DE1903303U - Kunststoff- oder gummi-kunststoff-gleitlager mit torsionsmanschetten-dichtung. - Google Patents
Kunststoff- oder gummi-kunststoff-gleitlager mit torsionsmanschetten-dichtung.Info
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Description
ι. r-»6 JJJ Job £, I, Q41O1I
METZELER AKTIENGESELLSCHAFT MÜNCHEN
19. August 1964 PA 10269/Loe/De
Kunststoff- oder Gummi-Kunststoff-Gleitlager mit Torsionsmanschett
en-Dichtung
Die Erfindung "bezieht sich auf ein Kunststoff- oder Gummi-Kunststoff-Gleitlager
mit primär oszillierender Drehbewegung, das durch eine Torsionsmanschette abgedichtet ist. Es sind Kunststoff und
Gummi-Kunststoff-Gleitlager bekannt, bei denen eine Welle in einer Kunststoffbuchse oszillierende Drehbewegungen ausführt.
Der Kunststoff kann außen nochmals mit einer Gummischicht umgeben sein und ist in ein entsprechendes Lagerauge eingesetzt. Es
ist bekannt, derartige Gleitlager durch Lippen oder Flächen aus Gummi oder einem anderen elastischen Werkstoff abzudichten, welche
radial oder axial an entsprechende Flächen der gelagerten Wellenanlaufen und mit diesen gleitende Dichtungen bilden. Derartige
Dichtungen sind für Kunststoff-Gleitlager erforderlich,
um das Eindringen von Staub und Wasser^ in die Gleitfläche und
damit ein Rosten oder Abrieb zu verhindern.
Der Nachteil dieser bekannten Gleitdichtungen an oszillierenden
Kunststoff-Gleitlagern besteht darin, daß sie zur einwandfreien
Funktion immer geschmiert sein müssen. Bei Trockenlauf wird die
Dichtlippe oder Dichtfläche schnell zerstört. Bei vielen wartungsfreien Kunststoff-Gleitlagern ist das Vorhandensein eines
Schmiermittels nicht nur nicht notwendig, sondern vielfach sogar unerwünscht. G-Ie it dichtungen der beschriebenen Art haben weiter
den Nachteil eines relativ hohen, von Vorspannung, Durchmesser, Materialpaarung und Schmierung abhängigen Gleitwiederstandes und
eines von den gleichen Faktoren abhängigen Losbrechwiderstandes, der ein Vielfaches des Gleitwiderstandes betragen kann. Sowohl
der Losbrechwiderstand als auch der Gleitwiderstand der Dichtung können die Funktion der Lagerstelle beeinträchtigen, insbesondere
in Fällen, in denen ein niedriger, gleichmäßiger Verdrehwiderstand der. gelagerten Welle erforderlich ist.
Gleitdichtungen der beschriebenen Art für oszillierende Kunststoff-Gleitlager
haben weiterhin den Nachteil, daß stets eine geringe Menge des zur Schmierung der Dichtlippe oder der Dichtfläche
dienenden Schmiermittels aus der Dichtung austritt. An dem hierdurch gebildeten Schmiermittelfilm auf 'der gelagerten
"/"eile kann Schmutz und Staub haften, der schon bei kleinsten
Verschiebungen der Laufebene der Dichtlippe oder Dichtfläche su deren Zerstörung führen kann.
