DE19503486A1 - Werkzeugkopf - Google Patents
WerkzeugkopfInfo
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- DE19503486A1 DE19503486A1 DE1995103486 DE19503486A DE19503486A1 DE 19503486 A1 DE19503486 A1 DE 19503486A1 DE 1995103486 DE1995103486 DE 1995103486 DE 19503486 A DE19503486 A DE 19503486A DE 19503486 A1 DE19503486 A1 DE 19503486A1
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- B—PERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
- B23—MACHINE TOOLS; METAL-WORKING NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
- B23B—TURNING; BORING
- B23B29/00—Holders for non-rotary cutting tools; Boring bars or boring heads; Accessories for tool holders
- B23B29/24—Tool holders for a plurality of cutting tools, e.g. turrets
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- Mechanical Engineering (AREA)
- Cutting Tools, Boring Holders, And Turrets (AREA)
Description
Die Erfindung bezieht sich auf einen Werkzeugkopf mit einem Werkzeug
halter mit den folgenden Merkmalen:
- a) der Werkzeugkopf ist mit dem Spannfutter einer Werkzeugmaschine verbindbar
- b) an der Stirnseite des Werkzeughalters sind mindestens zwei mit einer Schneide versehene Schneidenträger angeordnet;
- c) die Schneidenträger sind jeweils mit Hilfe einer Stellschraube in radialer Richtung einstellbar, welche mit einem Innengewinde und einem Widerlager zusammenwirkt, die einerseits am Werkzeughalter und andererseits am Schneidenträger angeordnet sind;
- d) die Schneidenträger sind jeweils mit Hilfe mindestens einer ein Langloch des Schneidenträgers durchgreifenden Befestigungsschraube am Werkzeughalter festspannbar;
- e) Schneidenträger und Werkzeughalter weisen eine Führungsnut und eine Führungsrippe auf, die ineinandergreifen und parallel zur Ver stellrichtung des Schneidenträgers verlaufen.
Derartige Werkzeugköpfe sind aus den Patentschriften DE 36 22 638 C2
und DE 38 11 775 C2 bekannt, die sich auf Erfindungen beziehen, welche
der Anmelderin geschützt worden sind. Die bekannten Werkzeugköpfe sind
für Aufbohr-Operationen einsetzbar, wobei durch die Schneiden-Verstell
vorrichtung mittels der Stellschrauben und der Widerlager auf einfache
Weise eine zuverlässige Einstellung des Bohrungsdurchmessers bewirkt
werden kann. Dabei können alle Schneiden auf den gleichen Flugkreisdurch
messer eingestellt werden, so daß jede Schneide einen Teil der Bearbeitung
der erzeugten Oberfläche übernimmt. Die Schneiden können auch auf unter
schiedliche Flugkreisdurchmesser eingestellt werden, wodurch eine Schnei
de mit einem größeren Flugkreisdurchmesser einen Vorschnitt und eine
Schneide mit dem kleinsten Flugkreisdurchmesser einen die Endbearbeitung
der Oberfläche bewirkenden Fertigschnitt durchführt.
Aufgabe der Erfindung ist es, einen Werkzeugkopf zu schaffen, der bei
einfacher und zuverlässiger Funktionsweise vielseitig einsetzbar ist.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß
- - die Schneidenträger mit radial nach innen gerichteten Schneiden an dem Werkzeughalter befestigbar sind,
- - der Werkzeughalter eine im wesentlichen konzentrisch zur Drehachse verlaufende Ausnehmung zur Aufnahme eines zu bearbeitenden Werk stückzapfens aufweist und
- - für jeden Schneidenträger eine separate Führungsnut an der kreisring förmigen Stirnfläche des Werkzeughalters angeordnet ist.
