DE1928738C - Thermofuhleranordnung fur Uberlastungs schutz von Hochspannungswicklungen - Google Patents
Thermofuhleranordnung fur Uberlastungs schutz von HochspannungswicklungenInfo
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Description
Zum Schutz gegen thermische Überlastungen von Hochspannungswicklungen elektrischer Maschinen
ist es bekannt, Thermofühler in Form von Heiß- oder Kaltleitern oder sogenannte Widerstandsthermometer
in die Nuten der Maschinen einzubringen. Bei dieser Art der Temperaturerfassung ist der Nachteil
gegeben, daß der Wärmeübergang vom Leiter zum Thermofühler durch die verhältnismäßig große
Wandstärke der Isolierung des Nutteiles der Wicklung mit einer verhältnismäßig großen Wärmekopplungszeitkonstante
behaftet ist. Dies hat zur Folge, daß die tatsächlich im Leiter herrschende Temperatur,
wenn überhaupt, dann nur mit einer verhältnismäßig großen Verzögerung vom Thermofühler erfaßt
werden kann, so daß insbesondere die Messung der Wicklungstemperatur bei mit Laständerungen betriebenen
Hochspannungsmaschinen unzureichend ist. Darüber hinaus sind auch bei einer Vielzahl von
elektrischen Maschinen die maßgeblichen Heillpuiv.tc
nicht im Nutteil d^r Hochspannungswicklung.
sondern im Wickelkonf. so insbesondere bei Maschinen
mit kurzen Blechpaketen und großen Wickelköpfen für niederpolige Ausführungen. Auch die Art
der Kühlung spielt hierbei eine Rolle, wobei insbesondere rippengekühlte Hochspannungsmaschinen
die für den gefahrlosen Betrieb solcher Maschinen maßgeblichen Heißpunkte im Wickelkopf aufweisen.
Da nun insbesondere durch die Ausführung der Wickelkopfisolierung mit der großen Wandstärke
der Isolierschicht und damit einem sehr geringen Wärmeleitwert eine Anordnung solcher Thermoiühler
in ähnlicher Weise wie bei Niederspannungsmaschinen unbrauchbar ist,, war bisher eine schnelle,
sichere und den Verhältnissen in der Maschine entsprechende Erfassung der Temperatur.an den Heißpunkten
nur mit umfangreichen Konstruktionen, wie z. B. in der deutschen Auslegeschnft 1178 937 beschrieben,
möglich.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, auch für Hochspannungsmaschinen mit wechselnden Temperaturen
bei Laständerungen eine richtige und schnelle Temperaturmessung im Wickelkopf ohne
nachteilige Einflüsse auf die Hochspannungsisolierung mit geringem schaltungstechnbchen Aufwand
zu ermöglichen. Die Lösung Her gestellten Aufgabe gelingt bei einer Thermofühleranordnung für Überlastungsschutz
von Hochspannungswicklungen, bei der der Thermofühler mit dem Hochspannungsleiter
gut wärmeleitend verbunden ist, nach der Erfindung dadurch, daß innerhalb der nur von den Thermofühleranschlußleitern
durchdrungenen Hochspannungsisolierung an den blanken Leiter der Hochspannungswicklung
ein verhältnismäßig dünnwandiger plattenförmiger Oxydkeramikkörper hoher Wärmeleitfähigkeit angelegt sind mit dem Oxydkeramikkörper
der Thermoiuhlei in enge Berühru :g
gebracht ist, daß ferner der Oxydkeramikkörper mitsamt dem Thermofühler und einem die Zwischenräume
füllenden Kitt hohlraumfrei von einer Isolierfläche abgedeckt ist, die ihrerseits nohlraumfrei an
die Hochspannungsisolierung grenzt.
