DE1906065B2 - Verfahren und vorrichtung zur schnellkompostierung von abwasserschlamm - Google Patents
Verfahren und vorrichtung zur schnellkompostierung von abwasserschlammInfo
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Description
Der in den kommunalen und gewissen industriellen Kläranlagen anfallende Abwasserschlamm enthält erhebliche
Mengen an Dünger- und Humusstoffen, deren wirtschaftliche Bedeutung mit dem Ausbau biologischer
Klärwerke zunehmend gewinnt und zur Aufbereitung is des Klärschlamms zu einem streufähigen Dünger
anregt. Hierzu bietet sich in besonderem Maße die maschinelle, aerob-biologisch verlaufende Schnellkompostierung
des Schlamms an.
Eine solche maschinelle Kompostierung von Abwas- .ι"
serschlamm ist jedoch bis heute technisch noch nicht befriedigend gelöst. Bekannt geworden ist bisher vor
allem die gemeinsame Kompostierung des Schlammes mit Müll. Dabei wird so gearbeitet, daß der in der Regel
ausgefaulte Schlamm, eventuell nach einer Vorentwäs- 4-,
serung, in relativ kleinen Mengen mit dem Müll vermischt und das Gemisch durch eine Kompostierungsanlage,
z. B. eine rotierende Trommel, geschickt wird, in der unter Ausbildung verschiedener biologischer
Stufen (Inkubationsstufe, Hauptrotte, abklingende s< Rotte) die Kompostierung sukzessive erfolgt. Dabei ist
es aber im allgemeinen nicht möglich, größere oder gar zum Müllanfall adäquate Schlammengen zu verarbeiten.
Auch wird die Qualität des Kompostes durch den hohen Müllanteil stark beeinträchtigt. ^
Zur maschinellen Kompostierung von Abwasserschlamm allein ist vorgeschlagen worden (DT-AS
1152117), nach einer hygienisierenden thermischen
Vorcnlwässerung des Schlammes dessen Weitertrocknung bei niedrigeren Temperaturen durch Kompostie-
<>> rcn in Mieten oder in maschinellen Kompostierungsanlagen
nach dem Vorbild der Müllkompostierung vorzunehmen. Dabei können zur Beschleunigung der
Kompostierung dem Schlamm von außen Wärme und/oder Impfstoffe und/oder biologisch aktiver ■
Schlamm, d.h. Schlamm, wie er z. B. in der Nachrotle einer maschinellen Kompostierungsanlage anfällt, zugegeben
werden. Auch kann die Vorentwässerung des Schlamms ganz oder teilweise durch Beigabe einer
größeren Menge von bereits fertig getrocknetem oder fertig kompostiertem und damit sehr trockenem sowie
biologisch weitgehend inaktiv gewordenem Schlamm durchgeführt werden, wodurch der hohe Wassergehalt
des Ausgangsschlamms gebunden wird
Rein physikalisch und daher ohne jeden Zusammenhang mit der biologisch fundierten Kompostierung
arbeitet ein anderes bekanntes Verfahren (DT-PS 9 53 613), bei dem der ausgefaulte oder auch frische
Abwasserschlamm mechanisch, z. B. durch Filterung, vorentwässert und dann z. B. in einer Trockentrommel
thermisch bei hohen Temperaturen, bei denen die im Schlamm enthaltenen pathogenen tierischen und
pflanzlichen Organismen mit Sicherheit abgetötet werden, bis auf einen Restwassergehalt von etwa 20 %
weitergetrocknet wird.
