DE1934764A1 - Vorrichtung mit einem pyroelektrischen Detektor - Google Patents
Vorrichtung mit einem pyroelektrischen DetektorInfo
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Description
WESTERN ELECTRIC COMPANY INCORPORATED A. M. Glass
Vorrichtung mit einem pyroelektrischen Detektor
Die Erfindung bezieht sich auf Detektoren für elektromagnetische Strahlung, die auf einem
pyroelektrischen Prinzip beruhen.
Die Feststellung infraroter elektromagnetischer Strahlung, d. h. einer Strahlung mit einer Wellenlänge
von etwa 7000 £, war immer etwas schwieriger als die Feststellung von Strahlung mit kürzerer
Wellenlänge. Üblicherweise wurde hierzu die Energie in Wäremeenergie umgesetzt, die dann zu einer
physikalischen Änderung in einem ausgewählten Material einfach infolge eines Temperaturanstieges
führte. Ein Beispiel hierfür J.st die Golay-Zelle,
die die Ausdehnung eines begrenzten Gasvolumens mißt, das für eine Absorption der Infrarotenergie
ausgelegt ist.
Es leuchtet ein, daß die Verwendung solcher Aufheizeffekte
zu Detektoren führt, die sowohl in ihrem Frequenzgang als auch in ihrer Empfindlichkeit
begrenzt sind. Während Verbesserungen im Laufe der Zeit zu Vorrichtungen führten, die Energien bis zu
3 χ 10 ~7 mW Hz"1'2 herab feststellen können,
erlaubt das typische Modulationsfrequenz-Ansprech-909866/1056
verhalten eine Anzeige, nur bei Frequenzen, die nicht
größer sind als einige wenige kHz.
Der Mangel von Infrarotdetektoren wurde durch die Entwicklung des Lasers noch verstärkt. Die meisten
Laser und alle im Dauerstrich betriebenen Laser arbeiten bei Frequenzen des infraroten oder nahezu
infraroten Spektralbereichs. Beispielsweise arbeitet
ein mit Neodym dotierter Yttrium-Aluminium-Granat, der derzeit der erfolgversprechendste Festkörperlaser
ist, kennzeichnenderweise bei 10 640 £.
Naturgemäß findet die durch Laser-Schwingung erzeugte kohärente Strahlung beim Nachrichtentibertragungsfachmann
Beachtung, da hiermit eine -weitere Ausdehnung der verfügbaren nutzbaren Trägerfrequenzen gegeben ist.
Sp wurde viel Arbeit auf die Entwicklung der verschiedenen
Schaltungselemente, wie Modulatoren, Oszillatoren usw. , die in solchen Übertragungssystemen erforderlich sind,
verwendet. Der Vorteil der nunmehr verfügbaren höheren Trägerfrequenzen ist eine vergrößerte Bandbreite.
Modulatoren und gewisse andere Schaltungselemente sind
etwa
bereits bei/einem Gigahertz betrieben worden, und es scheint deshalb einigermaßen aussichtsreich zu sein, daß Laser-Trägersysteme entwickelt werden·
bereits bei/einem Gigahertz betrieben worden, und es scheint deshalb einigermaßen aussichtsreich zu sein, daß Laser-Trägersysteme entwickelt werden·
Ein Hauptmangel in einem solchen Übertragungssystem ist der Detektor. Ein brauchbarer Detektor müßte in
der Lage sein, bei der gleichen Größenordnung der
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Frequenz wie die anderen Schaltungselemente arbeiten
zu können. Die einzigen Anordnungen, von welchen berichtet wurde, daß sie bei Frequenzen des infraroten
Spektralbereichs arbeiten können, erfordern für ihren Betrieb sehr tiefe Temperaturen (Temperatur des
flüssigen HeliuBs). Die beste dieser bekannten Vorrichtungen ist alt Kupfer dotiertes Germanium·
Es besteht deshalb ein Bedürfnis für einen Infrarot-Detektor, der sich für Hochfrequenzbetrieb und für
einen Betrieb bsi normaler Umgebungstemperatur eignet·
Einige Untersuchungen richteten sich auf eine Klasse von Detektoren, die bei flüssigem Stickstoff und
höheren Temperaturen arbeiten und auf der pyroelektrischen
Spannung infolge einer Polarisationsänderung beruhen, die das Ergebnis der durch die Absorption der
Infrarotstrahlung entwickelten Wärme ist. Entsprechend der einschlägigen Literatur kann man sagen, daß die
beste dieser Vorrichtungen Triglycensulfat verwendet,
siehe Journal of Applied Physis, Band 6, Seite 120 (1967). Das Frequenzansprechvermögen der besten dieser
Vorrichtungen ist jedoch nicht größer als 10 oder 100 kHz«
Ersichtlich ist das Ansprechverhalten eines pyroelektrischen
Detektors durch die Polarisationsänderung mit
dP_
der Temperatur, trwr» bestimmt, und unter gewissen
der Temperatur, trwr» bestimmt, und unter gewissen
Umständen auch durch die elektronische Leitfähigkeit.
