DE1935408B2 - Vorrichtung zur Kornerverlustregelung in einem Mähdrescher - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Körnerverlustregelung in einem Mähdrescher gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs. Bei einer bekannten Vorrichtung dieser Art (DD-PS 53446) sind die Schütteihorden im Endbcrcich mit öffnungen versehen, durch die mit dein Stroh noch mitgerissene Körner hindurchfallen und über ein Sieb in einen Trichter gelangen. Dieser geht in ein Fallrohr über, aus dem die Körner auf eine als Membran ausgebildete Fühleinrichtung fallen. Bei diesem Aufprall erzeugen die einzelnen Körner elektrische Impulse, die einem in »Körner je Zeiteinheit« geeichten Meßgerät zugeführt und zum Auslösen von Regelvorgängen verwendet werden.

Bei diesem bekannten Mähdrescher dient nicht der tatsächliche Körnerverlust, der die mit dem Stroh auf den Boden fallenden Körner umfaßt, als Grundlage für die Messung durch die Fühleinrichtung, sondern die aus dem Endbereich des Schüttlers anfallenden, aber noch nicht verlorengehenden Körner bilden dort die Grundlage der Messung. Diese Körnermenge gibt aber kein Maß für den wahren Körnerverlust, da bei ihr noch der Wirkungsgrad und der Zustand der öffnungen in den Schüttelhorden von Bedeutung ist, so daß es bei der bekannten Vorrichtung zu Fehlmessungen kommen kann. Eine falsche Arbeitsweise mit unerwünscht hohem Körnerverlust im abfallenden Stroh ist dann die Folge.

Die gleiche Gefahr besteht bei einer anderen bekannten Vorrichtung zur Körnerverlustregelung in einem Mähdrescher (FR-PS 1 520965), bei dem hinter dem Schüttler noch ein Kornabscheider vorgesehen ist, aus dem die anfallenden Körner einem Fallrohr zugeleitet werden. In diesem fallen sie auf eine bewegliche Klappe und beeinflussen dadurch über ein Membranventil die Fahrgeschwindigkeit des Mähdreschers. Hier kann der Wirkungsgrad des Kornabschci ders ebenfalls zu unrichtigen Folgerungen über den tatsächlichen Kornverlust führen.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die wahre Menge der im abgeworfenen Stroh noch ent-) halienen Körner zu erfassen.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die im kennzeichnenden Teil des Patentanspruchs angegebenen Mittel gelöst

D&durch, daß die Fühleinrichtung in der Bewe-

H) gungsbahn des zu Boden fallenden Strohs von den im Stroh noch enthaltenen Kömern getroffen werden, zeigen sie die wahre Menge der mit dem Stroh abgeführten Körner an. Diese Messung ist unabhängig von der Wirkung eines besonderen Kornabscheiders

ι -. od. dg}, und gibt die Gewißheit, daß die Fahrgeschwindigkeit des Mähdreschers stets dem tatsächlichen Körnerverlust angepaßt werden kann.

Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird im folgenden an Hand einer schematischen Zeichnung

:it beschrieben.

Die Zeichnung zeigt einen selbstfahrenden Mähdrescher C mit einem Mähtisch 7". Ein Motor 1 treibt das Fahrzeug über eine Kraftübertragungsvorrichtung an, die ein regelbares Getriebe beliebiger Art umfaßt,

j> welches in der Zeichnung als ein verstellbares Riemengetriebe dargestellt ist. Die mit veränderter Drehzahl umlaufende Riemenscheibe 3 wird durch einen Ann S verstellt, dessen Bewegungen auf eine noch zu erläuternde Weise gesteuert werden. Das verstellbare Getriebe treibt die Antriebsräder 7 des Mähdreschers an. Wird der Arm 5 verstellt, verändert sich das Übersetzungsverhältnis zwischen dem Motor 1 und den Treibrädern 7, so daß sich die Fahrgeschwindigkeit des Mähdreschers entsprechend ändert.

i-> Die Vorrichtung zum Fühlen der Kornverluste, von der in der Zeichnung nur eine dargestellt ist, kann aus einer oder mehreren Fühleinrichtungen bestehen. Bei der hier gezeigten Fühleinrichtung handelt es sich um eine der Mikrophonbauart. Sie ist hinter dem

»ι Schüttler 11 des Mähdreschers angeordnet. Eine Platte 13 ist mit einem Magneten verbunden, der in einer Induktionsspule 15 angeordnet ist, welche elektrisch mit dem Eingang eines Frequenzzählers verbunden ist. Wenn Körner des geernteten Getreides

r, auf die Platte 13 auftreffen, wird die Platte in Schwingungen versetzt, so daß in der Spule 15 in der gleichen Weise ein Strom induziert wird, wh bei der Beaufschlagung eines Mikrophons mit akustischer Energie. Der Frequenzzähler weist eine Verstärkerpentode

-,o 17 auf, deren Gitter ein Widerstand vorgeschaltet ist. Der Anodenkreis der Pentode unifaßt eine Induktivität 21 und eine Diode 23. Eine Batterie 19 oder eine andere Spannungsquelle liefert die Anodenspannung, die Schirmgitterspannung wird einem Teil der Batterie

v, 19 entnommen. Ein Diodenwiderstand 28 bildet eine Last, bei der das Ausgangssignal des Zählers an den Punkten 24 und 26 abgegriffen wird. Ein Meßgerät 25 liefert eine sichtbare Anzeige der an dem Diodenwiderstand auftretenden Spannung.