Weiterhin ist bekannt. Abwasserschlamm zur Erzeugung
von Düngemitteln und Gasen in breiartigen, also flüssigen Zustand in einer 2-stufigen, unter Luftabschluß
stehenden Faulanlage zu vergären bzw. auszufaulen, ,wobei liegende, drehbare Behälter unter ständiger
Drehung sowie Umwälzung und Vermischung der Masse mittels Schaufeln oder Mitnehmern benutzt
werden (DT-PS 7 32 115). Die Ausfaulung kann durch Zusatz von geeigneten Bakterienkulturen oder bereits
ausgefaultem Schlamm unterstützt werden. Der so behandeke Schlamm fällt als dünnflüssiger, nicht völlig
geruchsfreier und stark sauerstoffzehrender Faulschlamm an und muß zu seiner landwirtschaftlichen
Verwertung entweder noch entwässert oder flüssig abgefahren werden. Der hier angewandte anaerob-biologische
Faulprozeß und die Beschaffenheit des Endproduktes unterscheiden sich grundsätzlich von den
Vorgängen und der Wirkung der Kompostierung, die in festem Aggregatzustand aerob-biologisch vor sich geht
und einen praktisch geruchlosen, streufähigen und daher unmittelbar verwendungsfähigen Humusdünger liefert.
Ferner ist es bei der intermittierend arbeitenden Haufenkompostierung von Abwasserschlamm (DT-PS
6 2! 867), die infolge der herrschenden äußeren Bedingungen biologisch einen andersartigen Verlauf
nimmt und ungleich längere Kompostierungszeiten erfordert als die maschinelle Schlammkompostierung
und die daher technisch ebenfalls nicht mit dieser in Vergleich gebracht werden kann, bekannt, den teilweise
vorentwässerten Schlamm durch Ausbreiten an der Luft oder durch Mischung mit dem zu hartem Kuchen
getrockneten und gemahlenen Fertigerzeugnis auf 40 bis 50 % Wassergehalt zu bringen, dann auf Haufen zu
setzen und ihn so lange sich selbst zu überlassen, bis sein Wassergehalt auf etwa 10 % abgesunken ist.
Ein weiteres bekanntes Verfahren (DT-PS 9 46 547) sieht die Kompostierung von organischen Düngemassen
in Form eines chargenweise betriebenen Stapelverfahrens vor. Bei diesem Verfahren wird ein Kamin mit
dem zu kompostierenden Gut gefüllt. In diesem Kamin findet dann der Kompostierungsvorgang statt, und zwar
durch Einwirkung von Feuchtigkeit, Wärme und Luft. Die Kompostierung nimmt dabei von oben nach unten
allmählich zu und erreicht etwa in der Mitte der Höhe des Kamins ihr Maximum. Von dort aus klingt sie nach
unten hin allmählich ab. Eine Besonderheit des Verfahrens besteht dabei noch darin, daß ein Teil der
Kompostierungsmasse ununterbrochen vom Boden des Kamins entfernt, belüftet, um den Kamin herumgeführt
und zu dessen oberem Ende zurückgeleitet wird. Nach Fertigkompostierung des in den Kamin eingefüllten
Kompostierungsgutes wird dieses aus dem Kamin abgezogen. Der Kamin kann dann mit einer neuen
Charge von zu kompostierendem Gut gefüllt werden.
Schließlich gibt es bereits das sogenanr le »Ruckstuhl-Hygienisator-Verfahren«
für die Kompostierung von Klärschlamm und Müll (Prospekt der Fa. Schweizerische
Metallurgische Gesellschaft in Basel vom 28.9.1961). Dieses Verfahren arbeitet ebenfalls intermittierend
und chargenweise nach dem Prinzip eines Stapelverfahrens. Dabei findet ein Füllen von Gärzellen,
ein langsames Einarbeiten des zu kompostierenden Gutes, ein Fertigkompostieren dieses Gutes durch
internes Umwälzen in den Zellen und schließlich ein Entleeren der Zeilen bis auf einen kleinen Teil von etwa
1 o/o, welcher als Impfmaterial für die nächste Füllung dient, statt.
