DE193435C

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KAISERLICHESIMPERIAL

PATENTAMT.PATENT OFFICE.

PATENTSCHRIFTPATENT LETTERING

- M 193435 KLASSE BOa. GRUPPE- M 193435 CLASS BOa. GROUP

ROBERT FRIEDLÄNDER in BERLIN.ROBERT FRIEDLÄNDER in BERLIN.

Patentiert im Deutschen Reiche vom 2. Juli 1905 ab.Patented in the German Empire on July 2nd, 1905.

Verfahren zur Herstellung von Preßlingen aus Erzen und anderen verhüttbaren Stoffen sowie aus preßfähigen, pulverförmigen oder kleinkörnigen Stoffen ohne Anwendung eines Bindemittels sind bekannt.Process for the production of compacts from ores and other smeltable materials as well as from pressable, powdery or fine-grained substances without the use of one Binders are known.

Gemäß diesen Verfahren werden die zu pressenden Stoffe in trockenem oder leicht angefeuchtetem Zustand einem hohen, mindestens 8oo Atmosphären, jedoch meistens iooo bis 2000 Atmosphären und mehr betragendem Drucke ausgesetzt, wobei letzterer nicht plötzlich ausgeübt, sondern allmählich gesteigert wird, so daß die Möglichkeit besteht, aus dem Preßgut die Luft vollkommen entweichen zu lassen und den Druck erst im letzten Augenblick der Pressung auf diejenige Höhe anwachsen zu lassen, bei welcher das Preßgut bildsam wird und bindet.According to these methods, the fabrics to be pressed are in dry or light humidified condition to a high, at least 8oo atmospheres, but mostly 100 to 2000 atmospheres and more, the latter being exposed to pressures not exercised suddenly, but gradually increased so that there is the possibility of to allow the air to escape completely from the material to be pressed and the pressure on that only at the last moment of the pressing To let grow height at which the pressed material is malleable and binds.

Die Erfahrung hat nun gezeigt, daß eine wesentliche Vorbedingung der Ausführung dieses Verfahrens, nämlich die Beseitigung der Luft und der hygroskopischen Feuchtigkeit aus dem Preßgut, am besten dadurch erfüllt wird, daß die Preßform von einem bestimmten Augenblick ab, sei es durch Reibung mit dem Preßgut, sei es auf mechanischem, zwangläufigem Wege, in der Bewegungsrichtung des Preßstempels angehoben wird.Experience has now shown that an essential precondition for execution this process, namely the elimination of air and hygroscopic moisture from the material to be pressed, is best fulfilled in that the mold of a certain Moment, be it through friction with the pressed material, be it on mechanical, inevitable way is raised in the direction of movement of the ram.

Da die Steigerung des Druckes infolge der unterbrochenen Wirkungsweise aller Kraftmaschinen nicht vollkommen fortlaufend ist, gestaltet sich der Preßvorgang folgendermaßen : Zuerst wird der Preßstempel, ohne daß von Seiten des Gegenstempels ein Gegendruck ausgeübt zu werden braucht, das Preßgut, und zwar auf der dem Preßstempel zunächstliegenden Seite, bis zu einem bestimmten Grade verdichten, und zwar soweit, bis der hierdurch hervorgerufene Anpressungsdruck an den Wänden der Preßform, also die Reibung zwischen dem Preßgut und der Preßform, größer geworden ist als das Gewicht der letzteren. In diesem Augenblick erfolgt ein Anheben der Preßform, aber nur so lange, als der betreffende Arbeitshub der Kraftmaschine bzw. der Druckhub der Pumpe dauert. Während des darauffolgenden Saughubes wird das Anwachsen des Druckes unterbrochen, und es tritt eine wenn auch unmerkliche Druckverringerung ein, während welcher das Gewicht der Preßform die R'ei- ■ bung zwischen letzterer und dem Preßgut übersteigt, wodurch ein geringes Zurücksinken der Preßform hervorgerufen wird. Bei dem darauffolgenden Druckhub und der hiermit verbundenen abermaligen Steigerung des Druckes wird die Preßform wieder mitangehoben. Dieses Spiel wiederholt sich während des ganzen Preßvorganges.Because the increase in pressure as a result of the interrupted operation of all prime movers is not completely continuous, the pressing process is as follows: First, the ram, without that a counter pressure needs to be exerted on the part of the counter punch, the material to be pressed, on the side closest to the ram, up to a certain one Compress just enough, until the contact pressure caused by this on the walls of the mold, i.e. the friction between the material to be pressed and the mold, has become greater than the weight of the latter. Done at that moment a lifting of the die, but only as long as the relevant working stroke of the engine or the pressure stroke of the pump lasts. During the next suction stroke the pressure will increase interrupted, and there is an even if imperceptible pressure reduction during which is the weight of the mold, the friction between the latter and the material to be pressed exceeds, causing a slight sinking back of the die. at the subsequent pressure stroke and the associated renewed increase the pressure, the mold is raised again. This game repeats itself during of the whole pressing process.

