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Die vorliegende Erfindung betrifft eine spachtelbare
ablative Beschichtungszusammensetzung zum Schützen eines
Substrats unter Bedinungen hoher Temperatur, hoher
Geschwindigkeit und Erosion.
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Ablative Materialien werden als Hitzeschilde benutzt, um
Raumfahrzeuge zu schützen, wenn diese Bedingungen hoher
Geschwindigkeit und hoher Temperatur während des Starts und
während des Wiedereintritts in die Erdatmosphäre ausgesetzt
sind. Diese Materialien müssen ein gutes Haftvermögen an
dem Substrat aufweisen, biegsam genug sein, um für
Wärmedehnungsstabilität zu sorgen, eine gute thermische
Stabilität haben und eine geringe thermische Leitfähigkeit
aufweisen.
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Ablative Materialien, die gegenwärtig in Gebrauch sind,
können grob als entweder feste Materialien oder an Ort und
Stelle ausgehärtete Beschichtungszusammensetzungen
kategorisiert werden. An Ort und Stelle ausgehärtete ablative
Beschichtungszusammensetzungen können entweder
Zusammensetzungen mit niedriger Viskosität für einen Spritzauftrag
oder Zusammensetzungen mit hoher Viskosität zum Auftragen
durch Aufspachteln von Hand sein.
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Feste Abdeckungen (z.B. Korkplatten oder Keramikblöcke)
müssen an das zu schützende Substrat angepaßt und angeklebt
werden. Die Herstellung einer glatten Abdeckung aus festen
ablativen Materialien und das Entfernen der verbrannten
Abdeckung von dem Raumschiff nach dem Wiedereintritt sind
schwierige, zeitraubende und teuere Prozesse.
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Die US-A-3 380 941 beschreibt eine ablative
Wärmeisolationszusammensetzung, die ein Silicon, Epoxidharz, Kork und
ein Härtungsmittel enthält.
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Durch Spritzen aufgetragene Beschichtungszusammensetzungen,
wie sie in der US-A-4 077 921 beschrieben sind, haben
einige der Schwierigkeiten überwunden, die mit festen
Abdeckungen verbunden sind, sind aber nicht in allen Situationen
anwendbar. Festes ablatives Material wie z.B. eine
Korkplatte wird noch benutzt, um vorstehende Gebilde zu
schützen, und ablative Beschichtungszusammensetzungen hoher
Viskosität werden benutzt, um primäre ablative Schichten zu
verschließen und zu reparieren.
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Herkömmliche ablative Beschichtungszusammensetzungen hoher
Viskosität sind in bedeutsamer Hinsicht jeweils mit
Nachteilen behaftet (z.B. hohe Kosten, kurze Topfzeit oder
gefährliche Bestandteile).
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Was auf diesem Gebiet benötigt wird, ist eine ablative
Beschichtungszusammensetzung, die die obigen Beschränkungen
beseitigt.
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Die spachtelbare ablative Beschichtungszusammensetzung nach
der vorliegenden Erfindung enthält
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67 Gewichtsprozent bis 73 Gewichtsprozent einer Mischung
aus einem Epoxidharz und einem Amidaushärtungsmittel, wobei
die Gewichtsmenge des Amidaushärungsmittels gleich der
Gewichtsmenge des Epoxidharzes mulitipliziert mit einem
Faktor zwischen 0,97 und 1,03 ist,
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22 Gewichtsprozent bis 28 Gewichtsprozent
Mikroglashohlperlen, die eine Partikelgröße zwischen 20 und 200 um und eine
Schüttdichte zwischen 0,185 und 0,195 g/cm³ haben, und
4,5 Gewichtsprozent bis 5,5 Gewichtsprozent gemahlener
Kork, der eine Partikelgröße zwischen 0,42 und 0,84 mm hat.
