DE19509678C1 - Schallschutzwand - Google Patents
SchallschutzwandInfo
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- E01F—ADDITIONAL WORK, SUCH AS EQUIPPING ROADS OR THE CONSTRUCTION OF PLATFORMS, HELICOPTER LANDING STAGES, SIGNS, SNOW FENCES, OR THE LIKE
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Description
Die Erfindung betrifft eine Schallschutzwand nach dem
Oberbegriff des Hauptanspruches.
Es ist eine Vielzahl von Schallschutzwänden zum
Schutz gegen Lärm an Verkehrsstraßen und Autobahnen
und an Eisenbahnstrecken in Form von freistehenden
Wällen oder Wänden bekannt, die derart ausgebildet
sind, daß sie den Schall entweder durch reine Formge
bung umlenken oder den Schall durch eine hoch einge
stellte Absorption beeinflussen. Mehrfach haben
Schallschirme in T-, Y- und ↑-Form den Gegenstand von
Untersuchungen gebildet. Die Ergebnisse sowohl der
Experimente als auch der Simulationsrechnungen lassen
sich etwa wie folgt zusammenfassen:
Bei reflektierenden Schirmaufsätzen ohne Absorption ist die verbessernde Wirkung im allgemeinen sehr ge ring, wenn kleinere Körper als Aufsätze benutzt wer den. Erst der mit den Abmessungen anwachsende Schall umweg führt zu einem Anstieg des Einfügungsdämmaßes.
Bei reflektierenden Schirmaufsätzen ohne Absorption ist die verbessernde Wirkung im allgemeinen sehr ge ring, wenn kleinere Körper als Aufsätze benutzt wer den. Erst der mit den Abmessungen anwachsende Schall umweg führt zu einem Anstieg des Einfügungsdämmaßes.
Beispielsweise erhielten D.N. May, M.M. Osman in
"Highway Noise Barriers: New Shapes", Journal of
Sound and Vibration 71(1), Seite 73 bis 101, 1980, im
Versuch für T-förmige Schirme einen Dämmzuwachs von
2,2 DB (A) für einen 0,41 in breiten Aufsatz,
2,6 Db (A) für einen 0,61 m breiten Aufsatz, und von
4,6 Db (A) bei einer Breite von 4,88 m. Die Unter
schiede zwischen den Formen sind sehr gering und ver
mutlich ebenfalls auf Einzelheiten in den geometrie
abhängigen Umweggesetzen zurückzuführen. Die Autoren
kommen zur Erkenntnis, daß sich die schallschluckende
Ausstattung von Schirmaufsätzen in geringem Maß gün
stig auf die Einfügungsdämmung auswirkt. Die prak
tisch erreichten oder berechneten Verbesserungen sind
dabei begreiflicherweise stark von der Größe des zu
sätzlichen Hindernisses und vom Frequenzgang der Ab
sorption abhängig. So ergab die Computersimulation
von D.C. Hothersall, D.H. Crombie und S.N. Chandler-
Wilde, "The Performance of T-Profile and Associated
Nois Barriers", Applied Acoustics 32, Seiten 269 bis
287, 1991, eine Erhöhung des Einfügungsdämmaßes von 2
bis 10 Db mit wachsender Frequenz bei einem absorbie
renden Schirmaufsatz von 2 m Breite. Kleine Aufsätze
zeigten deutlich geringere Wirkung. May und Osman
erzielten für eine Breite von 0,61 m einen Zuwachs um
1,9 Db (A) gegenüber dem Fall ohne Absorption. Ähnli
che Tendenzen lassen sich auch für zylinderförmige
Schirmaufsätze ablesen.
K. Fujiwara und N. Furuta "Sound Shielding Efficiency
of a Barrier with a Cylinder at the Edge", Noise Con
trol Engineering Journal 38 (1), 1991, untersuchten
die Abschirmwirkung von Schallschirmen mit zylinder
förmigen Aufsätzen durch Berechnungen, Modellmessun
gen sowie Messungen an einer bereits bestehenden
Lärmschutzwand, auf die ein Aufsatz montiert wurde.