Gerade dieses ruckweise Anheben der Preßform ist es, welches, einer Schüttelbewegung gleichkommend, das Austreten von Luft aus dem Preßgut erleichtert. Es ist ohne weiteres ersichtlich, daß von dem Gewicht der Preßform der Grad dieser Schüttelwirkung, deren Bewegungen, wie erwähnt, sehr kleine Beträge aufweisen, ebenso abhängig ist wie vonIt is precisely this jerky lifting of the mold that constitutes a shaking movement equivalent, the escape of air from the pressed material is facilitated. It is straightforward it can be seen that from the weight of the mold, the degree of this shaking effect, its Movements, as mentioned, show very small amounts, just as it is dependent on

(2. Auflage, ausgegeben am 23. Juni igog.l(2nd edition, issued on June 23rd igog.l

der Beschaffenheit des Preßgutes. Es ist also Erfahrungssache, je nach der Widerstandsfähigkeit des zu pressenden Stoffes, nach dem Luftgehalt desselben, nach der Brikettierfähigkeit, der spezifischen Dichte desselben usw., das Gewicht der ,Preßform veränderbar gestalten bzw.' bei Benutzung einer einzigen Preßvorrichtung für verschiedene Stoffe das Gewicht zu regeln.the nature of the pressed material. So it is a matter of experience, depending on the resilience of the material to be pressed, according to the air content of the same, according to the briquetting ability, the specific density same etc., the weight of the 'mold changeable or' when in use a single pressing device for different fabrics to regulate the weight.

ίο Diese Regelung des Gewichtes der Preßform bzw. des Formtisches macht fernerhin den Arbeitsprozeß nicht nur unabhängig von der Beschaffenheit des Preßgutes, sondern auch von der Materialmenge, also weiterhin auch von der Höhe, in welcher das Preßgut aufgeschichtet wird.ίο This regulation of the weight of the mold or the molding table also makes the work process not only independent of the Condition of the material to be pressed, but also on the amount of material, so continue to do so from the height at which the pressed material is piled up.

Die praktische Verwertung dieser Erkenntnis des Preßvorganges bildet den Gegenstand vorliegender Erfindung. Dieselbe kennzeichnet sich dadurch, daß das Gewicht der an und für sich bekannten gleitenden Preßformen veränderbar gemacht wird, zum Zwecke, die durch das Gewicht der Preßformen gelieferte Gegenkraft gegen die durch das Preßgut auf die Formwandung ausgeübte Reibung entsprechend der erforderlichen Entlüftung des Preßgutes regeln zu können.The practical utilization of this knowledge of the pressing process forms the subject of the present invention. The same is characterized by the fact that the weight of the sliding molds known per se is made changeable, for the purpose determined by the weight of the dies supplied counterforce against the friction exerted by the pressed material on the mold wall according to the required ventilation to be able to regulate the pressed material.

Bei der Wahl des Gewichtes der Preßform für eine bestimmte Art von Preßgut ist von dem Gesichtspunkt auszugehen, daß, je leichter die Preßform gewählt wird, die Größe desjenigen Druckes desto mehr abnimmt, welcher benötigt wird, um die Preßform auf eine, gewisse Höhe gelangen, also den festen Oberstempel durch die Preßform übergreifen zu lassen.When choosing the weight of the mold for a certain type of material to be pressed, from starting from the point of view that the easier the mold is chosen, the size the more that pressure decreases, which is required to put the mold on reach a certain height, so overlap the fixed upper punch through the mold allow.

Eine besondere Ausführungsform der Erfindung besteht darin, daß an Stelle der gleitenden Preßform ein ebenso wirkender gleitender Preßtisch Verwendung findet.A particular embodiment of the invention is that instead of the sliding press mold an equally acting sliding press table is used.

