DE1924570B2 - Wasserloesliche azofarbstoffe, verfahren zu deren herstellung und ihre verwendung zum faerben und bedrucken - Google Patents
Wasserloesliche azofarbstoffe, verfahren zu deren herstellung und ihre verwendung zum faerben und bedruckenInfo
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Description
mit zur Einführung des reaktiven Restes X geeigneten Mitteln umsetzt, wobei D1, R und X die
vorstehend genannte Bedeutung haben, und daß man im übrigen die Komponenten so wählt, daß
die Endfarbstoffe mindestens eine SO3H- oder COOH-Gruppe enthalten.
5. Verwendung von Farbstoffen der in Anspruch
1 angegebenen allgemeinen Formel zum Färben und Bedrucken von Textilmaterialien auf der
Basis natürlicher oder synthetischer Fasern.
6. Verwendung von Farbstoffen der in Anspruch
2 angegebenen allgemeinen Formel zum Färben und Bedrucken von Textilmaterialien auf Basis
natürlicher oder regenerierter Zellulose.
worin D1 ein aromatischer oder heterocyclischer 30 Die Erfindung betrifft wasserlösliche Azofarbstoffe
Rest, R Wasserstoff oder niederes Alkyl und X der allgemeinen Formel
der Rest einer reaktiven Komponente, die entweder einen neutral oder als Anion abspaltbaren Substituenten
oder den Rest einer «,/^-ungesättigten
aliphatischen Carbonsäure oder eine Vinylsulfongruppe enthält, ist, wobei die Gruppierung
D-N =
CH,
A/
CN
X-N-D1
R
R
mindestens eine SO3H- oder COOH-Gruppe trägt.
3. Verfahren zur Herstellung wasserlöslicher Azofarbstoffe der in Anspruch 1 angegebenen
allgemeinen Formel, dadurch gekennzeichnet, daß man die Diazoniumverbindung eines Amins der
allgemeinen Formel
D-NH2
in der D die im Anspruch 1 angegebene Bedeutung besitzt, mit 2,6-Dihydro-3-cyan-4-methyl-pyridin
kuppelt.
4. Verfahren zur Herstellung wasserlöslicher Azofarbstoffe der in Anspruch 2 angegebenen
allgemeinen Formel, dadurch gekennzeichnet, daß man die Diazoniumverbindung eines Amins der
allgemeinen Formel
X-N-D1-NIl2
R
R
worin D1, R und X die in Anspruch 2 angegebene
Bedeutung besitzen, mit 2,6-Dihydroxy-3-cyan-HO
OH
40 Dabei ist D der Rest einer aromatischen oder heterocyclischen Diazokomponente, die mindestens
eine SO3H- oder COOH-Gruppe enthält. Geeignete Diazokomponenten gemäß der Erfindung sind z. B.
Aminobenzolsulfonsäuren, Aminobenzoldisulfonsäuren, Aminobenzolcarbonsäuren, Aminobenzoldicarbonsäuren,
Aminobenzolsulfocarbonsäuren, Aminonaphthalinsulfonsäuren, Aminonaphthalindisulfonsäuren,
Aminonaphthalincarbonsäuren, Aminonaphthalinsulfocarbonsäuren, Aminodiphenylsulfonsäuren,
Aminodiphenylcarbonsäuren, Aminodiphenyldisulfonsäure^AminoazobenzoIsulfonsäuren.Aminoazobenzolcarbonsäuren,
Aminophenylazonaphthalinsulfonsäuren sowie Aminobenzthiazolsulfonsäuren.
Diese Komponenten können außerdem in der Azochemie übliche Substituenten, wie Chlor- oder Bromatome,
Hydroxy-, Alkoxy-, Nitro-, Acylamino-, Acylalkylaminogruppen tragen.
