DE1941274C3 - Vorrichtung zum Neutralisieren elektrostatischer Ladungen - Google Patents
Vorrichtung zum Neutralisieren elektrostatischer LadungenInfo
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Description
40
Aus der deutschen Patentschrift 11 94 076 ist eine Vorrichtung zum Neutralisieren elektrostatischer Ladungen
nach dem Oberbegriff des obigen Patentanspruchs 1 bekannt, bei der die einzelnen leitfähigen
Entladungsspitzen an jeweils zugeordneten Metallhülsen ansetzen, die mit dem ersten bzw. inneren Leiterelement
über eine als Dielektrikum wirkende Kabelisolierung einzelne Kondensatoren bilden. Zwischen den
Metallhülsen sind jeweils einzelne Isolatorhülsen auf das Kabel aufgeschoben. Bei der bekannten Ausführung
sind also die Entladungsspitzen gegenseitig isoliert und mit dem inneren Leiterelement durch diskrete
Kondensatorelemente rein kapazitiv gekoppelt Zur Herstellung des bekannten Aufbaus ist es zunächst erforderlich,
die Metallhülsen und die Isolatorhülsen einzeln und in der richtigen abwechselnden Reihenfolge
auf das Kabel aufzuschieben. Danach wird über die abwechselnden Hülsen ein koaxiales starres dielektrisches
Rohr gezogen, woraufhin die leitfähigen Spitzen durch das dielektrische Rohr derart hindurchgedrückt werden,
daß sie auf die Metallhülsen treffen und an diesen anstoßen. Außer dem erheblichen Arbeitsaufwand ist
also bei der Fertigung auch eine hohe Präzision erforderlich, weil die Metallhülsen, die von den Entladungsspitzen
getroffen werden müssen, nach dem Aufziehen des dielektrischen Rohres nicht mehr sichtbar sind. Die
Stabilität des fertigen Aufbaus ist ferner dadurch beeinträchtigt,'
daß die abwechselnden Metall- und Isolatorhülsen nur aneinanderstoßen, ohne miteinander verbunden
zu sein.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung
zum Neutralisieren elektrostatischer Ladungen zu schaffen, die sich einfach und billig herstellen
läßt und einen stabilen Aufbau hat.
Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt nach der Lehre des Patentanspruchs 1. Erfindungsgemäß sind also die
abwechselnd angeordneten Metall- und Isolatorhülsen nach dem Stand der Technik sowie das dort noch erforderliche
dielektrische Rohr durch ein einziges, einstükkiges Halbleiterelement ersetzt. Es liegt auf der HanJ,
daß der erfindungsgemäße Aufbau wesentlich einfacher herzustellen ist. Da es sich um einen in Längsrichtung
homogenen Aufbau handelt, ist hinsichtlich der Verteilung der leitfähigen En.ladungsspitzen keinerlei
Präzision erforderlich.
Die Verwendung eines Halbleiterelements bei Vorrichtungen zum Neutralisieren elektrostatischer Entladungen
is; zwar aus der US-PS 23 33 213 bekannt. Der dort beschriebene Aufbau unterscheidet sich jedoch
grundsätzlich von der Erfindung. Insbesondere ist dort das Halbleiterelement in direktem Kontakt nicht nur
mit den Entladungsspitzen, sondern auch mit dem ersten Leiterelement angeordnet, so daß im Gegensatz
zur Erfindung keine kapazitive, sondern eine rein widerstandsmäßige Kopplung zwischen den Spitzen
und dem Leiterelement besteht. Dadurch verringert sich die an den Spitzen zur Erzeugung von Ionen zur
Verfügung stehende Hochspannung bzw. sind verhältnismäßig höhere Spannungen erforderlich, um den von
dem Halbleiterelement gebildeten Serienwiderstand zwischen dem Leiterelement und den Entladungsspitzen
zu überwinden und die gleiche lonisationsspannung wie bei der erfindungsgemäßen, vorwiegend kapazitiven
Kopplung zu erreichen.
