DE19539949C2 - Verfahren und Vorrichtung zur simultanen Entsorgung von feinkörnigen Schüttgütern und sonstigen Abfällen in thermischen Abfallbehandlungsanlagen - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zur simultanen Entsorgung von feinkörnigen Schüttgütern und sonstigen Abfällen in thermischen AbfallbehandlungsanlagenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur simultanen Entsorgung von feinkörnigen, ins
besondere staubförmigen, Schüttgütern und sonstigen Abfällen in einer thermischen
Behandlungsstufe, insbesondere im Feuerungsraum einer Müllverbrennungsanlage,
wobei die feinkörnigen Schüttgüter getrennt von allen sonstigen Abfällen über eine
separate Zuführung einem in der Behandlungsstufe angeordneten Brenner, der mit
technisch reinem Sauerstoff oder einem einen höheren Sauerstoffanteil als Luft
aufweisenden Gas betrieben wird, und/oder mindestens einer mit technisch reinem
Sauerstoff oder einem einen höheren Sauerstoffanteil als Luft aufweisenden Gas
beaufschlagten, in der Behandlungsstufe endenden Lanze zugeführt und direkt in die
Flamme des Brenners und/oder der Lanze eingebracht werden, sowie eine
Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens.
Feinkörnige, insbesondere staubförmige, schadstoffhaltige Schüttgüter fallen bei
vielen Produktionsprozessen an. Solche Stäube entstehen bspw. in
Staubabscheidern von Rauchgasreinigungsanlagen, wie z. B. Kunststoffstäube und
Holzspäne, oder als verbrauchtes Adsorbens in Rauchgasreinigungsprozessen, wie
z. B. Aktivkohle, Kalk und Aktivkohle-Kalk-Gemische. Charakteristisch für diese Art der
Abfälle ist die Tatsache, dass sie als Sekundärprodukte des jeweiligen
großtechnischen Prozesses in verhältnismäßig kleinen Mengen anfallen und deshalb
überwiegend in Gebinden (in der Regel 200 l-Fässer, maximal Silofahrzeug)
umgeschlagen werden. Der überwiegende Teil dieser Schüttgüter muß aufgrund ihres
Kontaminationsgrades thermisch (durch Verbrennen oder Vergasen) entsorgt werden.
Dazu werden die Schüttgüter in der Regel in einen Vorlagebunker einer
Müllbehandlungsanlage entleert und mit anderen im Vorlagebunker vorhandenen
Abfällen über einen Greifer in die jeweilige Verbrennungseinrichtung (z. B. Drehrohr
oder Rostfeuerung) eingebracht. Nur mit großem technischen Aufwand ist das
Auftreten von staubförmigen Emissionen bei der Entleerung der Gebinde in den
Vorlagebunker und der Überführung der Schüttgüter in die Verbrennungseinrichtung
zu vermeiden.
Aus der DE 41 09 063 C2 ist es bekannt, bei einer thermischen
Abfallbehandlungsanlage die feinkörnigen Schüttgüter getrennt von allen sonstigen
Abfällen über eine separate Zuführung einem in der thermischen Behandlungsstufe
angeordneten sauerstoffbetriebenen Brenner zuzuführen. Wie der einzigen Figur und
der zugehörigen Beschreibung dieser Druckschrift zu entnehmen ist, wird der
grobkörnige Müll über einen Schacht 5 dem hinteren Ende der Reaktionszone 2
zugeführt. Im Gegensatz dazu werden die feinkörnigen Abfallstoffe am
gegenüberliegenden Ende der Reaktionszone 2 einem mit Sauerstoff betriebenen
Vergasungsbrenner 1 zugeführt. Aus der Offenlegungsschrift DE 35 12 810 A1 ist die
Verwendung von Sauerstofflanzen bei der Verbrennung von Abfallstoffen bekannt.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren der eingangs
genannten Art sowie eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens zur
Verfügung zu stellen, mit denen eine wirtschaftliche Entsorgung der Schüttgüter bei
weitgehender Vermeidung von Staubemissionen ermöglicht wird.