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Die intuitive Annahme, daß solche Vorrichtungen nicht
bei hohen Frequenzen wirksam arbeiten werden, wird durch die gemessenen Werte von τ««8- unterstützt· Bisher
untersuchte Materialien gaben dem Fachmann keinen Anlaß dafür, daß sie sich bei Frequenzen oberhalb
100 kHz bei vernünftigen Energiewerten betreiben lassen.
Das brachliegende Feld pyroelektrischer Methoden rührt teilweise sehr wahrscheinlich von einer weiteren
Beschränkung im Frequenzbetrieb her. In dem vorstehend erwähnten Artikel aus Journal of Applied Physics ist
angemerkt, daß Hochfrequenzbetrieb durch eine piezoelektrische Schwingung ausgeschlossen war, die bei
etwa 10 kHz einsetzte. Tatsächlich waren die Materialien mit den größten Werten von -^r- , zumindest bisher,
ferroelektrisch und wurden unterhalb ihrer Curie-Punkte betrieben. Von allen diesen Materialien wurde daher
erwartet, daß sie stark piezoelektrisch sind. Eine durch Strahlabsorption erzeugte lokale Erhitzung führte
naturgemäß zu Volumschwingungen des Kristalls, die notwendigerweise eine begleitende piezoelektrische
Schwingung erzeugen. Die niedrigste Grundschwingungsform wird deshalb die maximale Frequenz, bei welcher
die Vorrichtung brauchbar ist. Diese Frequenz, die ihrerseits von der Kristallkonfiguration abhängig ist,
wird, so ist jedenfalls zu erwarten, weit unterhalb eines Megahertz für auf Vorrichtungsdimensionen gemessene
Kristallabschnitte liegen.
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Es wurde nun gefunden, daß das Prinzip der pyroelektrischen Anzeige von elektromagnetischer
Strahlung in den Frequenzbereich weit oberhalb ein Megahertz ausgedehnt werden kann. Untersuchungen
wurden in der beispielhaften Klasse der ferroelektrischen Materialien Ba x Sr-j_x Nb2°6 ausgeführfc» wobei
χ zwischen 0,25 und 0,75 gelegen ist. Die Überlegenheit dieser Materialien wird grundsätzlich einem
hohen Wert von ^r- zugeschrieben, sowie dem Fehlen
einer Kristallresonanz infolge piezoelektrischer Schwingungen, die durch die periodische Gitterausdehnung auf die von der Strahlung erzeugten Temperaturänderung
hin entstehen. Letzteres wird einer sehr hohen akustischen Dämpfung (zumindest 5 db pro
Zentimeter bei 100 Megahertz) zugeschrieben, was praktisch jeglichen beobachtbaren piezoelektrischen
Effekt ausschließt.
Im Folgenden ist die Erfindung an Hand der Zeichnung beschrieben; e,s^igen:
Fig. 1 eine Schnittansicht einer beispielhaften Ausführungsform eines Detektors und
Fig. 2 eine Draufsicht, teilweise geschnitten, auf ein Mosaik von Detektoren, die
beispielsweise für Bildreprodüttion und
Strahlpositionierung brauchbar sind.
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Die Vorrichtung nach Fig. 1 weist einen pyroelektrischen Detektor 1 auf, dessen polare Achse durch den
Pfeil 2 angedeutet ist. Der Kristall ist in einem Gehäuse 3 zum Empfang von Strahlung 4 in der dargestellten
Lage montiert. Die Fläche des Kristalls 1 , auf welchen die Strahlung auffällt, ist geschwärzt,
beispielsweise mit einer aufgedampften Goldschicht· Lichtundurchlässige Beschichtungen werden zweckmäßig
angewandt, wenn die festzustellende Strahlung eine Wellenlänge von etwa 10 Mikrometer oder darunter hat.
