DE1933305C3 - Verfahren zur Herstellung eines Bauteils für Brennstoffelemente - Google Patents
Verfahren zur Herstellung eines Bauteils für BrennstoffelementeInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines kompakten, lagerfähigen, Elektroden, Deckschichien
und Stützgerüst enthaltenden Bauteils für Brennstoffelemente.
Brennstoffelemente mit flüssigem Elektrolyten mit einem porösen Stützgerüst als Elektrolytträger sind
bereits aus der DT-PS 12 67 201 bekannt. Derartige Brennstoffelemente können in der Weise hergestellt
werden (vgl. die nicht vorveröffentlichte DT-OS 974), daß als Stützgerüst dienende Metall-
und/oder Kunslstoffnelze zunächst in den Einstich eines Kunststoffrahmens eingelegt werden, wobei für den
Einstich ein in der Mitte des Kunststoffrahmens vorspringendes Teil vorgesehen ist. Auf die durch den
Einstich im vorspringenden Kunststoffteil des Rahmens gebildeten Stege werden anschließend die Deckschichten,
beispielsweise Asbestpapier, aufgelegt und auf die mit dem Stützgerüst kontaktierenden Teile der Deckschichten
das Katalysatormaterial und die zur Stromableitung bzw. Ausbildung der Gasräume vorgesehenen
Netze. Den Abschluß der Brennstoffelemente bilden auf dem Kunststoffrahmen aufliegende Endplatten.
Um einen gas- und flüssigkeitsdichten Abschluß der einzelnen Bauteile gegeneinander und nach außen hin
zu erreichen, müssen bei den Brennstoffelementen der genannten Art zwischen den Deckschichten bzw.
Kunststoffrahmen einerseits und den Endplatten andererseits Rundschnurringe eingelegt werden.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren zur Herstellung eines kompakten, lagerfähigen, Elektroden,
Deckschichten und Stützgerüst enthaltenden Bauteils
ίο für Brennstoffelemente zu finden, durch das der Aufbau
von Brennstoffbatterien wesentlich vereinfacht wird.
Dies wird erfindungsgemäß dadurch erreicht, daß
zunächst ein Metallnetz mit einer Seite eines vorspringenden Teiles eines Kiinststoffrahmens verschweißt
wird, daß am Metallnetz das aus einem oder mehreren K-dnststoffnetzen bestehende Stützgerüst angeordnet
wird, daß ein zweites Metallnetz mit der anderen Seite des vorspringenden Teiles des Kunststoffrahmens
verschweißt wird, daß anschließend auf die Metallnetze zur Bildung der Deckschichten eine einen suspendierten
Ionenaustauscher, vorzugsweise in feinkörniger Form, enthaltende Lösung eines Bindemitteis in einer oder
mehreren Schichten aufgespritzt wird und daß auf die Deckschichten dann in einer Lösung eines Bindemittels
suspendiertes Katalysatormaterial in einer oder mehreren Schichten aufgebracht wird.
Vorteilhafte Ausführungsformen des erfindungsgemäßen Verfahrens sind Gegenstand von Unteransprüchen.
Der mit dem erfindungsgemäßen Verfahren erzielbare technische Fortschritt wird vor allem darin gesehen,
daß nunmehr die beiden Elektroden, die Deckschichten und das Stützgerüst als kompaktes Bauteil serienmäßig
vorgefertigt werden können, wodurch der Aufbau von Brennstoffbatterien wesentlich erleichtert wird. Auch
können nunmehr beschädigte Brennstoffelemente leichter durch funktionsfähige Brennstoffelemente ausgewechselt
werden.
Weitere Vorteile des erfindungsgemäßen Verfahrens ergeben sich daraus, daß die Deckscnichten innerhalb und auf Metallnetzen gebildet werden, die mit einem Kunststoffrahmen fest verbunden sind. Dadurch wird eine Ausdehnung der Deckschichten in Richtung der Deckschichtenebene bei Berührung mit dem Elektrolyten verhindert, so daß Undichtigkeiten infolge Verwerfung der Deckschichten nicht zu befürchten sind. Durch das Einschweißen der Metallnctze in den Kunststoffrahmen und das Aufspritzen der Deckschichten wird weiterhin die geforderte Abdichtung zwischen den Deckschichten und den Gasräumen erreicht, so daß die hierfür früher benötigten Rundschnurringe entfallen. Bei Verwendung des gleichen Bindemittels in den Deckunci Katalysatorschichten kann ferner erreicht werden, daß der Übergang zwischen den beiden Schichten homogen ist. Die Katalysatorschichten sind mit den Deckschichten fest verbunden und infolge ihres Bindemittelgehaltes abriebfest und gegen die bei der Lagerung und beim Batterieaufbau aultretenden Beanspruchungen ausreichend stabil.