Für den Fall, daß der Rest der Diazokomponente eine Hydroxygruppe oder eine Carboxygruppe in o-Stellung zur Azogruppe enthält, können die Farbstoffe auch in Form der Cu-, Ni-, Co- oder Cr-Komplexc vorliegen. Erfindungsgemäße Farbstoffe, bei denen diese Bedingung nicht erfüllt ist, lassen sich
Für den Fall, daß der Rest der Diazokomponente eine Hydroxygruppe oder eine Carboxygruppe in o-Stellung zur Azogruppe enthält, können die Farbstoffe auch in Form der Cu-, Ni-, Co- oder Cr-Komplexc vorliegen. Erfindungsgemäße Farbstoffe, bei denen diese Bedingung nicht erfüllt ist, lassen sich
f>s auf dem Wege der oxydativen Kupferung mit Wasserstoffsuperoxyd
in Kupferkomplexe überführen.
Besonders wertvoll sind diejenigen Farbstoffe, die in der Diazokomponente einen reaktiven Rest ent-
halten, d. h. einen Rest, der befähigt ist, mit der Faser
unter Ausbildung einer Bindung zu reagieren. Dieser reaktive Rest kann entweder direkt oder über ein
Brückenglied an D gebunden sein.
Als Beispiele für reaktive Reste, die über ein Brückenglied gebunden sind, seien genannt: die
Reste «,/!-ungesättigter Säuren, wie die Reste der
Acrylsäure, der a-Chloracrylsäure, der a-Bromacrylsäure,
der Propiolsäure oder der PolyfiuorcyclobutylundPolyfluorcyclobutenylacrylsäurenjweiterdie
Reste von Säuren, die entweder ein leicht nucleophil substituierbares Halogenatom enthalten oder die unter
Abspaltung einer neutralen oder anionischen Gruppe die Reste »,/!-ungesättigter Säuren ergeben oder die
eine Vinylsulfon- oder eine /i-Halogenalkylsulfongruppe
enthalten, wie die Reste der Chloressigsäure, der /f-Chlorpropionsäure, der /i-Phenylsulfonylpropionsäure,
der /5-Pyridiniumpropionsäure, der //-SuI-fatopropionsaure,
der n>-(/Y-ChloräthylsulfonyJ)-buttersäure,
der 4-/<-Chloräthylsulfonylbenzoesäure oder der 4-Vinylsulfonylcyclohexancarbonsäure und
ähnlicher Säuren, wie sie im belgischen Patent 6 98 823 beschrieben sind; ferner die Reste von heterocyclischen
Carbon- oder Sulfonsäuren, die einen Substituenten tragen, der leicht durch Alkoholat substituiert wird,
wie die Reste der I^-Dichlorchinoxalin-S-oder -6-sulfonsäurc,
der 2,3-Dichlorchinoxalin-5- oder -6-carbonsäure, der 2,4-Dichlorchinazolin-6- oder -7-sulfonsäure,
der 2,4-Dichlorchinazolin-6-carbonsäure, der l,4-Dichlorphthalazin-6-carbonsäure oder der 3,6-Dichlorpyridazin-4-carbonsäureiinsbesondereaber
Reste von Heterocyclen, wie s-Triazin-2-yl und Pyrimidin-2-yl
oder -4-yl-reste, die an wenigstens einer der verbleibenden 2-, 4- oder 6-Stellungen ein Bromatom
oder vorzugsweise ein Chloratom, Fluoratom oder eine Alkylsulfon- oder eine quaternäre Ammoniumoder
Pyridiniumgruppe oder Dimethylhydraziniumgruppe enthalten. In den Fällen, wo der Pyrimidinring
oder Triazinring nur einen solchen labilen Substituenten trägt, kann dieser Ring einen nicht labilen
Substituenten am verbleibenden Kohlenstoffatom oder an verbleibenden Kohlenstoffatomen tragen. Unter
einem nicht labilen Substituenten ist eine Gruppe zu verstehen, die durch eine kovalente Bindung an ein
Kohlenstoffatom des Triazin- oder Pyrimidinringes gebunden ist, woei die kovalente Bindung unter den
zum Aufbringen des Reaktivfarbstoffes angewandten Bedingungen nicht aufgebrochen wird. Als Beispiele
solcher Substituenten können primäre Amino- und Hydroxylgruppen sowie mono- oder disubstituierte
Aminogruppen, verätherte Hydroxyl- und verätherte Mercaptogruppen erwähnt werden; im Falle von substituierten
Aminogruppen umfaßt diese Klasse beispielsweise Mono- und Dialkylaminogruppen mit
1—4 C-Atomen, Phenylamino- und Naphthylaminogruppen,
die vorzugsweise Sulfonsäuresubstituenten enthalten; im Falle von verätherten Hydroxyl- und
Mercaptogruppen umfaßt diese Klasse beispielsweise Alkoxy- und Alkylthiogruppen mit bis zu etwa
4 Kohlenstoffatomen, und Phenoxy-, Phenylthio-Gruppen; auch Chloratome, Cyano-, Nitro-, Carboxygruppen
in der 5-Stellung eines Pyrimidinylrestes fallen in die Kategorie der nicht labilen Substituenten,
ebenso eines der beiden Chloratomc im 2,3-Dichlorchinoxalin,
im 2,4-Dichlorchinazolin oder im 1,4-Dichlorphthalazinrest.
