DE1940657B2 - Astronomisches spiegelteleskop - Google Patents
Astronomisches spiegelteleskopInfo
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Description
40
Die Erfindung betrifft ein astronomisches Spiegelteleskop mit hohem Auflösungsvermögen, bei dem ein
Intensitätsdetektor in der Bildebene der Optik angeordnet ist und die Optik aus zwei optischen Kanälen
besteht, die jeder für sich einen sechseckigen Teilbereich der Eintrittspupille der Optik ausblenden, und ein
Bild gewonnen wird aus einer Folge aufeinanderfolgender Teilbilder und bei jedem Teilbild die beiden Kanäle
auf verschiedene Positionen gegenseitiger Zuordnung auf einer gemeinsamen Kreisbahn innerhalb der
Eintrittspupille eingestellt sind, und ein zugehöriger Intensitätsmeßwert in dem Intensitätsdetektor ermittelt
wird, derart, daß die Intensitätsmeßwerte der ganzen Teilbildfolge Informationsinhalt aus allen Regionen des
optischen Bildes enthalten.
Mit einem astronomischen Spiegelteleskop dieser Art
läßt sich der Aufwand für den üblicherweise erforderlichen großen, hochwertigen Spiegel verringern, ohne
das hohe Auflösungsvermögen des Teleskops zu beeinträchtigen.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein Spiegelteleskop der eingangs genannten Art so auszugestalten, daß auf
möglichst einfache Weise eine Teilbildfolge gewonnen werden kann, aus der ein vollständiges Bild abgeleitet
werden kann.
Die Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, daß di<
Blenden der Teilbereiche gleich groß sind unc unabhängig von den verschiedenen Positionen auf dei
Kreisbahn in immer der gleichen Winkellage, bezogei auf eine Drehbewegung um die Mittelnormale dei
Sechseckfläche. gehalten werden. Die Erfindung machi
sich dabei den geometrischen Umstand zunutze, daß mii
gleich großen Sechseckblenden in einheitlicher Winkel orientierung die gesamte Fläche der Eintrittspupillt
lückenlos und ohne Überdeckung abgedeckt werder kann. Die sich daraus ergebenden vorteilhafter
Konsequenzen werden in der nachfolgenden Figurenbe Schreibung noch näher erläutert.
Eine vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung siehl
einfache mechanische Mittel zum Lagern und Verstellen der Blenden vor. Diese ist dadurch gekennzeichnet, da£
zwei koaxial zur Teleskopachse unabhängig voneinander umlaufende, antreibbare Arme vorgesehen sind, an
deren freien Enden mit gleichem radialem Abstand je ein Spiegel für je einen Teilbereich drehbar um die
Spiegelnormale gelagert ist, und daß für jeden Spiegel ein in Abhängigkeit vom Umlauf des zugehörigen
Armes wirkender Drehantrieb vorgesehen ist
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ergibt sich aus der nachfolgenden Beschreibung an Hand der Zeichnungen. In der Zeichnung zeigt
F i g. 3 sechs Ausschnitte für verschiedene Teilabbildungen in linearer Anordnung,
F i g. 5 ein Diagramm zur Erläuterung der Kombination mehrerer Teilabbildungen zu einer Gesamtabbildung,
F i g. 6 räumlich verteilte Ausschnitte einer rechteckigen Eintrittspupille,
F i g. 8 eine sechseckige Eintrittsblende unterteilt in gleichgroße sechseckige Ausschnitte,
F i g. 9 irr. Diagramm eine Position zweier Aus
schnitte für eine Teilabbildung,
Fig. 10 im Blockdiagramm ein Teleskop nach der Erfindung,
F i g. 11 perspektivisch Teile des Teleskops aus
Fig. 10.
Vor der eigentlichen Beschreibung eines Ausführungsbeispiels werden zunächst einige theoretische
Grundlagen abgehandelt.
