DE1907378A1 - Elektrode zur Feststellung eines bioelektrischen Potentials und Verfahren zu ihrer Herstellung - Google Patents
Elektrode zur Feststellung eines bioelektrischen Potentials und Verfahren zu ihrer HerstellungInfo
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Description
s. \De. iZbmenaed.
IU 2. 1969 Anw.-Akte: 75/139
PATENTANMELDUNG
Anmelder; Ceskoslovenska akademie ved.f Praha
Titel; Elektrode zur Feststellung eines bio-elektrischen
Potentials und Verfahren zu ihrer Herstellung
Die Erfindung betrifft eine Elektrode zur Messung der elektromotorischen
Kraft und das Verfahren-zur Herstellung einer leistungsfähigen Masse von minimaler Porosität, die für die
Herstellung von für die Feststellung von elektrischen Signalen niedrigen Niveaus verwendeten Elektroden geeignet ist.
Die Erfindung bezieht sich weiterhin auf die konstruktive Gestaltung einer Elektrode, welche beispielsweise bei Festlegung
des bio-elektrischen Potentials auf der Oberfläche der Körper von Lebewesen anwendbar ist und auf die Art der Herstellung
einer leitungsfähigen Masse, welche einen Bestandteil dieser Elektrode bildet.
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Bei der elektro -physiologischen Forschung werden oft sogenannte öberflächenelektroden verwendet, die für eine langdauernde Aufzeichnung des Elektrokardiogramme von Menschen
oder Tieren entwickelt werden. Diese Elektroden sind ebenfalls bei der Elektromyographie, Elektroeneefalographie und
für andere Heilzwecke verwendbar. Zur Zeit gibt es zwei Arten dieser Elektrode! die erste sind Elektroden für die direkte
Berührung, zu denen auch Scheibenelektroden und Metallnetzelektroden
gehören. Die zweite Type sind Flüssigkeitselektroden. Diese werden in elastische muschelartige oder feste
muschelartige Elektroden unterteilt. (Med. & biol. Engng.
Pergamon Pres vol. A/1966/ pag. 91-95). So ist zum Beispiel
eine Elektrode zur Messung der elektromotorischen Kraft bekannt, welche eine leitfähige Einlage enthält, die aus einem
Gemenge von Metall und dem Salz dieses Metalls besteht^ Sie entwickelt nach dem Einbringen in die Salzlösung elektromo-
2 torische Kraft, wobei sie unter einem Druck von 2o100 kg/cm
zu einer im Grunde unporösen Masse gepresst wird (Brit. Patent Nr. 872.486). Es ist ferner eine für den Einfang des bioelektrischen
Potentials fähige biomedizinische Elektrode bekannt, die sich auf der Oberfläche des lebenden Körpers auswirkt
und die für ein dynamisches Milieu günstig ist. Unterlage dieser Elektrode, welche zur Befestigung auf der menschlichen
oder tierischen Haut bestimmt ist, ist eine aus einigen übereinander gelagerten Schichten gemeinsam gesicherten elastischen
Isolationsmaterials bestehende Hülse, wobei die Stirnfläche der Hülse zum Kontakt mit der Haut geeignet isto Den Schichten
ist eine Elektrode angeschlossen, welche mit der Stirnfläche der Haut des untersuchten Objektes, ob Mensch oder Tier, zuge-
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wendet ist. Dabei ist in der Hülse der Elektrode ein Hohlraum vorhanden, der mit einer leitfähigen Füllmasse gefüllt ist,
die den Kontakt, zwischen der Elektrode und der Haut des Lebewesens
herstellt (US-Patent Nr. 3.170.459).
