DE1941239C3 - Verfahren zum Auflegieren von Halbleiterkristallen auf einer auf einem Träger aus Isoliermaterial aufgebrachten höchstens 20 Mikrometer dicken Goldschicht - Google Patents
Verfahren zum Auflegieren von Halbleiterkristallen auf einer auf einem Träger aus Isoliermaterial aufgebrachten höchstens 20 Mikrometer dicken GoldschichtInfo
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Description
Bei elektronische Mikroschaluingen wie Dünnschicht-
oder Dicksehicht-Hybridschaltungen bzw. sogenannten Multichip-Schaltungen werden die einzelnen
Halbleiterelemente wie Dioden oder Transistoren nieist auf eine dünne Goldschicht auflegiert. Dabei wird
die Goldschicht, auf welche die beispielsweise nur 0.3 χ OJ χ 0,08 mm großen Halbleiterkristalle aufgelegt
werden, bis über die eutektische Temperatur der Legierung zwischen dem Halbleitermaterial und dem
Gold erhitzt. Die eutektische Temperatur von Gold-Germanium liegt etwa bei 3560C und die von GoId-SiIicium
bei etwa 37O°C. Sobald diese Temperatur überschritten wird, entsteht an der Grenzschicht die eutektische
Legierung, die nach Abkühlung eine gute leitfähige Befestigung des Halbleiterkristalls gewährleistet.
Diese Erhitzung soli aber nur sehr kurzzeitig sein und nur wenige Sekunden andauern, andernfalls werden die
Halbleiierkristalk beschädigt. Zum Auflegiern von
mehreren eventuell sogar unterschiedlichen Halbleiterkristallen auf einer gemeinsamen Goldschicht wird aus
diesem Grunde eine örtliche Erhitzung jedes einzelnen Halbleiterkristalls vorgenommen, da beim gleichzeitigen
Auilegieren sämtlicher Kristalle durch Erhitzen des gesamten Trägers dieses Erhitzen über die Legierungslemperatur
zu lange erfolgen mußte, wodurch Beschädigungen der Halbleiterkristalle zu befürchten sind. Die
bisher üblichen Auflegierverfahren hierfür sind deshalb relativ kompliziert.
Es ist daher Aufgabe der Erfindung, ein einfaches Verfahren zum Auflegieren von Halblciterkristallen auf
finer höchstens 20 μηι dünnen Goldschichl, die auf • inem Träger aus Isoliermaterial aufgebracht ist, aufzuzeigen,
mit dem das Erhitzen der einzelnen Halbleiterkristalle über die Legicrungstemperatur selbsttätig auf
einen vorbestimmten Temperaturwert begrenzt wird und bei welchem dieses Erwärmen auf nur wenige Sekünden
beschränkt werden kann.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäü dadurch gelöst, daß die Goldschicht durch elektrische Widerstandserwärmung
erhitzt wird und daß die dafür verwendete Stromquelle einen Innenwiderstand hat. der
klein ist gegenüber dem elektrischen Widerstand der Goldschicht zwischen den Erwärmungselektroden.
Vorzugsweise wird dabei eine Stromquelle verwendet, deren innenwiderstand mindestens fünfmal, vorzugsweise
zehn- oder zwanzigmal kleiner is' als der Widerstand der Goldschicht zwischen den Erwärmungselpktroden.
Die Anwendung der Widerstandserwärmung zum Zwecke des Verbindens von Metallteilen mit Halbleiterelementen
ist an sich bekannt. In einem Fall wird z. B. Metallstreifen, auf dem ein Halbleiterelement unter
Druck aufgelötet werden soll, auf einen durch Widerstandserwärmung erhitzten Heizbügel aufgelegt
(DL-PS 63 579). In einem anderen Fall wird ein Anschlußdraht an die auf einem Halbleiterelement angebrachte
Goldschicht dadurch befestigt, daß der Anschlußdraht mittels zweier Erwärmungselektroden
durch Widerstandserwärmung zum Schmelzen gebracht wird DT-AS 11 90 107). Auch das Auflegieren
eines Halbleiterkristalls auf einer Goldschicht, die uuf
einem gut wärmeleitenden Metallträger, z. B aus Kn
var aufgebracht ist, durch Widerstandserwärmung ist bekannt (OE-PS 2 28 271). Hierbei werden an den Metallträger
zwei Erv.'ärmungselektroden angelegt und dadurch die Goldschicht indirekt erhitzt. Das Problem
der Zerstörung der Goldschicht bzw. der Halbleitei kristalle
beim Auflegiervorgang besteht wegen des gut leitenden Metallträger bei dieser* bekannten Verfahren
nicht. Auch die Größe des Innenwiderstandes der für die Widerstandserwärmung verwendeten Stromquelle
spielt bei all diesen bekannten Verfahren keine KoIIe und auch das eingangs geschilderte Problem ist bei diesen
bekannten Verfahren nicht gegeben.