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Eine spachtelbare ablative Beschichtungszusammensetzung ist
offenbart. Die Zusammensetzung enthält 67 Gewichtsprozent
bis 73 Gewichtsprozent einer Mischung aus einem Epoxidharz
und einem Amidaushärtungsmittel, 22 Gewichtsprozent bis 28
Gewichtsprozent Mikroglasperlen und 4,5 Gewichtsprozent bis
5,5 Gewichtsprozent gemahlenen Kork. Die Menge des
Amidaushärtungsmittels ist gleich der Menge des Epoxidharzes mal
einem Faktor zwischen 0,97 und 1,03.
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Ein weiterer Aspekt der Offenbarung beinhaltet ein
Verfahren zum Schützen eines Substrats in einer erosiven Umgebung
bei hoher Temperatur und hoher Geschwindigkeit. Das
Verfahren beinhaltet das Auftragen der spachtelbaren ablativen
Beschichtungszusammensetzung, die oben erläutert worden
ist, auf das Substrat und das Aushärten der
Zusammensetzung.
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Die vorgenannten und andere Merkmale und Vorteile der
vorliegenden Erfindung werden aus der folgenden Beschreibung
und den beigefügten Zeichnungen deutlicher werden.
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Die Figur zeigt die Rückgangsgeschwindigkeit der ablativen
Beschichtung nach der vorliegenden Erfindung und einer
exemplarischen herkömmlichen Beschichtung über der
Erwärmungsgeschwindigkeit.
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Die Mischung aus Epoxidharz und Amidaushärtungsmittel nach
der vorliegenden Erfindung kann aus irgendeinem Epoxidharz
und irgendeinem Aushärtungsmittel bestehen, kombiniert in
irgendeinem Verhältnis, das die verlangte Topfzeit ergibt,
bei Umgebungstemperatur aushärtet und der ausgehärteten
spachtelbaren ablativen Beschichtungszusammensetzung die
erforderliche Festigkeit, Haftfähigkeit, Härte und
Wärmestabilität verleiht.
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Epichlorhydrin/Bisphenol-A-Typ-Epoxidharze werden
bevorzugt. Ein Epichlorhydrin/Bisphenol-A-Typ-Epoxidharz, das
sich für die Ausführung der vorliegenden Erfindung als
besonders geeignet erwiesen hat, ist unter der Bezeichnung
Scotch-Weld Epoxy Adhesive 2216B (Translucent) bekannt und
wird von der 3M Corporation hergestellt.
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Amidaushärtungsmittel werden bevorzugt. Ein
Amidaushärtungsmittel,
das sich für die Ausführung der vorliegenden
Erfindung als besonders geeignet erwiesen hat, ist Scotch-
Weld Epoxy Adhesive 2216A (Translucent) und wird von der
3M Corporation hergestellt.
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Es wird bevorzugt, daß die Mischung aus Epoxidharz und
Amidaushärtungsmittel zwischen 67 Gewichtsprozent und 73
Gewichtsprozent der ablativen Beschichtungszusammensetzung
ausmacht und daß die Mischung am bevorzugtesten zwischen 69
Gewichtsprozent und 71 Gewichtsprozent der Zusammensetzung
ausmacht. Es wird bevorzugt, daß die Gewichtsmenge an
Amidaushärtungsmittel in der Mischung gleich der Gewichtsmenge
an Epoxidharz in der Mischung multipliziert mit einem
Faktor zwischen 0,97 und 1,03 ist, und am meisten wird
bevorzugt, daß die Gewichtsmenge an Amidaushärtungsmittel gleich
der Gewichtsmenge an Epoxidharz mulitpliziert mit einem
Faktor zwischen 0,99 und 1,01 ist.