Es ist auch eine Apparatur bekannt, die für die Detektion von elektrischen Signalen von niedrigem Niveau auf der Haut von
Lebewesen bestimmt ist. Dabei wird diese Apparatur aus einer flachen Scheibe aus nichtleitendem Material hergestellt,
dessen Stirnfläche für den Kontakt mit der Haut des untersuchten Objektes vorbereitet ist, wobei an der Scheibe noch
ein Speicher für eine Elektrdytflüssigkeit angebracht ist. Dieser ist offen gegen die Stirnfläche während die im Speicher
untergebrachte Elektrodenmasse räumlich hinter der Stirnfront der Scheibe liegt. Ein mit der Elektrodenmasse verbundener
Leiter ist auf der Außenseite der Scheibe durchgezogen. Dabei ist die Masse der Elektrode so gelagert, daß, wenn die Scheibe
an die Haut des Testobjektes angelegt wird, diese Masse von der Haut durch eine feste Scheidewand mit einigen Öffnungen
getrennt ist. Dabei haben die öffnungen einen solchen Durchmesser,
daß bei einer Bewegung der Haut des Testobjektes der ; Effekt der mechanischen Störung des Elektrolyts, welche durch
diese öffnungen übertragen wird, vernachlässigbar ist (Engl.
Patent Nr. 1.040.650).
Die praktischen Prüfungen der Flüssigkeitselektrode, sowohl der elastischen als aucb der festen muschelartigen Elektroden hinsichtlich
der übertragung der Signale von der Oberfläche der Haut über die leitende Paste, ergeben folgende Resultate:
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1. Es zeigen sich nur kleine Veränderungen der Diffusionspotentiale zwischen der leitenden Paste und der Oberfläche
des Körpers des untersuchten Lebewesens.
2. Mit Hinblick auf den niedrigen Ubergangs-Scheinwiderstand
in der Wertung Ί - 5 k -/Z zwischen der Elektrode und der
Oberfläche des Körpers der untersuchten Person haben die elektrischen und elektromagnetischen Störungen auf die
Registration nur einen kleinen Einfluß ( Rowly D.A.,
Glagov S. und Stoner P. Amer. Heart. J. 62 (1961) 263-269).
Bei den praktischen Prüfungen wurde gleichfalls gefunden, daß die Haftung und Funktion der Elektrode, zum Beispiel an der
menschlichen Haut, in gewisser Hinsicht vom Alter der Versuchsperson und von der Stärke und den physikalischen Eigenschaften
der Haut, insbesondere von deren Kontraktion resp, Expansion und ebentuell auch von der Dicke und Beschaffenheit des Fettes
abhängt. Für gewisse Zwecke, wie bei Untersuchungen von Lebewesen an Stellen mit bedeutender unterschiedlicher Beweglichkeit
der benachbarten Stellen der Haut ist es zweckmäßig, die bisher bekannten Elektroden mit flacher Stirnfläche durch Elektroden
anderer Formen zu ersetzen. Gleichzeitig ist ersichtlich, daß es notwendig ist, auch die Komposition und/oder die Form
der Leitmasse zu verbessern, die einen Bestandteil derartiger Elektroden bildet. Aufgrund der bisher gültigen Anforderungen
soll die Masse folgenden Bedingungen entsprechen:
1. sie soll leicht erreichbar sein,
2. sie soll verhältnismäßig kompakt und porenfrei sein,
3. sie soll eine gleichförmige und regelmäßige Struktur aufweisen,,
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Zur Herstellung der Massen ist zum Beispiel ein Verfahren bekannt,
bei welchem pulverförmiges Metall, zum Beispiel Silber oder Kupfer, mit einer kleinen Menge leicht löslichem Salz
des gleichen Metalls gemischt wird, gewöhnlich mit Halogenid oder Sulfid. Danach wird das entstandene Gemenge unter Druck
gepreßt. Obwohl das Verhältnis beider Komponenten im Gemenge, d. h. das Verhältnis des pulverförmigen Metalls zum Salz desselben
Metalls nicht entscheidend ist, so ist einem Verhältnis der Vorzug zu geben bei welchem das Intervall 30 - 70 Gew. %
Silber zu 70 - 30 Gew. % Silberehlorid und maximal 20 - 80 Gew. % Silber zu 80 - 20 Gewo % pulverförmiges Silbereblorid
bildet. Bearbeitungsfähig ist aber auch eine Mischung aus pulverförmigem
Silber und pulverförmigem Silberbromid im gleichen Verhältnis wie im angeführten Beispiel des Gemisches Silber
und Silberehlorid. Verwendbar ist ferner ein Gemisch von 90 60
Gew. % pulverförmiger Silber und 10-40 Gew. % pulverförmiges
Silberehlorid und eventuell auch ein Gemisch von 90 Gew. % pulverförmiges Silber und 10 Gew. % pulverisiertes
Silbersulfid, Unter gewissen Umständen kann auch ein Gemisch von 97 Gew. % pulverförmiges Kupfer und 3 Gew. % Kupfer (i) sulfid
verwendet werden,, (Brit. Patent Nr. 872.486 und 1.040.650).