Als Beispiele für reaktive Reste, die auch direkt an D gebunden sein können, seien genannt, die /i-Sulfatoäthylsulfongruppe,
die /i-Halogenäthylsulfonylgruppe,
die /f-Thiosulfatoäthylsulfongruppe, die Vinylsulfongruppe
und die Dichlorpyridazongruppe. Als Brüokenglieder kommen vor allem die
die
CH, C2H5
-N-- und die — N— -Gruppe
in Betracht, aber auch — O —, — S —, Alkylen mit
1—4 C-Atomen, Cycloalken,
-N-CH2-, -N-CH2-, —N—alkylen—N—
CH3 H H
und
— O—alkylen—N —
H
Man erhält die wasserlöslichen Azofarbstoffe der eingangs erwähnten allgemeinen Formel, wenn man
die Diazoniumverbindung eines Amins der allgemeinen Formel D—NH2 mit 2,6-Dihydroxy-3-cyan-4-methyl-pyridin
kuppelt.
Unter den erfindungsgemäßen Reaktivfarbstoffen sind solche besonders wertvoll, die der folgenden
allgemeinen Formel entsprechen:
Darin ist D1 ein aromatischer oder heterocyclischer
Rest, R Wasserstoff oder niederes Alkyl, X der Rest einer solchen reaktiven Komponente, die entweder
einen neutral oder als Anion abspaltbaren Substituenten oder den Rest einer α,/f-ungesättigten aliphatischen
Carbonsäure oder eine Vinylsulfongruppe enthält, wobei die Gruppierung
X-N-D1-R
mindestens cine SO3H- oder COOH-Gruppe trägt.
Sie werden erhalten, wenn man die Diazoniumverbindung eines Amins der allgemeinen Forme
X-N-D1-NH2
R
worin D1, R und X die vorstehend angegebene Bedei
tung besitzen, mit 2,6-Dihydroxy-3-cyan-4-mcthy
pyridin kuppelt, oder wenn man einen Aminoazofarbstoff
der allgemeinen. Formel
HN-D1-N = N I 3 CN
mit zur Einführung des reaktiven Restes X geeigneten Mitteln umsetzt, wobei D1, R und X die vorstehend
genannte Bedeutung haben, und wenn man im übrigen die Komponenten so wählt, daß die Endfarbstoffe
mindestens eine SO3H- oder COOH-Gruppe enthalten.
Die erfindungsgemäßen Farbstoffe dienen als Säurefarbstoffe zum Färben von Wolle, Seide, Polyamiden
und, sofern sie einen reaktiven Rest enthalten, besonders zum Färben von Cellulose oder Regeneratcellulosc.
173 g Anilin-o-sulfonsäure werden in 4000 ml Wasser
neutral gelöst, mit 70 g Natriumnitrit versetzt und bei 0—5 C unter Eiskühlung in 250 ml techn. Salzsäure
einlaufen lassen. Man rührt die entstandene Diazosuspension etwa V4 Stunde, zerstört den Überschuß an
Nitrit und gibt sie dann zu einer Aufschlämmung von 150 g 2,6-Dihydroxy-3-cyan-4-methyl-pyridin in
1000 ml In-NaOH, der man zuvor noch 120 g Natriumbicarbonat zugefügt hat. Man rührt etwa
4—6 Stunden, bis keine Diazoverbindung mehr nachweisbar
ist, saugt ab und trocknet. Man erhält ein gelbes Farbstoffpulver, das Wolle und Polyamid in gelben
Tönen färbt.