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Die Mikroglasperlen nach der vorliegenden Erfindung können
irgendwelche hohlen diskreten Kugeln aus
Alkalimetallsilicatglas sein, die der Beschichtungszusammensetzung die
gewünschte niedrige Dichte und die erhöhte Flammbeständigkeit
geben. Mikronatriumborsilicatglasperlen mit einer
Partikelgröße zwischen 20 um (Mikrometer) und 200 um (Mikrometer)
und einer Schüttdichte zwischen 0,185 Gramm/Kubikzentimeter
(g/cm³) und 0,195 g/cm³ werden bevorzugt. Im Handel
erhältliche Mikroglasperlen, die sich für die Ausführung
der vorliegenden Erfindung als geeignet erwiesen haben,
sind bekannt als IG-101 Glass Eccospheres , hergestellt
von Emerson and Cuming. Die Mikroglasperlen sollten
zwischen 22 Gewichtsprozent und 28 Gewichtsprozent der
überzugszusammensetzung ausmachen und am bevorzugtesten
zwischen 24 Gewichtsprozent und 26 Gewichtsprozent der
Zusammensetzung ausmachen. Es wird bevorzugt, daß die
Glasperlen auf eine Weise verpackt und gelagert werden, daß sie
gegen Feuchtigkeitsabsorption geschützt sind.
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Der gemahlene Kork nach der vorliegenden Erfindung kann
irgendein gemahlener Kork sein, welcher der
Beschichtungszusammensetzung die gewünschte niedrige Dichte und geringe
Wärmeleitfähigkeit verleiht. Die Partikelgröße des
gemahlenen Korks ist so, daß er durch ein 0,42 mm (20 mesh) Sieb
hindurchgeht, jedoch auf einem 0,84 mm (40 mesh) Sieb
zurückgehalten wird. Ein geeigneter gemahlener Kork ist
bekannt als Granulated Cork , 20/40 Screen, hergestellt von
Sheller Globe, Incorporated. Es wird bevorzugt, daß der
gemahlene Kork zwischen 4,5 Gewichtsprozent und 5,5
Gewichtsprozent der Beschichtungszusammensetzung ausmacht und daß
am bevorzugtesten der gemahlene Kork zwischen 4,8
Gewichtsprozent und 5,2 Gewichtsprozent der
Beschichtungszusammensetzung ausmacht. Es wird bevorzugt, daß der Kork auf eine
Weise verpackt und gelagert wird, daß er gegen
Feuchtigkeitabsorption geschützt ist.
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Die Elemente der Beschichtungszusammensetzung nach der
vorliegenden Erfindung müssen sorgfältig vermischt werden, um
eine homogene Mischung zu erzielen. Die
Beschichtungszusammensetzung nach der vorliegenden Erfindung kann unter
Verwendung von herkömmlicher Mischausrüstung herkömmlicher
Größe gemischt werden, beispielsweise eines
Hobart-Mischers, hergestellt von Hobart Corporation. Um richtiges
Aushärten zu gewährleisten, sollten das Epoxid und das
Aushärtungsmittel miteinander vermischt werden, kurz bevor die
Mikroglasperlen und die Füllmaterialien aus gemahlenem Kork
zugesetzt werden. Es wird bevorzugt, daß das Epoxidharz und
das Aushärtungsmittel für eine Zeitspanne zwischen 30
Sekunden und 60 Sekunden vor dem Zusetzen der Füllmaterialien
vermischt werden. Es wird bevorzugt, daß die
Zusammensetzung für eine zusätzliche Zeitspanne zwischen 3 Minuten und
5 Minuten nach dem Zusetzen der Füllmaterialien
durchgemischt wird.
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Die Beschichtungszusammensetzung ist bei Raumtemperatur
selbstaushärtend, und die Aushärtungsgeschwindigkeit ist
sowohl für die Temperatur als auch für die relative
Feuchtigkeit empfindlich. Zum Beispiel, die Zusammensetzung hat
eine Topfzeit oder Arbeitszeit von 90 Minuten in einer
kontrollierten Umgebung bei einer Temperatur zwischen 22 ºC
und 25 ºC (72 ºF und 76 ºF) bei der relativen Feuchtigkeit
zwischen 50 % und 60 %. Als eine weitere Illustration, in
einer unkontrollierten Umgebung bei einer Temperatur
zwischen 30 ºC und 35 ºC (85 ºF und 95 ºF) bei einer relativen
Feuchtigkeit zwischen 70 % und 80 % in direktem Sonnenlicht
hat die Zusammensetzung eine Topfzeit von etwa 45 Minuten.
