DE1932767C - Verfahren und Vorrichtung zum Aufkonzentrieren von Traubenmaischen vor der Weinerzeugung - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zum Aufkonzentrieren von Traubenmaischen vor der WeinerzeugungInfo
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Description
Die Erfindung^bezieht sich auf ein Verfahren zum Form einer klaren, von ihren Schlämmen befreiten
Aufkonzentrieren ' von Traubenmaischen vor der Flüssigkeit abgetrennt wsrd, wahrend der andere
Weinerzeugung sowie auf eine Vorrichtung zur nicht filtrierte Teil zum Gärbottich weitergelpitet
Durchführung des Verfahrens. Ziel des Verfahrens wird und daß die klare Flüssigkeit unter Druck geist
insbesondere die Erhöhung des Alkoholgehalts 5 setzt und ein Teil ihres Wassergehalts durch inverse
im endgültigen Web in den durch die geltende Ge- Osmose entfernt und dieses Konzentrat vor dem
setzgebung erlaubten Grenzen. Filter der zuströmenden Maische zugesetzt wird.
Es ist bekannt, daß die Weinerzeugung aus Treu- Zum Filtrieren kann jede geeignete Vorrichtung
benmaischen mit relativ schwachem Zuckergehalt zu verwendet werden, die insbesondere aus-einer Emheit
Weinen mit geringem Alkoholgehalt führt Es wird ίο von porösen oder perforierten Rohren oder Platten
• daher allgemein eine gewisse Aufkonzentrierung der aus Metall, Gewebe oder Kunststoff besteht deren
Maische vor der Vergärung zugelassen, wobei das Oberfläche dem Durchsatz der zu behandelnden
Volumen des entfernten Wassers meistens 20e/o des Masse und dem Arbeitsdruck angepaßt ist der durch
Anfangsvolumens nicht übersteigen und der Aiko- eine Pumpe geschaffen und durch «inen Schieber
holgehalt außerdem höchstens um zwei Einheiten 15 oder ein am Ausgang des Geräts montiertes Diavariieren
dürfen. phragma geregelt wird.
Die Aufkonzentrierung erfolgt zur Zeit in der Für das eigentliche Einengen bzw. den Wasser-
Weise, daß zunächst ein Teil der verfügbaren Maische cntzug durch inverse Osmose können z. B. druckmutiert,
d. h. durch Einführen einer geeigneten Men- beständige, poröse oder perforierte Träger aus Metall
ge SO* in seiner Gärung aufgehalten wird. ao oder Kunststoff in Rohrform oder ebener Form ver-
Die" so behandelte Maische läßt man etwa eine wendet werden, die auf einer ihrer Seiten Wände mit
Woche oder mehr absetzen. Danach wird die nach einer semipermeablen Membran, vorzugsweise aus
Dekantieren und Entfernen der in der Maische ent- Celluloseacetat bedeckt sind, wobei gegebenenfalls
haltenen Pulpe und Schlämme gewonnene Flüssigkeit zwischen Membran und Träger eine Zwischenschicht
durch Eindampfen bei Atmosphärendruck in einem »5 eingeschaltet ist, die zur Abführung des zu den Pergeeigneten
Verhältnis konzentriert, das je nach der forationen oder Porositäten des Trägers hin abge-Menge
der behandelten Maische im Verhältnis zum trennten Wassers dient
Anfangsvolumen variiert. Das so konzentrierte Pro- Die Durchführung des erfindungsgemäßen Ver-
dukt wird schließlich der nicht mutierten Trauben- fahrens wird an Hand der schematischen Darstellung
maische zugesetzt, die mit der Gärung begonnen hat 3° eines Beispiels für eine Vorrichtung zur Behandlung
und man setzt die Weinerzeugung nach der üblichen von Traubenmaischen näher erläutert.
Methode fort. Wie diese Figur zeigt, umfaßt die Vorrichtung eine
Methode fort. Wie diese Figur zeigt, umfaßt die Vorrichtung eine
Über das Aufkonzentrieren des Mostes durch Ein- Einrichtung zum Zuführen der Traubenmaische, die
kochen wird z. B. im »Handbuch der Kellerwirt- aus einem Trichter 1 mit Mahlwerk 2 zur Zerkleineschaft«
1. Halbband, 1927, Seite 474 berichtet Dabei 35 rUng der an 2 kommenden Früchte besteht Die so
wird besonders auf die kaum zu vermeidende Be- erhaltene, im wesentlichen aus flüssigem Saft und
einträchtigung des Geschmacks hingewiesen. Das darin suspendierter Pulp", bestehende Maische ge-Eindampfen
des Mostes erfordert eine genaue Über- langt durch die Leitung 3 und die Pumpe 4 zu einem
wachung der Heizgeräte, wobei sich eine Karamelisa- Filtergerät 5, das im wesentlichen durch einen Betion
des Zuckers trotzdem nicht immer vermeiden 40 hälter 6 mit einer Anzahl von Filtern wie 7 gebildet
läßt, insbesondere, wenn nicht sauber dekantiert wird, die in der Zeichnung schematisch angedeutet
wurde, wodurch dann der eingeengte Saft unbrauch- sind. Dieses Gerät ermöglicht die Trennung der Ausbar wird und verworfen werden muß. Weiter gehen gangsmaische in zwei Fraktionen, deren eine, völlig
beim Eindampfen stets einige Anteile der in der flüssige, nach dem Durchgang durch die Filter 7 ge-Traubenmaische
vorhandenen Ester und Aldehyde 45 wonnen und durch eine Leitung 8 abgeführt wird,
verloren, woraus sich eine leichte Denaturierung des während die zweite, aus dem Rest der Flüssigkeit der
erhaltenen Weines ergibt. Pulpe und den Schlämmen bestehende Fraktion durch
Weiter erfordert das oben näher beschriebene Ver- eine Leitung 9 und einen Druck-Regulierschieber 10
fahren einen heiklen und lästigen Mutierarbeitsgang zu einem Bottich 11 geleitet wird, wo die Gärung der
für einen Teil der Ernte. Im übrigen muß man von 50 Maische stattfindet.
