DE1903834A1

DE1903834A1 - Einrichtung zum Befuellen und Entgasen von mit Pulver oder Granulat kontinuierlich beschickten Strangpressen

Info

Publication number: DE1903834A1
Application number: DE19691903834
Authority: DE
Inventors: Wilhelm Anger; Friedrich Kopp
Original assignee: ANGER PLASTIC MASCHINEN GmbH
Current assignee: ANGER PLASTIC MASCHINEN GmbH
Priority date: 1968-10-14
Filing date: 1969-01-27
Publication date: 1970-04-23
Also published as: DE1903834B2; AT307707B

Description

Einrichtung zum Befüllen und Entgasen von mit Pulver oder Granulat kontinuierlich beschickten Strangpressen od.dgl.
Die Erfindung bezieht sich auf eine Einrichtung mit zwei oder mehreren konzentrischen Behältern, insbesondere Trichtern, welche die Funktion der Entgasung und der Befüllung von kontinuierlich beschickten bzw. arbeitenden Pressen aller Art erfüllen. Besonders in der Kunststofftechnik haben sich in den letzten Jahren Kunststoffpulver, sog.
Dry-blends, als Einsatzgut in Strangpressen oder dgl.
empfohlen.
Es gab jedoch bei der Verarbeitung immer wieder Schwierigkeiten hinsichtlich eines laminaren Einströmens dieses Pulvers in die Schnecken, weil es naturgemäß wegen der gegenüber dem Granulat herabgesetzten Rieselfähigkeit dazu neigt, Brücken zu bilden und so die Eintrittsöffnung in den Zylinder zu verstopfen.
Eine weitere Schwierigkeit ergab sich dadurch, daß die Schmelzgase von den Schnecken her, bedingt durch die Dichte des im Fülltrichtera befindlichen Pulvers, nicht mehr genügend abgeführt werden konnten und so im extrudierten Produkt Lunkerbildung und schlechte Oberflächenbeschaffenheit verursachten.
Es wurden auch schon Versuche gemacht, die gen. Nachteile zu vermeiden. Einen den schwierigen Umständen entsprechend brauchbaren Vorschlag lieferten Rührwerke in einfachen Trichtern, denen nach Möglichkeit Schnecken zur ibwärtsförderung des pulverigen Gutes nachgeordnet waren. Diese Einrichtung begünstigte zwar den laminaren Fluß des Einsatzgutes, konnte aber das Problem der Lunkerbildung durch den Gas ein schluß nicht lösen.
Im Zuge der Bemühungen zur Erzielung einer optimalen Entgasung bzw. eines einwandfreien Produktes mit geringen Ausschußanfall wurden Versuche mit Druck- bzw. Vakuiimbehältern gemacht.
Hiernach ist ein Vakuumtrichter bekannt geworden, bei welchem das pulverige Gut durch einen an seiner engsten Stelle offenen #eiztrichter, der in einem Außentrichter befestigt ist, auf die Schnecken fällt. Hierdurch wird eine Gasabscheidung an sich erreicht, wenn nicht durch die hierzu nötige Wärme eine lokale Zusammenschmelzung des Pulvers und damit eine völlig unzureichende Zuflußleistung die Folge wäre. Wie aber festgestellt wurde, liegt das Hauptproblem nicht in der Entgasung des Gutes im Trichter, sondern in der Abfuhr der beim Verarbeiten anfallenden Gase.
Die Erfinder haben sich die Aufgabe gestellt, die gen.
Nachteile zu beseitigen und eine Einrichtung zu schaffen, mittels der größtmöglichen Wirtschaftlichkeit und eine Konstanthaltung des Vakuums bei einer möglichst großen Funktionssicherheit hinsichtlich des Pulver- oder Granulatflusses vom Aufnahmetrichter in den Fdlltrichter gegeben wäre.
Im Zusammenhang mit dieser Aufgabe scheiterten anfängliche Versuche mit zwei ubereinanderstehenden Trichtern sowohl daran, daß man die Durchflußstelle zwischen den Trichtern nicht zu einem glatten Durchfluß genügend groß dimensionieren konnte, weil das an dieser Stelle befindliche Aboperrorgan mit zunehmenden Dimensionen immer schlechtere Äbdichtungsmöglichkeiten in Bezug auf die Vakua der beiden Trichter bot, als auch daran, daß bei größeren Öffnungen sofort der gesamte Inhalt des oberen Trichters in den unteren Trichter fiel und so durch die Dichte des im unteren Trichter befindlichen hohen Fitlistandes von Pulver kaum mehr eine Entgasung stattfand. Hielt man aber daraufhin die Füllmenge im oberen Trichter gering, hatte man unüberwindliche Schwierigkeiten mit der ausreichenden Befüllung des unteren Trichters.
Demgegenüber wurde erfindungsgemäß erkannt, daß bei Anlagen mit zwei Vakuumtrichtern die Durchschleusung des pulverigen Gutes wie die Konstanthaltung der Vakua in den Trichtern realisierbar ist, wenn ein Aufnahmetrichter vollständig im Vakuum eines letzteren völlig umgebenden Hülltrichters liegt.
