DE19508970A1 - Rahmenmodul für eine Fahrzeugkarosserie - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft ein Rahmenmodul für eine Fahrzeugkarosse
rie gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruches 1.
Ein Rahmenmodul der gattungsgemäßen Bauart ist aus der DE-OS 38
09 456 bekannt. Das dort beschriebene als Seitenwand dienende
Rahmenmodul ist zweischalig ausgeführt, wozu zwei tiefgezogene
Blechteile zu einem biegesteifen, tragenden geschlossenen Hohl
profil zusammengeschweißt sind. Eine der beiden Schalen bildet
dabei die Außenbeplankung der Seitenwand. Bei Schäden an der Au
ßenbeplankung muß diese gleichzeitig mit dem inneren Blechteil
zusammen ausgetauscht werden, was einen hohen Montageaufwand ei
nerseits mit sich bringt, da die gesamte Seitenwand abgeschraubt
und von der Innenverkleidung gelöst werden muß, und andererseits
bei kleineren Schäden wie beispielsweise Kratzern eine hochauf
wendige Lackierung der gesamten Seitenwand erforderlich macht.
Bei größeren Schäden an der Außenbeplankung ist der anfallende
Schrottanteil durch das gegebenenfalls noch intakte innere
Blechteil besonders hoch. Desweiteren ist von Nachteil, daß der
Luftschall innerhalb des Hohlprofils relativ gut weitergetragen
wird, so daß die Fahrgastzelle geräuschlich stark beaufschlagt
werden kann. Ebenfalls ist das Rahmenmodul seitens der Außenbe
plankung nur unter Austausch der ganzen Seitenwand an unter
schiedliche Umströmungsanforderungen und/oder unterschiedliche
optische Ansprüche anpaßbar. Dies wird begleitet von einem hohem
Aufwand an Geld, Zeit und Material. Denkbar wäre zwar eine An
bringung einer dritten Schale an das Rahmenmodul als nicht-tra
gende auswechselbare Außenbeplankung, jedoch würde diese Maßnah
me zu einer unerwünschten Gewichtsteigerung des Gesamtfahrzeuges
führen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein gattungsgemäßes
Rahmenmodul dahingehend weiterzubilden, daß dessen Reparatur im
Schadensfall unter Erhaltung seiner Tragfähigkeit und Biegestei
figkeit vereinfacht und die Anpaßbarkeit der Außenbeplankung des
Rahmenmoduls an unterschiedliche optische und/oder technische
Ansprüche ohne wesentliche Gewichtszunahme bezüglich des Gesamt
fahrzeuges, sowie die geräuschliche Belastung für die Fahrgast
zelle verbessert werden.
Die Aufgabe ist erfindungsgemäß durch die im Patentanspruch 1
angegebenen kennzeichnenden Merkmale gelöst.
Dank der Erfindung wird eine Gestaltung eines Rahmenmoduls für
ein Kraftfahrzeug ermöglicht, das zwar einteilig ist, jedoch
tragfähig und gleichermaßen ausreichend biegesteif, was durch
den angespritzten Kunststoff erreicht wird. Das Rahmenmodul
weist in seiner Struktur keine geschlossenen Hohlräume auf, wo
bei die nicht-tragende Außenbeplankung als zweite Schale mittels
der an ihm vorgesehenen Befestigungselemente in einfacher Weise
am Rahmenmodul lösbar angebracht werden kann. Dadurch kann die
Außenbeplankung bei Beschädigungen separat und leicht abgenommen
und repariert werden, ohne daß das Rahmenmodul selbst demontiert
und umständlich ausgebeult und lackiert werden müßte. Durch die
leichte Austauschbarkeit der Außenbeplankung kann diese indivi
duell an unterschiedliche geschmacklichen Ansprüche hinsichtlich
des Designs und an unterschiedliche technische Belange wie bei
spielsweise an unterschiedliche Luftwiderstandswerte angepaßt
werden. Rahmenmodul und Außenbeplankung führen dabei zu keiner
wesentlichen Gewichtszunahme für das Gesamtfahrzeug, wobei die
Wandstärke des Blechteils aufgrund des stabilisierenden ausstei
fenden Kunststoffes durchaus dünner bzw. die Bautiefe geringer
dimensioniert sein kann. Desweiteren ist dazu auch denkbar, die
Bautiefe der Außenbeplankung aufgrund der durch die Versteifung
erhöhten Widerstandsmomente geringer zu gestalten, wobei diese
an den angespritzten die Verrippung bildenden Versteifungswänden
an vielerlei Stellen anliegen kann. Durch die hohe Rückstell
kraft des relativ elastischen Kunststoffes ergeben sich bei ei
nem leichten bis mittelschweren Aufprall kaum bleibende Verfor
mungen am inneren Blechteil und auch keine tiefen Beulbeschädi
gungen an der Außenbeplankung. Durch die Trennung von Außenbe
plankung und innerem Blechteil über den Kunststoff wird in vor
teilhafter Weise eine Kontaktkorrosion verhindert. Dadurch, daß
die angespritzten Versteifungswände den Raum zwischen dem inne
ren Blechteil und der Außenbeplankung unregelmäßig verlaufend
durchziehen, kann sich der Luftschall nicht im beplankten Rah
menmodul ausbreiten. Desweiteren wird eine Schallübertragung
über Körperschall an einem Blechteil oder der Außenbeplankung
zum einen durch die Aussteifung des Blechteils mit dem Kunst
stoff zum anderen durch Anlage der Außenbeplankung an diesem
stark gedämpft. Insgesamt wird somit die Schallausbreitung an
der Karosserie durch das erfindungsgemäße Rahmenmodul sehr stark
eingeschränkt, so daß sich für die Fahrgastzelle eine wesentlich
geringere Geräuschbelastung ergibt.