Diese Aufgabe wird verfahrensseitig erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass die fein
körnigen Schüttgüter in dem Bereich der thermischen Behandlungsstufe in die
Flamme des Brenners und/oder der Lanze eingebracht werden, wo die sonstigen
Abfälle in die thermische Behandlungsstufe eingegeben werden.
Da die feinkörnigen, insbesondere staubförmigen, Schüttgüter nicht einfach mittels ei
nes Greifers gemeinsam mit den sonstigen Abfällen in die thermische Behandlungs
stufe eingegeben werden, sondern über eine separate Zuführung direkt in die
Flamme eines Brenners und/oder einer Lanze eingeführt und verbrannt und/oder
eingeschmolzen werden, treten keine wesentlichen Staubemissionen auf. Außerdem
wird dadurch eine sichere Entsorgung der Schüttgüter gewährleistet.
Mit Vorteil werden Schüttgüter mit einer Korngröße von weniger als 0,5 mm,
bevorzugt weniger als 0,1 mm, besonders bevorzugt weniger als 0,05 mm verwendet.
Vorzugsweise werden die Schüttgüter pneumatisch durch die Zuführung in die
Flamme des Brenners und/oder der Lanze gefördert.
Die Schüttgüter werden zweckmäßigerweise durch Einblasen mittels eines Gases in
die Flamme des Brenners und/oder der Lanze eingebracht. Bevorzugt werden
stickstoffarme Gase verwendet, wodurch eine zu starke Stickoxidbildung vermieden
wird. Es kann auch ein Brenngas, insbesondere Erdgas, Propan oder Butan
eingesetzt werden.
Gemäß einer Weiterbildung des Erfindungsgedankens wird verunreinigtes Gas z. B.
aus Deponien oder schadstoffbelastete Abluft z. B. aus Tankanlagen zum Einblasen
der Schüttgüter in die Flamme eingesetzt. Derartige Gase müssen ohnehin entsorgt
werden, so dass durch eine gleichzeitige Behandlung mit den Schüttgütern zwei
Entsorgungsprobleme bzw. bei Verwendung von zu entsorgenden Stoffen als
Zusatzstoffen, wie z. B. Klärschlämmen oder Pyrolyserückständen, sogar drei
Entsorgungsprobleme gleichzeitig gelöst werden können.
Zum Einblasen der Schüttgüter in die Flamme des Brenners und/oder der Lanze wird
bevorzugt eine Dispergier- und Dosiereinrichtung verwendet, wie sie in der
DE 42 25 483 C2 beschrieben ist.
Da viele Stäube, wie z. B. Kunststoffstäube, einen hohen Heizwert aufweisen, wird
durch die erfindungsgemäße Eintragsweise der Stäube erreicht, dass bereits zu
Beginn der thermischen Behandlung der Stoffe hohe Temperaturen herrschen,
wodurch die thermische Behandlung insgesamt effektiver arbeitet.
Für die Verbrennung und/oder Einschmelzung der Schüttgüter reicht ein kleiner mit
Sauerstoff oder einem sauerstoffangereicherten Gas betriebener Brenner aus, wo
durch eine gravierende Verschiebung des Temperaturprofits in der thermischen Be
handlungsstufe ausgeschlossen wird. Aufgrund des Einsatzes von Sauerstoff oder
eines sauerstoffangereicherten Gases entstehen nur geringe Abgasvolumenströme
bei hohen Verbrennungstemperaturen. Dies bedeutet, dass die Reinigung der von der
thermischen Behandlungsstufe abgezogenen Abgase durch die integrierte Staubbe
handlung in der thermischen Behandlungsstufe kaum zusätzlich belastet wird.
Durch den Einsatz von technischem Sauerstoff oder einem mit Sauerstoff
angereicherten Gas, insbesondere sauerstoffangereicherter Luft, wird die Einhaltung
der erforderlichen hohen Temperaturen gewährleistet. Der technische Sauerstoff wird
zweckmäßigerweise in einem Luftzerleger oder einer Druckwechseladsorptionsanlage
(PSA-Anlage) vor Ort hergestellt oder in einem Vorratstank bereit gestellt.
