
lich, die Probe bis zu drei Jahren aufzubewahren.
Die gesammelte Probe kann in an sich bekannter Weise zur Ana
lyse mit Methoden der Gefriertrocknung, chemischen Fällungen
oder Fraktionierungen weiter eingeengt bzw. in unterschiedliche
Stoffgruppen aufgespalten werden.
Die gewonnenen Proben können mit allen laborüblichen Analyse
methoden, wie alle Arten der Chromatographie, HPLC, Gaschroma
tographie, Massenspektrometrie, Elektrophoresen, Laserspek
troskopie, Fluoreszenzspektroskopie, weiterhin Radioimmuno
assay (RIA), des Enzymimmunoassay (EIA) und mikrobiologischen
Methoden u. ä., weiter analysiert werden.
Entsprechend der in Fig. 1 und Fig. 5 gezeigten Vorrichtung ist
das Probensammelrohr 2 in einem sich entlang seiner Längsachse
erstreckenden Kühlelement mit einem Elektrik- und Steuerteil 17
verbunden.
In Fig. 1 ist die Ausführungsform einer Vorrichtung zur Durch
führung des Verfahrens dargestellt.
Das Probensammelrohr 2 ist, wie dargelegt, entnehmbar in der
Vorrichtung angeordnet. Es besteht vorzugsweise aus einem
Kunststoff. Seine Innenwand 3 muß dabei so ausgebildet sein,
daß das Kondensat 16 gut anfriert und nach Erwärmung sich
vollständig löst. Dabei dürfen keine chemischen Reaktionen
zwischen dem Kondensat 16 und dem Material des Probensam
melrohres 2, auch bei wiederholter Verwendung desselben, ein
treten. Ein besonders geeignetes Material hierfür ist Poly
tetrafluoräthylen, auch unter dem warenzeichenrechtlich ge
schützten Handelsnamen Teflon bekannt. Das Probensammelrohr 2
weist eine Länge von 10 bis 100 cm sowie einen Innendurch
messer von etwa 2 cm auf. Damit ist bei einer entsprechenden
Kühlung des Kondensates 16 ein vollständiger Niederschlag und
Anfrieren desselben an der Innenwand 3 des Probensammelrohres 2
gewährleistet.
Die Vorrichtung weist als Kühlelement ein zylindrisches Kühl
mantelrohr 5 auf, das an seinem oberen und unteren Ende mit
Stutzen 5′ versehen ist. Das Kühlmantelrohr 5 ist über Leitun
gen 9; 10, die an den Stutzen 5′ angeordnet sind, mit einem,
eine Umwälzpumpe aufweisendes Kühlaggregat verbunden. Sein
Innenraum 6 wird während des Betriebes ständig von einer Kühl
flüssigkeit 11 durchströmt. Diese tritt vorzugsweise am unteren
Ende des Kühlmantelrohres 5 ein und an dessen oberen Ende aus,
so daß das Kondensat 16 im Probensammelrohr 2 im Gegenstrom
prinzip gekühlt wird. Die Kühlflüssigkeit 11 besteht vorzugs
weise aus destilliertem Wasser mit einem Kühlmittelzusatz,
wodurch eine Temperatur von bis zu -25°C erreichbar ist. An
der Innenseite 7 des Kühlmantelrohres liegt das Probensammel
rohr 2 an und wird von diesem gekühlt. Die Temperatur an der
Innenwand 3 des Probensammelrohres 2 entspricht dabei etwa der
der Kühlflüssigkeit 11, während die Temperatur des seinen
Innenraum durchströmenden Kondensates unter 0°C bis -5°C
beträgt, wobei sie am hinteren Ende 4 desselben am niedrigsten
liegt. Am vorderen Ende der Vorrichtung ist ein Anschlußstutzen
l angeordnet. Am hinteren Ende der Vorrichtung befindet sich
ein abnehmbares Sammelgefäß 14, in welches etwaige Restmengen
des Kondensates 16 aus dem Probensammelrohr 2 tropfen können.
Das Sammelgefäß 14 kann ebenfalls aus einem Kunststoff, wie
Polytetrafluoräthylen, bestehen. Das Elektrik- und Steuer
teil 17 ist an das Kühlaggregat 8 angeschlossen.