Der Nachteil der bekannten Typen dieses elektrisch leitfähigen Materials besteht darin, daß die Struktur der so gewonnenen
Masse nicht vollkommen gleichmäßig ist,, was auch aus der Wahrscheinlichkeitsrechnung
ihrer Komposition hervorgeht. Bei einem Gemisch von pulverförmigem Metall und pulverförmigem Salz des
gleichen Metalls ist die Wahrscheinlichkeit, daß alle Körner gleichmäßig verteilt sind und daß neben jedem Metallkorn auch
pin Korn des Halogenids oder Sulfids steht, durch die Formel
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gegeben, wobei πι die Summe der primären Effekte ist und £
die Summe der günstigen Fälle. Wenn v/ir beispielsweise annehmen, daß nur vier Körner das Gemisch nebeneinanderliegen, das
ist der Fall, wo jn =4 ist, dann ergibt sich:
P / A / = f = OJ 25 . 16
Die Wahrscheinlichkeit, daß die Struktur gleichmäßig ist, ist tatsächlich viel geringer, denn es muß die Abhängigkeit einer
größeren Menge Körner angenommen werden, welche in den aufeinander normal stehenden Richtungen anschließen» Eine derartige
vollkommen ungleichmäßige Struktur, welche durch eine abschließende Pressung der Masse nicht mehr verbessert werden
kann, wirkt sich selbstverständlich durch verschlechterte physikalische Eigenschaften der Masse aus und dadurch aucb in der
minderen qualitativen Funktion des Produktes,,
Die angeführten Mängel werden durch die Erfindung einer Elektrode zur Feststellung der bioelektrischen Potentiale, die
auf der Oberfläche der Körper von Lebewesen auftreten, ,beseitigte
Die Elektrode ist hergestellt aus nichtleitendem Material mit dem Grundriss des Körpers in der Form einer geschlossenen Kurve,
wobei das Verhältnis von Breite und Höhe des Körpers ^y 1 :
ist. Die Grundfläche des Körpers bildet eine Fläche, welche dem Kontakt mit der Oberfläche des Körpers von Lebewesen ange-
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paßt ist. Im Körper der Elektrode befindet sich ein offenes Gefäß für die Elektrolytflüssigkeit, deren offenes Ende gegen
die Stirnfläche des Körpers gesichert ist« Mindestens ein Teil der Grundfläche und/oder der Ummantelung wird durch den Mantel
oder die Grundfläche des Körperchens aus wenig poröser elektrisch leitfähiger Masse gebildet, welche am Körper der Elektrode angebracht
ist. Am Körperchen aus einer wenig porösen elektrisch leitfähigen Masse wird die Ausmündung einer elektrischen Leitung
angebracht, deren anderes Ende durch den Körper der Elektrode an deren Oberfläche geführt wird. Eine wichtige Grundlage
der Erfindung ist hier eine konstruktive Änderung, wobei der Längsschnitt und/oder Querschnitt der Stirnfläche der Elektrode
die Form einer offenen Kurve hat. Diese Kurve kann sowohl konkav als auch konvex sein und die Ränder des Gefäßes, welche an der
Stirnseite der Elektrode münden, können über das Niveau der "Stirnfläche der Elektrode erhöht sein.