Bei größeren Wellenlängen sind Materialien, wie die Barium-Strontium-Niobat-Zusammensetzungen ausreichend
absorbierend, so daß eine absorbierende Beschichtung nicht nötig ist. Elektrischer Kontakt ist zu den
gegenüberliegenden flachen Oberflächen des Kristalls mit Hilfe Elektroden 6 und 7 hergestellt, wobei die
Elektrode 6 mit,dem Gehäuse 3 geerdet ist und die Elektrode 7 zu einem zentralen Koaxialanschlußstück
führt. Die Anordnung nach Fig. 1 wurde zum E1JtIaIt einiger
der hier berichteten Versuchsergebnisse benutzt.
Die Vorrichtung nach Fig. 2 ist ein einfaches Mosaik, das beispielsweise bei der Feststellung und
Zentrierung eines gepulsten oder anderweitig modulierten Infrarotstrahls brauchbar ist. Die Positionierung
des kohärenten Laser-Ausgangs ist ein Problem, für das eine solche Vorrichtung verwendet werden kann. Das
Mosaik ist aus vier pyroelektrischen kristallinen Abschnitten 10, 11, 12 und 13 aufgebaut. Die polaren
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Achsen sind sämtlich parallel, wie dieses grafisch durch die Pfeile 14 bis 17 dargestellt ist. Die
Polarität ist Jedoch innerhalb jedes der Paare 10-11 und 12-13 gegensinnig, wie dieses gleichfalls dargestellt
ist. An den Kanten sind elektrische Anschlüsse über eine gemeinsame Elektrode 18 zusammen mit einzelnen
Elektroden 19, 20, 21 und 22 vorgesehen. Während die Vorrichtung für einfache Intensitätsmessungen unter
gegenseitiger Verbindung der Elektroden 19 bis 22 verwendet werden kann, kann sie auch zur Strahlpositionierung
eingesetzt werden, wobei man die entgegengesetzten Polarisationen der Glieder eines
oder beider der beiden Paare ausnutzt. Da die Richtung der momentan beispielsweise bei 19 und 20 entwickelten
Spannung für eine gegebene Richtung der Temperaturänderung entgegengesetzt ist» werden sich diese
Spannungen nur exakt ausgleichen, wenn die Temperaturänderung in den Elementen 10 und 11 identisch ist.
Dieses wiederum tritt für eine Strahlposition auf, bei wlcher d«s Strahlauftreffgebiet gleich aufgeteilt
ist. Das Positionieren kann deshalb durch eine Null-Anzeige bewerkstelligt werden. Gleichzeitiges
Positionieren in der Y-Richtung kann bewerkstelligt werden durch Verbinden der Elektroden 19 und 21 und/oder
20 und 22 mit gegenüberliegenden Anschlüssen eines DifferenzialVerstärkers.
Die erfindungsgemäßen Vorrichtungen beruhen auf der Änderung der spontanen Polarisation P mit der
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Temperatur T. Um eine teilweise Auslöschung des entwickelten Signals zu vermeiden, ist daher ein
Material mit einem einzigen ferroelektrischen Bezirk (im Folgenden kurz Bin-Bezirksmaterial
genannt) wünschenswert. Glücklicherweise ist die Materialklasse, die als Grundlage für die
Erfindung dient, ferroelektrisch, und Sättigung kann durch übliche ferroelektrisch^ Polung
bewerkstelligt werden. Wie allgemein bekannt ist, ist hierzu lediglich das Anlegen eines elektrischen
Feldes einer bestimmten GrBße erforderlich, die auf kleine Bruchteile durch Erhöhen der Temperatur
des kristallinen Materials auf Werte, die sich dem ferroelektrischen Curie-Punkt nähern, erniedrigt
werden kann. Ein übliches Verfahren ist, das Material auf oder oberhalb seines Curie-Punktes zu erhitzen und
es in Gegenwart eines elektrischen Feldes der Abkühlung zu überlassen.
Der größte Wirkungsgrad für die entwickelte Spannung wird durch Verwendung gepolter Einkristalle erhalten.