Durch die Anwendung dieser ,in sich bekannten Widerstandse. wärmung der Goldschicht zum Auflegieren
von Halbleiterkristallen auf einer höchstens 20 μηι
dünnen und auf einem Träger aus Isoliermateria! aufgebrachten Goldschicht kann die Erhitzung der einzelnen
Halbleiterkristalle über die Legierungstemperatur auf nur wenige Sekunden beschränkt werden und cm örtliches
Erhitzen der Goldschicht nur in diesem Bereich zwischen den beispielsweise jeweils unmittelbar /u beiden
Seiten des einzelnen aufzulegierenden Halbleiterkristalls angelegten Elektroden erreicht werden, ohne
daß hierbei die anderen benachbarten auf der Goldschicht aufgelegten Halbleilcrkristalle gleichzeitig miterhitzt
werden. Der Anschluß der Erwärmungselektroden an eine Stromquelle mit einem Innenwiderstand,
der kleiner ist als der Widerstand der Goldschicht /wischen den Erwärmungselektroden, wird gleichzeitig
eine automatische Temperaturregelung erreicht nie Stärke der Goldschicht, die beispielsweise nur 1 bis
20 μπι dick ist und im Vakuumbcdampfungs- oder Zerstäubungsverfahren,
durch Siebdruck oder durch ein chemisches bzw. galvanisches Verfahren auf den Träger
aus Isoliermaterial, beispielsweise aus Glas oder Keramik, aufgebracht ist. ist verteilt über die Fläche
des Trägers nicht immer exakt gleichbleibend herstellbar. Auch die Leitfähigkeit dieser Goldschicht ist deshalb
über die gesamte Oberfläche des Trägers unterschiedlich. Außerdem kann nicht damit gerechne; werden,
daß die Übergangswiderstände der auf die Goldschicht aufgesetzten und mit der Stromquelle zur
Widerstandserwärmung verbundenen Elektroden immer gleich sind. Bei einer Widerstandserwärmung aus
einer relativ hochohmigen Stromquelle, wie sie bisher für solche Zwecke angeboten werden und üblich sind,
würde dies zu Änderungen in der umgesetzten elektrischen Leistung und damit zu unterschiedlicher Erwärmung
der Goldschicht führen. Es könnte bei einer bestimmten Einstellung der Stromquelle passieren, daß an
einer Steile der Goldschicht die nötige Temperatur zur Bildung des Eutektikums überhaupt nicht erreicht wird
und bei der gleichen Einsteüung an einer anderen Stelle der Goldschicht die Temperatur des Eutektikums so
v.-eit überschritten wird, daß der Halbleiterkristall beschädigt wird. Bei Silicium-Transisioren sollte z. B. eine
Temperatur von 450°C auf keinen Fall auch nicht kurzzeitig überschritten werden. Germanium-Transistoren
sind diesbezüglich noch empfindlicher. Durch die erfindungsgemäße Anwendung einer sehr nier>erohmigen
Stromquelle wird erreicht, daß die umgesetzte elektrische
Leistung abnimmt, sobald der elektrische Widerstand der zu erhitzenden Goldschicht zunimmt. Damit
ist eine automalische Temperaturregelung möglich, die darauf zurückzuführen ist. daß sich bei Ausbildung des
Eutektikums ein Teil der Goldschicht verbraucht. Die verbrauchte Goldmenge ist sogar relativ hoch, denn die
in Frage kommenden Eutektika enthalten zwischen 86 lind 93% Gold. Da die Leitfähigkeit der Eutektika um
Größenordnungen geringer ist als die des reinen Goldes, wirkt dieser Goldverbrauch bei der Bildung des
Eutektikums erhöhend auf den elektrischen Widerstand der Goldschicht und es nimmt bei Erreichen der /um
Legieren erforderlichen Temperatur die umgesetzte elektrische Leistung automatisch ab. je stärker die
eutektische Temperatur anfänglich überschritten wird um so stärker setzt die Legierungsbildung ein und um