Wollgarn wird mit 1 % dieses Farbstoffs im Flottenverhältnis 1 :20 mit 10% Glaubersalz, kalz., und
4% Schwefelsäure, 96%ig, eine Stunde bei Kochtemperatur gefärbt und anschließend gespült. Man
erhält eine gelbe Färbung.
In der folgenden Tabelle sind weitere Diazokomponenten
aufgeführt, die in molaren Mengen eingesetzt ebenfalls wertvolle gelbe Farbstoffe ergeben.
| Diazokomponente | Farbton auf Wolle |
| Anilin-m-sulfosäure | gelb |
| Anilin-p-sulfosäure | gelb |
| 4-Chloranilin-2-sulfonsäure | gelb |
| 5-Chloranilin-2-sulfosäure | gelb |
| 6-Chloranilin-2-sulfosäure | gelb |
| 4,5-Dichloranilin-2-sulfosäurc | gelb |
| 4-Aminotoluol-3-sulfosäure | gelb |
| 4-Aminotoluol-2-sulfosäure | gelb |
| 3-Aminotoluol-4-sulfosäure | gelb |
| 3-Aminotoiuol-6-sulfosäure | gelb |
| 2-Aminotoluol-4-sulfosäure | gelb |
| 2-Aminotoluol-5-sulfosäurc | gelb |
| 2-Aminotoluol-6-sulfosäure | gelb |
| 4-Aminoaniso!-3-sulfosäure | goldgelb |
| 4-Aminoanisol-2-sulfosäurc | goldgelb |
Diazokomponente hirhtnn auf
1 Wolle
4-Amino-diphenyloxyd-3-sulfosäure gelborange
Anilin-2,4-disulfosäure gelb
Anilin-2,5-disulfosäure gelb
Anilin-3,4-disulfosüure gelb
Anilin-3,5-disulfosäure gelb
Anilin-2,4-dicarbonsäure gelb
Anilin-2,5-dicarbonsäure gelb
Anilin-3,4-dicarbonsäure gelb
Anilin-3,5-dicarbonsäure gelb
2-Carboxyanilin-4-sulfosäure gelb
2-Carboxyanilin-5-sulfosäure gelb
4-Carboxyanilin-2-sulfosäure gelb
2-Naphthylamin-l-sulfosäure gelb
2-Naphthylamin-l,S-disulfosäure gelb
2-Naphthylamin-l,7-disulfosäure gelb
l-Naphthylamin-2-sulfosäure gelb
l-Naphthylamin-4-sulfosäure gelb
l-Naphthylamin-7-sulfosäure gelb
l-Naphthylamin-8-sulfosäure gelb
l-Naphthylamin-2,5-disulfosäure gelb
l-Naphthylamin-3,6-disulfosäure gelb
l-Naphthylamin-3,7-disulfosäure gelb
1 -Naphthylamin^J-disulfosäure gelb
l-Naphthylamin-5,7-disulfosäure gelb
1 -Naphthylamin-o^-disulfosäure gelb
' l-NaphthylaminAS-dicarbonsäure gelb
S-Acetylamino-anilin-o-sulfosäure gelb
B e i s ρ i e 1 2
188 g p-Phenylendiamin-sulfonsäure werden neutral
in etwa 6000 ml Wasser gelöst. Zu dieser Lösung gibt man bei 0—5° C 190 g Cyanurchlorid, gelöst in
Aceton, und hält gleichzeitig mit etwa 100 ml 10 n-Natronlauge den pH zwischen 6 und 7. Wenn keine
p-Phenylendiaminsulfonsäure mehr nachweisbar ist, wird die neutrale Lösung mit 70 g Natriumnitrit
versetzt und dann bei 0—30C in 250 ml lOn-Salzsäure
eingerührt. Ist die Diazotierung beendet, gibt man die Diazosuspension, wie in Beipiel 1 beschrieben,
zu 150 g 2,6-Dihydroxy-3-cyan-4-methylpyridin und rührt, bis die Kupplung beendet ist. Man gibt dann
50 g primäres Natriumphosphat zu, stellt den pH auf 7, filtriert ud trocknet bei 30—40° C im Vakuum. Man
erhält ein rotes Pulver, das Baumwolle z. B. nach dem im folgenden beschriebenen Verfahren in orangen
Tönen naßecht färbt.
