DE1933243B1 - Verfahren zur Herstellung von Moertel zum Mauern und Putzen mit verlaengerter Verarbeitungsdauer - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Moertel zum Mauern und Putzen mit verlaengerter Verarbeitungsdauer

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DE1933243B1
DE1933243B1 DE19691933243 DE1933243A DE1933243B1 DE 1933243 B1 DE1933243 B1 DE 1933243B1 DE 19691933243 DE19691933243 DE 19691933243 DE 1933243 A DE1933243 A DE 1933243A DE 1933243 B1 DE1933243 B1 DE 1933243B1
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    • C04CEMENTS; CONCRETE; ARTIFICIAL STONE; CERAMICS; REFRACTORIES
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    • C04B28/02Compositions of mortars, concrete or artificial stone, containing inorganic binders or the reaction product of an inorganic and an organic binder, e.g. polycarboxylate cements containing hydraulic cements other than calcium sulfates
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
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    • C04BLIME, MAGNESIA; SLAG; CEMENTS; COMPOSITIONS THEREOF, e.g. MORTARS, CONCRETE OR LIKE BUILDING MATERIALS; ARTIFICIAL STONE; CERAMICS; REFRACTORIES; TREATMENT OF NATURAL STONE
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Description

  • Die Erfindung richtet sich auf ein Verfahren zur Herstellung von Mörtel mit bis zu etwa 30 Stunden verlängerter Verarbeitungsdauer, der die geforderte Druckfestigkeit eines Mörtels der Gruppe II nach DIN 1053 und 18550 erbringt.
  • Nach den vorgenannten DIN-Normen 1053 und 18550 gibt es die nachfolgend näher bezeichneten drei Sorten Mörtel: Gruppe: keine besondere Anforderung an die Festigkeit, Gruppe II: 25 kplcm2 Druckfestigkeit nach 28 Tagen, Gruppe III: 100 kp/cm2 Druckfestigkeit nach 28 Tagen.
  • Mörtel wird bekanntlich unter Mischung von Sand und Bindemittel mit Zusatz von so viel Wasser hergestellt, daß sich ein kellengerechter plastischer Zustand ergibt. Zur Herstellung von Mörtel der Gruppe I wird als Bindemittel lediglich ein Baukalk nach DIN 1060 verwendet, während zur Herstellung von Mörtel der Gruppen II und III als Bindemittel hochhydraulischer Kalk oder ein Gemisch aus Baukalk nach DIN 1060 und Zement nach DIN 1164 notwendig ist, um die geforderten Druckfestigkeiten zu erzielen.
  • Der weitaus größte Bedarf besteht an Mauermörtel der Gruppe II, wobei hier ebenso wie bei einem Mörtel der Gruppe III ein Problem darin besteht, daß ein derartiger hydraulische Bindemittel enthaltender Mörtel kurze Zeit nach dem Anmachen abbindet und derart hart wird, daß dieser nicht mehr zu verwenden ist. Es besteht daher die Notwendigkeit, einen Mörtel der Gruppe II immer nur in solcher Menge anzumachen, wie mit Sicherheit kurz darauf verarbeitet werden kann.
  • Man kann natürlich durch Mischen getrockneter Zuschlagstoffe und Bindemittel einen Mörtel mit praktisch unbegrenzter Lagerfähigkeit herstellen. Für kleinere Bedarfsfälle wird ein solcher Trockenmörtel auch schon hergestellt und in kleinen Gebinden vertrieben. Für die Verwendung im Großen ist dieser Mörtel zu teuer, da für die Trocknung des in der Natur vorkommenden immer feuchten Sandes zu hohe Kosten aufgewandt werden müßten. Ein lagerfähiger feuchter Mörtel der Gruppe II ist bisher nicht hergestellt worden.
  • Auf Grund dieser Gegebenheiten wird daher bis heute von Mörtelwerken im allgemeinen nur Luftkalkmörtel der Gruppe 1 geliefert, wobei der Bauunternehmer, wenn er Mörtel der Gruppe II haben will, an der Baustelle Zement zusetzen muß.
  • Dies bedingt jedoch eine entsprechende Einrichtung auf der Baustelle, nämlich ein Bindemittellager und eventuell Fördervorrichtungen, so daß es die Bauunternehmer im allgemeinen vorziehen, einen Mörtel der Gruppe II vollständig an Ort und Stelle selbst herzustellen, d. h. also Sand und die erforderlichen Bindemittel an der Baustelle in einem Zuge zu mischen.
  • Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es nun, eine Lösung zu schaffen, mittels welcher ein unter Verwendung normaler Zuschlagstoffe, d. h. in der Natur vorkommender feuchter Sande hergestellter und damit feuchter Mörtel (Feuchtigkeitsgehalt etwa 8 Gewichtsprozent) mit den Druckfestigkeiten der Gruppe II längere Zeit lagerfähig bleibt, so daß dieser in einem Mörtelwerk hergestellt und von dort zu einer Baustelle transportiert und beispielsweise bis zu 30 Stunden ge- lagert werden kann, um dann ohne Zusatz von anderen Bindemitteln verarbeitet werden zu können.
  • Gemäß der Erfindung wird hierzu vorgeschlagen, zunächst in üblicher Weise einen Luftkalkmörtel unter Verwendung von gelöschtem Kalk mit möglichst niedrigem Wassergehalt, vorzugsweise unter 65 Gewichtsprozent und Sand mit einem Wassergehalt von 3 bis 10 Gewichtsprozent, vorzugsweise 5 Gewichtsprozent, herzustellen, darauf diesem gemahlene latenthydraulische Hochofenschlacke mit einem CaO: SiO2 -Verhältnis von 1 bis 1,5 zuzugeben, wobei diese Mischung auf einen Wassergehalt von 6 bis 10 Gewichtsprozent, vorzugsweise 8 Gewichtsprozent, eingestellt wird und einen weiteren Wasserzusatz erst unmittelbar vor der Verwendung des Mörtels vorzunehmen.
  • Es hat sich nämlich überraschenderweise gezeigt, daß bei einer solchen Verfahrensweise ein schnelles Abbinden des Mörtels nach Zugabe der latenthydraulischen Hochofenschlacke nicht eintritt, vielmehr die derart erhaltene Mischung bis zu etwa 30 Stunden gelagert werden kann und dennoch in verarbeitungsfähigem Zustand verbleibt. Ein intensives Abbinden in der üblichen Weise tritt vielmehr erst dann ein, wenn man kurz vor dem Verbrauch der relativ trockenen Mischung aus Luftkalkmörtel und gemahlener Hochofenschlacke unter Zusatz von zur Erzielung eines kellengerechten Mörtels erforderlichem Wasser diese Mischung nochmals gut durchmischt.
  • Erst nach diesem Mischvorgang, bei dem die zur Herstellung eines kellengerechten Mörtels erforderliche Wassermenge zugegeben ist, wird der Abbindevorgang im Zusammenwirken von dem im Luftkalkmörtel enthaltenen Kalk und der nachträglich zugegebenen Hochofenschlacke ausgelöst, so daß nach diesem Mischvorgang eine normale Abbindung erfolgt.
  • Der Mörtel verhält sich dann im wesentlichen wie ein normaler Mörtel der Gruppe II nach DIN 1053 und DIN 18550 unter Erzielung der hiernach vorgeschriebenen Druckfestigkeit.
  • Die vorgeschriebene Verfahrensweise ermöglicht es demnach, in Mörtelwerken eine fertige feuchte Mörtelmischung der Gruppe II herzustellen und an verschiedene Verbraucher zu liefern, wobei nicht sofort verbrauchter Mörtel an der Baustelle längere Zeit gelagert werden kann, ohne seine Gebrauchsfähigkeit zu verlieren. Im Zeitpunkt des Verbrauches muß dieser Mörtel lediglich nochmals unter Zusatz von Wasser gut gemischt werden, welches ohnehin auch bei einem Fertigmörtel der Gruppe I auf der Baustelle gemacht wird. Es sind keine besonderen Einrichtungen, insbesondere keine Vorratslager an Bindemitteln sowie eventuelle Transportvorrichtungen erforderlich. Durch die Erfindung wird damit erstmalig eine Möglichkeit geschaffen, auch einen feuchten Fertigmörtel der Gruppe I1 über Mörtelwerke, d. h. unter Ausnutzung der Herstellungsvorteile in einem solchen Spezialwerk, zu vertreiben.
  • Es hat sich gezeigt, daß Mischungen aus gemahlener Hochofenschlacke und Luftkalkmörtel in Raumteilen von etwa 1:5 besonders günstig sind und zu dem angestrebten Ergebnis führen.
