DE1922474C3 - Verfahren und Vorrichtung zum wechselweisen Gießen und Entformen von Formstücken - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zum wechselweisen Gießen und Entformen von FormstückenInfo
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C01—INORGANIC CHEMISTRY
- C01D—COMPOUNDS OF ALKALI METALS, i.e. LITHIUM, SODIUM, POTASSIUM, RUBIDIUM, CAESIUM, OR FRANCIUM
- C01D1/00—Oxides or hydroxides of sodium, potassium or alkali metals in general
- C01D1/04—Hydroxides
- C01D1/44—Preparation in the form of granules, pieces, or other shaped products
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C01—INORGANIC CHEMISTRY
- C01B—NON-METALLIC ELEMENTS; COMPOUNDS THEREOF; METALLOIDS OR COMPOUNDS THEREOF NOT COVERED BY SUBCLASS C01C
- C01B6/00—Hydrides of metals including fully or partially hydrided metals, alloys or intermetallic compounds ; Compounds containing at least one metal-hydrogen bond, e.g. (GeH3)2S, SiH GeH; Monoborane or diborane; Addition complexes thereof
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum wechselweisen Gießen und Entformen von Formstucken aus einer
Form, bei dem eine Schmelze eines Alkdlimetails, Salzes
oder Salzgemisches, insbesondere Natriumhydroxid-Kaliumhydroxid- und Natriumhydrid- Natriumhydroxid-Kaliumhydroxid-Gemisches, in eine Form gegossen
wird und in dieser zu einem oder auch mehreren an der Formwand zumindest teilweise anhaftenden Formstükken erstarrt, sowie eine zugehörige Vorrichtung.
Aufgrund der Haftverbindung zwischen den erstarrten Formstücken und der Formwand bereitet das
Herausnehmen der Formstücke aus der Form unter Umständen beträchtliche Schwierigkeiten. Zur Beseitigung dieses Nachteiles ist es beispielsweise beim
Formgießen von Natrium oder Kalium bekannt, die Innenseite der Formwand mit einer dünnen Schicht
eines Trennmittels, beispielsweise einem geeigneten aliphatischen Kohlenwasserstoff oder mineralischem Öl
zu versehen, um das unerwünschte Anhaften der Formstücke von vornherein zu unterbinden. Dieses
Vorgehen weist jedoch den Nachteil auf, daß zumindest ein Teil des Trennmittels auf der Oberfläche der
Formstücke haftenbleibt, diese also die für viele Zwecke erforderliche chemische Reinheit nicht mehr aufweisen.
Es ist ferner bekannt, zusätzlich zum Trennmittel oder auch statt dessen im Boden der Form Auswerfstempel
vorzusehen. Diese Maßnahme weist jedoch den Nachteil auf, daß die beispielsweise durch Schlag
betätigten Auswerfstempel einem starken Verschleiß unterworfen sind. Das ist insbesondere bei Formstücken
der Fall, die aus einem oder auch mehreren Salzen wie beispielsweise dem zum Beizen von Metallen verwendeten Gemisch aus Natriumhydrid, Natrium- und Kaliumhydroxid bestehen, da diese im allgemeinen eine relativ
große Härte aufweisen. Hinzu kommt, da3 die
Formstücke selbst infolge der hohen örtlichen Schlagbeanspruchung relativ häufig beschädigt werden,
beispielsweise in mehrere einzelne Teile zerbrechen und dann nur unvollkommen bzw. mühsam aus der Form
entfernt werden können, so daß auch diese Lösung, ganz abgesehen vom konstruktiven Aufwand, nicht befriedigt.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die vorstehend angeführten Nachteile zu vermeiden, d. h,
das Entformen von an der Formwand anhaftenden Formstücken mit einfachen Mitteln zu ermöglichen,
ohne daß es dabei zu einer Verunreinigung oder Beschädigung der Formstücke bzw. zu starken Verschleißbeanspruchungen der Formteile kommt.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst,
da3 in eine Form, die an entgegengesetzten Seiten je
einen Formhohlraum aufweist, eine weitere Charge des zu vergießenden Stoffes in den jeweils obenliegenden
Formhohlraum gegossen wird und daß mittels der durch
die Formwand fließenden Wärme der eingegossenen Schmelze das Formstück an der Unterseite der Form
angeschmolzen und losgelöst wird.