Zum Absaugen des Gases bzw. Aerosols aus dem Reaktionsgefäß ist
das hintere Ende der Vorrichtung mit einer Saugpumpe 12 verbun
den. Der Anschluß für die Saugpumpe 12 ist dabei hinter dem
hinteren Ende 4 des Probensammelrohres 2 angeordnet. Zwischen
der Saugpumpe 12 und dem Anschluß ist vorzugsweise ein Rück
schlagventil 13 angeordnet.
Während des Betriebes ist die Vorrichtung in einem Winkel von
etwa 45° zur Horizontalen angeordnet, da in dieser Lage ein
optimales Sammeln von Proben erreicht wird. Hierzu kann die
Vorrichtung in einer nicht dargestellten Einrichtung eingebaut
sein.
Zur Probennahme wird, wie vorstehend beschrieben, mit der Saug
pumpe 12 das Gas bzw. Aerosol aus dem Reaktionsgefäß gesaugt.
Es durchströmt dabei vollständig das Probensammelrohr 2. Wäh
rend das Kondensat 16 sich an der Innenwand 3 des Probensammel
rohres 2 niederschlägt und dort anfriert, wird der gasförmige
Teil über die Saugpumpe 12 in die freie Atmosphäre abgesaugt.
Bei sinkendem Saugdruck schließt das Rückschlagventil 13.
Nach Abschluß der Probennahme werden das Probensammelrohr 2 und
das Sammelgefäß 14 entnommen und ungebrauchte Teile eingesetzt.
Die Vorrichtung ist damit wieder einsatzbereit.
In Fig. 3 ist ein Probensammelrohr 2 gezeigt, dessen Innenwand
3 durch die innere Umfangsfläche 3a des Probensammelrohres 2
und darin angeordnete Zwischenwände 3b gebildet ist. Damit wird
die Fläche zum Niederschlag des Kondensates 16 vergrößert, wo
durch insbesondere eine Verkürzung der Baulänge erreichbar ist.
In Fig. 4 ist ein aus mehreren Teilen 15 bestehendes Probensam
melrohr 2 dargestellt. Bei dieser Ausbildung werden gleichzeitig
mehrere Proben gesammelt, die, wie vorstehend beschrieben,
zu unterschiedlichen Zeitpunkten analysiert werden können.
Hierbei ist es auch möglich, das Kühlmantelrohr 5 mit einer den
Innenraum der Vorrichtung unterteilenden Zwischenwand zu verse
hen, so daß auch die Zwischenwände des mehrteiligen Probensam
melrohres 2 auf eine ein sicheres Anfrieren des Kondensates 16
gewährleistende Temperatur abkühlbar sind.
In Fig. 5 ist eine weitere Ausführungsform der Vorrichtung ge
zeigt. Diese Vorrichtung weist als Kühlelement einen piezo
elektrischen Kälteteil 19 auf, der das Probensammelrohr 2 um
schließt. In dem Kälteteil 19 sind ein oder mehrere piezo
elektrische Elemente zur Kühlung angeordnet. Damit ist es über
deren Regelung möglich, daß der Kälteteil 19 entlang dem Pro
bensammelrohr 2 unterschiedliche Temperaturgradienten aufweist.
An der Außenseite ist der piezoelektrische Kälteteil 19 mit
einer Isolierung 20 versehen. Diese kann auch an dem Kühl
mantelrohr 5 der Vorrichtung nach Fig. 1 angeordnet sein.
Der Kälteteil 19 ist über ein Leitungssystem 18 mit dem Elek
trik- und Steuerteil 17 verbunden. Dieses umfaßt die bei piezo
elektrischer Kühlung in an sich bekannter Weise vorgesehene
elektrische Zuführung und Wärmeableitung.
Der weitere Aufbau dieser Vorrichtung entspricht der in Fig. 1
gezeigten Vorrichtung.
In nicht dargestellter Weise ist es auch möglich, daß das, das
Probesammelrohr 2 umschließende, Kühlelement als ein Peltier-
Element für Kühlung ausgebildet ist.
Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren und der Vorrichtung zur
Durchführung desselben ist es möglich, in relativ einfacher
und kostengünstiger Weise Proben aus Reaktionsgefäßen, in denen
biotechnische Prozesse ablaufen, zu entnehmen und an einer
dritten Stelle zu analysieren.
Es ist damit natürlich auch möglich, Luftproben aus Räumen,
Stollengängen usw. zu entnehmen, um diese dann auf Mikroorga
nismen und deren Zerfalls- bzw. Ausscheidungsprodukte oder
andere Inhaltsstoffe zu untersuchen.
Claims (24)
1. Verfahren zum Sammeln von Mikroorganismen, deren Bestand
teilen sowie Zerfallsprodukten sowie Fermentationsproduk
ten aus einem Gas bzw. Aerosol, wie es bei einem biotechno
logischen Verfahren, beispielsweise der Fermentierung, ent
steht, zur Analyse eines derartigen Verfahrens, wobei das
Gas bzw. Aerosol aus einem Reaktionsgefäß entnommen, ge
kühlt und die nicht gasförmigen Bestandteile in einem Pro
bengefäß auskondensiert werden, dadurch gekennzeichnet, daß
das Gas bzw. Aerosol ein Probensammelrohr (2) durchströmt
und in diesem auf eine Minustemperatur unter 0°C abgekühlt
wird, wobei die flüssigen und lösbaren Bestandteile auskon
densieren und an der, eine niedrigere Temperatur als das
Kondensat (16) aufweisenden, Innenwand (3) des Probensam
melrohres (2) anfrieren.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das
Gas bzw. Aerosol in dem Probensammelrohr (2) auf eine Tem
peratur von bis -5°C abgekühlt wird und die Temperatur
seiner Innenwand (3) zwischen -10°C und -25°C beträgt.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß ent
lang dem Probensammelrohr (2) an der Kondensierstrecke des
Gases bzw. des Aerosoles unterschiedliche Temperaturgra
dienten eingestellt werden.
4. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß das Probensammelrohr (2) während der Auskondensierung
kontinuierlich gekühlt wird.
5. Verfahren nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß dem Probensammelrohr (2) ein Sammelgefäß (4) nachge
schaltet wird, in dem sich bildendes Kondensat (16) aufge
fangen wird.
6. Verfahren nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet,
daß das Probensammelrohr (2) mit dem Kondensat (16) in ge
frorenem Zustand sowie mögliche Reste des Kondensates (16)
in dem Sammelgefäß (14) verschlossen in einem Tiefkühl
schrank bis zu einer Analyse bzw. zur weiteren Aufberei
tung für eine Analyse aufbewahrt werden.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die
Aufbewahrungszeit bis zu drei Jahren beträgt.
8. Verfahren nach Anspruch 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet,
daß das Probensammelrohr (2) aus mehreren unabhängigen
Teilen (15) gebildet wird, in denen unter gleichen Bedin
gungen zur gleichen Zeit das Kondensat (16) gesammelt und
getrennt aufbewahrt wird.
9. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch
1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß das Probensammel
rohr (2) in einem sich entlang seiner Längsachse erstrec
kenden Kühlelement herausnehmbar angeordnet ist, wobei das
Kühlelement (5) mit einem Elektrik- und Steuerteil (17)
verbunden ist, und dabei an dem vorderen Ende der Vor
richtung ein Anschlußstutzen (1) und am hinteren Ende
derselben eine Saugpumpe (12) zum Ansaugen des Gases aus
dem Reaktionsgefäß sowie zum Austritt in die Außenatmo
sphäre angeordnet ist.
10. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß
das Probensammelrohr (2) aus einem biologisch inerten,
kälte- und gegen Chemikalien beständigen Kunststoff be
steht, an dessen Oberfläche ein gutes Anfrieren und nach
dem Auftauvorgang ein voll ständiges Lösen des Kondensates
(16) möglich ist.
11. Vorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß
der Kunststoff ein Polytetrafluoräthylen ist.
12. Vorrichtung nach Anspruch 9 bis 11, dadurch gekennzeichnet,
daß die Länge des Probensammelrohres (2) zwischen 10 und
100 cm und sein Innendurchmesser bis zu 2 cm beträgt.
13. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß
das Kühlelement als ein Kühlmantelrohr (5) ausgebildet ist,
in dessen vorderem und hinterem Bereich jeweils eine Lei
tung (9;10) angeordnet ist, über die es mit einem Kühl
aggregat (8) verbunden und von einer, das Problemsammel
rohr (2) umfließenden, Kühlflüssigkeit (11) durchströmt
ist.
14. Vorrichtung nach Anspruch 9 und 13, dadurch gekennzeich
net, daß der Elektrik- und Steuerteil (17) an das Kühl
aggregat (8) angeschlossen ist.
15. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß
das Gas bzw. Aerosol im Probensammelrohr (2) und die Kühl
flüssigkeit (11) im Innenraum (6) des Kühlmantelrohres (5)
im Gegenstromprinzip zueinander fließen.
16. Vorrichtung nach Anspruch 13 bis 15, dadurch gekennzeich
net, daß die Kühlflüssigkeit (11) aus destilliertem Wasser
mit einem Zusatz von Frostschutzmitteln gebildet ist, wobei
der Gefrierpunkt derselben unter -25°C liegt.
17. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß
das, das Probensammelrohr (2) umschließende, Kühlelement
als ein piezoelektrischer Kälteteil (19) ausgebildet ist,
in dem ein oder mehrere piezoelektrische Elemente zur
Kühlung angeordnet sind.
18. Vorrichtung nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, daß
die piezoelektrischen Elemente zur Kühlung unterschiedlich
regelbar sind und über diese der piezoelektrische Kälte
teil (19) entlang dem Probensammelrohr (2) unterschied
liche Temperaturgradienten aufweist.
19. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß
das, das Probensammelrohr (2) umschließende, Kühlelement
als ein Peltier-Element für Kühlung ausgebildet ist.
20. Vorrichtung nach Anspruch 8 und 9, dadurch gekennzeichnet,
daß am hinteren Ende der Vorrichtung unterhalb des hinteren
Endes (4) des Probensammelrohres (2) ein abnehmbares Sam
melgefäß (14) zur Aufnahme von möglichen Resten des Konden
sates (16) angeordnet ist, wobei dieses aus dem gleichen
Material wie das Probensammelrohr (2) besteht.
21. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß
zwischen der Saugpumpe (12) und der Vorrichtung ein bei
sinkendem Saugdruck sich schließendes Rückschlagventil (13)
angeordnet ist.
22. Vorrichtung nach Anspruch 9 bis 12, dadurch gekennzeichnet,
daß die Innenwand (3) des Probensammelrohres (2) als die
innere Umfangsfläche (3a) desselben sowie in diesem ange
ordnete Zwischenwände (3b) ausgebildet sind.
23. Vorrichtung nach Anspruch 9 bis 12, dadurch gekennzeichnet,
daß das Probensammelrohr (2) aus mehreren unabhängigen
Teilen (15) ausgebildet ist, welche gemeinsam von dem Kühl
mantelrohr (5) umschlossen sind.
24. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 9 bis
23, dadurch gekennzeichnet, daß die Längsachse des Proben
sammelrohres (2) in einem Winkel von annähernd 45° zur Ho
rizontalen angeordnet ist.
Priority Applications (1)
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---|---|---|---|
DE19509732A DE19509732A1 (de) | 1994-05-13 | 1995-03-13 | Verfahren und Vorrichtung zum Sammeln von Mikroorganismen und Fermentationsprodukten |
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DE19509732A DE19509732A1 (de) | 1994-05-13 | 1995-03-13 | Verfahren und Vorrichtung zum Sammeln von Mikroorganismen und Fermentationsprodukten |
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DE19509732A1 true DE19509732A1 (de) | 1995-11-16 |
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DE19509732A Withdrawn DE19509732A1 (de) | 1994-05-13 | 1995-03-13 | Verfahren und Vorrichtung zum Sammeln von Mikroorganismen und Fermentationsprodukten |
Country Status (1)
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---|---|
DE (1) | DE19509732A1 (de) |
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1995
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