Zweckmäßige Ausgestaltungen der Erfindung können den Unteran
sprüchen entnommen werden; im übrigen ist die Erfindung anhand
eines in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispieles
nachfolgend näher erläutert; dabei zeigt:
Fig. 1 das erfindungsgemäße unverkleidete Rahmenmodul und eine
Fahrzeugbodengruppe in perspektivischer Darstellung,
Fig. 2 das Rahmenmodul aus Fig. 1 in einem Schnitt entlang der
Linie II-II,
Fig. 3 das Rahmenmodul aus Fig. 1 in einem Schnitt entlang der
Linie III-III mit einem Außenbeplankungsabschnitt und
Befestigungsmitteln,
Fig. 4 das verkleidete Rahmenmodul aus Fig. 1 in einer
perspektivischen Darstellung,
Fig. 5 in einem Abschnitt die Verrippung des Rahmenmoduls mit
einem Befestigungselement für die Verkleidung sowie deren
Gegenpart für das Befestigungselement.
In Fig. 1 ist als Seitenwandmodul dienendes Rahmenmodul 1 für
eine Fahrzeugkarosserie eines kleinbauenden Personenkraftwagens
dargestellt. Das Rahmenmodul 1 ist in seiner tragenden Substanz
einteilig ausgebildet und besteht aus einem tiefgezogenen ein
schaligen Blechteil 2 mit daran angespritztem Kunststoff 17.
Das Blechteil 2 ist großflächig und relativ wenig filigran als
nach außen zur später angebrachten Außenbeplankung 15 hin geöff
netes Hohlprofil ausgeformt, wodurch die Biegesteifigkeit des
Blechteils 2 wesentlich erhöht wird. Das Blechteil weist, wie
aus Fig. 2 zu ersehen ist, eingeprägte lokale bohrungsartige
Vertiefungen 3 mit Durchbrüchen 4 auf.
Zur Herstellung des Rahmenmoduls 1 wird das ausgeformte Blech
teil 2 in ein Spritzgußwerkzeug eingelegt und mit einem Kunst
stoff 17 angespritzt. Für den Kunststoff 17 ist ein Thermoplast,
beispielsweise ein glasfaserverstärktes Polyamid, vorzugsweise
PA 6/GF 30 vorgesehen. Durch die Durchbrüche 4 der bohrungsarti
gen Vertiefungen 3 erfolgt ein formschlüssiges Verankern des
Kunststoffes 17 am Blechteil 2, wobei der Kunststoff 17 durch
die Durchbrüche 4 hindurchtritt.
Der Kunststoff 17 wird dabei in einer Weise angespritzt, daß das
Hohlprofil des Blechteils 2 eine filigrane aussteifende Verrip
pung 5 aus einer Vielzahl von im Zick-Zack verlaufenden Ausstei
fungswänden 10 erhält, die ihrerseits an den Wänden des Hohlpro
fils stabilisierenden Halt finden. Dies erfolgt in einem ein
heitlichen einfachen Arbeitsgang und damit kostengünstig. Die
Verrippung 5 kann auch auf beiden Seiten des Blechteil 2 an den
jeweils Biegesteifigkeit erfordernden Stellen angespritzt sein.
Das Rahmenmodul 1 weist desweiteren Bohrungen 6 für ein An
schrauben an einer Bodengruppe 7 des Kraftfahrzeuges auf, wobei
sich in den Bohrungen 6 dem angespritzte Kunststoff ebenfalls
verankert. Am Blechteil 2 sind im gleichen Arbeitsgang für die
Anspritzung der Verrippung 5 auch Befestigungselemente ange
spritzt, die als Ösen 8 für jeweils einen an der Außenbeplankung
15 innenseitig angebrachten Schnapphaken 9 zur Anbringung der
Außenbeplankung 15 ausgebildet sind (Fig. 3). Die Ösen 8 sind
hier in den Vertiefungen 3 an den Durchbrüchen 4 vorgesehen als
integrale Bestandteile der formschlüssigen Verbindung von Blech
teil 2 und Kunststoff 17, wodurch die Ösen 8 durch deren Anord
nung am Ort der Verankerung des Kunststoffes 17 am Blechteil 2
besondere Stabilität hinsichtlich der Tragfähigkeit einer Ver
kleidung erhalten.