Auf diese Weise erhält man konstruktiv die Möglichkeit, ein seitlich angeordnetes, einfaches Plattenventil von beliebiger Größe nahe der tiefsten Stelle des Aufnahmetrichters zu verwenden, mit welchem man eine optimale Abdichtung bzw. Trennung der Trichter voneinander erreicht.
Unter Zugrundelegung dieser Erkenntnis wurde erfindungsgemäß eine Einrichtung zum Befüllen und Entgasen von mit Pulver oder Granulat kontinuierlich beschickten Strangpressen od.dgl. mit zwei konzentrischen Trichtern geschaffen, die im wesentlichen dadurch gekennzeichnet ist, daß ein an sich bekanntes Vakuumgefälle zwischen einem Aufnahmetrichter und einem letzteren völlig einschließenden Hülitrichter besteht, und daß Aufnahmetrichter und Hülltrichter von einer gemeinsamen Rührwerkstelle axial durchdrungen sind und durch mindestens eine Ventileinrichtung od.dgl. deren Mittelachse mit der Trichter längsachse einen Winkel bildet, miteinander in Verbindung stehen.
Auf diese Weise ist es möglich, im Hülltrichter stets einen gleichbleibenden, jedoch geringen Füllstand zu erhalten, wodurch naturgemäß eine Entgasung von den Schnecken her leicht erfolgen kann. Der Yaknumstutzen kan an seiner günstigsten Stelle, nämlich am höchsten Punkt des Trichters, wohin kein Pulver mehr angesaugt werden kann, angeordnet werden.
Ein weiterer Vorteil dieser Einrichtung liegt in der geringen Bauhöhe und in der Verwendungsmöglichkeit einer kurzen, beide Trichter durchdringenden R#1hrwerksstelle mit Rührflügeln im Bereiche Jedes Trichters.
Die Zeichnung soll nun die Erfindung klären, ohne sie Jedbeh einzuschränken.
Die Figur zeigt ein Schema der erlndungsgemäßen Einrichtung.
Die erfindungsgemäße Einrichtung besteht aus dem Aufnahmetrichter 1, der von dem Hülltrichter oder Entgasungstrichter 2 völlig umgeben ist. Die beiden Trichter können mittels eines Zwischenventiles 3 vakuumdicht voneinander getrennt werden. Jeder der beiden Trichter besitzt einen eigenen Vakuumanschluß 4 und 5 mit je einem Vakuumventil 4' und 5', mit selbstreinigendem Staubfilter. Eine beide Trichter axial durchdringende Rührwerkswelle 6 trägt im Bereich des Aufnahmetrichters Rührflügel 7 und im Bereich des Entgasungstrichters Rührflügel 8 und wird von einem Motor 9 angetrieben. Auf dem Aufnahmetrichter ist ein Fullventil lo angeordnet. Die von den beiden Vakuumventilen wegführende Vakuumleitung 11 besteht aus einem Rohr, auf dem sich ein Kontaktvakuumeter 12 und ein Belüftungsventil 13 befinden. Zur Konstanthaltung der Füllmenge im Entgasungstrichter ist an letzterem der Niveautester 14 angeordnet.
Soll die Einrichtung in Betrieb genommen werden, wird das Füllventil lo geöffnet und der Aufnahmetrichter 1 mit Pulver gefüllt. Sodann wird das SUllventil geschlossen. Anschließend öffnen die Ventile 4' und 5' sowie das Zwischenventil 3.
An beide Behälter ist nun Vakuum gelegt und das Pulver fließt in den Entgasungsbehälter und weiter zur Verarbeitung in die Schnecken od.dgl. Entstehende Gase werden abgesaugt.
Sinkt nun der Füllstand unter den eingestellten Minimalstand, so schließt der Niveautester 14 den Kontakt zu einem (nicht gezeigten) Programmschaltwerk.
Es wird nun das Ventil 3' und 4' geschlossen, das Ventil 1o wird geöffnet. Das Pulver strömt ein. Nach Ablauf der Füllseit wird das Ventil 10 wieder geschlossen. Nunmehr achliegt das Ventil 5' und das Ventil 4' öffnet. E5 wird nun im Aufnahmetrichter das Vakuum wieder aufgebaut, bis in den beiden Trichtern Vakuumgleiche herrscht, sodann wird das Ventil 5#' und 3 geöffnet und das Pulver fließt wieder in den HUlltriohter.

Claims

P a t e n t a n s p r ü c h e :

1. Einrichtung zum Befüllen und Entgasen von mit Pulver oder Granulat kontinuierlich beschickten Strangpressen od.dgl. mit zwei konzentrischen Behältern, dadurch gekennzeichnet, daß ein an sich bekanntes Vakuumgefälle zwischen einem Aufnahmetrichter (1) und einem diesen völlig einschließenden Hülitrichter (2) besteht, und daß Aufnahmetrichter und Hulitrichter von einer gemeinsamen Rührwerkswelle (6) axial durchdrungen sind und durch mindestens eine Ventileinrichtung od. dgl., deren Mittelachse mit der Trichterlängsachse einen Winkel bildet, miteinander in Verbindung stehen.

2. Einrichtung nach Anspruch 1 dadurch gekennzei#hnet, daß der Hülltrichter (2) als Entgasungstrichter ausgebildet ist.

3. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet# daß die Ruhrwerkswelle (6) sowohl im Bereich des Aufnahmetrichters (1) als auch des Hülltrichters (2) Rührwerksflügel (7,8) trägt.

L e e r s e i t e