Der erfindungsgemäß ausgebildete Werkzeugkopf ist nun auch zum Über
drehen, das heißt zum Bearbeiten von zylindrischen Werkstückzapfen ge
eignet. Die radial nach innen gerichteten Schneiden bearbeiten dabei die
Mantelfläche des Werkstückzapfens. Beim Vorschub des Werkzeugkopfes
ragt der Werkstückzapfen in die mittige Ausnehmung des Werkzeugkopfes
hinein. An der kreisringförmigen Stirnfläche des Werkzeughalters ist für
jeden Schneidenträger eine separate Führungsnut vorgesehen. Selbstver
ständlich können am Werkzeughalter auch Schneidenträger mit nach außen
gerichteten Schneiden befestigt werden, so daß der Werkzeugkopf weiterhin
zum Aufbohren von Bohrungen verwendet werden kann.
Eine besonders einfache und funktionelle Gewinde-Verstellvorrichtung für
die Schneidenträger besteht aus einer Stellschraube, die in eine Gewinde
bohrung des Werkzeughalters einschraubbar ist, welche unterhalb der
Führungsnut im Werkzeughalter angeordnet ist. Führungsnut und Gewinde
bohrung verlaufen zueinander parallel. Der obere Abschnitt der Stellschrau
be greift in eine Ausnehmung am Schneidenträger ein, welche das Widerla
ger für die Stellschraube bildet. Ist die Befestigungsschraube für den
Schneidenträger gelockert, so kann durch einfaches Verdrehen der Stell
schraube in der Gewindebohrung des Werkzeughalters eine Verschiebung
des Schneidenträgers bewirkt werden. Die Gewindebohrung des Werkzeug
halters ist im wesentlichen durch die Führungsrippe des Schneidenträgers
abgedeckt, so daß keine Verschmutzungen und keine Metallspäne in die
Gewindebohrung eindringen können.
An dem Werkzeughalter des Werkzeugkopfes sind vorzugsweise zwei oder
drei Schneiden befestigt. Diese sind bei einer Grundform des Werkzeug
kopfes in einer radialen Ebene, das heißt axial auf einer Höhe und in
gleichmäßigem Winkelabstand zueinander angeordnet. Die Zerspanarbeit
wird so gleichmäßig auf die Schneiden verteilt. Radiale Zerspankräfte der
einzelnen Schneiden heben sich gegenseitig auf.
Bei einer bevorzugten Ausführungsform des Werkzeugkopfes ist eine
Schneide als Fertigmaßschneide ausgebildet und hat einen geringeren Ab
stand zur Drehachse des Werkzeugkopfes als die anderen Schneiden, nach
folgend Vormaßschneiden genannt. Die sich auf dem kleinsten Flugkreis
durchmesser bewegende Fertigmaßschneide kann zusätzlich zu den Vormaß
schneiden in Vorschubrichtung, das heißt axial zurückgesetzt sein, so daß
die Fertigmaßschneide nur die Bereiche des Werkstücks zerspant, die
bereits von der oder den Vormaßschneiden abgespant wurden. Auf diese
Weise übernehmen die Vormaßschneiden die Schruppbearbeitung und damit
den Großteil der Zerspanarbeit, wogegen die Fertigmaßschneide ein gerin
ges Volumen zerspant und im wesentlichen die Oberflächenrauhigkeit der
von den Vormaßschneiden bearbeiteten Oberflächen reduziert. Die Fertig
maßschneide unterliegt daher einem geringen Verschleiß und gewährleistet
auch bei großer Gesamtzerspanleistung des Werkzeugkopfes eine geringe
Oberflächenrauhtiefe. Eventuelle radiale Kräfte aufgrund der Schneiden
anordnung auf unterschiedlichen axialen Positionen können durch geeignete
Maßnahmen, wie zum Beispiel der Wahl geeigneter Schneidengeometrien,
reduziert werden, wenn dies notwendig ist. Die Größe des axialen Versatzes
ist von der Schneidenzahl, der Schneidengeometrie und dem Vorschub
abhängig.