Weitere Vorteile des erfindungsgemäßen Verfahrens ergeben sich daraus, daß die Deckscnichten innerhalb und auf Metallnetzen gebildet werden, die mit einem Kunststoffrahmen fest verbunden sind. Dadurch wird eine Ausdehnung der Deckschichten in Richtung der Deckschichtenebene bei Berührung mit dem Elektrolyten verhindert, so daß Undichtigkeiten infolge Verwerfung der Deckschichten nicht zu befürchten sind. Durch das Einschweißen der Metallnctze in den Kunststoffrahmen und das Aufspritzen der Deckschichten wird weiterhin die geforderte Abdichtung zwischen den Deckschichten und den Gasräumen erreicht, so daß die hierfür früher benötigten Rundschnurringe entfallen. Bei Verwendung des gleichen Bindemittels in den Deckunci Katalysatorschichten kann ferner erreicht werden, daß der Übergang zwischen den beiden Schichten homogen ist. Die Katalysatorschichten sind mit den Deckschichten fest verbunden und infolge ihres Bindemittelgehaltes abriebfest und gegen die bei der Lagerung und beim Batterieaufbau aultretenden Beanspruchungen ausreichend stabil.
Anhand von Ausführungsbeispielen und zwei Figuren soll die Erfindung noch näher erläutert werden.
In Fig. I, die einen Teilschnitt durch ein nach dem
erfindungsgemäßen Verfahren hergestelltes Bauteil zeigt, ist mit der Bczugsziffer 1 ein Kunststoffrahmen
aus Polystyrol angedeutet. In dem in der Mitte
vorspringenden Teil I' des Kunststoffrahmens sind beidseitig Metallnetze 2 bzw. 5, beispielsweise Nickelnetze
mit einer Mtischenweite von 0,3 mm, einEC-
schweißt. Zwischen den eingeschweißten Nickelnetzen 2 und 5 befinden sich zwei grobmaschige Netze 3 und 4
(Maschenweite etwa 0,5 mm) aus Polypropylen, die das Stützgerüst bilden und den Elektrolytraum aufspannen.
Anstelle der Kunststoffnetze können zur Ausbildung des Elektrolytraumes prinzipiell auch Metallnetze
verwendet werden, jedoch besteht hierbei die Gefahr, daß bei Beschädigung der elektronisch nicht leitenden
Deckschichten die Elektroden kurzgeschlossen werden. Auf den Metnünetzen 2 und 5 befinden sich die
aufgespritzten Deckschichten 6 und 7, mit denen die Katalysatorschichten 8 und 9 fest verbunden sind, auf
denen beim Batterieaufbau die — in Fig. 1 nicht eingezeichneten — Netze zur Stromabnahme bzw. zur
Bildung der Gasräume autgelegt werden.
Bei der Herstellung des Bauteils nach der Erfindung wird zunächst ein Metallnetz in den Kunststoffrahmen
eingeschweißt, und zwar in der Weise, daß das Metallnetz mittels eines aufgeheizten Stempels auf eine
Seile des vorspringenden Teiles Γ des Rahmens 1 aufgepreßt wird. Anschließend werden die beiden
Kunststoffnetze 3 und 4 aufgelegt und durch Einschweißen des zweiten Metallnetzes 5 in die ändert Seite des
Rahmenteiles 1' eingeschlossen. Auf die eingeschweißten Metallnetze werden dann die Deckschichten 6 und 7
aus einer Suspension mittels einer Spritzpistole in der gewünschten Dicke aufgetragen, vorzugsweise jedoch
in mehreren Schichten, wobei nach jeder Schicht eine vollständige Trocknung erfolgt. Um ein Absinken der
suspendierten Teilchen zu verhindern, muß die Suspension während des Aufspritzens ständig gerührt werden.
Die Trocknung der Schichten kann in der Weise durchgeführt werden, daß der Rahmen während des
Aufspritzens unter Zuführung von Heißluft in einer geeigneten Vorrichtung ständig gedreht wird.
Die für die Deckschichten vorgesehene Suspension besteht aus einem anorganischen und/oder organischen
Ionenaustauscher, beispielsweise Asbestmehl oder einem Austauschgruppen enthaltenden Polymerisat
oder Copolymerisat, und einem organischen Bindemittel, beispielsweise Polyisobutylen, Polymethacrylsäureester
oder Polystyrol, wobei der vorzugsweise in feinkörniger Form vorliegende Ionenaustauscher im
Suspensionsmittel unlöslich und das Bindemittel löslich ist. Um eine vollständige Abdichtung zwischen Deckschicht
und Rahmen mit Sicherheit zu erreichen, wird als Suspensionsmittel vorzugsweise ein Lösungsmittelgemisch
verwendet, das neben dem den Kunststoffrahmen nicht angreifenden Lösungsmittel für das Bindemittel
ein Lösungsmittel enthält, in dem der Kunststoff des Rahmens, beispielsweise Polystyrol, löslich bzw. quellbar
ist. Dabei wird das zuletzt genannte Lösungsmittel in solchen Mengen zugesetzt, daß während des
Aufspritzens der Deckschichten nur die Oberfläche des Kunststoffrahmens Γ angelöst wird und damit die
Deckschichten im Kunststoffrahmen fest verankert werden. Für einen Kunststoffrahmen aus Polystyrol ist
beispielsweise ein Lösungsmittelgemisch aus Benzin und Xylol geeignet. Zur Erhöhung der Festigkeit und
Herabsetzung der Löslichkeit ist es weiterhin von Vorteil, wenn das Bindemittel nach dem Aufspritzen in
an sich bekannter Weise teilweise vernetzt wird. Zu diesem Zweck werden der Suspension vor dem
Aufspritzen geeignete Vernetzungsmittel und gegebenenfalls Beschleuniger zugegeben.