Bei den Berechnungen zeigte sich für den schallharten
Aufsatz ein Erfolg nur für große Beugungswinkel und
hohe Frequenzen, während beim absorbierenden Zylinder
deutliche Verbesserungen erwartet wurden (ca. 4 bis
10 Db, bezogen auf den Schallschirm mit schallhartem
Zylinder). In Modellmessungen im reflexionsarmen
Raum wurden Schallschirme aus 3 mm dickem Stahlblech
untersucht. Der schallharte Zylinder bestand aus
Kunststoff mit Durchmessern von 1,3 bis 4,5 cm, der
absorbierende Zylinder aus einer 20 mm dicken Glasfa
serschicht mit einem Durchmesser von 7,5 cm. In der
Schattenzone ergab sich eine erhöhte Dämmwirkung von
7 bis 8 Db bei 10 KHz gegenüber dem Fall des schall
harten Aufsatzes. In der anschließenden Untersuchung
wurde eine konventionelle Schallschutzwand an einer
Straße mit einem absorbierenden Zylinder ausgestattet
(Durchmesser 50 cm, Absorptionsgrad 0,7 bei 500 Hz).
Über einen Zeitraum von einer Woche wurden nachts
zeitliche Mittelwerte des A-bewerteten Schallpegels
vor und nach Aufbau des Aufsatzes an einer- Mikrophon
position gemessen. Der Pegelunterschied betrug 2 bis
3 Db (vgl. auch DE 93 11 323 U1).
Zusammenfassend können folgende Schlüsse gezogen wer
den:
Bisherige Arbeiten versuchen lediglich durch geome trische Formgebung und Schallschluckung die Einfü gungsdämmung von Schallschirmen zu erhöhen. Die erste Maßnahme greift erst dann, wenn die geometrischen Abmessungen der Schirmaufsätze schon so groß sind, daß der getriebene Aufwand bereits den der entspre chenden einfachen Schirmverlängerung übersteigt. Die absorbierende Ausgestaltung von Flächen bringt eine geringe Verbesserung, die aber hinter dem Aufwand zurückbleibt.
Bisherige Arbeiten versuchen lediglich durch geome trische Formgebung und Schallschluckung die Einfü gungsdämmung von Schallschirmen zu erhöhen. Die erste Maßnahme greift erst dann, wenn die geometrischen Abmessungen der Schirmaufsätze schon so groß sind, daß der getriebene Aufwand bereits den der entspre chenden einfachen Schirmverlängerung übersteigt. Die absorbierende Ausgestaltung von Flächen bringt eine geringe Verbesserung, die aber hinter dem Aufwand zurückbleibt.
Zusätzlich zu den obengenannten versuchen, das Schat
tenfeld durch Formgebung oder/und Absorption zu be
einflussen, sind Lärmschutzwände konstruiert worden,
die Verringerung des Schattenfeldes durch Interferenz
erreichen wollen (DE 26 24 026 oder US 44 36 179).
Die Wirkung von
Schallschirmen vom Interferenztyp ist zu Recht in der
Fachwelt stark umstritten; es liegen darüber nicht
nur widersprüchliche Erfahrungsberichte vor, auch aus
fachlicher Sicht scheint es sehr unwahrscheinlich,
daß das Interferenzprinzip für mehr als eng begrenzte
Raumgebiete genutzt werden kann. Um die folgenden
Erklärungen und Beschreibungen leichter verständlich
zu machen, sei hier eine Begriffsklärung der akusti
schen Impedanz versucht. Die Impedanz Z gibt den
Widerstand an, der einer Schallwelle an einem be
stimmten anzugebenden Ort entgegengesetzt wird. Hier
wird die Impedanz stets auf die Oberfläche von
Schirmaufsätzen bzw. auf die Fläche von Schirmen
selbst bezogen. Davon abweichend besitzt auch die
Luft selbst eine ortsunabhängige Impedanz, die als
Kennimpedanz Z = ρc (ρ = Dichte der Luft, c = Schall
geschwindigkeit in Luft) bezeichnet wird. Die Angabe
einer Impedanz charakterisiert gleichzeitig die
Schallreflexion: besitzt die Impedanz Z eines Körpers
Werte, die von der Kennimpedanz ρc der Luft abwei
chen, so findet eine lokale Reflexion statt, deren
Größe vom Verhältnis Z/ρc abhängt. Der Fall der
"Anpassung" Z = ρc beschreibt die reflexionsfreie
einfache Weiterleitung im Kontinuum Luft und - wenn
die Impedanz Z = ρc auf einen Körper bezogen wird -
die vollständige reflexionsfreie Schluckung der ein
fallenden Welle.
