DE19113C

DE19113C - Neuerungen an dem eduard hermes' sehen entlasteten, vom Regulator beeinflufsten Expansionsschieber

Info

Publication number: DE19113C
Application number: DENDAT19113D
Authority: DE
Original assignee: R. SCHWEERS, cand. tech. und E. hermes, cand. techn. in Berlin

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

KLASSE 14: Dampfmaschinen.

Expansionsschieber.

Patentirt im Deutschen Reiche vom 7. Januar 188a ab.

In beiliegender Zeichnung stellt Fig. 1 eine mit einem entlasteten Schieber arbeitende, vom Regulator beeinflufste Expansionssteuerung dar.

Fig. 2 zeigt eine solche Steuerung mit zwei Schiebern, welche bei Condensationsmaschinen der ersteren vorzuziehen sein wird.

Beide Anordnungen sind für etwa 50^e construirt.

In Fig. ι wie in Fig. 2 tritt der Dampf zunächst über den Entlastungskolben A, welcher hier durch Kupferringe abgedichtet ist und zur Erlangung verschiedener Expansionsgrade, sowohl bei einem wie bei zwei Schiebern, einen gitterförmigen Boden hat, welcher so construirt sein kann, dafs der Regulatorhub auf ein sehr geringes Mafs gebracht wird. Das Gitter wird durch eine gröfsere Anzahl dreieckiger, trapezförmiger oder ähnlich gestalteter Oeffnungen gebildet.

Bei zwei Schiebern könnte man die Dreiecksöffnungen zwischen die Schieber B und C legen und den Kolben mit einer Kreisöffnung vom Rohrquerschnitt versehen.

Durch die gleichzeitige Verschiebung der Dreiecke nach zwei zu einander rechtwinklig stehenden Richtungen, wobei die eine Bewegung vom Regulator, die andere von dem bezw. den Excentern ausgeht, erreicht man, wie Fig. 3 zeigt, neben einer Drosselung verschiedene Expansionsgrade.

Der Kraftverlust, . der bei diesem ganzen Mechanismus stattfindet, soll sehr gering sein im Vergleich zu den gebräuchlichen Schieberconstructionen.

Eingezeichnete Unterhöhlungen abc de etc., durch vorstehende Arbeitsleisten gebildet, sind so construirt und berechnet, dafs bis auf einen erwünschten Flächendruck die Entlastung vollständig wird.

Der durch die Dreiecke strömende Dampf tritt auf der einen Seite, z. B. bei einem Linksausschlag, Fig. i, durch die Kanäle KJ in den Cylinder ein und auf der anderen Seite aus den Cylinderkanälen L M durch G und den Schieberkastenraum, und schliefslich durch ein Rohr in den Condensator bezw. in die freie Luft.

Da bei dieser Construction nach Ansicht der Patentinhaber der Schieberkasten nicht abgedichtet zu werden braucht, also die Stopfbuchsen, insofern sie nicht als Führung dienen, überflüssig sind, so wird die Herstellung dieser Steuerung einfach und dauerhaft.

Der Schieber soll für sämmtliche Maschinen verwendbar sein; bei Lokomotiven würde an die Stelle des Regulators ein Handhebel treten müssen.

Claims

Patent-AnSprüche: An den Eduard Hermes'schen Schiebern:

1. Die Ersetzung der einzigen Durchströmöffnung in den Schiebern und der unteren Kolbenfläche durch eine gröfsere Anzahl Oeffnungen behufs Verminderung der Schieberlänge und des Regulatorhubes.

2. Die Anordnung von Rippen (Arbeitsleisten) an dem Umfang der Oeffnungen zur Erreichung einer möglichst vollständigen Entlastung.

3. Die Fortlassung des Expansionsschiebers bei Anwendung der unter 1. und 2. genannten Neuerungen.

Hierzu I Blatt Zeichnungen.

BERLIN. GEDRUCKT IN DER REICHgBRUCKEREI.