DE1928508B2 - Verwendung einer bei hoher Temperatur oxydationsbeständigen Legierung als Schutzüberzug - Google Patents
Verwendung einer bei hoher Temperatur oxydationsbeständigen Legierung als SchutzüberzugInfo
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Description
20
Die Erfindung betrifft die Verwendung einer Legierung bestehend aus 14 bis 30% Aluminium, 0,01 bis
1 % Yttrium, Scandium, Thorium, La .ithan und/oder
seltene Erdmetalle, bis 45% Chrom, bis 10% Ko: bait, Eisen, Molybdän, Niob, Tantal oder Wolfram,
Rest Nickel, zur Herstellung für bei hohen Temperaturen gegen Oxydation beständige Schutzüberzüge
auf Bauteilen von Gasturbinen.
Bekanntlich sind die Metalle Molyb 'An, Niob, Tantal
und Wolfram unter dem Sammelbegriff »refractory metals« bzw. feuerfeste Metalle od r Metalle mit
hohem Schmelzpunkt zusammengefaßt (Condensed Chemical Dictionary, 7th Edition, Reinhold Publishing
Corp., New York, 1966).
Legierungsschutzüberzüge verwendet man vorzugsweise bei den sogenannten Nickel-Superlegierungen.
Diese Legierungen sind Nickel-Chrom-Legierungen, denen zur Erzielung einer intermetallischen Verbindung
Aluminium und Titan zugesetzt sind. Außerdem enthalten diese Legierungen Kobalt zur Erhöhung
der Lösungstemperatur der intermetallischen Verbindung sowie Wolfram oder Tantal zur Verbindungsfestigung
und Kohlenstoff, Bor oder Zirkon zur Verbesserung der Verformbarkeit. Da derartige Legierungen
in Umgebungen und bei Beanspruchungen, wie sie Turbinenschaufeln unterliegen, eine progressive
Abnahme an Grundmaterial aufweisen, versieht man sie mit Schutzüberzügen, deren Oxydations-Erosions-Verhalten
besser ist als das der Nickel-Superlegierungen.
Die Verbindung des Überzuges mit dem Grundmaterial erfolgt durch die Bildung eines Aluminids, welches
zur Bildung einer Oberflächenoxydschicht beiträgt, die die Transportgeschwindigkeiten der Reaktionsparther
stark verringert (USA.-Patentschrift 3,102,044).
Obwohl durch derartige Ahmiinidschutzüberzüge
die Lebensdauer der aus Supeiiegierungen bestehen- ι,ο
den Grundmaterialien erhöht wird, mußte man feststellen, daß der Schutzüberzug !o:.al abplatzt. Die Ursache besteht in den thermisch induzierten Spannungen
p.n der Metall-Oxyd-Trennfläche, die beispielsweise durch Thermoschocks bedingt sind, die an den λϊ
dynamisch extrem beanspruchten Werkstücken da durch entstehen, daß beispielsweise die heißen Verbrennungsgasc
mit kalter Sekundärluft gemischt werden.
Eine weitere bekannte Legierung, die bei mechanisch stark beanspruchten Werkstücken bei hohen
Temperaturen die Korrosionsbeständigkeit verbessern soll, ist ein Zusammensetzung aus 7,7 bis 13,5 % Aluminium,
9 bis 25% Chrom, 0,1 bis 5,0% Molybdän und 0,1 bis 1,0% Kobalt, Rest Nickel. Zu Reinigungs-
und Desoxydationszwecken sowie zur Korngrößensteuerung ist der Zusatz von bis zu 0,5 %
Calcium, Magnesium, Barium, Bor, Strontium, Zink. Cer und andere seltene Erdmetalle vorgesehen (britische
Patentschrift 617,819).
Diese Legierung ist als Schutzüberzug bei Gasturbinenschaufeln ebenfalls thermoschockempfindlich, das
heißt sie platzt ab, außerdem tritt bei dieser Legie rung wegen des niedrigen Aluminiumgehaltes der
Nachteil auf, daß die Schutzoxydschichi sich nicht auf der ganzen Oberfläche ausbildet.
Zum Stand der Technik gehört auch eine hochwarm feste, oxydations- und thermoschückbeständige Nik
kel-Aluminium-Gußlegierung, die 14 bis 30% Alumi
nium enthält. Zur Erhöhung der Festigkeit, zur Korn Verfeinerung oder für Desoxydationszwecke werden
als Zusatzmetalle unter anderem geringe Mengen von seltenen Erdmetallen, Eisen, Molybdän, Niob
und/oder Tantal vorgesehen (USA.-Patentschrift 2,910,356). Als Schutzüberzug bei Gasturbinenschau
fein wird diese Legierung jedoch nicht eingesetzt.
Schließlich ist noch zur Herstellung von Turbinen schaufeln eine warmfeste Nickellegierung bekannt, die
aus 5 bis 45% Chrom, 0 bis 25% Aluminium, 0 bis 1% seltene Erdmetalle, Rest N;ckel besteht (britische
Patentschrift 734,210). Auch diese Legierung wiru nicht als Schutzüberzugslegierung bei mit hohen Tem
peraturen beaufschlagten dynamischen Systemen verwendet.