Ein v/eiterer Nachteil der bisher cekannten Gleitdichtungen für
oszillierende Kunststofflager ist die Tatsache, daß durch sie
keine einwandfreie hermetische Abdichtung gewährleistet ist. Dies ist insbesondere in den Fällen von Nachteil, in denen, eine Lagerbuchse
verwendet wird, deren Volumen bzw. Laufspiel sich mit der prozentualen -Luftfeuchtigkeit ihrer Umgebung ändert, wie dies bei
Kunststoff-Gleitlagern meist der Pail ist.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde., die Nachteile
der bisher bekannten oszillierenden Kunststoff- oder Gummi-Kunststoff-Gleitlager
mit gleitender Lippen- oder Flächendichtung zu vermeiden.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß eine Manschette
-aus Gummi oder einem anderen elastischen Werkstoff das eigentliche Lagerelement hermetisch abdichtet und ein Rand der
Manschette mit dem oszillierenden, der andere mit des. stationären
Teil der Lagerstelle verbunden ist und die Winkelausschlage zwischen
oszillierendem und stationärem Teil der Lagerstelle durch elastische Verformung des Materials der Manschette aufgenommen
werden. Diese Ausführung hat den Vorteil, daß die Dichtung keinerlei unter normalen Betriebsbedingungen gleitende Teile besitzt
und daher auch nicht geschmiert werden muß. Ein weiterer Vorteil ist durch diese Ausführung dadurch gegeben, daß beim
Verdrehen der gelagerten Welle keinerlei Losbrech- und Gleitwiderstand der Dichtung überwunden werden muß, wie dies bei gleitenden
Dichtungen der Fall ist. Während bei Lagerstellen mit
gleitender Dichtung der Verdrehwiderstand der Dichtung, über dem Verdrehwinkel aufgetragen, bereits bei null Grad Verdrehung einen
relativ hohen, von Vorspannung, Durchmesser, Materialpaarung und Schmierung abhängigen Wert aufweist und bei zunehmendem Drehwinkel
auf den etwas geringeren, annähernd konstant bleibenden Gleitwiderstand absinkt, beginnt der lediglich durch die elastische
Verformung des Manschettenmaterials bedingte Verdrehwiderstand einer Torsionsmanschette, ebenfalls über dem Drehwinkel
aufgetragen, praktisch bei Null und steigt mit zunehmendem Drehwinkel etwa linear an. Der gegenüber einer gleitenden Dichtung
wesentlich geringere Verdrehwiderstand einer Torsionsmanschetten-Dichtung
bei beginnender Verdrehung ist insbesondere bei den An·=·
wendungsfällen einer oszillierenden Gleitlagerstelle von Vorteil, bei denen eine sensible Lagerung, d. h. ein niedriger Verdrehwiderstand
der gelagerten "Welle um deren Nullage erforderlich ist.
7/eiterhin ist das erfindungsgemäß ausgeführte Kunststoff- oder
Gummi-Kunststoff-Gleitlager dadurch gekennzeichnet, daß ein Teil der Dichtungsmanschette, eine stationäre Dichtung bildend, fest
mit dem stationären Teil der Lagerstelle verbunden ist und der andere Teil der Manschette als Lippen- oder Flächendichtung ausgeh:.
"Ldex ist und unter radialer Vorspannung auf einen Ansatz de.:
ossiliierenden Teile der Lagerstelle aufgeschoben ist und r.it
diesem unter'normalen Umständen ebenfalls eine an.sich stationäre
Dichtung bildet. Stationäre Dichtungen haben gegenüber gleitenden
Dichtungen den Vorteil, daß sie mit sehr viel größerer'Vorspannung
eingebaut werden können und zufolge dessen eine einwandfreiere Dichtung garantieren ohne irgendeinem Verschleiß ;
unterworfen zu sein, wie dies bei gleitenden Dichtungen der Pail ist.
Ferner sieht die Erfindung vor, daß eine als Teil der Torsionsmanschette
bei normaler 'Torsionsbeanspruchung stationär dichtende Lippen- oder Plächendichtung aufgrund der Bemessung ihrer radialen
Vorspannung nach Erreichen eines extremen, durch die Torsionsspannung in der Torsionsmanschette bestimmten kritischen Verarehwinkels
zur gleitenden Dichtung wird. Diese Maßnahme schützt die Torsionsm'anschette vor einer Zerstörung bei anormal großen Verdrehwinkeln
der Lagerstelle und bewirkt außerdem eine automatische Selbst justierung der Torsionsmanschette in solchen Pällen, in
denen die iiitt eis teilung der oszillierenden Drehbewegung der La- ~
gerstelle nicht mit der Einbaustellung des Lagers bzw.. der Dichtmanschette
übereinstimmt.
Weiterhin ist erfindungsgemäß vorgesehen, daß die Torsionsman- :
schette einen das eigentliche Lagerelement einschließenden Raum
durch normalerweise an sich stationäre Dichtungen luftdicht abschließt
und dieser Saum als Speicherraum für ein zur Verminde-
rung des Reibungswiderstandes der Lagerstelle verwendetes Schmiermittel
dienen kann. Dadurch wird erreicht, daß'das eigentliche-
Kunststoff-Lagerelement einerseits vor hygroskopischen Einflüssen der das Lager umgebenden Atmosphäre geschützt wird und andererseits
ein Speicherraum entsteht, der eine Schmiermittelfüllung aufnehmen kann, welches eine permanente, verlustlose Schmierung
der Lagerstelle sicherstellt.
