DE19501584C2 - Kraftfahrzeug, insbesondere Cabriolet - Google Patents
Kraftfahrzeug, insbesondere CabrioletInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Kraftfahrzeug, mit einem Verdeck und einer hinter den
Sitzen angeordneten Überrollschutzvorrichtung, die zumindest eine vorgefertigte, einen
Schutzbügel und einen Aktuator enthaltende Kassette und einen Überrollsensor umfaßt,
wobei die Kassette an einer Aufnahme festlegbar ist.
Bei einer bekannten Anordnung der eingangs genannten Gattung (DE 43 14 538 A1) sind
hinter den Fondsitzen in den Fahrzeugaufbau integrierte, kastenartige Aufnahmen für die
beiden vorgefertigten Kassetten vorgesehen. Die Aufnahmen werden durch eine
feststehende, querverlaufende Trennwand und mit dieser verbundene, gehäuseartige
Schließteile gebildet, wobei die Schließteile als Blechpreßteile ausgebildet sind, die mit
der Trennwand durch Schweißen verbunden sind. Die vorgefertigten Kassetten sind von
oben in die Aufnahmen eingesetzt und werden danach über Befestigungsmittel an der
Aufnahme in Lage gehalten. Nach dem Einbau der Kassetten in die aufbauseitigen
Aufnahmen wird der Überrollsensor durch eine vordere Öffnung der Aufnahme eingesetzt
und am Gehäuse der Kassette angeschraubt.
Dieser Anordnung haftet der Nachteil an, daß lediglich die Mechanik der Kassetten
außerhalb des Fahrzeugs prüfbar ist, nicht jedoch der Verbund Elektrik/Mechanik. Ferner
sind zur Herstellung der Aufnahme kostenintensive Blechpreßwerkzeuge erforderlich und
die Montage der Überrollschutzvorrichtung am Fahrzeugband beansprucht relativ viel
Zeit.
Die DE 39 25 513 C2 behandelt eine Überrollschutzvorrichtung für ein Cabriolet, wobei
der Überrollbügel zusammen mit den Stellelementen, der Haltevorrichtung und der
Verriegelungsvorrichtung an einer am Fahrzeugaufbau befestigten Grundplatte
angeordnet ist und mit den genannten Teilen eine vormontierte Einheit bildet.
Da bei dieser Anordnung nur die mechanischen Bauteile der Überrollschutzvorrichtung an
einer gemeinsamen Grundplatte vorgesehen sind, jedoch nicht der Überrollsensor und die
Vorverkabelung, läßt sich außerhalb des Fahrzeuges nur die Mechanik der
Überrollschutzvorrichtung prüfen, nicht jedoch die Kombination Elektrik/Mechanik.
Aufgabe der Erfindung ist es, eine Aufnahme für eine zumindest eine vorgefertigte
Kassette enthaltende Überrollschutzvorrichtung so zu gestalten, daß bei kostengünstiger
Herstellung bereits außerhalb des Fahrzeuges eine Überprüfung der Funktion der
Überrollschutzvorrichtung vorgenommen werden kann und zugleich die Montagezeit am
Fahrzeugband wesentlich reduziert wird.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch die kennzeichnenden Merkmale des
Patentanspruchs 1 gelöst. Weitere, die Erfindung in vorteilhafter Weise ausgestaltende
Merkmale enthalten die Unteransprüche.
Die mit der Erfindung hauptsächlich erzielten Vorteile sind darin zu sehen, daß durch die
Zusammenfassung der Aufnahme und der Bauteile des Überrollschutzsystems zu einem
außerhalb des Fahrzeuges hergestellten, vorverkabelten und funktionsfähigem Modul
einerseits eine Funktionsprüfung der Überrollschutzvorrichtung bereits vor dem Einbau in
das Fahrzeug gewährleistet ist und daß andererseits die Montagezeit für die Aufnahme
und das Überrollschutzsystem am Band wesentlich verkürzt wird. Die Aufnahme wird
durch einen formsteifen, aus Hohlprofilen zusammengesetzten Tragrahmen gebildet, der
durch die Verwendung von Strangpreßprofilteilen
aus einer Leichtmetallegierung kostengünstig ist und ein geringes Gewicht aufweist. Der
Tragrahmen ist vorzugsweise an eine darunterliegende Trägerstruktur des Aufbaus
angeschlossen und bewirkt eine wesentliche Versteifung des Hinterwagens bzw. eine
wesentliche Erhöhung der Torsionssteifigkeit.