Um ein Eindringen von Metallspänen oder anderen Verunreinigungen in die
axiale Ausnehmung des Werkzeughalters zu verhindern, kann in deren
Inneren ein verschiebbarer Kolben angeordnet sein, der durch eine Feder
und/oder durch den Druck einer Kühlflüssigkeit axial zur Stirnfläche des
Werkzeughalters hin gedrückt wird. In diesem Fall weist der Werkzeug
halter mindestens eine Halterung auf, die verhindert, daß der Kolben aus
der Ausnehmung herausgeschoben wird.
Damit die Kühlflüssigkeit in den Schnittbereich gelangt, ist der Kolben an
seiner Stirnseite mit mindestens einer Durchtrittsöffnung zu versehen. Die
Zufuhr der Kühlflüssigkeit durch den Werkzeughalter hindurch erfolgt
durch mindestens einen Kühlmittelkanal, der in die axiale Ausnehmung des
Werkzeughalters mündet.
Die Stirnfläche des Kolbens kann in ihrer Mitte mit einem Vorsprung
versehen sein. Dadurch liegt die kreisförmige Stirnfläche des Werkstück
zapfens nicht ganzflächig gegen den Kolben an, sondern nur im Bereich des
Vorsprunges. Hierdurch werden die Reibungskräfte zwischen beiden Stirn
flächen erheblich vermindert.
Der Werkzeughalter kann mit einem einstückig daran befestigten Schaft
direkt in das Spannfutter der Werkzeugmaschine einspannbar sein.
Bei einer besonders bevorzugten Ausführungsform des Werkzeugkopfes ist
der Schaft des Werkzeughalters in einer Exzenterhülse gehalten, die ihrer
seits in der Innenbohrung eines Grundkörpers des Werkzeugkopfes drehbar
gelagert ist, wobei die Lage des Werkzeughalters relativ zum Grundkörper
durch Drehen der Exzenterhülse veränderbar und mit einer Spanneinrich
tung feststellbar ist. Eine derartige Verstellvorrichtung des Flugkreisdurch
messers der Schneiden mittels Exzenterhülse ist bekannt aus den Druck
schriften EP 0 070 488 A1 und DE 42 24 772 A1. Die Exzentrizität der
Innenbohrung der Exzenterhülse zum zylindrischen Außenumfang der
Exzenterhülse ist so gewählt, daß beispielsweise durch Verdrehen der
Exzenterhülse um ± 45° eine maximale Flugkreisdurchmesserverstellung
von ± 50 µm entsteht. Damit läßt sich das Endmaß des zu bearbeitenden
Werkstückes exakt und zuverlässig einstellen.
Der größte Betrag der Änderung des Flugkreisdurchmessers ergibt sich in
der Richtung rechtwinklig zur radialen Richtung der Exzentrizität der
Exzenterhülse. Aus diesem Grund ist es sinnvoll, die Schneide mit dem
kleinsten Flugkreisdurchmesser in Richtung der größten Verstellung, das
heißt rechtwinklig zur Richtung der Exzentrizität der Exzenterhülse in der
mittleren Position ihres Verstellbereiches anzuordnen. So kann die Ein
stellung der Schneiden zueinander sowie eine Voreinstellung des mit dem
Werkzeugkopf erzeugten Endmaßes, das dem Flugkreisdurchmesser der
Fertigmaßschneide entspricht, mit Hilfe der Gewindeverstellvorrichtung
vorgenommen werden. Eine äußerst präzise Feineinstellung des Endmaßes
erfolgt anschließend mit Hilfe der Exzenterverstellvorrichtung. Dieses
zweistufige Verstellsystem erlaubt eine bisher nicht mögliche einfache und
genaue Einstellung eines Zapfen-Überdrehwerkzeuges.
Die Fertigmaßschneide kann auch einen größeren Eckenradius aufweisen als
die Vormaßschneiden. Dadurch ergibt sich selbst bei einem großen Vor
schub eine sehr geringe Rauhtiefe der bearbeiteten Oberfläche.