Vorzugsweise werden die Schüttgüter in der Flamme des Brenners und/oder der
Lanze bei Temperaturen von ca. 1.250 bis ca. 1.500°C und bei Umgebungsdruck
vollständig verbrannt. Die Schüttgüter können aber auch in der Flamme nur teilweise
oxidiert, z. B. einer Vergasung unterzogen werden. Es besteht auch die Möglichkeit,
die Schüttgüter in der Flamme einzuschmelzen oder thermische Veränderungen der
Schüttgüter vorzunehmen.
Bevorzugt werden überwiegend heizwertreiche Schüttgüter, insbesondere Aktivkoks,
Kunststoffstaub oder Schredderabfälle, eingesetzt.
Gemäß einer Weiterbildung des Erfindungsgedankens werden den Schüttgütern
ebenfalls zu entsorgende heizwertarme Abfall- oder Reststoffe, insbesondere Kalk
oder Aktivkohle-Kalk-Gemische zugemischt. Durch die Verwendung von technisch
reinem Sauerstoff oder eines mit Sauerstoff angereicherten Gases und den Einsatz
heizwertreicher Schüttgüter im Brenner können nämlich auch energiearme
feinkörnige, bevorzugt kontaminierte Abfall- oder Reststoffe in der Flamme verbrannt
bzw. eingeschmolzen werden.
Eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens besteht aus einer thermischen Be
handlungseinrichtung, insbesondere einem Feuerungsraum einer Müllverbrennungs
anlage, die für die feinförnigen Schüttgüter einerseits und die sonstigen Abfälle
andererseits getrennte Zugabeeinrichtungen aufweist, wobei die Zugabeeinrichtung
für die feinkörnigen Schüttgüter mit einem innerhalb der Behandlungseinrichtung
angeordneten Brenner und/oder mindestens einer innerhalb der
Behandlungseinrichtung endenden Lanze verbunden ist, der bzw. die mit einer
Versorgungseinrichtung für technisch reinen Sauerstoff oder ein einen höheren
Sauerstoffanteil als Luft aufweisendes Gas in Verbindung steht.
Vorrichtungsseitig wird die gestellte Aufgabe dadurch gelöst, dass der Brenner in
Nähe der Zugabeeinrichtung für die sonstigen Abfälle angeordnet ist und/oder die
Lanze in Nähe der Zugabeeinrichtung für die sonstigen Abfälle endet. Da die
Schüttgüter (z. B. Kunststoffstäube oder Aktivkohle) oftmals einen hohen Heizwert
aufweisen, werden bereits im Eingangsbereich der Behandlungseinrichtung hohe
Temperaturen erreicht, wodurch die Effektivität der thermischen Behandlung
insgesamt gesteigert wird.
Die thermische Behandlungseinrichtung ist vorzugsweise als Verbrennungsanlage
ausgebildet. Zweckmäßigerweise weist die Verbrennungsanlage eine Rostfeuerung
auf, beispielsweise kann die Verbrennungsanlage als konventionelle
Müllverbrennungsanlage ausgebildet sein, die nach dem Dampf-Kraft-Prozess
arbeitet. Die Behandlungseinrichtung kann aber auch als Drehrohrofen oder als
Brennkammer ausgebildet sein.
Die Zugabeeinrichtung für die feinkörnigen Schüttgüter ist zweckmäßigerweise als
Leitung ausgebildet, die mit einer pneumatischen Fördereinrichtung verbunden ist,
welche die Schüttgüter ohne Staubemissionen durch die Leitung hindurch direkt in die
Flamme des Brenners befördert.