Ferner ist vorgesehen, daß die Torsionsmanschette durch ein zweckentsprechend
geformtes Blechteil vor Verschmutzung oder Zerstörung durch äußere Einflüsse geschützt wird. Dadurch wird erreicht,
daß die Torsionsmanschette selbst verhältnismäßig dünn", d. h.
verdrehwe.ich gehalten werden kann.
In der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele der Erfindung im Vergleich
zu bekannten Ausführungen im Grundzuge dargestellt und zwar zeigen
Abb. 1 einen Längsschnitt durch eine G-ummi-G-leitlagerbundbuchse
mit einer dem Bekannten entsprechenden Lippendichtung, ; wobei die linke Seite eine Ausführungsform einer Rädial-Lippendichtung
und die rechte Seite eine Ausführungsform einer Axial-Lippendichtung darstellt,
- 7
Abb. 2 einen Längsschnitt durch eine bekannte Gummi-Gl'eitlager-Bundbuchse,
wobei die linke Seite eine Radial-Plächendichtung und die rechte Seite eine Axial-Flächendichtung
aufweist,
Abb. 3 einen Längsschnitt durch eine G-ummi-G-leitlager-Bundbuchse
mit erfindungsgemäßer'Torsionsdichtung und einem Blech
zum Schutz der Torsionsdichtung,
Abb. 4 den Längsschnitt durch eine erfindungsgemäße Torsionsman-·
schette mit radial verlaufenden Falten,
Abb. 5 einen Schnitt in der Ebene A-A der in Abb. 4 gezeigten Torsionsmanschette,
Abb. 6 die Ansicht B der in Abb. 4 gezeigten Torsionsmanschette,
Abb. 7 den Längsschnitt durch eine erfindungsgemäße torsionsmanschette
mit diagonal sich kreuzenden Palten,
Abb. 8 die Ansicht C der in Abb. 7 gezeigten Torsionsmanschette mit diagonal sich kreuzenden Palten und
Abb. 9 einen Schnitt in der Ebene D-D und E-E der in Abb. 8 gezeigten
Torsionsmanschette.
Nach ATdTd. 1 ist die eigentliche Gleitlager-Bundbuchse. 1 mit einem
Mantel 2 aus Gummi oder einem anderen elastischen Werkstoff festhaftend verbunden. Der Mantel 2 1st in nicht weiter dargestellter,
aber an sich bekannter, V/eise mit dem ortsfesten Teil der Lagerstelle
(Lagerauge) verbunden. In der Gleitlager-Bundbuchse 1 ist die Welle bzw. Bundbuchse 3 frei drehbar gelagert. Ein Teil des
Gummimantels 2 ist als Dichtlippe 4 ausgebildet und bildet mit dein
Bundansatz 5 der Bundbuchse 3 eine gleitende Lippendichtung. Auf der linken Seite der Abb. 1 ist diese Lippendichtung als Radialdichtung,
auf der rechten Seite als Axialdichtung dargestellt.
Nach Abb. 2 ist eine im prinzipiellen Aufbau der in Abb, 1 gezeigten
Gleitlager-Bundbuchse 1 ähnliche Konstruktion dargestellt-, bei der die Dichtung jedoch als JFlächendichtung ausgebildet ist.
Auf der linken Seite der Abb. 2 ist diese Flächendichtung als Radialdichtung 6, auf der rechten Seite als Axialdichtung 7 gezeigt.
Die Abb. 3 zeigt eine im prinzipiellen Aufbau der in Abb. 1 und
2 gezeigten Gleitlager-Bundbuchse 1 ähnliche Konstruktion, bei der jedoch eine erfindungsgemäß ausgeführte Torsionsmanschette 11
als Dichtung verwendet wird. In einem Ansatz 8 des Gummimantels 9 der Gleitlager-Bundbuchse 1 ist der äußere Rand 10 der Torsionsmanschette
11 eingesetzt und bildet eine ortsfeste, formschlüssige
nichtgleitende und hermetische Dichtung. Der innere Rand 12 der Torsionsmanschette 11 ist als lippen- oder Flächendichtung ausgeführt
und "bildet mit dem Ansatz 13 der Gleitlager-Bundbuchse 14 eine unter normalen Betriebsbedingungen an sich stationäre, nichtgleitende und hermetische Dichtung. Eine Blechkappe 15 ist mit
dem Ansatz 13 der Gleitlager-Bundbuchse 14 verbunden und dient zum Schutz der Torsionsmanschette 12 vor Verschmutzung oder Beschädigung
durch äußere Einflüsse. Die Torsionsmanschette 12 ist in Abb. 3 als konzentrische Paltenmanschette dargestellt.