Weil bei der Reflexion von Schallfeldern neben der
erwähnten (teilweisen) Absorption auch noch Phasen
unterschiede zwischen hin- und rücklaufender Welle
auftreten können, muß die Impedanz durch zwei reelle
Zahlenwerte charakterisiert sein: sie wird deshalb
allgemein durch eine komplexe Zahl mit Real- und Ima
ginärteil beschrieben. Rein reelle Impedanzen stellen
Schluckanordnungen dar, rein imaginäre Impedanzen
geben den Fall der Totalreflexion ohne Schallabsorp
tion an. Während der Realteil der Impedanz Re {Z}
stets positiv ist (ein negativer Realteil beschriebe
statt der Schluckung einen Schallsender), kann der
Imaginärteil positive und negative Werte besitzen,
weil auch die Phasenbeziehung zwischen auftreffender
und reflektierter Welle voreilend oder nacheilend
sein kann.
Im Fall positiver Imaginärteile Im {Z} < 0 spricht
man von "Massecharakter", weil sich starre, massebe
haftete Körper so verhalten; nachgiebige, einfedernde
(massefreie) Körper werden durch einen negativen Ima
ginärteil Im {Z} < 0 in ihrer Wirkung gekennzeichnet,
man spricht deshalb für Im {Z} < 0 von "Federungs-"
oder "Steifecharakter". Allgemein besitzen Körper und
Aufbauten beide Eigenschaften, so daß der Imaginär
teil der Impedanz als Summe zweier Anteile aufgefaßt
werden kann. Zum Beispiel hat ein einfacher Resona
tor, bestehend aus einer Masse und einer Feder, für
Frequenzen unterhalb der Resonanzfrequenz Steifecha
rakter, weil hier die Federimpedanz größer ist als
die Massenimpedanz; in der Resonanzfrequenz kompen
sieren sich die Teile zu Im {Z} = 0, und oberhalb der
Resonanzfrequenz liegt Masseverhalten vor. Die Dämp
fung des Resonators wird durch den Realteil Re {Z}
beschrieben.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine
Schallschutzwand zu schaffen, bei der das einfallende
Schallfeld durch Wahl der akustischen Oberflächenbe
schaffenheit des Schirmes bzw. der Schallwand im Kan
tenbereich möglichst weit von der Oberfläche abgesto
ßen wird und auf nichtrelevante, d. h. für den
Schattenbereich "ungefährliche" Richtungen abgelenkt
werden.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst,
daß der akustische Widerstand zum Zwecke guter Ab
schattung durch einen Aufsatz im Bereich der oberen
Kante oder durch Ausbildung der Flächenbereiche an
und unter der Kante möglichst geringgehalten wird.
Der akustische Widerstand (= Impedanz) im Flächenbe
reich des Schallschirmes (bzw. des Aufsatzes) wird
durch Resonatoren hergestellt. Sie können zum Bei
spiel realisiert werden durch
- - einfache Helmholtz-Resonatoren (Fig. 1),
- - mehrfache Helmholtz-Resonatoren (Fig. 2), wobei in beiden Fällen nebeneinanderliegende Segmente durch veränderte Lochbelegung und durch veränderte, innenliegende Segmentvolumina auf unterschiedliche Resonanzfrequenzen abgestimmt werden können, und
- - durch Aufsätze, die aus Kanalstücken zusammen gesetzt sind, die ebenfalls durch unterschiedli che Länge auf verschiedene Resonanzfrequenzen abgestimmt sein können.
