DE1948413A1 - Isolierverkleidung - Google Patents
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Description
THE CARBORUNDUM COMPAUY Niagara Falls, N.Y., V.St.A.
Isolierverkleidungen, bestehend aus Faserteilen, die tote Lufträume
aufrechterhalten, werden fast ohne Ausnahme aus Glasfasern oder Mineralfasern wie Asbest hergestellt· Diese Fasern sind zwar feuerfest, haben aber Nachteile· Sie sohmelzen allmählich und waohsen zusammen. Glasfasern beginnen ihre Festigkeit bei etwa 35O0C zu verlieren, und Asbestfasern trocknen aus und werden bei etwa 55O0C
brüchig. In bestimmten Fällen sind sie unerwünscht schwer· Beispielsweise muß die Isolierung von Rümpfen von Flugzeugen in einer Weise
vorgenommen werden, die zu einer Verringerung des Gesamtgewichts
führt. Organische Fasern, die wesentlich leichter al* mineralische
Fasern sind, sind im allgemeinen als ungeeignet zur Verwendung für Isolierverkleidungen angesehen worden, weil sie entweder bei Temperaturen zwischen 150 und 4000O brennen oder schmelzen.
009817/0*23
Gemäß der Erfindung ist eine Isolierverkleidung vorgesehen, die
wesentlich leichter als Verkleidungen ist, die aus Mineral- oder Glasfasern bestehen. Ferner ist sie flexibel im Vergleich zu Mineral- oder Glasfasern, und damit wird sie nicht ohne weiteres
zerdrückt und zerbrochen. Isolierverkleidungen gemäß der Erfindung sind feuersicher, und wenn sie mit Flammen in Kontakt gelangen, verkohlen sie, um eine einstückige und selbsttragende
Kohlenetoffstruktur zu bilden, die nicht schmilzt, sondern eine Isolierung bis zu Temperaturen von über 30000C bildet. Isolierverkleidungen gemäß der Erfindung können Wände oder Decken von
Gebäuden oder !Seilen davon bilden. Isolierverkleidungen gemäß der
Erfindung sorgen für eine sehr gute Schallisolierung, um sie besonders für Flugzeuge geeignet zu machen.
Gemäß der Erfindung ist eine Isolierverkleidung vorgesehen, die
aus Kunstfasern in der Form .von Watte besteht, welche aus Harzkondensationsprodukten von Phenolen und Aldehyden hergestellt sind,
welche sich verfasern und authärten lassen. Diese Kunstfasern werden im nachfolgenden als Phenolfasern bezeichnet. Unter dem Begriff Verkleidung wird verstanden, daß die Watte entweder ausreichend starr ist, um selbsttragend zu sein, oder daß sie von einem
Skelettrahmen oder von einer angrenzenden selbsttragenden Verkleidung getragen ist. Für eine ausreichende Starrheit kann im allgemeinen in der Watte dadurch gesorgt werden, daß die Phenolfasern
derart behandelt werden, daß sie miteinander an den Stellen verbunden werden, an denen sie sich in Kontakt miteinander befinden.
Für eine Starrheit wird außerdem dadurch gesorgt, daß die Fasern mit einer ausreichenden Dichte zusammengedrückt werden. Vorzugsweise ist die Watte auf eine Diohte svieohen etwa 1 χ 10 "' und
1 χ 10 "2 g/cm? verdichtet.
DIt Erfindung ist im nachfolgenden anhand von lusführungsbeispielen unter Sesugnahat «of die beiliegende Ztiohnung näher erläutert·
-In dtr Ztiohnung tindi
- 3 009617/0423
Fig. 1 s- Eine Perspektivdarstellung einer selbsttragenden
Faser-Isolierverkleidung gemäß der Erfindung,
Fig. 2 eine Darstellung eines Stücks einer Isolierverkleidung gemäß der Erfindung, bei dem die Faserwatte
durch einen Skelettrahmen 2 getragen ist, und
Fig. 3 eine Einzelheit im Schnitt durch die isolierte
Rumpfverkleidung eines Flugzeugs, wobei der äußere
Metallmantel 3 sich an den Faserteil der Verkleidung 4 anschließt und eine Verbindung durch Anker 5 erfolgt.