All diese bekannten Verfahren sind jedoch nicht imstande. Abwasserschlamm, zumal in frischem Zustand,
kurzfristig und ohne Geruchsbelästigung zu kompostieren, da der Abwasserschlamm eine zum
Rotteprozeß konträre, d. h. anaerob-biologische Organismenwelt mit sich bringt, für deren Wirksamkeit
Fäulnis und Gärung kennzeichnend sind. Sie scheitern daher vor allem an der Gefahr des Auftretens der
geruchsoffensiven sauren Gärung, die das Ingangkommen eines neutralen bzw. schwach alkalischen Rotteprozesses
in Frage stellt. Daran ändert auch der Zusatz von Bakterien und biologisch aktivem Schlamm nichts,
wenn er, wie bei einigen bekannten Verfahren, lediglich zur Impfung, d. h. zur Förderung der Einarbeit des
Kompostierungsvorgangs, erfolgt und daher nur in geringer Menge dem Ausgangsschlamm beigegeben
wird.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, diese schwerwiegenden Nachteile zu beseitigen und ein
Verfahren sowie eine Vorrichtung zur Schnellkompostierung von Abwasserschlamm zu schaffen, welche
allen an sie zu stellenden Forderungen gerecht werden.
Hierzu sieht die Erfindung bei einem Verfahren zur Schnellkompostierung von Abwasserschlamm, wobei
der Abwasserschlamm und biologisch aktiver Schlammkompost vermischt und das Gemisch in Bewegung
gehalten werden, vor, daß der Abwasserschlamm in kleinen Mengen dem Schlammkompost zugesetzt wird,
wobei sich der Schlammkompost bereits in optimaler Verrottung bef'ndet.
Der Grundgedanke des neuen Verfahrens besteht dabei darin. Abwasserschlamm und Schlammkompost in
einem Mengenverhältnis zusammen zu bringen, bei dem der Schwerpunkt auf der Seite des Schlammkompostes
liegt. In einem derart hergestellten Gemisch von Schlammkompost und Abwasserschlamm dominieren
von vornherein die aeroben Rotteorganismen und gewinnen schnell die Oberhand über die anaerobe
Lebewelt des Abwasserschlamms, wodurch deren nachteilige Folgen ausgeschaltet werden. Je mehr dabei
der Schwerpunkt der Mischung auf der Seite des Schlammkompostes liegt, desto günstiger ist die
dargelegte Wirkung.
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren wird also anders als bei den bekannten Verfahren der Abwasserschlamm
gewissermaßen als Substratnachschub mit einer größeren Kompostmasse zusammengebracht.
Dabei wird der Abwasserschlamm rasch von der Masse des Schlammkompostes aufgenommen und in geeignete
Kompostierungsbedingungen, die durch Luftzufuhr und eventuell auch durch Wärmezufuhr sowie durch
Beweeune unterstützt und aufrechterhalten werden,
überführt Auf diese Weise gelingt es, die Gefahr der sauren Gärung mit ihren nachteiligen Folgen, die bisher
der Anwendung der maschinellen Schlammkompostierung hindernd im Wege stand, praktisch auszuschalten.
Der Kompostierungsprozeß selbst erfährt dadurch eine wesentliche Stabilisierung und Beschleunigung.
Besonders günstige Verhältnisse ergeben sich, wenn sich der Schlammkompost, mit welchem der Abwasserschlamm
vermischt wird, bereits in optimaler Verrottung befindet. Unter optimaler Verrottung ist dabei zu
verstehen, daß die biologische Aktivität des Schlammkompostes ihr Maximum aufweist, was sich dann ergibt,
wenn bezüglich des Schlammkompostes optimale Kompostierungsbedingungen hinsichtlich Luft- und
Wärmezufuhr, Temperatur und Bewegung vorliegen. Befindet sich der Schlammkompost, mit welchem der
Abwasserschlamm vermischt wird, in optimaler Verrottung, so verläuft der Kompostierungsprozeß besonders
schnell und biologisch weitgehend homogen.