Weiterhin bezieht sich die Erfindung auf die Erzeugung einer elektrisch
leitfähigen Masse von geringer Posösität, welche Silber in metallischer Form und ein Halogenid und/oder Silbersulfid
enthält und welche unter Druck und/der Temperatur verdichtet ist. Grundlage dieses Teils der Erfindung ist die Form der Arbeit,
bei welcher das pulverförmige Halogenid oder Silbersulfid in einer Flüssigkeit suspendiert wird, die zum Halogenid oder Silbersulfid
indifferent ist, zum Beispiel im destillierten Wasser, oder durch Zuführung einer Lösung zur Suspension, oder Suspension
eines Reduktionsmittels, z.B. einer Taninlösung; bei einer Reduktion
von minimal 5 Mol. % und maximal 95 Mol. % des ausgehenden Halogenide oder Silbersulfids auf molekulares Silber werden aus
dem entstandenen Körnersystem des Halogenide oder Silbersulfids und dessen herausreduziertem Silber fremde Stoffe
entfernt, beispielsweise durch Durchwaschen mit einer Flüssigkeit, welche zu dem Halogenid oder Silbersulfid chemisch
indifferent ist. Daraufhin wird aus dem System die flüssige . Phase entfernt, z.B. durch Filtration und Trocknen auf die
Dauer von zwei Stunden bei einer Temperatur von 105 C, worauf die resultierende Masse auf die angeforderte Dichte
gepresst und/oder gesintett wird. Als Halogenid kann Silberchlorid, -Bromid oder -Jodid verwendet werden. Die Reduktion
P ist durchführbar bei erhöhter Temperatur, vorteilhaft bei 50 C. Die Verdichtung des Metalls erfolgt entweder unter einem
Druck von 2000 - 7000 kg/cm oder durch Sinterung bei einer Temperatur von 300 C oder höher.
Diese Erfindung geht von der Erfahrung aus, daß entgegen den bisher bekannten Elektroden die erfindungsgemäße Elektrode
nach Anlegen auf die menschliche oder tierische Haut leicht in diese hereingedruckt und durch Anhaften mittels eines Klebstreifens
fixiert werden kann, so daß sie gut festhält. Eine Elektrode dieser Ausführung empfiehlt sich insbesondere auf
W jenen Teilen der Körperoberfläche des untersuchten Objektes, an denen direkt angrenzende Stellen der Oberfläche eine sehr
große oder sehr unterschiedliche Beweglichkeit, bedingt einerseits durch das Alter des Objekts, andererseits durch dessen
physischen Zustand oder eventuelle andere Einflüsse, aufweisen. Bei dieser Erfindung wird ferner die Erfahrung ausgenützt,
daß durch die Einwirkung ednes organischen oder anorganischen Reduktionsreagens auf die Kristalle des Silber-Sulfids,
v.
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-Bromids oder -Jodis ein Teil der Metallsalze, und dies bis zu einer gewissen Tiefe des Kristalls in formloses, eventuell bis
metalles Silber reduziert wird, welches auf einem größeren oder kleineren Teil der Oberfläche der Körner einen Überzug
bildet. Dabei bindet sich der metallene Überzug, welcher auf den Körnern des Salzes auftritt, bereits bei der Reduktion.
Beispielsweise entstehen auf den Körnern des Silberbromids vorerst kleine schwarze Flecke, welche sich teilweise an den
Kanten des Kristalls, teilweise an dessen Flächen bilden^ Bei länger währender Einwirkung des Reagens werden weitere Kristalle
befallen, gleichzeitig schreitet aber die Reduktion der zuerst angefallenen Körner fort. Die Ausscheidung des Silbers schreitet
aber.nicht nur längs der Kanten des Kristalls fort, sondern bildet auf diesen zahlreiche Vorsprünge, welche an der Längsachse
der Körner wuchern. Bei lang dauernder oder übermäßiger Reduktion kann auch ein ganzes Korn in den Ausmaßen von z.B.