In einer besonders bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist dem Brenner
und/oder der Lanze eine Dosiereinrichtung gemäß der DE 42 25 483 C2
vorgeschaltet. Mit dieser Dosiereinrichtung wird erreicht, dass auch bei Anlieferung
ständig wechselnder staubförmiger Schüttgüter mit unterschiedlichen Eigenschaften
und in kleinen Mengen eine zuverlässige Entsorgung gewährleistet ist.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung kann auf einfache Weise in bereits bestehende
Anlagen zur thermischen Behandlung von Stoffen, insbesondere in herkömmliche
Müllverbrennungsanlagen, nachträglich eingebaut werden. Für eine Nachrüstung
bestehender Anlagen eignen sich ganz besonders Müllverbrennungsanlagen, die eine
Rostfeuerung aufweisen und nach dem Dampf-Kraft-Prozess arbeiten. Auch
Drehrohröfen z. B. von Sondermüllverbrennungsanlagen eignen sich für eine
Nachrüstung. Darüber hinaus ist ein Einsatz der Erfindung in speziellen
Brennkammern denkbar.
Gemäß einer Weiterbildung des Erfindungsgedankens steht die Zugabeeinrichtung
für die Schüttgüter mit einem Vorratsbehälter für einen heizwertarmen Abfall- oder
Reststoff in Verbindung. Grundsätzlich eignen sich als heizwertarme Abfall- oder
Reststoffe alle nicht brennbaren Stäube, die behandelt werden müssen.
Das erfindungsgemäße Verfahren und die zur Durchführung des Verfahrens
vorgesehene Vorrichtung eignen sich zur Behandlung von allen denkbaren
feinkörnigen Schüttgütern, insbesondere von schadstoffbelasteten Stäuben, z. B.
Kunststoffstäuben, Holzspänen oder verbrauchtem Adsorbens aus
Rauchgasreinigungsprozessen wie z. B. Aktivkohle, Kalk, Kalk-Aktivkohle-Mischungen
usw.. Mit der Erfindung können solche Schüttgüter ohne wesentliche
Staubemissionen auf wirtschaftliche Weise entsorgt werden. Darüber hinaus wird bei
Verwendung heizwertreicher Schüttgüter gleichzeitig eine Steigerung der Effektivität
der thermischen Abfallbehandlung, z. B. in Müllverbrennungsanlagen erreicht. Dies ist
besonders deshalb vorteilhaft, weil die üblicherweise angelieferten Abfälle in
zunehmendem Maß einen sehr geringen Heizwert aufweisen, so dass die
Verbrennung solcher Abfälle immer schwieriger wird.
Mit dem vorgeschlagenen Verfahren sind eine Reihe von Vorteilen verbunden. Durch
den Einsatz von technischem Sauerstoff oder von mit Sauerstoff angereichertem Gas
wird der in der thermischen Behandlungsstufe erzeugte Abgasvolumenstrom nur
unwesentlich vergrößert. Zusätzlich wird der oftmals vorhandene Heizwert der Stäube
gezielt genutzt.
Im folgenden soll die Erfindung an Hand eines in einer Figur schematisch
dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert werden:
In der Figur ist das Fließschema einer Müllverbrennungsanlage mit integrierter Aktiv
kohleentsorgung dargestellt.
In Fig. 1 ist ein Feuerungsraum einer Müllverbrennungsanlage gezeigt, die nach
dem üblichen Dampf-Kraft-Prozess arbeitet. Über eine Zuführung 2 wird zu
verbrennender Abfall, insbesondere Sonderabfall, dem Feuerungsraum 1 der
Müllverbrennungsanlage zugeführt. Der Feuerungsraum 1 der
Müllverbrennungsanlage weist eine in der Figur nicht dargestellte Rostfeuerung auf.
Bei der Verbrennung der Abfälle im Feuerungsraum 1 entstehen feste und/oder
schmelzflüssige Verbrennungspartikel, die sich in einem der Abfallzuführung 2
abgewandten Teil des Feuerungsraums 1 als Schlacke ablagern. Die Schlacke wird
über einen Abzug 3 gemeinsam mit den sonstigen festen Verbrennungsrückständen
aus dem Feuerungsraum 1 abgeführt. Bei der Verbrennung der Abfallstoffe im
Feuerungsraum 1 entstehende Verbrennungsabgase werden über eine Abgasleitung
5 einer Rauchgasreinigung 6 zugeführt. Die Rauchgasreinigung 6 fungiert als
Schadstoffsenke im gesamten Verbrennungs-Prozess. Anschließend wird das Abgas
über Abgasleitung 8 einer als Polizeifilter wirkenden Adsorptionsstufe 9 zugeführt, in
der feinkörnige Aktivkohle zur Adsorption umweltrelevanter Gasinhaltsstoffe
eingesetzt wird. Das gereinigte Abgas verlässt schließlich die Anlage über Leitung 10.