Dieser Grundgedanke, die Körperbeschaffenheit
"Impedanz" so zu wählen, daß der fließende Volumen
fluß nebst dem damit einhergehenden Leistungstrans
port minimiert wird, ist bisher unerkannt geblieben.
Bislang ist lediglich versucht worden, den Schall
entweder durch reine Formgebung der Hindernisse umzu
lenken, durch eine hoch eingestellte Absorption oder
durch teilweise Umlenkung zur Ausnutzung von Inter
ferenzen zu beeinflussen. Der Gedanke, die "Schall
abweisung" durch die Impedanz des Körpers herzustel
len, ist grundsätzlich neu und von allen bisherigen
Verfahren und Methoden zur verbesserten Schattenwir
kung verschieden. Es wird eine Oberflächenimpedanz
Z = 0 angestrebt. Dieser Wert ist praktisch nur in
einzelnen Frequenzen zu erreichen. Es kommt darauf
an, in einem möglichst großen Frequenzband möglichst
geringe Impedanzwerte innerhalb gewisser (noch näher
genannter) Grenzen herzustellen.
Es hat sich gezeigt, daß Impedanzen sowohl mit posi
tivem Realteil (Schluckung) als auch mit positivem
Imaginärteil (Massecharakter) die Abschirmwirkung
verringern. Dabei wir die verschlechternde Wirkung
für Verlustimpedanzen schneller erreicht als für den
Fall des Masseverhaltens. Die Abnahme der günstigen
Wirkung vollzieht sich insbesondere bei Massecharak
ter sehr allmählich. Die günstige Wirkung wird also
gerade nicht durch die Schallschluckung verursacht,
die im Gegenteil kleinzuhalten ist. Für den prakti
schen Aufbau wird mit schwach gedämpften Resonatoren
der Frequenzbereich oberhalb der Resonanzfrequenz mit
Masseverhalten genutzt, wobei eine große Wirkungs
breite (wie bei Resonanzabsorbern) mit kleinen Massen
einhergeht.
Negative Imaginärteile (Federungscharakter) wirken
sich bei kleinen Zahlenwerten zunächst nicht ver
schlechternd, sondern sogar schwach verbessernd aus;
ab einem gewissen Zahlenwert Im {Z/ρc} - |Zopt|/ρc
setzen dagegen erhebliche Nachteile ein: die Ab
schirmwirkung sinkt unter den Fall der unbehandelten
schallharten Wand.
Durch die in den Unteransprüchen angegebenen Maßnah
men sind vorteilhafte Weiterbildungen und Verbesse
rungen möglich.
Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeich
nung dargestellt und werden in der nachfolgenden Be
schreibung näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 einen Schnitt durch ein erstes Ausfüh
rungsbeispiel der erfindungsgemäßen
Schallschutzwand mit Aufsatz,
Fig. 2 einen Schnitt durch ein zweites Aus
führungsbeispiel der Schallschutzwand
mit Aufsatz,
Fig. 3 einen Schnitt durch ein drittes Aus
führungsbeispiel der Schallschutzwand
mit Aufsatz, und
Fig. 4 eine schematische Darstellung eines
vierten Ausführungsbeispieles als in
tegrierte Schallschutzwand.
