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Rundglieder-Zugkette für hohe Beanspruchungen, insbesondere zum Einsatz
in untertägigen Bergbaubetrieben.
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Die Erfindung bezieht sich auf eine Rundglieder-Zugkette für hohe
Beanspruchungen, insbesondere zum Einsatz in untertägigen Bergbaubetrieben, beispielsweise
Rundglieder-Zugkette für eine an einem Förderer geführte und am Kohlenstoß hin und
her gezogene Kohlengewinnungsmaschine.
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Die Erfindung bezweckt eine verbesserte Anpassung solcher Rundglieder-Zugketten
an die Betriebsbedingungen beim Antrieb von Gewinnungsmaschinen im untertägigen
Bergbau.
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Rundglieder-Zugketten werden, soweit sie zum Antrieb von an einem
Förderer geführten und am Kohlenstoß hin und her gezogenen
Gewinnungßmaschinen,
beispielsweise eines Kohlenhobels, verwendet werden, an der Gewinnungsmaschine unter
Zwischenschaltung eines in sich drehbaren Zwischengliedes, eines sog. Wirbels, angeschlossen
um zu verhindern, daß Kettenabschnitte mit stark gegeneinander verdrallten Kettengliedern
über die Kettensterne laufen müssen. Außerdem wird durch die Zwischenschaltung von
Wirbeln verhindert, daß hauptsächlich die setzten Kettenglieder vor der Gewinnungsmaschine
außer den normalen Zugkräften auch noch Drallkräfte, d.h., schräg zur Kettengliedebene
gerichtete Kräfte, aufnehmen müssen, da durch den Angriff solcher Kräfte die Gefahr
eines Kettenbruches wesentlich erhöht wird. Die bekannten Wirbel bestehen im allgemeinen
aus zwei mittels eines Verbindungsteiles um ihre Längsachse gegeneinander frei drehbar
zusammengefügten Wirbelteilen, wobei die Wirbelteile zur Erleichterung und Erhaltung
der gegenseitigen Verdrehbarkeit auch unter Last entweder über Wälzlager oder über
besondere Gleitlager am Verbindungsteil gelagert sind.
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Abgesehen davon, daß derartige Lagerstellen einer ständigen Wartung
bedürfen, kann mit derartigen Wirbeln gerade im untertägigen Bergbau, wo sie stark
korrodierenden Einflüßen, beispielsweise durch Wässer, ausgesetzt sind, der gewünschte
Erfolg nicht erreicht werden, da sich die Wirbelteile unter dem Einfluß der fortschreitenden
Korrosion der Lagerstellen des Verbindungsteiles beim Angriff hoher Zuglasten nicht
mehr ausreichend leicht gegeneinander verdrehen lassen um den Kettenstrang von Verdrallungen
frei zu halten. Zur Beßeitigung dieses Ubelstandes hat bei Wirbeln bereits den Einsatz
besonderer Molybdändisulfid geschmierter Gleitlagerscheiben versucht, was jedoch
ebenfalls zu keinem dauerhaften Erfolg geführt hat, da auch derartige Lageratellen
einer fortschreitenden Korrosion unterworfen sind und dann unter dem Angriff hoher
Zugspannungen dazu neigen sich nicht mehr ausreichend leicht gegeneinander zu verdrehen.
Man hat deshalb weiterhin noch den Einsatz gekapaelter Wirbel, bei denen innerhalb
der Kapselung ein die Lagerstellen umgebendes Schmiermitteldepot angeordnet ist,
versucht. Infolge der hohen mechanischen Beanspruchung und insbesondere der durch
die Eigenart der Einsatzbedingungen solcher Wirbel im untertägigen Bergbau, die
einer mechanischen Beschädigung der
Kapselung Vorschub leisten,
führt auch diese sehr teuere Ausbildung der Wirbel nicht immer zu dem gewünschten
Erfolgt. Ausserdem sind auch mit einem Schmiermitteldepot versehene Wirbel nicht
wartungsfrei, sodaß durch die teuere Kapselung auch in dieser Hinsicht kein befriedigender
Erfolg erreicht worden ist.