Die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe besteht deshalb in der Auffindung einer Legierung, mit
der Gasturbinenschaufeln aus Nickel-Superlegierungen zur Schaffung einer langzeitigen Oxydations-Erosions-Beständigkeit
unter extremen dynamischen Beanspruchungen überzogen werden können, ohne daß ein Abplatzen des Überzugs infolge Thermoschocks
zu befürchten ist.
Diese Aufgabe wird durch die Verwendung der Legierung der eingangs genannten Art gelöst. Vorteilhafterweise
liegt dabei die Stärke des Schutzüberzuges zwischen 2,54 χ 10"3und 12,7 X 10 3cm.
Als Grundmaterial wird beispielsweise eine Nickel-Super! igierung mit der Bezeichnung B-1900 verwendet,
die aus 8% Chrom, 10% Kobalt, 1% Titan, 6% Molybdän, 4,3% Tantal, 0,11% Kohlenstoff,
0,015% Bor, 0,07% Zirkon, Rest Nickel besteht.
Durch die erfindungsgemäße Verwendung der eingangs genannten Legierung erhält man einen Schutzeffekt,
der nicht mehr von einer Reaktion mit dem Grundmaterial abhängt. Vielmehr ist aufgrund der
Zusammensetzung der Legierung dafür gesorgt, daß in einer stark oxydierenden Umgebung hoher Temperatur
das die beste Schranke zum Verbrauch der Grundbestandteile bildende Oxyd geschaffen wird,
das nahezu thermoschockunempfindlich ist.
Während der Aluminiumgehalt zur Bildung des Schutzoxyds dient, ist durch den Gehalt an Yttrium,
Scandium, Thorium, Lanthan oder anderer seltener Erden, sowie Mischungen davon, dafür gesorgt, daß
das Oxyd fest an dem Grundmaterial haftet, wobei der diesen Vorgängen zugrunde liegende Mechanismus
bisher kaum bekannt ist.
Bevorzugt verwendet wird eine Schutzüberzugslegierung, die aus 14 bis 25% Aluminium, 15 bis 45%
Chrom, 0,01 bis 0,5% Yttrium, Scandium, Thorium, Lanthan und/oder seltene Erdmetalle sowie aus bis
zu 10% Kobalt, Eisen, Molybdän, Niob, Tantal oder Wolfram, Rest Nickel, besteht Der Chromgehalt erweist
sich besonders günstig in Umgebungen, bei denen neben der Oxydation auch noch Sulfidation
auftritt. Um der Bildung von spröden Aluminidphasen vorzubeugen, wird dabei der Aluminiumgehalt
auf 25% reduziert. Einen sehr günstigen Ausgleich zwischen den chemischen und physikalischen Eigenschaften
des Überzugs erhält man bei 15 bis 20% Aluminium, 20 bis 35% Chrom, 0,05 bis 0,3% Yttrium,
Scandium, Thorium, Lanthan und/oder seltene " Erdmetalle, Rest Nickel.
Der Zusatz von Kobalt, Eisen, Molybdän, Niob, Tantal oder Wolfram begünstigt die mechanischen
Eigenschaften sowie das Diffusions- un^ Wännekorrosionsverhalten
des Schutzüberzuges.
Anhand der Zeichnung sowie der nachstehenden Beispiele wird die Erfindung näher erläutert.
In der Zeichnung ist in einem Diagramm das Oxydations-Erosions-Verhalten
einer erfindungsgemäßen Legierung, bestehend aus 30% Aluminium, 0,5% Yttrium, Rest Nickel, im Vergleich zu einer Legierung,
bestehend aus 30% Aluminium, Rest Nickel, und zu der B-1900-Legierung, deren Zusammensetzung vorstehend
genannt ist, gezeigt Die eingetragenen Kurven ergeben sich bei einer Arbeitstemperatur von
11500C.
starker Schutzüberzug aus einer Legierung, bestehend aus 30% Chrom, 12% Aluminium, 0,5% Scandium,
Rest Nickel, nach der vorstehend beschriebenen Weise aufgedampft. Die so hergestellte Probe wird in
einem durch Verbrennung von Propan erzeugten Gasstrom hoher Geschwindigkeit untersucht, wobei dem
Gasstrom 0,4% Schwefel und 3,5 ppm Meersalz zur Imitation der Sulfidation zugesetzt werden. Bei einer
Temperatur von 899° C des Gasstroms läßt sich bei der Probe nach 330 Stunden keine Korrosion feststellen,
während ein Probestück aus der Legierung B-1900 sehr stark angegriffen ist.
Beispiei 3
Eine durch Schmelzen vorbereitete Legierung für
den Schutzüberzug hat die Zusammensetzung 28% Chrom, 14% Aluminium, 0,4™ Yttrium, Rest Nikkei.
