DE1909866C - Verfahren zum Elektro-Schlacke-Umschmelzen - Google Patents
Verfahren zum Elektro-Schlacke-UmschmelzenInfo
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Description
Dir Erfindung betrifft ein Verfahren zum Elektro-Schlacke-Umschmelzen
von Blöcken aus mehreren Elektroden mittels Drehstrom. Beim Elektro-Schlacke-Umschmelzen
werden Ströme von großer Stromstärke, einigen 1000 Ampere, angewendet. Dies
führt beim Umschmelzen mit einem Einphasenstrom zu erheblichen Verlusten in den Zuleitungen und
darüber hinaus zu einer stark asymmetrischen Belastung
des Stromnetzes. Die Verluste in den Zuleitungen kommen insbesondere durch die große
Selbstinduktivitiit des aus Hin- und Zurücklcitung gebildeten Stromkreises zustande, der beim Einphasenbetrieb
aus der Zuleitung /ur Elektrode und der Ableitung durch den umgeschmolzenen Block zur
Stromquelle zurück besteht. Zur Vermeidung dieses Nachteils hat man daher schon mit drei Elektroden
und mit Drehstrombeaufschlagung gearbeitet. Bei dieser Arbeitsweise (deutsche Auslcgeschrift
1 162 094) verursacht das umlaufende Magnetfeld des Drehstromes eine gleichsinnige Drehung des noch
flüssigen Teiles des umgeschmolzenen Blockes. Diese Drehung hat man durch Anbringen von Hilfsspulen
außerhalb der Kokille noch verstärkt. Die Rotation des Schlackenbadcs und des Metallbades um die
Achse des umgeschmolzenen Blockes fördert die Wärmeabfuhr in die Kokille und verfeinert die
Kristallstruktur des umgeschmolzenen Blockes. Es hat sich nun gezeigt, daß bei hochlegierten Stählen, w
etwa rostfreien Stählen mit 18% Chrom und 8 0O
Nickel mit dem bekannten Elektro-Schlacke-Umschmelzverfahren
mit Drehstrombetrieb sehr starke örtliche Anreicherungen der Legierungsbestandteile
auftreten. Bei Umschmelzen sehr großer Blöcke, „ z. B. von 100 oder 2001 Gewicht mit diesem Ver- u
fahren, treten vor allem in der Blockachse nichtmetallische Einschlüsse auf.
Die Arbeit mit zwei Sätzen von je drei Elektroden, wobei fünf Elektroden um eine in der Mitte e0
liegende Elektrode auf einem Kreis angeordnet sind, ist bei Drehstrom-Lichtbogen- oder Reduktionsofen
bekannt und dient im wesentlichen dazu, den Energiestrom im Ofen und damit die Temperatur gleichmäßiger
zu verteilen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zum Elektro-Schlacke-Umschmelzen von
Blöcken mit mehreren Elektroden mittels Drehstrom
45 so zu gestalten, daß auch beim Umschmelzen hochlegierter
Stähle keine starken örtlichen Konzentralionsunterschiedc auftreten und daß beim Umschmelzen
besonders großer und schwerer Blöcke nichtmetallische Einschlüsse in Blockachse und
Blockachsennähe zuverlässig vermieden werden.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe bei einem Verfahren der obigen Gattung dadurch gelöst, daß
ein Sat/ von drei Elektroden mit Drehstrom beaufschlagt wird und mindestens ein weiterer Salz von
drei Elektroden, die zwischen den Efektroden des ersten Satzes auf einem gemeinsamen Kreis jeweils
abwechselnd angeordnet sind, mit Drehstrom des umgekehrten Drehsinnes wie dem des ersten Satzes
beaufschlagt wird.
Bei diesem Verfahren drehen sich die magnetischen Vektoren der Drehfelder des erste.i und des
zweiten Satzes in entgegengesetztem Sinn und ihre Drehwirkungen auf das ScWackenbad und das
flüssice Metall im Kopfrumpf des erstarrenden Blockes heben sich auf bzw. mindestens fast völliij
auf. Überraschenderweise hat sich gezeigt, daß dabei
die örtlichen Anreicherungen der Legierungsboiandteile
mit Zuverlässigkeil vermieden werden sowie bei großen Blöcken die nichtmetallischen Einschlüsse im
Blockkern.
Bei dieser symmetrischen Anordnung erreicht man eine völlige Aufhebung der beiden entgegengesetzten
Drehwirkungen der beiden Magnetfelder auf das Bad und höchste Homogenität der erzeugten Blöcke.