Auf der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand in mehreren Ausführungsformen beispielsweise dargestellt, und zwar zeigt
Fig. ι den Längsschnitt eines rotierenden Formtisches mit auswechselbarer Preßform, welcher bei einer Umdrehung die Vollendung nur eines einzigen Arbeitsganges ermöglicht, Fig. 2 einen Schnitt nach A-B der Fig. 1, Fig. 3 eine Einzelheit,In the drawing, the subject matter of the invention is shown in several embodiments, for example, namely shows
Fig. Ι the longitudinal section of a rotating mold table with exchangeable compression mold, which allows the completion of only a single operation with one rotation, Fig. 2 is a section according to AB of Fig. 1, Fig. 3 is a detail,

Fig. 4 den Längsschnitt eines Formtisches, welcher in Längsrichtung seiner Drehachse verschiebbar ist,4 shows the longitudinal section of a molding table which, in the longitudinal direction of its axis of rotation is movable

Fig. S einen Längsschnitt durch die Zuführungsvorrichtung, S shows a longitudinal section through the feed device,

Fig· 6 eine Einzelheit.Figure 6 shows a detail.

Der um eine senkrechte Mittelachse sich drehende Formtisch α ist mit drei Öffnungen versehen, von denen die eine b zur Zuführung des Preßgutes, die zweite c gleichzeitig zur Vollendung des Preßvorganges und die dritte d zum Ausstoßen des fertigen Preßlings dient. Die Zuführung erfolgt zweckmäßigerweise mittels einer Förderschnecke e (Fig. 5). Die Preßwirkung wird in bekannter W'eise auf mechanischem, hydraulischem oder anderem Wege mittels eines Preßstempels / bewirkt, während das Ausstoßen ebenfalls mittels eines besonderen Stempels g in bekannter Weise vor sich geht. . Ein unterhalb des rotierenden Formtisches α angeordneter Ring h ist nur an jenen beiden Stellen, an welchen der Preßstempel und der Ausstoßstempel zur Wirkung gelangen soll, in entsprechender Weise durchbohrt, so daß beim Drehen des Formtisches in allen übrigen Lagen ein Herausfallen des Preßgutes aus der Öffnung unmöglich ist.The mold table α rotating about a vertical central axis is provided with three openings, one of which b is used to feed the pressed material, the second c is used to complete the pressing process and the third d is used to eject the finished compact. The supply is expediently carried out by means of a screw conveyor e (FIG. 5). The pressing action is brought about in a known manner in a mechanical, hydraulic or other way by means of a press ram /, while the ejection also takes place in a known manner by means of a special ram g. . A ring h arranged below the rotating molding table α is pierced in a corresponding manner only at those two points at which the press ram and the ejector ram are to take effect, so that when the molding table is rotated in all other positions, the material to be pressed falls out of the opening is impossible.

In die Öffnung c, in welcher der Preßvorgang vor sich gehen soll, ist bei der Ausführungsform der Fig. 1 bis 3 eine besondere Preßform i in Gestalt einer verschiebbaren Hülse mit zweckmäßigerweise langer Führung eingesetzt, welche nach den oben angegebenen Bedingungen entsprechend der Beschaffenheit des Preßgutes ausgewechselt bzw. im Gewicht nach Bedarf geregelt werden kann. Diese verschiebbare Preßform wird während des Preßvorganges derart angehoben, daß dieselbe den festen Gegenstempel übergreift. Der Betrag, um welchen dieses Übergreifen stattfindet, wächst mit zunehmendem Preßvorgang ; solange der Luftgehalt des Preßgutes noch eine bestimmte Höhe einnimmt, ist demgemäß der Weg, den die auszupressenden Luftteilchen zwischen dem oberen festen Gegenstempel und der verschiebbaren Hülse i zurückzulegen haben bzw. die Strecke zwischen Unterkante, Gegenstempel und Oberkante der Preßform möglichst gering. Mit abnehmendem Luftgehalt vergrößert sich auch die Länge des ringförmigen Kanals zwischen Gegenstempel und der Innenfläche der Preßform. Auf diese Weise wird erzielt, daß die Länge des Luftweges zwischen Gegenstempel und Preßform in umgekehrtem Verhältnis zu der auszupressenden Luftmenge steht.In the opening c, in which the pressing process is to take place, in the embodiment of FIGS. 1 to 3, a special mold i in the form of a displaceable sleeve with an expediently long guide is inserted which, according to the conditions given above, corresponds to the nature of the material to be pressed can be exchanged or adjusted in weight as required. This displaceable mold is raised during the pressing process in such a way that it engages over the fixed counter-punch. The amount by which this overlapping takes place increases as the pressing process increases; as long as the air content of the pressed material still assumes a certain level, the distance that the air particles to be pressed out have to cover between the upper fixed counter-punch and the movable sleeve i or the distance between the lower edge, counter-punch and upper edge of the mold is as short as possible. As the air content decreases, the length of the annular channel between the counter-punch and the inner surface of the press mold also increases. In this way it is achieved that the length of the air path between the counter punch and the mold is inversely related to the amount of air to be pressed out.