Bei Beobachtung eines inkohärente Strahlung abgebenden ausgedehnten Objekts, zum Beispiel durch ein
astronomisches Fernrohr, wird das Auflösungsvermögen bestimmt durch das Verhältnis XID wobei λ die
Wellenlänge und D den Durchmesser einer Eintrittspupille beziehungsweise der größte Abstand innerhalb des
abgebildeten Bezirks der in Betracht gezogenen Wellenfront ist. Man kann das Auflösungsvermögen,
wenn man nicht auf andere Informationen zurückgreifen will, nur dadurch erhöhen, daß man die Länge D
vergrößert. Dieser Sachverhalt gilt im Frequenzbereich der Radiowellen, im optischen Frequenzbereich und
auch im Röntgenstrahlenbereich und ist die Ursache dafür, daß astronomische Fernrohre mit großen
Spiegeln ausgestattet werden, um ein hohes Auflösungsvermögen zu erzielen.
Aus der Intensitätsverteilung /0 (x, y) am Objekt erfolgt die Verteilung der Bildintensität /1 (x\, y\) in der
Brennebene eines Teleskops oder Fernrohrs. Wenn die Übertragungsfunktion K (die Amplitudenverteilung in
Art Teleskopbrennebene in Abhängigkeit von einer
pLktquelle) bekannt ist, dann läßt sich die Bildinteni,
ijjitsverteilung ausdrücken durch Gleichung 1:
x,y)\ K(X1-X)Ay1-y)\2ddy.
5
■K' '><
In Gleichung 1 ist C eine photometrische Konstante. . Gleichung 1 kann in Raum- oder Winkel-Frequenn
umgeschrieben werden zu Gleichung 2:
bei f und g die zweidimensionalen räumlichen 15 eLjuenzkoordianten sind. Dabei ist Fi (f, g) das
«Mspektrum, pi>
(f, g) das Objektspektrum und TJf, g) rf>
Modulationsübertragungsfunktion des beteiligten «,tischen Systems, für die im folgenden die Abkürzung
IJTF gebraucht wird. Das Objektspektrum Fo (f, g) ist 20
in komp'exes Fourier-Spektrum und besteht aus einer
Ilen punktion und einer komplexen Funktion und
kann wie folgt geschrieben werden
Ausdruck 3:
Ausdruck 3:
Ro(/,gie
W g) >st ebenfalls ein komplexes Fourier-Spektrum
und kann geschrieben werden als Ausdruck 4:
MTF ist die Fourier-Transformierte von K(x\, y\) 2.
Wenn es sich um eine Linse ohne Phasenfehler 35 konstanter Transmission handelt, ist MTF für inkohärente
Objekte die Autokorrelationfunktion der Blende. Wenn eine rechteckige Blende und nur eindimensionale
Objekte vorliegen, ist die maximale Frequenz — das ist die Grenzfrequenz des Auflösungsvermögens - gegeben
durch die Gleichung 5:
sin 1/'
In Gleichung 5 ist u' der Winkel zwischen einem die
Linse in einem Achspunkt durchsetzenden Hauptstrahl und der Linsenachse, und sin u' ist die numerische
Apertur dieser Linse.
Gemäß F i g. 1 sind zwei identische optische Aperturen
mit der Kantenlänge b und dem Mittelpunktabstand a nebeneinander angeordnet. Die Länge b ist nicht klein
im Vergleich zur Länge a, und beide Blenden haben den gleichen Brennpunkt. In Fig.2 ist die zugehörige
eindimensionale AfTF zu diesen beiden Blenden
aufgetragen. F i g. 3 zeigt ein »streifenförmiges« Teleskop mit / Blendenteilen, wobei i zum Beispiel 6 beträgt.
Die Funktionen AfTF für die Blendenpaare 1 + II,
I + III, ... I + i des Teleskops nach F i g. 3 sind ίο
gestrichelt gegenüber der v-Achse in F i g. 3 aufgetragen, wobei ν die räumliche Frequenz ist und vmax der
Auflösungsgrenze der beiden äußeren Blenden entspricht. Fig.4 zeigt, daß sich beim Auftrag dieser
Funktionen Dreiecke ergeben, die mit gleichem ^s Abstand nebeneinandergereiht sind. Die Dreiecke
wiederholen sich ;'— 2mal. Das Blendenpaar 1 + II irntprsrheidet sich von den anderen in seinem niedrigen
Frequenzbereich, weil die Blendenpaare I + II benachbart sind und wie eine einzige Blende wirken. Die fur
/-6 kombinierte Funktion AjTF ist in Fig.5
aufgetragen, wobei die Redundanz für niedrige Frequenzen entfernt ist und die Beiträge der anderen
Frequenzbereiche nach Maßgabe des Vorkommens eines bestimmten Paars innerhalb des St[eife"s
ausgewichtet sind. Zum Beispiel ist die Funktion fur das Blendenpaar I + IH mit vier multipliziert, weil man
dieses Blendenpaar insgesamt in vier verschiedenen Stellungen über den Streifen nach F i g. 6 schieben kann.