  • Es empfiehlt sich bei der Herstellung des Luftkalkmörtels einen Sand mit einer Feuchte von etwa 3 bis 10 Gewichtsprozent, vorzugsweise 5 Gewichtsprozent, zu verwenden sowie einen Kalkbrei mit einer Feuchte von etwa 55 bis 65 Gewichtsprozent. Natürlich kann man auch einen Sand mit niedrigerer Feuchte mit einem Kalk mit höherer Feuchte oder einen Sand mit etwas höherer Feuchte und einen Kalk mit entsprechend niedrigerer Feuchte verwenden. Angestrebt werden soll lediglich ein möglichst trockener Mörtel, da es sich gezeigt hat, daß die anschließend hergestellte Mischung mit Hochofenschlacke um so länger lager-bzw. gebrauchsfähig bleibt, je trockener dieses Gesamtgemisch ist.
  • Als zuzusetzende Hochofenschlacke hat sich eine solche mit der nachfolgenden Zusammensetzung als besonders vorteilhaft erwiesen: Gewichtsprozent CaO + MgO (Kalk und Magnesia) 47 bis 50 MgO (Magnesia) 3 3 bis 7 SiO2 (Kieselsäure) etwa etwa 32 Al2O3 (Tonerde) .............. etwa 12 P205 (Phosphorsäure) ............. 0,5 bis 3 K2O (Kali) ....................... 1 Na2O (Natron) 1 Fe (Eisen) ....................... 0,2 bis 0,4 S (Schwefel) ...................... 1 Mn (Mangan) .................... 1,5 bis 3 Produkte dieser Zusammensetzung werden auch als Hüttenkalk bezeichnet (Schüttgewicht etwa 1,5). Derartiger Hüttenkalk wird bisher hauptsächlich als Düngemittel verwendet oder auch in Verbindung mit gebranntem und gelöschtem Kalk als Bindemittel zur Herstellung von Mörtel in der bisher üblichen Weise (»Tonindustriezeitung«, 1959, S. 126).
  • Nachstehend ist ein Beispiel für die erfindungsgemäße Verfahrensweise näher beschrieben: 101 Mauersand mit einer Feuchte von 5 Gewichtsprozent wurden mit 21 Kalkbrei, d. h. gelöschtem Kalk mit einer Feuchte von etwa 55 Gewichtsprozent, in der üblichen Weise in einem Zwangsmischer gemischt (Mischzeit etwa 1 Minute). Kurz vor Beendigung des Mischvorganges wurden etwa 21 latenthydraulische Hochofenschlacke mit der nachfolgenden Zusammensetzung beigefügt: CaO + MgO (Kalk und Magnesia) ..... 47 MgO (Magnesia) 3 SiO2 (Kieselsäure) .................... 32 Al2O3 (Tonerde) ...................... 12 P205 (Phosphorsäure) ................. 1,2 K2O (Kali) ........................... 1 Na2O (Natron) 1 Fe (Eisen) ........................... 0,3 S (Schwefel) .......................... 1 Mn (Mangan) 1,5 100,0 Nach einem nur sehr kurzen Mischvorgang (Mischzeit etwa 10 Sekunden) ergab sich eine relativ trockene krümelige Mischung, die anschließend gelagert wurde.
