DE1944619A1 - Verfahren zur Verbesserung der Gleitfaehigkeit von polymeren Substanzen - Google Patents
Verfahren zur Verbesserung der Gleitfaehigkeit von polymeren SubstanzenInfo
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Description
19ΛΛ619
Blattan Deutsches Patentamt - München 303Wa.Srode-Bommz
29. August 1969
Verfahren zur Verbesserung der Gleitfähigkeit von polymeren
Substanzen
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Verbesserung der Gleitfähigkeit von aus einem Monomerengemisch, das wenigstens
eine basisch reagierende Ausgangskomponente enthält, polykondensierten polymeren Substanzen.
Es sind bereits Verfahren zur Verbesserung der Gleitfähigkeit von polymeren Substanzen bekannt geworden. So mischt man
z. B. Kieselsäurepuder fertigen Folienlacken bei, um eine bessere Antiblockwirkung des Materials zu erreichen. Ebenso wurde
bereits zur Herstellung von Folien aus Polyvinylchlorid und Hochdruck-Polyäthylen Syloid ^-' den fertigen Polymeren
beigemischt, um das Ankleben der Folien auf den Kalanderwalzen zu verhindern oder zu reduzieren, weiterhin um eine
Mattierung von Transparentfolien zu erreichen oder um überhaupt eine Verminderung des Blockens von Folien zu erzielen.
Weiterhin ist bereits in einer älteren Patentanmeldung der Anmelderin (P 15 19 433.9) der Vorschlag enthalten,zwecks
Verbesserung der Gleitfähigkeit von lackierten Cellulosehydratfolien gefällte Kieselsäure dem auf diesen Trägerfolien
aufgebrachten Lack zuzugeben. Schließlich ist es auch durch ein Patent der Anmelderin (DBP 1 286 300 bekannt geworden,
die Gleitfähigkeit von Kunststoff-Folien durch Bestäubung mit einem Folienpuder, das unter anderem hydrophaerte Kieselsäure
enthält, zu verbessern,
Die vorstehend aufgeführten Verfahren zur Verbesserung der Gleitfähigkeit von polymeren Substanzen haben jedoch den
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Nachteil, daß die die ßleitfähigkeit verbessernden Produkte,
wie z. B. Kies eis äurepuder, die ausnahmslos dem fertigen Polymerisat zugesetzt worden sind oder allein oder in Mischungen
mit anderen Bestandteilen auf fertige Flächengebilde
aufgebracht worden sind, in vielen Fällen die Transparenz, den Glanz und die Klarlöslichkeit der Stoffe, denen das
Kieselsäurepuder oder entsprechende Abmischungen zugefügt worden sind, vermindern, so daß der Veredelungswert derartiger
Flächengebilde zum Teil stark herabgesetzt wurde.
Hieraus ergab sich die Aufgabe, ein Verfahren zur Verbesserung der Gleitfähigkeit derartiger polymerer Substanzen zu
entwickeln, wobei die oben beschriebenen Nachteile am Fertigprodukt
nicht mehr auftreten.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß bereits
den Aus gangsmonomeren an sich bekannte, Kieselsäurepuder,
wie z. B. Syloid ~\ und / oder Aerosil1-^ mit einem mittleren
Teilchendurchmesser von 5 mmy - 100 my in Mengen von 0,01 10 Gew.% s bezogen auf die Gesamtmenge der Reaktionskomponenten
zugesetzt und in das Reaktionsgemisch einkondensiert
werden.
Die Zugabe derartiger Kieselsäurepuder bereits zu den Ausgangsmonomeren
von später zu polykondensierenden Verbindungen, wie Polyamiden oder Polyurethanen hat den Vorteil, daß die
Kieselsäurepartikelchen chemisch mit den Monomerengemischen reagieren. Hierbei ist es zweckmäßig, daß die Kfeelsäurepuder,
gegebenenfalls Syloid ^v und/oder Aerosil ~% zunächst
in Wasser dispergiert und dann die wäßrige Dispersion der basisch reagierenden Komponente der Ausgangsmonomeren zu-
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Blaltan Deutsches Patentamt - München
29. August 1969
gemischt wird. Kurze Zeit nach Zugabe dieser wäßrigen Dispersion
zu den basisch reagierenden Monomerenlösungen nimmt die Trübung der wäßrigen Dispersion aufgrund einer zwischen
dem Kieselsäurepuder und den basischen Ausgangskomponenten eingetretenen Salzbildung sehr stark ab. Gibt man dagegen
die wäßrige Kieselsäurepuderdispersion {statt in eine basisch reagierende Monomerenlösung? lediglich in Wasser, bleibt die
Trübung unverändert bestehen.