Die Thermofühleranordnung nach der Erfindung hat nichts mit einem bekannten Widerstandsthermometer
für hohe Temperaturen (deutsches Gebrauchsmuster 1 810 091) zu tun, bei dem auf stabförmigen
Trägern aufgebrachte Drahtwendeln voneinander isolieit in einer. Oxydkeramikkörper hohlraumfrei
eingebettet sind, da solche Thermometer wegen ihrer Abmessungen für die Einfügung in Wicklungsisolierungen
nicht in Frage kommen. Bei einer anderen bekannten Temperaturüberwachungseinrichtung für
Wicklungen vermag eine Oxydhaut nur gegen kleine Spannungen zu isolieren (deutsche Patentschrift
657 201). Durch die Anordnung nach der Erfindung wird unter Wahrung der Hohlraumfreiheit und der
erforderlichen Isolierung zwischen dem Thermofühler und dem Leiter eine so gute Wärmeleitverbindung
hergestellt, daß auch insbesondere durch Laständerungen bedingte Schwankungen der Temperatur des
Leiters praktisch unverzüglich vom Thermofühler erfaßt werden können.
Bei dieser Ausführung einer Thermofühleranordnung nach der Erfindung ist die Anbringung sowohl
des Oxydkeramikkörpers als auch des Thermofühlers vor der Aufbringung der Isolierung am blanken Leiter
erforderlich und es ist ein nachträgliches Austauschen Jes Thermofühlers ohne Eingriff in die
Isolierung nicht möglich. Aus der schweizerischen Patentschrift 334 788 ist bereits bekannt, den Ther-
rnofühler als herausnehmbare Einheit ώ eine Hülse Oxydkeramikkörpers am blanken Leiter läßt sich
einzubauen, die in die Wicklung einer elektrischen dadurch erreichen, daß die dünnwandige ebene
Maschine eingebaut ist. Eine solche, in vielen Fällen Fläche la mit einer dazu im Winkel, insbesondere
besonders günstige Ausführung und Montage einer im rechten Winkel angeordneten, den Hals tragenden
Thermofühleranordnung läßt sich gemäß der wei- S schmaleren Randfläche 2 b versehen ist. Bei dieser
teren Ausgestaltung der Erfindung im vorliegenden Ausbildung ergibt sich eine in F i g. 3 angedeutete
Fall dadurch erreichen, daß der plattenförmige, ver- bestimmte fixierbare Lage des Oxydkeramikkörpers
hältnismäßig dünnwandige Oxydkeramikkörper einen am blanken Leiter, wobei die Fläche la und die
aus der Isolierung ragenden Hals mit einer Ausneh- Randfläche Ib von der Hochspannungsisolierung 8
mung zum Einstecken des Thermofühlers aufweist. io überdeckt sind und nur der Hals 2 c aus der Hoch-Der
aus der Hochspannungsisolierung im Wickel- Spannungsisolierung herausragt. Es ist hierbei zu bekopf
ragende Hals überträgt dabei durch den platten- merken, daß bei dieser Darstellung die Dicke der
förmigen Teil, der in enger Berührung mit dem blan- Hochspannungsisolierung nicht im tatsächlichen Verken
Leiter steht, dessen Wärme auf den in der Aus- hältnis zur Querschnittsfläche des Leiters und den
nehmung des Halses eng und damit in gut wärme- 15 Abmessungen des Oxydkeramikkörpers dargestellt
leitende Verbindung gebrachten Thermofühler, de- ist. Je dünnwandiger die ebe;v5 Fläche, insbesondere