  • Teile dieser relativ trockenen Mischung wurden nach Ablauf verschiedener Lagerungszeiträume unter Zugabe von Wasser intensiv vermischt, bis sich ein kellengerechter Mörtel ergab. Diese jeweiligen Mörtel wurden in Anlehnung an die DIN 1060 auf Druckfestigkeit geprüft. Bei Anfertigung entsprechender Proben der Abmessung 4 4 16 cm ergaben sich die nachfolgend angegebenen Biegezug- und Druckfestigkeiten, wobei jeweils die erste Zahl die Biegezugfestigkeit und die zweite Zahl die Druckfestigkeit angibt: Nach 3 Stunden Lagerzeit der relativ trockenen Mischung:
    Nach 7 Tagen Nach 14 Tagen Nach 28 Tagen
    Abbindezeit Abbindezeit Abbindezeit
    1 11/47 kp/cm2 13/56 kp/cm2 16/68 kp/cm2
    2 10/45 kp/cm2 12/54 kp/cm2 15/66 kp/cm2
    3 11/48 kp/cm2 12/56 kp/cm2 17/69 kp/cm2
    Nach 15 Stunden Lagerzeit der relativ trockenen Mischung:
    Nach 7 Tagen Nach 14 Tagen Nach 28 Tagen
    Abbindezeit Abbindezeit Abbindezeit
    1 11/52 kp/cm2 13/58 kp/cm2 15/67 kp/cm2
    2 12/51 kp/cm2 14/59 kp/cm2 15/68 kp/em2
    3 12/52 kp/cm2 14/61 kp/cm2 16/70 kp/cm2
    Nach 30 Stunden Lagerzeit der trockenen Mischung:
    Nach? Tagen Nach 14 Tagen Nach 28 Tagen
    Abbindezeit Abbindezeit Abbindenzeit
    1 7/28 kp/cm2 9/34 kp/cm2 10/38 kp/cm2
    2 8/36 kp/cm2 10/42 kp/cm2 11/50 kp/em2
    3 8/43 kp/cm2 10/47 kp/cm2 12/54 kp/em2
    Patentansprüche: 1. Verfahren zur Herstellung von Mörtel mit bis zu etwa 30 Stunden verlängerter Verarbeitungsdauer, der die geforderte Druckfestigkeit eines Mörtels der Gruppe II nach DIN 1053 und DIN 18550 erbringt, dadurch gekennz e i c h n e t, daß zunächst in üblicher Weise ein Luftkalkmörtel unter Verwendung von gelöschtem Kalk mit möglichst niedrigem Wassergehalt, vorzugsweise unter 65 Gewichtsprozent, und Sand mit einem Wassergehalt von 3 bis 10 Gewichtsprozent, vorzugsweise 5 Gewichtsprozent, hergestellt wird, darauf diesem gemahlene latenthydraulische Hochofenschlacke mit einem CaO:SiO2-Verhältnis von 1 bis 1,5 zugegeben wird, wobei diese Mischung auf einen Wassergehalt von 6 bis 10 Gewichtsprozent, vorzugsweise 8 Gewichtsprozent, eingestellt wird und ein weiterer Wasserzusatz erst unmittelbar vor der Verwendung des Mörtels erfolgt.

Claims (1)

  1. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Mischung aus Luftkalkmörtel und gemahlener Hochofenschlacke kurz vor dem Verbrauch unter Zusatz von zur Erzielung eines kellengerechten Mörtels erforderlichem Wasser intensiv vermischt wird.
    3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Mischungsverhältnis von gemahlener Hochofenschlacke und Luftkalkmörtel in Raumteilen etwa 1:5 ist.
    4. Verfahren nach Anspruch 1 oder einem der folgenden, dadurch gekennzeichnet, daß die gemahlene Hochofenschlacke etwa folgende Zusammensetzung aufweist: Gewichtsprozent CaO + MgO (Kalk und Magnesia) 47 bis 50 MgO (Magnesia) ................ 3 bis 7 SiO2 (Kieselsäure) .......... etwa 32 Al2O3 (Tonerde) ............ etwa 12 P2O5 (Phosphorsäure) ............ 0,5 bis 3 K2O (Kali) ...................... 1 Na2O (Natron) .................. 1 Fe (Eisen) ...... ............... 0,2 bis 0,4 S (Schwefel) ... ............... 1 Mn (Mangan) ................... 1,5 bis 3
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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE19714632A1 (de) * 1997-04-09 1998-10-15 Quinting Gmbh Betonzusammensetzung für die Herstellung von Betonbauteilen, die ohne weitere Oberflächenabdichtung bzw. eingelegter Kunststoff- oder Metallabdichtungen für flüssige, einschließlich verflüssigter Gase, pastöse oder feste wassergefährdende Stoffe undurchlässig sind, diese Bauteile dienen als Barriere gegen wassergefährdende Stoffe aller Art

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE19714632A1 (de) * 1997-04-09 1998-10-15 Quinting Gmbh Betonzusammensetzung für die Herstellung von Betonbauteilen, die ohne weitere Oberflächenabdichtung bzw. eingelegter Kunststoff- oder Metallabdichtungen für flüssige, einschließlich verflüssigter Gase, pastöse oder feste wassergefährdende Stoffe undurchlässig sind, diese Bauteile dienen als Barriere gegen wassergefährdende Stoffe aller Art

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