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Umschaltventil Die Erfindung betrifft ein Umschaltventil für die Nahrungs-
und Genußmittelindustrie, vorzugsweise für ilch, mit einem zwischen dem Zu und Durchlaufstutzen
ange ordneten Doppelsit2 und einem zur Abführung der Leckflüssigkeit vorgesehenen
Leckageraum.
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Bekannt sind Umschaltventile mit zwei unabhängig voneinander axial
verschiebbaren Ventilsitzen und einem zwischen diesen Ventilsitzen angeordneten
Leckageraum, bei denen die in den Leckageraum eintretende Leckflüssigkeit mittels
eines durch die Ventilspindeln gebildeten ringförmigen Kanals oder mittels den an
einer Ventilspindel angeordneten Längsnuten abgeleitet und im Bereich zwischen Ventilgehäuse
und dem zur ausnahme der Pneumatik der Steuerautomatik dienenden Ventiluntersatz
ins Freie abgeführt wird.
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Diese Umschaltventile haben den Nachteil, daß durch die freie Abführung
der Leckflüssigkeit im Bereich zwischen Ventilgehäuse und Ventiluntersatz ein ziindringen
der Leckflüssigkeit in den Ventiluntersatz nicht immer vermieden werden kann. Das
hat zur Folge, daß die Luftfeuchtigkeit im Ventiluntersatz erheblich ansteigt, wodurch
unerwünschte Störungen an der Pneumatik des Umschaltventiles auftreten und eine
unerwünschte Verunreinigung des Ventiluntersatzes und der Pneumatik zu verzeichnen
ist.
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Um diesem Mangel abzuhelfen, ist eine Reinigung unvermeidlich, welche
einen zusätzlichen Arbeitsaufwand darstellt. Bei der Verwendung von Umschaltventilen
in der Nahrungs- und Genußmittelindustrie wird aus hygienischen und bakteriologischen
Gründen gefordert, daß die Umschaltventile einer täglichen gründlichen Reinigung
und Sterilisierung unterzogen werden. Zu diesemZweck müssen die bekannter Umschaltventile
täglich in ihre Einzelteile zerlegt und einzeln von Hand gereinigt und sterilisiert
werden. Diese Arbeiten sind auf'.
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wendig und erfordern vom Bedienungspersonal eine große Sorgfalt.
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Zweck der Erfindung ist esS ein Umschaltventil zu schaffen, dessen
Ausführung die beschriebenen Mängel der bekannten Umschaltventile ausschließt und
das den von der Nahrungs- und Genußmittelindustrie gestellten Forderungen gerecht
wird, indem eine gründliche und rationelle tteinigung möglich ist.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Abführung der Leckflüssigkeit
so auszubilden, daß Verunreinigunggen und Störungen an der Pneumatik des Umschaltventiles
ausgeschlossen werden und das Umschaltventil in den Reinigungskreislauf einer Erhitzungsanlage
usw. einbezogen werden kann.
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Erfindungsgemäß wird das dadurch erreicht , daß zum Zweck einer Umlaufreinigung
dle innere und äußere Ventilspindel in der ochaltstellung A im Bereich zwischen
dem Ventilgehause und dem Gehäuse der pneumatik mit eine ander verriegelbar sind,
wodurch durch Umschalten in die Schaltstellung B die Ventilsitze am durchlauf stutzen
geöffnet werden. Durch das Verriegeln der inneren und außeren Ventilspindel in der
ochaltstellung A und dem anschließenden Umschalten auf die Jchaltstellung B bleibt
der Leckageraum geöffnet, wodurch die von der Leckflüssigkeit berührten Teile mit
gereinigt werden. Damit wird erreicht, daß keine Teile des Umschaltventils von Hand
gereinigt werden müssen.
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Um Störungen und Verunreinigungen in der Pneumatik zu vermeiden, wird
erfindungsgemäß die innere Ventilspindel als Hohlspindel ausgelegt und so ausgebildet,
daß diese aus dem am Ventilgehäuse angeordneten Gehäuse der Pneumatik herausragt.