Der mit diesem Vorgehen verbundene Vorteil besteht u. a. darin, daß die von der sich abkühlenden weiteren
Charge üblicherweise nutzlos an die Umgebung abgeführte Wärme dazu benutzt wird, die bereits zu
Formstücken erstarrte erste Charge in einer an der Formwand anhaftenden Grenzschicht oberflächlich
anzuschmelzen. Damit ist es möglich, die Formstücke
entsprechend dem erfindungsgemäßen Verfahren ohne
zusätzlichen Energieaufwand für das Anschmelzen aus der Form herauszunehmen. Wie sich ohne weiteres
einsehen läßt, muß es sich bei den beiden Chargen nicht grundsätzlich um den gleichen zu vergießenden Stoff
handeln. Voraussetzung ist nur, daß die Temperatur der weiteren Charge anfänglich hoch genug über der
Erstarrungstemperatur der ersten Charge liegt, um den Wärmeübergang in der beabsichtigten Richtung zu
erreichen
Das erfindungsgemäße Verfahren v.z aber nicht nur
hinsichtlich des zum Entformen erforderlichen Energieaufwandes besonders günstig, sondern ermöglicht auch
eine erhebliche Verringerung des für das Entformen erforderlichen Arbeits- und Zeitaufwandes, da das
Entformen nunmehr die Wirkung einer ohnehin erforderlichen Verfahrensmaßnahme, nämlich des Vergießens einer weiteren Charge, ist. Aus der doppelseitig
benutzbaren Form fallen die erstarrten Formstücke dann aufgrund ihres Eigengewichts von selbst nach
unten heraus, wenn der Anschmelz- und Ablösevorgang so weit fortgeschritten ist, daß das Eigengewicht die
noch vorhandenen Haftkräfte übertrifft Dadurch wird gleichzeitig eine unnötig starke Anschmelzung der
Formstücke verhindert.
Wie ohne weiteres einzusehen ist, können dabei einzelne an der Formwand anhaftende Oberflächenbereiche im unangeschmolzenen Zustand belassen werden, sofern die dadurch bedingten Haftkräfte nur sicher
durch das Eigengewicht der Formstücke überwunden
werden können. Selbstverständlich ist durch die richtige
Wahl der Fallhöhe, Ausbildung der Aufprallfläche usw.
dafür Sorge zu tragen, daß die herausfallenden Formstücke nicht in unerwünschter Weise beschädigt
oder verformt werden. Ebenso ist die Dicke der
Formwand möglichst so zu wählen, daß stärkere
ungleichmäßige Anschmelzungen der Formstückoberfläche vermieden werden.
Die für das erfindungsgemäße Verfahren verwendete
Form ist doppelseitig benutzbar, indem sie an entgegengesetzten Seiten je einen Formhohlraum
aufweist, die durch eine Zwischenwand voneinander getrennt sind. Die beiden Formhohlräume können als je
eine Vertiefung oder auch als mehrere nebeneinanderliegende Vertiefungen ausgebildet sein. Im Hinblick auf
eine rationelle Fertigung werden auf jeder Seite bevorzugt mehrere Vertiefungen vorgesehen. Die der
gewünschten Gestalt der zu gießenden Formstücke entsprechenden Vertiefungen werden vorzugsweise
gleich ausgebildet, können jedoch auch eine unterschiedliche Gestalt haben. Ist die Schmelze in den von
oben zugänglichen Vertiefungen erstarrt — was beispielsweise bei einer Schmelze aus Natrium- und
Kaliumhydroxid je nach den Abmessungen der Formstücke, dem Mischungsverhältnis usw. bis zu mehreren
Stunden dauern kann — so wird die Form um eine horizontale Achss um 180° gedreht, wobei erfahrungsgemäß
bei einem Gemisch aus Natrium- und Kaliumhydroxid nur rund 10% der Formstücke von selbst aus der
Form herausfallen. Dann werden die jetzt von oben zugänglichen Vertiefungen der anderen Formseite mit
einer weiteren Charge eines zu vergießenden Stoffes gefüllt, so daß die in den untenliegenden Vertiefungen
noch anhaftenden restlichen Formstücke angeschmolzen werden und nach wenigen Minuten herausfallen
können. Ist die Schmelze in den obenliegenden Vertiefungen erstarrt, beginnt der Zyklus von neuem.