Die Erfindung wird in der nachstehenden Beschreibung
eines bevorzugten Ausführungsbeispiels an Hand der Zeichnungen näher erläutert. In den Zeichnungen
zeigt
F i g. 1 eine perspektivische Ansicht einer erfindungsgemäßen, ohne elektrische Schläge arbeitenden
Vorrichtung zum Neutralisieren elektrostatischer Ladungen,
F i g. 2 einen Querschnitt durch die Vorrichtung nach F i g. 1 längs der Linie 2-2 und
F i g. 3 einen Längsschnitt durch die Vorrichtung längs der Linie 3-3 nach F i g. 2.
In den Zeichnungen ist eine Vorrichtung zum Entfernen
statischer Ladungen gezeigt, die ein generell mit A bezeichnetes erstes Leiterelement in Form eines isolierten
flexiblen Kabels, ein generell mit B bezeichnetes, koaxial zu dem Kabel angeordnetes Rohr aus Halbleitermaterial,
mehrere generell mit C bezeichnete, in Längsrichtung versetzte leitfähige Nadeln oder Entladungsspitzen,
die auf dem Rohr montiert sind und radial von diesem wegstehen, sowie ein die Spitzen abschirmendes
Gehäuse D aufweist.
Das erste Leiterelement A kann irgendein konventionelles flexibles Kabel sein, das einen inneren Leiter
12, vorzugsweise eine Kupferlitze, aufweist und mit einem Polyäthylenmantei 14 umkleidet ist. Ein äußerer
Überzug 16 aus geeignetem Isolierstoff, etwa Vinylkunststoff,
bildet sowohl eine Schutz- als auch eine Isolierumhüllung für den Mantel 14.
Der Mantel bzw. das Rohr B besteht, wie oben gesagt, aus einem Halbleitermaterial mit einem spezifi-
sehen Widerstand in der Größenordnung von 104
Ohm · cm. Als für diesen Zweck geeignete Verbindung hat man ein Harz auf Phenolbasis, das mit Ruß oder
einem sonstigen Leitermaterial gefüllt ist, gefunden, um einen Volumwiderstand von etwa 2000 bis 3000 Megohm
pro ecm zu erzeugen. Der Innendurchmesser des Rohres B ist so groß, das es gleitend auf die Außenseite
des Kabelmantels 16 paßt Die Dicke der Rohrwand muß genügend stark sein, um die Nadeln C zu unterstützen
wenn sie in radial durch die Wand führende Löcher eingedrückt werden. Die Löcher sind in Längsrichtung
versetzt, wobei ihre Mittelpunkte in Abständen von 19 mm angeordnet sind. Nach dem Bohren der
Löcher in die Rohrwand werden die Nadeln C, die gleichzeitig zum Erzielen guter Festigkeit und Leitfähigkeit
aus Stahl bestehen, derart durch die Löcher gedrückt, daß die-Grundfläche der Spitzen mit der Innenfläche
des Rohres B fluchtet. Bei einer Alternativlösung können die Löcher in dem Rohr ßauch Sacklöcher sein
und sich in radialer Richtung von dem Außendurchmessser
bis zu einer Stelle knapp außerhalb des Innendurchmessers erstrecken. Diese (nicht gezeigte) Variante
würde einen Abstand zwischen den Grundflächen der Nadeln C und der Innenwand des Rohres ergeben
und damit eine zusätzliche Isolierung zwischen den Nadeln und dem Leiterdraht 12 vermitteln.