Durch Elektronenstrahlverdampfung wird diese Legierung in einer 104,35 μ starken Schicht als
Schutzüberzug auf eine Probe aus B-1900 aufge bricht Dieses Probestück wird unter dynamischer
Beanspruchung einer oxydierend und erodierend wir kenden Atmosphäre bei 1093° C 208 Stunden lang
ausgesetzt, wobei die Atmosphäre der Abgasatmosphäre entspricht, die bei der Verbrennung von Düsentreibstoff
entsteht. Ein Angriff des Schutzüberzugs durch Oxydation konnte nicht festgestellt werden.
Weiterhin wurden entsprechend den vorstehenden Beispielen folgende Schutzüberzugslegierungen unter
sucht:
Durch Schmelzen im Lichtbogen wird eine Legierung aus 26% Al, 0,12% Y, Rest Ni aufbereitet.
Diese Legierung wird auf ein Grundmaterial aus einer B-1900-Legierung in einer Stärke von 63,5//
aufgebracht, wobei das Aufbringen der Legierung durch »Aufschießen« mit Hilfe von Argonionen hoher
Intensität erfolgt, wodurch man einen sehr dichten Überzug erhält. Das Aufschießen erfolgt in Vakuum,
wobei der Partialdruck des Argons extrem niedrig ist. Das mit dem Schutzüberzug versehene Werkstück
wird in einem Gasstrom, der durch Verbrennung von Propan in Luft erzeugt wurde, zunächst 115 Stunden
lang bei 1O93°C und dann 37Stunden bei 1149° C
angeordnet. Darauffolgende Untersuchungen des Werkstückes zeigen, daß Oxydations- oder Erosionserscheinungen nicht aufgetreten sind.
Beispiel 2
Auf ein Grundmaterial aus B-1900 wird ein 25,4 μ 16% Aluminium, 0,5 % Yttrium, Rest Nickel
Auf ein Grundmaterial aus B-1900 wird ein 25,4 μ 16% Aluminium, 0,5 % Yttrium, Rest Nickel
25% Aluminium, 0,5% Yttrium, Rest Nickel
30% Aluminium, 0,5% Yttrium, Rest Nickel
16% Aluminium, 0,1% Scandium, Rest Nickel
30% Aluminium, 0,25% Scandium, Rest Nickel
30% Aluminium, 0,5% Yttrium, Rest Nickel
16% Aluminium, 0,1% Scandium, Rest Nickel
30% Aluminium, 0,25% Scandium, Rest Nickel
12 % Aluminium, 0,85 % Yttrium, Rest Nickel
12% Aluminium, 0,6% Neodym, Rest Nickel
20% Chrom, 14,5% Aluminium, 0,5% Yttrium,
12% Aluminium, 0,6% Neodym, Rest Nickel
20% Chrom, 14,5% Aluminium, 0,5% Yttrium,
Rest Nickel
30% Chrom, 15% Aluminium, 0,1% Scandium,
30% Chrom, 15% Aluminium, 0,1% Scandium,
Rest Nickel
15% Chrom, 15% Aluminium, 0,1% Scandium,
Rest Nickel
15% Ch'om, 12% Aluminium, 4% Tantal,
0,25% Scandium, Rest Nickel
0,25% Scandium, Rest Nickel
Die Schutzüberzugslegierungen können durch Alitierung,
durch Aufschmelzen, durch Aufdampfen, Aufspritzen als Plasma, mechanisch, durch Elektroly-5
se, Elektrophorese, Galvanisieren und dergleichen aufgebracht werden.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (2)
1. Verwendung einer Legierung, bestehend aus 14 bis 30% Aluminium, 0,01 bis 1% Yttrium,
Scandium, Thorium, Lanthan und/oder seltenen Erdmetailen, bis 45% Chrom, bis 10% Kobalt,
Eisen, Molybdän, Niob, Tantal oder Wolfram, Rest Nickel, zur Herstellung für bei hohen Temperaturen
gegen Oxydation beständige Schutzüberzüge auf Bauteilen von Gasturbinen.
2. Verwendung einer Legierung der Zusammensetzung nach Anspruch 1 zu dem Zweck nach Anspruch
1, wobei die Stärke des Schutzüberzuges 2,54 X 103- bis 12,7 X I03- cm beträgt
15
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
US73474068A | 1968-06-05 | 1968-06-05 | |
US73474068 | 1968-06-05 |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1928508A1 DE1928508A1 (de) | 1969-12-11 |
DE1928508B2 true DE1928508B2 (de) | 1972-11-09 |
DE1928508C DE1928508C (de) | 1973-05-30 |
Family
ID=
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
FR2010164A1 (de) | 1970-02-13 |
CA918966A (en) | 1973-01-16 |
DE1928508A1 (de) | 1969-12-11 |
JPS4844611B1 (de) | 1973-12-26 |
SE364074B (de) | 1974-02-11 |
GB1259157A (de) | 1972-01-05 |
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
SH | Request for examination between 03.10.1968 and 22.04.1971 | ||
C3 | Grant after two publication steps (3rd publication) | ||
E77 | Valid patent as to the heymanns-index 1977 |