Die sich ergebende eindimensionale AiTF bei inkohärenter
Strahlung ist durch die ausgezogene Linie in F i g. 5 aufgetragen. .
Nun kann man die Lösung des zweidimensionalen Problems angehen. Zu diesem Zweck wird jede
Objektstrahlung Ιφ, y) in Polarkoordinate k (Q, »)
transformiert. Dabei ist ρ die radiale Koordinate und » die Winkeikoordinate, und man erhält das zweidimensionale
Spektrum, indem man eine Vielzahl von Beobachtungen eines »streifenartigen« Teleskops unter
verschiedenen Azimuten vornimmt und die Ergebnisse wie oben beschrieben kombiniert .
Alle einzelnen Beobachtungen müssen dabei touriertransformiert
werden mit dem entsprechenden räumlichen Phasenfaktor e-'Ä*0>e>, denn alle Beobachtungen
müssen auf das gleiche Koordiantensystem bezogen sein ehe die fouriertransformierten anderer Beobacntungen
addiert werden können und die Redundanzen der tieferen Frequenzen entfernt werden können. L>ie
erforderliche Transformation von Polarkoordinaten aui rechteckige Koordinaten wird dann mit numerischen
Interpolationsverfahren durchgeführt. Das Ergebnis wird dann durch eine zweite Fourier-Transformation
invertiert, so daß man die Bildwerte /. (f, g) erhalt, wobei
Gewichte gegebenenfalls zugefügt werden können^
Wenn man die geeigneten Gewichte hinzufugt, dann ergibt sich ein Bild, wie es auch be: der Betrachtung
durch ein normales Teleskop entsteht, und die zugehörige MTFentspricht der in F i g. 5 ausgezogenen
Linie. Wenn dagegen keine Gewichte vorgesehen sind dann entspricht die MTFdes Instruments der m Fig.5
eingezeichneten gestrichelten Linie.
Allgemein ist es für optische Frequenzen vorteilhafter, zweidimensional mit einem »rechteck.gen« oder
einem »sechseckigen« Teleskop zu arbeiten, weü s.cl·
dann eine niedrigere Redundanz ergibt. Gemäß F ^ ist ein solches »rechteckiges« Teleskop zugrunde gelegt
dessen Dimensionen durch den Faktor 5 (1 - a
VeFür r° alle'willkürlich herausgegriffenen räumliche]
Frequenzen f,g\m Bereich
/ χ
7 HKiX
ergibt sich eine Summe über vier Beobachtungen, ui diese Summen sind gleich wegen der Normierung ui
da die Blenden alle gleich groß sind. Es gilt mithin c Gleichung 6
7'(./.Kl - (I - -VuI(I - -V/1 +/Il -'VK)
- Il .1/ Ms,' -i-'V/'V? = 1.
wobei ό ^und ό g die in F i g. 6 eingezeichneten Groß
sind. Außerhalb dieser Bereiche für /'und £· summieren
sich weniger als vier Beobachtungen zu T. Dies hat seine Ursache in der Tatsache, daß die Kreuzkorrelationen
eines Einheitsrechtecks innerhalb der gesamten Blende mit einem beliebigen f, g im obengenannten Bereich
entweder dem Produkt mit sich selbst oder der Summe von vier Beobachtungen entspricht. Die MTFfür diesen
zweidimensionalen Fall sind in F i g. 7 aufgetragen. Innerhalb des gemeinsamen Bereichs haben die
räumlichen Frequenzen aller vier Beobachtungen von sich aus die gleiche Phase, und jede Abweichung der
räumlichen Frequenzen von der Phasenproportionalität kennzeichnet eine Verschiebung des Koordinatensystems.