Die Aushärtungsreaktion dauert bei Raumtemperatur mehrere
Tage an und ist innerhalb von 8 bis 10 Tagen abgeschlossen.
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Die Beschichtungszusammensetzung kann während einer
Zeitspanne durch Handspachteln aufgebracht oder geformt werden,
die kürzer als die oder etwa gleich der Topfzeit des oben
erläuterten Materials ist.
Beispiel I
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Die Substrattafeln wurden aus 0,32 cm (1/8 Zoll) dickem
2219-T87-Aluminium hergestellt, aus dem Tafeln von 30 cm x
30 cm (12 Zoll x 12 Zoll) zugeschnitten wurden. Die
Oberflächen der Tafeln wurden mit Perchlorethylen gereinigt,
chromatumwandlungsbeschichtet, grundiert (Sikken Primel
No. 463-6-3) und angestrichen (Sikken's Topcoat No. 443-3-
1). Die angestrichenen Oberflächen wurden mit
100-Grit-Sandpapier kreuzweise leicht geschliffen und mit
Perchlorethylen saubergewischt.
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In einem Hobart-Mischer wurde eine spachtelbare ablative
Beschichtungszusammensetzung gemischt, die als Booster
Trowelable Ablative (BTA) bekannt ist, enthaltend 35 Gew.%
Epoxidharz (Scotch-Weld 2216B), 35 Gew.%
Amidaushärtungsmittel (Scotch-Weld 2216A), 25 Gew.% Mikroglasperlen (IG-
101 Glass Eccospheres ) und 5 Gew.% Granulated Cork
(20/40-Sieb). Das Aushärtungsmittel und das Epoxidharz
wurden in den Hobart-Mischer eingegeben und für 45 Sekunden
gemischt. Die Glasperlen und der Kork wurden in den Mischer
eingebracht, und die Zusammensetzung wurde dann für
zusätzliche 3 Minuten durchgemischt.
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Die spachtelbare ablative Beschichtungszusammensetzung
wurde auf die Substrattafeln durch Handspachteln
aufgebracht. Eine gleichmäßige Verteilung wurde erzielt durch
Einsetzen des Substrats in einen Rahmen von 30 cm x 30 cm
(12 Zoll x 12 Zoll) und anschließendes Auftragen und
Planieren der Beschichtungszusammensetzung. Den Tafeln wurde
gestattet, für 24 Stunden bei Umgebungstemperatur
auszuhärten, bevor der Rahmen entfernt wurde, und gestattet, für
insgesamt 10 Tage auszuhärten, bevor weiteres Testen
erfolgte. Die Testtafeln wurden dann in Testproben von
geeigneter Größe zerschnitten, wie im folgenden erläutert.
Jede Probe wurde bei minimalem Materialabtrag mit
Sandpapier planiert und geglättet und anschließend von Sandresten
saubergebürstet.
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Zugproben wurden aus den Testtafeln zugeschnitten. Die
Proben wurden mit einem Satec-System-Zugtester bei 24 ºC (75
ºF) mit einer Querkopfgeschwindigkeit von 1,27 mm (0.05
Zoll) pro Minute getestet. Die Gesamtbelastung beim Ausfall
wurde benutzt, um die Zugfestigkeit zu bestimmen. Mittlere
Zugwerte in MPa (Pfund/Quadratzoll (psi)) für 30 Proben von
5 x 5 cm (2" x 2") mit 1,27 cm (1/2") dicken Schichten der
Beschichtung sind in Tabelle 1 angegeben. Die Mehrheit der
Ausfälle erfolgte an der
Grundierung/Decküberzug-Grenzfläche, was zeigt, daß die Kohäsionsfestigkeit und die
Haftfestigkeit der Beschichtungszusammensetzung an dem
Decküberzug stärker ist als die Haftfestigkeit zwischen der
Grundierung und dem Decküberzug.
