DE1915271U - Wandverkleidungsplatte mit stahlenschutz. - Google Patents

Description

2.5-

Dr. MEDIGER

Us ist bekannt, daß für eine energiereiche radioaktive Strahlung die Halbwertsdicke einer absorbierenden 7/and in erster iMäherung eine lineare Funktion des spezifischen Gewichtes des V/andungsnateriales ist. Übliche Absorptionsstoffe sind unter anderem Blei (Halbwertsdicke etwa 1,2 cm), Eisen (Halbwertsdicke etwa 1₃5 cm), Beton (Halbwertsdicke etwa 6 cm), Wasser (Halbwertsdicke etwa 12 cm), Wandungen, die /-egeii radioaktive Strahlungen isoliert werden sollen, werden nach clera S¹TaId der iechnik mit diesen Stoffen in entsprechenden Schichtdicken umgeben bzw. belegt.

33 s ist ferner bekannt, daß hochpolymere Stoffe, wie Polymerisate und Kischpolymerisate, von Vinylhalogeniden und Estern der Acrylsäuren, Polyesterharze, Itliogiylinharze und dergleichen mit großen Mengen anorganischer Füllstoffe vermischt werden, um die mechanischen, elektrischen, thermischen oder akustischen Charakteristiken der Polymerisate in bestimmten gewünschten Richtungen zu verändern. Derartige gefüllte Kunststoffe werden u. a. als Dämpfungsbelege zur Verringerung der Biegeschwingungsamplituden von Blechkonstruktionen, sowie als Däinnungsschichten zur Senkung des Luftschallpegels verwendet.

Werkstoffe sum Dämpfen von Biegeschwingungen und zur Dämmung des Luftsclialls auf der Basis you Kunststoffen, Kautschuk oder Bitumen werden entweder unmittelbar auf die schwingfähige" Fläche aufgespritzt oder aufgespachtelt oder man ordnet mit Abstandhaltern aus geschäumten Kunststoffen, rohen oder imprägnierten Pappen, Filzlagen, oder dergleichen die Dämpfungs- und Dämmungsschichten in eil er gewissen Entfernung von der schwingungsfähigen Fläche aus Blech oder dergleichen an. Auch im Sandwichaufbau können Dämmungsschichten als Folie oder Spritzbelag zwischen zwei schwingungsfähigen Blechen angebracht "/erden. Bisher sind derartige Sandwichkonstruktionen nur als Aufbau Blech-Dänpfungsschicht- Blech bekannt.

Die Eachteile dieser bekannten Anordnungen liegen vor allem in den benötigten langen Trocknungszeiten und hohen Trocknungstemperaturen der Spritzbeläge, die bis zu 60 Prozent Wasser und andere Lösungsmittel enthalten, welche vollständig aus den Belägen entfernt werden müssen.

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Die hochisoliereiiden Sandwiehionstruktionen bieten wieder Schwierigke: ten in der Verklebung und -Verformung der Anordnungen aus Eunststoffschichten rait zwei Blechen, sowie bei der Anwendung höherer Temperaturen bei Ausbesserungsarbeiten (Schweißen, Hartlöten) derselben (V rkohlungen der Kunststoffzwischenschicht können nicht behoben werden). .

Zur Vermeidung dieser Schwierigkeiten wurde eine neue Wandverkleidung mit Strahlungsschutz entwickelt. Sie besteht aus;

a)'einer Schicht eines weichgemachten, gefüllten oder ungefüllten Polymerisats oder Mischpolymerisats auf Basis von Vinylverbindungen, Estern oder Acrylsäure oder modif. Polyamiden^

b) einer Schicht eines mit gepulverten Schwernetallen oder Mineralien in Mengen bis zu 500 Gewichtsprozenten gefüllten Polymerisaten oder Mischpolymerisaten von Vinylverbindungen, Estern oder Acrylsäuren, Athoxylinharzen, gesättigten oder ungesättigten Polyesterharzen und dergleichen. ■

Als Füllstoffe kommen Blei, Bleiverbindungen, wie Bleiglätte, Eisen, Eiseiioxydsciilamoi, Schwerspat oder Quarz in Präge.

Die Schicht a) besteht aus viskoelastischem Material und bewirkt mit der Schicht b) kombiniert eine Dämpfung und Dämmung auftretender Schallenergie, wobei die Schicht b) auf Grund ihres füllstoffanteiles das Absorptionsvermögen des Wandbelages für radioaktive Strahlungen bestimmt.

Die Schicht b) bewirkt den Strahlenschutz, wobei ihr Anteil an Füllstoffen das Absorptionsvermögen des Wandbelages für radioaktive Strahlungen bestimmt. Beispielsweise ergibt auf einem 0,1 cm starkem Stahlblech eine mit 300 Gewichtsprozent Eisen gefüllte Kunststoffschicht b) in einer Schichtdicke von 0,23 cm eine Steigerung der

