DE1948661U - Gewebter sack fuer den hopfentransport. - Google Patents
Gewebter sack fuer den hopfentransport.Info
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Description
Die Neuerung betrifft einen gewebten Sack für den Hopfentransport mit einer Gewebeverstärkung an seinem oberen Rand, insbesondere
mit ebenfalls gewebtem Deckel und einer v/eiteren Gewebeverstärkung an seinem Boden.
Für den Hopfentransport sind bisher Jutesäcke (genannt Ballotsäcke)
aus einem besonders starken und festen Jutegewebe (Jute-Hopfentuch) gebräuchlich, an die außerordentliche Festigkeitsanforderungen gestellt werden. Es ist nämlich üblich, den Hopfen
beim Einfüllen in die Säcke zugleich mit einem hohen Überdruck zu verpressen, um so für den eingefüllten Hopfen ein möglichst
geringes Ladevolumen einzuhalten. Die für ein übliches Bailot von 3 Zentnern benötigten Säcke weisen im gefüllten Zustand
lediglich einen Durchmesser von etwa 60 cm und eine Höhe bis zu etwa 1,10 m auf und werden zunächst über einen der Bodenfläche
des Sackes angepaßten Preßtisch von oben her gestülpt, so daß die Seitenwand des Sackes um die G-ranölplatte des Preßtisches
herum zunächst nach unten zusammengeschoben ist.
Daraufhin wird der Hopfen durch einen in seinem Durchmesser
etwa der G-rundplatte des Preßtisches entsprechenden Stempel in mehreren aufeinanderfolgenden Bewegungen schichtweise
auf den auf der G-rundplatte des Preßtisches aufliegenden Boden des Sackes aufgepreßt. Mit der letzten Hopfenschicht
wird als Abschluß ein Stoffstück aus dem gleichen starken Jutegewebe - der sogenannte "Deckel"-herabgepreßt. Nun
werden zwei Schalen der Presse geöffnet, der Stempel jedochbleibt
unten und hält den - meistens zylindrischen Preßling/-in
seiner komprimierten !Form zwischen Boden und Deckel des Bailotsackes eingespannt. Jetzt wird die Seitenwand
des Bailotsackes hochgezogen und deren oberer Rand muß von Hand mit dem Deckel vernäht werden, so daß
eine geschlossene Stoffhülle entsteht. Der gepreßte Hopfen nimmt etwa nur den 20. bis 30. Teil seines ursprünglichen
Volumens ein und hat das Bestreben, sich wieder auszudehnen. Nachdem der Preßstempel hochgefahren worden ist,
übt daher der Hopfen einen gewaltigen Druck auf den BaI-lotsack
aus, besonders in seiner Längsrichtung und belastet dabei am meisten die Handnaht oben und den oberen
Rand der Ballotwand. Es ist verständlich, daß an die Hopfensäcke somit größte Festigkeitsanforderungen gestellt
sind, die nur durch entsprechend kräftige und dichte
Jutegewebe erfüllt werden können. Nachteilig ist dabei jedoch, nicht nur der erhebliche Herstellungspreis, sondern
auch noch das beträchtliche Gewicht der heute üblichen Hopfensäcke, das sich damit auch auf die Transportkosten
der Säcke auswirkt.
Der Feuerung liegt die Aufgabe zugrunde, die genannten Mängel zu vermeiden und solche den Anforderungen von
Hopfensäcken gewachsene anderen Säcke zu schaffen, die trotz Erfüllung der an Hopfensäcke zu stellenden großen
Festigkeitsanforderungen nicht nur leichter, sondern womöglich auch noch billiger als die bisher üblichen Hopfensäcke
sind.
Die gestellte Aufgabe ist gemäß der Neuerung im wesentlichen dadurch gelöst, daß der Sack zumindest in seinen
in Längsrichtung verlaufenden Fäden in an sich bekannter Weise aus verstreckten Kunststoffstreifen besteht und
entlang seinem oberen Rand eine mindestens 15 bis 20 cm breite Zone verstärkten Gewebes aufweist, die durch dichtere
Fadeneinsteilung, z.B. doppelte Kettfäden, stärkere
Garne, zusätzliche Fäden, andere Webart (z.B. Dreherbindung) o.a. herbeigeführt ist.
Eingehende Versuche mit so ausgeführten Säcken haben überraschenderweise
gezeigt, daß die Einstichstellen der Nadel in der verstärkten Gewebezone keine zu großen Fadenverschiebungen
oder gar Fadenbrüche mehr hervorrufen können und somit kein Ausfransen der Ballotsäcke an ihren oberen Rändern mehr befürchtet
zu werden braucht, weshalb die gemäß der Neuerung ausgeführten Säcke die an Hopfensäcke zu stellenden Festigkeitsanforderungen
vollauf erfüllen. Da die Kunststoffstreifen eine den bisherigen Jutefäden gleiche oder höhere Festigkeit haben f jedoch
wesentlich leichter als die Jutefäden sind, ergibt sich zugleich eine beträchtliche Verringerung des Sackgewichtes.
Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung der Neuerung besteht der Sack in an sich bekannter Weise ausschließlich aus Fäden
aus verstreckten Kunststoffstreifen. Dadurch ergibt sich nicht nur eine weitere Gewichtserleichterung des mit der verbreiterten
Gewebeverstärkung versehenen Sackes, sondern der Sack weist
zugleich noch eine Reihe weiterer Vorteile gegenüber den heute üblichen Jutesäcken auf. Das Kunststoffgewebe nimmt nämlich im
Gegensatz zum Jutegewebe keinen Geruch anf kann leicht blau
gefärbt werden, wie es für Hopfenbehälter erwünscht ist, und läßt sich auch besser als Jutesäcke beschriften. Der Kunststoff-Hopfensack
fällt nicht nur wesentlich leichter und billiger als die heute üblichen Jutesäcke aus, er ist auch sauberer und läßt
sich leichter als ein Jutesack reinigen. Weiterhin läßt er sich
auch leichter -vernähen, und ist flexibler, so daß er leichter
gehalten und beim Pullen hochgezogen werden kann. Schließlich eignet sich der neuerungsgemäße Sack wegen seines niedrigen
Herstellungspreises auch gut als Einwegverpackung, da sich bei dem nur etwa halb so teueren Herstellungspreis wie für einen
Jute-Hopfensack der Aufwand für die Rücksendung häufig nicht
mehr lohnt.
Nach einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung der !Teuerung
Umfaßt die obere G-ewebeverstärkung etwa 120 im Gewebe nebeneinander
verlaufende Fäden aus verstreckten Kunststoffstreifen.
Nach einer anderen Ausgestaltung der Neuerung ist der Sack in an sich bekannter Weise durch eine zusätzliche Kunststoffbeschichtung
wasser- und weitgehend luftdicht ausgebildet, was. zur Vermeidung von Witterungsbeeinträchtigungen des verpackten
Hopfens häufig sehr erwünscht ist.
Nach einer wiederum anderen Ausgestaltung der Neuerung sind im Bereich des oberen Randes des Sackes Anfasser mit angenäht,
so daß sieh die Verwendung der bisher beim Transport üblichen Handhaken erübrigt und Beschädigungen durch solche Handhaken
vermieden werden können.
Andere Ausgestaltungen betreffen schließlich weitere, insbesondere eine bevorzugte Kunststoffsorte für die Kunststoffstreifen """
betreffende Ausgestaltungen des Hopfensackes gemäß der Neuerung.
In der Zeichnung ist die Neuerung beispielsweise veranschaulicht? es zeigen:
Fig. 1 einen der Neuerung entsprechenden Hopfenballotsack
in einer Teilseitenansicht (der untere Teil des Sackes ist zur besseren Sichtbarmachung der Nahtführung gewendet
dargestellt);
Fig. 2 einen Deckel zum Hopfenballotsack gemäß Fig. 1 in einer Draufsicht.
Der dargestellte Hopfenballotsack 1 ist vollständig, d. h. sowohl in seinen in Längsrichtung verlaufenden Schußfäden 2 als
auch in seinen in Umfangsrichtung verlaufenden Kettfäden 3 aus verstreckten Polyäthylen-Kunststoffstreifen verwebt und weist
einen mittels engen Maschinenstichen 4 angenähten Boden 5 auf. Eine Längsnaht 6 des Sackes ist in üblicher Weise als sogen.
"Patentnaht" ausgebildet, die bekanntlich die beträchtliche Längsdehnung besonders günstig aufnehmen kann.
Während das bodenseitige Ende der Seitenwand des Sackes lediglich eine verhältnismäßig schmale Gewebeverstärkung 7 aufweist,
die in Verbindung mit den engmaschigen Maschinenstichen 4 vollauf ausreicht, weist die am oberen Rand des Hopfenballastsackes
1 befindliche GewebeverStärkung 8 eine Breite 9 auf,
die mindestens der Gesamtbreite von 50 und vorzugsweise gemäß dem Ausführungsbeispiel der Gesamtbreite von 120 im Gewebe
nebeneinander verlaufenden Fäden entspricht. Dies bringt den Vorteil mit sich, daß der oben von Hand zugenähte Sack trotz
der beträchtlichen Druckbeanspruchung nach Zurückziehung des eingangs genannten Stempels nach dem Füllen des Sackes nicht
zum Einreißen neigt.
In den Hopfensack 1 sind gemäß Fig. 1-am.oberen Rand noch
besondere Anfasser 10 mit eingenäht, an denen der Arbeiter den
Sack beim Verkarren mit der Hand festhalten kann, ohne den schädlichen Handhaken benutzen zu müssen.