Phenolharze werden durch die Kondensationsreaktion zwischen Phenolen
und Aldehyden hergestellt. Die bekanntesten Eeaktionsaittel sind Phenol selbst und Formaldehyd. Die verschiedenen Phenole und
Aldehyde sind bekannt, die sich verwenden lassen. Siehe beispielsweise
Phenolic Resins, von D.F. Gould, Verlag Reinhold Publishing
Co., Hew York 1959· Die Kondensationsreaktion geht bei Fehlen eines
Katalysators sehr langsam vonstatten.
Wenn alkalische Katalysatoren verwendet werden und das l-lol-Verhältnis
von Formaldehyd zu Phenol größer als 1:1 ist, sind die primären Reaktionsprodukte Phenolalkoholfc3 die Resole genannt werden.
Wenn saure Katalysatoren verwendet werden und das Mol-Verhältnis von Formaldehyd zu Phenol weniger als 1:1 beträgt, sind die primären
Reaktionsprodukte wahrscheinlich ebenfalls Phenolalkohole, sie ordnen sich aber schnell um, um Diphenylmethan-Dprivate zu erbringen,
denen der Name Novolac gegeben worden ist. Resole sind wärmehärtend, während Kovolace permanent schmelzbar sind. Hovolace
lassen sich jedoch durch Behandlung mit Aldehyden oder u.a. auch mit Hexamethylentetramin in Gegenwart geeigneter Katalysatoren aushärten.
Der fundamentale Unterschied zwischen Resolen und ITovolacen besteht im Vorhandensein einer oder mehrerer freier Kethylolgruppen
bei den ersterenj durch die Reaktion dieser Hethylolgruppen erfolgt
eine Querverkettung.
- 4 _ Ü09817/0423
Phenolfasern können aus Eesolen und Novolacen oder Kombinationen
der beiden in verschiedenen Verhältnissen vor dem Härten hergestellt werden. Additive und Modifikatoren, die entweder reagierend
oder nicht reagierend sein können, können verwendet werden, um die Fasercharakteristiken entweder für die Schwächung oder für
ihre Endverbrauchseigenschaften zu ändern. Wenn Resole als Ausgangsmaterial
verwendet werden, sollen sie vor der Verfaserung getrocknet sein. Sie Fasern können aus einer zähflüssigen Nasse
gezogen oder sie können dadurch geformt werden, daß die zähflüssige Hasse in einen turbulenten Luftstrom gedrückt wird. Sie Eesolfasern
werden durch Erwärmen gehärtet. Novolace können in entsprechender Weise verfasert werden. Sie werden gehärtet, wie das
bereits beschrieben worden ist. Novolaoe können nach einem Verfahren
zu Fasern verarbeitet werden, das bereits vorgeschlagen worden ist.
Sie gehärteten oder nicht gehärteten Phenolharzfasern können in eine Hatte gewünschter Sichte verdichtet werden (beispielsweise
zwischen 10"5 und 1 g/cm^). Beim Aushärten bilden die ungehärteten
Fasern eine relativ starre Watte wegen der Verschmelzung von Fasern während des Auehärtens im wesentlichen an den Stellen, wo
sie sich berühren. Hatten oder Wattelagen aus gehärteten Phenolfasern können dadurch versteift werden, daß man sie mit einem
Harz bespritzt, beispielsweise einem wärmehärtenden Harz, um eine Wechselverbindung in den Hatten hervorzurufen. Entsprechend können
die Isolierverkleidungen aus Phenolfasern bestehen, die zu Papier verarbeitet worden sind.
Um die Vorteile einer Isolierverkleidung gemäß der Erfindung zu demonstrieren, wurde der folgende Versuch durchgeführt. Zwei
Hatten mit 102 χ 203 rim χ 25,4 mm wurden hergestellt, und zwar
die eine aus Glasfasern (mit einem Gewicht von 15 g), die andere
aus Phenolfasern (mit einem Gewicht von 7,5 g). Sie Glasfasermatte
wurde zunächst 25,4 mm über die blaue Flamme eines Gasbrenners gebracht, der eine Wärmeleistung von 2680 kcal/h hatte.