In den Fig. 1, 2 und 3 sind Aufsätze für bekannte
und bereits vorhandene Schallschutzwände zum Zwecke
der schalltechnischen Nachbesserung und in der Fig. 4
ist eine Schallschutzwand mit integrierten Impedanz
flächen dargestellt, wobei die Höhe h der mit geziel
ter Impedanz belegten Fläche, die in etwa dem Durch
messer des Aufsatzes entspricht, vorzugsweise so groß
wie möglich gemacht werden sollte, da die Wirkung mit
der Höhe h ansteigt. Wenn dies jedoch aufgrund der
vorgegebenen Randbedingungen hinsichtlich der Abmes
sungen nicht möglich ist, soll als Mindesthöhe
h < λ/4 eingehalten werden, wobei λ die Luftschall-
Wellenlänge mit λ = c/f ist und c die Schallausbrei
tungsgeschwindigkeit in Luft 340 m/s. Grundsätzlich
richtet sich ebenso wie die Konstruktion zur Herstel
lung der erforderlichen Impedanz auch die Höhe h nach
den ausschlaggebenden Frequenzbestandteilen des stö
renden Lärms. In den meisten Fällen, die den Straßen- oder
Schienenverkehrslärm betreffen, muß der Bereich
oberhalb von 400 Hz betrachtet werden, das entspricht
h < 20 cm. Eine sinnvolle Dimensionierung sieht etwa
h = 35 cm bis h = 40 cm vor.
Die komplexe Impedanz Z des Aufsatzes bzw. des Flä
chenbereiches der integrierten Schallwand, die sich
aus einem Realteil und einem Imaginärteil zusammen
setzt, sollte so realisiert werden, daß sie gegen
Null geht. Diese ist mit auf die zu dämmende Frequenz
abgestimmten Resonatoren erreichbar, wobei für die
Praxis Grenzbereiche vorhanden sind, in denen von
Null abweichende Impedanzwerte noch sinnvoll sind.
Im Bereich des Massecharakters sollen Impedanzwerte
Im {Z/ρc} 2,5
eingehalten werden. Werte größer als Null sind
grundsätzlich verschlechternd.
Auch der Realteil der Impedanz sollte gegen Null ge
hen und zieht grundsätzlich für einen von Null ver
schiedenen Wert eine Verschlechterung der Abschirmung
im Schatten der Schallschutzwand nach sich. Jedoch
spielt er eine Rolle im Zusammenhang mit der Stei
feimpedanz wie im folgenden erläutert wird.
Bei den Impedanzen mit Steifecharakter treten zwei
prinzipielle und zu unterscheidende Effekte auf, die
dem Bereich kleiner und großer Steifewerte zugeordnet
werden können. Für kleine Steifen bildet die Wandung
eines Aufsatzes oder des Flächenbereiches an der Kan
te der Schallschutzwand im Zusammenspiel mit der sie
umgebenden Luftmasse einen eigenständigen Wellenlei
ter, der freie Wellen führen kann. Diese Wellen bil
den im Resonanzfall in Umfangsrichtung stehende
Kriechwellen, die einen erheblichen Schallfeld
bestandteil bilden können und eine Verschlechterung
der gewünschten Dämmwirkung mit sich bringen können.
Dies kann jedoch durch kleine Dämpfungen verhindert
werden, d. h. die Auswirkung der Impedanz mit Steife
charakter kann durch kleine Impedanz-Realteile fast
ganz zum Verschwinden gebracht werden. Der Verlustim
pedanzbereich soll dabei im Bereich Frequenzbereich
0 < Re(Z/ρc) < 0,2
liegen.
Wie ausgeführt wurde, ist die Impedanz kleiner Stei
fewerte für die erwünschte Dämmwirkung der Schall
schutzwand schädlich, sie kann aber durch kleine
Dämpfung vermieden werden. Unter der Voraussetzung
schwacher Dämpfung findet dann nur noch eine
Reflexion am Körper mit Steifecharakter so statt, daß
der Druckknoten des Schallfeldes (der für Z = 0 di
rekt auf der Oberfläche des Aufsatzes bzw. des Flä
chenbereiches liegt) etwas oberhalb der Oberfläche
liegt, die dadurch akustisch vergrößert erscheint.
Solange das Gebiet zwischen Druckknoten und Oberflä
che noch keine tangentialen Flüsse führen kann,
steigt das Verbesserungsmaß der Dämmung mit wachsen
der Steifeimpedanz zunächst ein wenig an, bis es ein
Optimum erreicht. Darüber erfolgt jedoch ein plötzli
cher Umschlag; tritt der Knoten ins Licht, so zer
fällt er nicht nur sofort, sondern obendrein steigt
der Druck auf der Oberfläche stark an, was ein nega
tives Verbesserungsmaß zur Folge hat. Die optimale
Steifeimpedanz wird für einen zylinderförmigen Auf
satz mit einem Zylinderradius b vorgegeben als
|Zopt|/ρc ≅ 0,75 (b/λ)1/3.
