DE19502201A1 - Vakuumpaneel und Kühlschrankgehäuse - Google Patents

Description

Vakuumpaneele werden üblicherweise zur thermischen Isolierung eingesetzt. Bekannte Vakuumpaneele bestehen aus einer vorkomprimierten porösen Schüttung, einer porösen Preßplatte oder einem offenzelligen harten Schaumstoff als Vakuum­ substrat, das von einer gasdichten Folie umhüllt wird, wobei die Folie nach dem Evakuieren des Vakuumsubstrates verschweißt oder verklebt wird.

Solche Vakuumpaneele werden auch bereits bei der Herstellung von Kühlräumen, z. B. Kühlschränken eingesetzt, indem diese zwischen Außen- und Innengehäuse eingelegt werden und der verbleibende Zwischenraum zwischen Außen- und Innengehäuse ausgeschäumt wird.

Nachteilig bei der bekannten Verfahrensweise ist, daß die Vakuumpaneele bei der Handhabung gegen Verletzung der gasdichten Folie allseitig ungeschützt sind, nur eine geringe mechanische Stabilität aufweisen und daß zusätzliche Arbeitsschritte zur Fixierung der Paneele an der Außenwand des Kühlschrankgehäuses z. B. mittels Doppelklebefolie erforderlich sind. Die geringe mechanische Stabilität der bekannten Vakuumpaneele erlaubt es ferner nur, Paneele mit einer gewissen maximalen Flächenabmessung einzusetzen, so daß regelmäßig der Einsatz von mehreren Paneelen zur Isolierung z. B. einer Kühlgehäusewand erforderlich sind. Auf der Außenseite der Kühlgehäusewand sind dann bei Betrachtung unter streifendem Lichteinfall die Übergänge zwischen den mehreren Vakuumpaneelen als Unebenheiten erkennbar.

Ein weiterer Nachteil bei Einsatz der bekannten Vakuumpaneele ist, daß sich die Paneele nach mehrjährigem Gebrauch aufgrund der unvermeidlichen Diffusion allmählich mit Gas füllen und damit die Isolierwirkung herabgesetzt wird. Ein erneutes Evakuieren ist regelmäßig nicht möglich.

Erfindungsgemäß werden Vakuumpaneele vorgeschlagen, die zumindest einseitig eine starre Trägerwand aufweisen.

Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist demgemäß ein Vakuumpaneel, bestehend aus einem Vakuumsubstrat, wobei das Vakuumsubstrat zumindest auf einer Seite von einer starren Trägerwand und auf zumindest einer weiteren Seite von einer flexiblen Folie umgeben ist und Trägerwand und flexible Folie gasdicht miteinander verbunden sind. Trägerwand und flexible Folie bestehen aus gasdichtem Material bzw. sind mit einer gasdichten Beschichtung versehen.

Die starre Trägerwand kann z. B. aus Stahlblech, emailliertem Blech usw. bestehen oder in Form einer Kunststoffplatte ausgebildet sein. Dabei kann es sich um eine ebene Platte oder ein ebenes Blech handeln oder um kastenförmig abgekantete Bleche oder Platten. Vorzugsweise handelt es sich bei der starren Trägerwand um ein Außenwandelement eines Kühlgehäuses bzw. Kühlschranks.

Als Vakuumsubstrat ist eine gegebenenfalls vorverpreßte Schüttung aus gefällter Kieselsäure, Flugasche und/oder Polyurethanhartschaumpulver geeignet, wobei die Verpressung in Gegenwart von geeigneten Klebmitteln zur Gewährleistung einer gewissen Eigenstabilität erfolgt sein kann. Ferner geeignet sind offenporige Hartschaumplatten als Vakuumsubstrat.

Als flexible Folie, die gasdicht ist, werden bevorzugt mehrschichtige Verbund­ folien eingesetzt, insbesondere der Folienverbund Polyethylen/Polyvinyl­ alkohol/Polyethylen oder Polyethylen/Aluminium/Polyethylen.

Die Folie kann mit der Trägerwand mittels geeigneter Kleber kalt bzw. heiß verklebt werden. Besonders bevorzugt wird der Klebkontakt zwischen Verbund­ folie und Trägerwand mit einer Polyethylen-Ionomer-Copolymerisatschicht als haftvermittelnder Folie versehen, mittels derer Folie und Trägerwand durch schmelzkleben miteinander verbunden werden können.