Nach erfolgter Adsorption wird die beladene Aktivkohle über Leitung 7 abgezogen
und in einen Vorlagebehälter 15 eingebracht. Eine Siebvorrichtung 16 sorgt für eine
Abtrennung grobkörniger Bestandteile, die über Leitung 17 gemeinsam mit den über
Zuleitung 2 zugeführten Abfällen direkt in den Feuerungsraum 1 der
Müllverbrennungsanlage eingebracht werden.
Die feinkörnigen Anteile werden mittels eines Trichters 18 einer Förderschnecke 19
aufgegeben, die die feinkörnigen Schüttgüter einer Schüttgutdrosselvorrichtung 20,
die gemäß der DE 42 25 483 C2 aufgebaut ist, zuführt. Die
Schüttgutdrosselvorrichtung 20 gibt die feinkörnigen Schüttgüter dosiert in eine
Zuleitung 21 ab, über die die Schüttgüter zum Feuerungsraum 1 der
Müllverbrennungsanlage geleitet werden.
Auf der Abfalleintrittsseite des Feuerungsraumes 1 ist ein Feststoffbrenner 11
angeordnet. Der Feststoffbrenner 11 wird mit technisch reinem Sauerstoff, der in
einem nichtdargestellten Flüssigsauerstofftank bereitgestellt und über eine
Sauerstoffleitung 12 dem Brenner zugeführt wird, versorgt.
In der Flamme des sauerstoffbetriebenen Feststoffbrenners 11 werden die Stäube bei
einer Temperatur von ca. 1.350°C und Umgebungsdruck innerhalb des
Feuerungsraumes 1 der Müllverbrennungsanlage vollständig verbrannt. Dabei
entstehen schmelzflüssige Verbrennungspartikel und Verbrennungsabgas, das den
Abgasvolumenstrom aus dem Feuerungsraum 1 nur unwesentlich erhöht. Die
schmelzflüssigen Verbrennungspartikel lagern sich in einem kühlen Teil des
Feuerungsraumes 1 der Müllverbrennungsanlage ab und werden gemeinsam mit den
sonstigen festen Verbrennungsprodukten aus 1 ausgetragen. Die in der Aktivkohle
enthaltenen Schadstoffe werden infolge des Verbrennungsvorgangs in der Flamme
zerstört bzw. in die Gasphase überführt und mit den sonstigen Verbrennungsgasen
der Rauchgasreinigung 6 zugeführt.
Über Leitung 13 gelangen zusätzlich angelieferte, bevorzugt verunreinigte Stäube in
den Vorlagebehälter 15.
Mit dem beschriebenen Verfahren wird eine zuverlässige Entsorgung der
schadstoffbelasteten feinkörnigen Aktivkohle gewährleistet, ohne dass wesentliche
Staubemissionen auftreten. Gleichzeitig wird die Effektivität der
Müllverbrennungsanlage gesteigert, da durch die Verbrennung der heizwertreichen
feinkörnigen Aktivkohle mittels des sauerstoffbetriebenen Feststoffbrenners 11 im
Eingangsbereich des Feuerungsraums 1 eine bedarfsgerechte Anpassung des
Temperaturprofils innerhalb des Feuerungsraums 1 zusätzlich erfolgt. Durch
Einstellung einer hohen Temperatur im Eingangsbereich wird die Verbrennung der
Abfälle im Feuerungsraum 1 verbessert. Außerdem können konventionelle
Energieträger (z. B. Heizöl) im Vergleich zur herkömmlichen Erzielung entsprechend
hoher Feuerraumtemperatur eingespart werden.
