DE1943774C3 - Verfahren zum Verbrennen von Müll und Vorrichtung zur Durchführung dieses Verfahrens - Google Patents
Verfahren zum Verbrennen von Müll und Vorrichtung zur Durchführung dieses VerfahrensInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Verbrennen von Müll und Abfällen, bei dem zerkleinertes Material
in ein Wirbelbett gebracht wird, wo es durch Vergasungsmittel in der Schwebe gehalten wird, das aus
dem Wirbelbett ausströmende Gas von Feststoffen befreit und nach Abscheiden der Feststoffe getrennt zur
Energiegewinnung verbrannt wird und die abgesehies denen Feststoffe wenigstens zum Teil einer Brennkam
mer zugeführt und darin verbrannt werden, und eine Vorrichtung zur Durchführung dieses Verfahrens.
Ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens der eingangs genannten An sind
,o bereits aus der Zeitschrift »Umschau«, Heft 9. 19b3. S.
283 bekannt. Bei diesem Verfahren werden die aus dem Wirbelbett-Abgas abgeschiedenen Feststoffe und
getrockneter Schlamm einem Gaserzeuger an gleicher Stelle zugeführt, so daß die Vergasung der abgeschieis
denen Feststoffe und des in Staubform gebrachten " Schlammes zur gleichen Zeit beginnt. Dieses Verfahren
bringt somit den Nachteil mit sich, daß das Vergasungsmittel getrennt zu dem aus den abgeschiedenen Feststoffen
und dem Schlamm bestehenden Brennstoff /ugeführt werden muß.
In der US-PS 33 19 586 ist ein Verfahren /um Verbrennen
von Müll und Abfällen beschrieben, bei dem zerkleinertes Material in ein Wirbelbell aus unverbrennbaren
Partikeln gebracht wird, di<: durch erhitztes VS Wirbelgas in der Schwebe gehalten werden, und das
aus dem Wirbelbett ausströmende Gas von festen Partikeln befreit wird.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren
zum Verbrennen von Müll und Abfällen zu schaffen bei dem der volle Gasgehalt des zerkleinerten
Materials einer Energiegewinnung zur Verfügung steht. Außerdem soll eine Vorrichtung zur Durchführung dieses
Verfahrens geschaffen werden.
Diese Aufgabe wird bei einem Verfahren der eingangs angegebenen Art erfindungsgemäß dadurch gelöst,
daß das Wirbelbett unverbrennbare Partikeln enthält, daß die aus dem Abgas des Wirbelbettes abgeschiedenen
Feststoffe einer eigenen Brennkammer unterhalb des Rostes des Wirbelbettes zugeführt und hier
4<. verbrannt werden und daß die Abgase dieser Brennkammer als Vergasungsmittel in das Wirbelbett eingeleitet
werden.
Eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens, bestehend aus einer Vergasungskammer mit an ihrem
4.S unteren Ende befindlichen Gaseinblasöffnungen für Vergasungsmittel und einer Zuleitung für den Müll
weist erfindungsgemäß eine Leitung für abgeschiedene Feststoffe von der Vergasungskamme'- zu einer vorgeschalteten
Brennkammer auf, deren Abgasführung zu o den Gaseinblasöffnungen führt.
Weitere Ausgestaltungen der Erhnuung ergeben sich
aus den Unteransprüchen.
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren werden die aus dem Abgas des Wirbelbettes abgeschiedenen Fest-SS
stoffe zunächst einer Brennkammer zugeführt und in dieser verbrannt; die Abgase dieser Brennkammer werden
als Vergasungsmittel in das Wirbelbett eingeleitet, so daß die zur Vergasung der zerkleinerten Abfälle erforderliche
Wärmeenergie vorteilhafterweise aus den to abgeschiedenen Feststoffen gewonnen wird. Demzufolge
kann der volle Gasgehalt der zerkleinerten Abfälle einer Energiegewinnung zur Verfügung stehen.
Im folgenden wird eine Ausführungsform der Erfindung
an Hand der Zeichnung näher erläutert. Der zerkleinerte und getrocknete feste Müll wird zunächst
in eine Vergasungskammer 51 über die Leitung 50 eingegeben, in der eine Vergasung stattfindet. Die
verbrennbaren Gase, die in der Vergasungskammer
erzeugt werden, dienen als Heizgas zur Energiegewinnung.
Heißes inertes Vergasungsmittel wird von unten in die Vergasungskammer 51 eingeleitet, um den festen
Müll zu vergasen. Dieses Vergasungsmittel wird getrennt in einer Brennkammer 52 erzeugt, in der Fesi- ■>
stoffe verbrannt werden, die aus dem Abgas des Wirbelbettes abgeschieden worden sind.