im Bedarfsfalle leicht ohne Eingriff in die Isolierung die ebene Fläche la, gewählt ist, wobei die Wandausgewechselt
werden kann. Auch besteht bei einer stärke dieser Fläche nur .λ Hinblick auf die erforsolchen
Ausbildung des Oxydkera-.iikkörpers die derliche Isolation begrenzt lit, desto besser und
Möglichkeit, eine Mehrzahl solcher Oxydkeramik- 20 schneller erfolgt der Wärmeübergang vom Leiter
körper an geeigneten Stellen des Wickelkopfes einer zum Thermofühler und desto geringer wird die
Hochspannungswicklung vorzusehen und nur einen \opplungszeitkonstar.te, so daß sich auf diese Weise
Teil dieser Oxydkeramikkörper mit Thermofühlern zu auch bei rasch wechselnden Laständerungen mit entbestücken,
und zwar jene, die in experimentell er- sprechend raschen Änderungen der Temperaturen
mittelter Weise den Heißpunkten der Maschine be- 25 eine richtige Erfassung der Temperaturen mit der
nachbart sind. Thermofühleranordnung n?ch der Erfindung er-
Weitere Einzelheiten der Erfindung sind an Hand reichen läßt. Als Oxydkeramikkörper mit sowohl
zweier Ausführungsbeispiele des Gegenstandes nach guter Wärmeleitfähigkeit als auch guten elektrischen
der Erfindung nachfolgend näher erläutert. Isoliereigenschaften eignen sich besonders solche
In F i g. 1 ist an der Breitseite eines blanken Lei- 30 aus formgepreßtem und gesintertem Berylliumoxyd,
ters 1, dessen Hochspannungsisolierung hier nicht Aluminiumoxyd oder dergleichen Oxyde. Durch die
dargestellt ist, in enger Berührung mit diesem ein Sinterung, d. h. durch das Zusammenwachsen der
Oxydkeramikkörper 2 in Form einer dünnwandigen einzelnen Einkristalle, wird für den gesamten Oxyd-Platte
vorgesehen. Auf der dem Leiter abgewandten keramikkörper das Leitvermögen des Einkristalles,
Seite des plattenförmigen Oxydkeramikkörpers 2 ist 35 beispielsweise von Aluminiumoxyd oder Berylliumeng an diesem anliegend ein Thermofühler 3 in an oxyd, nahezu erreicht. Versuche haben ergeben, daß
sich bekannter Art angeordnet, dessen Thermofühler- beispielsweise bei Oxydkeramikkörpern aus Berylableitung
4 im Anschluß an den Thermofühler 3 von liumoxyd (BeO) Wärmeleitfähigkeiten erreicht wereinem
Isolierschlauch 5 in an sich bekannter Weise den können, die etwa reinem Aluminium vergleichumgeben
ist. Die Berührungsstelle des Oxydkeramik- 40 bar sind und bei etwa ?0oCbei8ubisl60kcal/mh°C
körpers 2 mit dem blanken Leiter 1 und die des liegen. Bei Oxydkeramikkörpern mit 95% Gehalt an
Thermofühlers 3 mit dem Oxydkeramikkörper 2 ist Aluminiumoxyd (Al0O3) läßt sich eine Wärmeleitvoi.
einer Isolierfläche 6, die aus einer Kunststoff- fähigkeit von 18 und bei Oxydkeramikkörpern mit
folie, einem Gewebe oder einem Lackglasseidenband 990/,, Aluminiumoxyd eine Wärmeleitfähigkeit von
gebildet sein kann, überdeckt, wobei die Räume zwi- 45 etwa 80 erreichen. Im Vergleich dazu ist die Wärmeschen
der Isolierfläche ό und dem Thermofühler 3 leitfähigkeit von beispielsweise Feinglimmerisoliersowie
dem Oxydkeramikkörper 2 lückenlos mit einem platten nur 0,19.