Für ein rechteckiges Teleskop mit einem Ausdehnungsfaktor / sind K Beobachtungen nötig, und es gilt
die Gleichung 7
Diese Gleichung ergibt sich, weil die Ecke A aus F i g. 6 mit allen anderen Quadraten kombiniert werden
kann, ausgenommen sich selbst, so daß sich P — 1 Paare
ergeben. Die Ecke B aus Fig.6 kann mit allen Quadraten kombiniert werden, ausgenommen denen
der oberen Zeile und der rechten Spalte, da diese Kombinationen bereits von der Ecke A aus belegt sind,
so daß sich noch einmal (/— 1 )2 Paare ergeben. Weitere
Paare gibt es nicht, so daß sich K ergibt zu P— 1 + (/— \y wie in Gleichung 7 angegeben.
Die Zahl der Beobachtungen für quadratische Blenden und sechseckige Blenden (gemeint ist ein
regelmäßiges Sechseck) sind in der nun folgenden Tabelle 1 für / <
11 angegeben.
Vermehrungsfaktor i | Anzahl der Beobachtungen | für sechseckige |
für quadratische | Blenden | |
Blenden | 9 | |
3 | 12 | 30 |
5 | 40 | 63 |
7 | 84 | 108 |
9 | 144 | 165 |
11 | 220 |
F i g. 8 zeigt eine sechseckige Anordnung. Für jede Beobachtung werden zwei sechseckige Segmente
benötigt. Bei allen Paaren mit gleichem Abstand und gleicher Art Azimutorientierung ist die Beobachtung die
gleiche. Das bedeutet, daß die Beobachtung für das Paar
5 und C mit der für das Paar Dund £ sowie der für das
Paar Fund Gsowie der für das Paar Hund K identisch
ist Die Gesamtzahl Kder Segmente beträgt:
K =
der Erfindung jeweils über zwei Blenden, jeweils si
groß wie eines der Sechsecke. Die Beobachtung erfolg mithin gemäß F i g. 8 immer über zwei der dargestellte]
Sechsecke. Zur Erleichterung der Erläuterung sei nui angenommen, daß die Mittelpunkte eines solchei
Sechseckpaares miteinander durch eine gerade Lini< verbunden sind. Eine solche Linie kennzeichnet dei
Abstand und den Azimut-Winkel gegenüber einen Bezugsystem. Die Beobachtungsergebnisse von Paarei
mit gleicher Distanz und gleichem Azimut-Winkel sin< identisch. Das heißt beispielsweise, daß gemäß Fig.!
die Beobachtung auf Grund des Paares Bund Cmit de
der Paare D- E F- G, H- K usw. identisch ist. Da bedeutet, daß es nicht mehr nötig ist, über die Paar«
D- E F- G, H- K usw. zu beobachten, nachdem mai
über das Paar B- Cbereits beobachtet hat.
Die Zahl der unter diesen Umständen mindesten: erforderlichen Beobachtungen zählt man am besten aus
indem man diejenigen Paare zählt, die jeweils eine dei drei Eckpositionen A, Bund Centhalten, denn man kanr
jedes beliebige Paar durch ein solches Paar mit einei Eckposition ersetzen.
Beginnt man in der Ecke Λ dann ergeben sid
insgesamt 36 mögliche Paare, denn die Ecke A kann mi allen übrigen 36 Sechsecken zu jeweils einem Paai
kombiniert werden. Die Anzahl Ki der sich se
ergebenden Paare ist gegeben durch die Gleichung 9:
Die Gleichung 9 ist abgesehen von dem Subtrahenter »1« genauso wie die Gleichung 8. Es gibt keine weiteren
Paare, die von der Ecke A ausgehen, aber es gibt noch Paare, die von der Ecke B ausgehen und nicht durch
eines der genannter, ersetzbar sind. Das Paar B- C \s\
beispielsweise identisch mit dem Paar A-H und deshalb ist es ersetzbar und bedarf keiner weiteren
Beachtung. Das Paar B-D dagegen ist sowohl hinsichtlich des Abstandes als auch hinsichtlich des
Azimut-Winkels von jedem der Paare die von der Ecke A ausgehen verschieden und deshalb ein echtes neues
Paar. Das gleiche gilt auch für das Paar B-F. Der zweite Partner der neuen mit der Ecke B zu bildenden
Paare liegt jeweils in dem in Fig.8 gestrichelt eingefaßten Gebiet. Die Anzahl der neuen von der Ecke
B aus bildbaren Paare, das sind also solche Paare, die nicht durch ein von der Ecke A ausgehendes Paar
ersetzbar sind, ist gegeben durch die Gleichung 10.