0.7 - 2.5 Mikronen auf einen silbernen Klumpen reduziert werden, dessen Form bei einer rasch durchgeführten Reduktion die annähernde
Form des ursprünglichen Kristalls hat. Die benachbarten Körner gönnen dabei von der Reduktion verschont bleiben (Koch
P.P., du Pxol Co.: Physical Z. 17/1916/ 535). Als Stoffe mit
Reaktionswirkung sind jene Stoffe günstig, welche Elektrone des Ion Ag leicht weitergeben, so daß ein Atom Silber entsteht.
In Betracht kommt also die Anwendung eines anorganischen Reaktionsreagens,
wie eine Lösung von Mohrsalz, eine Salzlösung von zweiwertigem Chrom oder zweiwertigem Vanadium oder Zinndichlorid,
es können aber auch organische, reaktiv wirkende Stoffe wie Formaldehyd, Zucker wie Z0B. Traubenzucker oder Fruchtzucker,
ferner alkalische Zitrate, eventuell Gerbsäure, Hydrochinon und andere verwendet werden. Grundsätzlich sind also Benzol- oder
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Naphtalinderivate verwendbar, welche die Hydroxylgruppe OH oder die Aminogruppe -NH„ beinhalten. Von aromatischen
Stoffen sind jene verwendbar, welche entweder zwei Hydroxyl- oder zwei Aminogruppen, oder ein Hydroxyl- und eine Aminogruppe,
oder drei Hydroxylgruppen enthalten, oder auch zwei Amino- und eine Hydroxylgruppe. Diese Gruppen können entweder
in Parastellung, wie im Falle Hydrochinon oder aber in Orthosteilung, wie dies bei Bronzkatechinen vorkommt,
vorhanden sein; ungeeignet sin J solche Stoffe, bei welchen
die angeführten Gruppen in Metasiellung auftreten.
Der Wirkungsgrad der Reduktion ist stark abhängig von der Konzentration der Wasserstoffione in der Lösung, denn bei
Anwendung von Hydrochinon bei pH 9.2 erfolgt die Reduktion bereits nach 7 Minuten, bei pH 10 nach 2 Minuten und bei pH
in einigen Sekunden. Das Prinzip der Reduktion von Silbersalz ist zwar bekannt, wurde aber bisher nur in der präparativen
Chemie bei der Zubereitung von amorpham Silber verwendet, welches dann fallweise in kristallisches Silber überführt
wurde, z.B. durch Erhitzung (Votocek E.: Anorganicka chemie SNKL Praha 1954, pag. 607). In diesen Fällen ging es nämlich
um die vollkommene Umwandlung von Silbersalzen zum Fertigprodukt, welches entweder amorphes oder kristallisches Silber
war und in einigen Fällen auch Silber-Hydrogel oder -Hydrosol. Eine ähnliche Reaktion wurde auch in photographischen Laboratorien
angewendet, und zwar bei der Entwicklung negativen Materials, wobei es zu einer Reduktion der Halogensalze kam,
welche als wirksame Bestandteile in der Gelatinschicht der Fotoplatte enthalten sind. (E.V. Angerer: Wissenschaftliche
Photographie, Akademie-Verlag, Leipzig P56)O Auch in diesem
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Falle ging es um eine vollkommene Umwandlung der in der festen
Phase der Gelatine verteilten Silberhalogenide in Silber, In keinem dieser Fälle wurde der Gedanke ausgenutzt, welcher die
Grundlage der vorliegenden Erfindung bildet, nämlich die gesteuerte
Umwandlung des Ausgangsmateriale wie Silber-Chlorid t
-Bromid oder -Jodid, eventuell Silbersulfid, wobei minimal 5 Gew. % und maximal 95 Gew. % Ausgangsmaterial, Halogenid
oder Sulfid, auf metallisches Silber reduziert wird.