Wie jedoch erläutert werden wird, fordert die Optimalisierung des Vorrichtungeentwurfs eine
abnehmende Dicke des pyroelektrischen Mediums.,Diese
Erwägung diktiert schließlich, daß extrem dünne Körper vorzuziehen sind, die nur unter Verwendung
von Unterstützungsanordnungen hergestellt werden. Solche Beschichtungen können durch Niederschlagen
hergestellt werden; und während sie vernünftig auf Einkristallen oder amorphen Unterlagen epitaktisch
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gezüchtet werden können, sind polykristalline Schichten, die leichter ohne Rücksicht auf die
Orientierung der Unterlage und die Gitterparameter der Unterlage hergestellt werden können, recht
brauchbar, wenn Bie gepolt werden.
Die von einem Detektor gemäß der Erfindung entwickelte Spannung Ä7 hat den folgenden Wert:
Hierin bedeuten A das Gebiet der Elektrode senkrecht zur Polarisations-Achsrichtung.
R den Lastwiderstand, an welchem das Signal entwickelt wird, und
~~j3 den pyroelektrischen Koeffizienten, wobei sämtliche Größen in kompatiblen Einheiten einzusetzen sind.
~~j3 den pyroelektrischen Koeffizienten, wobei sämtliche Größen in kompatiblen Einheiten einzusetzen sind.
Gleichung 1 ist anwendbar, vorausgesetzt, daß die Modulationsfrequenz,ω(2TTf) kleiner ist als die
RC-Zeitkonstante der kombinierten Kristall-Last-Schaltung und daß R kleiner ist als der Leckstromwiderstand
R· des pyroelektrischen Materials. Der erwünschte Zusammensetzungsbereich im Barium-Strontium
Niobat-System ist angegeben worden. Während die
Grenzen für χ allgemein von Interesse sind, wurden sie weitgehend auf der Basis der gewünschten Betriebs-
- 909886/1056
temperatur ausgewählt.. Diese Grenzen können überschritten
werden, wobei die Forderung die ist, daß die Zusammensetzung ihre im wesentlichen tetragonale
Wolfram-Bronze-Struktur beibehält, da es diese Kristallstruktur ist, die die großen pyroelektrischen
Koeffizienten zeigt.
Innerhalb der Barium-Strontium-Niobat-Reihe führt ein Zunehmen der Bariumanteile zu erhöhter ferroelektrischer
Curie-Temperatur-r Da der pyroelektrische Koeffizient zunimmt, wenn die Curie-Temperatur angenähert
wird, mögen spezielle Betriebsbedingungen verschiedene Betriebstemperaturen innerhalb dieser
Reihe für maximale Betriebsempfindlichkeit naheliegen. Versuche wurden an Barium-Strontium-Niobat-Materialien
mit Curie-Temperaturen von 313 bis 378 ° K ausgeführt. Die pyroelektrischen Koeffizienten bei 300 ° K
für diese Materialien ändern sich von 0,31 bis 0,06 Mikrocoulomb pro cm und K. Diese speziellen Proben
hatten ihrerseits eine Zusammensetzung entsprechend der angegebenen Formel, wobei χ etwa von 0,25 bis 0,5
ging. Zu Vergleichsaecken sei erwähnt, daß das beste bisher bekannte pyroelektrische Material, Triglycensulfat,
einen pyroelektrischen Koeffizienten von etwa 0,02 bei 300 ° K hat.
Bezüglich weiterer Entwurfs- und Konstruktionseinzelheiten sei auf das nachstehende Beispiel vemifcsen-r
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Ein Detektor wurde aus Barium-Strontium-Niobat
mit einem Wert für χ in der angegebenen Formel von etwa 0,33 und einem Curie-Punkt von etwa
333 ° K aufgebaut. Der pyroelektrische Koeffizient bei 300 ° K betrug 0,11 in den oben angegebenen
Einheiten. Ein Abschnitt mit einer Flache von
ρ
0,05 cm und einer Dicke von 0,01 cm wurde aus einem gepolten Einkristall unter einer solchen Richtung abgeschnitten, daß die polare oder c-Achse senkrecht zur Ebene des Plättchens orientiert war. Auf den Plättchenflächen wurden Goldelektroden durch einen Elektroniederschleg erzeugt,und eine dünne Goldschwärzung wurde auf die Elektrode auf derjenigen Fläfae aufdedampft, welche der Strahlung auszusetzen war. Das Kristallplättchen wurde in eine Vorrichtung der in Fig. 1 dargestellten Art eingesetzt. Die geschwärzte Oberfläche wurde mit einer 10,6 Mikrometer-Strahlung eines Q-geschalteten CO2 Lasers bestrahlt. Die Eingangsimpedanz des Signalverstärkers betrug 50 0hm und die RC-Zeitkonstante des Detektor-Stromkreises war weniger als 10 Sekunden. Der Impulszug des Q-geschalteten Lasers hatte eine Impulswiederholungsfrequenz von 10 Megahertz. Die Detektorkennlinie zeigte eine Anstiegszeit von weniger als 30 Nanosekunden und der Impulszug wurde aufgelöst. Der Betrieb erfolgte bei etwa 300 ° K, d. h.