Bei Anordnungen mit Resonanzfrequenzgang muß die op
timale Steifeimpedanz bei der tiefsten noch interes
sierenden Frequenz eingestellt werden.
Bei anderen Querschnitten des Aufsatzes und von inte
gralen Schallschirmen wird als Anhaltswert für
|Zopt|/ρc der Wert 1 gewählt.
Die obigen Betrachtungen zeigen, daß ein gewisser
Impedanzspielraum bei der Verbesserung der Schall
schutzwände durch Aufsätze auf den Kanten oder durch
integrierte Impedanzbelegung zur Verfügung steht.
Zusammenfassend sind günstige Wirkungen der Maßnahmen
zu erwarten, wenn im interessierenden Frequenzbereich
kleine Dämpfungen zur Vermeidung von Kriechwellen
vorgesehen werden und der Impedanzfrequenzgang mög
lichst kleingehalten wird, wobei
-|Zopt/ρc| Im(Z/ρc) < 2,5
etwa ein noch akzeptables Intervall angibt. Diese
Forderungen können natürlich immer nur innerhalb ge
wisser Frequenzbänder erfüllt werden, und entspre
chend der vorliegenden Erfindung werden sie anhand
von Resonatoren realisiert, deren Impedanz in der
Resonanzfrequenz nur durch die gering zu wählende
Dämpfung gegeben ist, wobei die Parameter so gewählt
werden, daß sich ein möglichst breites Band mit hin
reichend kleinen Impedanzen ergibt.
In Fig. 1 ist die prinzipielle Möglichkeit zur Kon
struktion eines zylindrischen Aufsatzes 1 auf eine an
sich bekannte Schallschutzwand 2 dargestellt. Der
zylindrische Aufsatz, der als Außenwand 3 beispiels
weise ein Lochblech oder ein gelochtes Kunststoffrohr
aufweist, ist als Helmholtz-Resonator ausgebildet und
ist im Innenraum mit Zwischenwänden 4 versehen, wo
durch sich segmentierte Hohlräume 5 ergeben. Die ge
lochte Außenwand weist eine dünne Dämpfungsschicht
zur Vermeidung von Kriechwellen auf, die eine geringe
Dämpfung, angegeben durch den Realteil der Impedanz
Z, vorgeben. Auch die Hohlräume 5 weisen eine kleine
Dämpfung auf.
Die Impedanz eines solchen Aufbaus beträgt:
worin
ω = 2 πf
Ξ den längenspezifischen Strömungswiderstand des Absorbermaterials mit der Dicke d,
m′′ die flächenbezogene Masse, d. h. die pro Flächen einheit schwingende Masse, mit
m′′ = ρ(w+1,6a)/α,
w = Wandungsdicke,
a = Radius der kreisförmigen Löcher,
α = Lochanteil,
s′′ = flächenbezogene Steife mit s′′/ρc = c/h,
h = wirksame Hohlraumtiefe, in Fig. 1 h = b/2, wobei b der Radius ist,
darstellen.
ω = 2 πf
Ξ den längenspezifischen Strömungswiderstand des Absorbermaterials mit der Dicke d,
m′′ die flächenbezogene Masse, d. h. die pro Flächen einheit schwingende Masse, mit
m′′ = ρ(w+1,6a)/α,
w = Wandungsdicke,
a = Radius der kreisförmigen Löcher,
α = Lochanteil,
s′′ = flächenbezogene Steife mit s′′/ρc = c/h,
h = wirksame Hohlraumtiefe, in Fig. 1 h = b/2, wobei b der Radius ist,
darstellen.