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Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde eine bei völliger Wartungsfreiheit
und unter BerUcksichtigung der unvermeidlichen Korrosion absolut funktionssichere
sowie mit geringstem Aufwand herstellbare Einrichtung zum Entdrallen von Rundglieder-Zugketten,
und zwar insbesondere solchen die zum Antrieb von an einem Förderer geführten und
am Kohlenstoß hin und her gezogenen Gewinnungemaschinen dienen, zu schaffen.
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Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung dadurch gelöst, daß in eine
Rundglieder-Zugkette der eingangs genannten Art mindestens ein kurzer Abschnitt
aus Kettengliedern wenigstens gleicher Materialstärke, Jedoch in Kettengliedebene
vergrößereter Breite eingeschaltet ist. Dieser Kettenabscbnitt weist zweckmäßigerweise
mindestens eine solche Anzahl von in Kettengliedebene verbreiterten Kettengliedern
auf, daß für die Kette insgesamt ein Verdrallausgleich von wenigstens 3600 gewährleistet
ist.
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Demgemäß kann der Kettenabschnitt beispielsweise sechs gettenglieder
umfassen, welche in Bezug auf ihre Materialsrke derart verbreitert sind, daß sich
jeweils zwei unmittelbar aufeinanderfolgende Kettenglieder in der Kettenlängsachse
um etwa 600 gegeneinander verdrehen können. Selbstverständlich können an einer Kette
auch mehrere solcher Kettenabschnitte angeordnet sein. Insbesondere bei Rundglieder-Zugketten
für an einem Förderer geführte und am Kohlenstoß hin und her gezogene Kohlengewinnungsmaschinen
sind die Xettenabschnitte aus in der Kettengliedebene verbreiterten Kettengliedern
vorteilhaft an den Enden der Kette angeordnet, derart, daß diese gettenabschnitte
den Anschluß des Kettenstranges an die Gewinnungsmaschine bilden und daher nicht
über die Kettensterne geführt werden müssen.
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Schließlich besteht noch ein Merkmal der Erfindung darin, daß der
Anschlußkloben, beispielsweise der Gewinnungsmaschine, so ausgebildet ist, daß er
als erstes in Kettengliedebene verbreitertes
Kettenglied wirkt.
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Infolge der von den herkömmlichen MaBnahmen grundsätzlich abweichenden
Maßnahme, einen oder mehrere kurze Kettenabschnitte zur Entdrallung von Rundglieder-Zugketten,
z.B., von Gewinnungsmaschinen, zu verwenden wird durch die Erfindung die Vermeidung
der den herkömmlichen Mitteln, insbesondere Wirbeln, anhaftenden Nachteile, wie
Funktionsstörung durch zunehmende Korrosion und ständige Wartungsbedürftigkeit,
gewährleistet. Die Kettenabschnitte bedürfen keinerlei Wartung und gewährleisten
höchste Funktionssicherheit. Sie bedingen, da sie wenigstens gleiche Materialstärke
wie die übrigen Kettenglieder aufweisen auch keine Schwächung der Kette und sind
schließlich keiner größeren Korrosion unterworfen als der Hauptstrang der Kette
auch. Durch die Anordnung dieser Kettenabschnitte im Anschlußbereich an die Gewinnungsmaschine
wird ferner verhindert, daß die gegebenenfalls stark verdrallten Abschnitte über
die Kettensterne laufen müssen, da insbesondere in am Förderer angeordneten Kanälen
geführte Zugketten für Gewinnungsmaschinen vor den Kettensternen eine gewisse ansteigende
Anwinkelung aufweisen. Die der Entdrallung des Kettenhauptstranges dienenden Kettenabschnitte
können außerdem noch sehr kurz gehalten werden da bei entsprechender Gestaltung
bereits ein Abschnitt von sechs Gliedern ausreicht um eine Verdrallung des Kettenhauptstranges
von 3600 auszugleichen. Schließlich wäre noch als Vorteil anzuführen, daß durch
die Verwendung der erfindungsgemäßen Kettenabschnitte kein nennenswerter Mehraufwand
gegenüber einer durchgehenden Zugkette entsteht, da diese Kettenabschnitte einerseits
eine Verkürzung des Kettenhauptstranges erlauben und andererseits Kettenglieder
unterschiedlicher Breite in Kettengliedebene ohnehin serienmässig hergestellt werden.