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5 -
Innerhalb von 20 Sekunden schmolz ein Loch vollständig durch die Glasisolierverkleidung. Danach wurde die Phenolfaser-Isoliermatte
über den Gasbrenner in der gleichen Relativlage zur Flamme gesetzt. Nach 10 Minuten blieb diese Matte relativ unbeeinflußt. Bis zu einem
gewissen MaBe hatten sich im Bereich, in dem die Flamme auf die Matte
aufprallte, die Phenolfasern verkokt. Als solches wirkten sie weiter als Isoliermedium· Beispielsweise konnte man ohne weiteres
die Hand unmittelbar über die Phenolfaser-Isoliermatte während des Versuchs legen. Keine andere Isolierverkleidung aus organischen Fasern
konnte dem oben beschriebenen Flammenversuch widerstehen, und zwar unter Einschluß von Verkleidungen, die aus den feuerfestesten
Fasern hergestellt sind, u.a. Polyacrylonitrilfasern und besonderen Hochtemperatur-Nylonsorten.
Die Isolierverkleidung aus Phenolfasern sorgt für eine überlegene
Wärmeisolierung, weil die Wärmeleitfähigkeit der einzelnen Fasern etwa 20 $ der von Glasfasern beträgt. Eine Verkleidung, bestehend
aus einer starren Watte aus Phenolfasern, sorgt für eine vergleichbare oder bessere Wärmeisolierung wie eine Glasfaserverkleidung,
die doppelt so schwer ist. Die Stärken sind dabei im wesentlichen die gleichen. Verkleidungen gemäß der Erfindung eignen sich also
für Flugzeuge, bei denen das Gesamtgewicht auf einem Minimum gehalten werden muß.
Isolierverkleidungen gemäß der Erfindung sorgen zusätzlich zur Wärmeisolierung für eine überlegen· Schallisolierung. Die Schallisolierung
steht in Beziehung zur Fähigkeit der einzelnen Faserelemente zum Reagieren mit den Schallwellen. Das hängt hauptsächlich
von den physikalischen Eigenschaften der Fasern ab. Phenolfasern, die einen Elastizitätsmodul haben, der viel kleiner als
der von Mineralfasern ist, sind wesentlich wirkungsvoller in ihrer
Reaktion auf Schallwellen und dämpfen den Schall. Das ist besonders wichtig bei Flugzeugen, beispielsweise bei Düsenflugzeugen.
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Isplierverkleidungen gemäß der Erfindung können auf wesentlich
weniger als ein Viertel ihrer natürlichen Stärke verdichtet werden, ohne daß die Fasern zerdrückt oder gebrochen werden. Glasoder
Mineralfasern andererseits sind sehr spröde und gehen leicht zu Bruch oder werden zerdrückt, wenn sie um mehr als die Hälfte
ihres Volumens verdichtet werden..
Es versteht sich, daß ein begrenzter Anteil brennbarer und besonders
nicht brennbarer Fasern und/oder Füllstoffe, die üblicherweise in Isolierwerkstoffen Verwendung finden, in Verkleidungen
gemäß der Erfindung enthalten sein können, wenn sie die Gesamtfeuerfestigkeit
der Verkleidung nicht wesentlich stören. Der Phenolfaseranteil einer solchen zusammengesetzten Isolierverkleidung
bildet einen Träger für jede Schmelze oder Asche, die durch das Verbrennen anderer Isolierwerkstoffe gebildet wird. Das verhindert
natürlich das Ausbreiten von Feuer und sorgt für eine Verkokung, die selbst eine Isolierung bildet»
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Claims (1)
- [ImI Isolierverkleidung, gekennzeichnet d u «r c hWatte aus Phenolfasern, die aus HarzkondensationsproduktenTon Phenolen und Aldehyden hergestellt sind, welche sich verfaeern und auehärten lassen.2. Ieolierrerkleidung nach Anspruch 1, gekennzeichnetduroh eine Strukturverkleidung, mit der die Watte aus Phenolfasern verbunden ist.3. Isolierverkleidung nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch eine Skelettanordnung eua Tragen der Watte aus Phenolfasern·ν "4· Isolierrerkleidung nach Anspruch lt dadurch gekennzeichnet, daß die Watte zur Versteifung weohselverbunden ist.5. Isolierverkleidung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Watte eine Dichte von zwischen 10-3 und 1 g/cm? hat.6. Isolierverkleidung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sie Phenolfaserpapier ist.7· Isolierverkleidung nach einem der Ansprüche 1-6, ^dadurch gekennz eichnet, daß sie als Rumpfverkleidung eines Flugzeugs vorgesehen ist.25 372009817/0423Lee r seite
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DE102007003278B4 (de) * | 2007-01-23 | 2013-10-31 | Airbus Operations Gmbh | Rumpfstrukturbauteil eines Luft- oder Raumfahrzeuges mit einer Schaumstoffschicht als thermische Isolierung |
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