Der Wärmeübergang von den Vertiefungen der einen Seite zu denen der anderen erfolgt besonders
vorteilhaft, wenn die Zwischenwand gemäß einem weiteren Vorschlag der Erfindung einen wellen-,
zickzackförmigen od. dgl. Querschnitt mit zumindest annähernd gleichmäßiger Dicke aufweist und die
Vertiefungen der Formhohlräume auf beiden Seiten der Zwischenwand abwechselnd aufeinanderfolgend in
einer Ebene liegend angeordnet sind, so daß die beiden nacheinander vergossenen Chargen auf beiden Seiten
der Zwischenwand im wesentlichen in gleicher Höhe liegen. Die abwechselnd aufeinanderfolgenden Vertiefungen
brauchen dabei nicht immer exakt in einer Ebene zu liegen, sondern müssen nur im wesentlichen in einer
Ebene angeordnet sein. Mit der erfindungsg?mäßen Vorrichtung wird erreicht, daß der Wärmedurchgang
von der einen Formseite zur anderen hin gleichmäßig über die gesamte Oberfläche der Vertiefungen erfolgt,
im Gegensatz zu einer solchen Anordnung, bei der die
sich gegenüberliegenden Vertiefungen auf jeder Seite noch untereinander durch zusätzliche Stege abgetrennt
sind, so daß der größte Teil der Wärme direkt über die Zwischenwand und nur ein relativ geringer Teil über die
Stege übertragen wird.
Die Erfindung ist in der Zeichnung in einem Ausführungsbeispiel gezeigt und wird anhand dieses
nachstehend noch näher erläutert. Die Figur zeigt in schematischer Darstellung und in der Ansicht eine
doppelseitig benutzbare oben und unten offene quaderförmige Form mit einer Zwischenwand 7 mit
zickzackförmigem Querschnitt, welche die beidseitig abwechselnd aufeinanderfolgenden und in gleicher
Höhe liegenden Vertiefungen 1 bildet. Die Vertiefungen 1 sind dabei so bemessen, daß sich nach dem Erstarren
der darin hineingegossenen Schmelze gut handhabbare Formstücke ergeben. An zwei sich gegenüberliegenden
Seitenflächen, vorzugsweise den Schmalseiten, ist je ein Drehzapfen 8 ausgebildet, der in einem nicht gezeigten
ίο Lager ruht und das Drehen der Form um 180°
ermöglicht. In der horizontalen Lage ist die Form mittels ebenfalls nicht gezeigter lösbarer Halteelemente
arretiert
Als Material für die Form hat sich bei Salzgemischen aus beispielsweise Natriumhydrid, Natrium- und Kaliumhydroxid
und auch bei Natrium rostfreier Stahl, der neben der Korrosionsbeständigkeit auch eine sehr
glatte Oberfläche aufweist, gut bewährt Zur Herstellung
gut handhabbarer Formstücke ist eine noch von Hand zu bedienende 1,5 m lange, 1 m breite und 0,25 m
hohe Form geeignet.