Das äußerste Ende des Kabels A wird nach dem Einführen in das Halbleiterrohr B vom entgegengesetzten
Ende her in eine Vinylkappe 18 eingeschlossen. Die isolierende Kappe bzw. der isolierende Stöpsel 18 ist in
einer Ansenkung am äußersten Ende des Rohres B derart befestigt, daß er mit dessen Ende fluchtet. Eine aus
einem geeigneten Dielektrikum, etwa aus einem Akrylharz, hergestellte äußere Isoliermanschette 20 ist auf
das Ende des Rohres B aufgekittet und wird mittels einer Stellschraube 22 in dem Gehäuse D gehalten. Die
Kappe 18 und die Manschette 20 gewährleisten die Isolation des an die Hochspannungsquelle E angekoppelten
Leiterdrahtes 12. In dem Gehäuse D ist an dessen anderem Ende eine zweite Isoliermanschette 24 mittels
einer Stellschraube 26 gehalten. Die beiden Manschetten 20 und 24 halten in Verbindung mit einer mittleren
Isolierstütze 28 das Rohr B in konzentrischer Lage innerhalb des Abschirmgehäuses D. Ferner verlaufen die
Nadeln C koaxial innerhalb der in Längsrichtung versetzten öffnungen 30, die durch die Gehäusewand füh
Um dem Gehäuse D Festigkeit, starren Aufbau und
Leitfähigkeit zu geben, besteht es aus Messing oder Aluminium. Die Erdungsseite der Hochspannungsquelle
fist derart mit dem Gehäuse D verbunden, daß zwischen dem inneren Leitungsdraht 12 und dem Abschirmgehäuse
ein Hochspannungsfeld besteht. Als Hochspannungsquelle E dient irgendein geeigneter
Wechselispannungsgenerator, der in der Lage ist, Ausgangsspamnungen
von vielleicht 5000 bis 15 000 Volt abzugeben. Die Strombelastbarkeit eines solchen Generators
liegt im Bereich von 2 bis 22 Milliampere.
Dadurch, daß das Kabel A spielfrei in das Halbleiterrohr B eingepaßt wird, erreicht man maximale kapazitive
Kopplung zwischen der inneren Rohroberfläche und dem Leiterdraht 12. Wegen der teilleitenden Eigenschaft
des die einzelnen Nadeln oder Entladungsspitzen C umgebenden Materialrings ist um den Leiterdraht
ein kleiner Kondensator gebildet. Auf diese Weise ist jede der Nadeln kapazitiv an den Leiterdraht 12 angekoppelt.
In Wirklichkeit besteht diese Kopplung aus einer Vielzahl von Kapazitätsscheibchen, die eine unendliche
Zahl von parallelgeschalteten Kondensatoren bildet. Da jedoch auch eine unendliche Zahl von Widerstandsscheibchen
des Halbleitermaterials zwischen den benachbarten Spitzen in Serie geschaltet ist, wirkt sich
dieser Widerstand additiv aus, so daß er die mögliche Stromaufnahme der Entladungskapazitäten begrenzt.
Der ungefähre Maximalstrom, der auftreten könnte, wenn eine Person zwei benachbarte Spitzen oder eine
Spitze mit dem Gehäuse D über ihren Körper kurzschließt, kann daher 7 Mikroampere nicht überschreiten.
Bei der angegebenen Spannung liegt dieser Strom unterhalb der menschlichen Reizschwelle für elektrische
Schläge. Somit vermittelt die halbleitende Kapazitäts-Widerstands-Kopplung
ein wirksames Neutralisationssystem, das im wesentlichen frei von Schlagen ist.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (6)
1. Vorrichtung zum Neutralisieren elektrostatischer Ladungen mit einem ersten Leiterelement.
einer davon durch ein Dielektrikum getrennten, teilweise leitenden Anordnung, mehreren von der Anordnung
nach außen ragenden und in Abstand voneinander angeordneten, leitfähigen Spitzen, einem
in Abstand von den Spitzen angeordneten zweiten Leiterelement sowie einer zwischen das erste und
das zweite Leiterelement eingeschalteten Wechselhochspannungsquelle, dadurch gekennzeichnet,
daß die teilweise leitende Anordnung von einem einstückigen Halbleiterelement (B) gebildet
ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Halbleiterelement (B) einen spezifischen
Widerstand in der Größenordnung von 109 Ohm · cm hat.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das erste Leiterelement (A)
und das Dielektrikum (14,16) ein flexibles Leitungskabel bilden.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet,
daß das Halbleiterelement (B) rohrförmigen Aufbau hat und koaxial von dem flexiblen Leitungskabel
getragen ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die leitfähigen Spitzen (Q in Längsrichtung
versetzt in das Halbleiterelement (B) eingebettet sind.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die leitfähigen Spitzen (Q von Nadeln
gebildet sind, deren Grundflächen mit der Innenfläehe des rohrförmigen Halbleiterelements (B) fluchten.
Applications Claiming Priority (2)
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