Baumwollgarn wird bei 40° C mit 2% Farbstoff, 40 g/l Salz und 10 g/l Soda, kalz., eine Stunde im
Flottenverhältnis 1 :20 gefärbts anschließend wird
gespült und geseift. Man erhält eine orange Färbung.
Verfährt man wie in Absatz 1 beschrieben, setzt
aber anstelle des Cyanurchlorids zur Acylierung der
(15 p-Phenylcndiaminsulfonsäure äquimolekulare Mengen
einer der im folgenden beschriebenen Komponenten ein, so erhält man ebenfalls wertvolle Reaktivfarbstoffe.
Acylierungskomponcnte Farbton auf
Baumwolle
/i-Chlorpropionsäurcchlorid goldgelb
^-Phcnylsulfonylpropionsäurcchlorid goldgelb
/i-Pyridiniumpropionsäurcchlorid goldgelb
/i-Sulfatopropionsäurcchlorid goldgelb
Acrylsäurechlorid goldgelb
Propiolsäurcchlorid goldgelb Tetrafluorcyclobutylcarbonsäurcchlorid goldgelb
/i-Chlor-trifiuorcyclobutylacrylsäurc- goldgelb
chlorid
4-ff-Chloräthylbenzocsäurcchlorid gelborange
4-Vinylsulfonylcyclohcxancarbon- goldgelb
säurechlorid
^/i-Chloräthylsulfonyl-l.S-endomethy- goldgelb
lencyclohexancarbonsäurechlorid
fu-t/i-ChloräthylsulfonyO-buttersäurc- goldgelb
chlorid
232 g Chloracetyl-m-phcnylcndiaminsulfonsäurc
werden in üblicher Weise diazoüert. Die Diazovcrbindung
gibt man zu einem Gemisch von 150 g 2,6-Dihydroxy-3-cyan-4-mclhylpyridin,
1000 ml 1 n-Natronlauge und 80 g Soda. Man rührt etwa 3—5 Stunden,
bis die Diazoverbindung nicht mehr nachweisbar ist, saugt ab und trocknet bei 60—700C im Vakuum.
Man erhält einen gelben Reaktivfarbstoff, der vor allem
auf Wolle wertvolle Färbungen und Drucke liefert.
ersetzt man den Rest der Chloressigsäurc durch die
Reste der im folgenden aufgeführten Säuren, so erhält man ebenfalls wertvolle Reaktivfarbstoffe vor
allem für Wolle.
Zupcsctzic Komponente
Anilin-2,4-disulfosäurc
2-Carboxyanilin-4-sulfosäurc
2-Carboxyanilin-5-sulfosäurc
Aminocssigsäurc
/i-Aminoäthansulfosäurc
Anilin-oi-mcthansulfosäurc
Siiurc
Farbton l-'urblon
orange orange orange orange orange orange
| A-Chloracrylsäurc | gelb |
| rt-Bromacrylsäurc | gelb |
| 4-Vinylsulfonylbuttcrsäurc | gelb |
Versetzt man den gemäß Beispiel 2 hergestellten Farbstoff vor seiner Abscheidung mit 1,2 Mol einer der
im folgenden erwähnten Komponenten, erwUrmt
dann je 1 Stutide auf 40 und 5O0C, wobei man durch
Zugabe von Alkati, wie z.B. Natriumbicarbonat, Soda oder Natronlauge den pH auf 7 hilH, so crhltlt
man ebenfalls wertvolle Reaktivfarbstoffe.