In das vorgefertigte Modul sind vorzugweise weitere Aggregate integriert, wie
Steuergeräte für die Motronic und/oder die Tiptronic und/oder das Verdeck. Ferner
können Bauteile der Zentralelektrik sowie des Verdeckantriebs am Tragrahmen des
Moduls angebracht werden, was die Montagezeit weiter reduziert.
Ferner ist eine querverlaufende Verkleidung oberhalb des Tragrahmens angeordnet und
fest mit dem Tragrahmen verbunden, was eine Montageerleichterung darstellt.
Am Tragrahmen vorgesehene Anschläge dienen als Auflage für das abgelegte Verdeck.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den Zeichnungen dargestellt und wird im
folgenden näher beschrieben.
Es zeigt
Fig. 1 eine perspektivische Ansicht von schräg vorne auf einen fondseitigen Bereich
des Fahrgastraumes und einen anschließenden Heckbereich eines
Kraftfahrzeuges mit einem vorgefertigten Modul,
Fig. 2 eine Ansicht von schräg vorne auf den vorgefertigten Modul,
Fig. 3 eine Ansicht von schräg hinten auf den vorgefertigten Modul.
Fig. 1 zeigt einen Teilbereich eines durch ein Cabriolet gebildeten Kraftfahrzeuges 1,
wobei das zweitürige Cabriolet ein nicht näher dargestelltes Verdeck und eine hinter den
Sitzen angeordnete Überrollschutzvorrichtung 2 aufweist. Die Überrollschutzvorrichtung 2
umfaßt zumindest eine vorgefertigte, einen ausfahrbaren Schutzbügel 3 und einen
Aktuator enthaltende Kassette 4 sowie einen Überrollsensor 5, wobei die Kassette 4 an
einer Aufnahme 6 festlegbar ist.
Erfindungsgemäß sind die Aufnahme 6 und zumindest die Bauteile der
Überrollschutzvorrichtung 2 zu einem außerhalb des Fahrzeuges hergestellten,
vorverkabelten, funktionsfähigen Modul 7 zusammengefaßt.
Die Aufnahme 6 wird durch einen querverlaufenden Tragrahmen 8 gebildet, der hinter
den hinteren Sitzen 9 des Kraftfahrzeuges 1 angeordnet und am darunterliegenden
Aufbau in Lage gehalten ist.
Die beiden hinteren Sitze 9 weisen klappbare Rückenlehnen 10 auf, die gemäß Fig. 1 eine
heruntergeklappte horizontale Lage einnehmen.
Der sich über einen wesentlichen Teil der Breite des Fahrzeuginnenbreite erstreckende
Tragrahmen 8 trennt den Fahrgastraum vom dahinterliegenden heckseitigen
Aufnahmeraum 11 für das Verdeck. Der Aufnahmeraum 11 ist zumindest abschnittsweise
durch einen Verdeckkastendeckel 12 nach oben hin abgedeckt.
Der Tragrahmen 8 setzt sich aus einem querverlaufenden Hohlprofil 13, zwei seitlich
außenliegenden aufrechten Säulenabschnitten 14 und zwei heckseitigen
Abstützelementen 15 zusammen. Das querverlaufende Hohlprofil 13 ist an seinem
unteren Rand von zwei Halteböcken 16 getragen, die an einem darunterliegenden, nicht
näher dargestellten Längsträger des Aufbaus befestigt sind. Die Befestigung erfolgt
durch Schrauben, Schweißen oder dgl.
Das querverlaufende Hohlprofil 13 ist aus Gewichtsgründen örtlich mit zumindest einer
Aussparung 17 versehen.
Die einzelnen Bauteile 13, 14, 15, 16 des Tragrahmens 8 werden im Ausführungsbeispiel
durch kostengünstig herstellbare Strangpreßprofilteile aus einer Leichtmetallegierung
gebildet, die miteinander verbunden sind.
Die sich vom oberen seitlich außenliegenden Rand 18 des Hohlprofils 13 nach hinten und
unten hin erstreckenden Abstützelemente 15 werden beispielsweise durch gebogene
Rohre gebildet. Am hinteren, unteren Endbereich der Abstützelemente 15 ist eine
Montageplatte 19 angebracht, die über Schrauben oder dgl. am darunterliegenden
Aufbau befestigt ist. Die Rohre können über ihre Längserstreckung gesehen einen
unterschiedlichen Querschnitt aufweisen. Dies wird beispielsweise durch örtliches,
hydraulisches Aufweiten (Innenhochdruckverfahren) erreicht.