Gemäß Fijj.8 ist der Vermehrungsfaktor /gleich 7.
weil der Durchmesser des Gesamtbereichs gemäß Fig.8 siebenmal so groß ist wie der eines Sechsecks.
Aus Gleichung 8 ergibt sich, daß in diesem Fall 37 Sechsecke nötig sind.
Der Gesamtbereich der von den 37 Sechsecken bedeckt wird, entspricht der Blende, in die die
beobachteten inkohärenten elektromagnetischen Wel len einfallen. Die tatsächliche Beobachtung erfolgt nach
Entsprechend finden sich noch weitere neue Paare, die von der Ecke C ausgehen, das heißt also solche
Paare, die weder durch ein von der Ecke A noch durch ein vo" der Ecke B ausgehendes Paar ersetzbar sind.
Das ist zum Beispiel für das Paar C- F der Fall. Die
Partner dieser neuen Paare liegen jeweils in dem durch die geixte Linie umgebenen Bereich. Die Anzahl der von
der Ecke Causgehenden neuen Paare ist gegeben durch die Gleichung 11:
K,
Die Gesamtzahl der nicht durcheinander ersetzbaren Paare ist gegeben durch die Gleichung 12:
K = K1 + K11 + Kni = \ (r -/).
Wie bereits bemerkt, ist es zur Beobachtung einer sechseckigen Blende gemäß F i g. 8 nicht erforderlich,
dabei die in der Mitte gelegenen Sechsecke zu ι ο berücksichtigen, man kann vielmehr alle Paare durch
solche Paare ersetzen, deren beide Partner auf dem Umfang liegen.
Diesen Umstand macht sich eine Weiterbildung der Erfindung zunutze, bei der die Abbildung über eine
große Blende erfolgt und durch eine Folge von Beobachtungen über Paare kleinerer Blenden, die
jeweils ausgewählte Positionen auf dem Umfang der großen Blende einnehmen, durchgeführt wird.
Man kann auf dieser Basis ein Teleskop bauen, das die gleichen optischen Grundcharakteristiken aufweist wie
die üblichen Teleskope. Beide Objektive haben dabei einen gemeinsamen Brennpunkt und arbeiten auch
immer in der gleichen konzentrischen Ringzone der Blende, so daß Aberration vermieden wird.
Das Teleskop ist auch aplanatisch, so daß das Bild über einen ausgedehnten Bereich keine nicht linearen
räumlichen Phasenverschiebungen aufweist und daß man davon ausgehen kann, daß alle Teile der
Wellenfront die auf Punkte in Achsnähe konvergieren den gleichen Radius haben.
F i g. 9 veranschaulicht die Funktion des weiter unten noch näher zu beschreibenden Teleskops. Die beiden in
F i g. 9 dargestellten Spiegel 10 und 12 nehmen die Lage von Ausschnitten eines hyperbolischen Spiegels eines
aplanatischen Teleskops mit großer EintrittspupiMe oder Blende ein. Die einzelnen Beobachtungen werden
jeweils über diese beiden Spiegel 10 und 12 durchgeführt, wobei diese aber von Beobachtung zu Beobachtung
ihre Winkellage verändern. Die Rotationsbewegung wird hier deshalb zur Verstellung bevorzugt, weil
sie am leichtesten zu verwirklichen ist. Die Spiegel 10 und 12 sind kreisrund und mit einer sechseckigen Blende
abgedeckt. Bei allen Beobachtungen befinden sich die beiden Spiegel 10 und 12 auf ein und demselben
Kreisbogen und die äußere Tangente der Spiegel begrenzt die Blende des Teleskops. Die jeweiligen
Positionen, die die Spiegel 10 und 12 bei den einzelnen Beobachtungen einnehmen — Position α und Position β
gemäß F i g. 9 — sind so gewählt, daß alle Beobachtungen nach den oben dargelegten Grundsätzen entweder
tatsächlich durchgeführt oder aus den durchgeführten abgeleitet werden können. Die Spiegel die Ausschnitte
aus einer Hyperboloidfläche sind, werden um die Hyperboloidachse von einer Beobachtungsposition in
die andere gedreht Gleichzeitig damit werden die sechseckigen Blenden, die vor den Spiegeln 10 und 12
angeordnet sind, gedreht, so daß sie ihre Winkellage im Raum beibehalten. Auf diese Weise können über diese
beiden Spiegel alle erforderlichen Beobachtungen durchgeführt werden.