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Dichtewerte wurden aus Gewichts- und Volumenmessungen
berechnet. Die lineare Dichte wurde berechnet durch Messen
der Abmessungen einer Probe an fünf separaten Stellen für
jede Abmessung, um mittlere Abmessungen zu erzielen, und
Wiegen der Probe auf einer Analysenwaage. Nach dem Wiegen
wurde die Beschichtungszusammensetzung von dem Substrat
entfernt, wobei die Grundierung und der Anstrich intakt
gelassen wurden. Das Substrat wurde für die endgültige
Berechnung gewogen und gemessen. Die Mittelwerte in g/cm³
(Pfund/Kubikfuß, (lb/ft³)) von zwei Lineardichtemessungen
sind in der Tabelle 1 angegeben.
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Die Härte der ausgehärteten Beschichtung wurde unter
Verwendung eines Shore-"C"-Härtemessers gemessen. Diese
Meßwerte wurden an jeder der Zugproben vor dem Zugtest
ermittelt. Mittlere Härtewerte sind in Tabelle 1 angegeben.
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Paralleles Testen erfolgte unter Verwendung einer
exemplarischen herkömmlichen spachtelbaren ablativen Beschichtung
(MTA-2). Die Ergebnisse sind ebenfalls in Tabelle 1
angegeben.
TABELLE 1
Zugfestigkeit MPa (psi)
Dichte g/cm³ (lb/ft³)
Härte (Shore "C")
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Die spachtelbare ablative Beschichtung nach der
vorliegenden Erfindung (BTA) wies eine höhere Zugfestigkeit und eine
niedrigere Dichte als die herkömmliche spachtelbare
ablative Beschichtung (MTA-2) auf.
Beispiel II
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Die ablative Beschichtung nach der vorliegenden Erfindung
schützt ein unter ihr liegendes Substrat durch allmähliches
Verbrennen und Zurückgehen, wenn sie erodierenden
Umgebungen hoher Temperatur und hoher Geschwindigkeit ausgesetzt
ist. Das Testen wurde durchgeführt, um die Geschwindigkeit
zu kennzeichnen, mit der die ablative Beschichtung nach der
vorliegenden Erfindung unter verschiedenen Bedingungen
zurückgeht, und um die Fähigkeit der Beschichtung zu
überprüfen, ein Substrat unter simulierten
Wiedereintrittsbedingungen zu schützen.
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Eine spachtelbare ablative Beschichtungszusammensetzung
wurde wie im Beispiel I angesetzt und gemischt. Eine 1,27
cm (0.5") dicke Schicht der Beschichtung wurde durch
Handspachteln auf jedes von acht Aluminiumsubstraten von 50 cm
x 50 cm x 0,32 cm (20" x 20" x 1/8") gemäß dem im Beispiel
I beschriebenen Verfahren aufgebracht. Eine 1,27 cm (0.5")
dicke Schicht der Beschichtung wurde auf jedes von vier
Aluminiumsubstraten von 50 cm x 50 cm x 0,32 cm (20" x 20"
x 1/8") aufgebracht, indem die Beschichtung zwischen das
Substrat und eine es bedeckende Form gespritzt wurde.
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Jede Probe wurde auf der oberen Oberfläche einer 87 cm
(34") langen x 31 cm (12") breiten, wassergekühlten,
keilförmigen Vorrichtung zum Testen befestigt. Jede Probe wurde
Bedingungen hoher Geschwindigkeit (MACH 4) und hoher
Temperatur (782 ºC (1440 ºF)) in einem
Hochgeschwindigkeitswindkanal mit jeder von vier
Erwärmungsgeschwindigkeiten von 117 kJ/m²-s, 234 kJ/m²-s, 351
kJ/m²-s und 468 kJ/m²-s (10 BTU/ft²-s, 20 BTU/ft²-sec, 30
BTU/ft²-sec und 40 BTU/ft²-sec) ausgesetzt. Der Scheitel
der keilförmigen Vorrichtung war zu der Windquelle hin
ausgerichtet, und die Erwärmungsgeschwindigkeit wurde durch
Verändern des Winkels der Vorrichtung in bezug auf die
Luftströmung verändert. Ein zweites keilförmiges Teil,
bekannt als ein "Stoßgenerator", wurde über der Oberfläche
der Probe positioniert. Der Winkel des Stoßgenerators in
bezug auf den Luftstrom wurde eingestellt, um den Luftstrom
abwärts zu der Oberfläche der Probe hin abzulenken und ein
schmales Band der Probe intensiver zu erwärmen, um die
Erwärmungsgeschwindigkeiten von 351 kJ/m²-s (30 BTU/ft²-
sec) und 468 kJ/m²-s (40 BTU/ft²-sec) zu erzielen. Die
Dicke der Beschichtungsschicht wurde mit einem
elektronischen Verdrängungsmeßsystem periodisch gemessen. Die
Rückgangsgeschwindigkeit wurde als die Differenz zwischen
der Anfangsdicke der unverbrannten Beschichtung und der
Enddicke der unverbrannten Beschichtung dividiert durch die
Dauer der Beaufschlagung mit einer besonderen
Erwärmungsgeschwindigkeit berechnet.