einer Weinerzeugungskampagne bis zur folgenden, Die klare, von ihren Schlämmen befreite und
d. h. von einem Jahr zum anderen eine aus der durch die Leitung 8 abgezogene Flüssigkeit wird von
ersten Ernte stammende Menge von mutierter einer zweiten Pumpe 12 auf einen Druck von ins-Maische
aufbewahren, damit man sie der Maische besondere 80 bar gebracht. Nach Verlassen der
der zweiten Ernte zusetzen kann, um die Erhöhung 55 Pumpe tritt die Flüssigkeit durch eine Vorrichtung
des Endalkoholgehalts nach dem erläuterten Verfah- 13, wo über eine Gruppe von Formen wie 14 eine
ren zu erreichen. - inverse Osmose abläuft, die nach einem an sich gut
Ziel der Erfindung ist daher ein Verfahren zum bekannten Verfahren die Entfernung eines Teils des
Aufkonzentrieren von Traubenmaischen, mit dem in der Flüssigkeit enthaltenen Wassers ermöglicht.
Brandgeschmack und -geruch sowie Denaturierung 60 Wie schon erwähnt, haben diese Osmoseformen vermieden werden und insbesondere eine kontinuier- vorzugsweise die Gestalt von porösen oder perforierliche Ausnutzung der Maische ermöglicht wird, bei ten rohrförmigen Trägerkörpern, die an ihren Innender man ohne das Aufbewahren eines Teils der oberflächen gegebenenfalls unter Zwischenschaltung Maische einer Ernte bis zur folgenden auskommt. einer Wasserabführzwischenschicht mit einer semi·-
Brandgeschmack und -geruch sowie Denaturierung 60 Wie schon erwähnt, haben diese Osmoseformen vermieden werden und insbesondere eine kontinuier- vorzugsweise die Gestalt von porösen oder perforierliche Ausnutzung der Maische ermöglicht wird, bei ten rohrförmigen Trägerkörpern, die an ihren Innender man ohne das Aufbewahren eines Teils der oberflächen gegebenenfalls unter Zwischenschaltung Maische einer Ernte bis zur folgenden auskommt. einer Wasserabführzwischenschicht mit einer semi·-
Das zu diesem Zweck entwickelte erfindungsge- 65 permeablen Celluloseacetatmembran bedeckt sind,
mäße Verfahren ist dadurch gekennzeichnet, daß Der Druck der Flüssigkeit, die durch diese Formen
man die gesamte Maische kontinuierlich durch eine in Kontakt mit den Membranen tritt, liegt merklich
Filteranlage schickt, in der ein Teil der Maische in über dem osmotischen Druck, der für den Fall der
filtrierten Traubenmaische ziemlich genau 25 bar beträgt. Das an der anderen Seite der semipermeablen
Membranen gesammelte Wasser wild dann durch eine Leitung 15 aus der Vorrichtung herausgeführt.
Die konzentrierte Flüssigkeit wird dagegen am Ausgang der Vorrichtung durch eine Leitung 16 erfaßt
und nach Druckentlastung in einem Ventil 17 zur Leitung 3 auf der Zuströmseite der Pumpe 4 und des
Filtriergefäts S geleitet.
Das so bei kontinuierlichem Betrieb im Gärbottich 11 gesammelte Produkt ist an Zucker angereichert
und der daraus erzeugte Wein besitzt einen in den vorgeschriebenen Grenzen erhöhten Alkoholgehalt
Die Oberfläche der in der Vorrichtung 13 für in- ■
verse Osmose verwendeten semipermeablen Membran wird natürlich als Funktion des gesamten zu
entfernenden Wasservolumens bemessen, wobei dem durch die Pumpe 12. erzeugten Druck und der
Maischezufuhr in die Vorrichtung Rechnung getragen wird. Das Volumen des entzogenen Wassers kann so ao
leicht auf den im Rahmen der Gesetzgebung statthaften Höchstwert von 2O°/o des Volumens der behandelten
Ausgangsmaische eingestellt werden.