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Stx-ahlungsabsorption um den Faktor zwei. Bei spezifisch schweren" Fülls-toffen, wie Bleipulver und Bleiglätte, wird der gleiche Effekt bereits mit kleineren Schichtdicken erreicht. Die Wirkung der neuen Wandverkleidung beruht auf der Kombination einer biegeharten, mit spezifisch schweben pulverförmigen Stoffen in großen Mengen gefüllten Kunststoffschicht mit einer viskoelastischen Kunststoff- schicht, wobei die W_erkstoffe so gewählt werden, daß mit oder ohne einen kurzen Trocknungsgang die VerfestigLing der Schichten ohne lösungsmittelahgabe erfolgt. Die Dämpfungsschicht a) kann als vorgefertigte Folienbahn mittels eines übliches. Haftklebers auf die au belegende Hache aufgeklebt werden. Die Dämpfungsschicht a) und die Dämpf unggchxeht b) vier den in Form einer vorgefertigten Foli^iibahn an Ort gebracht. Als Trägerschicht können die verschiedensten Materialien dienen, welche flexibel oder starr sein können. Ist die Trägerschicht flexibel, so kann die Wandverkleidung in Rollen als Meterware hergestellt werden. Ist die Trägerschicht starr, so wird die Wandverkleidung vorzugsweise in Plattenform in handlichen^ Abmessungen herwie sie auf dem Bau beispielsweise für oder dergleichen üblich ist.

Das Aufbringen der Strahlenschutzschicht auf die Trägerschicht läßt sich aber auch im flüssigen Zustand mittels eines heizbaren D_ruckge fäßes und einer Spritzpistole warm bei einer Arbeitstemperatur von 120 bis 150 0 unmittelbar auf das nackte oder grundierte Blech auftragen.

Die Stralilungsschutzschicht b).::wird je nach dem gewählten A_usgangsmaterial entweder mittels eines heizbaren Dpuclcgefäßes und einer Spritzpistole in beliebiger Dicke warm bei einer ArbeitsteBipevatur von etwa 15O⁰C oder aber mit einer Ein- bzw» Zweikomponenten-'Spritzpistole kalt auf die viskoelastische Schicht aufgetragen. Beide Schichten sind nach dem Auftrag, und der dank der Abwesenheit von Lösungsmitteln sofort eintretenden Aushärtung nicht mehr ohne Zerstörung trennbar.

s /

Dr. MEDlGER

Die absolute und relative Dicke der S chi eilten a) und b) wird in jedem Einzelfalle auf den Typ der zu behandelnden WandüTläche abgestimmt. Je nachdem kann die Schicht a) oder die Schicht b) stärker ausgebildet sein, oder es können auch beide die gleiche Stärke aufweisen. " ■ ..

Dank der viskoelastischen Eigenschaft der Schicht a) und dem hohsn Elastizitätsmodul der Schicht b.) liegt der Y rlustmodul des kornbinierten Wandbelages der Erfindung in der Größenordnung der bekannten Sandwichkonstruktion die aus einer viskoelastischen Kunststoffschicht zwischen zwei einschließenden Blechen besteht. Der Wandbelag der Epfindung vereinigt große dynamische Biegeweichheit mit relativ hoher statischer Biegesteife. Im Zugversuch wurden folgende Zufestiglieiten ermittelt:

Schicht a) : ca 5 kp/cm ² nach DIN 53 373 Schicht b) : ca 500 kp/cm ² nach DIN 53 455.

Der dynamische Elastizitätsmodul, gemessen im Biegeschwingungsversuch nach Oberst und Frankenfeld A.B. 1,1952 konnte bei der Schicht a) zwischen etwa 5.10 und 5.10 kp/cm liegen und bei der Schicht b) gleich oder größer als 1.10 kp/cm sein.

Patentanwalt

Claims (4)

RAr.529 275*27.7.64 Dr.MEDIGER Schutzansprüche:

1. WandVerkleidungsplatte mit Strahlungsschutz aus Kunststoffen und strahlungsabsorbierenden Füllstoffen, bestehend aus einer starren oder flexiblen Trägerschicht, auf welche

a) eine Dämpfungsschicht aus weichgemachten gefüllten oder ungefüllten Polymerisaten oder Mischpolymerisaten aus Vinylverbindungen oder Estern von Acrylsäuren aus Polyamiden oder Polyisobutylen und

b) eine Strahlungsschutzschicht aus ebensolchen Polymerisaten, Äthoxylinharzen, gesättigten oder ungesättigten Polyesterharzen und dergleichen, welche die 1,5 bis fünffache Menge in pulverisierten Schwermetallen, Schwermetallverbindungen oder Mineralien enthalten, aufgebracht ist, wobei die trockenen Schichten ohne Lösungsmittelabgabe ausgehärtet und miteinander und mit der Trägerschicht verbunden sind.

2. Wandverkleidungsplatte nach Anspruch 1), bestehend aus einer Schicht a) in Form einer vorgefertigten Folie, welche mittels eines an sich bekannten Heftklebers auf die Wandfläche aufgeklebt ist.

3. Wandverkleidungsplatte nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Schicht a) entweder ungefüllt ist oder zumindest im Gewichtsprozent spezifisch leichtere aktive Füllstoffe, wie Graphit, Glimmer, Vermiculit enthält

4. Wandverkleidungsplatte nach Anspruch 1-3, dadurch gekennzeichnet, daß die Schicht b) auf hundert Gewichtsteile Kunststoff 150 bis 500 Teile Blei, Bleiglätte, Eisen, Eisenoxydschlamm, Bariumsulfat oder Quarz enthält.