Im übrigen wird der Abwasserschlamm dem Schlammkompost entweder kontinuierlich oder diskontinuierlich
in kleinen Mengen beigemischt.
Zur Durchführung des Verfahrens können an sich bekannte, maschinelle Einrichtungen, z. B. ein stehender,
eventuell etagenförmig ausgebildeter Reaktor mit vertikalem Durchsatz des Schlammkompostes oder
horizontal bewegte Apparaturen wie rotierende Trommeln verwendet werden.
Vorzugsweise gelangt für die Durchführung des Verfahrens eine Vorrichtung bestehend aus einer
Drehtrommel mit in dieser angeordneten Mitnehmerschaufeln sowie mit wenigstens an einer der Stirnseiten
der Trommel vorgesehenen öffnungen für den Abzug des bei der Kompostierung entstehenden Wasserdampfes
und des Schlammkompostes zur Anwendung.
Bei dieser Vorrichtung ist erfindungsgemäß vorgesehen, daß sie eine sich in geeigneter Höhe über die ganze
oder überwiegende Länge der Trommel erstreckende Zuführungsleitung für den Abwasserschlamm besitzt.
Mit dieser Zuführungsleitung wird der Abwasserschlamm dem in der Trommel, was Wärme, Luftzufuhr
und Bewegung anbetrifft, bereits unter optimalen Kompostierungsbedingungen umgewälzten Schlammkompost
zugegeben und auf diese Weise unmittelbar mit der größten bzw. nahezu der ganzen Menge des am
Kompostierungsprozeß beteiligten Schlammkompostes vermischt.
Der Mischvorgang kann erfindungsgemäß noch dadurch unterstützt werden, daß die Zuführungsleitung
mit einer Mischrinne zur Mischung des Abwasserschlamms mit in der Trommel befindlichem Schlammkompost
kombiniert ist. Das in der Mischrinne hergestellte Gemisch wird sodann in die Masse des in
der Trommel bewegten Schlammkompostes eingebracht.
In der Zeichnung ist eine Vorrichtung zur Durchführung
des erfindungsgemäßen Verfahrens beispielsweise sowie schematisch veranschaulicht, und zwar zeigt
A b b. 1 die Vorrichtung im Längsschnitt und
A b b. 2 die Vorrichtung im Schnitt nach Linie A-A der Abb. 1.
Die in der Zeichnung dargestellte Vorrichtung besitzt eine langgestreckte Kompostierungstrommel 10, welche
sich in horizontaler Lage befindet und um ihre Achse 11 drehbar gelagert ist. Für ihre drehbare
Lagerung ist die Trommel 10 im Abstand von ihren Enden mit je einem ihren Umfang umgehenden
Drehring 12 ausgerüstet. Mittels dieser Drehringe 12
lagert die Trommel 10 drehbar auf zwei mit je einem Rollenpaar 13 ausgerüsteten Fundamenten 14.
Die Kompostierungstrommel 10 weist als Hauptbestandteile
einen zylindrischen Mantel 15 sowie zwei diesen begrenzende ortsfeste Stirnwandungen 16 und 17 auf.
Oberhalb des in der Trommel 10 befindlichen Schlammkompostes 18 ist eine Zuführleitung 19 für den
Abwasserschlamm vorgesehen. Diese Leitung 19 erstreckt sich von der Stirnwandunf» 16 der Trommel 10 ;.,
in deren Längsrichtung fast über den ganzen Teil der Länge derselben. An ihrer Unterseite besitzt die Leitung
19 öffnungen für den Austritt des Abwasserschlammes, was durch die kleinen Pfeile 20 angedeutet ist.
Ebenfalls oberhalb des Schlammkompostes 18, jedoch s
unter der Zuführungsleitung 19 ist eine Mischrinne 21 vorgesehen, welche sich der Leitung 19 entsprechend
von der Stirnwandung 16 der Trommel 10 in deren Längsrichtung fast über deren ganze Länge erstreckt.