so mehr wird die Leistung gedrosselt. Auf diese Weise entsteht eine wirksame Temperaturregelung, deren
Kriterium die Bildung der angestrebten eutekiischen
S Legierungszone ist. Bei Anwendung des enindu.ngsgcmäßen
Verfahrens ist es also nur notig, die Spannung der Stromquelle für die Widerstandserwärmung zwischen
den auf die Goldschichi aufgesetzten Elektroden so einzustellen, daß die eutektische Temperatur mit Sicherheit
überschritten wird. Diese Temperatur wird dann automatisch eingehalten und eine Erhitzung auf
Temperaturwerte, bei denen eine Zerstörung der Kristalle zu befürchten ist, wird mit Sicherheit \ ermieden.
Wenn die Schwankungen der Goldschichtdicke /u groß sein sollten, um allein durch Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens ausgeregeli werden /u können, kann der die Goldschicht aufnehmende Träger auch auf eine Anfangstemperatur von beispielsweise 250" erwärmt werden, die /war nicht /ur Legierungsbildung ausreicht, die aber noch sicher über längere Zeit von den Halbleiterkristallen. ohne Schaden ausgehai^n wird. Durch die erfindungsgemäße Widerstandserwärmung braucht dann nur noch eine kleine Temperaturdifferen/ bis /um eutekiischen l'unki .!iifijebrdcht /.u werden und die Abweichungen von der gewimschlen l.ndtomperatur werden entsprechend geringer.
Wenn die Schwankungen der Goldschichtdicke /u groß sein sollten, um allein durch Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens ausgeregeli werden /u können, kann der die Goldschicht aufnehmende Träger auch auf eine Anfangstemperatur von beispielsweise 250" erwärmt werden, die /war nicht /ur Legierungsbildung ausreicht, die aber noch sicher über längere Zeit von den Halbleiterkristallen. ohne Schaden ausgehai^n wird. Durch die erfindungsgemäße Widerstandserwärmung braucht dann nur noch eine kleine Temperaturdifferen/ bis /um eutekiischen l'unki .!iifijebrdcht /.u werden und die Abweichungen von der gewimschlen l.ndtomperatur werden entsprechend geringer.
Claims (2)
1. Verfahren zum Auflegieren von Halbleiterkristallen auf einer auf einem Träger aus Isoliermaterial
aufgebrachten höchstens 20 μΐη dicken Goldschicht,
dadurch gekennzeichnet, daß die Goldschicht durch elektrische Widerstandserwärmung
erhitzt wird und daß die dafür verwendete Stromquelle einen Innenwiderstand hat, der klein ist
gegenüber dem elektrischen Widerstand der Goldschicht zwischen den Erwärmungselektroden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß eine Stromquelle verwendet wird, deren
Innenwiderstand mindestens fünfmal kleiner als der Widerstand der Goldschicht zwischen den Erwärmungselekiroden
ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19691941239 DE1941239C3 (de) | 1969-08-13 | Verfahren zum Auflegieren von Halbleiterkristallen auf einer auf einem Träger aus Isoliermaterial aufgebrachten höchstens 20 Mikrometer dicken Goldschicht |
Applications Claiming Priority (1)
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DE19691941239 DE1941239C3 (de) | 1969-08-13 | Verfahren zum Auflegieren von Halbleiterkristallen auf einer auf einem Träger aus Isoliermaterial aufgebrachten höchstens 20 Mikrometer dicken Goldschicht |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1941239A1 DE1941239A1 (de) | 1971-02-25 |
DE1941239B2 DE1941239B2 (de) | 1975-06-19 |
DE1941239C3 true DE1941239C3 (de) | 1976-01-29 |
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