Weitere Merkmale und Vorzüge der Erfindung ergeben sich aus der folgen
den Zeichnungsbeschreibung. Die Zeichnungen zeigen in
Fig. 1 eine Seitenansicht einer bevorzugten Ausführungsform des
erfindungsgemäßen Werkzeugkopfes mit Exzenter-Verstellvor
richtung, in teilgeschnittener Darstellung,
Fig. 2 die Draufsicht auf den Werkzeugkopf aus Fig. 1,
Fig. 3 eine alternative Ausführungsform des Werkzeugkopfes mit drei
Schneiden in Draufsicht,
Fig. 4 die Vorderansicht eines Schneidenträgers in vergrößerter Dar
stellung,
Fig. 5 die geschnittene Darstellung des Schneidenträgers aus Fig. 4
gemäß Schnittlinie V-V,
Fig. 6 die Draufsicht auf einen Kolben zum Verschließen der axialen
Ausnehmung des Werkzeughalters,
Fig. 7 der Kolben aus Fig. 6 im Schnitt gemäß Schnittlinie VII-VII,
Fig. 8 eine schematische Darstellung des Überdrehvorgangs mit dem
Werkzeugkopf aus Fig. 3,
Fig. 9 eine schematische Darstellung des Überdrehvorgangs mit dem
Werkzeugkopf aus Fig. 2 und
Fig. 10 die Seitenansicht der Schneiden des Werkzeugkopfes aus
Fig. 9 beim Überdrehvorgang, wobei beide Schneiden in eine
Ebene gedreht sind.
In Fig. 1 ist eine bevorzugte Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Werkzeugkopfes dargestellt. Er besteht aus einem Grundkörper 1, dessen
Schaft 2 in das Spannfutter einer Werkzeugmaschine einspannbar ist. In
eine axiale Bohrung des Grundkörpers 1 ist eine Exzenterhülse 3 eingescho
ben, in deren exzentrische Innenbohrung ein Schaft des Werkzeughalters 4
gehalten ist. Durch Verdrehen der Exzenterhülse 3 bewegt sich der Werk
zeughalter 4 bezüglich des Grundkörpers 1 auf einer Kreisbahn, deren
Radius der Exzentrizität der Exzenterhülse 3 entspricht. Dadurch ist es
möglich, den Flugkreisdurchmesser der am Werkzeughalter 4 befestigten
Schneiden 5 und 6 zu verstellen. Die Funktionsweise und der Aufbau dieses
Werkzeughalters mit Exzenterhülsenverstellung ist in der Patentanmeldung
DE 42 24 772 A1 der Anmelderin eingehend beschrieben.
Die Schneiden 5, 6 sind jeweils an einem Schneidenträger 7 befestigt, dessen
radiale Position mit einer Gewinde-Verstellvorrichtung einstellbar ist. Der
Schneidenträger 7 und die Gewinde-Verstellvorrichtung sind vergrößert in
den Fig. 4 und 5 dargestellt. Der Schneidenträger 7 weist eine Führungs
rippe 8 auf, die in eine Führungsnut 9 des Werkzeughalters 4 eingreift.
Unterhalb der Führungsnut 9 ist im Werkzeughalter 4 eine Gewindebohrung
10 angeordnet, in deren Innengewinde eine Stellschraube 11 ein- und aus
schraubbar ist. Die Führungsrippe 8 des Schneidenträgers 7 weist eine
Ausnehmung 12 auf, in die der obere Teil der Stellschraube 11 eingreift.
Zur Befestigung des Schneidenträgers 7 an dem Werkzeughalter 4 ist eine
parallel zur Drehachse 13 des Werkzeugkopfes verlaufende Befestigungs
schraube 14 vorgesehen, welche ein Langloch 15 im Schneidenträger 7
durchgreift und in eine Gewindebohrung 16 im Werkzeugkopf 4 einge
schraubt ist. Bei gelockerter Befestigungsschraube 14 kann durch Verdrehen
der Stellschraube 11 der Schneidenträger 7 in radialer Richtung ein- bzw.
ausgeschoben werden. In der gewählten Position wird der Schneidenträger
7 durch Festdrehen der Befestigungsschraube 14 an dem Werkzeughalter 4
festgespannt.