| Zugcactztc Komponente | Farbton |
| Ätüirin-isüifosäure | |
| Anilin-3-sulfosflure | orange |
| Anilin-4-sulfosHure | orange |
| Anthranilsäure | orange |
| m-Amino-benzoesllure | orange |
| p-Amino-benzoesHurc | orange |
| Anilin*2,S*disulfo8äure | orange |
223 g 2-Naphthylamin-8-sulfosäurc werden neutral in 4000 ml Wasser gelöst. Die Lösung versetzt man mit
250 ml 10 η-Salzsäure und diazotiert bei 2—7rC mit
250 ml 4n-Natriumnitriilösung. Die so erhaltene Diazosuspension gibt man dann zu 150 g 2,6-Dihydroxy-3-cyan-4-methyl-pyridin,
die in 2000ml Wasser zusammen mit 40 g Natriumhydroxyd und
80 g Soda angerüht sind. Man rührt über Nacht, saugt ab und trocknet bei 60— 70"C im Vakuum.
Verwendet man anstelle der 2-Naphthylamin-l-sulfosäurc
die im folgenden genannten Diazokomponenten, so erhält man ebenfalls wertvolle Farbstoffe.
2-Naphthylamin-4-sulfosäurc goldgelb
.ίο 2-Naphthylamin-5-sulfosäurc goldgelb
2-Naphthylamin-6-sulfosäurc goldgelb
2-Naphthylamin-7-sulfosäurc goldgelb
2-Naphthylamin-3,6-disulfosäurc.. goldgelb 2-Naphthylamin-4,7-disulfosäurc.. goldgelb
2-Naphthylamin-4,8-disulfosäurc.. goldgelb 2-Naphthylamin-5,7-disulfosäurc.. goldgelb
2-Naphthylamin-6,8-disulfosäurc.. goldgelb 2-Naphthylamin-6-nitro-naph-
thalin-4,8-disulfosäure goldgelb
Ein Polyamidgarn wird mit 1% des Farbstoffs, hergestellt nach dem ersten Abschnitt des obigen
Beispiels, 2% Ammonacctat, 30 Minuten bei 95°C gefärbt. Dann wird nach Zugabe von 2% 60%igcr
Essigsäure weitere 30 Minuten bei 95 C behandelt und sodann gespült. Man erhält eine goldgelbe
Färbung.
268 g p-Phenylendiamin-2,6'disulfosäurc werden
wie üblich mit 183 g Methoxy-dichlortriazin umgesetzt
läßt man nach Zugabe von 70 g Natriumnitrit ir
250 ml 10n-Salzsäure einfließen, gibt die so erhalten«
pyridin und rührt, bis die Kupplung beendet ist. Nact
dem Filtrieren und Trocknen erhält man einen Färb
stoff, mit dem man Baumwolle oder Regeneratcellulosi
nach den für Reaktivfarbstoffe Üblichen Verfahret
c* farben oder bedrucken kann.
Ersetzt man das Methoxy-dichlortriazin durch ein der im folgenden genannten Reaktivkompo.ienter
so erhält mun ebenfalls wertvolle Farbstoffe.