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren wird der Vorteil des bekannten Verfahrens des Elektro-Schlacke-Umschmclzens
mittels Drehstrom, nämlich die verlustarme Zuführung der elektrischen Energie durch Geringhaltung der Selbstinduktion durch benachbarte
Führung der Zu- und Ableitungen dadurch überboten, daß bei gleicher zuzuführender Gesamtleistung
diese auf mehrere Leiter verteilt wird, wobei die Selbstinduktionsverlusle weiter sinken. Die mit
dem erfindungsgemäßen Verfahren verbundene Erhöhung der Elektrodenzahl auf mindestens 6 gegenüber
3 bei dem bekannten Verfahren wirkt si ;h besonders positiv beim Umschmelzen großer Blöcke
aus, wobei durch die gleichmäßigere Energiezufuhr je Flächeneinheit der Kopf des umzuschmelzenden
Blockes gleichmäßig beheizt wird und dadurch eine sehr gleichmäßige Erstarrung des umgeschmolzenen
Blockes in Blocklängsrichtung ohne Seigerungen oder andere Inhomogenitäten erreicht wird. Beim
Umschmelzen von großen Blöcken vom Gesamtgewicht von z. B. 100 oder 200 sind mit dem Verfahren
nach der Erfindung die nichtmetallischen Einschlüsse mit Sicherheit zu vermeiden.
Im folgenden wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung an Hand der Zeichnung erläutert. Bei
dem Verfahren zum Elektro-Schlacke-Umschmelzen von Blöcken mit mehreren Elektroden mittels Drehslrom
wird ein Satz von Elektroden 1 mit einem Drehstrom beaufschlagt, der in dem durch den
Pfeil 2 gekennzeichneten Drehsinn umläuft. Ein weiterer Satz von drei Elektroden 3 (schraffiert) wird
mit Drehstrom des umgekehrten Drehsinns beaufschlagt, wie er durch den schraffierten Pfeil 4 angedeutet
ist. Die Elektroden der beiden Sätze sind auf einem gemeinsamen Kreis jeweils abwechselnd in
gleichen Abständen voneinander angeordnet. In dem Ausführungsbeispiel wird mit zwei Drciphasentransformatoreri
5, 6 gearbeitet, die an das gleiche Netz
angeschlossen sind. Die Phasen des Drehslromes sind
mit den Buchslaben R, S, T gekennzeichnet. Von den
schematisch angedeuteten Dreipbejsentransformatoren
wird der Strom durch die durch einfache Striche angedeuteten Leiter R, 5, T, die in praxi möglichst
eng zusammengeführt werden, den Elektroden zugeführt. Die Elektroden 1, 13 tauchen in ein in der
Kokille 7 befindliches Schlackcnbad rin und schmelzen unter der Wirkung des Stromdurchgangs ab und
erstarren zu dem urngeschmolzenen Block in der Kokille?. Dabei heben sich die Kraftwirkungen der beiden Drehströme gegenseitig auf und das Scblackenbad
sowie der flüssige Stahlsumpf im Kopf der Kokille bleiben in Ruhe. Dies führt zur Erzeugung von
Blöcken ohne örtliche Anreicherung von Legierungsclemcnten und ohne SchJackencinschlüsse.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (1)
- Patentanspruch:Verfahren zum Elektro-Schlacke-Umschmelzen von Blöcken mit mehreren Elektroden mittels Drehstrom, dadurch gekennzeichnet, daß ein Satz von drei Elektroden (1) mit Drehstrom beaufschlagt wird und mindestens ein weiterer Satz von drei Elektroden (3), die zwi- jo sehen den Elektroden (1) des ersten Satzes auf einem gemeinsamen Kreis jeweils abwechselnd angeordnet sind, mit Drehstrom des umgekehrten Drehsinnes (4) wie dem (2) des ersten Satzes beaufschlagt wird.
Priority Applications (5)
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DE19691909866 DE1909866C (de) | 1969-02-27 | Verfahren zum Elektro-Schlacke-Umschmelzen | |
FR707006897A FR2032455B1 (de) | 1969-02-27 | 1970-02-26 | |
AT179070A AT298818B (de) | 1969-02-27 | 1970-02-26 | Vorrichtung zum Elektro-Schlacke-Umschmelzen |
GB9286/70A GB1294386A (en) | 1969-02-27 | 1970-02-26 | Method and apparatus for electro-slag remelting |
US14594A US3595976A (en) | 1969-02-27 | 1970-02-26 | Method and apparatus for electroslag remelting |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19691909866 DE1909866C (de) | 1969-02-27 | Verfahren zum Elektro-Schlacke-Umschmelzen |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1909866B1 DE1909866B1 (de) | 1971-02-25 |
DE1909866C true DE1909866C (de) | 1973-03-01 |
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