In Fig. 10 sind die funktioneilen Einheiten eines solchen Teleskops mit den zugehörigen Steuervorrichtungen angegeben. In Fig. 10 ist mit 22 das Teleskop,
da", die rein optischen Elemente enthält, bezeichnet
Zwei Spiegel mit einer sechseckigen Blende sind entsprechend den Ausführungen zu Fig.9 an radialen
Armen angeordnet, die um eine gemeinsame Achse drehbar sind. Diese Teile sind in ein übliches Teleskof
eingebaut und ersetzen dort den hyperbolischer Eintrittsspiegel.
Mit 14 ist ein Magnetbandsteuergerät bezeichnet, au!
dessen Magnetbändern die Koordinaten für die Positionen der beiden Spiegel des Teleskops 22, unter
denen die einzelnen Beobachtungen erfolgen sollen gespeichert sind. Diese Positionen sind nach der
eingangs dargelegten Grundzügen ausgerechnet und in Form von digitalen Steuerdaten gespeichert. Diese
Daten werden von einem Digital-Analogumsetzer ausgelesen, der daraufhin entsprechende analoge
Positionssignale erzeugt.
An Stelle des Magnetbandsteuergeräts kann man natürlich auch ein anderes Steuergerät, zum Beispiel ein
solches mit gelochten Karten oder einen Rechner mi) einem Kernspeicher, verwenden.
Die analogen Positionssignale gelangen an einen Antrieb 18, der über ein Getriebe 20 des Teleskops
beziehungsweise dessen Spiegel in die einzelnen Beobachtungspositionen verstellt. Die Spiegel werden
dabei um die Teleskopachse geschwenkt und gleichzeitig wird dabei die Winkellage der sechseckigen Blenden
bezogen auf ein feststehendes Bezugssystem konstant gehalten. Bei jeder neuen Position erfolgt eine
Beobachtung und jede dieser Beobachtungen wird für sich auf eine besondere fotografische Platte aufgezeichnet.
Sobald alle erforderlichen Beobachtungen durchgeführt und auf fotografische Platten aufgezeichnet sind,
werden diese in einem Datenverarbeiter 24 zu einer einzigen kombinierten Fotografie verarbeitet und
zusammengefaßt. Das Magnetbandsteuergerät 14, der digitale Analogumsetzer 16, der Antrieb 18 und das
Getriebe 20 können nach bekannten und üblichen Gesichtspunkten aufgebaut sein, weshalb diese Teile im
einzelnen nicht näher erläutert werden. Das Teleskop 22 und das Datenverarbeitungsgerät 24 sind dagegen in
besonderer Weise ausgebildet und werden im folgenden im einzelnen erläutert
In F i g. 11 sind die für die Erfindung bemerkenswerten
Teile des Teleskops 22 perspektivisch dargestellt. In seinen übrigen optischen Grundzügen ist dieses
Teleskop nach Cassegrain aufgebaut, es kann jedoch auch nach anderen optischen Grundprinzipien,
zum Beispiel nach H e r s c h e 1 oder Newton,
aufgebaut sein. Man kann auch Refraktionsoptiken oder hochempfindliche fotografische Objektive vorsehen.
An Stelle eines Reflexionsspiegel mit sehr großem
Durchmesser, dessen Umfang in Fig. 11 durch die strichpunktierte Linie 26 angezeigt ist, sind bei dem
Ausführungsbeispiel nach F i g. 11 zwei kleinere Spiegel
2t und 30 vorgesehen, die an radialen Armen 32 und 34 gelagert sind Die Arme 32 und 34 sind drehbar an einer
Welle 36 gelagert Die Spiegel 28 und 30 sind durch sechseckige Blenden 38 und 39 abgeblendet Die beiden
Spiegel 28 und 30 sind Ausschnittsflächen aus der Fläche eines sonst üblichen Reflektorspiegels. Für diesen
großen sogenannten Fangspiegel verwendet man vorzugsweise eine hyperbolische Form, um aplanare
Abbildungen zu erzielen. Von dieser hyperbolischen Grundform wird zweckmäßig auch hier ausgegangen.