709 B29/B
Farbton
2-Phenoxy-4,6-dichlor-l,3,5-triazin goldgelb
2-Phenylamino-4,6-dichlor-l,3,5-triazin goldgelb 2-N-methyl-N-phenylamino-4,6-dichlor- goldgelb
1,3,5-triazin
2-Dimethylamino-4,6-dichlor- goldgelb
1,3,5-triazin ι
2-Diäthylamino-4,6-dichlor-l,3,5-triazin goldgelb
2-(2'-Carboxyphenoxy)-4,6-dichlor- goldgelb
1,3,5-triazin
2-Carboxymethy!thio-4,6-dichlor- goldgelb ,
l,3,5-tria7in
2-Phenylthio-4,6-dichlor-l,3,5-triazin goldgelb
Kondensationsprodukt aus 1 Mol goldgelb
Cyanurchlorid und 1 Mol 2-/i-Amino-
äthylamino-4-(2',5'-disulfophenyl- j
amino)-6-chlortriazin-1,3,5
2-(5'-Hydroxy-7'-sulfo-naphthylamino)- goldgelb
4,6-dichlor-1,3,5-triazin
2-(8'-Hydroxy-3',6'-diiiulfo-naphthyl- goldgelb
amino)-4,6-dichlor-1,3,5-triazin
3,5,6-Trichlor-l ,2,4-triazin goldgelb
Tetrachlorpyrimidin goldgelb
2,4,6-Trichlorpyrimidin goldgelb
5-Cyan-2,4,')-Trichlorpyrimidin goldgelb
5-Nitro-2,4,6-Trichlorpyrimidin goldgelb
2,4,6-Tribiompyrimidin goldgelb
2-Methylsulfonyl-4-methyl-6-ch)or- goldgelb
pyrimidin
2-Mcthylsulfonyl-4,6-dichlorpyrimidin goldgelb 2,3-Dichorchinoxalin-5-carbonsäurc- goldgelb
chlorid
2,3-Dichlorchinoxalin-6-carbonsäure- goldgelb chlorid
2,3-Dichlorchinoxalin-S-sulfonsäurc- goldgelb
chlorid
2,3-Dichlorchinoxalin-6-sulfonsüure- goldgelb chlorid
2,4-Dichlorchinazolin-6-carbonsäure- goldgelb
chlorid
2,4-Di'-hlorchinazolin-6-sulfonsäure- goldgelb
chlorid
2,4-Diehlorchinazolin-7-sulfonsilure- goldgelb
öhlorid
l^-Dichlorphthalüzin-ö-carbonsliure- goldgelb
chlorid
chlorid
Ein Gewebe aus mercerisierter oder lauglcrter Baumwolle wird mit folgender Druckfarbe bedruckt:
50 g des nach Absatz 1 des obigen Beispiels her-
gestellcn Farbstoffs,
100 g Harnstoff,
370 g heißes Wasser,
4SO g Alginat-Verdickung,
20 g Soda, kalz.,
10 s Natriumsalz der m-Nitrobcn/.olsulfosuure.
Nach dem Drucken und Trocknen wird die Ware ca. 5 Minuten bei 100—105"C gedämpft, gespült
und gewaschen. Man erhält einen kräftigen goldorangen
Druck.
Zu einem ähnlichen Resultat gelangt man, wenn die Farbstofffixicrung nicht durch Dämpfen, sondern
durch Trockenhilze, z.B. in 5 Minuten bei 140 bis 150°C," vorgenommen wird.
Die Anwendung des Farbstoffs kann auch nach einem Zweiphasendruckverfahren erfolgen. Hierbei
hat die Druckfarbe folgende Zusammensetzung:
50 g des vorstehend genannten Farbstoffs,
50 g Harnstoff,
440 g heißes Wasser,
450 g Alginat-Verdickung,
10 g Natriumsalz der m-Nitrobcnzolsulfosäure.
1000 g
Nach dem Drucken und Trocknen wird mit
Nach dem Drucken und Trocknen wird mit
30 g
150 g
150 g
50 g
100 g
100 g
HJÖÖ"rnl
Natronlauge, 38 Bc,
Soda,
Pottasche.
Kochsalz,
Wasser.
1000g
geklotzt und unmittelbar anschließend ca. 30 Sekunden bei 120- 130 C gedämpft.
jo Verwendet man eine Flotte mit höhcrem Gehalt an
Natronlauge (50—100 g/l), so kann die Fixierung
des Farbstoffs auch nach dem Kaltverweilverfahrcn, d. h. durch Klotzen und Lagern der bedruckten Ware,
bei Raumtemperatur während 3—5 Stunden erfolgen.
.15 Mit einer Flotte gleicher Zusammensetzung ist auch
die sogenannte Naßentwicklung möglich. Der Farbstoff wird hierbei durch die 95—105° C heiße Entwicklungsfiottc
in 5—10 Sekunden fixiert.