Zum Hopfenballotsack 1 gehört auch noch ein Deckel 11, der
aus dem gleichen Kunststoffgewebe wie der Sack selbst besteht und an den auch noch den Anfassern 10 ähnliche Henkel 12 angenäht
sein können, wenn insbesondere bei Vierkantsäcken der obere Sackrand lediglich entlang dem Rand des Deckels angenäht
ist. Da es bei der Lagerung von Hopfen auch darauf ankommt, diesen nicht nur feuchtigkeitsdicht zu lagern, sondern auch
nach Möglichkeit vor einem Sauerstoffzutritt zu bewahren, werden
die heute üblichen Bailots mit Jutesäcken häufig in besonderen Hopfenbüchsen aus Zinkblech versandt und gelagert. Etwa
die gleiche schützende Wirkung läßt sich bei der Verwendung von Hopfensäcken aus dem beschriebenen Kunststoffgewebe auch
dadurch erzielen, daß der Hopfensack 1 in an sich bekannter Weise durch eine zusätzliche Kunststoffbeschichtung wasserdicht
und weitgehend luftdicht ausgebildet wird.
Besonders bewährt haben sich zur Herstellung der beschriebenen Säcke Kunststoffstreifen aus Polyäthylen.' Es eignen sich aber
auch andere Kunststoffe, z. B. Polypropylen, zur Herstellung der beschriebenen Säcke und der etwa vorgesehenen Beschichtung.
Die Neuerung ist nicht an alle Einzelheiten des beschriebenen Ausführungsbeispiels gebunden. So ergibt sich bereits ein wesentlicher
Fortschritt gegenüber den heute üblichen Jute-Hopfensäcken, wenn vom Sackgewebe lediglich die Längs- oder Schußfäden in der
beschriebenen Weise aus verstreckten Kunststoffstreifen bestehen. Das gleiche gilt für den Boden und für den Deckel des Sackes.
Das Gewebe für den Ballotmantel kann auch so verwendet werden, daß die Kettfaden in Längsrichtung des Sackes laufen und die
Gewebeverstärkung beim Weben durch stärkeres oder besseres Schußgarn oder durch dichteren Schußeintrag o. ä. erreicht wird.
Es sind auch noch andere Abwandlungen und Ausgestaltungen des beschriebenen Ausführungsbeispiels denkbar, ohne daß dadurch
der in den nachstehenden Ansprüchen niedergelegte Schutzbereich der Neuerung verlassen wird.
Claims (11)
1. Gewebter Sack für den Hopfentransport mit einer Gewebeverstärkung
an seinem oberen Rand, insbesondere mit ebenfalls gewebtem Deckel und einer weiteren GewebeverStärkung an seinem Boden,
dadurch gekennzeichnet, daß der Sack (1) zumindest in seinen in Längsrichtung verlaufenden Fäden (2) in an sich bekannter
Weise aus verstreckten Kunststoffstreifen besteht und entlang
seinem oberen Rand eine mindestens 15 bis 20 cm breite Zone verstärkten Gewebes (Gewebeverstärkung 8) aufweist, die durch
dichtere Fadeneinstellung, z. B. doppelte Kettfaden, stärkere Garne, zusätzliche Fäden, andere Webart (z. B. Dreherbindung)
o. ä. herbeigeführt ist.
2. Sack nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sein Boden (5) vollständig aus verstreckten Kunststoffstreifen gewebt ist.
3. Sack nach Anspruch 1 oder 2,, dadurch gekennzeichnet, daß auch
der Deckel (11) vollständig aus verstreckten Kunststoffstreifen gewebt ist.
4. Sack nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß er in an sich bekannter Weise ausschließlich aus Fäden aus verstreckten
Kunststoffstreifen besteht.
5. Sack nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekenn-
zeichnet, daß die obere Gewebeverstarkung (8) etwa 120 im
Gewebe nebeneinander verlaufende Fäden aus verstreckten Kunststoffstreifen
umfaßt.
6. Sack nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß er in an sich bekannter Weise durch eine zusätzliche Kunststoffbeschichtung wasser- und weitgehend luft·=-»—dicht
ausgebildet ist.
7. Sack nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß im Bereich seines oberen Randes Anfasser (10) mit angenäht sind.
8. Sack nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß auch das bodenseitige Ende der Seitenwand des Sackes (1) eine Gewebeverstärkung (7) aufweist,
9. Sack nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß sein Deckel (11) mit angenähten Henkeln (12) versehen ist.
10. Sack nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die verstreckten Kunststoffstreifen und gegebenenfalls
die Beschichtung aus Polyäthylen bestehen.
11. Sack nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet,
daß die verstreckten Kunststoffstreifen aus Polypropylen bestehen.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1966B0067436 DE1948661U (de) | 1966-08-11 | 1966-08-11 | Gewebter sack fuer den hopfentransport. |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1966B0067436 DE1948661U (de) | 1966-08-11 | 1966-08-11 | Gewebter sack fuer den hopfentransport. |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1948661U true DE1948661U (de) | 1966-10-27 |
Family
ID=33323808
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1966B0067436 Expired DE1948661U (de) | 1966-08-11 | 1966-08-11 | Gewebter sack fuer den hopfentransport. |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE1948661U (de) |
-
1966
- 1966-08-11 DE DE1966B0067436 patent/DE1948661U/de not_active Expired
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