Der Werkzeugkopf aus Fig. 1 weist zwei einander diametral gegenüber
liegende Schneidenträger 7 auf, von denen der eine eine Vormaßschneide 5
und der andere eine Fertigmaßschneide 6 trägt. Die Fertigmaßschneide 6
weist gegenüber der Vormaßschneide 5 einen verkleinerten Flugkreisdurch
messer auf. Beide Schneiden sind axial so zueinander angeordnet, daß die
Fertigmaßschneide 6 einen Werkstückbereich bearbeitet, der bereits von der
Vormaßschneide 5 abgespant ist. Der notwendige axiale Abstand zwischen
den Schneiden 5, 6 ist jeweils von der Geometrie und Schnittiefe beider
Schneiden 5, 6 abhängig.
Die Zerspanleistung des Werkzeugkopfes kann dadurch gesteigert werden,
daß, wie in Fig. 3 gezeigt, eine dritte Schneide an dessen Stirnfläche
angeordnet wird. In diesem Fall stehen zwei Vormaßschneiden 5 für die
Schruppbearbeitung des Werkstückzapfens 17 und eine Fertigmaß schneide
6 für dessen Schlichtbearbeitung zur Verfügung. Auch hier sollte die Fer
tigmaßschneide 6 gegenüber den Vormaßschneiden 5 in Vorschubrichtung
zurückgesetzt sein.
Bei der Bearbeitung des Werkstückzapfens 17 wird dieser an den Schneiden
5, 6 vorbei in eine axiale Ausnehmung 18 des Werkzeughalters eingeführt.
Um ein Verschmutzen dieser Ausnehmung 18 durch Schneidspäne zu ver
meiden, ist ein Kolben 19 darin axial verschiebbar gelagert. Dieser wird
von einer Schraubenfeder 20 in axialer Richtung gegen den Werkstückzap
fen 17 gedrückt. Der Werkzeughalter 4 weist Anschläge auf, die bei der
dargestellten Ausführungsform von in die axiale Ausnehmung 18 hinein
ragenden Halteschrauben 21 gebildet werden. Diese Halteschrauben 21
verhindern, daß der Kolben 19 durch die Schraubenfeder 20 in axialer
Richtung aus der Ausnehmung 18 herausgedrückt wird.
Der Kolben 19 ist in den Fig. 6 und 7 vergrößert dargestellt. Seine Stirn
fläche weist in ihrer Mitte einen Vorsprung 22 auf, der die Reibung zwi
schen der Stirnfläche des Werkstückzapfens 17 und dem Kolben 19 redu
ziert. Zudem dient der Kolben 19 der Zufuhr eines Kühlmittels. Hierzu ist
seine Stirnfläche mit Durchtrittsöffnungen 23 versehen, durch die ein in der
axialen Ausnehmung 18 des Werkzeughalters befindliches Kühlmittel zum
Werkstückzapfen 17 strömen kann. Das Kühlmittel wird der Ausnehmung 18
über Kühlmittelkanäle 24 im Werkzeugkopf zugeführt.
Die Arbeitsweise des erfindungsgemäßen Werkzeugkopfes ergibt sich aus
den Fig. 8 bis 10. Die Fig. 8 zeigt einen dreischneidigen Werkzeugkopf mit
zwei Vormaßschneiden 5 und einer Fertigmaßschneide 6. Die Schneiden 5, 6
weisen in radialer Richtung jeweils einen Winkel α von 120° auf. Die
Vormaßschneiden 5 liegen dabei auf einem Flugkreis 25, der größer ist als
der Flugkreis 26 der Fertigmaßschneiden 6. Die Voreinstellung des Flug
kreisdurchmessers der Schneiden 5, 6 erfolgt mittels der oben beschriebenen
Gewinde-Verstellvorrichtung.