Durch dieses erfindungsgemäße Verfahren zur Verbesserung der
Gleitfähigkeit von polymeren Substanzen lassen sich insbesondere bei Polyamiden eine hervorragende Transparenz und verbesserte
Gleiteigenschaften vor allem bei aus diesen Produkten hergestellten Flächengebilden erzielen. Dies hat sich insbesondere
bei der Herstellung von gemäß älteren Patentanmeldungen der Anmelderin P 17 70 **06.2 vom IH.5.1968, P 19 05 539.1
vom 5.2.1969 und P <if. V.c( /*. *ίΚ-Λ vom .. &-. $·■ . Ώ /ß erzeugten
Produkten als besonders vorteilhaft herausgestellt.
Folien aus in den vorgenannten Patentanmeldungen beanspruchten Copolyamidsubstanzen neigen wesentlich weniger nach ihrem
Aufwickeln zum Zusammenkleben, wenn sie in erfindungsgemäßer
Weise zusammen mit Kieselsäurepudern polykondensiert worden sind, da der· iiaftkoeffizient der fertigen Flächengebilde um
über 50 % gesenkt wird.
Durch die folgenden Beispiele wird die Erfindung näher erläutert, ohne jedoch auf diese Beispiele beschränkt zu werden.
Im Anschluß an die folgenden Beispiele 1-5 sind in einer tabellarischen
Übersieht die Haftkoeffisient' von Folien gegenübergestellt,
die nach dem erfindusi* 'jt&^Sen Verfahren aus
dem Granulat von nach den genannten fcsispiele« polykondensierten
Copolyamiden hergestellt worden sind.
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19U6.19
Bl8tten Deutsches Patentamt - München
29. August 1969
Beispiel 1: (ohne Kieselsäurepuder, Vergleichsbeispiel)
In einem Autoklaven werden 1.600 g Aminoundecansäure, 196,3 g
Terephthalsäure, 208,7 g Isophorondiamin (davon 5 g Überschuß),
1.100 ml Wasser, 46,7 ml 2 η Essigsäure und 1 ml 3 η Phosphorsäure unter sauerstofffreiem Stickstoff auf 2000C erhitzt.
Während einer Stunde wird bei dieser Temperatur ein Überdruck von 12 Atü gehalten und dann der Druck durch Ablassen der Gasphase
auf Normaldruck abgesenkt, wonach die Schmelze während weiterer sechs Stunden auf 2900C erhitzt wird. Danach wirddas
geschmolzene Polykondensationsprodukt aus einer Düse zu einem Faden ausgepreßt und granuliert. Die relative Viskosität beträgt
1,85.
Beispiel 2: (Erfindungsgemäße Zugabe von Syloid -J
Das Reaktionsgemisch weist die gleiche Zusammensetzung wie
in Beispiel 1 auf, nur daß ihm noch eine Dispersion von 10 g Syloid ^ Nr. 75 in 100 ml Wasser zugesetzt wird. Der PoIykondensationsprozeß
ist der gleiche wie in Beispiel 1. Das fertige Polykondensat besitzt eine relative Viskosität von
1,85.
Beispiel 3; (Vergleichsbeispiel zu Beispiel H,
ohne Kieselsäurepuder)
In einem Autoklaven werden 1.600 g Aminoundecansäure, 187 g
Adipinsäure, 218 g Isophorddiamin (davon 5 g Überschuß),
1.100 ml Wasser, H6,7 ml 2 η Essigsäure und 1 ml 3 η Phosphorsäure
unter sauerstofffreiem Stickstoff auf 2000C erhitzt.
Der weitere Kondensationsprozeß ist der gleiche wie in Beispiel 1. Die relative Viskosität des Endproduktes beträgt
1,82.