Die Dimensionierung des Resonators folgt dem gleichen
Prinzip wie bei der Auslegung von Resonanzabsorbern,
die Änderung dZ/dω; der Impedanz in der Resonanzfre
quenz ist durch die Masse m′′ bestimmt (dZ/dω = 2 m′′
für ω=ω₀=, eine große Bandbreite mit kleiner
Impedanz erfordert deshalb grundsätzlich eine mög
lichst geringe Massenbelegung. Die zur Abstimmung auf
die gewünschte Resonanzfrequenz
erforderliche Masse muß möglichst klein und die wirk
same Hohlraumtiefe h entsprechend groß gewählt wer
den. Die Wahl der oben angegebenen bestimmenden Para
meter richtet sich nach der in Frage stehenden Fre
quenzzusammensetzung des Lärms (diese bestimmt die
Wahl der Resonanzfrequenz) und nach dem Aufwand, der
an umschlossenem Volumen bereitgestellt wird. Große
Volumina ermöglichen die Abstimmung auf die gewünsch
te Resonanzfrequenz mit kleinen Massenbelägen m′′ und
erhöhen so die Frequenzbandbreite, in der die Schirm
wirkung verbessert wird.
Auf Straßenverkehrslärm mit einem vor allem interes
sierenden Frequenzbereich 500 Hz<f<1000 Hz ist die
Resonanzfrequenz vorzugsweise auf 700 Hz festzulegen.
Bei einem Zylinderdurchmesser von 32 cm kann die er
forderliche Massenbelegung von m′′ ungefähr = ρλ₀/10
(λ₀ Wellenlänge der Resonanzfrequenz) z. B. mit einem
Lochanteil von α = 0,2 und Kreisbohrungen von 12 min
Durchmesser erzielt werden. Die verbessernde Wirkung
umfaßt eine Oktave und beträgt bei Beugungswinkeln
von 22,5° etwa 5 dB.
In Fig. 2 ist ein weiteres Ausführungsbeispiel von
einem Aufsatz für die Schirmkante dargestellt, wobei
hier eine Mehrfachkombination von Hohlräumen und ge
lochten Wandungen benutzt wird, wodurch Mehrfachreso
natoren gebildet werden. Dabei wird eine größere Fre
quenzbandbreite erzielt. Innerhalb der gelochten Zy
linderwandung 3 ist eine weitere Zylinderwandung 6,
die gleichfalls mit Löchern 7 versehen ist, angeord
net. Die Zwischenwände werden auch innerhalb des in
neren Zylinders 8 zur Bildung von segmentartigen
Hohlräumen 9 vorgesehen. Auch hier bilden die innen
liegenden segmentartigen Hohlräume 5, 9 eine
Steifeimpedanz, die von der Masseimpedanz der geloch
ten Zylinderwandung 3, 6 kompensiert wird.
Fig. 3 zeigt einen Schirmaufsatz mit Resonatoren in
Form von Kanalstücken 13 mit kleiner Dämpfung, die
nebeneinanderliegend angeordnet, nach oben offen und
nach unten geschlossen sind. Die Höhe und Anzahl der
jeweiligen Kanalstücke 13 wird entsprechend dem ge
wünschten Resonanzverhalten und der zu erzielenden
Bandbreite gewählt. Die Querschnittsform ist auch
hier nur beispielhaft gewählt, andere Querschnitte
(rund, oval, eckig usw.) sind denkbar.
Die schallabweisenden Eigenschaften der in Fig. 1, 2
und 3 dargestellten Aufsätze lassen sich auch in die
Schallschutzwand selbst integrieren. Eine derartige
Schallschutzwand 10 ist in Fig. 4 dargestellt, und
der obere Flächenbereich 11 der dem Schalleinfall 12
zugewandten Seite ist entsprechend den obigen Ausfüh
rungen mit einer Impedanz belegt, und er ist gleich
falls als innenliegende segmentierte Hohlräume mit
gelochter Wandung ausgebildet. In Fig. 4 weist der
obere Bereich der Schallschutzwand 10 die Form einer
Halbellipse auf, es können auch andere, z. B. geneigte
und zur Quelle hin gekrümmte oder überhängende Kon
struktionen verwendet werden.