_Wi Die zwischen den Punkten 24 und 26 erscheinende Spannung ist proportional zur Frequenz der dem Eingang der Verstärkerröhre 17 zugeführten Impulse und damit auch proportional zu der Häufigkeit, mit der Körner auf die Platte 13 auftreffen. Das mit der Platte

h-, in Berührung kommende Stroh übt keine Wirkung auf tlie Fühleinrichtung aus.

Das Ausgangssignal der Zählvorrichtung wird den Klemmen 27 und 29 eines Elektromagneten züge-

führt, mittels dessen ein Regelventil 31 verstellt werden kann. Dem Elektromagneten wird an der Klemme 27 und einer weiteren Klemme 37 eine Gegenspannung zugeführt. Diese Spannung wird einer Quelle entnommen, die in der Zeichnung als Spannungsteilerschaltung dargestellt ist, welche einen mit der Hand zu betätigenden Hebel 39 umfaßt, mittels dessen ein Schleifkontakt 41 eines eine Batterie 43 überbrükkenden Potentiometers verstellt werden kann. Wird der Schleifkontakt 41 mit Hilfe des Hebels 39 verstellt, ergibt sich eine Vergrößerung oder Verkleinerung der Spannung zwischen den Klemmen 27 und 37, so daß sich die Spannung ändert, die an die Klemmen 27 und 29 angelegt werden muß, um das Ventil 31 in seiner neutralen Stellung zu halten.

Eine Bewegung des Kolbenschiebers des Ventils 31 nach rechts bewirkt, daß durch eine Pumpe 33 gefördertes Öl einer Seite eines Kolbens 35 zugeführt und ein Ablaufkanal mit dem Raum auf der anderen Seite des Kolbens verbunden wird. Der Kolben 35 ist mit dem Arm 5 so verbunden, daß dann, wenn die Frequenz des durch die Spule 15 erzeugten Signals zunimmt und sich infolgedessen das an den Klemmen 24 und 26 erscheinende Ausgangssignal vergrößert, das Ventil 31 betätigt wird, um den Kolben 35 so zu verschieben, daß der Arm 5 des verstellbaren Getriebes in eine Stellung gebracht wird, die einer iiedrige-

ren Fahrgeschwindigkeit entspricht.

Wennsich dagegen die Häufigkeit, mit der Körner auf die Platte 13 treffen, verringert, bewirkt die beschriebene Anordnung, daß die Fahrgeschwindigkeit der Erntemaschine erhöht wird.

Bei einer Erhöhung oder Verringerung der Fahrgeschwindigkeit der Erntemaschine ändert sich der Wirkungsgrad der Trennvorrichtung, und die Zahl der auf die Platte 13 treffenden Körner nimmt ab bzw. zu. Wenn das Signal der Zählvorrichtung den mit Hilfe des Hebels 39 eingestellten Sollwert der Spannung ausgleicht, nimmt das Ventil 31 seine Mittellage ein, und das Übersetzungsverhältnis bleibt konstant. Wenn sich der Zustand des Ernteguts ändert, während sich die Erntemaschine auf dem Feld bewegt, bewirkt eine Zunahme oder Abnahme der Zahl der auf die Platte 13 treffenden Körner, daß die Fahrgeschwindigkeit der Erntemaschine geändert wird, bis sich wiederum der ursprüngliche Kornverlust ergibt.

Das Meßgerät 25 kann man so eichen, daß es Mengeneinheiten je Flächeneinheit oder dergleichen anzeigt. Der Hebel 39 kann dann während des Betriebs der Erntemaschine verstellt werden, bis das Meßgerät 25 den gewünchten Kornverlust anzeigt. Nach dem Einstellen des Frequenzzählers arbeitet die Regelvorrichtung dann automatisch in der beschriebenen Weise.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

Claims (1)

1. Patentanspruch:

   Vorrichtung zur Körnerverlustregelung in einem Mähdrescher

   — mit einem Fahrantrieb und Mitteln zur Einstellung der Fahrgeschwindigkeit,

   - mit einer am Ende des Schüttlers angeordneten Fühleinrichtung zum Erfassen des Aufpralls vom Stroh mitgefühlter Körner, die ein der erfaßten Körnermenge proportionales Ausgangssignal abgibt,

   — mit einem Regler zum Vergleich dieses Ausgangssignals mit einem vorgegebenen Sollwert, der eine der Regelabweichung proportionale Stellgröße liefert

   - und mit einem von der Stellgröße im Regelsinne beeinflußbaren Stellglied zum Verstellen der Fahrgeschwindigkeit,

   dadurch gekennzeichnet, daß die Fühleinrichtung (13,15) oder mehrere Fühleinrichtungen hinter der letzten Schüttlerhorde in der freien Bewegungsbahn des vom Schüttler abgeworfenen Strohs angeordnet ist bzw. sind.