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'■ ' ::-:- ■>-■·>·'-s■/:■::■ ORIGINAL INSPECTED
Blatten Deutsches Patentamt - München
29. August 1969
'Ri Beispiel 4; (Erfindungsgemäße Zugabe von Syloid ^O
Das Reaktionsgemisch hat die gleiche Zusammensetzung wie in Beispiel 3, nur daß es zusätzlich eine Dispersion von 8 g
Syloid ^ Nr. 75 in iOO ml Wasser zugesetzt enthält. Der
Polykondensatxonsprozeß ist sonst der gleiche wie in Beispiel 1. Die relative Viskosität des Endproduktes beträgt
1,67.
ΊΓ) Beispiel 5: (Erfindungsgemäße Zugabe von Syloid ^-s )
In einem Autoklaven werden 1.600 g Aminoundecansäure, 9t g
Adipinsäure, 106 g Terephthalsäure, 208,7 g Isophorondiamin
(davon 5 g Überschuß), 1.000 ml Wasser, 46,7 ml^2 η Essigsäure,
1 ml 3 η Phopsphorsäure und 10 g Syloid & Nr. 75 in
100 ml Wasser unter sauerstofffreiem Stickstoff auf 2000C
erhitzt. Der weiterer Kondensationsprozeß ist der gleiche
wie in Beispiel 1. Die relative Viskosität des Fertigproduktes beträgt 1,62.
Beispiel 6: (Erfindungsgemäße Zugabe von Aerosil '-^ Nr. 380)
Das Reaktionsgemisch hat die gleiche Zusammensetzung wie in
Beispiel 5, nur daß statt 10 g Syloid ^ Nr. 75 in diesem Bei spiel 6 10 g Aerosil1 J Nr. 380 als wäßrige Dispersion in
100 ml Wasser zugesetzt werden. Der Polykondensatxonsprozeß ist der gleiche wie in Beispiel 1.
Die relative Viskosität des Endproduktes beträgt 1,68.
Beispiel 7: (Erfindungsgemäße Zugabe von Syloid^ Nr. 75)
In einem Autoklaven werden 1.600 g Aminoundecansäure, 47,0 g
Adipinsäure, 159 g Terephthalsäure, 208,7 g Isophorondiamin (davon 5 g Oberschuß), 1.000 ml Wasser, 46,7 g ml 2 η Essig-
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aaT^Ssil JAHIStöO ORIGINAL INSPECTED
19iU "Π 9
Blattan Deutsches Patentamt - München
29. August 1969
säure, 1 ml 3 η Phosphorsäure und 10 g Syloid'S' Nr. 75 in
100 ml Wasser unter sauerstofffreiem Stickstoff auf 2000C
erhitzt. Der weitere Ablauf des Polykondensationsprozesses ist
der gleiche wie in Beispiel 1 beschrieben.
Das Endprodukt besitzt eine relative Viskosität von 1,75.
Die gemäß der Beispiele 1-7 erzeugten Polykondensationsprodukte wurden granuliert und über einen Extruder zu Schlauchfolien
verformt.
Der Haftkoeffizient dieser Schlauchfolien wurde dann auf folgende Weise gemessen:
Auf einer schiefen Ebene wird bei 25°C und 50 % relativer Luftfeuchtigkeit
der Grenzwinkel oil, ermittelt, bei welchem ein mit
den verschiedenen aus den 7 Beispielen erhaltenen Schlauchfolien bespannter Gleitkörper auf einer mit der jeweils hierzu
passenden gleichen Folie bespannten schiefen Ebene den zwischen beiden Folien vorhandenen Haftwiderstand gerade überwindet.