Der Tragrahmen 8 verleiht der Fahrzeugkarosserie insbesondere im Heckbereich eine
erheblich erhöhte Torsionssteifigkeit.
Im Ausführungsbeispiel sind am querverlaufenden Hohlprofil 13 zwei vorgefertigte,
funktionsfähige Kassetten 4 der Überrollschutzvorrichtung 2 sowie ein Überrollsensor 5
befestigt (nur eine Kassette 4 dargestellt). Die beiden Kassetten 4 sind jeweils schräg am
Tragrahmen 8 angebracht, dergestalt, daß das der Fahrzeuglängsmittelebene zugekehrte
obere Ende höher liegt als das seitlich außenliegende obere Ende der Kassette 4.
Jede Kassette 4 umfaßt im wesentlichen einen ausfahrbaren Schutzbügel 3, der in einem
Gehäuse 20 gelagert ist.
Ferner ist in jede Kassette 4 ein nicht näher dargestellter Aktuator integriert, der einen
einfach wirkenden Elektromagneten umfaßt, welcher direkt den Auslösehebel betätigt.
Durch die Anbringung der vorgefertigten, funktionsfähigen Bauteile der
Überrollschutzvorrichtung 2 und deren Vorverkabelung wird erreicht, daß die
Überrollschutzvorrichtung 2 außerhalb des Fahrzeuges bereits prüffähig ist, d. h., es kann
geprüft werden, unter welchen Bedingungen die Überrollschutzvorrichtung 2 auslöst.
Ferner können am Tragrahmen 8 zusätzliche Aggregate befestigt und somit außerhalb
des Fahrzeuges vormontiert werden.
Im Ausführungsbeispiel sind Steuergeräte 21, 22, 23 für die Motronic, die Tiptronic, das
Verdeck, Bauteile der Zentralelektrik 24 sowie hydraulische und/oder elektrische
Aggregate 25 des Verdeckantriebs am Tragrahmen 8 festgelegt. Die seitlich
außenliegenden, aufrechten Säulenabschnitte 14 nehmen innerhalb ihres Hohlraumes 29,
und zwar in einem untenliegenden Endbereich, jeweils einen Gurtaufroller 26 eines
Sicherheitsgurtsystems 27 auf. Das Gurtband 28 wird innerhalb des Hohlraumes 29 nach
oben geführt und über ein aufgestecktes Umlenkelement 30 umgelenkt.
Ferner trägt der Tragrahmen 8 eine darüberliegende, querverlaufende, etwa horizontal
ausgerichtete Verkleidung 31, die seitlich an die beiden Fondseitenverkleidungen 32
anschließt. Die Verkleidung 31 weist im Bereich des darunterliegenden ausfahrbaren
Schutzbügels 3 eingesetzte Deckelabschnitte
33 auf, die beim Ausfahren der Schutzbügel 3 nach oben bewegt werden.
Darüber hinaus sind am Tragrahmen 8 örtlich Anschläge angebracht, an denen sich ein
formsteifer vorderer Verdeckabschnitt des Verdecks in seiner zurückgeklappten Stellung
abstützt.
Durch den vorgefertigten Modul 7 erfolgt eine bandunabhängige Vormontage und es wird
eine Prüffähigkeit der Überrollschutzvorrichtung 2 außerhalb des Fahrzeuges erzielt.
Durch Montage des Tragrahmens 8 mit der Überrollschutzvorrichtung 2 auf einem
Prüftisch, der um eine Längs- und Querachse schwenkbar ist, kann geprüft werden, ob
bei den Soll-Drehwinkeln der Überrollsensor 5 den Schutzbügel 3 aktiviert.
Ferner ist in den Fig. 1 und 2 noch ein Motor 34 für den Verdeckkastendeckelantrieb
gezeigt. Dieser ist unter Zwischenschaltung eines Halters 35 im Bereich einer
Aussparung 36 angeordnet.