Die beiden Spiegel 28 und 30 sind in die elektromagnetische Wellenstrahlung, die von dem zu
beobachtenden Objekt ausgeht gerichtet Im vorliegenden Fall handelt es sich um elektromagnetische
Strahlung, die von einem Stern oder Planeten ausgeht Die Strahlen 4OA und 4OB aus dieser Gesamtstrahhmp.
Fallen in die Spiegel 28 und 30 ein und werden in einem Spiegel 41 reflektiert. Der Spiegel 41 ist an einem Arm
42 gelagert, der seinerseits drehbar an der Welle 36 gelagert ist, und zwar so, daß der Arm 42 immer so
verschwenkt werden kann, daß er den Lichteinfall in die Spiegel 28 und 30 nicht behindert. Die von dem Spiegel
41 reflektierte Strahlung fällt in Kompensatoren 44 und
46 zur Kompensation von Phase und Lage. Bei den Kompensatoren 44 und 46 handelt es sich um optische
Vorrichtungen, die weiter unten im einzelnen erläutert werden. Die Strahlen werden dann in einem gemeinsamen
Brennpunkt auf dem Detektor 48 vereinigt.
Der Detektor 48 spricht auf die sich durch Überlagerung ergebende Gesamtintensität der beiden
Strahlen an. Beim dargestellten Ausführungsbeispiel weist der Detektor 48 eine fotografische Emulsion auf,
die diese Intensität registriert. Der Detektor 48 kann auch aus einer Fotozellenanordnung oder einer
Fernsehkamera bestehen. Mit 50 ist ein Abschirmzylinder bezeichnet, der den Detektor 48 vor äußerer
Störstrahlung schützt
Die Strahlen 4OA und 4OB konvergieren auf einen geometrischen Brennpunkt, der auf dem Detektor 48
gelegen ist und durch das oben beschriebene Brechungsphänomen verwischt wird. Andere Strahlenbündel
konvergieren auf andere räumliche Bereiche des Detektors 48. Die anderen Strahlenbündel treffen den
Detektor 48 unter einem etwas anderem Winkel. Mit 52 ist ein kleiner Beobachtungsspiegel bezeichnet, der
oberhalb des Detektors 48 angeordnet ist und ein anderes solches Bündel über eine öffnung im Blendenzylinder
50 in einem Tastgerät 54 spiegelt, das die relative Phasenlage beider Strahlen und die Stellung
beider Strahlen abtastet. Das Tastgerät 54, das im einzelnen weiter unten beschrieben wird, erzeugt
Signale nach Maßgabe der gemessenen Phase und Position die steuernd an die Kompensatoren 44 und 46
gelangen.
Die Wellen, an denen die Arme 32, 34 und 42 angeordnet sind, sind ihrerseits drehbar rechtwinklig an
einer Deklinationsachse gelagert, die wiederum ihrerseits rechtwinklig und drehbar an einer Polarachse 58
gelagert ist. Den Achsen 56 und 58 entsprechende Achsen sind auch bei bekannten Teleskopen zur
Lagerung vorgesehen.
Das Teleskop gemäß F i g. 11 wird nach den an Hand
der Fig. 10 bereits erörerten Grundzügen betrieben.
Die einzelnen Positionen, die die beiden Spiegel 28 und 30 für jede Beobachtung einer Beobachtungsfolge
einnehmen, sind vorbestimmt. Die Positionen und auch ihre Anzahl hängt von der Größe des Umfangs gemäß
der strichpunktierten Linie 26 und dem Durchmesser
^ der Blenden 38 und 39 ab. Die dazu erforderlichen Steuerinformationen sind in einem Magnetband gespeichert
und werden über einen Digitalanalogumsetzer, einen Spiegelantrieb und ein Zahnradgetriebe in
Spiegelposition umgesetzt. Der Spiegelantrieb und das
ίο Zahnradgetriebe zum Drehen der Arme 32 und 34 ist in
einem Gehäuse 60 untergebracht. Das Zahnradgetriebe zum Verstellen der Blenden 38 und 39 kann gemäß den
Zahnrädern 29 und 31 unmittelbar die Blenden antreiben. Zum Antrieb der Zahnräder 29 und 31
ι j können Zahnstangen und dergleichen vorgesehen sein,
die innerhalb der Arme 33 und 35 untergebracht sind.