Reagiert der zu vergießende Stoff mit der umgebenden Atmosphäre, so wird das Vergießen in bekannter
Weise unter einer inerten Schutzgasatmosphäre vorgenommen, indem die Form mit einem nicht gezeigten
Deckel versehen und der so gebildete mehr odef weniger dicht abgeschlossene Formhohlraum mit einem inerten
Schutzgas gefüllt oder auch fortlaufend mit diesem durchspült wird. Das Füllen der Vertiefungen 1 erfolgt
dabei zweckmäßigerweise bei leicht nuer zu den
Vertiefungen 1 geneigter Form, indem zuerst die am höchsten gelegene und sich unter der dafür im Deckel
vorgesehenen Einfüllöffnung befindende Vertiefung 1 gefüllt wird, aus der die Schmelze dann in die tiefer
J5 gelegenen Vertiefungen 1 überläuft und diese nacheinander
füllt. Das Ende des Füilvorgangs kann beispielsweise über im Deckel angeordnete und mit Glas
abgedeckte Sichtöffnungen beobachtet werden. Nachdem der zu vergießende Stoff erstarrt ist, kann der
Deckel abgenommen werden, da dann im allgemeinen die Reaktion mit der umgebenden Atmosphäre nur noch
langsam ablaufL Die Formstücke können anschließend
in der erfindungsgemäßen Weise aus der Form herausgenommen und in ausreichend dicht schließenden
Behältern verwahrt werden.
Als Schutzgas kommt beispielsweise beim Vergießen
einer Schmelze aus Natrium- und Kaliumhydroxid, die bei einem Molverhältnis von 1 :1 eine Gießtemperatur
von etwa 250" C hat, im Hinblick auf die bei Anwesenheit von Wasser erfolgende Hydrolyse getrocknete
Luft oder ein anderes wasserfreies inertes Gas in Frage. Wird dagegen eine Natriumhydrid
enthaltende Schmelze vergossen, so kommt oberhalb einer bestimmten Grenztemperatur wegen der dann
außerdem möglichen Oxydation nur ein wasser- und sauerstoff freies Gas. beispielsweise Stickstcff. in Betracht.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (2)
1. Verfahren zum wechselweisen Gießen und Entformen von Formstücken aus einer Form, bei
dem eine Schmelze eines Alkalimetalls, Salzes oder Salzgemisches, insbesondere Natriumhydroxid-Kaliiimhydroxid- und Natriumhydrid-Natriumhydroxid-Kaliumhydroxid-Gemisches, in eine Form gegossen
wird und in dieser zu einem oder auch mehreren an der Formwand zumindest teilweise anhaftenden
Formstücken erstarrt, dadurch gekennzeichnet, daß in eine Form, die an entgegengesetzten Seiten je einen Formhohlraum aufweist, eine
weitere Charge der Schmelze des zu vergießenden Stoffes in den jeweils obenliegenden Formhohlraum
gegossen wird und daß mittels der durch die Formwand fließenden Wärme der eingegossenen
Schmelze das Formstück an der Unterseite der Form angeschmolzen und losgelöst wird.
2. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens
nach Anspruch 1 mit einer die Formhohlräume voneinander trennenden Zwischenwand, dadurch
gekennzeichnet, daß die Zwischenwand (7) einen wellen-, zickzackförmigen od. dgl. Querschnitt mit
zumindest annähernd gleichmäßiger Dicke aufweist und die Vertiefungen (t) der Formhohlräume auf
beiden Seiten der Zwischenwand (7) abwechselnd aufeinanderfolgend in einer Ebene liegend angeordnet sind.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19691922474 DE1922474C3 (de) | 1969-05-02 | 1969-05-02 | Verfahren und Vorrichtung zum wechselweisen Gießen und Entformen von Formstücken |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19691922474 DE1922474C3 (de) | 1969-05-02 | 1969-05-02 | Verfahren und Vorrichtung zum wechselweisen Gießen und Entformen von Formstücken |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1922474A1 DE1922474A1 (de) | 1970-11-05 |
DE1922474B2 DE1922474B2 (de) | 1978-08-10 |
DE1922474C3 true DE1922474C3 (de) | 1979-04-12 |
Family
ID=5733094
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19691922474 Expired DE1922474C3 (de) | 1969-05-02 | 1969-05-02 | Verfahren und Vorrichtung zum wechselweisen Gießen und Entformen von Formstücken |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE1922474C3 (de) |
-
1969
- 1969-05-02 DE DE19691922474 patent/DE1922474C3/de not_active Expired
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE1922474A1 (de) | 1970-11-05 |
DE1922474B2 (de) | 1978-08-10 |
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