Die Vergasungskammer 51 weist ein Wirbelbett mit
linverbrennbaren Partikeln 55. beispielsweise Sand, auf.
wobei d:;s Wirbelbett von einem nach unten gerichtelen,
konischen, porösen Rost 56 begrenzt ist, der mit einer Öffnung am Kegelscheitel versehen ist. Dieses
Wirbelbett wird anfänglich von einer nicht dargestellten äußeren Quelle auf eine erhöhte Temperatur zur
Verflüchtung des Mülls aufgeheizt und der Betrieb wird is
durch die komprimierten heißen Vergasungsmittel aus der Brennkammer 52 aufrechterhalten. Die Reibung
durch das Wirbelbett entfernt Feststoffe schnell von der Oberfläche des Wirbelbettes, von wo sie mit den
Gasen in den Abscheider 36 gelangen. Die Feststoffe gelangen aus dem Abscheider 36 über eine Leitung 58
zu der Brennkammer 52, wo sie bei nahezu stöchiometrischen Verhältnissen Brennstoff/Luft zur Erzeugung
des Vergasungsmittels für die Vergasungskammer 51
verbrannt werden.
Die dargestellte Brennkammer 52 ist als Wirbelbrennkammer
ausgebildet, bestehend aus einem zylindrischen Gehäuse 57 mit einer keramischen Auskleidung,
in das komprimierte Luft zusammen mit den Feststoffen aus der Leitung 58 über eine Leitung 59 mit
hoher Geschwindigkeit tangential eingeblasen wird, so daß das Feststoff-Luft-Gemisch der Brennkammer 52
in einer freien Wirbelbewegung strömt. Zentrifugalkräfte sorgen dafür, daß in den Wirbel gezogene Feststoffe
weiterhin rotieren, bis sie verbrannt oder durch Berührung mit den Wänden verlangsamt werden, während
die Winkelgeschwindigkeit der gasförmigen Anteile wachst und diese im Kern des Wirbels austreten
und durch eine Abgasführung 61 und den keramischen Rost 56 als Vergasungsmittel in die Vergasungskammer
51 gelangen. Da die Temperatur in der Brennkammer über 1650°C beträgt, werden die Asche und die Metalle
geschmolzen und diese geschmolzene Schlacke sammelt sich an der Wand der Kammer. Die flüssige
Schlacke und das Metall laufen anschließend durch ein Loch 62 im Boden der Brennkammer 52 in eine Wassertasse
63 ab.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (9)
1. Verfahren zum Verbrennen von Müll und Abfällen, bei dem zerkleinertes Material in ein Wirbelbett
gebracht wird, wo es durch Vergasungsmittel in der Schwebe gehalten wird, das aus dem Wirbelbett
ausströmende Gas von Feststoffen befreit und nach Abscheiden der Feststoffe getrennt zur Energiegewinnung
verbrannt wird, und die abgeschiedenen Feststoffe wenigstens zum Teil einer Brennkammer
zugeführt und darin verbrannt werden, dadurch
gekennzeichnet, daß das Wirbelbett unverbrennbare Partikeln enthält, daß die aus dem Abgas
des Wirbelbettes abgeschiedenen Feststoffe einer eigenen Brennkammer unterhalb des Rostes des
Wirbelbetts zugeführt und hier verbrannt werden lind daß die Abgase dieser Brennkammer als Vergasungsmittel
in das Wirbelbett eingeleitet werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1. dadurch gekennzeichnet,
daß der Brennkammer komprimierte Luft zugeführt wird und daß die Verbrennung in einem
Wirbel durchgeführt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß geschmolzene, unverbrennbare
Feststoffe aus dem Wirbelbett durch die Mitte des Wirbels in der Brennkammer geleitet werden.
4. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 3, bestehend aus
einer Vergasungskammer mit an ihrem unteren Ende befindlichen Gaseinblasöffnungen für Vergasungsmittel
und einer Zuleitung für den Müll, dadurch gekennzeichnet, daß eine Leitung (58) für abgeschiedene
Feststoffe von der Vergasungskammer (51) zu einer vorgeschalteten Brennkammer (52)
vorgesehen ist, deren Abgasführung (61) zu den Gaseinblasöffnungen führt.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß am Boden der Brennkammer (52) eine
Einrichtung (62, 63) zum Sammeln und Entfernen von festen Verbrennungsrückständen vorgesehen
ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Brennkammer (52) als Wirbelbrennkammer
ausgebildet ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 4, 5 oder 6, dadurch
gekennzeichnet, daß die Vergasungskammer (51) zur Brennkammer (52) hin mit einem nach unten
konischen Rost (56) abgeschlossen ist, der die Gaseinblasöffnungen und eine Mitteloffnung für geschmolzene
unverbrennbare Feststoffe enthält.
8. Vorrichtung nach Anspruch 4, 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Vergasungskammer
(51) zur Brennkammer (52) hin mit einem porösen, keramischen Rost (56) abgeschlossen ist, der die
Gaseinblasöffnungen υ ad eine Mittelöffnung für geschmolzene unverbrennbare Feststoffe enthält.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die unverbrennbaren
Partikeln (55) wenigstens zum Teil Dolomit- oder Kalkstein-Partikeln sind.
Applications Claiming Priority (2)
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---|---|---|---|
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