Claims (15)
1. Kraftfahrzeug, insbesondere Cabriolet, mit einem Verdeck und einer hinter den
Sitzen angeordneten Überrollschutzvorrichtung, die zumindest eine vorgefertigte,
einen Schutzbügel und einen Aktuator enthaltende Kassette und einen Überrollsensor
umfaßt, wobei die vorgefertigte Kassette an einer Aufnahme festlegbar ist, dadurch
gekennzeichnet, daß die zumindest eine einen Schutzbügel (3) und einen Aktuator
enthaltende Kassette (4) sowie der Überrollsensor (5) außerhalb des Fahrzeugs an
einem die Aufnahme (6) bildenden Tragrahmen (8) befestigt sind und ein
vorverkabeltes, funktionsfähiges Modul (7) bilden, das am Fahrzeugaufbau festlegbar
ist.
2. Kraftfahrzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sich der in
Fahrzeugquerrichtung erstreckende Tragrahmen (8) über einen wesentlichen Teil der
Fahrzeuginnenbreite erstreckt.
3. Kraftfahrzeug nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß sich
der Tragrahmen (8) im wesentlichen aus einem großflächigen, querverlaufenden
Hohlprofil (13), zwei seitlich außenliegenden Säulenabschnitten (14) und zwei
heckseitigen Abstützelementen (15) zusammensetzt.
4. Kraftfahrzeug nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die seitlichen,
aufrechten Säulenabschnitte (14) beiderseits an das querverlaufende Hohlprofil (13)
angeschlossen und fest mit diesem verbunden sind, wobei die Säulenabschnitte (14)
nach oben und unten hin offen ausgebildet sind.
5. Kraftfahrzeug nach einem oder mehreren der vorangegangenen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß das querverlaufende Hohlprofil (13) von beabstandet
angeordneten Halteböcken (16) getragen ist, wobei die Halteböcke (16) am
darunterliegenden Aufbau festsetzbar sind.
6. Kraftfahrzeug nach den Ansprüchen 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die
beiden Kassetten (4) der Überrollschutzvorrichtung (2) schräg am querverlaufenden
Hohlprofil (13) des Tragrahmens (8) angebracht sind, dergestalt, daß die der
Fahrzeuglängsmittelebene zugekehrten oberen Ränder der Kassetten (4) höher liegen
als die oberen außenliegenden Ränder der Kassetten (4).
7. Kraftfahrzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß am vorgefertigten
Modul (7) zusätzliche Aggregate anbringbar sind.
8. Kraftfahrzeug nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß am vorgefertigten
Modul (7) Steuergeräte (21, 22, 23) für die Motronic und/oder die Tiptronic und/oder
das Verdeck angebracht sind.
9. Kraftfahrzeug nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß am vorgefertigten
Modul (7) Bauteile der Zentralelektrik (24) des Kraftfahrzeuges befestigt sind.
10. Kraftfahrzeug nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß am vorgefertigten
Modul Aggregate des Verdeckantriebs (25) in Lage gehalten sind.
11. Kraftfahrzeug nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß in das
vorgefertigte Modul (7) einzelne Bauteile eines Sicherheitsgurtsystems (27) integriert
sind.
12. Kraftfahrzeug nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß innerhalb des
Hohlraumes der aufrechten Säulenabschnitte (14) Gurtaufroller (26) des
Sicherheitsgurtsystems (27) angebracht sind und daß am oberen Rand jedes
Säulenabschnitts (14) ein Umlenkelement (30) für das zum Gurtaufroller (26) geführte
Gurtband (28) vorgesehen ist.
13. Kraftfahrzeug nach einem oder mehreren der vorangegangenen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß oberhalb des Tragrahmens (8) eine querverlaufende,
etwa horizontal ausgerichtete Verkleidung (31) vorgesehen ist, die eine
Querverbindung zu den längsverlaufenden Fondseitenverkleidungen (32) bildet und die
abschnittsweise am darunterliegenden Tragrahmen (8) abgestützt ist.
14. Kraftfahrzeug nach einem oder mehreren der vorangegangenen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß am Tragrahmen (8) örtlich Anschläge vorgesehen sind,
an denen ein vorderer, formsteifer Verdeckabschnitt des zurückgeklappten Verdecks
in seiner Ablagestellung aufliegt.
15. Kraftfahrzeug nach einem oder mehreren der vorangegangenen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die einzelnen Teile des Tragrahmens (8) durch
Strangpreßprofilteile aus einer Leichtmetallegierung gebildet werden.
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Owner name: DR. ING. H.C. F. PORSCHE AKTIENGESELLSCHAFT, 7, DE |
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