Die Formgebung des Schirmaufsatzes sowie die Gestal
tung integraler Schirme bzw. Schallschutzwände hat
einen geringen Einfluß auf die Wirkung. Die Auslegung
muß lediglich genügend umschlossenes Volumen sicher
stellen, damit die dargelegte Herstellung von Resona
toren auch möglich ist.
Die Schallschutzwand selbst, die mit dem erfindungs
gemäßen Aufsatz versehen wird, kann in bekannter Wei
se ausgeführt sein und schallharte und/oder reflek
tierende und/oder absorbierende Eigenschaften aufwei
sen.
Claims (9)
1. Schallschutzwand zur Schallabschattung zum
Schutz gegen Lärm,
dadurch gekennzeichnet,
daß im Bereich ihrer oberen Kante ein Aufsatz
(1) oder Flächenbereiche (11) zumindest an und
unter der Kante vorgesehen sind, die gezielt mit
einer akustischen Impedanz belegt sind, die mög
lichst gering ist und gegen Null geht, wobei der
Aufsatz oder die Flächenbereiche als Resonator
ausgebildet sind, dessen Resonanzfrequenz der
abzuschattenden Frequenz des Schalls entspricht.
2. Schallschutzwand nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß der Aufsatz oder die
Flächenbereiche gelochte Wandungen (3, 6) und
innenliegende segmentierte Hohlräume (5, 9) auf
weist bzw. aufweisen.
3. Schallschutzwand nach Anspruch 1, dadurch ge
kennzeichnet, daß der Aufsatz langgestreckte,
nebeneinanderliegende Kanalstücke (13) aufweist,
die nach oben offen sind.
4. Schallschutzwand nach einem der Ansprüche 1 bis
3, dadurch gekennzeichnet, daß die Höhe des
dem Schalleinfall zugewandten, mit geziel
ter Impedanz versehenen Aufsatzes oder Flä
chenbereiches h<λ/4 beträgt.
5. Schallschutzwand nach einem der Ansprüche 1 bis
3,
dadurch gekennzeichnet, daß der Aufsatz oder der
Flächenbereich einen kreisförmigen, ellipti
schen, rechteckförmigen oder leicht schräg nach
vorn oder nach hinten gezogenen unsymmetrischen
Querschnitt aufweist.
6. Schallschutzwand nach einem der Ansprüche 1 bis
5,
dadurch gekennzeichnet, daß zur Erhöhung der
wirksamen Frequenzbandbreite der Aufsatz oder
die Flächenbereiche Mehrfachresonatoren mit ver
schieden abgestimmten Impedanzen aufweist bzw.
aufweisen.
7. Schallschutzwand nach einem der Ansprüche 1 bis
6,
dadurch gekennzeichnet, daß zur Vermeidung von
Kriechwellen auf der Oberfläche des Aufsatzes
oder des Flächenbereiches eine Verlustimpedanz
von 0<Re(Z/ρc)<0,2 vorgesehen ist und daß der
Imaginärteil der Impedanz möglichst klein ist
und zwischen -|Zopt|/ρc Im {Z/ρc} < 2,5 liegt.
8. Schallschutzwand nach einem der Ansprüche 1 bis
7, dadurch gekennzeichnet, daß der zylinderför
mige Aufsatz eine gelochte Außenhaut (3) aus
Metall oder Kunststoff und einen durch eine
Mehrzahl von Zwischenwänden (4) segmentierten
Hohlraum (5) aufweist, wobei Außenhaut und seg
mentartige Hohlräume (5) mit einer dünnen Dämp
fungsschicht versehen ist.
9. Schallschutzwand nach einem der Ansprüche 1 bis
8,
dadurch gekennzeichnet, daß für den zylindri
schen Aufsatz eine optimale Steifeimpedanz von
|Zopt|/ρc = 0,75(b/λ)1/3 (b = Radius) und für die
anderen Formen der Aufsätze ein Wert von unge
fähr 1 gewählt wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1995109678 DE19509678C2 (de) | 1995-03-07 | 1995-03-07 | Schallschutzwand |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
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