Außerdem ist zu bemerken, daß die Rückführung der konzentrierten Flüssigkeit durch die Leitung 16
zum Eingang des Filtriergeräts 5 außer der schnellen Erzielung eines Dauerbetriebes und kontinuierlichen
Funktionierens einen besseren Betrieb de: Filtergeräts ermöglicht.
Das erfindungsgemäße Verfahren hat zahlreiche Vorteile: Insbesondere ist die Mutierbehandlung
eines Teils der Maische hier völlig überflüssig, so daß die Einführung von SO2 oder eines anderen Mittels
zum Aufbalten der Gärung entfällt Es ist darauf hinzuweisen, daß diese Mittel niemals vollständig wieder
entfernt werden können. Weiter ermöglicht das neue Verfahren einen kontinuierlichen Betrieb, wodurch
vermieden wird, daß man am Anfang einer Weinerzeugungskampagne über eine gegebene
mutierte durch Eindampfen zu konzentrierende Maischenmenge verfügen muß, deren Konservierung
während des zwei aufeinanderfolgende Ernten trennenden Jahres eine dauernde Überwachung und
gleichmäßige Behandlungen mit SO2 oder einem anderen Mittel erforderlich macht. Das erfindungsgemäße
Verfahren macht somit jede Speichereinrichtung für Zwischenprodukte überflüssig.
Andere Vorteile des Verfahrens ergeben sich schließlich aus der Tatsache, daß alle durchzuführenden
Verfahrensschritte bei Umgebungstemperatur 5» ablaufen, wobei praktisch überhaupt keine Erhöhung
dieser Temperatur erfolgt, die der Qualität des erzeugten Weines abträglich sein könnte. Diese Temperatur
kann andererseits ohne Schaden für das Verfahren auf jeden gewünschten Wert eingestellt werden.
Der Zusammenhang der Verfahrensschritte ermöglicht eine sichere Verwertung aller Bestandteile
des Ausgangssaftes mit Ausnahme des durch inverse Osmose entfernten Wassers, das nur eine sehr geringe
Zuckermenge mit sich nimmt, die vernachlässigbar klein sein dürfte. Dabei ist zu erwähnen, daß
diese mitgeführte Zuckermenge auf jeden gewünschten Wert eingestellt werden kann, indem man semipermeable Membranen verwendet, deren Selektivität
gegenüber verschiedenen Bestandteilen der Ausgangsmaische variiert
Schließlich ergibt sich ein letzter Vorteil aus der Einsparung an Energie, da im Fall des Verfahrens
gemäß der Erfindung die Energie größenordnungsmäßig 30mal geringer als die für eine Konzentrierung
durch Eindampfen nötige Energie ist
Weitere Verfahrensmöglichkeiten seien noch aufgezeigt: Insbesondere kann der Anteil der im Laufe
des Filtrierens gewonnenen Flüssigkeit in weiten Grenzen variieren, wobei sich das Ausmaß der Konzentrierung
nur nach dem insgesamt zu entfernenden Anteil an Wasser richtet Das Verfahren kann weiter
zu einem stärkeren Aufkonzentrieren nur eines Teils der Maische verwendet werden, der dann anschließend
mit dem Rest der nicht behandelten Maische vereinigt wird, wodurch ebenfalls die Menge des
entfernten Wassers auf einen Wert innerhalb der gesetzlichen Grenzen gebracht werden kann. Schließlich
ist festzustellen, daß die Geräte zum Filtrieren einerseits und für die inverse Osmose andererseits durch
irgendwelche analogen Geräte ersetzt werden könnten; insbesondere könnte das Filtergerät durch eine
Zentrifuge oder eine rotierendes Filter oder schließlich auch durch eine Gruppe von Filtern gebildet
werden, die abwechselnd arbeiten.
Claims (2)
1. Verfahren zum Aufkonzentrieren von Traubenmaischen vor der Weinerzeugung, dadurch
gekennzeichnet, daß man die gesamte Maische kontinuierlich durch eine Filteranlage
schickt, in der ein Teil der Maische in Form einer klaren, von ihren Schlämmen befreiten
Flüssigkeit abgetrennt wird, während der andere nicht filtrierte Teil zum Gärbottich weitergeleitet
wird, und daß die klare Flüssigkeit unter Druck gesetzt und ein Teil ihres Wassergehalts durch
'inverse Osmose entfernt und dieses Konzentrat vor dem Filter der zuströmenden Maische zugesetzt
wird.
2. Vorrichtung zur Dmchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch ein
Filtergerät (5) mit zwei Ausgängen, deren einer über einen Absperrschieber (10) mit einem Gärbottich
(11) verbunden ist und deren anderer, das Filtrat erfassender Ausgang über eine Pumpe
(12) mit einer Vorrichtung (13) zur inversen Osmose in Verbindung steht, deren Ausgang (16)
am Filterzulauf (3) angeschlossen ist
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
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