Zur Feineinstellung des Durchmessers der Fertigmaßschneide 6 ist die ange
sprochene Exzenter-Verstellvorrichtung vorgesehen. In den Fig. 8 und 9 ist
die Exzentrizität e, die die Achse 27 der Innenbohrung der Exzenterhülse
3 zur Drehachse 13 des Werkzeugkopfes aufweist, in übertriebenem Maß
stab dargestellt. Die Lage der Exzentrizität e entspricht der Stellung der
Exzenterhülse 3 in der Mitte ihres Verstellbereiches. Die radiale Lage der
Fertigmaßschneide 6 ist zu dieser radialen Erstreckung der Exzentrizität e
in der Mitte des Verstellbereiches rechtwinklig. Hierdurch ist gewährleistet,
daß durch Verdrehen der Exzenterhülse 3, welche eine Auslenkung des
Mittelpunktes des Werkzeughalters 4 auf einer Kreisbahn bewirkt, der
Hauptanteil der Verstellbewegung eine Durchmesserveränderung des Fertig
maßschneidenflugkreises 26 hervorruft.
Die Fig. 9 zeigt eine alternative Ausführungsform des Werkzeugkopfes mit
zwei Schneiden 5,6 mit einem Winkelabstand von β = 180°. Auch hier liegt
die Fertigmaßschneide 6 rechtwinklig zur radialen Erstreckung der Exzen
trizität e in der Mitte des Verstellbereiches der Exzenterhülse 3.
Die Fig. 10 zeigt eine schematische Seitenansicht des Werkzeugkopfes beim
Schnittvorgang gemäß Fig. 9. Die Vormaßschneide 5 und die Fertigmaß
schneide 6 sind in die gleiche axial verlaufende Ebene gedreht. Der axiale
Versatz 28, um den die Fertigmaßschneide 6 gegenüber der Vormaßschneide
5 zurückgesetzt ist, ist so gewählt, daß die Fertigmaßschneide 6 den Werk
stückzapfen 17 in einem Bereich bearbeitet, der von der Vormaßschneide 5
bereits abgespant wurde. Hierfür muß der Versatz 28 größer sein, als der
Vorschub fz je Schneide, d. h. der Vorschub, der beim Drehen des Werk
zeugkopfes um den Winkel zwischen zwei aufeinanderfolgenden Schneiden
bewirkt wird. Der notwendige Versatz 28 ist weiterhin von der Geometrie
der Schneiden 5, 6 abhängig. Der bei unterschiedlichen Schneiden 5, 6 und
Vorschubwerten notwendige axiale Versatz 28 kann beispielsweise durch die
Benutzung von Schneidenträgern 7 mit unterschiedlicher Höhe erreicht
werden.
Die Schnittiefe a′p der Fertigmaßschneide 6 macht nur einen geringen
Anteil der Gesamtschnittiefe ap des Werkzeugkopfes aus. Im Idealfall ist
der Flugkreisdurchmesser 26 der Fertigmaßschneide 6 nur geringfügig, zum
Beispiel 100 µm, kleiner als der der Vormaßschneide 5, so daß die Fertig
maßschneide 6 im wesentlichen nur das Oberflächenprofil, das durch die
Vormaßschneide 5 erzeugt wurde, abträgt. Die Fertigmaßschneide 6 weist
einen großen Eckenradius auf und erzeugt eine Oberfläche mit sehr geringer
Rauhtiefe. Sie hat einer sehr hohe Standzeit, da die wesentliche Zerspan
arbeit von der Vormaßschneide 5 erbracht wird.
Mit dem erfindungsgemäßen Werkzeugkopf lassen sich daher selbst bei
großem Vorschub und großer Schnittiefe hochwertige Oberflächengüten
erzeugen, wobei durch die definierte Feinzustellung der Fertigmaßschneide
6 mit der Exzenter-Verstellvorrichtung das Zapfenmaß exakt durchgeführt
werden kann.