Aus dem Winkeln folgt:
■tg >- ^. '"' H (Haftkoeffizient)
In der folgenden Tabelle sind die durch oben angeführte Versuchsanordnung
ermittelten Haftkoeffizienten der aus den gemäß Beispiel 1-7 erzeugten Polykondensaten hergestellten
Schlauchfolien zusammengefaßt, wobei jeder einzelne Haftkoeffizient-Wert
einen Mittelwert aus 20 Einzelnes saugen darstellt:
— 7 —
10 9 8 3 5/1339 jA^t^-C 0*.iä ORIGtNAL INSPECTED
19U619
Blatten Deutsches Patentamt - München
303 Welsrode -Bomlitz
29. August 1969
Haftkoeffizient
Außenseite der
Innenseite der Schlauehfolienprobe
0,49 "
0,38 "
Schlauchfolienprobe
1 | 1,10 | /UH | 1 | ,01 | /UH |
(nach 1 Jahr Lagerung |
1,04 | It | 0 | ,65 | ») |
2 | 0,43 | ft | 0 | ,43 | Il |
3 | 1,07 | I! | 0 | ,93 | tt |
0,47 "
0,45 "
6 | 0,45 | ti | 0,45 | Il |
7 | 0,49 | II | 0,47 | ti |
Aus der oben angeführten Tabelle ist ersichtlich, daß der
Haftkoeffizient von Schlauchfolien, die aus Polykondensaten
hergestellt sind, bei denen zu dec. Monomeren Q3Ol - 5 Gew.%,
vorzugsweise 0,1 - 0,8 Sew.% Syloidv^ e'sp Aerosil^ zugesetzt
worden sind, um mehr als 50 % * 3i^leinert worden ist.
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BAD ORIQtNAt
Claims (2)
- Blatm Deutsches Patentamt - München29. August 1969P a t e It t a η s ρ r ti c h e1« Verfahren zur Verbesserung der Gleitfähigkeit von aus einem Monomerengemisch, das wenigstens eine basisch reagierende Ausgangskomponente enthält, polykondensierten polymeren Substanzen, dadurch gekennzeichnet, daß den Ausgangsmonomeren an sich bekannte Kieselsäurepuder, wie z« B. Syloid® und Aerosil ^* mit einem mittleren Teilchendurchmesser von 5 mmy - 100 my in Mengen von 0,01 - 10 6ew.%, bezogen auf die gesamte Menge der Reaktionskomponenten zugesetzt und in das Reaktionsgemisch einkondensiert werden·
- 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Kieselsäurepuder zunächst in Wasser dispergiert und dann die wäßrige Mspersion der basisch reagierende! Komponente der Ausgangsmonomeren zugemischt wird.
Priority Applications (4)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19691944619 DE1944619A1 (de) | 1969-09-03 | 1969-09-03 | Verfahren zur Verbesserung der Gleitfaehigkeit von polymeren Substanzen |
NL7012994A NL7012994A (de) | 1969-09-03 | 1970-09-02 | |
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US00359644A US3856742A (en) | 1969-09-03 | 1973-05-14 | Process for improving the anti-friction properties of polymeric substances |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19691944619 DE1944619A1 (de) | 1969-09-03 | 1969-09-03 | Verfahren zur Verbesserung der Gleitfaehigkeit von polymeren Substanzen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1944619A1 true DE1944619A1 (de) | 1971-08-26 |
Family
ID=5744465
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19691944619 Pending DE1944619A1 (de) | 1969-09-03 | 1969-09-03 | Verfahren zur Verbesserung der Gleitfaehigkeit von polymeren Substanzen |
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---|---|
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FR (1) | FR2060913A5 (de) |
NL (1) | NL7012994A (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP0004859A1 (de) * | 1978-04-19 | 1979-10-31 | Chemische Werke Hüls Ag | Verfahren zur Herstellung von transparenten Beschichtungspulvern aus Copolyamiden und ihre Verwendung zum Beschichten von metallischen Formkörpern |
Families Citing this family (1)
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---|---|---|---|---|
FR2877948B1 (fr) * | 2004-11-12 | 2007-01-05 | Arkema Sa | Procede de synthese de poudres de polyamide |
-
1969
- 1969-09-03 DE DE19691944619 patent/DE1944619A1/de active Pending
-
1970
- 1970-09-02 NL NL7012994A patent/NL7012994A/xx unknown
- 1970-09-03 FR FR7032101A patent/FR2060913A5/fr not_active Expired
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP0004859A1 (de) * | 1978-04-19 | 1979-10-31 | Chemische Werke Hüls Ag | Verfahren zur Herstellung von transparenten Beschichtungspulvern aus Copolyamiden und ihre Verwendung zum Beschichten von metallischen Formkörpern |
WO1979000946A1 (en) * | 1978-04-19 | 1979-11-15 | Huels Chemische Werke Ag | Preparation process of transparent coating powders made with copolyamides |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
FR2060913A5 (en) | 1971-06-18 |
NL7012994A (de) | 1971-03-05 |
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