Der aus der Leitung 19 austretende Abwasserschlamm ■ fällt in die Mischrinne 21.
An der Innenfläche des Trommelmantels 15 sind in Richtung der Trommelachse 11 ragende Mitnehmer 22
für die Mitnahme des Schlammkompostes 18 bei der Drehung der Trommel 10 in Richtung des in A b b. 2 ;,
eingezeichneten Pfeils 23 vorgesehen. Bei diesen Mitnehmern 22 handelt es sich um schaufelartige
Gebilde, welche sich in Trommellängsrichtung erstrekken und in gleichmäßigen Absiänden voneinander
befinden. j.
Um von den Mitnehmern 22 mitgenommenen Schlammkompost 18 der Mischrinne 21 zuzuführen, ist
innerhalb der Trommel 10 eine LeitDlatte 24 vorgesehen, welche sich, in Trommeldrehrichtung gesehen,
seitlich vor der Mischrinne 21 in einem etwas größeren ^ Abstand von der Innenfläche des Trommelmantels 15
als die radiale Erstreckung der an diesem vorgesehenen Mitnehmer 22 befindet.
Die ortsfeste Stirnwandung 17 ist im oberen Bereich der Trommel 10 sowie oberhalb des in dieser #,
befindlichen Schlammkompostes 18 mit einem Luftaustrittsstutzen 25 versehen. Abgesehen davon besitzt die
Stirnwandung 17 am unteren Ende der Trommel 10 einen Austrittsstutzen 26 für den fertigkompostierten
Schlammkompost 18. ^
Die Kompostierung von Abwasserschlamm unter Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens und
der Vorrichtung gemäß der Erfindung schließt mit Sicherheit eine saure Gärung des Schlammes und selbst
die Ausbildung einzelner saurer Schlammnester aus. so
Das erfindungsgemäß vorgesehene Mengenverhältnis von Abwasserschlamm und Schlammkompost und die
vollkommene Mischung der beiden Medien haben eine fast schlagartig einsetzende Einbeziehung des Abwasserschlammes
in den gewünschten Rottezustand mit einer weitgehend homogenen Biozönose zur Folge und
sichern dadurch einen besondes stabilen und schnellen Kompostierungsverlauf. Es wird dadurch u. a. möglich,
auch extrem ungünstig zusammengesetzte, z. B. hochorganische oder fettreiche und stark säuernde Abfälle zu
kompostieren und selbst flüssige Schlämme in einem Arbeitsgang und in einer einzigen Apparatur bis zum
streufähigen Kompost aufzubereiten.
Zur Schaffung und Aufrechterhaltung der erforderlichen optimalen Kompostierungsbedingungen, wie geeigneter
Temperaturen und einer ausreichenden Sauerstoffzufuhr, aber auch zum Zwecke der Trocknung, kann
es zweckmäßig sein, den erfindungsgemäß arbeitenden Kompostierungsapparaturen von außen Wärme zuzuführen,
z. B. in Form eines warmen Luftstromes, durch den der bei der Kompostierung entstehende Wasserdampf
und die Abluft abgeführt werden kann. Um Wärme zu sparen, kann der zugeführte Luftstrom in
einem Wärmeaustauscher durch die warme Abluft aufgewärmt werden. Es ist aber auch die Verwendung
anderer Wärmequellen möglich. Bei guter Vorentwisserung des Abwasserschlammes oder trockenem Ausgangsmaterial
kann zur Sauerstoffversorgung auch das Einblasen nicht vorgewärmter Luft genügen. In diesem
Falle erübrigt sich auch irgendeine andere Wärmezufuhr.
Da es, insbesondere bei der Verarbeitung von frischem Schlamm, wichtig ist, daß mit Sicherheit alle
pathogenen Bestandteile des Schlamms abgetötet werden, wird der zu kompostierende Schlamm mit
Vorteil vor der Kompostierung pasteurisiert. Die hierfür aufgewandte Wärme kann bei einer eventuellen
Vorentwässerung des Schlammes oder für den Kompostierungsprozeß selbst nutzbar gemacht werden.