0,05 cm und einer Dicke von 0,01 cm wurde aus einem gepolten Einkristall unter einer solchen Richtung abgeschnitten, daß die polare oder c-Achse senkrecht zur Ebene des Plättchens orientiert war. Auf den Plättchenflächen wurden Goldelektroden durch einen Elektroniederschleg erzeugt,und eine dünne Goldschwärzung wurde auf die Elektrode auf derjenigen Fläfae aufdedampft, welche der Strahlung auszusetzen war. Das Kristallplättchen wurde in eine Vorrichtung der in Fig. 1 dargestellten Art eingesetzt. Die geschwärzte Oberfläche wurde mit einer 10,6 Mikrometer-Strahlung eines Q-geschalteten CO2 Lasers bestrahlt. Die Eingangsimpedanz des Signalverstärkers betrug 50 0hm und die RC-Zeitkonstante des Detektor-Stromkreises war weniger als 10 Sekunden. Der Impulszug des Q-geschalteten Lasers hatte eine Impulswiederholungsfrequenz von 10 Megahertz. Die Detektorkennlinie zeigte eine Anstiegszeit von weniger als 30 Nanosekunden und der Impulszug wurde aufgelöst. Der Betrieb erfolgte bei etwa 300 ° K, d. h.
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etwa bei Raumtemperatur.
Das diesem Beispiel zu Grunde liegende Experiment wurde nicht bezüglich des Ansprechverhaltens oder
bezüglich des Signal/Rausch-Verhältnisses optimalisiert. Die optimalen Bedingungen sind nachstehend
beschrieben. Das Ansprechvermögen eines pyroelektrischen Detektors, das an Hand der an einer
Last entwickelten Spannung pro Watt einfallender Strahlleistung gemessen werden kann, ist direkt
proportional zum wirksamen Gebiet des pyroelektrischen Elements und umgekehrt proportional zu den Funktionen
der Verstärkereingangskapazität (einschließlich der Kapazität des pyroelektrischen Elementes)und zu der
■tennischen Kapazität und -ftermischen Leitfähigkeit
des pyroelektrischen Elements. Für Barium-Strontium-Niobat mit χ gleich etwa 0,33 für ein Detektorgebiet
von 1 cm und einer Dicke von 2 χ 10 ^ cm sowie bei
vorgesehenen Flächenelektroden beträgt das Ansprechvermögen bei 1 Hertz etwa 50 Volt pro Watt. Mit
Elektroden auf den Plättchenkanten beträgt das Ansprechvermögen etwa 25 000 Volt pro Watt. Mit dieser
letzten Anordnung geht das Ansprechvermögen umgekehrt mit der Kristalldicke.
Das Ansprechvermögen de* pyroelektrischen Mediums nimmt mit zunehmender Modulationsfrequenz ab.
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Beispielhafte Werte für die feststellbare Minimalieistung
für Grundbandbetrieb W (Bandbreite gleich
CO
modulierter Frequenz) und für die feststellbare Minimalenergie für 1 Hertz Bandbreite (Wm ) sind
die folgenden:
Modulierte Frequenz in Hz WM W
106 1.5 x 1D~4 3.6 χ 10~7
107 4.5 x 10~3 3.6 χ 1CT6
108 1.0 x 10~1 3.6 χ 10"5
109 4.5 3.6 χ 1O~4
Die vorstehend angegebenen Werte beruhen auf gemessenen Wechselstromleitfähigkeitswerte für die angegebenen
Zusammensetzungen und für tatsächliche Verstärkerrauschwerte für Grundbandbetrieb in einem typischen Triodenverstärker.