Bezugszeichenliste
1 Grundkörper
2 Schaft des Grundkörpers
3 Exzenterhülse
4 Werkzeughalter
5 Vormaßschneide
6 Fertigmaßschneide
7 Schneidenträger
8 Führungsrippe
9 Führungsnut
10 Gewindebohrung
11 Stellschraube
12 Ausnehmung
13 Drehachse des Werkzeugkopfes
14 Befestigungsschraube
15 Langloch
16 Gewindebohrung
17 Werkstückzapfen
18 Ausnehmung
19 Kolben
20 Schraubenfeder
21 Anschlagschraube
22 Vorsprung
23 Durchtrittsöffnung
24 Kühlmittelkanal
25 Vormaßschneidenflugkreis
26 Fertigmaßschneidenflugkreis
27 Achse
28 axialer Versatz der Fertigmaßschneide
2 Schaft des Grundkörpers
3 Exzenterhülse
4 Werkzeughalter
5 Vormaßschneide
6 Fertigmaßschneide
7 Schneidenträger
8 Führungsrippe
9 Führungsnut
10 Gewindebohrung
11 Stellschraube
12 Ausnehmung
13 Drehachse des Werkzeugkopfes
14 Befestigungsschraube
15 Langloch
16 Gewindebohrung
17 Werkstückzapfen
18 Ausnehmung
19 Kolben
20 Schraubenfeder
21 Anschlagschraube
22 Vorsprung
23 Durchtrittsöffnung
24 Kühlmittelkanal
25 Vormaßschneidenflugkreis
26 Fertigmaßschneidenflugkreis
27 Achse
28 axialer Versatz der Fertigmaßschneide
Claims (10)
1. Werkzeugkopf mit einem Werkzeughalter (4) mit den folgenden Merkma
len:
- a) der Werkzeugkopf ist mit dem Spannfutter einer Werkzeugmaschine verbindbar;
- b) an der Stirnseite des Werkzeughalters (4) sind mindestens zwei mit einer Schneide (5, 6) versehene Schneidenträger (7) angeordnet;
- c) die Schneidenträger (7) sind jeweils mit Hilfe einer Stellschraube (11) in radialer Richtung einstellbar, welche mit einem Innengewinde (10) und einem Widerlager (12) zusammenwirkt, die einerseits am Werkzeughalter (4) und andererseits am Schneidenträger (7) angeord net sind;
- d) die Schneidenträger (7) sind jeweils mit Hilfe mindestens einer ein Langloch (15) des Schneidenträgers (7) durchgreifenden Befesti gungsschraube (14) am Werkzeughalter (4) festspannbar;
- e) Schneidenträger (7) und Werkzeughalter (4) weisen eine Führungsnut (9) und eine Führungsrippe (8) auf, die ineinandergreifen und par allel zur Verstellrichtung des Schneidenträgers (7) verlaufen; dadurch gekennzeichnet, daß
- f) die Schneidenträger (7) mit radial nach innen gerichteten Schneiden (5, 6) an dem Werkzeughalter (4) befestigbar sind,
- g) der Werkzeughalter eine im wesentlichen konzentrisch zur Drehachse (13) verlaufende Ausnehmung (18) zur Aufnahme eines zu bearbei tenden Werkstückzapfens (17) aufweist und
- h) für jeden Schneidenträger (7) eine separate Führungsnut (9) an der kreisringförmigen Stirnfläche des Werkzeughalters (4) angeordnet ist.
2. Werkzeugkopf nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Stellschraube (11) in ein Innengewinde (10) am Werkzeughalter (4) ein
schraubbar ist und in einer das Widerlager bildenden Ausnehmung (12) in
der Führungsrippe (8) am Schneidenträger (7) drehbar gehalten ist, wobei
die Führungsrippe (8) des Schneidenträgers (7) das Innengewinde (10) des
Werkzeughalters (4) im wesentlichen abdeckt.