364 g 6-Nitro-2-naphthylamin-4,6-disulfonsäure weiden in 6000 ml Wasser neutral gelöst, mit 70 g
.15 Natriumnitrit versetzt und in 250 ml lOn-Salzsiiurc
eingerührt. Durch Zugabc von etwa 2000 g Eis halt man die Temperatur bei 0—5" C. Die so entstandene
Diazosuspcnsion gibt man, wie in Beispiel 5 beschrieben, zu 150 g 2,6-Dihydroxy-3-cyun-4-mcthylpyridin
und rührt, bis die Kupplung beendet ist. Die Lösung wird dann auf 60"C erwärmt und mit 110 g Natriumsulfid
wie Üblich reduziert. Den reduzierten Furbstofl
gibt man bei SO0C zu 400 g des Kondensationsprodukts aus 1 Mol Cyanurchlorid und 1 Mol Anilin-
2,5-disulfosäure, wobei man durch Zugabo von Alkali
den pH auf 7 hält. Wenn alkali mehr verbraucht
wird, wird der Farbstoff ausgesalzen, abflltriert und
bei 600C im Vakuum getrocknet.
«so 80 g/l Salz und 20 g/l Soda, kalz. eine Stunde im
Floitenverhältnis 1:10 gefärbt. Man erhält eine
waschechte orange Färbung.
Mun lös. den nuch Beispiel 7 erhaltenen Farbstof
bei 30 40 C in Wasser, stellt den pH mit etwa
5
Essigsäure auf 6, versetzt mit 270 g krist. Natriumacetat und 250 g Kupfersulfat und läßt dann bei
30—5(TC 1000 ml IO%iges WasserstofTperoxyd zulaufen.
Wenn sich im Papierchromatogramm kein Ausgangsfarbstoff mehr nachweisen läßt, wird der
Farbstoff abgeschieden und getrocknet. Er färbt Baumwolle nach den für Reaklivfarbstoflen üblichen
Methoden in violetten Tönen.
Behandelt man die nach Beispiel 5 hergestellten Farbstoffe wie oben beschrieben mit kupferabgebenden
Mitteln und WasserstofTperoxyd, so erhält man violette Säurefarbstoffe.
50 g des obigen Farbstoffs,
50 g Harnstoff,
425 g heißes Wasser,
450 g Alginat-Verdickung,
15 g Natriumbicarbonat,
10 g Natronsalz m-Nilrobenzolsulfosäure.
1000 g
Der Druck kann sowohl durch Dämpfen bei ίο 103—105''C wie auch durch trockene Hitze fixiert
werden. Anschließend wird jeweils gespült und geseift. Verwendet man anstelle der obenerwähnten Diazokomponente
eine der folgenden, so erhält man ebenfalls wertvolle Farbstoffe.
is
is
361 g 4-/i-SulfatoäthylsulfonyI-anilin-2-sulfosäurc
werden in üblicher Weise diazotiert und, wie in Beispiel 1 beschrieben, mit 2,6-Dihydroxy-3-cyan-4-methyl-pyridin
gekuppelt. Nach dem Aussalzen, Filtrieren und Trocknen erhält man einen gelben Farbstoff, der nach folgender Vorschrift angewandt,
wertvolle naßechte, gelbe Drucke liefert.
Ein Gewebe aus mcrcerisierter oder laugierter
Farbton auf Baumwolle
3-(2'-Chlor-4'-dimethylhydrazinium- gelb pyrimidinyl-6')-amino-anilin-6-sulfosäure
4-[(4',6'-Dichlortriazinyl-2')-amino- gelb
4-[(4',6'-Dichlortriazinyl-2')-amino- gelb
Baumwolle wird mit folgender Druckfarbe bedruckt: 25 methyl]-anilin-2-sulfosäure
936
Claims (2)
- Patentansprüche:I, Wasserlösliche Azofarbstoffe der allgemeinen Formelworin D der Rest einer aromatischen oder heterocyclischen, mindestens eine SO3H- oder COOH-Gruppe enthaltenden Diazokomponente ist.
- 2. Wasserlösliche Azofarbstoffe gemäß Anspruch 1, hier der allgemeinen FormelCH3
X-N
ι-D1- -N / HO U CN
/OH I
R/ \ -N 4-methyl-pyridin kuppelt oder daß man einen Aminoa7.ofarbstoff der allgemeinen Formel
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-
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