Die vorliegende Erfindung erstreckt sich auf die Kompostierung von Abwasserschlamm, der ausgefault
oder bevorzugt in frischem Zustand, flüssig oder vorentwässert, verarbeitet werden kann. Auch Gemische
von Frisch- und Faulschlamm können erfindungsgemäß kompostiert werden. Die Erfindung bietet
außerdem die Möglichkeit, Schlamm zusammen mit Müll oder andere organische Abfälle zu kompostieren.
Der Kompostierungsvorgang läßt sich bei der erfindungsgemäßen Arbeitsweise stark abkürzen. Seine
Dauer ist dabei von der Beschaffenheit des Ausgangsschlamms abhängig. Ausgefaulter Schlamm oder Mischungen
von Faul- und Frischschlamm lassen sich schneller kompostieren als Frischschlamm allein. Ir
Anbetracht dieser Unterschiede schwankt die Kompo-Stierungsdauer zwischen etwa zwei und zehn Tagen
Dabei kann sich das Mischungsverhältnis von Abwas serschlamm zu Schlammkomposi, bezogen auf die füi
die biologische Aktivität maßgebliche Feststoffmeng« der beiden Komponenten, zwischen etwa 1 :3 und 1 : K
bewegen.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
5710
Claims (3)
1. Verfahren zur Schnellkomposticrung von
Abwasserschlamm, wobei der Abwasserschlamm und biologisch aktiver Schlammkompost vermischt
und das Gemisch in Bewegung gehalten wird, dadurch gekennzeichnet, daß der Abwasserschlamm
in kleinen Mengen dem Schlammkompost zugesetzt wird, wobei sich der Schlammkom- ■:
post bereits in optimaler Verrottung befindet.
2. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, bestehend aus einer Drehtrommel
mit in dieser angeordneten Mitnehmerschaufeln sowie mit wenigstens an einer der Stirnseiten der ι
Trommel vorgesehenen öffnungen für den Abzug des bei der Kompostierung entstehenden Wasserdampfes
und des Schlammkompostes, gekennzeichnet durch eine sich in geeigneter Höhe über die
ganze oder überwiegende Länge der Trommel (10) :< erstreckende Zuführungsleitung (19) für den Abwasserschlamm.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Zuführungsleitung (19) mit einer Mischrinne (21) zur Mischung des Abwasser- Schlamms
mit in der Trommel (10) befindlichem Schlammkompost (18) kombiniert ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19691906065 DE1906065B2 (de) | 1969-02-07 | 1969-02-07 | Verfahren und vorrichtung zur schnellkompostierung von abwasserschlamm |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19691906065 DE1906065B2 (de) | 1969-02-07 | 1969-02-07 | Verfahren und vorrichtung zur schnellkompostierung von abwasserschlamm |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1906065A1 DE1906065A1 (de) | 1970-08-20 |
DE1906065B2 true DE1906065B2 (de) | 1977-05-26 |
Family
ID=5724581
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19691906065 Withdrawn DE1906065B2 (de) | 1969-02-07 | 1969-02-07 | Verfahren und vorrichtung zur schnellkompostierung von abwasserschlamm |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE1906065B2 (de) |
Families Citing this family (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE2519618C3 (de) * | 1975-05-02 | 1982-04-29 | Jung, Hermann, Dr., 4060 Viersen | Vorrichtung zur maschinellen Schnell-Kompostierung von Klärschlamm und anderen flüssigen, halbfesten oder festen Abfallstoffen sowie von Gemischen aus diesen |
-
1969
- 1969-02-07 DE DE19691906065 patent/DE1906065B2/de not_active Withdrawn
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE1906065A1 (de) | 1970-08-20 |
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
8230 | Patent withdrawn |