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Selbstverständlich ist die Erfindung nicht auf die Anwendung solcher
Kettenabschnitte bei Rundglieder-Zugketten zum Antrieb von KQhlengewinnungamaBchinen,
welche an einem Förderer geführt und am Kohlenstoß hin und her gezogen werden, beschränkt,
sondern kann auch in Verbindung mit anderen durch Rundgliederketten geeigenen Einheiten
angewandt werden.
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In der nachfolgenden Beispielsbeschreibung ist die Erfindung an hand
eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispieles im Einzelnen beschrieben.
In der Zeichnung ze$ die Figur 1 eine schematische Darstellung eines an einem Förderer
geführten und mittels einer beiderseits unter Zwischenschaltung erfindungsgemäßer
Kettenabschnitte angeschlossenen Rundglieder-Zugkette am Kohlenstoß hin und her
gezogenen Kohlenhobels; Figur 2 einen Anschlußkloben einer Gewinnungsmaschine, einen
erfindungsgemäßen Kettenabschnitt und einen Abschnitt des Kettenhauptstranges in
Seitenansicht; Figur 3 eine Stirnansicht eines Teilabachnittes eines Kettenabschnittes
aus in Kettengliedebene verbreiterten Kettengliedern bei äußerster gegenseitiger
Verdrehung der aufeinanderfolgenden Kettenglieder; An einer durch einen Kohlenhobel
1 dargestellten Gewinnungsmaschine, welche an einem Förderer 4 geführt ist, und
mittels einer Zugkette 5 am Kohlenstoß hin und her gezogen wird ist über einen Anschlußkloben
2 die in einem Kanal 3 des Förderers 4 geführte als Rundgliederkette ausgebildete
Zugkette 5 unter Zwischenschaltung eines Kettenabachnittes 6 aus in Kettengliedebene
verbreiterten Kettengliedern 7 angeschlossen. An den Enden des Förderers 4 läuft
die Zugkette 5 huber Kettensterne 8, wobei sie vor dem Kettensternen 8 aus dem Kanal
3 austritt und eine ansteigende Abwinkelung 9 aufweist. Mit dem Hauptstrang der
Zugkette 5 ist der Kettenabschnitt 6 über ein Kettenschloß 10 verbunden. Hinsichtlich
der in Kettengliedebene verbreiterten Kettenglieder 7 ist hauptsächlich aus der
Figur 3 ersichtlich, daß diese unter Berücksichtigung ihrer Materialstärke in Kettengliedebene
derart verbreitert sind, daß zwei unmittelbar aufeinanderfolgende Kettenglieder
7 in der Kettenlängsachse gegeneinander um etwa 600 verdreht werden können. Diese
Ausgestaltung gestattet es bereits duroh-Einsatz von nur 6 in Kettengliedebene verbreiterten
Kettengliedern 7 eine Verdrallung des Kettenhauptstranges von etwa 3600 auszugleichen.
Die Kettenglieder 7 weisen, wie insbesondere aus der Figur 2 ersichtlich ist, ferner
wenigstens die gleiche Materialstärke wie die Kettenglieder des Hauptstranges
5
auf, sodaß durch die Anordnung des Kettenabschnittes 6 keine Schwächung der Zugkette
5 verursacht wird. Aus- Fi gur 1 ist ferner noch zu ersehen, daß die Zugkette beiderseits
über einen Kettenabschnitt 6 an der Gewinnungsmaschine 1 angeschlossen sein kann,
wodurch trotz an sich kurzer Bemessung der Kettenabschnitte 6, auch große Verdrallungen
des Kettenhauptstranges ohne weiteres aufgenommen werden können. Schließlich ist
aus Figur 2 noch eine besondere Ausbildung des Anschlußklobens 2 ersichtlich, welche
es ermöglicht, daß der Anschlußkloben das erste der in Kettengliedebene verbreiterten
Kettenglieder bildet.