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Entwurfskurven, welche die Rückgangsgeschwindigkeit zur
Erwärmungsgeschwindigkeit in Beziehung setzen, wurden für
gespachtelte BTA-Proben, für geformte BTA-Proben und für
gespachtelte MTA-2-Proben erzeugt. Diese Kurven hatten die
Form:
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= x y
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wobei gilt = Rückgangsgeschwindigkeit in 25,4 um/s
(mil/sec) und = Erwärmungsgeschwindigkeit in 11,7 kJ/m²-s
(BTU/ft²-sec) Die x- und y-Koeffizienten für jedes
Material sind in Tabelle 2 aufgelistet.
TABELLE 2
gespachteltes BTA
geformtes BTA
gespachteltes MTA-2
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Die Entwurfskurven sind in der Figur gezeigt, in welcher
die Kurve A die Entwurfskurve für gespachteltes BTA ist,
die Kurve B die Entwurfskurve für geformtes BTA ist, und
die Kurve C die Entwurfskurve für gespachteltes MTA-2 ist.
Es sei angemerkt, daß innerhalb des interessierenden
Bereiches von Erwärmungsgeschwindigkeiten (d.h. 117 bis 468
kJ/m²-s (10 BTU/ft²-sec bis 40 BTU/ft²-sec)) die
Entwurfskurven für die spachtelbare ablative Beschichtung nach der
vorliegenden Erfindung (BTA) unter denjenigen für die
herkömmliche spachtelbare ablative Beschichtung (MTA-2) liegen
und eine niedrigere Rückgangsgeschwindigkeit für BTA bei
einer gegebenen Erwärmungsgeschwindigkeit zeigen.
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Die Entwurfsergebnisse wurden überprüft, indem gespachtelte
BTA-Proben und geformte BTA-Proben einer Sequenz von
Bedingungen ausgesetzt wurden, welche Start und Wiedereintritt
simulierten. Alle Überprüfungspunkte fielen unter die
betreffenden Entwurfskurven, und keine der Überprüfungsproben
zeigte Substratfreilegung.
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Die ablative Beschichtung nach der vorliegenden Erfindung
hat einen niedrigen Preis und bringt minimale
Gesundheitsgefahr mit sich. Die unausgehärtete
Beschichtungszusammensetzung hat eine lange Topfzeit, kann durch Handspachtel-
oder Formprozeduren aufgebracht werden und härtet bei
Raumtemperatur aus. Die ausgehärtete Beschichtung weist
niedrige Dichte, hohes Haftvermögen und hohe Zugfestigkeit auf.
Die Beschichtung schützt ein darunterliegendes Substrat
durch Schaffen einer Isolationsschicht, welche durch
allmähliches Verbrennen und Zurückgehen langsam erodiert, wenn
sie Umgebungen hoher Temperatur und hoher Geschwindigkeit
ausgesetzt wird.
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Diese Erfindung ist zwar mit Bezug auf detaillierte
Ausführungsformen derselben gezeigt und beschrieben worden, für
den Fachmann ist jedoch klar, daß verschiedene Änderungen
hinsichtlich Form und Detail derselben im Rahmen des
Schutzumfangs der beanspruchten Erfindung möglich sind.