Bei der Ausführungsform der Fig. 4 ist der Formtisch selbst in der Längsrichtung seiner Drehachse verschiebbar, so daß der no Einbau einer besonderen verschiebbaren Preßform in die Öffnung c in Wegfall kommt. Die Wirkung ist jedoch die gleiche, indem auch der Formtisch während des Preßvorganges ebenso wie eine einzelne verschiebbare Hülse sich über den festen Oberstempel verschiebt. Das Gewicht des Formtisches a wird durch ein beispielsweise an einem Doppelhebel befestigtes Gegengewicht k ausgeglichen oder geregelt, welch letzteres durch Vergrößerung oder Verkleinerung bzw. Veränderung seines Hebelarmes entsprechend derIn the embodiment of FIG. 4, the molding table itself is displaceable in the longitudinal direction of its axis of rotation, so that the installation of a special displaceable compression mold in the opening c is no longer necessary. The effect, however, is the same in that the molding table also moves over the fixed upper punch during the pressing process, as does a single displaceable sleeve. The weight of the molding table a is compensated or regulated by a counterweight k attached, for example, to a double lever, the latter by enlarging or reducing or changing its lever arm according to the

Beschaffenheit des Preßgutes eingestellt werden kann. Bei dieser Ausführungsform kann der feste Teil des das Preßgut zuführenden Trichters e nicht bis unmittelbar an die Oberfläche des Formtisches reichen; es wird deshalb zweckmäßigerweise entweder eine verschiebbare Büchse zwischen -dem Trichter e und dem Formtisch eingebaut oder ein zusammendrückbarer Balgen, welcher an demThe nature of the material to be pressed can be adjusted. In this embodiment, the solid part of the hopper e feeding the material to be pressed cannot extend right up to the surface of the molding table; it is therefore expediently either a sliding sleeve between the funnel e and the molding table installed or a compressible bellows, which on the

ίο Trichter e befestigt ist und sich dicht gegen den Formtisch legt. Da der Preßvorgang in der öffnung c und die Zuführung des Materials in die Öffnung b gleichzeitig erfolgt, wird, sobald der Preßtisch angehoben wird, bereits eine Vorpressung des Materials in der Öffnung b eingeleitet.ίο Funnel e is attached and lies tightly against the forming table. Since the pressing process in the opening c and the feeding of the material into the opening b take place at the same time, as soon as the press table is raised, a pre-pressing of the material in the opening b is already initiated.

Diese Vorpressung ist hinsichtlich des Betriebes der Maschine wie in wirtschaftlicher Beziehung von wesentlichem Werte. Durch die Vorpressung kann nämlich eine bestimmte Materialmenge in geringerer Tiefe dem Formtisch zugeführt werden, so daß die Stärke des letzteren geringer ausgeführt, also das Gewicht des Formtisches erleichtert und an Betriebskraft gespart wird., Weiterhin verkürzt sich naturgemäß der eigentliche Preßvorgang, da das erste Stadium der Pressung schon bei der Zuführung erfolgt.This pre-compression is more economical with regard to the operation of the machine Relationship of essential values. Because of the pre-pressing, a certain Amount of material are fed to the molding table in a shallower depth, so that the strength of the latter running lower, so the weight of the molding table is lightened and on Operating power is saved., Furthermore, the actual pressing process is naturally shortened, because the first stage of pressing takes place during feeding.

Dadurch, daß der ganze Formtisch bei der Ausführungsform der Fig. 4 angehoben wird, wird 'weiterhin noch der Vorzug erreicht, daß, wenn man den Ausstoßstempel an der Stelle d von oben nach unten wirken läßt, die Hubgröße dieses Stempels entsprechend der Gegenbewegung des Formtisches verringert werden kann, so daß auch in dieser Beziehung der Arbeitsvorgang zeitlich verkürzt wird.Because the entire molding table is raised in the embodiment of FIG. 4, the advantage is still achieved that if the ejector ram is allowed to act from top to bottom at point d , the stroke size of this ram corresponds to the countermovement of the molding table can be reduced, so that the working process is shortened in time in this respect as well.

Claims

Patent Claims:

1. Device for the production of compacts from pressable, powdery! or small-grain substances, ores, etc. using a sliding form, characterized in that the Weight of the sliding mold is made changeable during the pressing process, for the purpose of the Weight of the mold supplied counterforce against the friction exerted on the mold wall by the material to be pressed 'accordingly to be able to regulate the necessary ventilation of the pressed material.

2. Apparatus according to claim 1, characterized in that a sliding press table which acts in the same way is used in place of the sliding mold.

1 sheet of drawings.