Kitt aus insbesondere Harz-Quarzmehi-Gemisch ge- Im Hinblick auf die Glimmeinsatzspannung ist es
füllt sind, so daß die Gesamtanordnung hohlraum- vorteilhaft, die Thermofühleranordnungen so in die
frei ibt. Diese in F i g. 1 dargestellte Anordnung ist 50 einzelnen Phasen einzubauen, daß Glimmentladunin
nicht näher dargestellter Weise dann von der gen ausgeschlossen werden können. Als besonders
Hochspannungsisolierung überdeckt, und zwar so, günstiger Anbringungsort für die Thermofühleranorddaß
auch hier keine Hohlräume entstehen. Bei dieser nungen sind die Stirnseiten der Unterschenkel anzu-Anordnung
ist, wie ohne weiteres ersichtlich, das sehen, wobei die Thermofühleranordnungen bei
Anbringen des Thermofühlers und sein Entfernen 55 Dreieckschaltung der Hochspannungswicklungen innur
vor Aufbringung der Hochspannungsisolierung mitten der Unterschenkel, bei Sternschaltung vor-
bzw. bei örtlicher Entfernung derselben möglich. zugsweise auf der vorletzten Spule einer jeden Phase
Für den Fall, daß es wünschenswert ist, die Ther- angebracht werden können. Durch die Anbringung
mofühler auch bei fertig isolierter Hochspannungs- auf den Unterschenkeln ergeben sich größere Luftwicklung
nachträglich austauschen zu können, ist 60 abstände zwischen den Spulen wegen des äußeren
eine Anordnung nach den F i g. 2 und 3 vorteilhaft. Umfanges der Wickelköpfe, und es ist auch eine
Hierbei besteht der Oxydkeramikkörper aus einer sichere Verlegung der Thfrmofühlerableitungen mögplattenförmigen,
ebenen, dünnwandigen Fläche la \\c\\, da eine Durchführung durch Hochspannung
und einem mit dieser verbundenen, aus der Hoch- führende Spulen entfällt. Um Überschläge an den
Spannungsisolierung ragenden Hals 2 c, der mit einer 65 Zuführungsleitungen zu den Thermofühlern auszu-Ausnehmung2d
versehen ist, in die eng anliegend schließen, werden diese vorzugsweise mit den beder
Thermofühler 3 leicht entfernbar einfügbar ist. sagten Isolierschläuchen entsprechend hoher Durch-Eine
besonders sichere und richtige Placierung des sch'.agsfestigkeit umgeben.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (5)
1. Thermofühleranordnung für Überlastungsschutz von Hochspannungswicklungen bei der
der Thermofühler mit dem Hochspannungsleiter gut wärmeleitend verbunden ist, dadurch gekennzeichnet,
daß innerhalb der nur von den Thermofühleranschlußleitern durchdrungenen Hochspannungsisolierung (8) an den blanken
Leiter (1) der Hochspannungswicklung ein verhältnismäßig dünnwandiger plattenförmiger Oxydkeramikkörper
(2) hoher Wärmeleitfähigkeit angelegt und mit dem Oxydkeramikkörper der Thermofühler (3) in enge Berührung gebracht ist,
daß ferner der Oxydkeramikkörper (2) mitsamt dem Thermofa iler (3) und einem die Zwischenräume
füllenden Kitt (7) hohlraurnfrei von einer Isolierfläche (6) abgedeckt ist, die ihrerseits hohlraumfrei
an die Hochspannungsisolierung (8) grenzt.
2. Thermofühleranordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß dor plattenförmige,
dünnwandige Oxydkeramikkörper W einen aus der Isolierung (8) ragenden Hals (2c) mit einer as
Ausnehmung (2 d) zum Einstecken des Thermofühler
(3) aufweist.
3. Thermofühleranordnung nach Anspruch 2, '»adurch gekennzeichnet, daß uer Oxydkeramikkörper
(2) aus einer dünnwandigen ebenen Fläche (2a) und einer dazu im Winkti angeordneten,
den Hals (2 c) tragenden schmaleren Randfläche (2 b) besteht.
4. Thermofühleranordnung nach einem oder mehreren der vorstehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß der Oxydkeramikkörper (2)
aus formgepreßtem und gesintertem Berylliumoxyd, Aluminiumoxyd oder dergleichen Oxyden
besteht.
5. Thermofühleranordnung nach einem oder mehreren der vorstehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet., daß der oder die Thermofühler im Wicke:'..opf an den Stirnseiten der Unterschenkel
angeordnet sind.
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