3. Werkzeugkopf nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß an
dem Werkzeughalter (4) mindestens eine Vormaßschneide (5) und eine
Fertigmaßschneide (6) befestigt sind und der Flugkreisdurchmesser der
Fertigmaßschneide (6) kleiner ist als der Flugkreisdurchmesser der Vormaß
schneide (5).
4. Werkzeugkopf nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die
Fertigmaßschneide (6) bezüglich jeder Vormaßschneide (5) axial zurückge
setzt ist.
5. Werkzeugkopf nach mindestens einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß in der axial verlaufenden Ausnehmung (18)
des Werkzeughalters (4) ein verschiebbarer Kolben (19) angeordnet ist, der
durch eine Feder (20) und/oder durch den Druck einer im Inneren des
Werkzeughalters (4) geführten Kühlflüssigkeit in axialer Richtung zur
Stirnfläche des Werkzeughalters (4) hin gedrückt wird, und daß der Werk
zeughalter (4) mindestens einen Anschlag (21) für den Kolben (19) auf
weist, der ein Ausschieben des Kolbens (19) aus der Ausnehmung (18)
verhindert.
6. Werkzeugkopf nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß der
Kolben (19) mindestens eine Durchtrittsöffnung (23) für eine Kühlflüssig
keit und der Werkzeughalter (4) mindestens einen in seine Ausnehmung (18)
mündenden Kühlmittelkanal (24) aufweist.
7. Werkzeugkopf nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, daß
die Stirnfläche des Kolbens (19) in ihrer Mitte mit einem Vorsprung (22)
versehen ist, der die Reibungskräfte zwischen der Stirnfläche des Kolbens
(19) und dem zu bearbeitenden Werkstückzapfen (17) reduziert.
8. Werkzeugkopf nach mindestens einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß das den Schneidenträgern (7) axial gegen
überliegende Ende des Werkzeughalters (4) als Schaft ausgebildet ist, der
in einer Exzenterhülse (3) gehalten ist, die in der Innenbohrung eines
Grundkörpers (1) des Werkzeugkopfes drehbar gelagert ist, wobei die Lage
des Werkzeughalters (4) relativ zum Grundkörper (1) durch Drehen der Ex
zenterhülse (3) veränderbar und mit einer Spanneinrichtung feststellbar ist.
9. Werkzeugkopf nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß der
Verdrehbereich der Exzenterhülse (3) begrenzt ist und die radial nach innen
wirkende Schneide (6) mit dem kleinsten Flugkreisdurchmesser in radialer
Richtung rechtwinklig zur Exzentrizität (e) der Exzenterhülse (3) angeord
net ist, wenn sich die Exzenterhülse (3) in der mittleren Stellung ihres
Verdrehbereiches befindet.
10. Werkzeugkopf nach mindestens einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Fertigmaßschneide (6) den größten
Eckenradius aufweist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1995103486 DE19503486A1 (de) | 1995-02-03 | 1995-02-03 | Werkzeugkopf |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1995103486 DE19503486A1 (de) | 1995-02-03 | 1995-02-03 | Werkzeugkopf |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19503486A1 true DE19503486A1 (de) | 1996-08-08 |
Family
ID=7753069
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1995103486 Pending DE19503486A1 (de) | 1995-02-03 | 1995-02-03 | Werkzeugkopf |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19503486A1 (de) |
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Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
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WO1999012684A1 (fr) * | 1997-09-08 | 1999-03-18 | Seppta Research (Ontario) Inc. | Tete de tournage rotative a au moins deux outils |
EP1181565A1 (de) * | 1999-04-21 | 2002-02-27 | Semiconductor Diagnostics, Inc. | Vorrichtung zum elektrischen kontaktieren eines nicht geerdeten wafers mit isolierschicht |
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- 1995-02-03 DE DE1995103486 patent/DE19503486A1/de active Pending
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