Denkbar ist ebenfalls nach Fig. 5 die Anspritzung von Einhakösen
11 stirnseitig an den Aussteifungswänden 10 der Verrippung 5 im
Bereich einer Zick-Zack-Umkehrung mit vertikaler Öffnung 12, wo
bei an der Außenbeplankung 15 innenseitig angeklebte Haken 13
die Ösen 11 umgreifen. Die Ösen 8, 11 sind jedoch ebenfalls an
der der Bodengruppe 7 beim Einbau zugewandten Innenseite des
Blechteiles 2 zur Anbringung einer Innenverkleidung 14 anspritz
bar, welche dementsprechend mit Verbindungshaken ausgerüstet
sein muß.
Die Befestigungselemente können auch aus einem vom angespritzten
Kunststoff 17 verschiedenen Material, wie beispielsweise aus Me
tall gebildet und im Kunststoff 17 in von außen für die Montage
zugänglicher Weise eingegossen sein. Befestigungselemente dieser
Art lassen sich in einfacher Weise eingießen und stellen eine
billig zu erstehende Massenware dar.
Zum Einbau des Rahmenmoduls 1 wird beispielhaft zuerst die In
nenverkleidung 14 innenseitig am Blechteil 2 angebracht, vor
zugsweise angeschraubt oder angeklebt. Daraufhin wird das derart
verkleidete Rahmenmodul 1 von der Seite aus von außen an die Bo
dengruppe 7 angeschraubt. Dies erleichtert die Montage und be
seitigt die Abdichtprobleme zwischen Rahmenmodul 1 und Boden
gruppe 7 zum Boden hin. Danach wird die Außenbeplankung 15 am
Rahmenmodul 1 über die Befestigungselemente 8 oder/und 11 befe
stigt. Die auf beiden Seiten des Fahrzeuges angebrachten ver
kleideten Seitenwandmodule werden dann schließlich mit ausge
steiften Dachquerträgerprofilen 16 im Bereich der Windschutz
scheiben- und Heckscheibenoberkanten noch untereinander verbun
den. Denkbar ist es - gemäß Fig. 4 - auch, die Außenbeplankung
15 schon vor dem Anschrauben des Seitenwandmoduls an der Boden
gruppe 7 an diesem zu befestigen.
Alternativ zu der Anbringung der beschriebenen Befestigungsele
mente kann die Öse 8, 11 auch verkleidungsseitig angebracht und
der Haken 9, 13 am Blechteil 2 angespritzt sein. Die aufgezeigte
erfindungsgemäße Ausgestaltung des Rahmenmoduls 1 ist nicht be
schränkt auf eine Seitenwand, vielmehr kann ein derartiges Rah
menmodul 1 im Vorbau- oder auch Heckbereich des Fahrzeuges eben
falls verwendet werden.
Claims (6)
1. Rahmenmodul für eine Fahrzeugkarosserie, insbesondere ein
Seitenwandmodul für die Karosserie eines Personenkraftwagens,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Rahmenmodul (1) in seiner tragenden Substanz einteilig
ausgebildet ist und aus einem tiefgezogenen einschaligen Blech
teil (2) mit daran angespritztem Kunststoff (17) besteht, wobei
das Blechteil (2) Bohrungen (6) und/oder Durchbrüche (4) zum
formschlüssigen Verankern des Kunststoffes (17) am Blechteil (2)
besitzt und wobei der Kunststoff (17) zum einen als das Blech
teil (2) aussteifende Verrippung (5) ausgebildet ist und zum an
deren Befestigungselemente (8, 11) für die Anbringung einer Ver
kleidung (14, 15) aufweist.
2. Rahmenmodul nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß an das Blechteil (2) auf beiden Seiten an Biegesteifigkeit
erfordernden Stellen eine Kunststoffverrippung (5) angespritzt
ist.
3. Rahmenmodul nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Blechteil (2) als in Einbaulage nach außen geöffnetes
Hohlprofil ausgebildet ist.
4. Rahmenmodul nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Befestigungselemente (8, 11) aus einem vom angespritzten
Kunststoff (17) verschiedenen Material gebildet sind und im
Kunststoff (17) in von außen zugänglicher Weise eingegossen
sind.
5. Rahmenmodul nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,daß die Befestigungselemente (8, 11) vom angespritzten Kunststoff
(17) gebildet sind.
6. Rahmenmodul nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Befestigungselemente (8, 11) im Bereich der Bohrungen (6)
und/oder Durchbrüche (4) als integrale Bestandteile der form
schlüssigen Verbindung von Blechteil (2) und Kunststoff (17)
vorgesehen sind.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1995108970 DE19508970A1 (de) | 1995-03-13 | 1995-03-13 | Rahmenmodul für eine Fahrzeugkarosserie |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE1995108970 DE19508970A1 (de) | 1995-03-13 | 1995-03-13 | Rahmenmodul für eine Fahrzeugkarosserie |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19508970A1 true DE19508970A1 (de) | 1996-02-15 |
Family
ID=7756511
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE1995108970 Withdrawn DE19508970A1 (de) | 1995-03-13 | 1995-03-13 | Rahmenmodul für eine Fahrzeugkarosserie |
Country Status (1)
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