Das Prinzip der Erfindung wird durch die Zeichnungen und ferner durch die in der Folge angeführten Beispiele der Anwendung
erklärt. Sie bilden allerdings nur einige mögliche Verwendungsmöglichkeiten und schränken die Reichweite der Erfindung in
keiner Weise ein.
In allen Zeichnungen bedeutet:
1 den Körper der Elektrode aus einer elektrisch nichtleitfähigen Masse,
2 den Behälter für die Elektrolytflüssigkeit,
3 das Körperchen aus elektrisch leitfähigem Material, '
4 die elektrische Leitung,
5 die Stirnfront des Körpers der Elektrode,,
Es zeigen:
Fig. Ί eine Elektrode in Form einer konvexen Linse,
Fig. 2 eine Elektrode in Form einer konkaven Linse, Fig. 3 eine Elektrode in Kugelform,
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Fig. 4 eine dachförmige Art der Elektrode, Fig. 5 eine Elektrode in Form einer rinnenartigen Fläche ,
Fig. 6 eine Elektrode in Form einer konvexen Fläche, Fig. 7 eine hohle Elektrode,
Fig. 8 eine Elektrode mit einer sattelförmig gearteten Stirn-Fläche,
Fig. 9 eine Elektrode mit einer Stirnfläche konvexer Form.
Der Körper aus einer elektrisch nichtleitenden Masse wird nach den folgenden Verfahren hergestellt, welche allerdings nur als
Beispiele dienen und weitere Möglichkeiten bieten:
In Arbeit genommen wird 1 g pulverförmiges Silberchlorid "zur
Analyse" von der Größe des Korns 5 - 3Ou. Das Pulver wird in
destilliertem Wasser zerstäubt, dessen pH mit Hilfe von Natriumhydroxid auf den Wert 11 eingestellt wird. Der entstandenen
Suspension wird bei einer Temperatur von 50 C und unter ständigem Rühren langsam eine Lösung von 0.2385 g Hydrochinon, gelöst in
100 ml destilliertem Wasser zugefügt. Nach beendeter Reduktion des Silbers auf Körnchen Silberchlorid wird die Suspension mit
80 C warmen destilliertem Wasser durchgespült und dieser Vorgang wird so lange wiederholt, bis die Ablauge eine neutrale Reaktion
zeigt. Dann wird die Suspension filtriert und bei einer Temperatur von 105 C getrocknet, worauf das entstandene Produkt unter einem
Druck von ca, 2000 kg/cm in Tablettenform gepreßt vird, wobei gleichzeitig ein Silberdcaht von 0.3 mm Stärke mit eingepreßt
wird. Die so entstandenen Tabletten werden unter dem Elektronen-
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- 13 -
mikroskop geprüft, wobei sich ergibt, daß die durchschnittliche Stärke der metallischen Silberschichte, reduziert auf
Körner aus dem Halogenid 0.5 - 2.0 υ beträgt. Die chemische Analyse ergibt im Endprodukt 3O058 Gew. % Silber, umgerechnet
auf das Ausgangs-Silberchlorid.