Die feststellbare Minimalleistung für einen idealen Aufbau bei 1 Hz und für eine pyroelektrische
Elementdicke größer als 20 Mikrometer beträgt etwa 4 χ 10"^ Watt.pro Zentimeter pro Hz ' . Die fest- ν
stellbare Minimallfeistung kann für dünnere pyroelektrische Elemente noch weiter reduziert werden, wie diese
beispielsweise durch Niederschlagen auf eine:.- unterstützende Unterlage erzeugt werden können. Die vorstehend
angegebenen Detektorresultate liegen im Ansrechverhalten um etwa zwei Größenordnungen besser
als bei anderen pyroelektrischen Detektoren. Die auffälligste Beobachtung ist die offensichtliche Freiheit
von piezoelektrischen Schwingungen, die den
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besten vorbekannten pyroelektrischen Detektor (Triglycenaulfat) begrenzt haben. Es wurde
beobachtet, daß die Materialien innerhalb des Barium-Strontium-Niobat-Systems ausreichend
akustische Dämpfung besitzen, um eine Feststellung piezoelektrischer Effekte mit üblichen
Meßapparaten zu verhindern· Diese akustische Dämpfung stellt daher den vielleicht bedeutsamsten
Unterschied zu früheren Vorrichtungen dar· Das Fehlen einer piezoelektrischen Resonanz erlaubt
theoretisch einen Betrieb bis zur oberen Frequenz-
grenze von etwa 10 Hz, wo die Polarisationsfluktuationen von der gleichen Größenordnung
wie die Polarisation selbst sind.
Der Umstand, daß der erfindungsgemäße Detektor auf der Temperaturänderungsgeschwindigkeit und
nicht auf der Temperatur selbst beruht, läßt schnelle Änderungen zu, da das Ansprechverhalten
nicht davon abhängt, daß das pyroelektrische Medium das -fermische Gleichgewicht, mit der Strahlung
erreicht. Dieser Mechanismus bedingt jedoch eine Verzerrung des festgestellten Signals. Auch eine
dP maximale Vergrößerung von ^ß- durch einen Betrieb
nahe der Curie-Temperatur führt, während die Empfindlichkeit zunimmt, notwendigerweise zu
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einem nicht-linearen Betrieb. Diese verschiedenen Erwägungen legen nahe, daß eine Anwendung des
erfindungsgemäßen Detektors auf lineare Systeme Schaltungskomplikationen einführen wird. Während
diese verschiedenen Ursachen der Nichtlinearität kompensiert werden kann, ist aller Wahrscheinlichkeit
nach anzunehmen, daß die Anwendung in der Nachrichtenübertragung in Form von Pulscodemodulation
erfolgt.
Um die Hinimalleistungswerte, die in der vorstehenden
Tabelle angegeben sind, in sinnvolle Ausdrücke für einen PCM-Betrieb umzusetzen, sind gewisse
Annahmen notwendig. In der Nachrichtenübertragungstechnik erwägt man*- 32 Abtastwerte, um eine adequate
Video- oder andere Signaldefinition für viele Zwecke zu erhalten. Für digitalen Betrieb erfordert dieses
fünf Impulse (25 = 32). Da die Kennzeichnung eines Zyklus zwei Bit erfordert, ist die in der Tabelle
angegebene Frequenzbandbreite 5x2 oder eine Größenordnung
größer als die äquivalente lineare Bandbreite.
Die Erfindung ist an Hand einer begrenzten Anzahl Ausführungsformen erläutert worden. Die beschriebenen
Materialien liegen allgemein innerhalb des Barium-Strontium-Niobat-Systems und deren Anwendung stellt
in der Tat einen bevorzugten Aspekt der Erfindung dar.
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Jedoch ist die Beobachtung, daß pyroelektrische
Detektoren mit Frequenzbandbreiten von mehr als 1 MHz arbeiten können, ein allgemeiner Unterschied
zum Bekannten, und die Erfindung kann in solchen allgemeinen Ausdrücken beschrieben werden· Die zum
Erhalt eines derartigen Frequenzganges erforderlichen Materialien sollten einen pyroelektrischen
2
pro cm pro Grad K und müssen, was zumindest
ebenso wichtig ist, ausreichend akustische Dämpfung
besitzen, um piezoelektrische Schwingungen auszuschließen· Es ist, selbstverständlich, eine Forderung,
daß das Material ferroelektrisch ist, und es wird für viele Materialien beobachtet, daß die erforderlichen Nominalwerte der pyroelektrischen Koeffizienten nur bei einem Betrieb innerhalb etwa 500K,
vom Curie-Punkt au* gerechnet, erhalten werden.