Die pulverförmigen Katalysatoren, beispielsweise Raney-Nickel und Raney-Silber, werden zweckmäßigerweise
wie die Deckschichten aus der Bindemittel enthaltenden Suspension mittels einer Spritzpistole
aufgetragen, wobei nach einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung das gleiche Bindemittel
eingesetzt wird, wie in der für die Deckschichtenerzeugung vorgesehenen Suspension.
Die so vorgefertigten Bauteile 10 können gemäß F i g. 2 nach beidseitigem Auflegen von Ableitnetzen 11,
Distanznetzen 12 und Endplatte^ ?3, beispielsweise Nickelblechen, in einfacher Weise zu Batterien zusammengebaut
werden, wobei die einzelnen Bauteile mittels Bolzen 14 und Muttern 15 zusammengepreßt werden.
Die Zu- und Ableitung der Reaktanten und des Elektrolyten erfolgt dabei in an sich bekannter Weise
über Kanäle in den Kunststoffrahmen, die jedoch übersichtlichkeitshalber in F i g. 2 nicht dargestellt sind.
Zur Herstellung der Deckschichten werden zunächst I OOg eines handelsüblichen stark basischen
Anionenaustauschers auf der Basis von vernetztem Polystyrol bei 1100C getrocknet und in einer Kugelmühle
zu einem Pulver < 5 μ zermahlen. Das Pulver wird dann mit 11 Benzin (Kp. 100 bis 1400C) und 12 g
Polyisobutylen versetzt und so lange in der Kugelmühle weiterbehandelt, bis sämtliches Polyisobutylen gelöst ist
und der Ionenaustauscher eine gleichmäßige Verteilung aufweist. Nach dem Vermischen mit 0,6 cm3 Methyläthylketonperoxid,
0,6 cm3 einer l%igen Lösung eines Kobalt enthaltenden Beschleunigers und 10Vol.-%
Xylol, bezogen auf das Benzin, werden 75 ml der Suspension in der beschriebenen Weise auf die
Metallnetze 2 und 5 in drei Schichten aufgetragen.
Zur Herstellung der brennstoffseitigen K?talysatorschicht
werden 100 g getrocknetes Raney-Nickel (0,33 g/cm2) in 150 cm3 Benzin (Kp. 50 bis 75°C)
aufgeschlämmt und mit 100 g einer Löiung von 2 Gew.-% Polyisobutylen in dem gleichen Benzin
versetzt. Die so hergestellte Suspension wird dann in eine Spritzspistole mit Rühraufsatz gegeben und auf die
Deckschicht 6 in drei Schichten aufgespritzt. In gleicher Weise wird — zur Bildung der sauerstoffseitigen
Katalysatorschicht - auf die Deckschicht 7 eine Suspension aufgespritzt, in der das Raney-Nickel durch
Raney-Silber ersetzt ist.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (4)
1. Verfahren zur Herstellung eines kompakten, lagerfähigen, Elektroden, Deckschichten und Stützgerüst
enthaltenden Bauteils für Brennstoffelemente, dadurch gekennzeichnet, daß zunächst ein
Metallnetz mit einer Seite eines vorspringenden Teiles eines Kunststoffrahmens verschweißt wird,
daß am Metallnetz das aus einem oder mehreren Kunststoffnetzen bestehende Stützgerüst angeordnet
wird, daß ein zweites Metallnetz mit der anderen Seite des vorspringenden Teiles des Kunststoffrahmens
verschweißt wird, daß anschließend auf die Metallnetze zur Bildung der Deckschichten eine
einen suspendierten Ionenaustauscher, vorzugsweise in feinkörniger Form, enthaltende Lösung eines
Bindemittels in einer oder mehreren Schichten aufgespritzt wird und daß auf die Deckschichten
dann in einer Lösung eines Bindemittels suspendiertes Katalysatormaterial in einer oder mehreren
Schichten aufgebracht wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß in der Suspension zum Aufbau der Deckschichten das gleiche Bindemittel verwendet
wird wie in der Suspension zum Aufbau der Katalysatorschichten.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß als Bindemittel Polyisobutylen
verwendet wird, das gegebenenfalls nach dem Aufspritzen vernetzt wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche I bis 3, dadurch gekernzeichnet, daß zur Auflösung des
Bindemittels ein aus zw;i oder mehreren Komponenten bestehendes Lösungsmittelgemisch verwendet
wird, wobei der Kunststoff des Rahmens in mindestens einer Komponente löslich bzw. quellbar
und in mindestens einer Komponente unlöslich ist. und daß die den Kunststoff des Rahmens lösende
Komponente nur in solchen Mengen verwendet wird, daß während des Aufspritzens der Deckschichten
nur die Oberfläche des Kunststoffrahmens angelöst wird.
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