Claims (14)
1. Verfahren zur simultanen Entsorgung von feinkörnigen, insbesondere staubförmi
gen, Schüttgütern und sonstigen Abfällen in einer thermischen Behandlungsstufe
(1), insbesondere im Feuerungsraum einer Müllverbrennungsanlage, wobei die
feinkörnigen Schüttgüter getrennt von allen sonstigen Abfällen über eine separate
Zuführung (21) einem in der Behandlungsstufe (1) angeordneten Brenner (11), der
mit technisch reinem Sauerstoff oder einem einen höheren Sauerstoffanteil als
Luft aufweisenden Gas betrieben wird, und/oder mindestens einer mit technisch
reinem Sauerstoff oder einem einen höheren Sauerstoffanteil als Luft
aufweisenden Gas beaufschlagten, in der Behandlungsstufe endenden Lanze
zugeführt und direkt in die Flamme des Brenners (11) und/oder der Lanze
eingebracht werden, dadurch gekennzeichnet, daß die feinkörnigen Schüttgüter
in dem Bereich der thermischen Behandlungsstufe (1) in die Flamme des Brenners
(11) und/oder der Lanze eingebracht werden, wo die sonstigen Abfälle in die
thermische Behandlungsstufe (1) eingegeben werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Schüttgüter pneu
matisch in die Flamme des Brenners (11) und/oder der Lanze gefördert werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Schüttgüter
mittels eines stickstoffarmen Gases in die Flamme des Brenners (11) und/oder der
Lanze eingebracht werden.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die
Schüttgüter mittels eines zu entsorgenden Gases in die Flamme des Brenners
(11) und/oder der Lanze eingebracht werden.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die
Schüttgüter in der Flamme des Brenners (11) und/oder der Lanze bei Temperatu
ren von ca. 1.250 bis ca. 1.500°C vollständig verbrannt werden.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die
Schüttgüter in der Flamme des Brenners (11) und/oder der Lanze teilweise oxi
diert, insbesondere vergast, werden.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die
Schüttgüter in der Flamme des Brenners (11) und/oder der Lanze eingeschmolzen
werden.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß
überwiegend heizwertreiche Schüttgüter, insbesondere Aktivkoks, Kunststoffstaub
oder Schredderabfälle, eingesetzt werden.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß den
Schüttgütern heizwertarme Abfall- oder Reststoffe, insbesondere Kalk oder Aktiv
kohle-Kalk-Gemische, zugemischt werden.
10. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1 mit einer thermi
schen Behandlungseinrichtung, insbesondere einem Feuerungsraum einer Müll
verbrennungsanlage, die für die feinkörnigen Schüttgüter einerseits und die
sonstigen Abfälle andererseits getrennte Zugabeeinrichtungen (2, 21) aufweist,
wobei die Zugabeeinrichtung (21) für die feinkörnigen Schüttgüter mit einem
innerhalb der Behandlungseinrichtung (1) angeordneten Brenner (11) und/oder
mindestens einer innerhalb der Behandlungseinrichtung endenden Lanze
verbunden ist, der bzw. die mit einer Versorgungseinrichtung für technisch reinen
Sauerstoff oder ein einen höheren Sauerstoffanteil als Luft aufweisendes Gas in
Verbindung steht, dadurch gekennzeichnet, daß der Brenner (11) in Nähe der
Zugabeeinrichtung (2) für die sonstigen Abfälle angeordnet ist und/oder die Lanze
in Nähe der Zugabeeinrichtung (2) für die sonstigen Abfälle endet.
11. Vorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Zuga
beeinrichtung (21) für die feinkörnigen Schüttgüter mit einer pneumatischen För
dereinrichtung verbunden ist.
12. Vorrichtung nach Anspruch 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet, daß die
Behandlungseinrichtung eine Rostfeuerung aufweist.
13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 10 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß
die Behandlungseinrichtung als Drehrohrofen ausgebildet ist.
14. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 10 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß
die Zugabeeinrichtung für die Schüttgüter mit einem Vorratsbehälter für einen
heizwertarmen Abfall- oder Reststoff in Verbindung steht.
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