Bezüglich des Detektorentwurfs und -betriebs sind zahlreiche Variationen möglich. Es wurde beobachtet,
daß die erfindungsgemäßen Detektoren in ihrem Ansprechverhalten bei Zimmertemperatur einzigartig
sind. Jedoch kann eine Auswahl von Materialien mit entsprechenden Curie-Temperaturen derart, daß ein
Tieftemperaturbetrieb ermöglicht wird, zu noch weiter verbessertem Ansprechverhalten führen· Gewisse Zusammensetzungen des Kaliumtantalatniobat-Systems werden für
einen solchen Betrieb als geeignet betrachtet·
909886/1050
Die Vorrichtungen sind weitgehend an Hand von . Detektoren beschrieben worden. Ihre Anwendungsmöglichkeiten sind jedoch weit allgemeiner. Eine
Strahllokalisierungseinrichtung ist in Verbindung mit Fig. 2 erläutert worden. Andere' Anwendungsfälle sind Schalter und Speichereinrichtungen
allgemein. Speichervorrichtungen können zahlreiche Formen annehmen. Eine besonders vielversprechende
Form verwendet hierzu das Curiepunkt-Einschreiben, d. h. das Schalten wird in beispielsweise durch
einen Laserstrahl erhitzten Gebieten örtlich bewerkstelligt unter Verwendung elektrischer ·
Feldwerte, die zu klein sind, um ein Umschalten bei der Betriebstemperatur zu bewerkstelligen.
Das Auslesen zieht wiederum Vorteil von der Polarität der entwickelten Spannung auf eine
kleine Temperaturänderung hin.
Die erfindungsgemäßen Vorrichtungen sind bei Träger-
Wellenlängen im gesamten Infrarotbereich brauchbar betrieben worden. Die meisten der obigen Bemerkungen
sind auf den Wellenlängenbereich von etwa 0,7 bis etwa 140 Mikrometer anwendbar. Oberhalb 140
Mikrometer ist der beispielsweise bei dem Tieftemperatur-Germanium-Kupfer-Detektor
benutzte ffotoleitende Mechanismus nicht länger wirksam. Pyroelektrische
Vorrichtungen der Erfindung arbeiten weit
über 140 Mikrometer Wellenlänge hinaus bis zum Millimeterwellenlängenbereich
wirksam.
'909886/1056
Claims (5)
- Patentansprücheί 1Λ Vorrichtung mit einem pyroelektrischen Detektor, der einen Körper aus ferro elektrische« Material mit im wesentlichen einem einzigen Bezirk aufweist, wobei der Körper mit Elektroden zum Abtasten einer Spannung versehen ist, die sich auf eine Temperaturänderung infolge einfallender Infrarotstrahlung hin entwickelt, dadurch gekennzeichnet, daß der Körper im wesentlichen aus einem Material mit hoher akustischer Dämpfung besteht, das einoipyroelektrischen Koeffizienten von zumindest 0,01 Mikrocoulomb pro cm pro Grad K besitzt.
- 2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Körper eine akustische Dämpfung von zumindest 5 db pro Zentimeter bei einer Frequenz von 100 MHz besitzt.
- 3, Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,daß der Körper ein ferroelektrisches Material mit einem Curie-Punkt ist, der maximal um 50 ° C höhei als die Betriebstemperatur gelegen ist·
- 4. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Körper im wesentlichen aus der Zusammensetzung Sr1^xBaxNb2Og mit χ zwischen 0,25 und 0,75 besteht,909886/1056
- 5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die polare Richtung des Körpers im wesentlichen parallel zur beabsichtigten' Strahleinfallerichtung verläuft und daß die Elektroden so angeordnet sind, daß die in der übertragungsrichtung entwickelte Polarität gemessen wird.6· Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Körper ein Plättchen ist, dessen Dicken-Dimension in der Übertragungsrichtung liegt und bei dem die Elektroden an zwei gegenüberliegenden Kanten angeordnet sind.90 98 8 6/1056Le ers e ι ta
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