1,88 g fein zerriebenes pulverförmiges Silberbromid p.a0von
der Größe des Korns 5 - 30 υ wird im .destillierten Wasser fein zerstreut, dessen pH mittels Natriumoxyd auf den Wert
von 10o6 eingestellt wird. Dieser auf 80 C erhitzten Suspension
wird unter ständigem Rühren tropfenweise 1,5 g 38 /£iges
Formaldehyd und 50 ml Wasser beigefügt. Nach beendeter Reaktion werden die Kristalle des Silberbromids, welche teilweise
zu Silber reduziert wurden, mit destilliertem Wasser so lange ausgewaschen, bis die alkalische Reaktion schwindet0 Nach Absonderung
der flüssigen Phase wird das ganze System des Silberchlorids und herausredu'ziertem Silbers bei einer Temperatur von
105 C getrocknet, worauf die trockene Masse unter einem Druck
2
von 1.000 kg/cm in Tablettenform gepreßt wird, wobei in diese Tablette gleichzeitig ein Silberdraht von 0.1 mm Stärke eingepreßt wird. Unter dem Elektronenmikroskop zeigt sich, daß die Struktur der so entstandenen Masse vollkommen gleichförmig und regelmäßig ist. Die chemische Analyse ergibt einen Inhalt von 95 Molo % herausreduzierten Silbers,
von 1.000 kg/cm in Tablettenform gepreßt wird, wobei in diese Tablette gleichzeitig ein Silberdraht von 0.1 mm Stärke eingepreßt wird. Unter dem Elektronenmikroskop zeigt sich, daß die Struktur der so entstandenen Masse vollkommen gleichförmig und regelmäßig ist. Die chemische Analyse ergibt einen Inhalt von 95 Molo % herausreduzierten Silbers,
1 g Silbersulfid, welches vorher auf bekannte Art frisch vorbereitet
wurde, wird in destilliertem Wasser suspendiert. Daraufhin
- 14 909837/1043
wird unter ständigem Rühren 0,1 g pulverförmiges Zink beigefügt,
das Rühren wird durch 120 Minuten fortgesetzt, worauf so entstandene Masse vorerst mit verdünnter Salzsäure und dann
nochmals mit destilliertem Wasser durchgewaschen wird0 Nach
Absonderung der flüssigen Phase durch Filtration und Trocknen der Masse bei einer Temperatur von 105 C und in der Dauer von
2 Stunden wird diese unter einem Druck von 2,500 kg/cm in
Tablettenform gepreßt, welche bei der chemischen Analyse 5,4
Mol. % metallisches Silber aufweist. Unter dem Elektronenmikroskop zeigt sich, daß die so hergestellte Masse fein, gleichförmig
und regelmäßig ist, wobei auf dem Ausschliff Teilchen Silbersulfid, regelmäßig umgeben von herausreduziertem Silber,
ersichtlich sind.
2 g Silberjodid p.a0 werden in destilliertem Wasser suspendiert,
dessen pH durch eine Lösung von Natriumhydroxyd auf den Wert eingestellt wird. Die Suspension wird auf die Temperatur von
20 C erwärmt und unter ständigem Rühren wird eine Lösung von 0.27g Natriumsulfid Na^So χ 7 HJD in 50 ml destilliertem Wassers
tropfenweise beigefügt. Nach Filtrierung der Flüssigkeit wird " die verbleibende Masse mit destilliertem Wasser durchgewaschen,
bis die alkalische Reaktion schwindet, dann bei einer Temperatur von 105 C und in der Dauer von 2 Stunden getrocknet und das End-
produkt wird unter einem Druck von 2.000 kg/cm in Tablettenform gepreßt* Unter dem Elektronenmikroskop zeigt sich, daß die
Struktur der Masse regelmäßig und gleichförmig ist und daß die Körnchen des Silberjodids gleichmäßig von dünnen Schichten des
herausreduzierten Silbers umgeben sind. Die chemische Analyse ergibt einen Inhalt von 31.2 Mol. % Silber.