Die erfindungsgemäßen Vakuumpaneele sind bei der Handhabung durch die starre Trägerwand zumindest einseitig gegen Verletzung der Vakuumisolierung geschützt. Aufgrund der durch die starre Trägerwand vermittelte mechanische Stabilität können sie als größer-flächige Elemente hergestellt und verarbeitet werden als herkömmliche Vakuumpaneele. Sie sind als solche als Wand und Dachbauelemente zur thermischen Isolierung geeignet.

Vorzugsweise weist die starre Trägerwand mindestens eine verschließbare Öffnung zum Anschluß einer Vakuumpumpe auf, so daß bei nachlassender Isolierwirkung nach einigen Jahren des Gebrauchs das Vakuumpaneel erneut evakuiert werden kann.

Vorzugsweise werden die Vakuumpaneele in Form von Wandelementen, insbesondere Außenwandelementen für Kühlschrankgehäuse ausgebildet.

Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist auch ein Kühlraumgehäuse bestehend aus einem Innengehäuse und einem Außengehäuse mit zwischen Innen- und Außengehäuse angeordneter Isolierschicht, wobei das Außengehäuse aus erfin­ dungsgemäßen Vakuumpaneelen gebildet wird und der verbleibende Zwischen­ raum zwischen Innengehäuse und Außengehäuse mit Polyurethanhartschaum in an sich bekannter Weise ausgeschäumt wird.

Die Erfindung wird nachfolgend anhand der beigefügten Figuren näher erläutert.

Fig. 1 zeigt einen Querschnitt durch ein erfindungsgemäßes Vakuumpaneel bestehend aus Trägerwand 1, Vakuumsubstrat 2 und Trägerfolie 3, die mittels Kleber 4 miteinander verbunden sind. Der Vakuumanschluß 5 ist durch einen eingeklebten Pfropfen verschlossen.

In Fig. 2 ist die Trägerwand kastenförmig ausgebildet. Im übrigen bezeichnen gleiche Bezugszeichen dieselben Elemente wie in Fig. 1.

Fig. 3 zeigt einen horizontalen Querschnitt durch ein erfindungsgemäßes Kühl­ schrankgehäuse, das aus drei erfindungsgemäßen Vakuumpaneelen I, II und III sowie dem Innengehäuse 6 zusammengesetzt wurde und wobei anschließend der verbleibende Zwischenraum zwischen Innen- und Außengehäuse durch Poly­ urethanschaum 7 ausgeschäumt wurde.

Claims (7)

1. Vakuumpaneel bestehend aus einem Vakuumsubstrat, wobei das Vakuum­ substrat zumindest auf einer Seite von einer starren Trägerwand und auf zumindest einer weiteren Seite von einer flexiblen Folie umgeben ist und Trägerwand und flexible Folie gasdicht miteinander verbunden sind.

2. Vakuumpaneel nach Anspruch 1, wobei die flexible Folie eine Ver­ bundfolie aus mindestens einer Polyethylenschicht und einer Polyvinyl­ alkoholschicht oder aus mindestens einer Polyethylenschicht und einer Aluminiumfolie besteht.

3. Vakuumpaneel nach Anspruch 1 oder 2, wobei das Vakuumsubstrat eine gegebenenfalls vorverpreßte Schüttung aus gefällter Kieselsäure, Flugasche und/oder Polyurethan-Hartschaumpulver oder eine offenzellige Hartschaum­ platte ist.

4. Vakuumpaneel nach einem der Ansprüche 1 bis 3, wobei Trägerwand und flexible Folie miteinander verklebt sind.

5. Vakuumpaneel nach einem der Ansprüche 1 bis 4, wobei zumindest im Kontaktbereich zwischen flexibler Folie und Trägerwand eine Schicht aus Polyurethan/Ionomer-Copolymerisat vorgesehen ist und Folie und Trägerwand schmelzverklebt sind.

6. Vakuumpaneel, wobei die Trägerwand zumindest eine verschließbare Öffnung zum Anschluß einer Vakuumpumpe aufweist.

7. Kühlraumgehäuse bestehend aus einem Innengehäuse und einem Außen­ gehäuse mit zwischen Innen- und Außengehäuse angeordneter Isolier­ schicht, wobei das Außengehäuse durch Vakuumpaneele nach einem der Ansprüche 1 bis 6 gebildet wird und der verbleibende Zwischenraum zwischen Innengehäuse und Außengehäuse mit Polyurethanhartschaum ausgeschäumt ist.