Dadurch wird erreicht, daß die Leckflüssigkeit erst hinter dem Gehäuse der Pneumatik
ins Freie abgeführt wird und ein Eindringen der Leckflüssigkeit in das Gehäuse der
Pneumatik ausgeschlossen ist.
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Die Erfindung soll nachstehend an einem Ausführungsbeispiel naher
erläutert werden, In den zugehörigen Zeichnungen zeigen: Fig. 1: einen schnitt durch
ein Umschaltventil in der Schaltstellung A, Fig. 2: einen Schnitt C-C durch die
innere und äußere Ventilspindel.
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In einem Ventilgehäuse 5 ist die als Hohlspindel ausgebildete innere
Ventilspindel 2 in der äußeren Ventilspidel 3 angeordnet. Am, dem Durchlaufstutzen
11 zugewandten nde der inneren und äußeren Ventilspindel 2; 3 sind die Ventilsitze
7; 8; 16 und ein zwischen den Ventilsitzen 7; 8 angeordneter Leckegeraum 1 vorgesehen.
Die Ventilspindel 2 ist so ausgelegt, daß sie durch das mit dem Ventilgehäuse 5
über Stehbolzen 14 verbundene Gehäuse der pneumatik 6 durchgeführt wird.
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Die innere und äußere Ventilspindel 2; 3 sind im Bereich zwischen
Ventilgehäuse 5 und dem Gehäuse der Pneumatik 6 vorzugsweise mit Nuten 4a; 4b versehen,
die zur Verriegelung der inneren mit der du@erern Ventilspindel 2; 7 dienen. Während
des Betriebes des Umschaltventils tritt das erhitzte Medium, vorzugsweise Milch,
durch den Zulaufstutzen 12 in das Umschaltventil ein. Hat die automatische messung
der Temperatur der Milch ergeben, daß die vorgewählte Temperatur eingehalten wurde,
schaltet das Umschaltventil in die Schaltstellung B, wodurch der Ventilsitz 9 schließt
und die V-ntilsitze 7; 8 öffnen, so da die Milch durch den Durchlaufstutzen 11 austrttt.
Hat die Messung ergeben, daQ die Milch nicht genügend erhitzt war, schaltet das
Umschaltventil in die schaltstellung A, die Ventilsitze 7; 8 schließen, der Ventilsitz
9 öffnet, so daß die ungenügend erhitzte Milch über den Umlaufstutzen 10 nochmals
durch die rhitzungsanlege geführt wird. Die dabei den Ventilsitz 8
durchdringende
Leckflüssigkeit wird in dem zwischen den Ventilsitzen 7; 8 angeordneten Leckagenraum
1 aufgefangen und durch die als Hohlspindel ausgebildete innere Ventilspindel 2
bis hinter das Gehäuse der Pneumatik 6 geführt, wo sie ins Freie abgeleitet wird.
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Zum Zweck der Reinigung wird das Umschaltventil in die behaltstellung
A gefahren und die innere und äußere Ventilspindel 2; 3 miteinander vorzugsweise
mittels Nuten 4a; 4b und eines zur Verriegelung vorgesehenen Werkzeuges z.B. Schraubenschlüssel
u.a. verriegelt. Anschließend wird das Umschaltventil in die Jehaltstellung B gefahren.
Durch die Verriegelung der inneren und äußeren Ventilspindel 2; 5 werden in der
Schaltstellung B die Ventilsitze 7; 8; 16 nicht geschlossen, so daß alle milchberührten
Teile und Durchflüsse sowie der Leckageraum 1 geöffnet bleiben und die Reinigungsflüssigkeit
durch den Durchlaufstutzen und durch den geöffneten Leckageraum 1 strömt, so daß
die als Hohlspindel ausgebildete innere Ventilspindel 2 von der Reinigung mit erfaßt
wird. Durch Aufstecken eines Verbindungsschlauches auf das Ende der inneren Ventilspindel
2 kann die Reinigungsflüssigkeit über die Srhitzungsanlage wieder mit in den Umlauf
einbezogen werden, so daß ein Verlust an lkeinigungsflüssigkeit ausgeschlossen ist.
Die Ventilkammern 13 sind so ausgelegt, daß unzugängliche räume und seharfe Ecken
ausgeschlossen sind.