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Das Verfahren ist gleich dem im Beispiel 4g nur mit dem Unterschied,
daß die Hasse nach Durchwaschen und Schwinden der alkalischen Reaktion mit Hilfe einer schnellaufenden Zentrifuge abgeschleudert
wird. Die Ergebnisse sind gleich denen des vorher angeführten Beispieles»
-I-
9098 37/104
Claims (9)
- PATENTANWALT I ^ U / O /11. 2. 1969 Anw.-Akte: 75/139PATENTANSPRÜCHE :le] Elektrode zur Feststellung des bio-elektrischen Potentials auf der Oberfläche von Lebewesen, bestehend aus dem Körper der Elektrode aus nichtleitendem Material, mit dem Grund-^ riß in Form einer geschlossenen Kurve, wobei das Verhältnis von Breite und Höhe des Körpers J> 1 : J_ ist, die Grundfläche des Körpers eine anliegende Fläche für den Kontakt mit der Oberfläche des Lebewesens, wobei sich im Körper der Elektrode ein offenes Gefäß für die Elektrolytflüssigkeit befindet, dessen offenes Ende hinter der Stirnfläche des Körpers postiert ist und mindestens ein Teil der Grundfläche und/oder der Ummantelung durch den Mantel oder die Grundfläche des Körperchens aus einem wenig porösen elektrisch leitfähigen Material besteht, das im Körper der Elektrode amgebracht oder untergebracht ist und welchemW die Mündung einer elektrischen Leitung angeschlossen ist,deren anderes Ende durch den Körper der Elektrode an deren Oberfläche durchgeleitet wird, dadurch gekennzeichnet, daß der Längsschnitt und/oder Querschnitt der Stirnfläche der Elektrode die Form einer offenen Kurve hat.
- 2. Elektrode nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Längsschnitt und/oder Querschnitt der Stirnfläche die Form einer konkaven Kurve aufweist.909837/1043- Ii -
- 3. Elektrode nach Anspruch I7 dadurch gekennzeichne t , daß der Längs- und/oder Querschnitt der Stirnfläche die Form einer konvexen Kurve aufweist.
- 4. Elektrode nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Ränder des Gefäßes7 die an der Stirnseite der Elektrode münden, über das Niveau der Stirnfläche erhöht sind.
- 5. Verfahren zur Herstellung einer wenig porösen elektrisch leitfähigen Masse für eine Elektrode nach Anspruch 1, enthaltend ein Halogenid oder Silbersulfid und metallisches Silber, verdichtet durch Druck und/oder Temperatur, dadurch gekennzeichnet, daß das pulverförmige Halogenid oder SiSbersulfid. zunächst in einer Flüssigkeit suspendiert wird, welche gegen das Halogenid oder Silbersulfid indifferent ist, zum Beispiel in destilliertem Wasser, worauf der Suspension eine Lösung oder die Suspension eines Reduktionsmittels, beispielsweise eine Taninlösung, zugeführt wird, nach Reduktion von minimal 5 Mol. % und maximal 96 Mol % des ausgehenden Halogenide oder Silbersulfids auf molekulares Silber, das aus dem entstandenen Körnersystem des Halogenide oder Silbersulfids und dem herausreduzierten Silber fremde Stoffe entfernt werden, z. B. durch Durchwaschen mit einer Flüssigkeit, welche zu dem Halogenid und Silbersulfid chemisch indifferent ist, daraufhin wird aus dem System die flüssige Phase entfernt, z.B. durch Filtration und Trocknen auf die Dauer von 2 Stunden bei einer Temperatur von 105 C, worauf die resultierende Masse auf die angeforderte Dichte gepreßt oder sintriert wird.- III -909837/ 1 043- ΓΐΓ-
- 6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß als Halogenid Silber-Chlorid, -Bromid oder -Jodid-verwendet wirdo
- 7. Verfahren nach den Ansprüchen 5 und 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Reduktion bei einer erhöhten Temperatur vor sich geht, die zwischen 30 and 60 C liegt. r--;
- 8. Verfahren nach den Ansprüchen 5 und 7, dadurch g e k e η η -<zeichnet, daß das Pressen unter einem Druck von 2000 -2
7.000 kg/cm stattfindet. - 9. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Sintern bei einer Temperatur von mindestens 300 C stattfindet.ATENTANWALT909837/1043
Applications Claiming Priority (2)
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DE (1) | DE1907378A1 (de) |
NL (1) | NL6903001A (de) |
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- 1969-02-14 DE DE19691907378 patent/DE1907378A1/de active Pending
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