Al:c.4 bis 9 zeigen weitere Ausführungsbeispiele erfindungsgemäßer
lorsionsmanschetten mit radial oder diagonal sich kreuzenden Palten.
Claims (5)
1. Oszillierendes Kunststoff- oder G-ummi-Ivunststcff-G-leitlager
mit Torsionsmanschetten-Bichtung, dadurch gekennzeichnet, daß
eine !.lauschette (9) aus Summi oder einem anderen elastischen
"Verkstoff das eigentliche Lagerelement (i) hermetisch abdichtet
und ein Sand (12) der liaiiscliette mit dem oszillierenden, der andere
(1O) mit dem stationären Teil der Lagerstelle verbunden ist und die T/inkelausschlage zwischen ossiliierendem und stationärem
Teil der Lagerstelle durch elastische Verformung des Materials
der Llanschette aufgenommen v/erden.
2. Ossiliierendes Kunststoff- oder Grummi-Kunst stoff-Gleitlager
mit Torsionsmanschetten-Sichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß ein Teil (10) der Manschette (9) fest mit dem stationären Teil der Lagerstelle verbunden ist und der andere
Teil der Manschette (8) als Lippen- oder Flächendichtung (12)
ausgebildet ist und unter radialer Vorspannung auf einen Ansatz des oszillierenden Teils ( 14 ) der Lagerstelle aufgeschoben
ist und mit diesem unter normalen Umständen ebenfalls eine an
.φ
/7.
sich stationäre Dichtung bildet
3 ο Oszillierendes Kunststoff- oder Gummi-Kunst st off -Gleitlager
mit Torsioiismansclietten-Dicktuiig nach Anspruch 1 und 2, dadurch
gekennzeichnet, daß eine als Teil der Manschette (9) "bei normaler
lorsionsbeaiispriichung stationär dichtenden Lippen- oder
Plächendichtung aufgrund dar Bemessung ihrer radialen Vorspannung
nach Erreichen eines ext reuen, durch die 1T or si ons spannung in der
lOrsionsmanschette bestimmten kritischen Verdrehvviiikels zur gleitenden
Sichtung wird.
4. Oszillierendes Kunststoff- oder duniri-SunstEt off -Gleitlager
mit xorsionsmanschetten-Dichtung nach cen Ansprüchen 1 bis 3S dadurch
gekennzeichnet, daß die Hansel: et te (9) einen das eigentliche
Lagerelement (1) einschließenden Zaun durch normalerweise
an eich stationäre Lichtungen luftdicht abschließt und dieser
Haus; als opeicherraun: für ein sur Verhinderung des Soll- oder
EeibvaigswiderStandes der Lagerstelle verwendetes Schmiermittel
dient.
5. Ossiliierendes Kunststoff- oder Gumnii-Iiunststcff-Gleitlager
mit ■lorsiciisnianschetten-Dichtu.ng nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, da£ die üJorEionsraanschette durch ein zweckentsprechend
geformtes Blechteil vor Verschmutzung oder Zerstorund
durch äußere IJinflüsse geschützt wird.
n„-Yollz
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1964M0049172 DE1903303U (de) | 1964-08-21 | 1964-08-21 | Kunststoff- oder gummi-kunststoff-gleitlager mit torsionsmanschetten-dichtung. |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1964M0049172 DE1903303U (de) | 1964-08-21 | 1964-08-21 | Kunststoff- oder gummi-kunststoff-gleitlager mit torsionsmanschetten-dichtung. |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1903303U true DE1903303U (de) | 1964-10-29 |
Family
ID=33177320
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1964M0049172 Expired DE1903303U (de) | 1964-08-21 | 1964-08-21 | Kunststoff- oder gummi-kunststoff-gleitlager mit torsionsmanschetten-dichtung. |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE1903303U (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP0485696A2 (de) * | 1990-11-13 | 1992-05-20 | Lemfoerder Metallwaren Ag. | Elastisches Gleitlager |
-
1964
- 1964-08-21 DE DE1964M0049172 patent/DE1903303U/de not_active Expired
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP0485696A2 (de) * | 1990-11-13 | 1992-05-20 | Lemfoerder Metallwaren Ag. | Elastisches Gleitlager |
EP0485696B1 (de) * | 1990-11-13 | 1995-12-20 | Lemfoerder Metallwaren Ag. | Elastisches Gleitlager |
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