Für jede der verschiedenen erforderlichen Beobachtungen wird die sich durch Überlagerung ergebende
Gesamtintensität der beiden konvergierenden Strahlen fotografisch auf einer besonderen Platte des Detektors
48 registriert. Der Detektor 48 kann zu diesem Zweck nach Art einer Filmkamera aufgebaut sein, mit einer
Filmspule, die bei jeder Beobachtung um ein Bild weitertransportiert wird. Der Weitertransport kann von
Hand oder durch einen einfachen mechanischen Antriebsmechanismus erfolgen.
Wenn alle erforderlichen Beobachtungen durchgeführt sind und die Beobachtungsergebnisse auf einzelnen
fotografischen Platten des Detektors 48 registriert
ίο sind, dann werden die einzelnen Registrierungen zu
einem einzigen gemeinsamen Bild kombiniert Zu diesem Zweck dient das in Fig. 10 angegebene
Datenverarbeitungsgerät 24, das diese Kombinierung nach den oben beschriebenen theoretischen Grundla-
is gen vornimmt Dabei wird zunächst die Fourier-Transformation
der einzelnen aufgezeichneten Intensitätsverteilungen bestimmt Die Redundanzen der tiefen
Frequenzen werden dann entfernt und die Spektren addiert. Die resultierenden addierten Spektren werden
dann invers nach Fourier transformiert, um ein einzelnes Bild zu erzielen. Das auf diese Weise erzeugte
einzelne Bild ist das gleiche wie das Bild, das man als Abbildung bei einem entsprechend aufgebauten Teleskop
konventioneller Bauart erzielt
Man kann die Informationen, die fotografisch aufgezeichnet sind, digitalisieren und die Kombination
an Hand dieser digitalisierten Daten in einem Digital-Rechner durchführen.
Hierzu 4 Blatt Zeichnungen
Claims (2)
1. Astronomisches Spiegelteleskop mit hohem Auflösungsvermögen, bei dem ein Intensitätsdetektor in der Bildebene der Optik angeordnet ist und die
Optik aus zwei optischen Kanälen besteht, die jeder für sich einen sechseckigen Teilbereich der Eintrittspupille der Optik ausblenden, und ein Bild gewonnen
wird aus einer Folge aufeinanderfolgender Teilbilder 1 ο
und bei jedem Teilbild die beiden Kanäle auf verschiedene Positionen gegenseitiger Zuordnung
auf einer gemeinsamen Kreisbahn innerhalb der Eintrittspupille eingestellt sind, und ein zugehöriger
Intensitätsmeßwert in dem Intensitätsdetektor ermitteit wird, derart, daß die Intensitätsmeßwerte der
ganzen Teilbildfolge Informationsinhalt aus allen Regionen des optischen Bildes enthalten, dadurch gekennzeichnet, daß die Blenden (38,
39) der Teilbereiche gleich groß sind und unabhängig von den verschiedenen Positionen auf der Kreisbahn
(26) in immer der gleichen Winkellage bezogen auf eine Drehbewegung um die Mittelnormale der
Sechseckfläche gehalten werden.
2. Astronomisches Spiegelteleskop nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zwei koaxial zur
Teleskopachse unabhängig voneinander umlaufende, antreibbare Arme (33, 35) vorgesehen sind, an
deren freien Enden mit gleichem radialem Abstand
je ein Spiegel (28, 30) für je einen Teilbereich
drehbar um die Spiegelnormale gelagert ist, und daß für jeden Spiegel ein in Abhängigkeit vom Umlauf
des zugehörigen Armes wirkender Drehantrieb (29, 31) vorgesehen ist
35
Applications Claiming Priority (2)
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---|---|---|---|
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DE1940657A1 DE1940657A1 (de) | 1970-02-19 |
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DE1940657C3 DE1940657C3 (de) | 1977-02-10 |
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DE1940657A1 (de) | 1970-02-19 |
US3556630A (en) | 1971-01-19 |
GB1247446A (en) | 1971-09-22 |
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SH | Request for examination between 03.10.1968 and 22.04.1971 | ||
C3 | Grant after two publication steps (3rd publication) | ||
E77 | Valid patent as to the heymanns-index 1977 | ||
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